Aktives Management eher bei Rentenfonds

Von Dr. Oliver Everling | 22.April 2014

Die Zahl der Investmentfonds, die ihren Vergleichsindex zu mehr als 70 Prozent abbilden, ist nach wie vor hoch, berichtet die German Capital Management AG (GECAM AG). Ganze 64 Prozent der in Europa zugelassenen Investmentfonds korrelierten zu über 0,7 mit ihrem Index. „Während die durchschnittliche Indexnähe innerhalb der vergangenen fünf Jahre tendenziell rückläufig war, hat sich dieser Trend im vergangenen Jahr umgekehrt. Hauptverursacher dieser Trendumkehr waren Geldmarktfonds sowie Dach- und Mischfonds“, heißt es dazu aus Wangen.

Bei den Aktienfondskategorien mit der höchsten Indexorientierung dominieren auf mittlerer Sicht wieder die reinen Länderfonds. Insgesamt haben 2013 nur noch 24 Prozent aller untersuchten Fonds einen Mehrwert zum jeweiligen Index geliefert. Dies ergab die siebte Fondsstudie der GECAM AG zum Korrelationsverhalten von Investmentfonds.

Wie auch schon in der letztjährigen Studie wurde eine Betrachtung des Fondsuniversums ohne börsengehandelte Indexfonds (ETF) vorgenommen. „Die ETFs verwässern das Ergebnis der untersuchten Korrelation immer mehr, da sie an Anzahl und Volumen stetig wachsen und ohnehin nicht den Anspruch haben, von den Indizes abzuweichen“, warnen die Analysten hinsichtlich der Interpretation der Ergebnisse.

Die Bandbreite der Korrelation reicht von minus 1 bis plus 1, wobei plus 1 für die 100-prozentige Indexabbildung steht. Die Korrelation von Aktienfonds verharrte über sämtliche Kategorien auf einem hohen Niveau. Die durchschnittliche Indexorientierung lag bei 0,87 und damit wieder etwas höher als im vergangenen Jahr. Insgesamt 55 Prozent aller in Europa zugelassenen Aktienfonds korrelierten auf Sicht der vergangenen drei Jahre zu über 90 Prozent mit ihrem Vergleichsindex.

Bei den Rentenfonds ist die Korrelation 2013 nach Berechnungen der GECAM AG von 0,67 auf 0,73 gestiegen. Im Vergleich dazu lag die  Benchmarkorientierung 2007 noch bei 0,84. Bei den Dach- und Mischfonds verlief die Korrelation bis 2011 nahezu kongruent mit derjenigen der Rentenfonds. Seitdem geht jedoch die Schere zwischen den beiden Kategorien auseinander. Im vergangenen Jahr bildeten Dach- und Mischfonds ihren Vergleichsindex lediglich zu 50 Prozent ab. 2007 lag die durchschnittliche Korrelation noch bei 0,78.

Nur noch 3 Prozent aller Dach- und Mischfonds orientierten sich auf Sicht der vergangenen drei Jahre zu über 90 Prozent an ihre jeweilige Benchmark. „Grundsätzlich war der Grad an aktivem Managementverhalten bei Rentenfonds im Vergleich zu anderen Fondsgattungen mit am höchsten“, sagt Uwe Leonhardt, Vorstand der GECAM AG. Die abnehmende Korrelation bei Dach- und Mischfonds lasse insbesondere auf benchmarkunabhängiges Management, flexiblere Anlagerichtlinien, aktiveres Währungsmanagement bzw. gestiegene Währungseinflüsse und stärkeren Einsatz von Derivaten seit Einführung von UCITS III schließen.

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Solarmarkt profitiert von unabhängigem Rating

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2014

In China gibt es 6 „große“ Ratingagenturen, neben zahlreichen kleineren Anbietern in verschiedenen Provinzen. Die Ratingagentur Pengyuan wird zu den großen gezählt. Ihre Marktposition erlaubt es ihr, sich teils auch unter den ersten zu sehen an der Spitze der maßgeblichen Agenturen.

Mehrere Solarprojekte wecken die Aufmerksamkeit von Investoren. Pengyuan analysiert diese Solarprojekte unter Aspekten wie der genauen Projektstruktur, Erfahrungen und der gesicherten Abnahme (staatliche Unternehmen). Engineering, Procurement, Construction EPC – das sind die den Insidern bekannten Schlagworte. Gefordert ist nicht nur Technikbeurteilung – Dünnschicht, Kristallin -, sondern auch das Durchleuchten von „Operation“, „Maintenance“, „Monitoring“, „Management“ und „Government“.

