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Gräuliches vom Grauen Markt

Von Dr. Oliver Everling | 17.Juni 2013

„Der DDoS-Angriff auf die Website www.procontra-online.de zeigt zum einen die perfiden Mittel einiger Marktteilnehmer,“  heißt es in einer Pressemitteilung der Alsterspree Verlag GmbH, „die im Fokus kritischer Berichterstattung stehen. Zum anderen belegt er, dass Pressefreiheit in Deutschland keine Selbstverständlichkeit ist.“

Wer am 14. Juni 2013 den Versuch unternahm, den vollen Text der Pressemitteilung auf www.procontra-online.de aufzurufen, musste die Meldung faktisch bestätigt sehen: Nicht einmal der Text über die Angriffe auf die Website ließ sich noch aufrufen – quod erad demonstrandum. Wer dem Link http://www.procontra-online.de/artikel/date/2013/06/pressefreiheit-auch-in-deutschland-nicht-selbstverstaendlich/ folgte, musste mit einem völligen Stillstand des Systems rechnen, so dass nicht nur ein Neustart des Browsers, sondern sogar ein Kaltstart des Computers erforderlich wurde. Inzwischen seien die Angriffe abgewehrt und die Probleme behoben.

„Als eines der wenigen Fachmedien im Bereich der Finanzen und Versicherungen blickt procontra kritisch und kontrovers auf die Geschehnisse der Branche. Für einige Marktteilnehmer“, spekulieren die Redakteure in Berlin, „anscheinend zu kritisch und zu ausdauernd. Es liegt nahe, dass der Angriff seinen Ursprung in der Finanzbranche hat.“

Die Zeitschrift sieht die Vermutung dadurch erhärtert, dass „auch andere Verlage und Plattformen, die den Finanzmarkt fokussieren, … in der Vergangenheit Opfer solcher Angriffe“ wurden. Dies erfolge „… mit dem Ziel, Recherchen zu stoppen und Veröffentlichungen zu unterbinden. So wurde etwa das Portal graumarktinfo.de vergangenes Jahr mit ähnlichem Vorgehen zeitweise vom Netz genommen.“

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