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Paradigmenwechsel im Antragsgeschäft

Von Oliver Schlecht | 13.September 2011

Leasingunternehmen steht im Antragsgeschäft ein Wandel bevor:  Konnten im Neukundengeschäft bisher Anträge auch ohne hohen Automatisierungsgrad bewältigt werden, so haben sich die Anforderungen nun deutlich geändert und erfordern umfangreiche Anpassungen.

Verschärfte Wettbewerbsbedingungen, vergleichbare Angebote und eine verstärkte Marktkonsolidierung im Bereich der Marktfolge führen dazu, dass Leasingunternehmen ihre Geschäftsprozesse künftig viel schneller und flexibler anpassen müssen. Aber auch neue gesetzliche Anforderungen und aufsichtsrechtliche Regelungen wie Basel II und III, das Kreditwesengesetz (KWG) und dessen nochmals verschärften Anforderungen hinsichtlich der Umsetzung des Geldwäschegesetzes (GWG) und der Betrugsprävention, haben die Anforderungen an eine valide Prüfung der Kunden deutlich erhöht und zwingen Leasingunternehmen nun zum Handeln. Gerade für Nischenanbieter, die Antragsprüfungen oftmals noch manuell durchführen, ergibt sich hier ein großer Bedarf an automatisierten, flexiblen, revisionsgesicherten und vor allem individuellen Lösungen.

Für Leasingunternehmen ohne automatisierte Prozesse sind vor allem folgende neuen Regelungen besonders schwierig umzusetzen: die Durchführung von einheitlichen Risikoklassifizierungsverfahren; Maßnahmen zur Früherkennung von Risiken sowie deren revisionssichere Dokumentation; Vorkehrungen zum Schutz vor Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung; sowie eine aktive Betrugsprävention.

Mit automatisierten Antragsprozessen, wie sie bereits schon bei Captives und Direktbanken genutzt werden, können Leasingunternehmen sichere, nachvollziehbare und dokumentierte Bonitätsentscheidungen unter der Berücksichtigung aller notwendigen gesetzlichen Prüfungen treffen und zugleich Aufwand und Kosten für die Bearbeitung deutlich reduzieren.

Gleichzeitig kann auf Basis der bestehenden Prozesse und Daten nicht nur eine Neukundenbewertung, sondern unter Berücksichtigung von z.B. Zahlungserfahrungen auch ein Bestandsscoring/-rating etabliert werden. Somit werden auch die Auflagen hinsichtlich der regelmäßigen Prüfungen voll erfüllt.

Vorteile für Leasingunternehmen ergeben sich insbesondere bei der Bereitstellung der geforderten Datenqualität. Eine automatisierte Lösung integriert problemlos Daten aus unterschiedlichsten Quellen und wertet diese zuverlässig in Sekundenschnelle aus. So können beispielsweise entsprechend dem § 25 c KWG alle notwendigen Informationen zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erhoben und ausgewertet werden. Vor allem können in einem automatisierten System Prüfungsergebnisse und Daten dokumentiert und revisionssicher gespeichert werden und stehen damit auch in den Folgeprozessen wie z.B. dem Risikocontrolling oder für eine Scorecard-Erstellung bzw. -Validierung zur Verfügung.

Automatisierte Antragsprozesse bieten Leasingunternehmen die ideale Grundlage, jederzeit auf wirtschaftliche Änderungen reagieren und die aktuellen gesetzlichen Anforderungen optimal umsetzen zu können. Nicht zuletzt geht mit einer gut durchgeführten Automatisierung auch immer eine Prozessoptimierung einher. Entscheidungen im Antragsprozess können zuverlässiger gefällt und Ausfallrisiken deutlich gesenkt werden. Es bleibt mehr Zeit für qualitativ hohe, strategische Arbeit. Die Vorteile der systemgestützten Prozessoptimierung bringen denjenigen Unternehmen, die sich bereits mit dem Thema beschäftigen, schon heute maßgebliche Wettbewerbsvorteile.

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