DEFAMA erfolgreich mit klarem Konzept
Von Dr. Oliver Everling | 21.Juli 2016
Inzwischen ist die Aktie auch an der Börse gehandelt und kann von jedermann gekauft werden. Im ersten Halbjahr 2016 erzielte die Deutsche Fachmarkt AG („DEFAMA“) bei Umsatzerlösen von 1,45 (Vj. 0,28) Mio. € ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 986 (205) T€. Dabei wurde ein Ergebnis vor Steuern von 494 (143) T€ erwirtschaftet. Das Nettoergebnis betrug 393 (114) T€ bzw. 0,12 (0,05) Euro je Aktie. Die Funds From Operations (FFO) erreichten 666 (171) T€. Damit konnte DEFAMA das profitable Wachstum eindrucksvoll fortsetzen.
Der Wert des Immobilien-Portfolio von DEFAMA beträgt rund 34 Mio. € und umfasst derzeit zehn Standorte mit fast 50.000 qm Nutzfläche, die zu 98% vermietet sind. Zu den größten Mietern zählen ALDI, LIDL, Netto, NORMA, Konsum, Penny, REWE, toom, Hammer, AWG Mode, Dänisches Bettenlager, Deichmann, KiK und RENO. Die annualisierte Jahresnettokaltmiete des Portfolios liegt bei rund 3,5 Mio. €. Der „Innere Wert“ (Net Asset Value, kurz NAV) der DEFAMA-Aktie belief sich per 30.6. auf 4,07 € je Aktie.
Nach vier Objektkäufen seit Jahresbeginn verfügt DEFAMA über eine umfangreiche Pipeline weiterer potenzieller Objekte. „Angesichts der großen Zahl parallel vorangetriebener Projekte sind wir optimistisch, im laufenden Jahr noch mehrere weitere Transaktionen melden zukönnen“, sagt DEFAMA-Vorstand Matthias Schrade. Durch den stets mit Zeitversatz erfolgenden Nutzen-/Lasten-Übergang werden sich diese jedoch nur noch in relativ geringem Umfang auf die Ertragssituation des laufenden Geschäftsjahres auswirken.
Für das Gesamtjahr 2016 rechnet DEFAMA weiterhin mit einem Umsatz im Bereich von gut 3 Mio. €. Das Ergebnis nach Steuern wird sich voraussichtlich auf etwa 0,8 Mio. € bzw. 0,24 € je Aktie mehr als verdoppeln. Beim FFO erwartet die Gesellschaft einen Anstieg auf 1,4 Mio. Euro, entsprechend 0,43 € je Aktie. Vor diesem Hintergrund strebt DEFAMA an, die Dividende für das laufende Geschäftsjahr deutlich anzuheben.
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KMU sehen Banken schlechter
Von Dr. Oliver Everling | 21.Juli 2016
Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) schätzen ihre Finanzierungs- und Banken-Situation zum zweiten Mal in Folge schlechter ein als im Vorjahr. Dies gilt ganz besonders für die kleinen Unternehmen mit bis zu 40 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Das zeigen die Ergebnisse des „KMU-Banken-Barometer 2016“. Der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.“ hat diese Umfrage unter Unternehmen jetzt zum dritten Mal durchgeführt. Alle Ergebnisse des „KMU-Banken-Barometer 2016″ ergänzt um Handlungsempfehlungen für die Unternehmen stehen im Internet unter www.banken-barometer-2016.kmu-berater.de zur Verfügung.
„Bei neun der zehn Standardaussagen schätzen die Unternehmen ihre Finanzierungs- und Banken-Situation schlechter ein als 2015. Bereits im Vorjahr galt das für acht Aussagen. Wir sehen dies mit Blick auf die Finanzierung der Unternehmen mit Sorge“ sagt Thomas Thier, Vorsitzender der KMU-Berater.
