Aktuelle Umfrage: Die Banken und der digitale Strukturwandel

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2014

Der digitale Strukturwandel hat bereits in einigen Branchen zu massiven Änderungen geführt. Im Bankensektor sind die Änderungen und die langfristigen Effekte noch nicht eindeutig absehbar. Vor diesem Hintergrund hat die GBB-Rating Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung mbH eine Umfrage durchgeführt. Teilnehmer waren primär Vertreter privater Banken.

Die Auswertung dieser Expertenbefragung zeigt eine hohe Relevanz dieses Wandels für den Bankensektor. Die Banken müssen sich so positionieren, dass sie Teil der sich entwickelnden sozial-digital vernetzten und multimedialen Servicewelt sind. Die Herausforderungen liegen zum Beispiel darin, den stationären Vertrieb zeitgemäß umzuorganisieren, Multikanal-Banking/-Channel-Banking aufzubauen und Media zu integrieren. Zu Letzterem zählt zum Beispiel die Entwicklung einer Media-Strategie, die Implementierung einer organisatorischen Einheit sowie eine ausgewogene Erfolgsmessung.

Von der zunehmenden Digitalisierung vieler Lebensbereiche ist daher nun auch die Bankbranche voll betroffen. Die Auswertung der Studie kann über den Link http://www.gbb-rating.de/veroeffentlichungenBU.htm abgerufen werden.

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Julius Baer Bond Funds im Rating

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2014

TELOS hat die Julius Baer Absolute Return Emerging Bond Fund und Julius Baer Bond Fund Total Return geratet. Die Fonds erfüllen nach Ansicht der Ratingagentur aus Wiesbaden sehr hohe Qualitätsstandards und erhalten die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Auszüge aus dem TELOS-Kommentar zum Julius Bär Absolute Return Emerging Bond Fund liefern weitere Informationen:

„Der Julius Baer Absolute Return Emerging Bond Fund ist ein aktiv gemanagter UCITS IV konformer Rentenfonds, der einen positiven Return in allen Marktphasen anstrebt, worin sich der Absolute-Return-Charakter des Fonds widerspiegelt. Um dies zu erreichen, kombiniert der Fonds verschiedene Strategien miteinander, die er wiederum mit verschiedenen Instrumenten – insbesondere auch Derivaten – umsetzen kann.“

„Seit seiner Auflegung Ende 2007 konnte der Julius Baer Absolute Return Emerging Bond Fund auffällige Verlustphasen vermeiden“, berichtet TELOS. „Die Volatilität lag in den Betrachtungsperioden bis auf die turbulenten letzten 6 Monate unter 2.5 %. Im Zuge vor allem der schnellen Marktbewegungen in Folge der FED-Ankündigung sind kurzfristig Verlust entstanden. Generiert wurden diese zum allergrößten Anteil aus negativen Entwicklungen in Brasilien und der dortigen Währung. Hier wurde das Risiko in der Folge reduziert. Aus der sich hier nach Meinung des Fondsmanagements gezeigten Übertreibung und erwarteten Chancen durch sinkende Zinsen in Brasilien wurden im laufe des letzten Jahres wieder Positionen aufgebaut. Derzeit stehen die Ertragsquellen Zinsseite und Credit vor der Währungskomponente im Fokus. Als ein Risikoziel soll der VaR  maximal 8 % (99 % Konfidenzniveau) betragen. Aktuell liegt er mit ~ 3.5 % im niedrigen Bereich. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformet, fällt eine Performancefee von 10 % an (mit High-Water-Mark). Der Fonds eignet sich gut für diversifizierte festverzinsliche Anlageportfolios.“

Auszüge aus dem TELOS-Kommentar zum Julius Baer Bond Fund Total Return:

„Der Julius Baer Bond Fund Total Return ist ein aktiv gemanagter Rentenfonds, der seinen Schwerpunkt auf Staatsanleihen und Unternehmensanleihen aus dem Investmentgrade-Bereich legt. Dabei investiert der Fonds auf globaler Ebene sowohl in Industrieländer als auch  in Emerging Markets, kann aber auch zu reduziertem Anteil in Non-Investmentgrade Anleihen investieren. Ein Großteil des Portfoliovolumens kann durch Liquiditätsreserven dominiert sein, dessen Höhe sich an der Markteinschätzung der Portfoliomanager orientiert.“

