Asset Management Rating AA (AMR) für CFB

Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2015

Die sehr gute Performance der Fonds im Bereich erneuerbarer Energien sowie die gute Diversifizierung der AuM über die Asset Klassen Immobilien, erneuerbare Energien, Schiffe sowie Flugzeuge sind aus Sicht von Scope maßgebliche Faktoren für dieses Rating.

Die Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH (CFB) ist eine Investment und Asset Management Gesellschaft, die seit 1976 am deutschen Markt aktiv ist. Das Produktangebot im Bereich unternehmerischer Beteiligungen umfasst die Anlagesegmente Immobilien, Schiffe, (erneuerbare) Energien und Flugzeuge. Als hundertprozentige Tochtergesellschaft der Commerz Real AG ist die CFB in den Konzern der Commerzbank AG integriert. In diesem Zusammenhang fungiert sie als rechtlich selbständige Einheit sowie als Marke insbesondere für geschlossene Sachwertinvestments.

Scope Ratings bescheinigt der Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH (CFB) mit einem Rating von AAAMR eine sehr hohe Qualität im Asset Management. Positiv beeinflusst wurde das Ratingurteil durch die starke institutionelle Einbindung der CFB in die Commerz Real AG und somit die Commerzbank AG (Scope ICSR zum Vorjahr um eine Notenstufe auf A- herauf gestuft, Outlook stable). Die sehr hohe Branchenexpertise und trotz personeller Änderung langjährige Unternehmenskontinuität des Managements tragen zu der Qualitätseinschätzung bei.

Die Gesellschaft überzeugt im Bereich Immobilien mit umfassender Inhouse-Kompetenz, die sich über die gesamte Wertschöpfungskette erstreckt. Hervorzuheben ist des Weiteren die vorgehaltene hohe technische Kompetenz im Bereich erneuerbarer Energien und Schiffe. Die im Flugzeugleasing Bereich bestehende Expertise kann die CFB erfolgreich in renditeorientierte Eigenkapitalprodukte überführen. Mit einem ersten KAGB-konformen geschlossenen Publikums-AIF investiert das Unternehmen in ein langjährig etabliertes Langstreckenflugzeug des Herstellers Boeing.

Das Rating wird limitiert durch Fremdwährungs- und Mieterrisiken in den Immobilienportfolien sowie der andauernden Underperformance der Asset Klasse Schiffe. Beide Bereiche stellen eine kurz- bis mittelfristige Herausforderung im Asset Management dar, welcher CFB nach Einschätzung von Scope jedoch angemessen gegenüber tritt; belegt etwa durch Performancestabilisierung bei einigen Schiffsbeteiligungen.

Mit Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) hat die Commerz Real entsprechende strategische und organisatorische Anpassungen vorgenommen. Die CFB ist nunmehr für das Management und die Administration von Bestandsfonds verantwortlich. Den Bereich KAGB-konformer Sachwertinvestments in Publikums- und Spezialfonds-Vehikeln gestaltet die Commerz Real AG mit der Commerz Real Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH unter dem Markenauftritt CFB-Invest. Es ist vorgesehen, dieses Asset Management Rating (AMR) für die CFB in ein Gesamt-AMR für die Commerz Real Gruppe zu überführen, um diese strategischen und organisatorischen Anpassungen angemessen darzustellen.

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Tendenz in Richtung Abstufung

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2015

Der internationale Kreditversicherer Coface untersucht regelmäßig 14 Branchen in drei großen Regionen der Welt: EU 15, Nordamerika und Emerging Asien. Diese Regionen machen 73 Prozent des globalen BIP aus. Für neun der Branchen änderte Coface im Laufe des Jahres 2015 die Einstufung. Die Tendenz ging in Richtung Abstufung. „Für ein Drittel der Branchen sehen wir jetzt ein hohes oder sehr hohes Risiko, und dabei ist keine Region ausgenommen“, sagt Coface-Economist Paul Chollet.

