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Coface sieht Chinas Unternehmen unter Druck

Von Dr. Oliver Everling | 22.März 2017

Die chinesischen Unternehmen bewegen sich in einem schwierigen Umfeld. Zu höheren Finanzierungs- und Importkosten aufgrund der staatlichen Geldpolitik kommt der harte Wettbewerb, der durch die Öffnung weiterer Branchen für ausländische Unternehmen zusätzlich angetrieben wird. „Die Profitabilität könnte darunter leiden, wenngleich die wieder anziehende Auslandsnachfrage dem partiell entgegen wirken könnte“, heißt es in einer Untersuchung des Kreditversicherers Coface. „Es sei denn, protektionistische Maßnahmen anderer Länder bremsen diese Entwicklung aus.“

Die mögliche Abwertung des Renminbi (RMB) in Verbindung mit Maßnahmen zur Lenkung des Kapitalflusses beunruhigen China seit längerem. Die kürzlich angekündigte neue geldpolitische Positionierung ist ein weiterer zu beachtender Blickpunkt. Der Nationale Volkskongress hat gerade bekräftigt, dass China ein eine „besonnene und neutrale“ Geldpolitik betreiben wolle.

Die People’s Bank of China (PBoC) verhält sich derzeit abwartend mit Blick auf die Zinsdifferenzen zwischen den USA und China und beobachtet die Politik der US-Notenbank im Zusammenhang mit der Steuer- und Handelspolitik der neuen US-Regierung. Ungeachtet dessen wird erwartet, dass die chinesische Notenbank schrittweise die Geldpolitik anziehen und den Zinskorridor im Laufe dieses Jahres um 20 bis 30 Basispunkte anheben wird. „Dies bedeutet höhere Kreditkosten für chinesische Unternehmen und größere Ausfallrisiken, besonders bei Unternehmen mit schwacher Finanzausstattung“, erklärt Jackit Wong, Economist für Asien bei Coface.

Der Renminbi wird voraussichtlich seine Abwärtstendenz, wenn auch etwas verlangsamt, fortsetzen. Daher dürften auch Kapitalabflüsse aus China anhalten Die PBoC toleriert offensichtlich die Volatilität des Wechselkurses von RMB zum US-Dollar, um durch den etwas schwächeren Renminbi die Exporte weiter zu fördern. Auf der anderen Seite belastet der Wechselkurs importierende Unternehmen durch steigende Kosten.

Themen: Debitorenrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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