Gemeinsam von Zahlungserfahrungen profitieren

Von Dr. Oliver Everling | 23.Juli 2013

Externe Zahlungserfahrungspools haben den Vorteil, dass man erfährt, wie sein Kunde bei anderen Unternehmen zahlt oder wie sich sein Zahlverhalten im Vergleich zu Unternehmen derselben Branche darstellt. Ist man z. B. einer der Hauptlieferanten, wird der in Schwierigkeiten geratene Kunde beim eigenen Unternehmen noch gut zahlen, wenn bei seinen anderen Verbindlichkeiten längst eine schlechte Entwicklung zu erkennen ist.

„Bereits Monate vor dem Eintritt des Ernstfalls, wie dem Zahlungsausfall oder gar der Insolvenz, weist die Credit Management Software auf die drohenden Komplikationen hin. Zu diesem Zeitpunkt besteht noch Handlungsspielraum, der zur Absicherung genutzt werden kann“, erklärt Dr. Martina Städtler-Schumann, die Geschäftsführerin der Prof. Schumann GmbH. Die Art der Frühwarnung könne je nach Bedarf konfiguriert werden, für Sachbearbeiter, die eng mit dem System arbeiten empfehlen sich Wiedervorlagen in Form von ToDos im Credit Management System selbst.

„Aber es können auch Nachrichten aus dem System als E-Mail direkt in das Postfach des Zuständigen versendet werden. Das ist äußerst wichtig, denn“, folgert die Expertin, „je eher man von einer möglichweise problematischen Situation erfährt, desto wirksamer kann man sich schützen.“

Themen: Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Gemeinsam von Zahlungserfahrungen profitieren

KPN andauernd operativ schwach

Von Dr. Oliver Everling | 23.Juli 2013

Zur KPN (Ratings im Bereich BBB-/Baa2) gibt die Bayerische Landesbank, Volkswirtschaft & Research, ihre Einschätzung: „Umsatz und EBITDA im Q2 haben die Konsenserwartungen zwar getroffen bzw. leicht übertroffen, jedoch dauert die operative Schwächephase an (bereinigter Umsatz: -6,1% yoy; EBITDA: -14% yoy). Die EBITDA-Marge (vor Restrukturierungsaufwand) für den Konzern sank auf 35,2% (Q2 2012: 36,6%).“

Eine rasche Trendwende war und ist nach Ansicht der Analysten in München angesichts des vagen Ausblicks des Managements für das GJ 2013 jedoch ohnehin nicht zu erwarten. Die Quartalszahlen seien zudem von der Ankündigung einer Vereinbarung zum Verkauf von KPNs Deutschland-Tochter E-Plus an Telefónica Deutschland (TEFD) überlagert worden.

„Mit der Übernahme von E-Plus würde Telefónica Deutschland zu einem führenden TK-Anbieter in Deutschland mit 43 Mio. Kunden und einem gemeinsamen Umsatz von 8,3 Mrd. Euro und im Mobilfunk mit einem gemeinsamen Marktanteil von rund 38% die beiden bisherigen Marktführer Deutsche Telekom (33%) und Vodafone (29%) hinter sich lassen. Das EBITDA-Multiple von 9,0x erscheint uns zwar recht hoch, wird aber durch die sehr hohen erwarteten Synergien der Transaktion relativiert (5 bis 5,5 Mrd. Euro nach Abzug der Integrationskosten), die sich aus Kostensynergien in den Bereichen Vertrieb, Kundenservice und Netzwerk einerseits sowie Umsatzsynergien andererseits zusammensetzen.“

Angesichts der potenziellen Verringerung der Anzahl an primären Mobilfunkanbietern (von vier auf drei) ist nach Ansicht der Analysten in Bayern durchaus mit größeren Vorbehalten seitens der zuständigen Wettbewerbsbehörden zu rechnen, „so dass wir nicht mit einer Genehmigung ohne Auflagen rechnen.“

Themen: Anleiherating | Kommentare deaktiviert für KPN andauernd operativ schwach

Aktieninvestments mit Minibeträgen

Von Dr. Oliver Everling | 23.Juli 2013

Das Social-Investment-Netzwerk eToro hat seine Investment-Plattform um Aktien und Aktienanteile ergänzt. Dadurch bietet eToro seinen Nutzern eine neue Möglichkeit, um in große Marken – den so genannten „major brands“ – wie zum Beispiel McDonalds, Deutsche Bank oder Google zu investieren.