Westeuropa ist die am stärksten angeschlagene Region, in der Coface derzeit keine der untersuchten Branchen in „niedriges Risiko“ einstuft. Global betrachtet ist der Metallsektor derzeit die riskanteste Branche. Metall stuft Coface in Emerging Asien und nun auch in Westeuropa in „sehr hohes“ Risiko ein. Der größte Verlierer 2015 war die Energiebranche in den USA. Sie wurde gleich zweimal innerhalb eines Jahres herabgestuft. Gründe dafür waren hauptsächlich die drastischen Investitionskürzungen und die hohe Verschuldung von Unternehmen im Förder- und Produktionsbereich. Hier schlugen die niedrigeren Ölpreise durch.

In den im vierten Quartal erneut verschlechterten Bewertungen spiegeln sich die erheblichen Probleme, mit denen etliche Branchen zu kämpfen haben. In den aufstrebenden Ländern Asiens leidet die Textil- und Bekleidungsbranche unter dem gebremsten Absatz von Bekleidung. Dies geht einher mit der verschlechterten Wettbewerbsfähigkeit Chinas und den hohen Lagerbeständen an Baumwolle, dem Hauptmaterial für Kleidung. Die Schwierigkeiten für die Produzenten haben Coface veranlasst, die Branche jetzt in „hohes Risiko“ herabzustufen.

Der Einzelhandel in Nordamerika findet sich jetzt in der Kategorie „mittleres Risiko“. Ursächlich dafür sind die Umsatzzahlen in den USA, aber mehr noch in Kanada, das im ersten Halbjahr 2015 in eine Rezession geriet. Kanadas Wirtschaft ist stark abhängig vom Öl. Zudem wirkt die Verschuldung der Haushalte negativ auf den Konsum. Die Metallbranchen in Westeuropa sind in einer schwierigen Phase, trotz Anzeichen einer leichten Erholung am Bau und der dynamischen Automobilbranche, die zu einer gesteigerten Nachfrage nach Metallen führen. Die Stahlproduktion geht aber zurück, vor allem wegen der Billigimporte aus Asien. In den ersten sieben Monaten 2015 führte Europa doppelt so viel Stahl ein wie 2013. Coface sieht die Gefahr einer weiteren Destabilisierung der Branche und stuft sie in „sehr hohes Risiko“ ein.

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„Bring Your Own Persona“

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2015

FICO gab die Veröffentlichung eines neuen, in Zusammenarbeit mit TSYS (NYSE: TSS) erstellten Berichts mit dem Titel „Interaktion mit dem Kunden: Warum sollten Finanzinstitute einem Bring-Your-Own-Persona-Ansatz folgen?“ bekannt.

Der Report legt dar, wie Finanzinstitute sich bei zunehmender Verbreitung mobiler Endgeräte, sozialer Medien und verbesserter Benutzerschnittstellen differenzieren können, indem sie ein Verständnis für die Präferenzen ihrer Kunden bei der digitalen Kommunikation und deren Bereitschaft, finanzielle Informationen über digitale Kanäle zu kommunizieren, entwickeln. Der Ansatz „Bring Your Own Persona“ („Miteinbeziehung der Persönlichkeit“) macht es laut dem Report möglich, neue Segmente zu identifizieren. So können diese nach Art ihrer digitalen Interaktionen sowie nach Vertrauensstufen der übermittelten Informationen klassifiziert werden.

Der Bericht befasst sich mit den Ergebnissen der TSYS German Consumer Payments Study 2015, einer primären Marktforschungsumfrage unter 500 deutschen Verbrauchern, die die wesentlichen Verbraucherpräferenzen bei der Interaktion mit Finanzinstituten identifiziert. Im Rahmen der Studie wurde festgestellt, dass sich die Präferenzen vieler Verbraucher bei Bankdienstleistungen vom herkömmlichen Zweigstellen-Service zu Online-Diensten verlagern. Über 50 Prozent der Befragten gaben an, ihre Bankgeschäfte vorzugsweise digital zu tätigen. Dieser Trend scheint mit zunehmender Popularität mobiler Bezahldienste in Zukunft noch zu steigen. Trotz dieser Veränderung schätzen Verbraucher es dennoch, wenn ihnen mehrere Bezahloptionen zur Verfügung stehen und es ihnen möglich ist zu entscheiden, wie sie bezahlen möchten.

