AA+ für DJE – Agrar & Ernährung
Von Jian Ren | 9.Juli 2013
TELOS hat den DJE – Agrar & Ernährung geratet. Der Fonds erfüllt sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
„Der DJE – Agrar & Ernährung PA ist ein aktiv gemanagter Aktienfonds. Als Themenfonds investiert er international in Unternehmen, die direkt oder indirekt in der Wertschöpfungskette im Agrar- oder Nahrungsmittelbereich tätig sind. Er folgt dabei der Grundidee eines langfristigen Wertsteigerungspotentials aufgrund eines erwarteten Nachfrageüberhangs im Agrar-/Nahrungsmittelbereich als Ergebnis einer wachsenden Weltbevölkerung bei tendenziell abnehmenden Anbauflächen. Der Fonds strebt mittel- bis langfristig stetige positive Erträge unabhängig von einer Benchmark an. Das Risiko soll dabei im Verhältnis zu vergleichbaren Anlagen möglichst gering gehalten werden,“ so heißt es im Kommentar von TELOS.
„Für den Fonds wird u.a. eine Performance Fee von 10 % p.a. bezogen auf die jährliche Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex erhoben. Die Sharpe-Ratio lag in allen Betrachtungszeiträumen (s.u.) im positiven und überwiegend erhöhten Bereich,“ so die Analysten von TELOS. „Sowohl den Erreichungsgrad der Risiko- als auch der Performanceziele sehen wir in der Gesamtbetrachtung als erreicht.“
Der vollständige Rating-Report findet sich auf der Website www.telos-rating.de unter TELOS Fonds Rating: DJE – Agrar & Ernährung.
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Bilanzbereinigung für Banken 2.0
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juli 2013
Die Forderungsbörse Debitos stellt die „Bilanzbereinigung für Banken 2.0″ – so der Titel des Vortrags von Hajo Engelke, Geschäftsführer der Debitos GmbH – im MontagsMeeting des eff European Finance Forum vor. „Debitos bietet Deutschlands erste Forderungsbörse, die Verkäufer von Forderungen mit qualifizierten Käufern zusammenbringt. Das Produkt wird im deutschen Markt für Factoring, Forderungsmanaement, NPL und Insolvenzquoten mit einem Gesamtvolumen von 446 Mrd. € angeboten. Timur Peters rief die Forderungsbörse mit einem Beirat aus Prof. Dr. Mark Wahrenburg, Armin Gerhard (EFiS Finance Service AG) und Dr. Jochen Gutbrod (Raffay Unternehmensverbund).
Engelke kommt auf die Probleme in der effizienten Verwertung von NPLs zu sprechen: Zunehmend strengere regulatorische Anforderungen, zu reduzierenedes Volumen an NPLs on- und off-balance sheet, unbesicherte Forderungen bleiben nach Restrukturierung der Assets bestehen, Käuferakquise ist teuer und zeitaufwändig. „Neben der Abschreibung bleiben wenig Alternativen“, macht Engelke klar.
„So viel ‚Schrott‘ lagert in deutschen Banken“, zitiert Engelke Reuters Insight. Alen voran die Commerzbank mit 151 Mrd. €, aber auch bei anderen Banken summieren sich die abzubauenden Portfolios auf 673 Mrd. € (einschließlich Commerzbank). Zur Stärkung ihres Kernkapitals, wie es von Banken durch Basel III verlangt wird, bleibt den Kreditinstituten das Einbehalten von Gewinnen, Verbindlichkeitenmanagement, Deleverage, RWA „Optimierung“, Verkauf von Vermögenswerten und Kapitalerhöhung.
Debitos unterstützt bei der Analyse des Forderungsbestands und der Digitalisierung der Daten. Im Kern kommt das Produkt von Debitos aber nach der Registrierung auf der Plattform, dem Upload der Forderungen und der Festlegung der Auktionsparameter sowie in der Auktion durch kompetitive Auktionsrunde (offen oder geschlossen, kein Verkauf unter Mindestpreis) zum Tragen. Der Austausch der Forderungsdokumente gegen den erzielten Preis schließt die Abtretung ab.