Wichtig sind bei Solarprojekten die gesetzliche und politische Perspektive. Früher wurde durch das Golden Sun Programm gefördert, jetzt durch die Einspeisevergütung. Werden keine Zuschüsse bezahlt, rechnet sich jedes Projekt mit einem anderen Risiko.

Die Unabhängigkeit der Ratingagentur werde durch Transparenz auch in China gewahrt, heißt es bei den Analysten in Shanghai. Das Rating der Provinz darf nicht veröffentlicht werden, die je Provinz unterschiedliche Förderung ist jedoch unterschiedlich zu werten.

Mit 10 Gigawatt Wachstum p.a. wurde China zum größten Solarmarkt. Die Regulierung ist noch nicht transparent und standardisiert, China befinde sich noch im Wandel der Energieversorgung, argumentieren die Analysten von Pengyuan. 14 GW wurden im letzten Jahr installiert. 8 GW in Anlagen und 6 GW auf Dächern. Chinesische Investoren haben weniger Erfahrung mit langfristigen Kapitalanlagen, obwohl sie genug Geld haben. Daraus resultieren Chancen für Investoren aus dem Westen, wenn sie sich zusätzlich des verfügbaren lokalen Knowhows bedienen. Staatliche Ratingagenturen, Joint Ventures mit ausländischen sowie private Ratingagenturen bieten dazu ihre Dienste in China an.

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Ansteckungsgefahr der Industrieländer

Von Dr. Oliver Everling | 21.April 2014

„Die Wachstumsdynamik der Schwellenländer bleibt – bei deutlichen Unterschieden zwischen den einzelnen Ländern – insgesamt begrenzt. Es besteht die Gefahr einer Ansteckung der Industrieländer“, sagt Axel Angermann von der FERI EuroRating Services AG auf der 27. FERI Frühjahrstagung in Frankfurt am Main.

Der sich fortsetzende Kapitalabfluss von Schwellenländern in die Industrieländer lege strukturelle Defizite in vielen Ländern offen, die in den vergangenen Jahren des Booms entstanden sind, analysiert Angermann.

Ungeachtet von Selbstheilungseffekten würden notwendige strukturelle Reformen in den Schwellenländern in jedem Fall Zeit in Anspruch nehmen. „Ob sie gelingen,“ bezweifelt Angermann, „erscheint außerdem in manchen Fällen fraglich. Vorläufig muss deshalb weiterhin mit einer reduzierten Wachstumsdynamik in den Schwellenländern insgesamt gerechnet werden.“

„Die Underperformance von Schwellenländeraktien“, folgert Angermann, „dürfte angesichts der verhaltenen Wachstumsdynamik und signifikanter Risiken trotz einer moderaten Bewertung vorerst anhalten. Ob die Trendumkehr gelingt, hängt stark von strukturellen Entwicklungen in den einzelnen Ländern (und von China) ab – die Länderdifferenzierung wird damit wichtiger.“

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Ratingprozess bei Capital Intelligence

Von Dr. Oliver Everling | 18.April 2014

Der Ratingprozess dient dazu, im Bankenrating alle notwenidigen Informationen systematisch zu erfassen und auszuwerten, um mit einer treffsicheren Beurteilung einer Bank aufzuwarten. Ausgangspunkt ist ein Auftrag einer Bank, der Bank ein Rating zu erteilen, berichtet Tom Kenzik, Senior Credit Analyst der Ratingagentur Capital Intelligence.

Für die Analysten der Agentur beginnt der Ratingprozess nicht mit der Verhandlung über den Ratingauftrag, sondern erst dann, wenn der Auftrag bereits erteilt wurde. Im Meeting mit der Bank geht es daher ausschließlich um die Fragen der Kreditrisikoeinschätzung. Aus den veröffentlichten Jahresabschlüssen der Bank lassen sich in manchen Fällen nicht alle Fragen beantworten, die für die Erstellung eines Ratingreports elementar sind. Daher müssen diese Fragen durch persönliche Gespräche und Korrespondenz geklärt werden.