Die Einschätzungen der Unternehmen haben die KMU-Berater in diesem Jahr das erste Mal mit einem Punktesystem in vier „Bewertungsgruppen“ von „stark verbesserungsbedürftig“ bis „sehr gute Ausgangslage“ eingeteilt. „Das Ergebnis ist aus unserer Sicht ernüchternd: Ein Drittel der Unternehmen haben eine stark verbesserungsbedürftige Ausgangssituation und weitere 40,3 Prozent haben sich als „verbesserungsbedürftig“ eingeschätzt. Damit haben fast 75 Prozent deutlichen Handlungsbedarf, um ihre Finanzierungs- und Bankensituation zu stärken“ erläutert Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater. Die individuellen Ergebnisse haben die KMU-Berater den Unternehmen mitgeteilt, um den Handlungsbedarf aufzuzeigen.
Die KMU-Berater verweisen auch auf die unterschiedlichen Ergebnisse dieser Bewertung mit Blick auf die Hauptbankverbindungen der Unternehmen als ein Indikator für die Qualität der Zusammenarbeit von Kunde und Bank: „Die Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken schneiden am besten ab, 33,8 Prozent haben in der Bewertung eine „gute oder sehr gute Ausgangslage“. Bei den Sparkassen trifft das nur auf 23,4 Prozent der Unternehmen zu, bei den Geschäftsbanken sogar lediglich auf 21,2 Prozent“ so Sander.
Nicolas Rädecke vom Kooperationspartner Deutsche Unternehmerbörse DUB.de weist auf die Aussage hin, die die Unternehmen in diesem Jahr als einzige besser beurteilt haben als 2015: „59,3 Prozent der Unternehmen erleben sich in der Unternehmensfinanzierung als ganz oder überwiegend unabhängig von ihrer Bank, im Vorjahr waren das erst 46,4 Prozent“. Den Weg zu einem breiteren Finanzierungs-Mix sollten alle Unternehmen verfolgen, empfiehlt Rädecke.
„Die schlechtere Einschätzung der Unternehmen sehen wir vor dem Hintergrund der anhaltenden Ertragsrückgänge bei Banken und Sparkassen als sehr kritisch“, betont Thier. Laut Thier werden die Kreditinstitute im Firmenkreditgeschäft künftig noch vorsichtiger und wählerischer werden müssen. Dies werde vor allem die große Zahl der Unternehmen mit mittlerer Bonität treffen. „Die Unternehmen sind auf diese negative Entwicklung ganz offensichtlich überwiegend nicht besonders gut vorbereitet“ interpretiert Thier die Ergebnisse.
Die KMU-Berater leiten aus den Einschätzungen der Unternehmen eine klare Aufforderung ab: „Unternehmen und Banken und Sparkassen müssen unbedingt offener und intensiver mit einander sprechen“ so Sander.
Das KMU-Banken-Barometer umfasste zehn jährlich wiederkehrende und zwei Sonder-Aussagen. 206 Unternehmen haben zwischen dem 18. April und dem 20. Juni 2016 an der Umfrage teilgenommen. Das waren 51 mehr als im Vorjahr.
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Niederlassung von oekom research in London
Von Dr. Oliver Everling | 20.Juli 2016
Das Unternehmen oekom research, eine der international führenden Ratingagenturen für das nachhaltige Investment, verstärkt seine Präsenz in Großbritannien und hat ein Büro in London eröffnet. Unter der Leitung der erfahrenen ESG- und SRI-Expertin Jaspreet Duhra als Senior Manager Client Relations soll der Kontakt zu britischen Investoren und Anlegern ausgebaut und erweitert werden. Bereits seit 2014 war oekom research über eine Kooperation mit SI Partners am Finanzplatz London präsent. Mit der Eröffnung einer eigenen Niederlassung wird nun der wachsenden Bedeutung des Marktes Rechnung getragen.
Jaspreet Duhra verfügt durch ihre zehnjährige Tätigkeit beim Wettbewerber Vigeo Eiris über umfassende Erfahrung im Bereich des Nachhaltigkeitsratings und der verantwortungsvollen Geldanlage und ist mit dem Markt in Großbritannien bestens vertraut. Dabei arbeitete sie viele Jahre lang mit verschiedensten Indexanbietern und institutionellen Investoren zusammen und war darüber hinaus für die Weiterentwicklung des Research-Angebotes verantwortlich. Vor ihrer Tätigkeit im Vertriebsteam von Vigeo Eiris war Frau Duhra als Nachhaltigkeitsanalystin sowohl bei Eiris als auch bei Sustainable Finance Ltd. tätig.