Geschwindigkeit und Transparenz, selektives Outsourcing, vollständige Prozesskontrolle, vollständie Preistransparenz durch Bieterverfahren, Kommunikation über einen einzigen Absatzkanal, nachhaltige Entlastung des Mahnwesens – das sind einige der Vorteile der Forderungsbörse.
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Weniger deutsche Insolvenzen
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juli 2013
Im Mai 2013 lag der Deutschland-Index bei 88,3 Prozent und damit nur minimal niedriger als im Vormonat (April 2013: 88,9%). Mit diesem Wert prognostiziert Bisnode eine geringfügig sinkende Zahl an Unternehmensausfällen in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den Vormonaten. Auch bei der Gegenüberstellung der Insolvenzerwartungen mit dem Vorjahr kann eine sinkende Tendenz ausgemacht werden. Im Mai 2012 lag der Index bei 90,1 Prozent und somit 1,8 Prozentpunkte über dem aktuellen Wert. Der Index liegt aktuell auch weiterhin unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010.
Obwohl der langfristige Trend positiv ist, so zeigt die momentan nahezu stagnierende Entwicklung bei den Insolvenzerwartungen die noch bestehenden Unsicherheiten bei der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Die aktuellen wirtschaftlichen Verwerfungen in Teilen des Euro-Raumes und das sich ansatzweise anbahnende sich verlangsamende weltweite Wirtschaftswachstum lassen das Insolvenzrisiko deutscher Unternehmen auf einem Niveau stagnieren.
Der Bisnode Deutschland-Index setzt den Hoppenstedt360 Deutschland-Index fort, der seit September 2011 monatlich veröffentlicht wird. Bisnode errechnet und liefert für nahezu jedes der 4,7 Millionen deutschen Unternehmen einen Bonitätsindex. Der Bonitätsindex drückt die Ausfallwahrscheinlichkeit aus, das heißt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate entweder insolvent wird oder seine Geschäftstätigkeit einstellt, ohne zuvor alle Gläubiger bezahlt zu haben.
Der Deutschland-Index bündelt die Ausfallwahrscheinlichkeit aller deutschen Unternehmen in einer Zahl und gibt damit Auskunft über die Entwicklung der Unternehmen im Besonderen sowie der Wirtschaft im Allgemeinen. Referenzgröße ist der Wert 100, der die erwarteten Ausfälle am 31. Dezember darstellt. Der Index basiert damit im Vergleich zu vielen anderen Konjunkturzahlen nicht auf Befragungen, sondern auf mathematisch-statistischen Analysen und Berechnungen. Der Index ist Teil der Analyse-Reihe „Wir vermessen Deutschland“ und gibt einen regelmäßigen Einblick in die deutsche Unternehmerlandschaft.
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Investitionsförderung für Beichen in Tianjin
Von Dr. Oliver Everling | 5.Juli 2013
Der Handel zwischen Deutschland und Tianjin ist im Aufschwung: 5,24 Mrd. US$ 2011, 3,75 Mrd. US$ Importe und 1,49 Mrd. US$ Exporte. Tianjin ist einer der vier Stadtstaaten in China, die unter direkter Kontrolle der Zentralregierung stehen. Nur 120 km von der Hauptstadt Peking entfernt, so dass man mit dem Transrapid innerhalb einer halben Stunde die Stadt erreicht hat.
600 Jahre Geschichte, mehr als 2000 Gebäude zeugen von europäischen Spuren. 1728 Schulden und Hochschulen mit 1,5 Mio. Studenten sorgen für Bildung. Die Auslandsinvestitionen befinden sich auf einem raschen Wachstumspfad mit mehr als 23.000 ausländischen Unternehmen, die sich in Tianjin niederließen. 150 der Fortune Global 500 Unternehmen haben in Tianjin investiert und dort Büros eröffnet. Für 2011 wurde ein Bruttoinlandsprodukt von 177,4 Mrd. US$ in Tianjin erreicht.
