Wenig Bewegung beim Standortrating

Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2017

Trotz Nachfrage-Druck am deutschen Hotel-Markt werden C-Standorte nicht die neuen B-Lagen werden, berichtet Union Investment Real Estate GmbH. Das aktuelle INVESTMENT BAROMETER Herbst 2017 von hospitalityInside.com und Union Investment setzt damit bei einem oft diskutierten Thema in der Branche einen klaren Akzent auf die B-Lagen.
Im Falle einer Krise würden von allen Segmenten hauptsächlich die Mittelklasse- und Firstclass-Hotels unter Druck geraten. Unverändert gut: Die aktuelle Stimmung in der Hotel-Immobilien- und -Investment-Branche. Jedoch: Die Erwartungen in den Einzel-Indexen haben sich im Vergleich zum letzten Jahr verschoben.
Nachdem A-Lagen in Deutschland knapp geworden sind, stellen sich viele die Frage, ob man denn künftig stärker auf B- oder C-Standorte setzen soll. Die Mehrheit (52%) zeigt sich in der Umfrage überzeugt, dass B-Lagen bereits den Überlauf aus den Premium-Locations absorbieren. 34% der Befragten meinten, dass A-Lagen von den Hotelketten bis in die letzte Lücke weiter aufgefüllt werden. Nur 15% – und damit weit abgeschlagen – sahen eine Verlagerung von B- auf C-Standorte.

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Regulierung zum Nachteil der Kleinen

Von Dr. Oliver Everling | 29.November 2017

Kurz vor Einführung der Markets in Financial Instruments Directive (MiFID II) im Januar 2018 geht ein Großteil der Investmentexperten davon aus, dass Investmentfirmen die anfallenden Research-Kosten für Studien und Analysen künftig selbst übernehmen werden. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, für die das CFA Institute seine europäischen Mitglieder befragt hat. Ziel des Reports „MiFID II: A New Paradigm for Investment Research“ war es ein besseres Verständnis der Erwartungen auf Käuferseite bezüglich der Preisbildung für Research unter der neuen Direktive zu erhalten.

Nur 15 Prozent erwarten, dass die Kosten an den Kunden weitergereicht werden. Die Ergebnisse legen nahe, dass kleinere Unternehmen im Wettbewerb benachteiligt werden könnten. Eine Mehrheit der Befragten rechnet damit, weniger Research direkt von Investmentbanken zu beziehen.

Die Übernahme der Analysekosten durch die Unternehmen korreliert direkt mit der Höhe der verwalteten Vermögen. Zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten aus Investmentfirmen mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 250 Milliarden Euro erwarten, dass ihr Unternehmen die Kosten tragen wird. Dagegen liegt der Anteil bei Marktteilnehmern mit weniger als einer Milliarde Euro verwaltetem Vermögen bei lediglich 42 Prozent. Darüber hinaus äußerten sich die Investmentexperten besorgt über einen möglichen Wettbewerbsnachteil für kleinere Unternehmen. Dies spiegelt die Befürchtungen der Industrie wider, dass die Veränderungen zum Marktaustritt einiger kleinerer Unternehmen führen und den Konsolidierungsprozess zugunsten großer, globaler Organisationen weiter vorantreiben werden.

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Feri EuroRating Awards abgelöst

Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2017

Die internationale Fondsgesellschaft Comgest ist bei den diesjährigen Scope Investment Awards in Berlin wieder mehrfach ausgezeichnet worden. Neben der Prämierung als Sieger in der Kategorie „Bester Asset Manager Aktienfonds“, über die sich Comgest nun zum vierten Mal in Folge freuen kann, wurde die Gesellschaft zum zweiten Mal für den Comgest Growth Europe Opportunities als bester Fonds in der Kategorie „Aktien Europa“ geehrt.