Die Büroeröffnung in London ist ein weiterer Schritt zur Geschäftserweiterung und Internationalisierung, mit dem oekom research seine wachsenden internationalen Kundenbeziehungen unterstützen und seine Präsenz in einem globalen Marktumfeld untermauern will. So wurde erst im Juni des Jahres eine Niederlassung in New York eröffnet, über die der nordamerikanische Markt erschlossen und betreut werden soll. Zudem ist das Unternehmen seit 2011 in Paris mit einem Büro und seit Beginn des Jahres mit einer Repräsentanz in den Niederlanden vertreten.
Robert Haßler, CEO von oekom research: „Der Ausbau und die Intensivierung unserer Präsenz in Großbritannien ist ein wichtiger Schritt für uns, denn nur so können wir die Marktakteure vor Ort adäquat als Partner und Dienstleister für nachhaltiges Investment unterstützen. Die sich mit dem Brexit-Beschluss abzeichnende Änderung der politischen Situation und die neuartigen Rahmenbedingungen nach einem Austritt Großbritanniens aus der EU tun unserem Commitment für den britischen Markt keinen Abbruch. Mit Jaspreet Duhra haben wir eine erfahrene und engagierte Verstärkung für unser internationales Vertriebsteam gewinnen können. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihr.“
Jaspreet Duhra ergänzt: „In meiner mehr als zehnjährigen Karriere auf dem Gebiet des nachhaltigen Investments ist mir oekom research stets als Benchmark und Vorbild präsent gewesen. Pioniergeist, Innovationskraft und ein hoher Qualitätsanspruch zeichnen das Bild von oekom research aus. Umso mehr freue ich mich nun, meine Erfahrung und mein Wissen in den Dienst dieses Unternehmens und der Sache der Nachhaltigkeit stellen zu können.“
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Rentenfonds „M&G Global Floating Rate High Yield“ mit „B“
Von Dr. Oliver Everling | 19.Juli 2016
FERI EuroRating Services AG hat den Rentenfonds „M&G Global Floating Rate High Yield“ mit „B“ („gut“) bewertet. Der Fonds wurde am 11.09.2014 von M&G Investments aufgelegt und verfügt somit zum Bewertungsstichtag (30. April 2016) über eine Fondshistorie von 19 Monaten.
Der M&G Global Floating Rate High Yield Fund ist ein aktiv gemanagter Rentenfonds. Im Mittelpunkt des Anlageprozesses steht eine breit diversifizierte und researchgestützte Einzeltitelselektion, die insbesondere durch den Fokus auf das High Yield Segment Mehrwert durch höhere Kupons beziehungsweise Credit Spreads liefert und gleichzeitig durch die Auswahl der Floater ein natürliches Hedging gegen Zinsanstiege bietet.
Der Investmentprozess ist nach Ansicht der FERI effizient gestaltet und von der Investmentphilosophie bis zur Portfoliokonstruktion konsistent aufgebaut. Als Grundlage sämtlicher Anlageentscheidungen dienen fundamentale Analysen und ein aktiver Managementansatz sowie die Researchergebnisse der hauseigenen Credit Analysten. Der Erfolg des Investmentprozesses wird jedoch maßgeblich durch den verantwortlichen Portfoliomanager James Tomlins bestimmt, der dabei hohe Freiheitsgrade genießt und einen großen Entscheidungsfreiraum nutzen kann. James Tomlins verfügt über eine hohe Investmentexpertise.
Zwar kann der Portfoliomanager im Rahmen der Investmentstrategie relativ opportunistisch agieren, den vorhanden Entscheidungsfreiraum erachtet FERI jedoch als angemessen und der Erfahrung des Fondsmanagers entsprechend. Die im Vergleich zur Peergroup höhere Investmenterfahrung des verantwortlichen Fondsmanagers James Tomlins in Kombination mit der langjährigen Erfahrung des Stellvertreters Stefan Isaacs bewertet FERI positiv. Die enge Zusammenarbeit sowie der hohe Spezialisierungsgrad auf das High Yield Segment der involvierten Fondsmanager beeinflusst die Fondsbewertung positiv.