Die Analysten der Agentur erstellen dann einen vorläufigen Bericht mit einem Ratingvorschlag, der dem Ratingkomitee vorgelegt wird. Das Ratingkomitee setzt sich aus erfahrenen Analysten zusammen, die mit dem Rating auch anderer Banken befasst sind und daher die Daten einer Bank mit denen anderer Banken vergleichen können. Im Ratingkomitee werde gegebenenfalls über das richtige Rating gestritten und schließlich mehrheitlich entschieden.

Mit der Beschlussfassung über das Rating wird die Bank informiert und sie erhält Gelegenheit, den Bericht durchzusehen und gegebenenfalls auf Fehler hinzuweisen. Mit den faktischen Korrekturen wird gegebenenfalls noch einmal eine Sitzung des Ratingkomitees abgehallten, um die korrigierte Datenbasis zu diskutieren und Argumente abzuwägen, die von der Bank möglicherweise eingebracht wurden.

Nach Berücksichtigung aller Einwendungen und Korrekturen wird schließlich im Ratingkomitte entschieden. Die Entscheidung im Ratingkomitee fällt nach Mehrheit, falls sich keine Mehrheit bildet (unentschieden, gleiche Anzahl der Stimmen für und gegen ein Rating), dann entscheidet die Stimme des Vorsitzenden des Ratingkomitees. In der Regel fußt das Rating aber auf einer klaren Mehrheitsentscheidung.

Kenzik unterstreicht, dass Ratings per Definition ordinal ausgeprägt seien, also nicht mit kardinalen Skalierungen verwechselt werden dürfen. Rating sei keine sbsoulte Wahrscheinlichkeit, ein Rating darf nicht mit einer Wahrscheinlichkeit verwechselt werden. Finanzkraftrating und Unterstützungsrating zusammen ergeben das Rating der Bank in inländischer Währung. Indem man diesem Rating noch das Länderrating gegenüberstellt, gelangt man zum Rating in ausländischer Währung.

Kenzik weist darauf hin, dass Capital Intelligence gegenwärtig keine Ratings in inländischer Währung veröffentlicht habe. Die Systematik diene internen Zwecken, um die Entscheidungen einer strikten Logik zu unterwerfen. Capital Intelligence gehört zu den nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA überwachten Ratingagenturen in Europa.

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Applied Investment Management neu im DVFA-Programm

Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2014

Anlageberatern und Vermögensverwaltern fehlt häufig die Zeit, sich umfassend mit den komplexer werdenden Produkt- und Marktentwicklungen auseinanderzusetzen. Auf der anderen Seite steigen die Erwartungen der Kunden nach kompetenter Betreuung.

Das neue Qualifizierungsprogramm AIM – Applied Investment Management der DVFA-Finanz­akademie bietet das entsprechende Kapitalmarkt-Know-how praxisnah in kürzester Zeit. Durch umfangreiche eLearning-Module wird der Präsenzunterricht auf nur 9 Tage begrenzt. Mit Fallstudien und Praxisbeispielen sowie in Workshops werden hier die Grundlagen aus dem Selbststudium anwendungsorientiert vertieft. Dabei kommen auch Finanzdatenbanken und Informationssysteme zum Einsatz.

Diese Verbindung von eLearning und Präsenzunterricht führt zu einem vollwertigen Abschluss der DVFA und schont gleichzeitig das Zeit- und Reisebudget. Erfolgreiche Absolventen erhalten ein Certificate in Applied Investment Management bzw. den Titel Zertifizierter Portfolio­berater.

Das neue Programm startet im September 2014 und richtet sich an Mitarbeiter in Schnittstellenfunktionen zwischen Produktanbieter und Kundenbetreuern, im Back Office sowie an Relationship Manager im Private Banking und Wealth Management

Ausführliche Informationen finden sich im Internet unterwww.dvfa.de/aim.

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Große Koalition der falschen Anreize

Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2014

„Mit anhaltend hohen Leistungsbilanzüberschüssen erschwert Deutschland die wirtschaftliche Erholung im Euroraum“, so das ernüchternde Ergebnis der Analyse der FERI EuroRating Services AG aus Bad Homburg, vorgetragen von Axel Angermann auf der 27. FERI Frühjahrstagung.

„Dies läuft den eigenen Interessen Deutschlands zuwider. Die aktuelle Politik der Großen Koalition“, macht Angermann klar, „setzt nicht die richtigen Anreize für eine stärkere Binnennachfrage.“

Der andauernden hohe Leistungsbilanzüberschuss Deutschlands führe zu einer Aufwertung des Euros und erschwere so die Anpassungsproezsse in den südueorpäischen Krisenländern. Die wirtschaftliche Erholung des Euroraums liege im Eigeninteresse Deutschlands, weil nur so der Wertverlust vorheriger Kapitalexporte in die europäische Peripherie in Grenzen gehalten werden könne.