Die Auszeichnungen erfolgten in diesem Jahr erstmals unter dem Namen „Scope Investment Awards“, nachdem Scope Group die Feri EuroRating übernommen hat. In früheren Jahren wurde der Preis unter dem Namen Feri EuroRating vergeben. Die Methodik zur Ermittlung der Preise ist angeblich unverändert geblieben, weshalb sich die Ergebnisse mit den früheren Resultaten vergleichen ließen.

Gerade in Bezug auf Unternehmensorganisation, Track Record und die Qualität des Researchs konnte Comgest überzeugen. Der Award des besten Aktienfondsmanagers zeichnet die gesamte Produktpalette von Comgest aus. Die disziplinierte Anwendung des Quality Growth Ansatzes in allen Investmentteams ist das Erfolgsrezept.

„Wir sind sehr stolz darauf, in gleich zwei Kategorien mit einem so renommierten Preis für die gesamte DACH Region ausgezeichnet worden zu sein“, sagt Comgest-CEO und CIO Arnaud Cosserat. „Der Award unterstreicht die Bedeutung unseres Quality Growth Ansatzes, der für eine nachhaltig gute Performance-Erzielung bei gleichzeitig niedriger Volatilität steht. Der Preis für den Comgest Growth Europe Opportunities als besten Aktienfonds Europa freut uns besonders, da wir hier seit 2009 den Quality High Growth Ansatz verfolgen, eine Variante unseres bewährten Quality Growth Ansatzes.“

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Chancen durch mehr Streubesitz

Von Dr. Oliver Everling | 24.November 2017

Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) hat durch eine Umplatzierung aus dem Bestand des Managements ihren Streubesitz deutlich ausgeweitet. Insgesamt wurden 329.000 Aktien an institutionelle Investoren im In- und Ausland umplatziert. Dies entspricht einem Anteil von gut 9% des Grundkapitals der DEFAMA. Der Verkaufspreis je Aktie betrug 11,10 EUR. Begleitet wurde die Umplatzierung von M.M.Warburg & CO.

Das Management der DEFAMA bzw. diesen zuzurechnende Gesellschaften halten auch nach der Umplatzierung noch mehr als 42% an der Gesellschaft. Der Streubesitz erhöht sich auf nunmehr rund 47,5%. Das ursprünglich vorgesehene Platzierungsvolumen wurde kurzfristig noch deutlich erhöht, um die starke Aktiennachfrage seitens der Investoren zumindest weitgehend befriedigen zu können.

„Wir freuen uns über das große Interesse an unserer Aktie“, sagt Matthias Schrade, Vorstand der DEFAMA. „Durch die Umplatzierung haben wir einer Reihe neuer Aktionäre den Einstieg ermöglicht, die über die Börse nicht im benötigten Umfang an Stücke kommen konnten.“

DEFAMA wird durch die Ausweitung des Streubesitzes und den gestiegenen Bekanntheitsgrad bei institutionellen Anlegern von einem künftig liquideren Börsenhandel profitieren. Dazu beitragen soll auch der beantragte Wechsel in das Qualitätssegment m:access, über den die Münchner Börse voraussichtlich bis Jahresende entscheiden wird.

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Bestnote zehn Jahre abonniert

Von Dr. Oliver Everling | 21.November 2017

„Donner & Reuschel Vermögensberatung ist absolute Spitze“, so titelt das Bankhaus seine Pressemitteilung. Beim Branchenranking Elite Report 2018 erhielt Donner & Reuschel bereits zum zehnten Mal in Folge die Bestnote für seine Finanzkompetenz und die Beratungsqualität.

Während manche „Ratingagentur“ – manche von solchen, die nicht der Aufsicht durch die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA unterstehen, da sie keine Kreditratingagenturen sind – gegen den Ruf der Käuflichkeit ankämpfen müssen, wird bei Donner & Reuschel die Glaubwürdigkeit betont: „Was die Tester besonders herausstellen ist die Glaubwürdigkeit aufgrund eines rationalen Managements.“

„Das Bankhaus überzeugt mit systematischen und erprobten Anlagestrategien, wobei sich die Ziele des Kunden sowohl in den Strategien als auch in der Betreuung konsequent wiederfinden. Donner & Reuschel ist geradlinig korrekt und bringt den Kunden stets auf die sichere Seite. Damit werden Tugenden angesprochen, die auch in der Vermögensverwaltung Bestand haben“, so die detaillierte Bewertung der Jury.

