Gipfel für Intelligenz in der Finanzberatung

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2017

„Ausbildung ist bei weitem der beste Anlegerschutz“, sagt Prof. Dr. Erwin W. Heri vom Swiss Finance Institut und Fintool AG von der Universität Basel. Er spricht auf dem „Gipfel für Intelligenz in der Finanzberatung“ in Frankfurt am Main. Heri weist dies anhand verschiedener Vergleiche nach, wie auch durch die Analyse der Anlagestrukturen.

„Es gibt mehr Risikoprämien als man denkt“, sagt Heri mit Blick auf die unterschiedlichen Assetklassen. Von CAPM über Hedge Fonds, Factor Investing bis zu Smart Beta und „Evidence Based Management“ sieht Heri eine Reihe von Möglichkeiten, Risikoprämien abzuschöpfen.

„The proof of the pudding is in the eating“, agumentiert Heri. Daher befasst sich Heri mit dem Anlageerfolg von Family Offices. Konstanz beim Portfoliomanager, mindestens 10 Jahre Track Record, kein negatives Jahr, zufriedenstellende Statistik und Due Diligence – unter diesen Voraussetzungen wurde eine Shortlist entwickelt, um die Performance zu vergleichen.

„Wir vergleichen nicht mit dem Index, sondern mit einem Indexmandat“, unterstreicht Heri. So zeige sich, dass von den meisten Managern ein MSCI-World-Mandat nicht geschlagen worden sei. Heri fügt hinzu, in welchem Ausmaß die Kosten die Performance beeinflusst habe. So sei die Underperformance sehr hoch mit den Kosten korreliert – „im Prinzip haben die Manager eine Marktperformance abgeliefert, abzüglich ihrer Kosten.“

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Digitale Gemeinschaftsdepots

Von Dr. Oliver Everling | 2.Februar 2017

LIQID bietet Bestands- und Neukunden ab sofort die Möglichkeit an, Gemeinschaftsdepots und Depots für Minderjährige zu eröffnen. Damit kommt der digitale Vermögensverwalter den zahlreichen Anfragen von Kunden und Interessenten nach. LIQID verwaltet das Vermögen von Privatkunden in global diversifizierten Anlagestrategien, die gemeinsam mit HQ Trust, dem Multi Family Office der Familie Harald Quandt, gesteuert werden.

Die Eröffnung eines Gemeinschafts- oder Kinderdepots bei LIQID ist einfach und kostenlos. Im Rahmen eines komplett papierlosen Anmeldeverfahrens wird ein Anlegerprofil erstellt, aus dem LIQID einen individuellen Anlagevorschlag ableitet. Bestandskunden, die ein zusätzliches Gemeinschafts- oder Kinderkonto eröffnen, haben im Kundenbereich gleichzeitig Zugriff auf all ihre Konten. Dabei kann mit einem Mausklick zwischen den einzelnen Konten gewechselt und das jeweils tagesaktuelle Reporting eingesehen werden.

Jonas Tebbe, Head of Product & UX bei LIQID: „Unser Anspruch, online auch mit unseren neuen Angeboten höchste Benutzerfreundlichkeit zu schaffen, war in der technologischen Umsetzung eine echte Herausforderung. Um den gewohnten Standard unseres komplett papierlosen Kontoeröffnungsprozesses und des Reportings zu erhalten, mussten wir rund zwei Drittel – und damit zehntausende Zeilen – unseres Quellcodes umschreiben, denn alle operativen Prozesse sind komplexer und umfangreicher geworden. Unser Ziel ist es, dem Kunden die Geldanlage mit LIQID so einfach wie möglich zu machen und tatsächlich voll digitalisierte Prozesse anzubieten. Das ist vor allem bei Banken, aber auch anderen Robo-Advisorn nicht immer der Fall.“

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Begehrte Fachmarktzentren

Von Dr. Oliver Everling | 1.Februar 2017

Beachtliche Kursgewinne geben der Deutschen Fachmarkt AG recht: Fachmarktzentren sind ein begehrtes Investitionsziel. DEFAMA ist ein Immobilien-Unternehmen mit Fokus auf kleine Einzelhandelsobjekte in kleinen und mittleren Städten, überwiegend in Nord- und Ostdeutschland. Der Blick über die Grenze zeigt, dass auch in Österreich prominent in Fachmarktzentren investiert wird.