„Finanzinstitute haben inzwischen erkannt, dass der traditionelle Ansatz bei der Kommunikation mit Karteninhabern nicht mehr zeitgemäß ist. Sich auf Daten wie Einkommen, Alter und geografischen Standort zu verlassen, reicht im digitalen Zeitalter nicht mehr aus“, sagte Jens Dauner, der die Geschäftstätigkeit von FICO in Deutschland leitet. „Die Kunden erwarten, dass Banken ihre bevorzugten Kommunikationskanäle, ihre Bereitschaft zur Mitteilung persönlicher Daten in unterschiedlichen Situationen und ihre Fähigkeit zur Durchführung von Transaktionen verstehen.“ 

„Die Beziehung zwischen den Kunden und ihren Finanzinstituten befindet sich im Wandel. Es gibt dabei zwei wesentliche Faktoren: die zunehmende Nutzung und Annahmen automatisierender Technologien sowie Erkenntnisse aus der Datenanalyse. Banken nutzen diese Daten um die Gewohnheiten und Präferenzen ihrer Kunden besser zu verstehen. In Kombination mit der Nutzererfahrung schafft dies dann einen echten strategischen Vorteil.“ sagte John Goodale, Group Executive, Product and Market Development, bei TSYS International.

Der Bericht endet mit vier Empfehlungen für Finanzinstitute, die einen Ansatz „Bring Your Own Persona“ für die Interaktion mit ihren Kunden nutzen möchten.

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Neuer Glanz offener Immobilienfonds

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2015

Offene Immobilienfonds entwickeln sich weiterhin positiv. Zu diesem Ergebnis kommt die FERI EuroRating Services AG im aktuellen Rating der Offenen Immobilienfonds. Von den insgesamt zwölf bewerteten Fonds erhielt ein Fonds die Note B+, drei die Note A- und sechs die Note A. Die beiden Spitzenreiter „grundbesitz europa RC“ sowie „UniImmo: Deutschland“ wurden mit der Note A+ bewertet. Elf der untersuchten Fonds wurden quantitativ auf Basis öffentlich verfügbarer Informationen bewertet. Der „LEADING CITIES INVEST“, der sich auf ausgewählte europäische Metropolen konzentriert, wurde dagegen aufgrund seiner jungen Historie einer qualitativen Bewertung unterzogen.

Die Fonds „Unilmmo: Deutschland“, „hausInvest“ und „Unilmmo: Global“ konnten sich gegenüber ihrer letzten Bewertung vom März diesen Jahres um eine Ratingklasse verbessern. Vier der untersuchten Fonds sind im aktuellen Rating eine Ratingklasse abgestiegen. „Insgesamt bewegen sich die Ratings mit einer Spanne von B+ bis A+ weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, kommentiert Wolfgang Kubatzki, Leiter Real Estate der FERI EuroRating Services AG.

„Der Spread der Performance Offener Immobilienfonds zum derzeitigen Zinsniveau von deutschen Staatsanleihen ist weiterhin beachtlich. Im FERI-Rating weisen Offene Immobilienfonds mit einem hohen Portfolioanteil an deutschen Objekten eine besonders gute Bewertung auf. Diese Fonds profitieren von der anhaltend starken Nachfrage nach Immobilien und vom robusten makroökonomischen Umfeld in Deutschland und führen die Peergroup an“, so Kubatzki weiter.

Die global ausgerichteten Fonds befinden sich teilweise in einer Phase der Neupositionierung, was für die Zukunft ein hohes Potenzial mit sich bringen sollte. Das Fondsmanagement nutzt das aktuelle Marktumfeld zur Optimierung ihrer Portfolios. „Die Fonds sind sowohl auf der Käufer- als auch auf der Verkäuferseite aktiv“, sagt Kubatzki.

Im Detail zeigt die Analyse eine deutliche Differenzierung zwischen den Fonds. Die höchste Ratingpunktzahl haben die Fonds „grundbesitz europa RC“ und „Unilmmo: Deutschland“ erhalten. Den Fonds „grundbesitz europa RC“ kennzeichnen hierbei insbesondere langfristige Mietverträge, ein geringer Leerstand, sehr gute Mikrostandorte, eine hohe Objektqualität, eine geringe Mieterkonzentration und eine ausgewogene Allokation. Der „UniImmo Deutschland“ profitiert natürlich vom deutschen Immobilienmarkt als „safe haven“.