Neuartig dabei sei, dass Anleger – im Gegensatz zum herkömmlichen Aktienhandel – bei eToro einen beliebigen Betrag in eine Aktie investieren können, unabhängig vom Preis dieser Aktie an der Börse. Dies wird auch als „fractional stock investment“ oder „minimale Aktienanlage“ bezeichnet. Damit soll sich der weltweite Aktienmarkt für eine noch größere Zahl von täglich handelnden Investoren öffnen. Anleger sollen über einen einfachen, verbindlichen und transparenten Weg in ihre Lieblings-Aktien investieren und sich mit anderen Investoren vernetzen können.

Zunächst werden 60 weltweit bekannte Aktien handelbar sein, kündigt das Portal an. „eToro öffnet damit die Finanzwelt auch für diejenigen, die bisher keinen Zugang zum traditionellen Weg des Investierens hatten“ sagt Yoni Assia, Gründer und CEO von eToro,

„Durch die Aufnahme der Aktien von großen bekannten Marken in unser Social-Investment-Netzwerk, ermutigen wir unsere Nutzer dazu, auf einem neuen Weg mit bekannten Marken umzugehen, nämlich durch den Kauf und Verkauf von Aktien auf unserer Plattform. Somit
ermöglichen wir es den Konsumenten, sich bei den Marken, die ihr Leben berühren, über Aktien und Aktienanteile zu engagieren.“

Yoni Assia weiter: „Die Bedeutung des aktiven Anlegers darf nicht unterschätzt werden – in dessen Einschätzung für den Wert eines Unternehmens liegt der Schlüssel für die Zukunft großer Marken. Wir tragen dazu bei, die Bindung zwischen dem Konsumenten und den weltweit größten Unternehmen zu festigen. Somit öffnen wir die Märkte für alle Menschen und bieten neuen Anlegern, die zum ersten Mal handeln, einen einfachen Zugang zu einer Welt, die ihnen bisher verschlossen war.“

Themen: Aktienrating | Kommentare deaktiviert für Aktieninvestments mit Minibeträgen

URA checkt SANOCHEMIA Pharmazeutika AG

Von Jian Ren | 23.Juli 2013

Aufgrund neuer Finanzberichte wurde der URA Emission Check aktualisiert. Neu aufgenommen wurde die zur Wachstumsfinanzierung dienende Anleihe der SANOCHEMIA Pharmazeutika AG, ein Wiener Spezialpharma-Unternehmen, das v.a. Röntgen-Kontrastmittel und bestimmte Tier-Arzneimittel herstellt und Auftragsfertigung durchführt. Diese Anleihe notiert nach Abschluss der einjährigen Angebotsfrist seit dem 17.6.2013 im Entry Standard (10 von geplanten 15 Mio. EUR platziert) und hat auf Grundlage der Daten für die Geschäftsjahre 09.2011 und 09.2012 sowie der 4 Quartale zum 31.3.2013 zwei „URA-Haken“ erhalten.

Positivfaktoren seien die ratingorientierte Eigenkapitalquote inkl. Anleihe von knapp 50%, wenig Bankverbindlichkeiten und verpfändetes Vermögen und überdurchschnittlich gläubigerfreundliche Anleihebedingungen (z.B. Drittverzug, limitierte Vermögensveräußerung, Ausschüttungsbegrenzung).

Negativfaktoren sehen die URA-Analysten in eher unterdurchschnittlichen bondspezifischen Kennzahlen zur EBIT-Zinsdeckung und zu Net Debt / EBITDA sowie fehlendem Emittentenrating.

Themen: Anleiherating, Mittelstandsrating | Kommentare deaktiviert für URA checkt SANOCHEMIA Pharmazeutika AG

Rating von Dextro für fairvesta

Von Dr. Oliver Everling | 19.Juli 2013

Die Dextro Group Germany GmbH, ein Unternehmen, das sich auf die qualitative Analyse von Finanzprodukten spezialisiert hat, führte nach Angaben der fairvesta Holding AG bei Mercatus XI eine umfangreiche Plausibilitätsprüfung mit abschließender Stabilitätsanalyse durch. In der Ratingklasse, die alle qualitativen und quantitativen Kriterien in einer Note zusammenfasst, erhält der Immobilienhandelsfonds das Prädikat „AA“, die dritthöchste von insgesamt 17 Abstufungen.