So hat für den Offenen Immobilienfonds immofonds 1, der sich an Privatanleger in Österreich richtet, Union Investment die beiden Neubaueinheiten des Fachmarktzentrums Hatric in Hartberg (Steiermark), nordöstlich von Graz, erworben. Das Objekt umfasst eine Mietfläche von ca. 16.000 m² sowie insgesamt 590 Pkw-Stellplätze. Der Neubau erweitert das bestehende Fachmarktzentrum. Er wurde Ende September 2016 eröffnet und ist zu 100 Prozent vermietet. Zu den Mietern zählen namhafte Handelsunternehmen wie C&A, Intersport und die Drogeriekette Müller. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Verkäufer des Neubaus ist nach Angaben des Fonds die Rutter Immobilien Gruppe, die in Zukunft für die Verwaltung des gesamten Fachmarktzentrums zuständig ist. Die Bestandseinheiten mit einer Fläche von rund 15.000 m², inklusive eines Merkur-Marktes, sind von der Transaktion ausgenommen.

„Die Erweiterung des Fachmarktzentrums Hatric in Hartberg fügt sich gut in das breite Anlagespektrum des immofonds 1 ein“, sagt Dr. Kurt Rossmüller, Vorstand der Union Investment Real Estate Austria AG. „Der Neubau zeichnet sich ebenso wie der Altbau durch seine einladende eingeschossige Gebäudestruktur aus. Starke Ankermieter ziehen Kunden aus der gesamten Region an.“

Das Fachmarktzentrum Hatric hat sich seit seiner Eröffnung 2008 als Einzelhandelsstandort in der Steiermark etabliert, heißt es aus dem Hause der Union Investment Real Estate Austria AG. Besucher aus der Umgebung erreichen es vornehmlich über die B50, die an die A2 angebunden ist, oder per Busanbindung von der Innenstadt aus.

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€uro Fund Awards erfreuen die Fondsmanager

Von Dr. Oliver Everling | 1.Februar 2017

Bei den €uro Fund Awards 2017 hat ARTS Asset Management, ein Unternehmen der C-QUADRAT Gruppe, zum wiederholten Mal zahlreiche 1. Plätze gewonnen, geben die Fondsmanager in einer Pressemitteilung stolz bekannt. Insgesamt haben bei der vielbeachteten Auszeichnung der Finanzen Verlag GmbH (www.eurofundawards.de), die Ende Januar 2017 stattfand, sieben von ARTS Asset Management gemanagte Fonds Preise erhalten.

Prämiert werden bei den €uro Fund Awards die Fonds mit der besten Performance einer Kategorie.  Stichtag für die Bewertung war der 31. Dezember 2016. Die Preise sind ein erneuter Beleg für den langjährigen erfolgreichen Track Record des technischen Handelssystems von ARTS Asset Management. Ziel des trendfolgenden Systems ist es, durch aktives Risikomanagement Gewinne laufen zu lassen und Verluste zu begrenzen.

Leo Willert, Geschäftsführer und Head of Trading von ARTS Asset Management sagt: „Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Auszeichnungen. Die neuerlichen Awards zeigen, dass unser Handelssystem bestens funktioniert. Unser Anspruch ist es, langfristig auch über turbulente Marktphasen hinweg einen absoluten Wertzuwachs für unsere Anleger zu erzielen.“

Der C-QUADRAT ARTS Total Return Bond investiert über Zielfonds in die jeweils trendstärksten Segmente des Anleihemarktes. Dank seiner Performance über ein und drei Jahre in der Kategorie „Dachfonds überwiegend Rentenfonds“ steht er erneut ganz oben auf dem Siegertreppchen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren konnte der Total Return Bond den 3. Platz erzielen. Der C-QUADRAT ARTS Total Return Bond besticht dabei durch seine Flexibilität. Er kann ohne Einschränkungen aus dem gesamten Universum aller verfügbaren Anleihenfonds unterschiedlichster Laufzeiten, Währungen, Schuldner und Bonitäten wählen und investiert sehr konzentriert in jene Bondsegmente, die die relativ stabilsten Aufwärtstrends aufweisen.