„Die Stärkung der Binnennachfrage sollte deshalb“, folgert Angermann, „auf der wirtschaftspolitischen Agenda Priorität genießen: Staatliche Investitionen in Infrastrukturprojekte unter Inkaufnahme eines Haushaltsdefizits, die durchaus mögliche Senkung von Sozialabgaben und stärkere Lohnerhöhungen in der Privatwirtschaft könnten den privaten Verbrauch in Deutschland stärker anregen, als die jetzt der Fall ist.“

Deutsche Aktien haben aus Sicht von Angermann noch positives Potenzial, sind aber angesichts der hohen Bewertung zunehmend rückschlaggefährdet.

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Rating von Oldtimern

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2014

„Oldtimer – ein nachhaltig lohnendes Investment?“ Dieser nicht neuen Fragen, wie Udo Zietsch aus dem Regionalvorstand des eff European Finance Forum in Frankfurt am Main bemerkt, geht Referent Klaus Flettner, Geschäftsführer der KFP Five Star Conference Service GmbH und Klassik Garage Kronberg im MontagsMeeting nach. Seit über dreißig Jahren beschäftigt sich Flettner mit Oldtimern.

Emotion steht am Anfang dieser Sammelleidenschaft, so auch am Anfang des Vortrags von Flettner mit einem Film historischer Aufnahmen von Autos. „Nun haben wir schon für mehrere hundert Millionen €uro Autos gesehen“, scherzt Flettner nachdem einige Automobile über die Leinwand gingen.

„53 % der Deutschen sagen (fast zwei Drittel der männlichen Pkw-Fahrer) freuen sich, wenn sie Oldtimer auf der Straße sehen.  Für 36 % der Deutschen wird das Ansehen einer Marke gestärkt, wenn diese eine lange Tradition hat. 15 % der Deutschen würde gerne einen Oldtimer besetzen und für mehrmals die Hälfte der Deutschen sind Oldtimer ein technisches Kulturgut, berichtet Flettner aus repräsentativen Befragungen.

420.000 zugelassene Oldtimer sind in Deutschland über 30 Jahre alt. 290.000 Fahrzeuge haben ein H-Kennzeichen. 210.000 Pkw, fahren mit 07er Wechselkennzeichen. Darüber hinaus gibt es schätzungsweise 400.000 nicht zugelassene Oldtimer.

Volkswagen, Daimler, Opel Ford unbedingt BMW führen in Deutschland die Oldtimer nach Anzahl an, gefolgt von Fiat, Porsche, Audi, Sachsenring, Alfa Romeo, Citroen, Triumph usw. „Massiv treten inzwischen asiatische Käufer auf. Die wollen die Fahrzeuge einfach haben“, sagt Flettner. Viele Asiaten würden bei den Auktionen nicht persönlich auftreten, sondern per Telefon mitsteigern. „Aber ich begegne auch einem Chinesen, der von einer Auktion 15 Autos für sich mitnimmt.“ Die Nachfrage sei deutlich über dem Angebot.

Flettner stellt den Markt der Oldtimer als Wachstumsmarkt zwischen Ratio und Emotion dar. Seit etwa 10 Jahren mache man sich nur noch über die Ratio Gedanken, vorher sei es eine reine Emtionsgeschichte gewesen. „Denken Sie über Oldtimer nie über reine Investments nach“, warnt Flettner. „Es fährt sich am besten, wenn man Ratio und Emotion miteinander verbindet.“

Der Anlagenotstand treibt die Oldtimerpreise in die Höhe, sei in der Presse zu lesen. Welche Oldtimer ein lohnendes Investment sind, werde in der Presse oft sehr pauschal beantwortet. „Traumrenditen mit Traumautos“, so werden in den USA schon mehr als 2 Mio. US$ bezahlt. DOX statt DAX: Der Deutsche Oldtimer Index schlägt den Deutschen Aktienindex und sei zudem weniger volatil. „Aber es gibt auch Fahrzeuge, die haben sich bei weitem nicht so entwickelt. Die entwickeln sich seitwärts.“

Flettner macht u.a. auch die Unterhaltungskosten für bestimmte Oldtimer dafür verantwortlich, dass nicht alle Preise gleichermaßen steigen. Die deutlich höhere Nachfrage – national wie international – die einem begrenzten und nicht ausweitbaren Angebot gegenüber steht, spreche gegen das Platzen der Blase.

