Kredite schwemmen am Mittelstand vorbei
Von Dr. Oliver Everling | 17.Januar 2017
Rund zwei Drittel der mittelständischen Unternehmen in Deutschland rechnen in diesem Jahr mit erschwerten Finanzierungsbedingungen. Schon 2016 fiel es jeder zweiten Firma schwerer, ein Darlehen zu erhalten. So war die kurzfristige Finanzierung des laufenden Geschäfts durch Hausbanken für sie gekennzeichnet durch ein Mehr an Bürokratie und längere Wartezeiten. Das ergab der bereits zum zweiten Mal vom digitalen Kreditmarktplatz creditshelf erhobene „Finanzierungsmonitor“. Für die Studie wurden zusammen mit der TU Darmstadt mehr als 100 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.
Kleine und mittlere Firmen erwarten auch im neuen Jahr nicht, bei der Kreditaufnahme von der immer noch anhaltenden Niedrigzinsphase zu profitieren. „Im Gegenteil: Für 2017 herrscht Skepsis, wie unsere Studie zeigt. 64 Prozent der Betriebe halten schwierigere Kreditkonditionen durch steigende Zinsen für wahrscheinlich, 67 Prozent fürchten dies als Folge einer verschärften Regulierung und 63 Prozent aufgrund einer restriktiveren Kreditvergabe seitens der Hausbanken“, fasst Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt zusammen, der die Untersuchung wissenschaftlich begleitet hat. „Leider setzt sich damit unsere Beobachtung fort, dass der Mittelstand im vergangenen Jahr eher wenig von der angeblichen Kreditschwemme gespürt hat.“
Dem „Finanzierungsmonitor 2017“ zufolge hat sich der Kreditzugang für jede zweite Firma im vergangenen Jahr verschlechtert. Ein Blick auf die Finanzierung der Rohstoffe und Waren für das laufende Geschäft ergibt, dass sich der Verwaltungsaufwand erhöht und die Wartezeiten verlängert haben: Nur noch 62 Prozent der Unternehmen bezeichnen den Umgang mit ihren Hausbanken als „unbürokratisch“, nach 75 Prozent in der Vorjahresstudie. Und obwohl 73 Prozent die Schnelligkeit der Kreditvergabe seitens der Institute loben, waren es im Vorjahr mit 81 Prozent doch noch deutlich mehr. Überdies empfindet jedes vierte Unternehmen seine Bank als unflexibel und wenig partnerschaftlich. Speziell in der Industrie ist die Stimmung gekippt. Während in der ersten Erhebung noch etwa zwei von drei Betrieben den unkomplizierten Umgang mit der Bank positiv hervorgehoben hatten, sind es in der aktuellen nur noch 53 Prozent.
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DEFAMA weiter auf Expansionskurs
Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2017
Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) hat Kaufverträge über zwei weitere Fachmarktzentren geschlossen, die verkäuferseitig noch unter Gremienvorbehalt stehen. Der Kaufpreis für beide Objekte soll erst nach Zustimmung der Gesellschafter des Verkäufers veröffentlicht werden, verspricht die Gesellschaft. Die jährlichen Nettomieterträge liegen derzeit bei gut 800 TEUR. Die Nutzfläche der beiden Objekte beträgt insgesamt über 10.000 qm.
Mieter des Fachmarktzentrums Büdelsdorf (Schleswig-Holstein) sind bon prix, Deichmann, Jeans Fritz, Takko und TEDi sowie diverse kleinere Geschäfte. Darüber hinaus werden im Obergeschoss Büroflächen von einem Unternehmen aus der Medizintechnikbranche, einer Zahnarztpraxis und einem Dentallabor genutzt. Hauptmieter des Fachmarkzentrums in Wittenburg (Mecklenburg-Vorpommern) sind Coop/Sky, Dänisches Bettenlager, Deichmann und Takko.
„Mit Abschluss aller Käufe steigt die annualisierte Jahresnettomiete der DEFAMA-Gruppe auf 5,4 Mio. €“, freut sich Matthias Schrade, Vorstand der DEFAMA. Das Portfolio umfasse nunmehr 15 Standorte mit rund 75.000 qm Nutzfläche, die zu 97% vermietet seien. Zu den größten Mietern zählt Schrade ALDI, EDEKA, LIDL, Netto, Penny, REWE, Coop/Sky, Dänisches Bettenlager, Deichmann, Takko, Hammer und toom.