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Griechische Bankaktien mit Tiefpunkten

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2015

Griechenland hat die von der EU-Kommission bis Jahresende geforderte Rekapitalisierung der vier großen „Systembanken“ erfolgreich abgeschlossen. Die solide Ausstattung der Banken mit frischem Eigenkapital war eine der Auflagen der europäischen Gläubiger Griechenlands für eine Auszahlung der Hilfsgelder im Rahmen des dritten Rettungspaketes gewesen.

Insgesamt fast 10 Milliarden Euro flossen den Meldungen zufolge in den vergangenen Wochen den vier Großbanken Alpha Bank, Eurobank, Piräus Bank und National Bank of Greece im Bookbuilding-Verfahren von internationalen Finanzinvestoren zu. Die noch im Zuge des zweiten Hilfspakets von den Gläubigern angeordnete Verstaatlichung des griechischen Bankensektors wurde damit rückgängig gemacht. Durch die aktuelle Re-Privatisierung hält der griechische Staat nun nur noch Minderheitsbeteiligungen ohne nennenswerte Einflussmöglichkeiten.

„Mit dem Rückzug des Staates ist jetzt der Weg frei für eine neue Stabilität griechischer Banken. Insbesondere die Wirtschaft benötigt dringend Kredite zur Sicherung und zum Ausbau des laufenden Geschäfts sowie für Investitionen. Und der Staat kann aus den Verkaufserlösen der bisherigen Bankenbeteiligungen offene Zahlungsverpflichtungen an die Unternehmen begleichen. Das schafft der Wirtschaft in der Breite eine verbesserte Liquiditätsausstattung und eine komfortablere Ausgangssituation in Finanzierungsfragen“, sagt Christos Arbaras, Vorstand der Nürnberger Vermögensverwaltung Anodos Asset Management AG. „Wir gehen davon aus, dass die griechische Wirtschaft insgesamt davon profitieren wird. Die Unsicherheiten einer Pleite Griechenlands sollten mit der Banken-Rekapitalisierung vom Tisch sein“.

Die Kreditinstitute wurden durch die Zuführung von frischem Eigenkapital in ihrer Kapitalausstattung erheblich gestärkt. „Nach der Rekapitalisierung sind die griechischen Banken jetzt sogar in der Lage, extreme Stress-Szenarien abzufedern, wie zum Beispiel ein Anteil notleidender Kredite von 50 Prozent“, sagt Petros Iakovou, CEO beim Athener Brokerhaus Hellenic-American Securities & Asset Management S.A. „Das Preis-Buchwert-Verhältnis griechischer Banken liegt mit 0,35 auf einem Rekordtief. Niedrig wie nie ist dementsprechend auch der Anteil des Bankensektors am Bruttoinlandsprodukt – gerade einmal sechs Prozent.“

Die Kurse griechischer Bankaktien sind im Zuge des Rekapitalisierungsprozesses noch einmal deutlich gefallen – zum Unverständnis vieler Anleger. Während die Marktkapitalisierung der vier Großbanken vor der Kapitalzuführung noch bei 65 Milliarden Euro lag, sind es jetzt nicht einmal mehr 10 Milliarden Euro. „Damit entspricht der aktuelle Marktwert der Großbanken den durch die Rekapitalisierung zugeflossenen Mitteln, wobei alte Assets praktisch mit Null bewertet werden“, erklärt Iakovou. „Einerseits waren für den Ausverkauf wohl die Verzögerungen bei der Umsetzung von Reformen ausschlaggebend, andererseits die Spekulationen internationaler Investoren“.

„Griechische Bankaktien bieten historische Einstiegsgelegenheiten“, betont Christos Arbaras. „Dies könnte auch dem Athener Aktienindex mittelfristig Auftrieb verleihen. Sollte dies der Fall sein, gehen wir davon aus, dass das Management des von uns in Deutschland vertriebenen Hellas Opportunities Fund seine bisherige defensive Ausrichtung in Form einer starken Untergewichtung des Bankensektors aufgeben und die Allokation in Bankaktien dann auch sukzessive aufstocken wird. Dadurch sollte der Fonds seine Outperformance gegenüber dem griechischen Aktienindex Athex 20 weiter ausbauen können“.