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Markt für nachhaltige Geldanlagen reift
Von Dr. Oliver Everling | 18.Juli 2016
Der börsennotierte Investmentmanager Jupiter Asset Management erweitert mit dem Jupiter Global Ecology Diversified SICAV sein bestehendes Produktportfolio. Rund 30 Jahre nach der Einführung einer der ersten Fonds mit Fokus auf umweltorientierte Investments, bringt Jupiter einen Fonds in den Markt, der entlang des gesamten Anlageklassenspektrums investiert. Er wird von den Fondsmanagern Charlie Thomas, Abbie Llewellyn-Waters und Rhys Petheram verwaltet.
Als Teilfonds des Jupiter Global Fund SICAV strebt er langfristige Kapitalzuwächse und Erträge an und investiert dazu hauptsächlich in eine Mischung aus globalen Aktien und Anleihen von Unternehmen, die bei einem Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft profitieren können. Ziel des Ökologiefonds ist es, den Anlegern ein Exposure zum langfristigen Wachstumstrend „Nachhaltigkeit“ zu bieten. Dabei sollen potenziell höhere Erträge bei gleichzeitig geringerer Volatilität erzielt werden, als es die klassischen, reinen Aktienstrategien anstreben.
Die Aufteilung zwischen Aktien und Anleihen wird flexibel gehandhabt. Generell gehen die Bemühungen dahin, rund 60 Prozent in festverzinslichen Anlagen zu halten – inklusive grünen Anleihen und Wandelanleihen. Dieser Teil wird von dem erfahrenen Anleihefondsmanager Rhys Petheram verwaltet. Die weiteren 40 Prozent Aktienanteil werden von Charlie Thomas und Abbie Llewellyn-Waters verantwortet, die zu Jupiters preisgekröntem Team für Umwelt- und Nachhaltigkeitsinvestments zählen.
Im Mittelpunkt des Investmentansatzes des Teams steht die Integration des anleihe- und aktienspezifischen Analyse- und Auswahlprozesses. So schauen sich die Manager bei einer möglichen Titelauswahl für das Portfolio immer die gesamte Kapitalstruktur eines Unternehmens an. Je nachdem, wo sie das beste Wertpotenzial hinsichtlich einer Renditesteigerung finden, entscheiden sie sich dann für Aktien, Anleihen oder eine Mischung aus beiden. Dieser integrierte Ansatz spielt eine wichtige Rolle in der Anlagestrategie der drei Fondsmanager und erlaubt es ihnen, ein einheitliches und konsistentes Portfolio zu bieten, anstatt zwei Portfolios getrennt voneinander verwalten zu müssen.
„Der Markt für nachhaltige Geldanlagen gewinnt in allen Anlageklassen zunehmend an Reife. Wir haben uns auf diesem Gebiet über die Jahre ein erhebliches Know-how erarbeitet und sind überzeugt, dass ein diversifizierter, volatilitätsärmerer und ertragsgenerierender Ansatz für ein wirklich spannendes globales Wachstumsthema bei unseren Kunden entsprechend Anklang finden wird“, sagt Charlie Thomas, Co-Fondsmanager des Jupiter Global Ecology Diversified SICAV.