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Falsche Ehre
Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2017
Manchen scheint es in diesen Tagen, die Politik der Europäischen Zentralbank würde vielleicht doch Früchte tragen. Abgesehen von der Frage, ob die von der EZB gesetzten Inflationsziele überhaupt sinnvoll sind, könnte der Anstieg der Inflationsrate im Euroraum von 0,6% im November auf 1,1% im Dezember als Beweis dafür gesehen werden, dass endlich die von der EZB gewählten Instrumente greifen. Tatsächlich ist aber der Anstieg hauptsächlich auf höhere Rohstoffpreise zurückzuführen. Betrachtet man die Kerninflationsrate, also den Wert, der um die stärker schwankenden Energie und Lebensmittelpreise bereinigt ist, ergibt sich nämlich ein ganz anderes Bild, stellen die Experten von der Feri aus Bad Homburg fest. Die Kerninflation lag im Dezember mit 0,9% lediglich 0,1 Prozentpunkte höher als im November. Sie ist zudem nach wie vor weit vom EZB-Zielwert von 2% entfernt. Insgesamt verharrt die Kerninflationsrate im Euroraum nun schon seit mehr als drei Jahren in einem engen Band zwischen 0,6% und 1,0%. Der EZB gebührt damit also noch nicht die Ehre, etwas erreicht zu haben.
Axel D. Angermann analysiert als Chef-Volkswirt der FERI Gruppe die konjunkturellen und strukturellen Entwicklungen aller für die Asset Allocation wesentlichen Märkte: „Für einen nachhaltigen Anstieg der Kerninflation bedürfte es einer grundsätzlich höheren Wachstumsdynamik mit steigender Kapazitätsauslastung und höherer Beschäftigung. Die Unternehmen könnten dann versuchen,“ so Angermann, „den entstehenden Kostendruck durch Preissteigerungen aufzufangen. Dieses Szenario ist jedoch nicht in Sicht. Das prognostizierte Wachstum für den Euroraum im Jahr 2017 liegt derzeit bei etwa 1,5%, und die Arbeitslosenquote beträgt aktuell knapp 10 Prozent: Dies sind keine Voraussetzungen für steigende (Kern-)Inflationsraten. Zwar könnte der schwache Euro einen gewissen Inflationsschub auslösen, weil er zu steigenden Importpreisen führt. Handelsgewichtet beträgt die Abwertung allerdings weniger als 10%. Das reicht nicht, um darauf die Erwartung deutlich steigender Inflationsraten zu gründen.“
Während die Kerninflation weiterhin niedrig ausfallen dürfte, folgert Angermann, ist für die Teuerungsrate einschließlich der Rohstoffpreise in den kommenden Monaten mit einem Schub zu rechnen. „Weil die gegenläufigen Effekte – steigende Rohstoffpreise aktuell nach sinkenden Preisen im Vorjahr – noch eine Zeitlang weiter wirken, könnte im Euroraum zur Jahresmitte sogar die 2%-Marke überschritten werden. In Deutschland könnte dies sogar schon früher der Fall sein. Dieser temporäre Inflationsanstieg läuft voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte aus. Stetig weiter steigende Inflationsraten sind also nicht zu erwarten.“
Dennoch sieht Angermann die Phase extrem niedriger oder sogar negativer Inflationsraten vorerst vorbei. „Das liegt jedoch nicht an der expansiven Geldpolitik der EZB, sondern vielmehr an der Normalisierung der Rohstoffpreise. Das erklärte Ziel der EZB-Politik, eine nachhaltig höhere Inflation von nahe 2%, müsste anhand der Kerninflation gemessen werden, und da stehen die Aussichten auf einen Erfolg weiterhin schlecht, solange die Politik des billigen Geldes nicht von wachstumsfördernden Strukturmaßnahmen begleitet wird.
