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Portfoliokonstruktion in unsicheren Zeiten

Von Dr. Oliver Everling | 17.Juni 2013

„Anleger stehen vor Herausforderungen wie nie zuvor“, sagt John Hailer, President und CEO, Americas and Asia, der Natixis Global Asset Management (NGAM). „Die finanzielle Gesundheit und Unabhängigkeit einer ganzen Generation ist in Gefahr.“ Anleger benötigen daher „reale Lösungen, nicht lediglich Produkte“, so das das Credo der Natixis.

„Wir wollen wirklich Risiken verstehen und Volatilität begegnen“, sagt Hailer. Vermögen auf der NGAM Distributionsplattform wuchs um 53 % seit Oktober 2007, während der MSCI World Index immer noch bei einem Minus von 20 % bleibt.

„Eine der bedeutendsten Komponenten unseres Erfolgs sind die lokalen Partnerschaften“, sagt Hailer. Um lokal zu investieren, müsse stets auch die Expertise vor Ort mit einbezogen werden.

„Der traurigste Punkt über den Marktzusammenbruch 2008 ist,  dass viele Menschen ihr Geld abzogen und nicht mehr zurückkamen. So nehmen sie nie mehr an den Chancen teil“, warnt Hailer. In Europa werde weiter über die Verschuldungskrise diskutiert. Auch in Japan und Amerika werden die vielen Unsicherheiten erörtert, die die Märkte beeinflussen.

„Vestehe Risiken und setze Performance an zweite Stelle“, sagt Hailer und ruft zum Investment in Aktien auf. „Die Leute brauchen Einkommen. Auf den Geldmärkten weltweit werden sie es nicht finden.“

„Unsicherheit führt zu Volatilität. Wenn die Unsicherheit anhält, bleibt kein anderer Weg, als Volatilität zu managen.“ NGAM legt Wert auf eine „einzigartige Kultur, die alles durchzieht, was wir tun. Vom Weg, wie wir unser Geschäft aufbauen, bis zum Weg, wie wir unsere Portfolien gestalten.“

Es gehe um langfristige Wertschöpfung im Kontrast zu kurzfristiger Transaktionsorientierung, um reale Diversifikation in allen Märkten, nicht nur in den schwierigen. Daher habe NGAM eine globale Investment- und Distributionsplattform geschaffen, die sich von vielen Single Asset und Multi-affiliate Managern unterscheidet.

Dodd-Frank sei nur zu einem Teil bereits umgesetzt worden. „Vielleicht 60 % kommen noch“, sagt Hailer. In der Fed gebe es eine Minderheit, die mit einem weiteren Stimulus herauskommen wollen. „Wir haben in den USA Wachstum, das nicht auf Inflation basiert.“

Hailer skizziert, wie schon allein die Ungewissheit darüber, ob weitere Regelungen des Dodd-Frank Acts umgesetzt werden oder nicht, zur Verunsicherung der Märkte führt. Auch sei die Diskussion um die Steuerpolitik schädlich, da sie ebenfalls Bewertungsunsicherheiten bringe. Hailer beschreibt, wie die Versuche der Politik sich ins Gegenteil verkehren, durch staatliche Eingriffe statt Sicherheit zu schaffen die Krise noch zu verschärfen.

John Hailer ist für die weltweiten Vertriebsstrategien der Gruppe verantwortlich. Daher hinaus steuert er das Geschäft der firmeneigenen Asset Management-Boutiquen in den Vereinigten Staaten und in Asien. Vor 1999 war Hailer bei Fidelity Investments Institutional Services Company (FIIS). Er ist langjähriges Mitglied des Kuratoriums von Beloit College, von dem er einen BA hält.

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