„In 2013 lag der Fonds in einem turbulenten Umfeld auch im Rahmen der Bewegungen nach den FED-Ankündigungen leicht hinter seiner Benchmark zurück. Die Duration wurde leicht erhöht. Aktuell werden mit einem wachsamen Auge, vor allem auf die Entwicklungen in China, u.a. selektive Chancen auf der Währungsseite in den EM-Ländern genutzt.“ 

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Jetzt Börsenradio als App

Von Dr. Oliver Everling | 6.Mai 2014

Die Radiosender gehen mit den neuen Medien. So auch das Börsen Radio Network: Auf ihrer Website http://brn-ag.de nimmt die mobile Nutzung ständig zu. Die Börsen Radio Network AG stellt deshalb ihren Content auch als App zur Verfügung. Die Börse Hören App ermöglicht allen Nutzern von Smartphones, mit ihrem mobilen Endgerät auf alle Beiträge bequem zuzugreifen. Über die einfache Navigation haben sie schnell die Auswahl zwischen Marktberichten, Firmeninterviews und Expertenmeinungen.

Tagesaktuell und aus erster Hand werden Detailinformationen und Hintergründe zum Geschehen an den wichtigsten Börsenhandelsplätzen präsentiert. Der Fokus liegt daher auf dem direkten Gespräch mit Entscheidern aus der Wirtschaft und Finanzwelt. Unabhängig werden Hintergründe von Entscheidungen für professionelle Trader und interessierte Anleger aufgezeigt.

„Überzeugen Sie sich selbst“, fordert Peter Heinrich von der Börsen Radio Network AG alle Hörer auf. „Die App ist steht Ihnen über Google Play und Apple Store zum Download zur Verfügung.“

http://www.brn-ag.de/app

„Dank des Sponsors XTB ist die App für alle Interessierten kostenlos. Wenn Sie das Thema genauso spannend finden wie wir, dann sprechen Sie doch mit uns über eine individuelle Kooperation. Selbstverständlich stehen weiterhin alle Beiträge in gewohnter Qualität auf der Website brn-ag.de zur Verfügung.“

Die aktuellen Mediadaten finden sich hier:

http://www.brn-ag.de/pdf/BRNAG_Banner_Uebersicht.pdf

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Seminar „Nachhaltigkeitsrating“

Von Dr. Oliver Everling | 1.Mai 2014

Die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit lädt zum Seminar „Nachhaltigkeitsrating“ ein. Es findet vom 09. – 11. Mai 2014 in der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach statt.

Ethische, ökologische und soziale Kriterien bei der Geldanlage, bei Investition und Finanzierung werden oft gefordert, aber in der Praxis selten beachtet. Oft scheinen institutionellen wie auch privaten Investoren allein Gewinnziele im Vordergrund zu stehen, die nur klingende Münzen zum Maßstab des Handelns machen. Bei genauerer Betrachtung steckt dahinter oft nicht böse Absicht, sondern das Unvermögen, Aspekte der Nachhaltigkeit in strukturierter und objektiver Form in die Entscheidungsprozesse einzubinden. Das Seminar geht dazu innovativen Ansätzen des Nachhaltigkeitsratings nach und wirft Licht hinter die Kulissen von Banken, Emittenten, professioneller Vermögensverwalter und sonstiger Finanzdienstleister.

Das Detailprogramm findet sich auf der Homepage der Stiftung unter folgendem Link:

https://shop.freiheit.org/#!/events/id/qefmv

Anmeldungen direkt an baerbel.beer@freiheit.org. Bärbel Beer: „Wir freuen uns schon sehr auf Ihre Anmeldung.“

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Mit neuen BWA zu mehr Kreditwürdigkeit

Von Dr. Oliver Everling | 30.April 2014

Der Bank-Verlag steigt mit seiner Zeitschrift „die Bank“ mit einer neuen Homepage www.die-bank-trainings.de und einem aus Bonn geholten Seminarprofi von der CERTQUA in das Fortbildungsgeschäft für die eigene Bank-Umgebung ein und setzt gleich Zeichen.