Mit der Ansiedlung von Airbus (3,1 Mrd. US$) wurde das jährliche Industriewachstum auf 180 % gesteigert. Bundeskanzlerin Angela Merkel war bei der Übergabe des 100. Flugzeuges dabei. Wang Fuqiang vom Tianjian Service Center zeigt die rasche Entwicklung im Bereich der Hochtechnologie auf. Auch in der Kernenergie und in der militärischen Ausrüstung erreiche Tianjin eine Spitzenstellung.
Dr. Michael W. Hopf vom Tianjin Property Rights Exchange Frankfurt Representative Office zeigt für die deutsche Anlaufstelle die Chancen deutscher Unternehmen in Beichen sowie die Bedeutung der Unterstützung durch die hessische Landesregierung auf. Norbert Noisser vom Economic and Investment Promotion Department des Landes Hessen überbringt zudem die Grüße des Wirtschaftsministers Florian Rentsch.
Gao Xuezhong, Gouverneur von Beichen, illustriert an zahlreichen Beispielen die wirtschaftlichen Vorteile von Beichen auf der Achse von Peking zum Hafen von Tianjin in 50 km Entfernung. Gao lobt die Zusammenarbeit mit Frankfurt. „Eine Stärke von Hessen ist die Logistik. Hier können wir gut zusammenarbeiten.“ Gao zeigt die Karte von Tianjin mit den zahlreichen Entwicklungsmöglichkeiten, die u.a. durch eine neue Zone im Norden gegeben ist.
Gao lobt die Ökologie von Beichen mit 108qkm Wald und die gute Luft, die für ausländische Investoren wichtig sei. Für Ausländer sei mit Erziehung, Medizin und Kommerz gesorgt. „Beichen ist der Treffpunkt der deutschen Unternehmen in Tianjin. Siemens, Knauf, Oerlikon, Leybold, Geze u.a. sind schon da.“
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Bankenregulierung und EU
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2013
„Nutzen wir die Krise oder fallen wir zurück?“ Mit dieser Frage ruft Othmar Karas dazu auf, nationalstaatliches Denken zugunsten eines Europas als globalem Spieler abzulösen. Karas ist Vizepräsident des Europäischen Parlaments und spricht auf dem Eurobörsentag 2013, der von der Börsen-Zeitung in Zusammenarbeit mit der WIrtschaftsprüfungsgesellschaft Pwc, der Deutsche Börose Group, dem Deutschen Aktieninstitut und der IHK in Frankfurt am Main veranstaltet wird.
Karas warnt davor, die Finanzkrise nicht für weitere Integrationsschritte zu nutzen. Jede Rückkehr zu nationalen Gesetzen (und Abgaben) sieht Karas als Rückschritte, die Europa schdaen würden. „Die Europäische Union hat eine Vorreiterolle in der Finanzmarktregulierung übernommen. Es ist unrealistisch, dass diese nationale Gesetzgeber sinnvoll tun könnten.“
„Ich war sehr überrascht, dass Sie mich als Verfechter der Finanztransaktionssteuer bezeichnen“, verteidigt sich Karas gegen Anspielungen des Chefredakteurs der Börsen-Zeitung, Claus Döring. „Bei Basel war ich in der Mitentscheidung. Zur Finanztransaktionssteuer können wir nur unsere Stellungnahme gegen über der Kommission abgeben.“ Karas zeigt die Bedingungen auf, die die Paralmentarier im Europäischen Parlament der Finanztransaktionssteuer gesetzt hätten.
Karas outet sich als Anhänger der Idee, das Regelwerk von Basel III nicht nur auf diejenigen Banken in Europa anzuwenden, an die sich die Regeln international eigentlich wenden. Es gehe vielmehr auch darum, die besonderen Strukturen in Europa zu berücksichtigen und durch Basel III mehr Gemeinsamkeiten herzustellen. Man rede schon zu viel über Euroländer und Nicht-Euroländer, über Schengen-Länder und Nicht-Schengen-Länder.