Marcus Vitt, Vorstandssprecher von Donner & Reuschel: „Die erneute Auszeichnung mit der höchsten Punktzahl ist für unser Team der Beweis, dass sich die intensive Nähe zu unseren Kunden langfristig auszahlt. Zukunftsweisende Technik setzen wir als Unterstützung ein, wo sie sinnvoll ist und Komplexität für den Kunden reduziert. Dabei ist uns bewusst, dass Technologie auch an Grenzen stößt, denn ihr fehlt die Fähigkeit menschlicher Empathie.“

Um die besten Vermögensverwalter zu ermitteln, haben die Tester des Elite Reports in Zusammenarbeit mit dem Handelsblatt rund 350 Banken und Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum unter die Lupe genommen. In mehreren Prüfungsrunden bewerteten sie unter anderem den Beratungsprozess, das Portfoliomanagement und die Portfolioqualität sowie das Risikomanagement und Fachwissen. Außerdem wurden die Gesprächsatmosphäre und das Verhalten des Beraters einbezogen.

Einen anderen Ansatz zur Beurteilung von Vermögensverwaltern verfolgt die firstfive AG aus Frankfurt am Main (http://www.firstfive.com).

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Banken lassen Maschinen lernen

Von Dr. Oliver Everling | 21.November 2017

Bis zu 15 Minuten beschäftigt sich ein Bankmitarbeiter bisher bei einer Verbraucherkredit-Anfrage mit der Bonitätsprüfung des Kunden. Mit der EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 wird die bisherige Art der Kreditbearbeitung auf den Prüfstand gestellt. Denn nicht nur die Konkurrenten der Banken, sondern auch die Institute selbst erhalten viel mehr Informationen über ihre Kunden – insbesondere Konto- und Umsatzdaten bei anderen Instituten.
Derzeit gehen nach Beobachtungen von Cofinpro so gut wie alle Banken dazu über, die Interpretation der Kundendaten an Fintechs auszulagern, nur wenige entwickeln aktuell eigene Big Data-Lösungen. Für die Analyse setzen sie dabei zunehmend auf Machine Learning. Die Schufa-Auskunft wird jedoch auf mittlere Sicht Bestandteil der Bonitätsprüfung der Banken bleiben.
„Insgesamt können die Institute Kreditanfragen viel detaillierter prüfen als bisher und dabei gleichzeitig manuelle Tätigkeiten deutlich reduzieren“, sagt Peter Zepezauer, Kreditexperte bei Cofinpro. „Die vollautomatisierte Prüfung ist möglich.“ Bisher liegt die sogenannte Dunkelverarbeitungsquote bei Verbraucherkrediten zumeist noch im unteren einstelligen Bereich.
Doch um diesen Wert signifikant zu steigern, müssen nicht nur mehr Daten als bisher intelligent ausgewertet werden, sondern auch bestehende interne Regularien der Kreditvergabe an die neuen digitalen Rahmenbedingungen angepasst werden. „Hier tun sich gerade die Risikomanager in den Instituten schwer. Sie bekommen zwar eine Vielzahl von neuen Informationen über ihre Kunden, wollen aber nicht auf bestimmte andere Daten verzichten, die digital schwer zu ermitteln sind, wie beispielsweise die genaue Berufsgruppe des Antragstellers. Solche Informationen können durch Informationen ersetzt werden, die den Banken mit PSD2 zur Verfügung stehen, ohne dass die Risiken steigen“, erklärt Zepezauer.