„Aber es gibt wichtige Regeln und Rahmenbedingungen“, klärt Flettner auf. Die Qualität sei entscheidend, gleich ob Käfer oder Ferrari. Auf der Messe werde viel gekauft, was man gerade sieht und schön finde. „Die Enttäuschung ist oft relativ groß, wenn nicht genauer hingeschaut wird.“ Auch die Unterhaltskosten würden oft vernachlässigt, so dass allein mit Kauf- und Verkaufspreis argumentiert werde, wenn es um den Erfolg der Anlage in einen Oldtimer gehe. Eine Inspektion könne durchaus 20.000 € Kosten. Inspektionsintervalle mit 2.500 km würden ebenfalls viele überraschen.

„Rechnen Sie mal mit mindestens 3.000 € jedes Jahr, die Sie in einen Oldtimer hineinstecken müssen.“ Ersatzteile seien schwer zu beschaffen und bei manchen müsse man „beten, um überhaupt noch ein Ersatzteil zu bekommen“, warnt Flettner.

Im Februar 2014 wurde dieser Wagen für 2.685.422 €uro verkauft: Im Bauhar gewann der 166 MM in seiner Klasse die Rallye Liege-Rom-Liege. Das Modell mit der Chassis-Nr. 0300 M besitzt noch den originalen Motor und das erste Fahrgestell.

Aktien, Wein, Uhren, Kunst – Flettner zählt die Sammelleidenschaften auf. „Es gibt Weinsammler, die trinken ihren Wein nicht. Komisch. Ich finde es mit den alten Autos sinnvoller“, sagt Flettner.

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Betriebsübergabe – Betriebsübernahme

Von Dr. Oliver Everling | 13.April 2014

Mit diesem Buch legt Unternehmensberater Albert Walter Huber das Handwerkszeug offen, mit dem in vier Phasen ein Betrieb den Besitzer wechseln und damit die Herausforderungen der Nachfolgeregelung bewältigen kann: „Betriebsübergabe-Betriebsübernahme: an/durch familienexterne Personen und Unternehmen. Ein Leitfaden für Klein- und Mittelunternehmen“.

Huber beschreibt ausführlich, was es in den von ihm identifizierten Phasen „Strategie“, „Planung“, „Durchführung“ und „Transformation“ bedarf, eine familienexterne Betriebsübergabe oder -übernahme von Klein- und Mittelunternehmen zu bewältigen. Mehr als 99 Prozent aller Unternehmen in Europa sind Klein- und Mittelbetriebe, der Großteil davon Familienunternehmen. Rund die Hälfte dieser Firmen wird an Personen und Unternehmen, die nicht zur Familie gehören, weitergegeben.

Mit dieser Situation setzt sich Albert Walter Huber in seinem Buch „Betriebsübergabe – Betriebsübernahme“ auseinander. Er will es als erstes Buch im deutschsprachigen Raum verstanden wissen, das sich intensiv mit der konkreten Vorgehensweise bei Übergaben und Übernahmen beschäftigt. Besonderes Augenmerk legt der Autor auf die genannten Phasen der Strategie, Planung, Durchführung und Transformation, auf das „to do“ der Transaktion.

Es ist einfach und leicht verständlich abgefasst und soll den Betriebsübergeber in der Praxis unterstützen, aber auch ein Wegweiser für Betriebsübernehmer und Studierende sein. Diese finden hier keine theoretischen Modellierungen, sondern Einblicke in den praktischen Ablauf aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Die Einführung befasst sich mit dem Markt für Betriebsübergaben und -übernahmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Das Buch besteht nicht nur aus Checklisten oder pragmatischen Handlungsempfehlungen, sondern leitet auch zum Thema hin mit einer kurzen Bestandsaufnahme zur Statistik über kleine und mittlere Unternehmen. Die Beispiele aus der Unternehmenspraxis sind zwar frei erfunden, wie der Autor betont, aber doch realitätsnah genug, um dem Leser einerseits ein besseres Verständnis der komplexen Fachmaterie und andererseits eine kurzweilige Lektüre zu vermitteln.