„Die 8.200 Banken in Europa vereinen 53 % der Vermögenswerte auf der Welt auf sich. Daher haben wir eine besondere Verantwortung bei der Bankenregulierung“, mahnt Karas und wehrt sich gegen die verbreitete Kritik gegen die Risikounterlegung bei Staatsanleihen. „Ja, es muss zu einer Risikounterlegunge kommen. Aber es wäre jetzt der falsche Zeitpunkt.“
Karas ruft dazu auf, schneller zur Diskussion über die politische Union überzugehen. Es gehe nicht nur um den Finanzmarkt. Die wirtschaftliche und demografische Entwicklung laufe im Weltmaßstab gegen Europa. Karas zählt Beispiele auf, wie die Staaten Europas auf den Weltranglisten sich nach unten bewegen werden. „Wenn wir uns politisch nicht vereinen, gehen wir sehenden Auges auf die Verliererstraße der Globalisierung.“
„Mit Herrn Karas stimme ich nicht überein, dass wir auf nationale Besonderheiten keine Rücksicht mehr nehmen sollten“, geht Florian Rentsch, Hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung gegen die Forderungen von Karas an. Im Panel „Unternehmensfinanzierung 2012″ unter Leitung und Moderation von Claus Döring skizziert Rentsch die Rahmenbedingungen der Finanzierung insbesondere auch der kleinen und mittleren Unternehmen. Dr. Norbert Schraad, Mitgliied des Vorstandes der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, unterstützt die These von Rentsch, dass es in Mittelstand keine Kreditklemme gebe angesichts der Liquiditätsschwemme, die die Finanzmärkte erfasst habe. Rentsch hatte auch von der heute vergleichsweise besseren Eigenkapitalausstattung der mittelständischen Unternehmen heute gesprochen. Dr. Stefan Mai sieht in der relativ guten Eigenkapitalausstattung der Unternehmen auch einen der Gründe der vergleichsweise geringen Nachfrage nach Börsengängen. Dr. Stefan Mai ist Head of Market Policy bei der Deutsche Börse AG. 1,2 Mrd. €, allein 14 Anleihen mit mehr als 400 Mio. € schon in 2013, haben die Börse aber nach seinen Angaben als Quelle der Anleihefinanzierung profiliert.
„Die Banken haben sich deutlich geändert, die Bilanzsummen sind geschrumpft und die Kostensituation wird nicht entspannt sein“, räumt Schraad einige Herausforderungen für die Bankwirtschaft ein. „Mit neuen Modellen und Methoden will man eine zu hohe Abhängigkeit von externen Ratings einzelner Agenturen verhindern“, berichtet Ullrich Hartmann, Partner und Leiter des Bereichs Risk & Regulation bei PricewaterhouseCoopers AG.
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AA- für Hamburg Trust – „MILANEO“
Von Jian Ren | 1.Juli 2013
Scope stuft die Investmentqualität des geschlossenen Fonds Hamburg Trust – Shopping Edition 3.2 „MILANEO“ als sehr gut ein, was einem Investment-Rating von AA- entspricht. Im Rahmen der Vergleichsgruppe gehört der Fonds zu den überdurchschnittlich gut bewerteten Beteiligungen.
Fondsgegenstand ist die Beteiligung an einem in der Errichtung befindlichen Shopping-Center „Milaneo“ im Zentrum von Stuttgart. Das Fondsvolumen beläuft sich auf rund 105 Millionen Euro. Das Eigenkapital beträgt 48 Millionen Euro. Der Fonds hat eine geplante Laufzeit von 17 Jahren.
Wesentlich für das Ratingergebnis sei das gute Verhältnis zwischen der erwarteten Rendite und dem ermittelten Risiko, laut Scope. Im Rahmen der Kapitalflusssimulation wurde eine Renditeerwartung (n. St.) von 5,28 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 1,13 Prozent ermittelt.