Dazu ergänzend Andrej Brodnik, Head of Germany, Switzerland and Austria bei Jupiter: „Jupiter genießt eine langjährige Reputation für Umwelt-, Fixed-Income- und kombinierte Produkte. Dieser Fonds wurde sorgfältig auf die Bedürfnisse und Ziele potenzieller Anleger abgestimmt und eröffnet Marktchancen quer durch ein neues Anlagesegment. Charlie Thomas, Abbie Llewellyn-Waters und Rhys Petheram sind äußerst talentiert und ihre gebündelte Erfahrung bietet eine ausgezeichnete Grundlage, um darauf eine erfolgreiche, globale Fondsstrategie aufzubauen.“
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Vom Familienunternehmen zur bevorzugten Kapitalmarktadresse
Von Dr. Oliver Everling | 14.Juli 2016
1992 rief Hans Herdt den (Deutschen) Börsentag ins Leben. Im Jahr 2000 wurde der Einführung des Euro Rechnung getragen und die Veransttaltung in „Eurobörsentag“ umbenannt. Claus Döring, Chefredakteur der Börsen-Zeitung führt zum 25jährigen Jubiläum der Veranstaltung in den Eurobörsentag ein.
Döring wift den Blick zurück und nach vorne. So kommt er auf die Krise der italienischen Banken und die damit einhergehenen Entwicklungen zu sprechen, die auch die deutsche Kreditwirtschaft betreffen könnten. Döring weist darauf hin, dass die Banken nach wie vor von zentraler Bedeutung für die Mittelstandsfinanzierung in Deutschland ist.
Die jährliche Umfrage des „Wirtschaftsjournalist“ ergab erneut, dass unter den 50 Wirtschaftsredaktionen die Börsen-Zeitung fachlich erneut mit der besten Wirtschaftsredaktion an erster Stelle steht. Döring hat allen Grund, mit den seit Jahren hervorragenden Befragungsergebnissen zufrieden zu sein.
Seit September 2013 ist Klaus Rosenfeld Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, nachdem er zuvor Finanzvorstand in demselben Unternehmen war und bis 2009 Vorstand der Dresdner Bank AG. Rosenfeld eröffnet mit seinem Vortrag den Eurobörsentag 2016 & Corporate Finance Award.
Rosenfeld sieht funktionierende Kapitalmärkte in ihrer Rolle für Wachstum und Wohlstand. Liquidität, Risikoallokation und Informationsverarbeitung sind zentrale Rollen der Kapitalmärkte. Vor diesem Hintergrund erläutert Rosenfeld die Ausgangslage der Schaeffler AG: Im März 2009 war Schaeffler ein Familienunternehmen in Herzogenaurach mit rund 9 Mrd. € Umsatz und rund 65.000 Mitarbeitern. Dem gegenüber stand die Continental AG als börsennotierter Gesellschaft.
„Eine für mich eher ungewohnte Welt“, so Rosenfeld, sei ihm in Herzogenaurauch begegnet. Die Schaeffler AG hatte bis dato wenig Erfahrung mit der Welt der internationalen Börsen und Ratingagenturen. Der Erwerb von 89 % Conti-Anteile machte mehr als 12 Mrd. € Verschuldung erforderlich. Diese wurde damals von 6 Banken mit einer Laufzeit von 3 Jahren dargestellt.
Rosenfeld erläutert, wie es zur Öffnung für den Kapitalmarkt kam. „Dies war keine bequeme Lösung“, erinnert Rosenfeld. Bilanzpressekonferenzen und Öffentlichkeitsarbeit zur Unternehmensentwicklung hatte es früher bei Schaeffler nicht gegeben. „Transparenz, Vertrauen und Teamarbeit“ sind für Rosenfeld der rote Faden.
Takeover Bid, Kapitalmarktdebut und Börsengang markieren die Erfolge, die über 10 Meilensteine möglich wurden, wie Rosenfeld erläutert. Im Stakkato lassen sich diese wie folgt wiedergeben: Initiale 12 Mrd. € Refinanzierung und Restrukturierung von Schaeffler im November 2009, 1 Mrd. € Kapitalerhöhung Continental 2010, 1. Pressekonferenz Schaeffler im September 2010, ABO I Conti (15 % bei 60 €) und Refinanzierung Hold C. März 2011, Kapitalmarktdebut Schaeffler, 2 Mrd. Dual Currency High Yield Bonds, Januar 2012, ABO II Conti (10,4 % bei 77,50 €) und Refinanzierung Hold Co. September 2012, ABO III COnti (3,9 % bei 122,50 €) und Refinanzierung Op Co / Hold Co. im September 2013, Börsengang der Schaeffler AG (14 %) im Oktober 2015, ABO Schaeffler AG (11 %) April 2016, Aufnahme MDAX im Juni 2016.