Als erstes hat man sich eines Themas angenommen, das seit Jahren unterschwellig die Kenner des §18 KWG berührt: Bantleon / Schorr haben sich 2012 in ihrer 2. Auflage „ Die Kapitaldienstfähigkeit“ mit den Stärken, aber insbesondere den Schwächen der Standard-BWA der DATEV beschäftigt, es sei nur zitiert: „indem diese Schwächen überbewertet werden, kommt es häufig zu einer Unterbewertung der Erkenntnisgewinne aus der BWA-Analyse.

Wenn dies kombiniert mit überschätzten Erkenntnisgewinnen aus der Überwachung auf Basis der eigenen Kontoführung (Fata Morgana der Liquidität) zusammentrifft, dann liegen zentrale Risiken der Kreditüberwachung vor“ ( a.a.O., S. 353). Beide diskutieren dann in ihrem Werk auf den Seiten 372 ff. eine schon im Januar 2008 anlässlich der großen Steuerreform 2008 entstandene Weiterentwicklung, die so genannte „BWA 2008“ von Knief(www.peter-knief.de), die seit 2013„ Finanzanalyse“ heißt.

„Der Berufsstand der Steuerberater wollte im Januar 2008 diese BWA – trotz damals anstehender BASEL II-Diskussion nicht, vielleicht konnte er mit den Begriffen EBT, EBIT und EBITDA noch nicht umgehen“, berichtet Prof. Dr. Peter Knief aus Köln. Bantleon/Schorr widmen nun in 2012 dieser BWA breiten Raum, hat sie doch wegen anderer Abfragealgorithmen eine beachtliche Aussagekraft bis hin zu Kapitaldienstfähigkeit und zur Steuerberechnung(DStR 2008, S. 1495 ff.).

Die Zeit ist 6 Jahre weitergelaufen, Basel III mit den MaRisk umgesetzt, da spielt der Gedanke der Abfrage des mittelständischen Rechnungswesens mit z.B. Abfragealgorithmen der Innen- und Außen-Finanzierung heute für die Kreditwürdigkeitsprüfung und damit Bonitätsanalyse eine entscheidende Rolle; mit zwei neuen BWA, der „BWA Finanzinformation“ (Innenfinanzierung) und der „BWA Kapitaldienstfähigkeit“(Außenfinanzierung) zeigt Knief in 2013 sehr deutlich auf, dass im Sinne von Basel III die Finanzierung der KMU sehr verbessert und weitaus transparenter dargestellt werden kann (vgl. Knief, DER BETRIEB, 2013, S. 1309 ff.).

Nun scheint die Zeit reif, auch den Kreditgebern – oder gerade diesen – die neue Philosophie der fachlich spezialisierten Abfrage des mittelständischen Rechnungswesens für die Kreditwürdigkeitsprüfung näher zu zeigen; dann können sie diese BWA auch von der Kundschaft fordern: BWA müssen auch den MaRisk genügen, sonst sind sie zwecklos.

Damit beschäftigen sich zwei spannende Seminartage: am ersten Tag werden diverse neue BWA für die mittelständischen Kreditnehmer (KMU) erörtert, am zweiten Tag werden neue Auswertungen für die freien Berufe diskutiert: www.die-Bank-trainings.de; es können auch Nicht-Banker teilnehmen.

Dafür hat man sich einen Kenner geholt, den seit 1984 in Sachen BWA als „Virtuosen auf dem Instrument individueller Betriebswirtschaftlicher Auswertungen der DATEV“ bekannten Knief, www.peter-knief.de. Den KMU helfen diese neuen BWA zu einem besseren Rating, den Steuerberatern geben sie die Chance, besser zu beraten, den Kreditinstituten besseren Einblick, der DATEV weiteres Ansehen.)