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High Returns From Low Risk

Von Dr. Oliver Everling | 30.Januar 2017

Das neue Buch aus dem FinanzBuch Verlag mit dem Titel „high returns from low risk“ ist seine persönliche Geschichte, die eine Reihe von persönlichen Anekdoten enthält: nämlich die Geschichte von Pim van Vliet. Pim van Vliet ist Gründer und Portfolio-Manager milliardenschwerer Fonds von Robeco. Er ist zugleich Gastdozent  an verschiedenen Universitäten und Verfasser einer Vielzahl finanzwissenschaftlicher Publikationen. Um diese Geschichte zu Papier zu bringen, als ihm Jan de Koning, der als Client-Portfolio-Manager bei Robeco tätig ist. Er leitet Kunden- und Berater-Gespräche, spricht auf Konferenzen und gibt Seminare zu Themen wie die systematische Auswahl von risikoarmen Aktien.

Im Kern räumt das Buch mit einem Klischee auf, dass höhere Risiken an den Finanzmärkten auch immer höhere Renditen versprechen würden. Die Autoren versuchen das mit Worten, die einerseits sachlich genug sind, um das wissenschaftliche Fundament nicht zu verlieren, andererseits aber verständlich und unterhaltsam genug, um ein breites Leserpublikum zu erreichen. Wahrscheinlich ist es insbesondere das Verdienst des Mitautors Jan de Koning, das nun jedermann die Gedanken von Pim van Vliet in verständlicher Sprache nachvollziehen kann.

Pim van Vliet präsentiert in einem neuen Gewand, was eine umfangreiche Literatur vor gemacht hat und ohne Übertreibung ganze Bibliotheken füllt, nämlich die Frage danach, wie Risiko sinnvoll aus Anlegersicht definiert werden sollte. Obwohl jedermann eine intuitive Vorstellung vom Risiko auch bei Geldfragen hat, ist es keineswegs eine triviale Frage, das Risiko richtig zu definieren. Manche Zeitungen und Zeitschriften profitieren davon, genauso wie selbsternannte Gurus, kurzerhand eine eigene Risikodefinition zu wählen und an dieser den Erfolg ihrer Investmentfonds zu messen. Indem ein kurzfristiger Anlagehorizont als maßgeblich erklärt wird, rufen auf diese Weise die genannten Medien in jedem Jahr neue Gewinner aus. Wer als Anleger den Stars auf den Titelseiten folgte, wundert sich dann nach vielen Jahren, warum nicht auch ein überdurchschnittliche Anlageerfolg erzielt wird.

Pim van Vliet stellt der in den Medien verbreitet fern, kurzfristigen Betrachtungsweise eine einfache Frage entgegen: „Wie viele Anleger aber haben wirklich einen Zeithorizont von einem Monat? Wahrscheinlicher ist, dass Ihr Horizont mehrere Perioden mit vielen Quartalen, Jahren oder sogar Jahrzehnten umfasst. Und selbst wenn das bei Ihnen persönlich nicht so ist, dürfte es zumindest bei Ihrer Lebensversicherungsgesellschaft, Ihrem Rentensparplan oder dem Anlagemanager Ihres Pensionsfonds so sein. Mit anderen Worten: Ein-Perioden-Renditen mögen nett und praktisch sein, sind aber in den meisten Fällen unrealistisch.“

Pim van Vliet zeigt an Beispielen auf, das langfristig mit Risiko ärmeren investments eine höhere Performance erreicht werden kann. „Das Paradox, dass Sie mit risikoarmen Aktien reich werden können und mit risikoreichen Aktien arm, scheint also zu existieren, aber es ist im Dunkel der Statistik verborgen. Es ist offenbar nur für diejenigen zu erkennen, die wissen, wo sie danach suchen müssen. Einer dieser Menschen, und zwar der erste, war der amerikanische Finanzprofessor Robert Haugen, denn er hat das Paradox im Jahr 1975 entdeckt. Gelungen ist ihm das, indem er die aufgezinsten Renditen von risikoarmen und risikoreichen Anlageportfolios analysierte.“ Pim van Vliet insistiert darauf, dass es stark auf den Anlagehorizont ankommt – je länger er ist, desto stärker beeinträchtigt Risiko über den Zinseszins-Effekt Ihre langfristigen Renditen.

