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Initiativgruppe zum Renminbi

Von Dr. Oliver Everling | 17.November 2015

Für die Deutsche Bundesbank ist die Entwicklung des Renminbi (RMB) ein Schwerpunktthema. Daher wird im Hause der Bundesbank über den aktuellen Stand zum deutsch-chinesischen Zahlungsverkehr in RMB und zum neuen chinesischen Zahlungsverkehrssystem CIPS berichtet. Dr. Joachim Nagel aus dem Vorstand der Deutschen Bundesbank leitet das 5. Treffen der RMB–Initiativgruppe ein – nicht ohne auch an die Verletzten und den Verstorbenen der französischen Zentralbank zu gedenken, der beim Anschlag in Paris ums Leben kam.

Dr. Stephan Bredt aus dem Hessischen Wirtschaftsministerium begrüßt zu dem Kreis ein neues Mitglied aus dem Hause einer chinesischen Ratingagentur, Dagong Europe Credit Rating. Die Agentur ist von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA registriert und nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen in Europa tätig. Dagong Europe Credit Rating hatte angekündigt, ihren Sitz von Mailand nach Frankfurt am Main zu verlegen.

Über den erfolgreichen Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel in China wurde kurz berichtet. So sei dieser 8. Besuch. der schon aufgrund der bei Chinesen beliebten Zahl 8 Glück versprach, mit einigen Erfolgen verbunden gewesen. Bemerkenswert sei u.a. die Zusammenarbeit von ICBC und Volkswagen.

Nagel berichtet von seinen gemeinsamen Gesprächen mit Dr. Jens Weidmann im Zusammenhang mit den deutsch-chinesischen Kontakten. Regulatorische Fragen standen bei diesen Gesprächen im Vordergrund, berichtet Nagel.

Jochen Metzger, Bundesbankdirektor, Leiter des Zentralbereichs Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme im Haus der Deutschen Bundesbank, hebt in seinem Vortrag die wichtigsten Bewegungen im deutsch-chinesischen Zahlungsverkehr und -verkehrssystem hervor. 16 von der People’s Bank of China (PBoC) designierte Offshore RMB-Clearing -Banken, davon 4 in Europa, sind die Grundlage für weltweite Verbreitung des RMB.

Die Zahl der über die RMB Clearing-Bank in Frankfurt abgewickelten Transaktionen wuchs seit Dezember 2014 stetig, berichtet Metzger. Die Entwicklung des Zahlungsvolumens von Deutschland nach Mainland CHina sowie von Mainland China nach Deutschland ist eher unstet und nicht letztlich der Wachstumstreiber. Der Wert lokaler Transaktionen sowie der Transaktionen von und nach anderen Offshore-Zentren stieg stark an. Metzger erhofft sich einen Schub durch die Aufnahme des RMB in den SZR-Währungskorb.

Das China International Payment System (CIPS) wurde am 8. Oktober 2015 in Betrieb genommen, betrieben durch eine Tochtergesellschaft der chinesischen Zentralbank, um die chineischen Märkte zu öffnen und den RMB weiter zu internationalisieren. „CIPS hat eine reine Offshore-AUsrichtung, Sie können keine Zahlungen von China hinein oder hinaus gemacht werden“, unterstreicht Metzger. HVPS, das High Value Payment System, sei das Gegenstück. Offshore Banken können keine Teilnehmer in HVPS werden. Offshore Banken können derzeit nur mit Onshore-Präsenz in Mainland China an CIPS teilnehmen. Liquidität wird über eine Liquiditätsbrücke aus HVPS bereitgesetellt und abends wieder auf Konten in HVPS ausgekehrt. „Das sind getrennte Sphären für Onshore und Offshore Zahlungsabwicklung“, macht Metzger klar.

DIe China Europe International Exchange beginnt, Finanzprodukte mit chinesischen Underlyings zu handeln. SSE, CFFEX und DBAG arbeiten hier zusammen. Die Marktoperationen wurden zur Deutsche Börse Gruppe outgesourct.

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