Ganz anderes könnte die Entwicklung dagegen in den USA verlaufen: Dort befindet sich die Wirtschaft nach Jahren des Aufschwungs bereits nahe der Auslastung. Kommen jetzt noch staatliche Ausgabenprogramme hinzu, wie von der neuen Regierung unter Trump in Aussicht gestellt, könnten weiter sinkende Arbeitslosenzahlen und Knappheiten am Arbeitsmarkt die Löhne nach oben treiben und tatsächlich zu einer Inflationsrate von mehr als 3% führen.“
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Tradition und Moderne
Von Dr. Oliver Everling | 12.Januar 2017
Das den FinTech-Unternehmen in Deutschland zuzurechnende Start-up LIQID ist ab sofort neues Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e. V. (VuV) und untermauert damit seinen Anspruch, ausschließlich die Interessen seiner Kunden zu vertreten – so, wie es im VuV-Ehrenkodex festgelegt ist. Der digitale Vermögensverwalter mit Sitz in Berlin ermöglicht Privatkunden die Anlage in global diversifizierte Anlagestrategien, die gemeinsam mit HQ Trust, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt, entwickelt wurden.
Christian Schneider-Sickert, CEO und Mitgründer von LIQID: „Vermögensanlage ist Vertrauenssache, und entsprechend eindeutig und klar ist der Ehrenkodex des VuV gehalten, nach dem wir uns auch bisher schon gerichtet haben. Durch unsere Mitgliedschaft im Verband wollen wir unterstreichen, dass wir für unsere Kunden ausschließlich nachvollziehbare Anlagen einsetzen – und dies bei angemessenen und transparenten Honoraren. Wir legen auf langfristige Kundenbeziehungen Wert und gewährleisten, dass für Kunden jederzeit qualifizierte Mitarbeiter erreichbar sind. Wir übernehmen sämtliche Aufgaben der klassischen Vermögensverwaltung und unterscheiden uns damit von anderen sogenannten Robo-Advisorn, die lediglich als Vermittler oder Internetplattform fungieren.“
Voraussetzung für LIQIDs Mitgliedschaft im VuV ist eine Zulassung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Tätigkeit der Finanzportfolioverwaltung nach §32 Kreditwesengesetz, die das Unternehmen im September letzten Jahres erhielt.
Seit 1997 sind im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e. V. (VuV) Finanzportfolioverwalter aus Deutschland organisiert. Heute ist er der größte bankenunabhängige Berufsverband der Branche. Rund die Hälfte aller zugelassenen Vermögensverwalter sind hier vertreten. Der Verband versteht sich als Interessenvertretung bankenunabhängiger Finanzportfolioverwalter.
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Vom Weichmacher zum Anwalt der Stabilität
Von Dr. Oliver Everling | 11.Januar 2017
„Es war und ist falsch, dass diese Bundesregierung seit 2013 daran mitwirkt, die Regeln des Euro-Stabilitätspakts fortwährend wieder aufzuweichen“, sagt Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP auf dem Dreikönigstreffen seiner Partei.
„Marode Banken sollten auf Kosten von Eigentümern und Gläubigern abgewickelt werden. In Italien gibt es wieder eine staatliche Bankenrettung – das ist die Perversion von Marktwirtschaft.“ An den Finanzmärkten müsse endlich wie überall gelten: Wer handelt, haftet. Sonst wird die moralische Integrität der Märkte untergraben.
Irland und anfangs auch Portugal und Spanien haben ihre Chance durch die Rettungsschirme genutzt, so Lindner, das sieht er aber nicht in Griechenland. Wolfgang Schäuble und alle Finanzminister waren im Sommer 2015 für den Grexit, erinnert Lindner. „Die Bundeskanzlerin ist ihm in den Arm gefallen. Die griechische Regierung ist heute weit entfernt davon, Stabilität zu erreichen. Der IWF ist deshalb immer noch nicht im Boot, obwohl das die Bundeskanzlerin 2015 zugesagt hat. Stattdessen gibt Tsipras ein Rentengeschenk. Der führt Europa hinters Licht.“
Lindner sieht die Zeit für eine neue Strategie Deutschlands gekommen: „Die FDP wird im Deutschen Bundestag keiner neuen Verletzung der europäischen Regeln zustimmen. Wir wollen, dass Deutschland vom Weichmacher der Regeln wieder zum Anwalt der Stabilität wird.“
Dieser Strategiewechsel wäre auch ein deutliches Signal an die unabhängige EZB. „Herr Draghi wollte den Regierungen mit Null-Zins und Anleihekauf Zeit für Reformen verschaffen. Jetzt steht eine Zinswende in den USA bevor, die seine Politik zum Bumerang werden lässt. Und in Deutschland ist im Dezember die Inflation zurückgekehrt, die bei niedrigem Zins zu einer massiven Enteignung führt. Jetzt muss auch die EZB zur Marktwirtschaft zurückkehren. Herr Draghi kann Tag und Nacht Geld drucken – auf Dauer kann gegen ökonomische Gesetze keine Politik gemacht werden. Deshalb muss das enden.“
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Mittelstandsfinanzierung als Zukunftssicherung
Von Dr. Oliver Everling | 11.Januar 2017
Der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater .e V.“ stellt seine Frühjahrstagung 2017 unter das Thema „Mittelstandsfinanzierung als Zukunftssicherung“. Dabei kommen die Hausbanken und die Anbieter alternativer Finanzierungsmodelle zu Wort (www.tagung.kmu-berater.de).