Pim van Vliet hält die Fokussierung der Fondsbranche auf relatives Risiko zwar nicht für die einzige, aber als eine Erklärung dafür, dass risikoarme Aktien von so vielen Anlegern in einem so gewaltigen Ausmaß übersehen werden. Für die meisten Vermögensverwalter, Fondsmanager und Analysten lohne es sich, immer weiter in risikoreiche Aktien zu investieren, obwohl umfangreiche historische Datensammlungen beweisen, dass bei diesem Spiel nicht viel zu gewinnen ist. „Ich möchte betonen, dass dieses Verhalten tief verwurzelt, nachvollziehbar und vollkommen rational ist. Das macht es ja zu einer so mächtigen Triebkraft für die Märkte – insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass das meiste Geld heutzutage von Profis statt von den Eigentümern selbst verwaltet wird.“

Was also ist nach Meinung von Pim van Vliet zu tun? „Aller guten Dinge sind drei: Um ein Aktienportfolio mit hohen Renditen und niedrigem Risiko zusammenzustellen, brauchen Sie nur niedrige Volatilität sowie gutes Income und Momentum.“ In seinem neuen Buch vermittelt er das notwendige Wissen, um mit diesem drei Zutaten zu einer guten Anlagestrategie umzugehen.

Pim van befasst sich auch ausführlich mit den Vorteilen von Indexfonds. Die Ratingagentur „Morningstar hilft bei der Suche nach ETFs, ebenso aber beim Vergleichen von unterschiedlichen aktiv verwalteten Fonds. Das Unternehmen hat eine globale Präsenz und bietet seine Dienstleistungen in mehreren Sprachen sowie auf die Besonderheiten der einzelnen Länder abgestimmt an.“

Wer sich einem Vermögensverwalter anvertraut, muss diesen sorgfältig auswählen. Diese Aufgabe bleibt jedem vermögenden Sparer, trotz der vielen „guten Nachrichten“ aus diesem Buch. „Vielleicht war ich ein bisschen zu locker, als ich geschrieben habe, dass Sie sich einfach ‚zurücklehnen und entspannen‘ können, wenn Sie jemand anderem die Verwaltung Ihres wenig volatilen oder konservativen Aktienportfolios überlassen. Denn in Wirklichkeit können Sie auch ein solches Portfolio nicht einfach vergessen, sobald Sie sich für einen passiven Tracker oder einen aktiven Fondsmanager entschieden haben. Die meisten dieser Manager werden hervorragende Arbeit für Sie leisten, aber ab und zu müssen Sie trotzdem überprüfen, wie gut sie es tatsächlich schaffen, im Lauf der Zeit mit wenig volatilen oder konservativen Aktien Renditen zu erzielen.“

Pim van Vliet räumt mit einigen Vorteilen auf, mit denen manche Menschen der Wirtschaftswissenschaft begegnen. „Tatsächlich ist sie eine Sozialwissenschaft. Warum? Nun, Ökonomen untersuchen, wie menschliche Wesen im Interesse ihres eigenen Wohlergehens Entscheidungen treffen.“ Die frühesten Ökonomen wie zum Beispiel Adam Smith waren Moralphilosophen, weist Pim van Vliet nach. Ohne Moralphilosophie würde es die Ökonomie also gar nicht geben.

Anhand einer alten Weisheit macht der Autor klar, wie Wirtschaft wissenschaftliche Modelle funktionieren. Er stellt Konfuzius vor, den chinesischen Philosophen aus dem 4. Jahrhundert vor Christus: „Zwinge nie anderen auf, was du für dich selbst nicht wählen würdest“, habe dieser weise Mann einmal gesagt. Dieselbe ethische Regel findet sich auch in alten ägyptischen Schriften und ist in der westlichen Welt in der etwas positiveren Version „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ gut bekannt. „Dass man sie im Westen kennt, ist nicht überraschend“, schreibt Pim van Vliet Hillel: „ein jüdischer Religionsführer aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, hat das Judentum mit diesem einen Zitat zusammengefasst.“

Obwohl zum Beispiel die Religionen Abrahams seit mehr als tausend Jahren daran scheitern, die Lehrsätze in ihrem Kirchen oder Moscheen umzusetzen, gelten die Gebote immer noch als Handlungsempfehlungen. Entsprechend empfiehlt auch Pim van Vliet, nicht jede Handlungsmaxime aus wirtschaftswissenschaftlichen Modellen nur deshalb abzulehnen, weil sich nicht alle daran halten.