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Keynesianisches Strohfeuer

Von Dr. Oliver Everling | 17.November 2017

Die Politik hat noch nicht verstanden, was nach dem Brexit für Deutschland auf dem Spiel steht – wir müssen Europa neu gründen“. Diese Forderung erhob Prof. Hans-Werner Sinn, Volkswirt und ehemaliger Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, im Rahmen der 30. FERI-Tagung in Frankfurt. Dass Großbritannien aus der Europäischen Union aussteige, komme einer „ökonomischen Atombombe“ gleich – das sei in Deutschland vielfach noch nicht richtig angekommen.

„Es kriselt überall in Europa“, so Sinn. Die wirtschaftsschwachen EU-Mitgliedsländer würden die notwendigen Reformen nicht angehen, weil sie sich auf den Transferzahlungen und Mitteln aus den Rettungspaketen ausruhten. „Reformen folgen erfahrungsgemäß immer nur, wenn es keine Alternative mehr gibt“. Sinn übte auch Kritik an dem aktuell „künstlichen und kreditfinanzierten Aufschwung in den Mitgliedsländern“. Die Entwicklungen des BIPs seien in vielen Ländern nicht mehr als ein „keynesianisches Strohfeuer“.

Eine „atmende EU“ mit dem Austritt der Krisenländer und einer offenen Abwertung der jeweiligen Währung sei nach Sinns Einschätzung derzeit noch die „am wenigsten trostlose“ Alternative zur aktuellen Situation. „In Wirklichkeit steuert Europa aber in eine Transferunion, in der vor allem deutsches Geld in die schwachen Länder fließt“, so Sinn.

Dass die Währungsunion im Zeichen von Brexit, EZB-Politik, Euro-Risiken und Populismus noch eine gute Zukunft hat, bezweifelt auch Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand von FERI und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute. Das Institut erstellt derzeit eine neue Studie, die zentrale Überlegungen von Prof. Sinn aufgreift, vertieft und erweitert. „Eine stabile Währungsunion ist angesichts der aktuellen Entwicklungen kein realistisches Modell mehr für die Zukunft“, so Rapp. Die Studie, in der die langfristige Stabilität des Euro kritisch analysiert wird, soll Anfang 2018 erscheinen.

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Kleines Spielzeug, großes Geschäft

Von Dr. Oliver Everling | 16.November 2017

Sebastian Friedrich, Geschäftsführer des 3D-Druck-Startups TinkerToys in der MDR-Fernsehshow „FAKT IST!“ zu Gast. Thema war „Die smarte Revolution – wo bleibt der Mensch in der digitalen Welt?“.

„Wer die Sendung verpasst hat,“ heißt es bei Seedmatch GmbH, „kann sie sich in der MDR-Mediathek anschauen.“ Seedmatch ermöglicht es, in frühen Unternehmensphasen mit kleinen Beträgen in innovative Unternehmen zu investieren. Davon profitieren Investoren, Unternehmen und die Volkswirtschaft gleichermaßen. „Durch das Internet werden Kapitalsuchende und Kapitalgeber auf einem neuen, effektiven Weg zusammengebracht. Durch einen transparenten, digitalen Investmentprozess senkt Seedmatch die Transaktionskosten und ermöglicht es einer großen Anzahl an Nutzern, der Crowd, sich zu beteiligen sowie sich langfristig als Multiplikator einzubringen und vom wirtschaftlichen Erfolg der Startup-Unternehmen zu profitieren“, so die Mission von Seedmatch.

Neben der Talkshow diente TinkerToys für Seedmatch noch auf weiteren Veranstaltungen als Vorzeigebeispiel. „Folgendes hat TinkerToys bisher erreicht: mehr als 60 Großveranstaltungen durchgeführt, ca. 1.000 Nutzer im Online-Shop generiert, der Umsatz innerhalb eines Jahres vervielfacht, zwei eigene Standorte in Magdeburg und Leipzig aufgebaut, drei weitere Standorte (Berlin, München, Hamburg) in Kooperation mit den HABA Digitalwerkstätten ausgestattet, 13 3D-Drucker angeschafft, die rund um die Uhr produzieren, zahlreiche Preise gewonnen, darunter auch eine Auszeichnung des europäischen FABulous Accelerator Programm, dem Top 3D-Accelerator Programm Europas.“

Jetzt wolle das junge innovative Unternehmen unter anderem Geld für die Skalierung seiner Produktionskapazitäten, den Ausbau des B2B-Geschäftes und die Internationalisierung der Software einsammeln.