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Bundesregierung will Abhängigkeit von Ratings verringern

Von Dr. Oliver Everling | 30.April 2014

Die Bundesregierung hat heute einen Gesetzentwurf beschlossen, mit dem die Abhängigkeit von Ratings verringert werden soll. Das Gesetz soll als ein weiterer Schritt verstanden werden, um Ratings transparenter zu machen und einer strengen Regulierung zu unterwerfen. „Dafür hat sich die Bundesregierung auf europäischer Ebene eingesetzt“, heißt es dazu in der Mitteilung der Bundesregierung.

Die unkritische und häufig schematische Übernahme von Ratings von Ratingagenturen durch Unternehmen der Finanzbranche haben in der Vergangenheit häufig zu einer Fehleinschätzung der Verlustrisiken geführt. In den meisten Fällen war es der falsche Gebrauch von Ratings, indem ihnen Funktionen zugewiesen wurden, die von den Ratingagenturen zu keinem Zeitpunkt empfohlen oder behauptet wurden.

Die unreflektierte Anwendung von Ratings hat erheblich zum Entstehen und zur Verschärfung der Finanzmarktkrise im Herbst des Jahres 2008 beigetragen. Die neuen Regelungen sollen dem automatischen Rückgriff auf externe Ratings entgegenwirken.

Von Unternehmen der Finanzbranche, wie z.B. Manager von Investmentfonds und Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung müssen künftig bei der Bonitätseinschätzung von Kreditnehmern, Wertpapieren und sonstigen Ausfallrisiken verlangen, stärker eigene Risikoeinschätzungen vorzunehmen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht soll als zuständige Aufsichtsbehörde dies überwachen und Regelverstöße sanktionieren.

Mit dem Gesetz soll europäisches Recht national umgesetzt werden. „Dabei wird die bereits auf europäischer Ebene von Deutschland unterstützte Linie fortgesetzt,“ heißt es in der Mitteilung der Bundesregierung, „das Handeln von Ratingagenturen transparent zu machen und die Erstellung von Ratings einer strengen Regulierung zu unterwerfen.“

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Prädiktive Analytik in Echtzeit

Von Dr. Oliver Everling | 30.April 2014

FICO, ein Anbieter von prädiktiver Analytik und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, bekämpft den Betrug bei Kreditkartenzahlungen mittels einer Big Data-Analytics Software in Echtzeit. Was dies konkret bedeutet, hat FICO in einer Infografik illustriert, die am Beispiel des Kreditkartengeschäfts in den USA zeigt, wie schnell „Echtzeit“ tatsächlich ist und wie stark die Echtzeit-Analytik die Betrugsbekämpfung beeinflusst hat.

Bei Kreditkartenzahlungen können moderne Analytik-Systeme potenziell betrügerische Transaktionen innerhalb von 40 bis 60 Millisekunden erkennen. Zum Vergleich: Für einen Wimpernschlag braucht der Mensch etwa 300 Millisekunden. Der FICO Falcon Fraud Manager führt bei der Bewertung einer Transaktion etwa 15.000 Berechnungen durch – und benötigt dafür weniger Zeit als ein ausgelöster Airbag zum Entfalten oder das Rotorblatt eines Hubschraubers für eine Umdrehung. Diese Echtzeitberechnungen des Betrugsrisikos beziehen eine ganze Reihe verschiedener Daten ein, die zudem mit Variablen versehen sind – wie etwa die Höhe der Transaktionssumme, das Händler-Profil, der Ort, an dem die Transaktion durchgeführt wurde, die Tageszeit, das am Point-Of-Sale verwendete Gerät sowie die Historie des betroffenen Kreditkartenkontos.

„Die Betrugsbekämpfung ist ein Balance-Akt: Kartenherausgeber müssen die Inhaber schützen, ohne ihnen Unannehmlichkeiten zu bereiten“, sagt Phillip Sertel, Senior Director Central & Eastern Europe and the Middle East bei FICO. „Durch die Kombination neuer Analytik-Technologien und des gesammelten Wissens aus Milliarden vorheriger Transaktionen, ist es heute möglich, Betrug mit höchster Präzision zu bekämpfen – und dabei so schnell zu sein, dass das Kundenerlebnis nicht darunter leidet.“

Die Infografik zur Echtzeit-Betrugserkennung ist auf der FICO-Website unter http://bit.ly/1kg0TeG abrufbar.