Der Anbieter Hamburg Trust gehört zu den jüngeren Initiatoren am Markt der geschlossenen Fonds. Das Management des Fondsinitiators verfügt allerdings über eine langjährige, umfangreiche Immobilienkompetenz. Für die Emissions- und Managementgesellschaft liegt ein separates Qualitätsrating von Scope vor. Die Qualität im Segment Immobilienfonds wurde mit A+ (hohe Qualität) bewertet.
Der Fonds ist mit 23,1 Prozent an dem Gesamtprojekt beteiligt. Der Projektentwickler, Centermanager und Co-Investor ECE ist langjährig in diesem Marktsegment etabliert und europäischer Marktführer im Shopping-Center-Bereich. Die Kooperation mit der ECE bewertet Scope positiv. Das Projekt befindet sich in exponierter Lage in der Innenstadt von Stuttgart. Die Stuttgarter Innenstadt zählt zu den attraktivsten Einzelhandelsstandorten in Deutschland.
Da es sich um eine Projektentwicklung handelt, sieht Scope grundsätzliche Restrisiken im Zusammenhang mit der Durchführung des Bauvorhabens.
In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde der Fonds in die Risikoklasse 3 – mittleres Risiko – eingestuft. „Die Hinweise zu Risiken Geschlossener Fonds sind zu beachten, insbesondere das generelle Totalverlustrisiko“, warnt Scope.
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Kroatien in der EU
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juli 2013
Pünktlich zum Beitritt Kroatiens bietet Coface seit 1. Juli auch Kreditversicherungen in dem neuen EU-Land an. Der internationale Kreditversicherer entspricht damit der steigenden Nachfrage von Unternehmen. „Wir sind der einzige private Anbieter von Kreditversicherungen in Kroatien“, erklärt Coface-CEO Jean-Marc Pillu.
Coface ist bereits seit 1998 mit Unternehmensinformationen und Inkasso in Kroatien aktiv. Jetzt können kroatische Unternehmen ihre Forderungen auch konkret absichern. Die Policen werden über Coface Austria, die österreichische Niederlassung der Coface, ausgestellt. Den lokalen Service leistet ein Team in Kroatien. Es ist das 12. Land in Zentraleuropa, in dem Coface Kreditversicherungsschutz vertreibt. Der Risikospezialist baut damit die schon starke Präsenz in der Region aus und sieht weiter enormes Potenzial. Die Prämieneinahmen stiegen 2012 in der Region um 14,9 Prozent.
“Zentraleuropa ist eine dynamische Region mit wirtschaftlichem Wachstum. Wir bauen dort unser Kerngeschäft Kreditversicherung aus und stärken zugleich unsere führende Rolle als Anbieter von Unternehmensinformationen. Unsere starke lokale Präsenz ist ein großer Vorteil für unsere Kunden, denn Transaktionen zwischen den Ländern in der Region machen etwa ein Drittel aller Exporte in MOE aus“, sagt Jean-Marc Pillu.
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Für mehr Soziale Marktwirtschaft in Europa
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juli 2013
„Jetzt handeln – fünf Herausforderungen für die Soziale Marktwirtschaft“ – zu diesem Thema bringt sich Dr. h.c. Wolfgang Clement, Vorsitzender des Kuratoriums der INSM, in das Symposium zu Ehren von Prof. Dr. Hans Tietmeyer ein. „Ich wundere mich darüber, wie lange wir in Europa eine solche Entwicklung durchgehalten haben“, sagt Clement mit Blick auf die schon vor einem Jahrzehnt hohen Jugendarbeitslosigkeit in Spanien.
„Ich betrachte es als Auszeichnung“, sagt Celment mit Blick auf seinen Vorsitz beim INSM, „Ihre Arbeit, Herr Professor Tietmeyer, fortführen zu dürfen.“ Der demografische Wandel – mit Ausnahme von eventuell Italien – werde Deutschland viel stärker herausfordern, als alle anderen Staaten in Europa.