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Erstes Siegel für nachhaltige Finanzprodukte von der FNG

Von Dr. Oliver Everling | 15.Dezember 2015

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) in Berlin hat erstmalig ein Siegel für besonders hervorzuhebende nachhaltige Finanzprodukte vergeben. NN Investment Partners hat dabei jeweils  ein FNG-Siegel mit einem von insgesamt drei Sternen für seinen NN (L) European Sustainable Equity Fonds und seinen NN (L) Global Sustainable Equity Fonds erhalten.

Der Fachverband FNG bewertet nachhaltige Geldanlagen, die klassische Kriterien wie Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte ergänzen. Diese Produkte beziehen in ihre Finanzanalyse den Einfluss von ESG-Kriterien, also hinsichtlich Umwelt, Sozialem und Governance, mit ein.

Das FNG ist seit 2001 in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz tätig. Zu seinen mehr als 160 Firmenmitgliedern zählen unter anderem Banken, Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen, Ratingagenturen, Investmentgesellschaften, Vermögensverwalter, Finanzberater und NGOs, sowie Privatpersonen. Das FNG-Siegel für nachhaltige Publikumsfonds hat der Verband gemeinsam mit Finanzfachleuten und Akteuren der Zivilgesellschaft in einem dreijährigen Austausch erarbeitet.

Insgesamt wurden Siegel für 34 Fonds vergeben. Von den 34 Fonds, die den Mindestanforderungen und damit dem Qualitätsstandard für Nachhaltige Geldanlagen im deutschsprachigen Raum entsprechen, haben drei Fonds die höchste Auszeichnung – also drei Sterne – erhalten. 14 weitere Fonds haben zwei Sterne erreicht, 14 Fonds einen Stern und 3 Fonds keinen Stern. Auditor des FNG-Siegels ist Novethic.

Das Forschungszentrum für Nachhaltige Geldanlagen mit Sitz in Paris verfügt über langjährige Erfahrung mit dem Auditing von Fonds. Seit 2009 vergibt Novethic auch das SRI Label und seit 2013 das Green Fund Label. Der Nutzen des FNG-Siegels liegt nach Aussage des Verbandes in der Qualitätssicherung Nachhaltiger Geldanlagen, in Mindestanforderungen nach international anerkannten Normen, verringertem Zeit- und Kostenaufwand für Anleger und Fondsanbieter, sowie der Prüfung durch einen unabhängigen Auditor und insgesamt der allgemeinen Förderung des nachhaltigen Investmentmarkts.

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Landesbank Berlin stabil bei A

Von Dr. Oliver Everling | 15.Dezember 2015

Die kanadische Ratingagentur DBRS Ratings Limited (DBRS) bestätigt das Rating für die Landesbank Berlin AG (LBB AG oder die Bank), einschließlich des Issuer & Senior Long-Term Debt Ratings von A, des Subordinated Debt Ratings von A (low) und des Short-Term Instruments Ratings von R-1 (low). Der Trend auf allen Ratings sei stabil.

Die Ratings für die LBB AG basieren auf dem Trägerstatus der Bank, der durch volle Eigentümerschaft durch die deutschen Sparkassen gekennzeichnet ist. Die gemeinschaftliche Verantwortlichkeit in der Sparkassen-Finanzgruppe honoriert DBRS mit einem sehr guten Floor Rating. DBRS sieht außerdem die starke Positionierung der Bank im Retailgeschäft und die Markenstärke in Berlin und Brandenburg. Außerdem schreite die Transformation in die Marke „Berliner Sparkasse“ voran.

Im unwahrscheinlichen Fall von Zahlungsschwierigkeiten der LBB AG erwartet DBRS, dass die Sparkassen einspringen würden, um jeden Engpass abzuwenden. Diese Einschätzung bringt DBRS mit einer höheren Klassifizierung des Support Assessment von SA1 zum Ausdruck (zuvor SA3). Das Rating der Bank liegt deshalb deutlich über der intrinsischen Klassifizierung (IA) von BBB (high).