Die Umsetzung der Finanzierungsstrategie bei Schaeffler wurde durch die Niedrgizinspolitik begüstigt. Rosenfeld sieht heute eine transparente, zukunftsfähige Struktur, eine Familienholding mit zwei börsennotierten Beteiligungen, drei separate Finanzierungskreise, marktgerechte Corporate Governance Struktur.
„Lessons Learnt“ bei Schaeffler bezüglich der Unternehmensfinanzierung über den Kapitalmarkt sieht Rosenfeld in den folgenden, wesentlichen Aspekten: Qualität und Nachhaltigkeit des operativen Geschäftes, „Know your Cashflow“ – „Know your Structure“, Diversifikation und Disintermediation, Volumen und Größe, Exekution und Timing, Governance und Kommunikation.
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In China war das Rating einfach
Von Dr. Oliver Everling | 14.Juli 2016
Laut NN Investment Partners (NN IP) hat der NN (L) Asian Debt (Hard Currency) zum achten Mal in Folge seine Benchmark übertroffen. „Obwohl die Ausfallraten in China voraussichtlich steigen werden, hat der Fonds beim verwalteten Vermögen bereits die 500-Millionen-Dollar-Marke erreicht“, berichtet Joep Huntjens. Er ist Lead Portfolio Manager, Asian Debt Hard Currency bei NN IP, ist langfristig von einem positiven Beitrag dieser Entwicklung überzeugt.
Joep Huntjens, der Lead Portfolio Manager des NN (L) Asian Debt (Hard Currency), setzt gegenwärtig auf eine Übergewichtung chinesischer Titel. Nach Ansicht von Joep Huntjens bestehen erhebliche Überkapazitäten in China. Dies gelte vor allem für staatsnahe Sektoren, die aufgrund staatlicher Hilfen bislang nur in begrenztem Maße Ausfälle erlebt haben. Huntjens: „Doch angesichts der Reformbestrebungen in China kann der Staat Unternehmen in diesen Branchen nicht weiter unterstützen.“
Chinesische Ratingagenturen hatten auf ihrem Onshore-Anleihemarkt bisher leichtes Spiel. Wo keine Ausfälle sind, kann sich auch keine Ratingagentur blamieren. Die Professionalität zeigt sich erst dann, wenn es im Markt auch zu Ausfällen kommt. Wer vor diesen durch richtige Risikoklassifizierungen angemessen warnt, gewinnt das Vertrauen der Investoren.
„Lange Jahre lag die Ausfallrate am chinesischen Onshore-Anleihemarkt bei 0 Prozent, und das ist einfach nicht normal“, so Huntjens. In den kommenden Jahren rechnet er mit einer steigenden Ausfallquote. „Wir halten das für eine positive Entwicklung. Nur so lässt sich ein wirklich gesundes Kreditumfeld schaffen, in dem Anleger – auch chinesische – für die Übernahme von Kreditrisiken angemessen vergütet werden.“
Unter anderem wegen günstiger markttechnischer Faktoren sind chinesische Anleihen derzeit attraktiv bewertet. Es besteht eine hohe Nachfrage nach Anleihen, aber auch ein auskömmliches Angebot. In vielen anderen Märkten Asiens ist das Angebot sehr niedrig. Das treibt die Preise auf ein Niveau, das im Vergleich zu China weniger attraktiv ist.
Joep Huntjens betont, dass China auch weiterhin eine wichtige Rolle am Markt für Emerging Market Debt spielen wird: „Die chinesische Regierung will das Wirtschaftswachstum auch weiterhin graduell verlangsamen. Für die Anleihen, in die wir investieren, ist das sogar eher günstig. Zwar hat sich China für die nächsten Jahre ein jährliches Wachstumsziel von 6,5 Prozent gesetzt, aber das würde nichts am erheblichen Schuldenüberhang ändern.“
„China kann seine Wachstumsziele zwar erreichen, doch würde dies längerfristig lediglich die Risiken erhöhen und den Reformzielen zuwiderlaufen. Für China wäre es besser, wenn es seine BIP-Zuwachsrate unter 6,5 Prozent halten könnte.“
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Roboter auf Vormarsch
Von Dr. Oliver Everling | 13.Juli 2016
Credit Suisse Asset Management lanciert den Credit Suisse (Lux) Global Robotics Equity Fund. Der Fonds bietet Anlegern die Möglichkeit, vom langfristigen Wachstumstrend für Robotik zu profitieren.