Der Fokus des Buches liegt nicht etwa auf den Finanzierungs- und Ratingfragen aus Sicht einer Bank und auch nicht auf den juristischen und steuerrechtlichen Aspekten, sondern auf den Perspektiven von Übergeber und Übernehmer. So wird auf die Frage der Implikationen verschiedener Gestaltungsoptionen einer Unternehmenstransaktion für das Unternehmensrating nicht im Detail anhand verschiedener Ratingmodelle eingegangen.

„Die Frage, ob der Betrieb inklusive oder exklusive Schulden verkauft werden soll, stiftet stets die größe Verwirrung. Ein Unternehmen mit Schulden ist weniger wert als ein Unternehmen ohne Schulden,“ schreibt Huber und folgert, „daher sind die Schulden von einem Bruttounternehmenswert immer in Abzug zu bringen, wenn das Unternehmen inklusive Schulden gekauft werden soll. Im Gegensatz dazu muss ein Übernehmer jedoch mehr bezahlen, wenn die Schulden beim Übergeber verbleiben, weil dieser sie ja auch begleichen muss“.

Für geschäftsführende Gesellschafter kleiner oder mittlerer Unternehmen gibt das Buch einen guten Einblick in das, was bei Übergabe oder Übernahme ihres Unternehmens bevorsteht. Nach der Lektüre des Buches dürfte dem Leser jedoch auch klar sein, dass eine professionell durchgeführte Unternehmenstransaktion kaum ohne externe Hilfe, Berater zu betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Fragen, möglich ist. Das Buch dürfte daher dabei helfen zu erkennen, welche Berater die richtigen Fragen aufwerfen und zu beantworten wissen. Immerhin geht es in vielen Fällen um die Übergabe des Lebenswerkes eines Unternehmers und für den Käufer um die Übernahme eines Unternehmens zur Schaffung, zum Ausbau oder zur Sicherung seiner wirtschaftlich unabhängigen Existenz.

Der Autor des Buches aus dem Linde Verlag, Albert Walter Huber, ist Unternehmensberater mit Schwerpunkt externe Betriebsübergabe und -übernahme, Bundessprecher Stellvertreter der Experts Group Übergabe-Consultants des Fachverbandes Unternehmensberatung und Informationstechnologie der Wirtschaftskammer Österreich sowie Lektor an der IMC Fachhochschule Krems und an der FH Campus Wien.

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Mit Big Data Analytics zur nächsten Generation von Ratings

Von Dr. Oliver Everling | 13.April 2014

„Big Data Analytics“ revolutionieren die Geschäftswelt und verschaffen denjenigen entscheidende Vorsprünge, die mit Hilfe dieser neuen Methoden Kundenbedürfnisse und Trends schneller als andere zu erkennen wissen. Big Data bedeutet daher nicht nur die Bewältigung wachsender Datenberge. Mit den neuen Werkzeugen der Big Data Analytics können Unternehmen auch Wert schaffen: Indem sie eigene und fremde Daten miteinander in Beziehung setzen, spüren sie verborgene Muster im Verhalten ihrer Kunden sowie Risikofaktoren auf und verbessern ihre Entscheidungen. Damit verschaffen sie sich Wettbewerbsvorteile.

Der „Managementkompass Big Data Analytics“ von F.A.Z.-Institut und Steria Mummert Consulting zeigt mit Best Practices u.a. von OTTO und dm-drogerie, wie Unternehmen von den neuen Datenanalysewerkzeugen profitieren. Während wohl schon jeder Internet-Nutzer die Wirkungen von Big Data Analytics beim Online Shopping festgestellt haben dürfte, ist die Macht der neuen Werkzeuge mit Blick auf Bonitätsbeurteilungen und Kreditwürdigkeitsprüfungen weniger augenfällig, aber nicht minder wichtig.

„Aus Tagen werden Minuten“, heißt es zum Beispiel im Beitrag von Dr. Jens-Werner Hinrichs, Principal Risk, Finance & Compliance, sowie Bejamin Rische, Consultant Risk, Finance & Compliance, beide bei Steria Mummert Consulting. Banken waren immer schon Opfer und Werkzeug wirtschaftskrimineller Handlungen. Mit Big Data Analytics kann vielen dieser Machenschaften ein Ende gesetzt, aber auch Raum gegeben werden.