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Abengoa war nicht ok

Von Dr. Oliver Everling | 15.Dezember 2015

Wer sich mit dem OK-Score über die Bonität von Unternehmen informiert, wusste es schon 2011: Die spanische Abengoa war keine AA-Adresse. Dennoch fanden Aktien und Anleihen dieser Gesellschaft weiterhin ihre Käufer. Nach Ansicht des OK-Instituts waren diese Papiere „nicht okay“.

„Erst im Spätherbst 2015 stellt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte fest, dass 250 Millionen Euro an Liquidität fehlen“, kommentiert dazu Willem Okkerse, der den Fall mit Enron vergleicht. „Das Fehlen der Mittel wurde durch unseren OK-Score schon 2011 identifiziert.“

Abengoa ist ein spanisches multinationales Unternehmen, mit Tochterunternehmen in mehreren Bereichen wie Energieversorgung, Telekommunikation, Logistik oder Umwelttechnik.

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Keine sichere Verbindung zur ESMA

Von Dr. Oliver Everling | 15.Dezember 2015

Für manche Ratingagentur oder manches Finanzinstitut ist die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA keine sichere Verbindung. Seit dem Relaunch der Website, die für die ersten Jahre der Arbeit dieser Behörde weitgehend unverändert geblieben war, gilt dies nun auch in einem technischen Sinne: Wer Mitte Dezember 2015 die offizielle Website www.esma.europa.eu aufrief, wurde mit dem Browsertext „Dies ist keine sichere Verbindung“ begrüßt.

Wer sich dennoch weiterklickt und das Risiko akzeptiert, mag es schnell bereuen: So werden zuächst zwar Inhalte angezeigt. Schließt man den Browser, mag man aber auf seinem Tablet davon überrascht werden, dass die auf einer externen (Mikro-) SD-Karte installierten Inhalte zwischenzeitlich verschwunden sind. Aus unbekannter Ursache wird nach dem Besuch der Website der ESMA der Zugriff auf eine ins Tablet eingeschobene SD-Karte verweigert.

Die Meldung der Fehler bei der ESMA führte zunächst zu keiner Besserung. Statt „Dies ist keine sichere Verbindung“ heißt es nun „Diese Website ist nicht verfügbar“. Offenbar wurde der Zugang zur European Securities and Markets Authority gesperrt, um den Fehlern nachzugehen.

Betroffen sind offenbar nicht Microsoft Windows Geräte mit veraltetem Internet Explorer. Wer aber mit den neuesten Versionen der Betriebssysteme Android oder Linux arbeitet, hat das Nachsehen. Gleich, ob Google Chrome oder Firefox benutzt wird, die Website der ESMA birgt nicht nur Risiken, sondern wird mit diesen Browsern auch unvollständig angezeigt. Dies kann insbesondere für solche der Aufsicht durch die ESMA unterstellte Agenturen und Institute verhängnisvoll sein, die sich auf die Vollständigkeit der abgerufenen Informationen verlassen wollen. Tatsächlich werden Inhalte oft nur partiell angezeigt.

Auch wer aufgrund einschlägiger Vorkenntnisse weiß, welche Dokumente und Inhalte auf der Website der ESMA zu finden sein sollten, wird nicht unbedingt fündig: Manche Frames sind so platziert, dass sie bei gleich welcher Benutzung nicht die Anzeige der hinterlegten Inhalte ermöglichen.

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Taktische Chancen aus der gesicherten Defensive

Von Dr. Oliver Everling | 14.Dezember 2015

Die Weltwirtschaft bleibt vorerst fragil. Wichtige Stützen der globalen Konjunktur zeigen sich derzeit in keiner guten Verfassung. Auch wenn sich die wirtschaftliche Dynamik Chinas auf niedrigem Niveau stabilisieren könnte, verschwinden die strukturellen Schwierigkeiten der Schwellenländer nicht über Nacht. Dass die Wirtschaft in den USA weiterhin robust wächst, ist ebenfalls keinesfalls ausgemacht. „Die langjährigen Wachstumstreiber fallen als Impulsgeber für 2016 damit weitgehend aus, und das anhaltend magere Wachstum im Euroraum bietet keine hinreichende Kompensation“, fasst Axel Angermann, Chef-Volkswirt von FERI, die Beurteilung der konjunkturellen Lage zusammen.