Mit dieser Lancierung möchte Credit Suisse Anlegern die Möglichkeit eröffnen, von einem langfristigen und nachhaltigen Wachstumstrend zu profitieren. Ob zur Produktivitätssteigerung, zur Verbesserung der Lebensqualität oder zur Ausführung von gefährlichen Tätigkeiten – es ist davon auszugehen, dass menschliche Arbeit zunehmend mit Maschinen ergänzt wird. Wir befinden uns mitten in der vierten industriellen Revolution, die von Automatisierung und künstlicher Intelligenz geprägt ist. Vor diesem Hintergrund bieten diese Themen aus Sicht der Credit Suisse großes Wachstumspotenzial und ein lohnendes Anlagethema. Für Unternehmen mit Fokus auf Robotik werden z.B. überdurchschnittliche Wachstumsraten von bis zu 15% erwartet.
Der Credit Suisse (Lux) Global Robotics Equity Fund investiert in Unternehmen, die mindestens 50% ihrer Umsatzerlöse im Bereich Robotik, Automatisierung, künstliche Intelligenz oder Sicherheit erzielen. Dabei verfolgt er einen thematischen Ansatz mit Fokus auf drei Unterthemen: Produktivitätssteigerung, Verbesserung der Lebensqualität und Ausführung gefährlicher Tätigkeiten. Erfahrungsgemäß bieten in dieser Thematik vor allem kleine und mittlere Unternehmen trotz höherer Volatilität die attraktivsten Investitionsmöglichkeiten.
Filippo Rima, Head Equities im Asset Management der Credit Suisse, meinte dazu: „Wir freuen uns, Anlegern die Chance zu bieten, vom Wachstumstrend der Automatisierung zu profitieren. Wir denken, dass der Zeitpunkt jetzt ideal ist, da wir uns noch in der Frühphase des Wachstumstrends befinden. Zudem wird das expandierende Anlageuniversum kontinuierlich neue Anlagechancen für unsere Kunden und unseren Fonds eröffnen.“
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DEFAMA im Freiverkehr
Von Dr. Oliver Everling | 12.Juli 2016
Die Aktie der Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) ist ab Mittwoch, 13. Juli 2016, im Freiverkehr der Börse München handelbar. Begleitet wird das Listing von der mwb fairtrade AG. In den Handel einbezogen werden alle 3.225.000 Aktien der Gesellschaft, die bei mehr als 60 Aktionären liegen. Eine Kapitalerhöhung ist mit der Handelsaufnahme nicht verbunden; DEFAMA hatte bereits im April 2016 erfolgreich eine Kapitalerhöhung im Volumen von 3,3 Mio. € abgeschlossen.
Unter Berücksichtigung der jüngsten Zukäufe und der internen Zahlen bis Mai erhöht DEFAMA die Prognose. „Wir gehen für 2016 nunmehr von einem Ergebnis nach Steuern im Bereich von 0,8 Mio. € aus“, erklärt Matthias Schrade, Vorstand der DEFAMA. Die Funds From Operations (FFO) werden 1,4 Mio. € erreichen, das entspricht 0,43 € je Aktie. Vor diesem Hintergrund bekräftigt die Gesellschaft ihre Ankündigung, die Dividende von zuletzt 10 Cent je Aktie für das laufende Geschäftsjahr deutlich anzuheben.