„Eine weitere Dimension für das Risiko für Anleihen- wie Aktienanleger ist neben der Laufzeit die Kreditwürdigkeit. Das größte Risiko für Anleihenanleger besteht darin,“ schreibt Pim van Vliet, „dass das Unternehmen zahlungsunfähig wird und sie ihr Geld nicht zurückbekommen. Um ihnen dabei zu helfen, mit diesem Risiko umzugehen, vergeben Ratingagenturen wie Moody’s oder Standard and Poor’s (S&P) Bewertungen für den Risikograd von Unternehmen. Sogenannte ‚Junk‘- oder ‚High-Yield‘-Anleihen weisen ein höheres Risiko auf als ‚Investment-Grade‘-Anleihen. Erbringen diese risikoreicheren Anleihen mehr Rendite als weniger riskante? Die kurze Antwort lautet Nein. Junk-Anleihen zahlen zwar höhere Zinsen, doch diese Zusatzeinnahmen reichen nicht aus, um die höhere Zahl an Zahlungsausfällen auszugleichen.“

Pim van Vliets Hinweis ist schon deshalb wichtig, weil viele Anleger die Ratingagenturen dafür verantwortlich machen, dass diese Anleger mit Anleihen aus mittleren oder niedrigen Ratingklassen keine glücklichen Anlageerfolge erzielen. Solche Anleger übersehen, dass das Rating keine Aussage über die Vorteilhaftigkeit der Geldanlage macht, sondern lediglich die Dimension des Bonitätsrisikos erfasst. Oft sind Anleihen mittleren Risikos trotz hohen Renditeversprechens noch zu teuer. Pim van Vliet empfiehlt daher, in konservativere Anleihen mit kürzeren Laufzeiten und guten Kreditratings zu investieren, „denn langfristig entwickeln sich solche risikoarmen Anleihen besser als noch risikoärmere Alternativen wie ein Sparbuch.“

Das Buch von Pim van Vliet ist privaten Anlegern zu empfehlen und wird auch vielen Finanzberatern und Vermögensverwaltern Freude machen, die von ihren Kunden an allzu kurzfristigen Erfolgsmaßstäben gemessen und dadurch bedrängt werden. Das Buch liefert die notwendige Argumentation, mit weniger riskanten Anlageformen langfristig einen höheren Erfolg zu erzielen.

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Americas Lodging Investment Summit 

Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2017

Mit gleich zwei Preisen sind Hotelobjekte aus Immobilienfonds von Union Investment in den USA ausgezeichnet worden, berichtet die Kapitalanlagegesellschaft. Die ALIS Awards, am Dienstag vergeben auf dem namensgebenden Americas Lodging Investment Summit (ALIS) in Los Angeles, gingen in der Kategorie „Development of the Year 2016“ an das Courtyard by Marriott World Trade Center in New York und in der Kategorie „Single Asset Transaction of the Year 2016“ an das LondonHouse in Chicago. 

Das LondonHouse gehört seit Mitte des letzten Jahres zum Bestand des Offenen Immobilienfonds UniImmo: Europa. Das in Downtown Manhattan gelegene Courtyard by Marriott World Trade Center wurde von Union Investment im Dezember 2016 für den UniImmo: Global erworben.
„Es ist eine besondere Auszeichnung für unser junges Hotelportfolio in den USA, diesen renommierten Award in zwei von insgesamt fünf Wettbewerbskategorien zu gewinnen. Wir freuen uns über den exzellenten Start in Amerika und bedanken uns bei unseren Partnern für die hervorragende Zusammenarbeit“, sagt Andreas Löcher, Leiter Hotel Investment Management bei der Union Investment Real Estate GmbH, Hamburg.