Bei der Risikoeinstufung wird er nicht wie bei Geschlossenen Fonds üblich in RK 5 sondern in Kategorie „RK 3“ eingeordnet – und steht damit auf einer Stufe mit DAX-Werten, festverzinslichen Wertpapieren (mit Fremdwährung) sowie offenen Immobilienfonds. Damit wird der fairvesta Mercatus XI als eines der besten Beteiligungsprodukte im Beteiligungsmarkt. Die vollständige Analyse steht auf www.fairvesta.de im Bereich Auszeichnungen zum Download bereit.

Die Dextro Group Germany entwickelt für Zielgruppen im Bankensektor ein strenges Prüfverfahren, um Finanzprodukte verlässlich nach Chancen und Risiken zu bewerten. „Sie ist die einzige Ratingagentur, welche für ihre Ratings eine vom Institut Deutscher Wirtschaftsprüfer (IDW) zertifizierte Analyse-Software einsetzt“, hebt fairvesta hervor.

Grund der umfassenden Plausibilitätsprüfung waren institutionelle Investoren und Großvertriebe, die aus rechtlichen Gründen zusätzliche Informationen benötigten, welche über das IDW S4-Gutachten, die testierten Leistungsbilanzen sowie jährlichen Geschäftsberichten von fairvesta hinausgehen. Ziel und Gegenstand der intensiven Prüfung, so heißt es in einer Pressemitteilung, waren das grundsätzliche Anlagekonzept und der Prospekt des Beteiligungsangebots fairvesta „Mercatus XI“ hinsichtlich der wirtschaftlichen Tragfähigkeit und Plausibilität der berechnungsrelevanten Annahmen sowie Schlüssigkeit und Richtigkeit der Prognosekalkulation.

Um eine möglichst exakte Einschätzung vornehmen zu können, wurde den Analysten (gegen Unterzeichnung einer Verschwiegenheitserklärung) Einblick in Originaldokumente wie bspw. Kaufverträge, Notarurkunden und Kontoauszüge gewährt. Für jedes einzelne Kriterium wurde ein Zwischenfazit erstellt. Diese fallen außerordentlich positiv aus: Im Bereich der Rendite halten die Experten fest, „dass die durchschnittliche Rendite der bisher aufgelegten Fonds im positiven zweistelligen Bereich liegt, was eine positive Bewertung der Performance der Anbieterin ermöglicht.“

Der Fonds investiere ausschließlich in schulden- und lastenfreie Qualitäts- und Renditeimmobilien in Deutschland. Auch das habe Dextro unter die Lupe genommen. „Im Rahmen der Analyse wurden mehrere Stichproben aus dem aktuellen Objektportfolio genommen. Diese bestätigen im Wesentlichen die Annahmen der Anbieterin hinsichtlich realisierbarer Handelsmargen.“

Den hohen Erträgen stehen marktübliche Kosten entgegen: „Die Höhe der laufenden Ausgaben lässt sich als konservativ bzw. als angemessen bewerten.“ Dass das Geschäftsmodell auch in Zukunft nachhaltige Gewinne mit Immobilien erwirtschaften kann, ist auch eine Frage des kompetenten Managements. Das verantwortliche  Management verfüge über  große Erfahrung welche eindeutig belegt und nachgewiesen wurde. Das Angebot wie auch der Prospekt werden als äußerst transparent und verständlich angesehen. „Der Prospekt entspricht nach unserer Auffassung im Wesentlichen den allgemeinen Anforderungen an die Vollständigkeit, Richtigkeit und Klarheit.“

Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Rating von Dextro für fairvesta

REAL I.S. – Deutschland 25 mit A bewertet

Von Jian Ren | 17.Juli 2013

Scope hat den Immobilienfonds REAL I.S. – Bayernfonds Deutschland 25 mit einem A bewertet. Der Ratingausblick ist stabil. Im Rahmen der Vergleichsgruppe gehört der Fonds zu den überdurchschnittlich gut bewerteten Beteiligungen, so die Analyse der Scope.

Bei dem Fonds handelt es sich um ein Beteiligungsangebot im Hotelsegment am Investitionsstandort Hamburg. Das Fondsvolumen beläuft sich auf rund 36 Millionen Euro. Das Eigenkapital beträgt 19 Millionen Euro. Der Fonds hat eine geplante Laufzeit von 12 Jahren. Das Beteiligungsangebot investiert im Hotelsegment am Investitionsstandort Hamburg.