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DEFAMA qualifiziert sich fürs Qualitätssegment

Von Dr. Oliver Everling | 16.November 2017

Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) strebt einen Wechsel in das Qualitätssegment m:access der Börse München an. Der Vorstand der DEFAMA hat die mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG damit beauftragt, einen entsprechenden Antrag bei der Börse München zu stellen. Über die Zulassung hat der Freiverkehrsausschuss der Börse München zu beschließen. DEFAMA geht von einer Entscheidung noch in 2017 aus.

„Nach gut einem Jahr an der Börse ist die Zeit reif für den nächsten Schritt. Dabei halten wir den m:access für ein junges, wachstumsstarkes Unternehmen wie DEFAMA für die beste Plattform“, sagt Matthias Schrade, Vorstand der Gesellschaft. „Wir sind zuversichtlich, dass auch die Börse München uns die entsprechende Reife bescheinigt“.

Obwohl die DEFAMA-Aktie bisher lediglich im Freiverkehr der Börse München gehandelt wird, erfüllt das Unternehmen schon heute alle Vorgaben, die für den m:access als Folgepflichten benannt sind. Unter anderem legt DEFAMA einen Geschäftsbericht mit geprüftem Konzernabschluss vor, veröffentlicht Quartalsberichte, Unternehmensnachrichten sowie einen Finanzkalender und nimmt jährlich an mehreren Analystenkonferenzen teil.

Von einem Wechsel in das Qualitätssegment m:access verspricht sich die Gesellschaft eine erhöhte Aufmerksamkeit für die DEFAMA-Aktie. Zudem ermöglicht ein Listing im m:access die Aufnahme einer Zweitnotiz im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse und damit auch die Einbeziehung in den XETRA-Handel. Auch hierfür hat DEFAMA die mwb fairtrade mandatiert und bei entsprechender Zulassung mit dem Designated Sponsoring beauftragt. 

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Ineffizienzen umfassend nutzen

Von Dr. Oliver Everling | 16.November 2017

Mehr noch als Investments in Aktien und Optionen zeigt sich der Erfolg der Kapitalanlage in Rentenpapieren meist erst nach vielen Jahren – nämlich dann, wenn der Schuldner Zins und Tilgung vollständig und rechtzeitig geleistet hat. Für viele Sparer kommt die böse Überraschung zum Schluss, wenn zwar der Kapitaldienst Jahr für Jahr erbracht wurde, am Ende aber der Emittent die Rückzahlung des Kapitals schuldig bleibt.

Portfoliomanagement im Rentenbereich ist daher ein Geschäft, das Erfahrung verlangt. Welchen Ratings darf man vertrauen? Wie ist die Politik der Zentralbank einzuschätzen? Wieviel Geld wird dem Markt zufließen und von welchen Faktoren werden die Zinsen beeinflusst? Nur wer über viele Jahre hinweg dem Markt treu bleibt, vermag Erfahrungen zu sammeln, die sich in dauerhaft überlegener Rendite bemerkbar machen.

Robert Persons, CFA, Portfoliomanager bei MFS (Massachusetts Financial Services Company), sieht sich daher nach rund drei Jahrzehnten mit einem „einzigartigen Ansatz für USA-Credits“ im Geschäft. Was ihm niemand mehr nehmen und nicht einfach kopiert werden kann, ist seine langjährige Erfahrung. Während die Hochschulen noch heute lehren, alle Märkte seien effizient, jeder habe die gleichen Informationen überall und jederzeit und daher könne man an den Finanzmärkten nur zufällig reich werden, beweisen die Erfahrungen von Persons etwas anderes.