Clement geht z.B. auf Fragen der Ausbildung der Jugend (hohe Zahl der Schulabsolventen ohne Abschluss) oder die Frage ein, warum Zuwanderer nicht dauerhaft in Deutschland bleiben wollen, sondern Deutschland wieder verlassen. Ein Bildungsproblem sei ein Problem der Chancengerechtigkeit. Der demografische Wandel bleibe die größte Herausforderung. Jährlich werden etwa eine halbe Million Menschen weniger im Arbeitsleben zur Verfügung stehen.
Wenn sich die Erwerbsbeteiligung älterer Menschen verbessere, könne auch der Beitragssatz stabil gehalten werden – alles andere würde zu einem dramatischen Anstieg führen, warnt Clement. Spätestens ab 2015 würden alle Versprechen der Politik wieder einkassiert werden müssen, denn ab dann werde der demografische Wandel mit aller Schärfe eintreten.
„Es gibt kein Kind, dass ohne Talente auf die Welt käme“, lenkt Clement den Blick auf die Aufwertung des Berufes der Lehrerinnen und Lehrer. Die Bildungspolitik sei die beste Politik zur sozialen Sicherung. Clement kritisiert, dass zu oft nur mit der Reparatur im Nachhinein gearbeitet werde.
„Eine europäische Energieunion ist nicht weniger wichtig als eine Währungsunion“, überlegt Clement und rechnet vor, wie viel mehr erreicht worden wäre, wenn die Milliarden für Wind- und Sonnenenergie alternativ für Bildung ausgegeben worden wären. Clement macht klar, wie sehr die Energiewende gerade auch den kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland im Wettbewerb geschadet hat.
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Europas Perspektiven in der Diskussion
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juli 2013
Prof. Dr. Lüder Gerken (CEP), Alexander Graf Lambsdorff (MdEP), Olli Rehn und Prof. Dr. Gesine Schwan von der Humboldt Viadrina disktuieren unter der Moderation von Holger Steltzner über die „Perspektiven für Europa“ im Rahmen des Symposiums zu Ehren von Prof. Dr. Hans Tietmeyer. Die Veranstaltung wurde von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft organisiert.
„Kern unseres Modells ist eine automatische Schuldenschnittregel“, erläutert Gerken. „Wenn man erst wartet, bis die Insolvenz erreicht wird, kommt es zu erratischen Zuckungen an den Finanzmärkten. Der Referenzwert müsste deutlich unter dem Schuldentragfähigkeitslevels liegen, z.B. 90 % des BIP würde einen Schnitt von 10 % zur Folge haben.“ Gerken will außerdem das Schlupfloch der Target-Salden schließen. Die Kriterien des Stabilitäts- und Wachstumspaktes seien dann nicht mehr länger von der bisherigen Relevanz, denn Renditeforderungen und Zinsen würden bei Annäherung an die Schuldenschnittregel automatisch nach oben gehen.
Rehn will an der Vorstellung festhalten, dass Griechenland ein einzigartiger Fall war. Der Ansteckungseffekt habe aber gezeigt, wie sorgfältig neue Regeln überdacht werden müssten. Das geplante Freihandelsabkommen mit den USA wird durch die Abhöraktion und Spionage der USA belastet. „Ich war traurig und besorgt, als ich die Nachrichten darüber hörte“, kommentiert Rehn und hält die Aufklärung der Sachverhalte für unabdingbar.
Alexander Graf Lambsdorff, Mitglied des Europäischen Parlaments, lebte in den USA zum Zeitpunkt des 11. September 2001. Terrorbekämpfung sei unabdingbar, aber Lambsdorff findet klare Worte der Ablehnung der Aktion aus den USA. Nun müsse in abhörsicheren Räumen geplant werden.
Prof. Dr. Gesine Schwan beklagt, dass viel zu wenig über die Soziale Marktwirtschaft nachgedacht werde. Der Neoliberalismus, der keineswegs Deregulierung gemeint habe, sondern Regluierung durch den Staat, wollte einen Rahmen durch den Staat für die Wirtschaft schaffen. „Die sozialstaatlichen Kompetenzen sind in der EU aber bei den Nationalstaaten belassen“; kritisiert Schwan.