Den Eröffnungsvortrag mit dem Titel „Die Finanzierung des deutschen Mittelstandes – Herausforderungen aus Bankensicht“ hält Uwe Berghaus, Vorstandsmitglied Firmenkunden der DZ Bank AG. Der stellvertretende Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften, Christoph J. Stresing, berichtet über Beteiligungskapital als Finanzierungsinstrument. Aus der Fachgruppe Finanzierung-Rating des Verbandes sprechen Carl-Dietrich Sander über „Unternehmensfinanzierung – Die Verhandlungsmachtposition ausbauen“, Bernd Tovar über „Kreditsicherheiten aus Kunden- und Bankensicht“ und Georg Gerdes beleuchtet das Thema „Finanzierung von Digitalisierungsprojekten – Herausforderung für Bank und Kunde“.
Ein wichtiges Element der Tagung ist der „Marktplatz der Finanzierungsalternativen“: Neun Anbieter alternativer Finanzierungsformen präsentieren sich dort und stellen ihre Angebote in Kurzpräsentationen vor. Auf dem Marktplatz vertreten sind Anbieter von Factoring und Leasing und mehrere Internetplattformen aus den Bereichen Crowdfinanzierung und Finanzierungsvermittlung. Damit erhalten die Tagungsgäste ein breites Informationsangebot und viele Diskussionsmöglichkeiten.
„Die Beraterinnen und Berater speziell von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) müssen das Thema Finanzierung jetzt auf die Tagesordnung setzen. Denn die Bankenlandschaft befindet sich im Umbruch. Die Ertragsrückgänge speziell bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken werden deren Finanzierungsbereitschaft reduzieren. Alternative Finanzierungsdienstleister gewinnen darum immer mehr an Bedeutung. Die meisten Unternehmen haben dies noch nicht im Blick. Umso wichtiger wird unsere Berater-Sensibilität für dieses Thema“, ist der stellvertretende Verbandsvorsitzende Carl-Dietrich Sander überzeugt.
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Probleme der Türkei
Von Dr. Oliver Everling | 9.Januar 2017
Zunehmende politische Unsicherheit und die geschwächte Türkische Lira sind die größten Negativfaktoren, die derzeit der Wirtschaft in der Türkei zusetzen, urteilt der internationale Kreditversicherer Coface und geht daher nur von einem Wirtschaftswachstum um 2,7 Prozent für 2017 aus.
„Die schwache Landeswährung bremst den wichtigsten Treiber der türkischen Wirtschaft, den privaten Konsum. So leidet der Einzelhandel schon erkennbar unter der lahmenden Inlandsnachfrage. Die negative Entwicklung wird verstärkt durch weitere Faktoren wie die Terroranschläge, Spannungen an der Grenze zu Syrien, steigende Kreditzinsen und anziehende Inflation“. schreibt Coface. Auch das veranlasse Verbraucher, Ausgaben zu verschieben. Vom Tourismus, der wegen der Sicherheitsproblematik und des angespannten Verhältnisses zu einigen Nachbarländern eingebrochen ist, sind keine Impulse für eine Besserung zu erwarten.
Die geringe öffentliche Verschuldung mit nur 32,9 Prozent zum BIP, wesentlich durch die ursprüngliche Annäherung an die EU getrieben, erlaubt es, dass die Regierung die Wirtschaftspolitik einsetzt, um wirtschaftliche Einbrüche abzumildern. Um der nachlassenden Stimmung zu begegnen, hat die Regierung ein breites Investitionsprogramm angekündigt.