„Viel spricht für anhaltend niedrige Renditen und hohe Bewertungen“, sagt Persons. Es bleibe bei „lower for longer“. Das durchschnittliche reale Wirtschaftswachstum im Aufschwung sei seit den 1960er Jahren immer niedriger geworden, von 4,9% im Zyklus der 1960er Jahre zu 2,2% im gegenwärtigen Zyklus. Die aktuelle Verschuldung begrenze den Staaten zudem jeden Spielraum für eine expansive Fiskalpolitik, wie auch abnehmende Geburtenraten das Potenzialwachstum begrenzen. Die Disinflation durch Digitalisierung resultiert unter anderem aus dem buchstäblich für jedermann spürbaren Produktivitätsschub durch die Technologie in der Jackentasche, dem Smartphone.

Persons analysiert die Ertragslücke für institutionelle Investoren. Die niedrigen laufenden Renditen sprechen für mäßige langfristige Gesamterträge, so dass Alpha wichtiger geworden ist. „In den USA sind die Renditen am höchsten“, macht Persons klar und sieht die Attraktivität des US-Markts auch darin, dass der amerikanische Credit-Markt deutlich größer ist und mehr Emittenten hat, also nicht nur höhere Renditen bringt.

Durch Lockerung von Anlagerestriktionen könne es auch institutionellen Anlegern gelingen, sich eine größere Chancenvielfalt zu eröffnen. Persons stellt annualisierte Erträge annualisierten Standardabweichungen  nach Ratingklassen gegenüber. Daraus ergibt sich ein klares Bild: Zwischen BBB und BB klafft eine unübersehbare Lücke, die u.a. dadurch erklärlich ist, dass zu viele institutionelle Investoren rücksichtslos Anleihen bei Herabstufungen von BBB auf BB an der Schwelle zum „investment grade“ auf den Markt werfen. Wer in den Anleihen mit Rating BB (bzw. Ba bei Moody’s) nach solchen Titeln suche, die von den Ratingagenturen zu niedrig eingestuft wurden, kann daher ansehnliche Überrenditen erzielen.

„Wenn die Aktienmärkte weltweit fielen, hielten sich amerikanische Credits gut“, berichtet Persons. „Bei schwachen Aktienmärkten sorgten US-Credits für Diversifikation.“ Daher wolle MFS Marktineffizienzen nutzen, um mit US-Credits Alpha zu erzielen. „Oft lagen die Agenturen falsch“, sagt Persons, ohne dabei die grundsätzliche Fähigkeit von Moody’s und S&P in Frage zu stellen, im Durchschnitt ihrer Ratings hervorragende Arbeit zu leisten. Im Durchschnitt richtig zu liegen, schließe aber nicht aus, im Einzelfall ein Fehlurteil zu treffen.

Persons offenbart daher Einzelheiten der Analyse optionsbereinigter Spreads nach Agenturratings, die die Grundlage der quantitativen Sicht von MFS bilden und die tatsächliche Verteilung der Risikoprofile erkennen lassen. „Das Fundamentalresearch von MFS stärkt unseren risikobewussten Ansatz“, unterstreicht Persons. In den AAA bis A-Kategorien sehe MFS mehr Kauf- als Verkaufsempfehlungen, bei B und schlechter dagegen mehr Verkaufs- als Kaufempfehlungen. Geringste Qualitäten seien daher im MFS-Portfolio erst gar nicht enthalten.

Noch höhere Erträge werden durch Anleihen ohne Investmentgrade-Status erzielt. „BB-Anleihen bieten attraktive Möglichkeiten zur weiteren Steigerung der risikoadjustierten Erträge“, macht Persons deutlich. „BB-Titel bieten die höchsten verlustbereinigten Spreads“.  MFS habe das Alphapotenzial von BB-Anleihen erkannt. Heraufstufungen führen zu deutlichen Neubewertungen durch die Märkte, so dass derzeit auch die wachsende Zahl von Adressen genutzt werden kann, die es von BB auf BBB schaffen.

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