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Chinesische Aktien zum Neujahrsfest

Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2017

In diesen Tagen begehen Chinesen in aller Welt ihr Neujahrsfest. China, bisher in der westlichen Wahrnehmung „die verlängerte Werkbank der Welt“, vollzieht derzeit einen rasanten Wandel, der sich nicht nur in der Art zeigt, wie die Chinesen ihr höchstes Fest feiern. Eine Flut digitaler Grüße zeugt von chinesischer Kreativität.

Der Inlandskonsum des Landes wächst, getragen von der steigenden Nachfrage an Waren und Dienstleistungen einer immer breiter werdenden Mittelschicht. Wolfgang Fickus, Mitglied des Investmentkomitees, Comgest: „Dafür stehen Unternehmen wie Kweichow Moutai, dank der Premiummarke gleichen Namens Marktführer für hochwertige Spirituosen, China Life, führender Anbieter für Lebensversicherungen oder Netease, ein führender Anbieter für Onlinespiele in China.“

Das Internet ist in China die dominierende Marketingplattform, berichten die Fondsmanager – schon heute werden hier 20 Prozent des weltweiten Umsatzes für mobile Digitalwerbung erzielt. Chinesische Internetunternehmen wie Tencent oder Baidu etwa gehören laut dem MIT Technologie Ranking zu den innovativsten Unternehmen der Welt.

„Wir glauben vor diesem Hintergrund, dass sich der ökonomische Wandel in China fortsetzen wird – mit entsprechenden Chancen durch die rasante Marktöffnung des chinesischen Aktienmarkt. Dank der Stock-Connect-Programme der lokalen Börsen Schanghai, Shenzen mit Hongkong haben Investoren erstmals direkten Zugang zu 1.447 chinesischen A-Aktien. Die Börsen Schanghai und Shenzen verzeichneten 2016 rund 22 Prozent der weltweiten Börsenumsätze in Aktien — aber nur ein Prozent der chinesischen Marktkapitalisierung befindet sich derzeit in ausländischer Hand.“ Im Leben eines Schwellenland-Fondsmanagers sei dies eine „einmalige Gelegenheit“.

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Durchbruch bei Mobile Payment?

Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2017

Das neue Jahr 2017 wird den Durchbruch bei Mobile Payment – also das Bezahlen mit dem Smartphone – mit sich bringen, sagt Raimund Hahn voraus, Chefanalyst für Mobile beim globalen Think Tank Diplomatic Council (www.diplomatic-council.org) und CEO der auf Mobilkommunikation spezialisierten Großhandelsgruppe Rhino Inter Group (www.rhino-inter-group.com). Er erwartet, dass die Deutsche Bank und andere deutsche Banken in den nächsten Monaten mit Angeboten für das mobile Zahlen auf den Massenmarkt gehen werden. Zu den neuen Anbietern zählt der Analyst auch die Volks- und Raiffeisenbanken, die derzeit mit Pilotprojekten in Kassel und Baunatal Erfahrungen sammeln.

Als „Marktbeschleuniger“ rechnet Raimund Hahn zudem mit dem Start von Apple Pay in Deutschland im Laufe des nächsten Jahres, „vermutlich schon in der ersten Jahreshälfte 2017“. In Europa ist der Dienst bereits seit Sommer 2016 in Frankreich und in der Schweiz verfügbar.

„Die technischen Voraussetzungen auf Kunden- und Handelsseite sind jedenfalls erfüllt“, meint Raimund Hahn. Der Fingerabdrucksensor in den Smartphones gibt den Verbrauchern die für Finanztransaktionen notwendige Sicherheit und Einfachheit, die meisten Kassenterminals im Handel sind mit NFC (Near Field Communication) ausgerüstet, analysiert Hahn. Auf der Bankenseite herrscht laut Hahn aber noch ein „erhebliches Maß an Unsicherheit über den besten technologischen Ansatz“. Er verweist beispielhaft auf den aktuellen Probelauf des Branchenverbandes BVR, von dessen Ergebnis abhängen soll, ob die Genossenschaftsbanken das HCE-Verfahren (Host Card Emulation) einsetzen werden, bei der das Smartphone wie eine Bankkarte genutzt wird, oder ob die Bankkarte alternativ auf der SIM-Karte abgelegt wird. Auch bei den Sparkassen steht laut Raimund Hahn noch nicht fest, welches technische Verfahren für das mobile Bezahlen verwendet werden wird. Insgesamt sechs Sparkassen probieren derzeit die Methode „Bluecode“ aus, bei der ein Barcode erzeugt wird, der beim Bezahlen an der Kasse eingescannt wird.