Weil von der Konjunkturseite kaum Rückenwind für die Aktienmärkte zu erwarten ist, steht weiterhin die Politik der Notenbanken im Fokus der Aufmerksamkeit. Dank offener Geldschleusen könnte es an den Börsen erst einmal eine ganze Weile freundlich bleiben. Im Hintergrund bauen sich allerdings immer mehr Risiken auf: Trotz extrem niedriger Zinsen und massiven Anleihekäufen ist es den Notenbanken bislang nicht gelungen, ihre Ziele zu erreichen. „Mittlerweile steht die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik auf dem Spiel. Das Versprechen der Notenbanken, globale Strukturkrisen durch monetäre Aufputschmittel zu lösen, kann nicht gehalten werden“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Chief Investment Officer der FERI Gruppe. Verlieren die Marktteilnehmer den Glauben an die Notenbanken, könnte es 2016 auch zu einem Absturz der Finanzmärkte kommen. „Anleger sollten 2016 das blinde Vertrauen in die Notenbanken kritisch hinterfragen und auf negative Überraschungen vorbereitet sein“, fasst Rapp das Szenario zusammen.

Die FERI-Anlagestrategie bleibt zu Beginn des Jahres 2016 leicht defensiv und trägt damit den gesamtwirtschaftlichen, politischen und Zinsrisiken Rechnung. Aus der gesicherten Defensive sei man jederzeit in der Lage, taktisch auf Chancen zu reagieren. „Wir behalten die weitere Entwicklung in China genau im Blick. Eine sichtbare Erholung dort im Jahresverlauf würde positives Potential für diverse Märkte mit China-Sensitivität eröffnen“, erklärt Rapp. Wichtig sei auch, die Folgen der Zinswende in den USA richtig einzuschätzen. „Die Ankündigung der FED, die Zinsen zu erhöhen, soll den Märkten signalisieren, dass die Stärke der US-Wirtschaft hinreichend ist und auch die anderen Ziele der FED in Reichweite sind. Doch derzeit ist ein solches Signal nicht wirklich glaubwürdig. Für eine echte Zinswende müssten 2016 weitere Zinsschritte schnell aufeinander folgen. Damit rechnen wir nicht“, formuliert Angermann die Einschätzung der Geldpolitik in den USA.

Investoren müssen sich im Jahr 2016 auch auf neue Einfluss- und Störfaktoren einstellen. Insbesondere politische Themen werden eine größere Rolle spielen. Die Gefahr einer weiteren Eskalation der Konflikte im mittleren Osten und die Bedrohung durch grenzüberschreitenden Terrorismus müssen im Blick behalten werden. In den USA läuft 2016 der Präsidentschaftswahlkampf mit derzeit noch ungewissem Ausgang. In Europa würde ein Votum der Briten für ein Ausscheiden Großbritanniens aus der EU zu erheblicher Unsicherheit führen. Ein solcher „Brexit“ würde nach Ansicht von FERI nicht nur den Wirtschaftsstandort Großbritannien treffen, sondern auch die Statik der gesamten EU in Mitleidenschaft ziehen. Der politische Rechtsruck in Frankreich dürfte sich auf die notwendige Anpassung des institutionellen Gefüges in der EU und im Euroraum ebenfalls negativ auswirken. „Die Wahrscheinlichkeit, dass Frankreich endlich dringend notwendige Strukturreformen vorantreibt, ist dadurch nicht größer geworden – genau das wäre aber eine Grundvoraussetzung für die politische Weiterentwicklung der Währungsunion und damit auch für eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung im Euroraum“, führt Angermann die FERI-Position aus. „Diese ungewöhnliche Häufung geopolitischer Aspekte schafft 2016 zusätzliches Potential für negative Überraschungseffekte an den Finanzmärkten“, betont Rapp.

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