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Vom Produktrückruf zum Downgrading

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juni 2011

Produktrückrufe gibt es in allen Schadenklassen, vom kleinen Ärgernis bis zur Katastrophe, die das Unternehmen in seinem Fortbestand bedrohen kann. Die Liste der entstehenden Schäden reicht vom direkten Rückholen der Ware über Entschädigungen für eventuelle Kosten und Ertragsausfälle bei den Kunden sowie eigene Umsatz- und Gewinneinbußen bis hin zum entstehenden Imageschaden für Unternehmen und Marke. Je nach Branche geht es um sehr unterschiedliche Produktgefahren und Risiken – typischerweise sind es etwa Nebenwirkungen bei Medikamenten, Funktions- oder Komfortverlust bei Autoteilen oder Verunreinigungen bei Lebensmitteln.

Der Versicherungsmarkt bietet für diesen Fall Produktrückrufversicherungen, mit denen sich Unternehmen absichern können. „Nur sehr wenige Unternehmen wissen allerdings, ob sie über einen passenden Versicherungsschutz verfügen, ob alle wichtigen Risiken abgedeckt und alle sinnvollen Bewältigungsstrategien implementiert sind“, sagt Olaf Keller, Geschäftsführer von Marsh Risk Consulting. „Die Deckungssummen sind in der Regel historisch gewachsen – oder sie sind abgeleitet von externen Informationen wie der eingekauften Deckungssumme für Produktrückrufe des Wettbewerbs.“

Nur wer weiß, welche Produkte welchen Schaden mit welcher Wahrscheinlichkeit verursachen können, ist in der Lage, seine Risiken adäquat zu kontrollieren. „Darum ist es sinnvoll, das Risikopotenzial durch Szenarioanalysen quantitativ zu bestimmen und in einen ganzheitlichen Risikomanagementprozess zu integrieren, der ein wirtschaftlich sinnvolles Optimum an Deckungs- und Schadenbewältigungsstrategien ermöglicht“, so Olaf Keller. Mit einer von Marsh Risk Consulting entwickelten neuen Methode können die wichtigsten Produktrisiken identifiziert, quantifiziert und aggregiert werden, um eine passende unternehmensweite Absicherungsstrategie zu etablieren.

Auf Basis dieser Analyse können Bewältigungsstrategien – beispielsweise bei der Vertragsgestaltung oder im Qualitätsmanagement – sowie spezifische Deckungslücken identifiziert und geschlossen werden. Darüber hinaus ist es damit aber auch möglich, angemessene Deckungssummen für das Produktrückrufrisiko auf Unternehmensebene zu bestimmen. Ein abschließender Bericht dokumentiert die Ergebnisse der einzelnen Vorgehensschritte und liefert damit unter anderem eine transparente und auch für Dritte nachvollziehbare Grundlage für die Entscheidung über die Deckungssumme.

Themen: Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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