Positiv bewertet Scope den langfristigen Mietvertrag mit einem Mieter sehr guter Bonität sowie die hohe Qualität des Emissionshauses. Im Rahmen der Kapitalflusssimulation wurde eine Renditeerwartung (n. St.) von 3,70 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 1,15 Prozent ermittelt.

Mieterin des Gebäudes ist die expandierende Hotelkette Motel One Group, die im Markt der Budgethotellerie als gut positioniert gilt. Der Markt für Hotelinvestments im Low-Budget-Segment in Hamburg wird von Scope derzeit als gut beurteilt. Segmentbedingt verfügt der Fonds über eine Single-Tenant-Struktur. Die Fremdfinanzierung ist langfristig fixiert, was ebenfalls positiv auf das Ratingergebnis wirkt.

Risiken sieht Scope beim Verkauf der Immobilien am Ende der Fondslaufzeit. Da es sich um eine Spezialimmobilie handelt, sei der potenzielle Käuferkreis eingeschränkt.

Das Emissionshaus Real I.S. AG ist einer der größten bankgebundenen Initiatoren von Geschlossenen Beteiligungsangeboten in Deutschland. In einem separaten Management-Rating der Scope-Analysis vom Juli 2012 wurde dem Emissionshaus in seiner Gesamtheit eine sehr hohe Qualität (AA) bescheinigt.

In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde der Fonds in die Risikoklasse 3 – mittleres Risiko – eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Geschlossener Fonds sind zu beachten, insbesondere das generelle Totalverlustrisiko, laut Scope.

Themen: Fondsrating, Nachrichten | Kommentare deaktiviert für REAL I.S. – Deutschland 25 mit A bewertet

Bisnode Zahlungsindex weiter stabil

Von Jian Ren | 17.Juli 2013

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen ist im Juni nahezu unverändert geblieben. Der Bisnode Zahlungsindex, der die Zahlungsmoral der deutschen Wirtschaft wiederspiegelt, hat einen Wert von 88,37 Prozent. Bereits seit November 2012 (88,83 Prozent) unterliegt er nur leichten Schwankungen. Dies teilte der Wirtschaftsinformationsdienstleister Bisnode am Montag in Darmstadt mit.

Im Juni 2013 ist der Zahlungsindex mit einem Wert von 88,60 Prozent annähernd auf dem Stand von Mai 2013 (88,60 Prozent). Bereits seit November 2012 pendelt der Index auf einem hohen Niveau und unterliegt seit März 2013 nur geringen Schwankungen. Die weiterhin andauernde Seitwärtsbewegung des Index bestätigt die konstant anhaltende gute und stabile Zahlungsmoral der deutschen Wirtschaft. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Verwerfungen in der Euro-Zone lässt der Verlauf des Index auch weiterhin keine Rückschlüsse auf bestehende Unsicherheiten in der deutschen Wirtschaft zu. Der Zahlungsindex drückt aus, welcher Anteil der deutschen Unternehmen seine Rechnungen pünktlich oder vorzeitig zahlt.

Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Bisnode Zahlungsindex weiter stabil

Warnsignale aus Brasilien

Von Dr. Oliver Everling | 16.Juli 2013

„Das brasilianische Wachstumsmodell, das auf Konsum setzt, ist zusammengebrochen“, so wie Warnung aus der Coface Niederlassung in Deutschland. Wegen des schwierigen Arbeitsmarktes, geringer Wettbewerbsfähigkeit und schleppender Entwicklung der Infrastruktur sei der berüchtigte ständige Kostenanstieg („Brazil cost“) zu einer schweren Belastung für die Wirtschaft geworden. Zu diesem Ergebnis kommt der internationale Kreditversicherer Coface in seinem neuen Panorama zu Brasilien.

Der Ausweg aus dieser Stagflation liege nicht in wirtschafts- oder finanzpolitischen Maßnahmen, sondern in Bildung, Gesundheits- und Strukturreformen, sagt Coface-Chefökonom Yves Zlotowski.

Die brasilianischen Unternehmen sind vom langsamen Wachstum und hohen Zinsen betroffen. Sie haben deshalb zunehmend Probleme, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. Coface registriert dies in einem starken Anstieg der Zahlungsstörungen. Das Problem „Brazil cost“ sei ein großes Hindernis für einige Branchen. So senke steigender Lohndruck die Wettbewerbsfähigkeit der Chemischen Industrie. Energiekosten belasteten die Stahlindustrie. Und die geringe Bildung kleiner Landwirte verhindere die Einführung neuer Technik und den Zugang zu subventionierten Krediten, schreiben die Coface-Ökonomen.