Wenn die Verschuldung trotz Stabilitätspolitik steige, dann müsse man sich mit den empirischen Fakten neu auseinandersetzen. Schwan will bei der parlamentarischen Kontrolle ansetzen, indem eine Verschränkung europäischer und nationaler Ebene erreicht werde. Schwan will keine Rechtsregeln, von denen man absehen könne, dass sie nicht eingehalten würden.
„Seit John Locke haben wir den Grundsatz der Herrschaft des Rechts, der Rule of Law“, sagt Gerken, nur könne es nicht sein, dass Recht gebrochen werden. Es gehe auch um permanente Verletzungen des Stabilitäts- und Wachstumspaktes. Gerken bezweifelt, dass der Pakt die notwenidge Schärfe erreichen werde.
Graf Lambsdorff zeigt auf, warum Europapolitik nicht einfach nur das Einhalten von Regeln sein könne, denn es gehe um Ausgleich von Interessen. „Ein einfaches Regelwerk wird der Komplexität Europas nicht gerecht“, warnt Graf Lambsdorff. „Frankreich ist ein großes Problem und Frankreich und Deutschland dürfen nicht auseinanderdriften, dafür ist Frankreich viel zu wichtig.“ Der Ansatz müsse klar sein, die Kommission habe den Druck auf Frankreich aufrechtzuerhalten. „24 % sind in Frankreich, 74 % in Deutschland mit der Politik ihrer Regierung in Europa zufrieden.“
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Olli Rehns Weg aus der Krise für Europa
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juli 2013
Die politischen Herausforderungen um den Euro, die technologischen Veränderungen, die in jeder Verästelung ide Unternehmen erreichen, sowie die veränderten Bedingungen am Arbeitsmarkt mit neuen Vorstellungen von der Work-Life-Balance stellt Martin Kannegiesser, Beiratsvorsitzender INSM an den Anfang des Symposiums zu Ehren von Prof. Dr. Hans Tietmeyer.
Olli Rehn, Vizepräsident der EU-Kommission und Kommissar für Wirtschaft und Währung, widmet sich der Frage, wie Europa aus der Krise bewegt werden kann. Rehn unterstreicht, dass sich Geldpolitik nicht in einem Vakuum vollziehe, sondern auch Ausdruck der Wertungen einer Gesellschaft sei. Das, was hier für eine Nation gelte, zeige sich auch für Europa.
Rehn will zwischen kurz- und langfristigen Aufgaben unterschieden wissen. Kurzfristig ging es um die Stabilisierung der Finanzmärkte. Befürchtungen, dass der Euro schnell zerfallen würde, konnten zerstreut werden. Mit der Stabilisierung der Finanzmärkte dürfe man sich aber nicht begnügen, denn schmerzlich sei man sich auch der Arbeitslosigkeit in vielen Mitgliedstaaten bewusst.
„Die Defizitstaaten haben begonnen, ihre Ungleichgewichte zu korrigieren“, rechnet Rehn vor. So sei man für alle Staaten der Eurozone zusammengerechnet an der Schwelle zu einem Zahlungsbilanzdefizit von Null und umgekehrte Überschüssen von ca. 2,6 % der Bruttoinlandsprodukts. „Die Eurozone ist keine geschlossene Volkswirtschaft, wie manche wohl zu glauben scheinen“, deutet Rehn auf die Abhängigkeiten vom globalen Handel. Rehn erinnert an den Beitritt von China zur Welthandelsorganisation 2001.
Rehn sieht wichtige Faktoren zur Unterstützung des weiteren Wachstums in derStärkung der Kaufkraft bzw. der Einkommen, insbesondere auch durch Erhöhung der Beschäftigung. Strukturelle Reformen zur Stärkung der Nachfrage in Deutschland sowie Reform des Rentensystems in Frankreich schreibt Rehn auf die Aufgabenlisten der Politiker.
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