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Global bleibt Inflation niedrig

Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2014

„Die globale Inflation bleibt mindestens in den kommenden zwei Jahren niedrig“, prognostiziert Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG auf der 27. FERI Frühjahrstagung in Frankfurt am Main.

Die globale Nachfrageschwäche und stabile Rohstoffpreise hielten die Inflation in den meisten Ländern trotz der expansiven Geldpolitik niedrig. Angermann recht zum Jahresende 2014 in den Industrieländern mit einer Normalisierung der Inflationsraten.

„In den Krisenländern der Eurozone sind klare deflationäre Tendenzen zu beobachten. Wir rechnen nicht mit einer verfestigten Deflation, mit der Ausnahme von Griechenland,“ so Angermann, „wenngleich dies zusätzliche Maßnahmen der Europäischen Zentralbank erforderlich machen könnte. Die Inflation im Euroraum wird auf lange Zeit sehr niedrig bleiben.“

Einige Schwellenländer weisen hohe Inflationsraten auf; insbesondere eine fortgesetzte Abschwächung der Währung berge die Gefahr weiterer Inflationsschübe. „Die Geldpolitik reagiert hierauf mit Zinserhöhungen, die ihrerseits allerdings“, warnt Angermann, „wachstumsdämpfend wirken.“

DIe globale Geldpolitik bleibe bis auf weiteres sehr expansiv, urteilt Angermann. „Die Fed führt ihre Käufe von Wertpapieren bis zum Jahresende auf Null zurück und erhöhte Mitte 2015 erstmals die Leitzinsen. Damit bleib die Geldpolitik sehr expansiv ausgerichtet, zumal die Fed bereit ist, auf eine Abschwächung der Wirtschaftsdynamik mit einem Aussetzen des Taperings zu reagieren.“

Die Europäische Zentralbank müsse ihre Geldpolitik noch expansiver als derzeit ausrichten, so Angermann: „Die Verhinderung eiens weiteren Anstiegs der Realzinsen und die Belebung der Kreditvergabe in den Krisenländern machen weitere unkonventionelle Maßnahmen erforderlich. Daneben muss der Stresstest im europäischen Bankensektor die tatsächlichen Risiken offenlegen.“ Ob die Europäische Zentralbank dem gerecht werden, erscheint Angermann derzeit allerdings fraglich.

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld biete kurzfristig selektive Chancen für ausgewählte Renten. „Insgesamt dürften die Renditen für Staatsanliehen bester Bonität leicht steigen – das fundamentale Umfeld für Renten ist damit tendenziell unattraktiv.“ Die anhaltende Liquiditätszufuhr entfalte weiterhin positive Wirkungen auf die Aktienmärkte, allerdings in schwächerem Maße als bisher.

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5. SCF_ Small Cap Forum / Frühjahrskonferenz 2014

Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2014

Die Resonanz auf die zwischen 5. und 7. Mai stattfindende 5. SCF_ Small Cap Forum / Frühjahrskonferenz 2014, die die Frühjahrskonferenz der Deutschen Börse (ehemals Entry & General Standard Konferenz) fortsetzt, ist außerordentlich groß.

Die gemeinsam mit BankM – Repräsentanz der biw Bank für Investments und Wertpapiere AG, equinet Bank AG, INDEPENDENT RESEARCH GmbH und der Wolfgang Steubing AG, ausgerichtete Konferenz wird bei derzeitigem Anmeldestand 50 präsentierende Unternehmen im DVFA Center versammeln. Die Sponsoren sind namhafte Spezialisten für den börsennotierten Mittelstand und mittelständische Anleihen.

Neben Präsentationen von Small Cap-Unternehmen aus dem Prime-/General- und Entry-Standard sowie Anleiheemittenten nutzen Analysten und Investoren die Möglichkeit zu One-on-Ones mit den Vorständen der anwesenden Unternehmen.

Für die Keynote zum Konferenzauftakt am 5. Mai 2014 konnte Frank Fischer, CIO Shareholder Value Management AG, gewonnen werden, der zum „Unsinn effizienter Kapitalmärkte“ spricht.