„Entscheidend für die weitere Entwicklung werden auch die Kapitalzuflüsse aus dem Ausland sein“, erklärt Dr. Mario Jung, Economist bei Coface in Deutschland. Diese sanken von Januar bis September 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 26,9 Mrd. US-Dollar. Dieser Rückgang trug mit zur Abwertung der Lira um 16 Prozent gegenüber dem Euro-Dollar-Währungskorb bei.
In der Coface-Länderbewertung ist die Türkei schon seit September 2014 nur in B eingestuft und damit außerhalb der Top-Kategorien (A1 bis A4). Coface misst dabei nicht die Staatsbonität, sondern das Risiko für Forderungsausfälle, das Unternehmen bei Geschäften mit Abnehmern in dem jeweiligen Land haben.
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Vom erfolgreichen wikifolio zum Fonds
Von Dr. Oliver Everling | 5.Januar 2017
Die CSR Beratungsgesellschaft bietet konservativen Anlegern mit einem neuen Fonds einen risikoreduzierten Zugang zu deutschen Aktien. CSR Aktien Deutschland Plus (ISIN DE000A2AQYN3) wird konsequent antizyklisch und prognosefrei gesteuert. Ziel ist ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis im Vergleich zu einem reinen DAX-Investment.
Die CSR Beratungsgesellschaft setzt beim CSR Aktien Deutschland Plus auf einen Investmentansatz, der unabhängig von Punktprognosen zur Entwicklung der Kapitalmärkte regelbasiert agiert. Innerhalb jährlich festgelegter Bandbreiten für die erwarteten Kursentwicklungen des DAX reduziert das Fondsmanagement bei steigenden Märkten die Investitionsquote und erhöht sie bei fallenden Märkten. Durch diese antizyklische Vorgehensweise wird unterm Strich die Volatilität der Anlage reduziert. Die CSR Beratungsgesellschaft nutzt diesen Ansatz bereits seit mehreren Jahren erfolgreich in Renten- und Multi-Asset-Portfolios.
Seit Dezember 2013 wurde der Investmentansatz auf der Aktienseite als Wikifolio getestet (AS-Equity D) und damit ein sehr attraktives Rendite-Risiko-Verhältnis erreicht. Bei der Umsetzung der Strategie im CSR Aktien Deutschland Plus baut das Fondsmanagement zunächst eine feste Aktienquote auf und steuert dann über DAX-Futures bzw. Call- und Put-Optionen auf den DAX, die ausschliesslich an der Eurex gehandelt werden, den jeweils gewünschten Investitionsgrad antizyklisch zwischen 0 und 100 Prozent.
„Wir wollen mit dem CSR Aktien Deutschland Plus mittelfristig eine Performance erreichen, die knapp über der eines reinen DAX-Investments liegt, dabei aber deutlich weniger Volatilität aufweist“, erklärt Ulrich Zorn, Partner bei der CSR Beratungsgesellschaft. „Mit dem Track Record aus dem Wikifolio können wir zeigen, dass unser Investmentansatz seine Stärken auch in einem reinen Aktienportfolio ausspielen kann.“
CSR Aktien Deutschland Plus kann von Privatanlegern mit einem Ausgabeaufschlag von bis zu 3,00 Prozent erworben werden. Die Verwaltungsvergütung beträgt 0,825 Prozent p.a., die Verwahrstellenvergütung 0,03 Prozent p.a.