„Trotz dieser Schwächen bleibt Brasilien ein vielversprechender Markt“, urteilt der Kreditversicherer. Coface stuft Brasilien in der Länderbewertung mit A3 ein – wie zum Beispiel auch China und Polen. Das Unternehmensgefüge des Landes habe zwei wesentliche Stützen. Es erfahre starke Unterstützung von den Behörden bis hin zu protektionistischen Elementen sowie Steuervergünstigungen für anfällige Branchen. Zudem werde die Wirtschaft getragen von der anhaltenden Nachfrage der Mittelschicht. Insbesondere der Automobilsektor und der Einzelhandel zeigen sich nach Erkenntnissen von Coface stabil.

Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Warnsignale aus Brasilien

Credit Suisse MLP Index Fund

Von Dr. Oliver Everling | 16.Juli 2013

Energieversorgung bietet Investitionsgelegenheiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Credit Suisse lässt aus New York ihre Experten zu Wort kommen, Michael Clark und Dan Spears, die sowohl für institutionelle, als auch für private Kunden (Retail) Produkte vorstellen. „MLP gehört zu den populärsten Investmentprodukten in den USA“, berichtet Clark.

MLP steht hier nicht für einen bekannten Finanzvertrieb in Mitteleuropa, sondern für „Master Limited Partnership“, die in den 1981 in den USA gebildet werden. 1987 wurde durch Section 7704 durch das US Steuerrecht vorgeschrieben, dass 90 % der Erträge aus qualifizierten Quellen kommen müssen, nämlich Einkommen aus Aktivitäten mit natürlichen Ressourcen. „Selbst unter widrigen Bedingungen konnte von MLPs Cash ausgeschüttet werden“, betont Clark.

Dan Spears erläutert die Positionierung verschiedener Typen von MLPs und fokussiert den „Midstream“: Transport und Speicherung, Pipelines und Verarbeitung. Er beschreibt hier das Geschäftsmodell als das einer „Toll-Road“ bzw. Mautstraße. Die Aktiva sind entsprechend langlebig und sollten vorhersagbare Erträge mit minimalen Preisrisiken hervorbringen. Die Marktkapitalisierung von Energie MLPs steuert auf neue Höhepunkte zu, von bescheidenen Anfängen 1994 (2 Mrd. $), 1995 (4 Mrd. $) usw. zu 283 Mrd. $ 2011, 335 Mrd. $ 2012 und 422 Mrd. $ 2013 TD.

„Neue Quellen der Energieversorgung verlangen neue Pipelines“, beschreibt Spears die Investitionsgelegenheiten anhand der Landkarte der USA. Es geht um die Ausbeutung neuer Öl- und Gasfelder in den USA. Erneuerbare Energien sind bisher in den USA für MLPs nicht vorgesehen. Nach der Canadian Association of Petroleum Producers (CAAP) werden in den nächsten 25 Jahren in Nordamerika Investitionen von mehr als 277 Mrd. $ erwartet.

Clark räumt  ein, dass der Kongress das Steuerrecht ändern könnte, so dass die Begünstigung von MLPs reduziert werden können. Dan Spears fügt hinzu, dass aufgrund der gegenwärtigen politischen Situation in den USA eine weiterreichende Steuerreform äußert unwahrscheinlich ist.

„Selbst wenn die Kapitalmärkte austrocknen, fließt in den MLPs noch genug Cash“, stellt Clark die Vorzüge der MLPs heraus. Natürliich seinen auch MLPs nicht gänzlich von den Kapitalmärkten abgekoppelt. Die mit anderen Assetklassen wenig korrelierten, risikoadjustierten Renditen sehen bei MLPs vergleichsweise gut aus, wie auch relativ zu anderen einkommensorientierten Vehikeln. Historisch seinen MLPs auch ein effektiver Hedge gegen Inflation aufgrund der wachsenden Distribution gewesen. Außerdem sei die Marktabhängigkeit geringer als bei Energieaktien.