Big Data liefert spezifische Informationen mit geschäftlicher Relevanz. So lässt sich analysieren, welche Kunden zu welchem Zeitpunkt mit welchem Produkten angesprochen werden sollten. Wenn bestimmte Daten miteinander in Beziehung gesetzt werden, lassen sich auch genauere Aussagen über die Kreditwürdigkeit von Personen oder Unternehmen machen. Betrugsversuche in der Versicherung sind an bestimmten Datenmustern zu erkennen etc. Bei Big-Data-Anwendungen wird die Verarbeitung von Datensätzen auf Computercluster verteilt. Dies ermöglicht eine effiziente Analyse auch sehr großer Datenmengen. Eine Konsequenz: Datenspezialisten müssen für Analysen keine Stichproben ziehen, sondern können mit dem Gesamtdatenbestand arbeiten. Dadurch werden Prognosen zuverlässiger.

Scoring und Ratingmodelle gründeten sich in der Vergangenheit auf einem begrenzten Set von Daten. Der Auswahl der Kriterien und Maßstäbe wurden erheblichen Ressourcen geopfert, um mit möglichst wenigen Daten über den Schuldner ein Urteil treffen zu können. Das Gossensche Gesetz des abnehmenden Grenzertrags kommt auch in Ratingmodellen in Bezug auf die Diskriminanzkraft jedes zusätzlichen Beurteilungskriteriums zum Tragen. Big Data Analytics schaffen jetzt aber neue Möglichkeiten.

Der Managementkompass zeigt anhand einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung auch, welches Interesse Kunden an Angeboten haben, die auf Basis von Big Data erstellt oder optimiert werden. Dazu wurden Anwendungsfälle aus vier Feldern abgefragt: effiziente Prozesse, Massenindividualisierung, Marktanalyse und intelligente, selbststeuernde Produkte. Ein Ergebnis: Trotz verbreiteter Datenskepsis ist immerhin jeder zweite Verbraucher bereit, private Vorlieben und Aktivitäten preiszugeben, damit Unternehmen ihm maßgeschneiderte Leistungen anbieten können. Dafür akzeptiert jeder Zweite zumindest teilweise die Auswertung der eigenen Social-Media-Daten.

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Zertifikat für die besten Kreditmediatoren

Von Dr. Oliver Everling | 11.April 2014

Nach mehr als zwei Jahren Vorarbeit hinter den Kulissen kann jetzt die Zertifizierung zum international anerkannten Kreditmediator anlaufen. Wie das Deutsche Institut für Kreditmediation (IKME) in Kronberg mitteilte, ist die Zulassung zum „Certified Credit Mediator“ in Deutschland jetzt erfolgt. In dem Feld Tätige können sich ab sofort um eine Zertifizierung bewerben.

Das Zertifizierungsverfahren zum „Certified Credit Mediator“ ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Institut für Kreditmediation und dem österreichischen Zertifizierungsinstitut incite. Es stellt ein Gütesiegel gemäß den höchsten europäischen Beratungsstandard (Richtlinie 2008/52/EG) dar.

Das gemeinsam erarbeitete Verfahren ist zweistufig. Im ersten Schritt ist eine mehrteilige Bewerbung abzugeben, die Auskunft gibt über die Motivation, den Lebenslauf und die Kompetenzbeweise des Bewerbers oder der Bewerberin. Im zweiten Schritt werden die Bewerber zu einer Anhörung eingeladen, wo sie vor einer Expertenkommission eine Fallstudie bearbeiten müssen.

„Die Kreditmediation hat sowohl für die Banken wie auch für die Kreditnehmer eine so hohe Bedeutung, dass nur die Besten des Faches diesen Job machen sollten“, sagt Rainer Langen, Leiter des Deutschen Instituts für Kreditmediation (IKME), Rainer Langen, Für Ihn ist die Zertifizierung ein längst überfälliger Schritt: „Das Gütesiegel stärkt Image und Arbeit des Kreditmediators deutlich.“

Bewerben können sich nur Personen um das Zertifikat, Institutionen oder Firmen ist der Zugang verwehrt. Dazu Langen: „Bei der Kreditmediation ist das Know-how des Einzelnen gefragt, nicht das einer ganzen Kanzlei.“ Vorerst wird es die Zertifizierung nur in Deutschland geben. In Österreich arbeite man aber an ähnlichen Themenstellungen, so Langen. Weitere Informationen gibt es beim Deutschen Institut für Kreditmediation unterwww.ikme.de.

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