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Perfekter Sturm 2017
Von Dr. Oliver Everling | 4.Januar 2017
Die EZB-Entscheidung, die Anleiheaufkäufe bis Ende 2017 zu verlängern, setzt weiterhin den Kapitalmarktrahmen und gibt Planungssicherheit zu den Liquiditätsströmen in die Immobilienmärkte. Mit Worten von Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella: „Die Nachfrage nach Immobilien – sowohl auf der Privatanleger und Häuslebauerseite als auch auf der gewerblichen Seite wie Fondsgesellschaften oder Pensionskassen – wird weiter anhalten.“
Der Preis liege freilich in einem sich verschärfenden (Preis)Wettbewerb um Investitionsobjekte. Es dürfe dabei nicht vergessen werden, so Beyerle, dass in 2017 bei etlichen deutschen und angelsächsischen Investoren die 10-jährigen Haltedauern abgelaufen sind und der Boom der letzten Jahre die Buchwerte teilweise übertroffen hat. „Dies führt sicherlich zu einer stärkeren Verkaufsmentalität als dies noch vor 2 Jahren der Fall war. Auf der Wohninvestorenseite beruhigt sich die Phase der Fusionen & Übernahmen – Bewegung erwarten wir gleichwohl auf derObjektvoluminaebene bei bis zu 500 Wohneinheiten.“
Dass die Hochphase aber keine irrationalen Handlung nach sich ziehe, zeige ein Blick auf die 2016 Transaktionswerte – „zwar brummt die deutsche Wirtschaft mit einer traumhaften Beschäftigungssituation und einem Drang zu Investitionen, gleichwohl lag der Wert der Transaktionsvolumina über alle Asset Klassen mit rund 60 Mrd. € ca. 20% unter dem des Rekordjahres 2015. Dramatisch? Keineswegs, zeigt diese Entwicklung doch, dass am Markt nur Immobilien ihren Abnehmer finden, welche einen Wachstumskern aufweisen. Ferner setzen etliche Bestandhalter weiterhin auf einen anziehenden Markt.“
Den Anstieg der Mieten – sowohl auf der gewerblichen wie wohnwirtschaftlichen Seite – sieht Beyerle aufgrund der hohen Nachfrage gerade in den Ballungszentren und der Knappheit des Angebots wohl begründet. Diese Hochphase wird nach seiner Meinung anhalten. In der Summe ein „perfect storm“, heißt es aus dem Hause Catella.
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Börsen Düsseldorf, Hamburg und Hannover rücken zusammen
Von Dr. Oliver Everling | 31.Dezember 2016
Die Börse Hamburg und die Börse Hannover konnten Umsätze von 7,4 Milliarden Euro verzeichnen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 1,5 Milliarden Euro bzw. 25 Prozent. Im Handel von Staatsanleihen konnten 2016 wieder deutlich höhere Volumina als im Vorjahr erzielt werden. Gleiches gilt für den Handel von Unternehmensanleihen, der sich aufgrund zunehmender Aktivitäten von ausgewählten Handelsteilnehmern deutlich belebt hat. „Das ist erfreulich, denn traditionell sind beide Börsenplätze im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren gut positioniert“, erläutert Hendrik Janssen, Geschäftsführer der Börse Hamburg und der Börse Hannover. „Auch für den Kauf und Verkauf von Investmentfondsanteilen konnten wir unsere starke Marktstellung festigen.“
Die geplante Übernahme der Trägerschaft der BÖAG Börsen AG für die Börse Düsseldorf befindet sich nach Angaben der Gesellschaft im Zeitplan. Bereits ab dem 1. Januar 2017 wird in der neuen Struktur mit der Börse Düsseldorf zusammengearbeitet, mit der rechtlichen Umsetzung ist bis zur Mitte des Jahres 2017 zu rechnen. Aus dem geplanten Wechsel in der Trägerschaft ergeben sich keinerlei Änderungen für die Börse Düsseldorf als Institution, ihre Kunden und Marktteilnehmer sowie ihre Dienstleistungen. Technische Anschlüsse, Verträge oder Zulassungen von Wertpapieren sollen bestehen bleiben. Als öffentlich-rechtliche Börse mit ihren Gremien, Regelwerken, Genehmigungen sowie den marktseitigen Leistungsangeboten Skontroführerhandel, Quotrix und den Listingmöglichkeiten, wird die Börse Düsseldorf unverändert fortgeführt.
Das Angebot der Börse Hannover für nachhaltige Investments in Form des Global Challenges Index (GCX) entwickelt sich weiter sehr erfolgreich. Am 20. Dezember 2016 konnte der GCX mit 2.136 Punkten den historisch höchsten Indexstand seit seiner Auflage im Jahr 2007 erreichen. Außerdem übertraf der GCX, der 50 internationale Aktien von besonders nachhaltig orientierten Unternehmen umfasst, seit seiner Auflage die Wertentwicklung des Deutschen Aktienindex (DAX) deutlich. So brachte der GCX den Anlegern der ersten Stunde einen Wertzuwachs von rund 114 Prozent, wohingegen der DAX im gleichen Zeitraum lediglich um rund 50 Prozent zulegen konnte. „Der beständige Erfolg des GCX zeigt, dass Nachhaltigkeit und Performance sehr gut zusammenpassen. Das erkennen immer mehr Anleger und setzen auf den GCX“, erläutert Janssen.
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