„Wo steckt man MLPs in ein Portfolio?“ Clark sieht MLPs als Eigenkapitalhybrid und zieht Vergleiche zu REITs. „Im Moment gibt es rund 100 MLPs“, erläutert Spears. Credit Suisse und Chsing MLP Asset Management haben sich zusammengeschlossen, um MLP Index Fonds aufzulegen. Die Performance des Fonds (netto) ist an den Cushing MLP Market Cap Index gekoppelt (CMCI).

Fondsratings gibt es für diesen Fonds noch nicht. Für quantitative Ratings fehlt die Geschichte, so dass nur qualitative Beurteilungen in Frage kommen.

Themen: ETF-Rating, Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Credit Suisse MLP Index Fund

Vorfreude auf Ablösung von Bankdarlehen

Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2013

Die BioEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG, mittelständischer Energieversorger mit eigenem Fernwärmenetz und eigenen Kraftwerken, wartet mit einer Infrastruktur-Anleihe mit einem Zinssatz von 6,5 % p.a., einem BBB- (positiver Ausblick) Rating im Investment Grade (Scope Ratings) sowie 7-jähriger Laufzeit auf.

Die Infrastruktur-Anleihe soll im Volumen von 15 Mio. Euro emittiert werden – das zugleich auch das Mindestvolumen darstellt. Den größten Teil des Emissionserlöses (10,7 Mio. Euro) will die Gesellschaft für die Ablösung verschiedener Bankdarlehen aufwenden, wodurch die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten halbiert würden. „Darlehen i.H.v. 10 Mio. Euro bei einer deutschen Großbank werden weiter fortgeführt und vergleichbar zur Anleihe besichert. So erhalten die Fremdkapitalgeber im Wesentlichen das eigene Fernwärmenetz sowie die Kraftwerke als Sicherheit“, heißt es bei der BioEnergie Taufkirchen. Wie die Darlehen bankintern geratet werden, geht aus dem Bericht nicht hervor.

Die Anleihe-Investoren sieht die Gesellschaft zusätzlich über Grundstücke, eine Barsicherheit sowie eine aktive Mittelverwendungs- und Investitionskontrolle durch einen beauftragten Treuhänder abgesichert. In Summe würden die gutachterlichen Besicherungswerte deutlich über dem geplanten Emissionserlös liegen.

„Mit einem Anteil von 3,0 Mio. Euro aus dem Emissionserlös sind weitere Investitionen geplant. Insbesondere soll das Fernwärmenetz entlang der bestehenden Trassen weiter verdichtet werden, um so das in den wirtschaftsstarken Gemeinden und Städten südlich Münchens vorhandene Kundenpotenzial noch intensiver nutzen können. Im Kernabsatzgebiet Taufkirchen hat die BioEnergie bereits eine Marktabdeckung von über 70 %. Zu den langfristig gebundenen Kunden gehören beispielsweise EADS, OBI, Metro, die Gemeinde Taufkirchen, ein großes Freizeitbad oder die Immobiliengesellschaften IVG und GEWOFAG mit ihren Liegenschaften. Neu hinzugekommen ist die Universität der Bundeswehr. Um den zusätzlichen Energiebedarf sowie das weitere Wachstum abdecken zu können,“ schreibt die BioEnergie Taufkirchen, „schließt die BioEnergie ihr Fernwärmenetz derzeit zusätzlich an eine bestehende Geothermie-Anlage an.“

Damit verfüge die BioEnergie künftig neben der Energie aus dem eigenen Heizkraftwerk auf Holzbasis über eine weitere günstige und ökologisch vorteilhafte grundlastfähige Energieform. Bisher erzeuge die BioEnergie 95 % ihrer Energie über Holz, vorrangig aus Strauch- und Wurzelschnitt sowie Waldhackschnitzel – Erdgas und Heizöl dienen in den entsprechenden Kraftwerken nur als Reservebrennstoff für Spitzenbedarfszeiten.

„70 % der Umsätze erzielt die BioEnergie aus der Vermarktung von Wärme. 30 % aus dem Verkauf von Strom, der direkt an den führenden Schweizer Energiekonzern Axpo AG abgegeben wird. 2012 erzielte die BioEnergie einen Umsatz von 10,1 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,1 Mio. Euro. Das EBIT erreichte 1,7 Mio. Euro, der operative Cash Flow lag bei 3,6 Mio. Euro“, so die Angaben der BioEnergie Taufkirchen.

Themen: Anleiherating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Vorfreude auf Ablösung von Bankdarlehen

« Voriger Beitrag Folgender Beitrag »