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Nach der Rezession das Helikoptergeld

Von Dr. Oliver Everling | 17.Oktober 2016

„Angesichts der abflauenden globalen Deflation stellt sich die Frage, ob die Inflation ihrerseits vor einem Comeback steht. Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja!“, sagt Steen Jakobsen, Chefvolkswirt und CIO bei der Saxo Bank. Die wichtigste Konsequenz dessen werde ein Rückgang der Konsumausgaben sein. Schließlich hätten niedrige chinesische Exportpreise den US-Konsum am Leben erhalten. „Das wird sich ändern“, sagt Jakobsen.

Es sei wichtig zu verstehen, dass die gefallenen chinesischen Preise die Geldpolitik des Pretend-and-Extend am Leben gehalten hätten. „Die stark gefallenen Importpreise in Netto-Defizitländern wie den USA, Großbritannien und Südafrika trugen zur Stabilisierung oder gar Verbesserung der Kaufkraft bei – und das in einem Umfeld mit weniger Wachstum und Gewinnen“, sagt Jakobsen

Was folgen dürfte, sei ein schwächerer Renminbi und daran anknüpfend, höhere globale Inflationserwartungen – typische Entwicklungen, wenn sich ein Wirtschaftszyklus dem Ende neige. „Das bestätigt meine These, dass uns ein grundlegender makroökonomischer Paradigmenwechsel bevorsteht. Wir bewegen uns weg von der Politik des lockeren Geldes über eine Rezession bis hin zum Helikoptergeld“, sagt Jakobsen.

Eine Rezession bedeute ökonomisch gesehen, dass reiner Tisch gemacht wird. „In meinen Augen muss die Weltwirtschaft wieder in die Realität zurückkehren – wofür die Rezession sorgen wird. Damit werden aber massive politische Veränderungen einhergehen sowie die weitere Erosion des Gesellschaftsvertrags und eine steigende Volatilität“, sagt Jakobsen.

Themen: Aktienrating, Anleiherating, Länderrating | Kein Kommentar »

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