Der Wert des Immobilien-Portfolio von DEFAMA beträgt rund 34 Mio. € und umfasst derzeit zehn Standorte mit fast 50.000 qm Nutzfläche, die zu 97% vermietet sind. Zu den größten Mietern zählen ALDI, LIDL, Netto, NORMA, Konsum, Penny, REWE, toom, Hammer, AWG Mode, Dänisches Bettenlager, Deichmann, KiK und RENO. Die annualisierte Jahresnettomiete der DEFAMA-Gruppe beträgt rund 3,5 Mio. €.
Den „Inneren Wert“ (Net Asset Value, kurz NAV) der DEFAMA-Aktie schätzt der Vorstand aktuell auf zwischen 4,05 und 4,10 € je Aktie. Zum 31. März 2016 hatte der NAV bei 3,71 € je Aktie gelegen. Mit dem Halbjahresbericht wird DEFAMA den exakten NAV per 30. Juni veröffentlichen.
Die Deutsche Fachmarkt AG verfügt über eine umfangreiche Pipeline an Objekten, welche die Kaufkriterien der Gesellschaft erfüllen. In mehreren Fällen sind die Kaufverhandlungen schon weit fortgeschritten. Daher ist der Vorstand optimistisch, das Portfolio im laufenden Jahr noch weiter ausbauen zu können.
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GCX besser als der DAX
Von Dr. Oliver Everling | 12.Juli 2016
Der Global Challenges Index (GCX) der Börse Hannover hat sich im zweiten Quartal 2016 positiv entwickelt, obwohl das Marktumfeld zuletzt sehr volatil war. Der GCX schnitt mit -0,7 Prozent wesentlich besser ab als der DAX, der das zweite Quartal mit -2,9 Prozent beendete. Auch im Vergleich mit der Performance des EURO STOXX von -2,6 Prozent zeigt sich, dass der GCX insgesamt deutlich geringere Abschläge als die Vergleichsindizes zu verzeichnen hatte. Auf Jahressicht gaben DAX und EURO STOXX sogar um zweistellige Prozentwerte nach, wohingegen der GCX lediglich -1,8 Prozent zu verbuchen hatte. Seit seiner Auflage am 3. September 2007 konnte der GCX, der 50 internationale Aktien von besonders nachhaltig orientierten Unternehmen umfasst, insgesamt ein Plus von rund 83 Prozent verbuchen (Wertentwicklung zum 30.06.2016). Der DAX verzeichnete im selben Zeitraum einen Zuwachs von rund 29 Prozent.
„Im Marktvergleich hat sich der GCX auch im zweiten Quartal 2016 gut entwickelt“, sagt Hendrik Janssen, Geschäftsführer der Börse Hannover und der Börse Hamburg und Vorstand der BÖAG Börsen AG. „Dass sich Nachhaltigkeit für Investoren und Unternehmen auszahlt, zeigt die insgesamt sehr positive Wertentwicklung des Index seit seiner Auflage.“
Trotz Brexit bedingter Kurskorrekturen von im GCX vertretenen britischen Aktienwerten, wie zum Beispiel bei Berkeley Group (WKN: A0DKWY), Sky PLC (WKN: 893517) und Aviva Plc (WKN: 854013), blieb die Wertentwicklung des Index im Vergleich zu europäischen Aktienindizes stabil. Den größten Wertzuwachs im zweiten Quartal dieses Jahres erzielten die Aktien des US-amerikanischen Chip-HerstellersAdvanced Micro Devices Inc. (WKN: 863186) mit einem Plus von rund 85 Prozent. Hintergrund der besonders starken Performance sind unter anderem neue Produkteinführungen. Auf ein zweistelliges Plus von rund 19 Prozent kam außerdem die Aktie des US-amerikanischen Konsumgüterherstellers Hain Celestial Group Inc.(WKN: 908170). Die deutsche UmweltBank AG (WKN: 557080) steigerte ebenfalls ihren Wert und schaffte es mit einem Plus von 11 Prozent auf Rang drei in den Top 5. Auch die Anteilsscheine der deutschen Henkel AG (WKN: 604843, plus 10 Prozent) legten zu sowie die Aktien der US-amerikanischen Eisenbahngesellschaft Union Pacific Corp. (WKN: 858144, plus 9 Prozent).
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