Aufgrund dieser Uneinheitlichkeit bei der Technologie wird die Marktdurchdringung von Mobile Payment in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern langsamer vorangehen, sagt Raimund Hahn voraus. „Die Deutschen lieben Bargeld“, meint er und verweist auf den Karteneinsatz hierzulande. Mehr als die Hälfte aller Umsätze an der Ladenkasse werden bar bezahlt. Lediglich in 20 Prozent aller Fälle kommt die EC-Karte zum Einsatz.

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Trump wird Nachhaltigkeitstrend nicht stoppen

Von Dr. Oliver Everling | 25.Januar 2017

Die jüngste Ankündigung eines „harten Brexit“ durch die britische Regierung und der Kurswechsel in den USA sorgen bereits zu Jahresbeginn für politische und wirtschaftliche Unsicherheit. Es werden Rückschritte von einem globalen Verständnis hin zu nationalstaatlichem Protektionismus und Raubbau an der Umwelt befürchtet. Mehr als je zuvor gilt es jetzt, die in 2016 definierten Nachhaltigkeitsziele mit ihrem globalen Anspruch einer gemeinsamen Welt weiter zu verfolgen und sich zu echter Nachhaltigkeit zu bekennen. Die diesbezüglichen hoffnungsvollen Signale des Vorjahres müssen weitergetragen und mit Leben erfüllt werden. Hierzu zählen unter anderem die im November vom EU-Parlament verabschiedeten Direktiven zur Berücksichtigung von ESG-Kriterien in Pensionsfonds oder die Einführung der CSR-Berichtspflicht für Unternehmen. Diese Entwicklungen ermöglichen nun noch bessere Orientierung sowohl für die Unternehmen selbst als auch für Investoren hinsichtlich der Ausrichtung ihrer Investments an konkreten Nachhaltigkeitszielen. Dass sich dieses Momentum inzwischen nicht mehr umkehren lässt, bestätigen auch die nach wie vor steigenden Wachstumszahlen und Prognosen von Eurosif, USSIF, dem FNG und anderen Branchenverbänden.

Diese positive Dynamik spiegelt sich auch in der Geschäftsentwicklung von oekom research wider: Die Analysten- und Kundenbetreuungsteams wurden im letzten Jahr stark ausgebaut, Büros in London und New York eröffnet und damit verbunden eine deutlich größere internationale Marktpräsenz geschaffen. Ebenso wurde das oekom Universum auf nun 6.200 Emittenten erweitert, der Ratingansatz weiter entwickelt und neue Produkte in den Markt eingeführt: Als Lösungsangebot für Investoren, die ihre Anlagen auf die Zielerreichung der UN Sustainable Development Goals ausrichten möchten, wurden die ESG Impact Services entwickelt. Der Markt nimmt verstärkt die hohe Qualität der Ratings von oekom research wahr und würdigte dies im vergangenen Jahr mit zahlreichen Auszeichnungen. Auch die Anzahl der Kunden konnte deutlich erhöht werden: Inzwischen beziehen mehr als 160 Asset Manager und Asset Owner aus 13 Staaten das Research der Ratingagentur regelmäßig in ihre Anlageentscheidungen ein. Die Analysen von oekom research beeinflussen dadurch aktuell rund 1,5 Billionen Euro Assets under Management.

