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Wiesbadener Investorentag

Von Dr. Oliver Everling | 22.Juni 2012

Der Wiesbadener Investorentag 2012 trägt den Untertitel „Mega Trends“.Ein Mega Trend ist auch der Zustrom zu dieser Veranstaltung für Investoren, die von der Ratingagentur Telos GmbH aus Wiesbaden alljährlich durchgeführt wird. In Wiesbaden treffen sich vor allem institutionelle Anleger, um sich über Transaktionsmotive, Märkte, modernes Bond Management, Multi-Assetklassen, nachhaltige Investments, Absolute Return und viele andere Themen mehr auszutauschen.

Dr. Frank Wehlmann, Geschäftsführer der Telos GmbH, erlaubt den Teilnehmern durch Vorträge namhafter Adressen seltene Einblicke in die Strategien und Motive von Investoren, zum Beispiel der ZF Friedrichshafen AG. Dieter Schorr, MBA, verantwortet das Asset Management der ZF Friedrichshafen AG. Nebenberuflich ist er Dozent für die Frankfurt School of Finance and Management, an der er auch studierte. Schorr erläurter beeindruckend die Motive der ZF Friedrichshafen, sich von bestimmten Fonds zu lösen: Schorr gibt eine erstaunlich breite Palette von Gründen preis, warum die ZF Friedrichshafen AG – nicht wegen mangelnder „Performance“ < sich von manchen Fonds bzw. Fondsmanagern trennen muss. Dr. Nicolas Schlotthauer von DB Advisors skizziert die Anlagemöglichkeiten in den globalen Emerging Markets – übrigens ein Begriff, der nicht etwa von der Deutschen Bank, sondern von der OECD festgelegt wird. Emerging Markets umfassen mehr als BRIC: Länder mit guter bis sehr guter Qualität wie Chile, China, Katar, Malaysia und Polen, ein gesundes Mittelfeld aus Brasilien, Komumbien, Mexiko, Namibia, Panaman, Peru, Russland und Südafrika über Namen mit „Zug zum Investment Grade“ wie Costa Rica, Indonesien, Türkei oder Uruguay bis hin zu „heißen“ Ländern wie Argentinien, Ukraine und Venezuela.

Schlotthauer warnt in jedem Fall vor der Idee, man könne sich mit Investments in Emerging Markets von den Entwicklungen in den Industrieländern abkoppeln, denn auch die Emerging Markets werden – trotz ihrer steigenden Bedeutung in der Weltwirtschaft – maßgeblich von der Konjunktur in den Industrieländern beeinflusst. Schlotthauer räumt auch mit einem alten Vorurteil auf, dass Investments in Schwellenländer die „dunkle Seite“ der Kapitalanlage seien: „Inzwischen gibt es Ratingagenturen, die unter Nachhaltigkeitsaspekten auch Länder durchleuchten.“ Durch Nachhaltigkeitsratings lassen sich die unterschiedlichen Qualitäten besser erkennen.

Bernd Vogel von Jupiter Asset Management schlägt in die gleiche Kerbe, indem er das „alte Weltbild“ in Frage stellt und traditionelles und modernes Bondmanagement gegenüberstellt. Das fange schon mit der Frage nach der Sicherheit von Staatsanleihen an und gehe weiter mit Fragen nach der Qualität der Banken. Der französische und deutsche Bankensektor seien die mit am niedrigsten kapitalisierten im internationalen Vergleich.

Giovanni Leonardo von Swiss & Global.Asset Management skizziert den zurzeit laufenden Enteignungsprozess: Mit stark negativen Realzinsen bei gleichzeitig hoher Volatilität – die wiederum ein „Gradmesser der Angst“ sei – befinden sich Sparer heute in einer einzigartigen Situation. Leonardo illustriert außerdem die zeitlich schwankenden Korrelationskoeffizienten. Leonardo, lic.rer.pol der Universität Bern, leitet das Team Multi Asset Class Solutions, ist CFA Charterholder und zugelassener EFFAS-Finanzanalyst (CEFA/AZEK).

Themen: Fondsrating | Kein Kommentar »

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