Im Anschluss an die Unternehmenspräsentationen des 1. Konferenztages gibt ein Workshop von Stockheim Media „Small Caps meet TV“ mit Katja Dovel von n-tv Einblick in die tägliche Arbeit und Themenwahl eines Medienvertreters.

Als Medienpartner fungieren die Börsen Zeitung, GoingPublic Magazin und Smart Investor. Auch die Pressevertreter haben nach vorheriger Anmeldung und Abstimmung die Möglichkeit, die Vorstände in 1on1s zu sprechen.

Detaillierte Informationen zur 5. SCF_/Frühjahrkonferenz finden Sie unter: 5. SCF_/Frühjahrskonferenz 2014.

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Gehaltene und gebrochene Versprechen

Von Dr. Oliver Everling | 26.April 2014

Ökonomen wie Prof. Otmar Issing und Prof. Hans-Werner Sinn u.v.a. wie Openeurope haben eindringlich nachgewiesen, daß Länder wie Italien, Spanien, Griechenland, Portugal, Zypern oder Irland – beunruhigend viele! – das historische Geschenk des Euro letztlich mißbrauchten – u.a. zur Expansion auf den Arbeitsmärkten und – infolge niedrigerer Zinssätze gegenüber ihren früheren hohen nationalen Zinssätzen – zu einer massiven Ausweitung der Verschuldung der öffentlichen Haushalte und des Privatsektors, diskutiert Dr. Martin Murtfeld, Ancien Premier Vice Gouverneur der Banque de Développement du Conseil de l’Europe, Paris, auf dem Hahnhof-Stift in Baden-Baden.

„Viele Banken müssen sich vorhalten lassen,“ erinnert Murtfeld, „diese Expansion allzu bereitwillig finanziert zu haben“. Das sei erleichtert worden durch die Regulation, derzufolge Kredite an staatliche Stellen in OECD-Ländern als „risikofrei“ eingestuft und nicht mit Eigenkapital zu unterlegen sind (offenbar immer noch). „So wurden bekannte spanische Banken zu großen Gläubigern Portugals; die zypriotischen Banken und griechische Banken selbst waren überengagiert in Schulden des griechischen Staatssektors.“

Während einst die Überschuldung in Lateinamerika und im Comecon weitgehend durch zu großzügige Gewährung von Krediten amerikanischer, japanischer und europäischer Banken ermöglicht wurde, muß Murtfeld leider festhalten, dass die kürzlichen Finanzkrisen in „Euroländern“ weitgehend von den eigenen Banken und Aufsichtsstellen verursacht wurden. Derzeit vertraue man, dass die geschaffenen Rettungsmechanismen – insbesondere der „European Stability Mechanism“ ESM – die Schuldenkrise überwinden hilft. „Aber zu welch tragisch schwerem Preis sozialer und innenpolitischer Gefährdung!“

Bei Einführung des Euro im Jahr 2000 versprach die Bundesregierung, der Euro werde  so stabil werden wie die Deutsche Mark. Gemessen an der durchschnittlichen Preissteigerungsrate im Währungsgebiet des Euro von zuletzt 0,5% p.a. ist dieses Versprechen bislang eingetroffen.

Ein weiteres Versprechen war, die neu gegründete Europäische Zentralbank werde dem Modell der Deutschen Bundesbank folgen – als Institution, deren Mandat die Preisstabilität ist, und als unabhängige Hüterin der Währung. Die EZB hat sich jedoch  zusehends von einer Orientierung an der Deutschen Bundesbank gelöst. „Strittig wurde bereits das Ankaufsprogramm von Bonds unter Präsident Jean-Claude Trichet gewertet“, berichtet Murtfeld. „Die Ankündigung seines Nachfolgers Mario Draghi, notfalls Anleihen von Mitgliedsstaaten in großem Stil anzukaufen, um vermutete deflationäre Gefahren für die Eurozone zu bekämpfen, hat eine außerordentlich bewegte und tiefe Diskussion ausgelöst, die andauert.“ Auf die Verlautbarung des Bundesverfassungsgerichts und die Befragung des Europäischen Gerichtshofes in Luxembourg kann hier nur verwiesen werden.

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