Robert Haßler, CEO von oekom research: „Trotz oder gerade wegen der derzeitigen kritischen Entwicklungen wie Brexit oder einem noch unklaren Politik- und Wirtschaftskurs in den USA wird die Bedeutung von nachhaltigem Investment wichtiger denn je. Das Wachstum der vergangenen Jahre zeigt, dass der Hebel wirkt. Investoren haben verstanden, dass sich Nachhaltigkeit positiv auf das Rendite-Risiko auswirken kann und sie einen echten Beitrag zu einer besseren Welt leisten können. Der Markt ist bereits etabliert und sein Wachstumskurs lässt sich nicht mehr aufhalten.“

Der Ausblick für 2017 ist dementsprechend weiter hoffnungsvoll und positiv: Deutschland hat dieses Jahr die G20-Präsidentschaft inne. Bereits jetzt befassen sich mehrere Arbeitsgruppen sowohl national als auch international mit der Frage, wie das globale Finanzsystem insgesamt verändert werden muss, um mehr Impulse für klimafreundliches und nachhaltiges Investieren und bessere Rahmenbedingungen für Green Bonds zu erzeugen.

Die enorme Marktdynamik wird sich auch in der weiteren Unternehmensentwicklung von oekom research niederschlagen: „Auch in 2017 wird das Team weiter wachsen und schon im März die 100er-Marke überspringen. Aufgrund des positiven Kundenzuspruchs werden wir auch im laufenden Jahr unsere führende Position in den verschiedenen ESG-Marktsegmenten weiter ausbauen“, so Robert Haßler.

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Mehr Europa als USA bei Ehrhardt

Von Dr. Oliver Everling | 25.Januar 2017

Wie viele seiner Ankündigungen der neue Präsident wahr machen wird oder nicht? Historisch gesehen „vergessen“ die Präsidenten die Hälfte ihrer Versprechungen, werfen die Analysten der Dr. Jens Ehrhardt Gruppe in die Diskussion um die Konsequenzen von Trump für die Finanzmärkte.

„Positiv für die Wall Street wäre ein Rückholprozess der in Steueroasen liegenden Unternehmens-Billionen in die USA. Diese würden weniger für Investitionen, sondern eher für Aktienrückkäufe eingesetzt werden. Der Grund: Auf diese Weise lassen sich Gewinnwachstumsziele schnell erreichen, was für viele CEOs eine große Motivation darstellen dürfte. Investitionen sollten zwar nach der Zurückhaltung der vergangenen Jahre auch auf dem Plan stehen. Allerdings ist fraglich, ob Unternehmen in einem reifen Konjunkturzyklus noch stark investieren“, heißt es bei Ehrhardt.

Die Aktienrückkäufe würden auch die bessere Entwicklung des US-Marktes in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen Börsen erklären, so die Analysten. Die Nachfrage nach Aktien wurde nach Urteil der Experten künstlich gesteigert, wodurch sich eine rechnerische Erhöhung des Gewinns pro Aktie durch Vernichtung aufgekaufter Aktien ergab. „Beides führte zu Kurssteigerungen. Sollte in den USA der Trump-Versuch zur Wirtschaftsbelebung durch mehr Staatsschulden misslingen, z.B. weil steigende Zinsen den Aufschwung abwürgen, so kann es im Verlauf des zweiten Halbjahres zu einer anderen Situation kommen. Bei dann wieder aufkommenden Konjunkturbedenken könnten sich die vorgenommenen Zinserhöhungen als Fehler herausstellen.“

„Der Jahresstart an den Börsen weltweit war durchaus vielversprechend. Das Jahr 2017 hat gute Chancen, diesen freundlichen Start weiterzuschreiben. Wir bleiben“, ist sich das Team bei Ehrhardt einig, „bei unserer grundsätzlichen Einschätzung und haben US-Aktien zugunsten von Werten aus der Eurozone untergewichtet. Die Bewertungsniveaus haben in der Breite in Europa mehr Luft nach oben, während der US-Markt hier weniger Spielraum hat. Dennoch gefallen uns Aktien starker, solider US-Firmen mit stabilen Geschäftsmodellen. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass im aktuellen Umfeld die Wahrscheinlichkeit von Konsolidierungen im Markt hoch ist. Als Puffer können kurzlaufende US-Staatsanleihen sowie ausgewählte Unternehmensanleihen von US-Firmen mit starkem Free-Cash-Flow und hoher Stabilität bei konjunkturellen Schwankungen als Beimischung eine Option sein.“

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