Bilanzoptimierung im Mittelstand unter Basel III
Von Dr. Oliver Everling | 24.Februar 2013
Bilanzkennzahlen haben für das Ratingergebnis einen sehr hohen Stellenwert. Dies wird im Beitrag „Bilanzoptimierung im Mittelstand unter Basel III“ von Klaus Heininger im Buch “Basel III“. „Grundsätzlich muss sich das bilanzierende Unternehmen jedoch bewusst sein,“ warnt Heininger, „dass alle zu ermittelnden Kennzahlen nicht in Stein gemeißelt sind.“
Oftmals werde unterschätzt, beobachtet Heininger, dass – u.a. durch das seit dem Jahr 2010 anzuwendende BilMoG – eine Reihe bilanzpolitischer Spielräume zugunsten eines positiven Ratingergebnisses genutzt werden können. „Auch auf den ersten Anschein banale Maßnahmen können sich beim Rating positiv bemerkbar machen.“
„Einmalige Vorkehrungen wirken in aller Regel aber auch nur kurzzeitig,“ so Heininger, „die daraus gewonnenen positiven Effekte neutralisieren sich in der Folgeperiode. Erfolgreiche Bilanzpolitik muss immer langfristig ausgerichtet sein, um dauerhaft positive Ratingergebnisse zu erzielen und somit einen wesentlichen Erfolgsbeitrag durch daran geknüpfte Finanzierungsmöglichkeiten und -konditionen zu leisten.“
Der Volltext ist nachzulesen im ersten Kapitel des Buches “Basel III“ von Dr. Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber), erschienen im Bank-Verlag. Veranstaltung zum Thema “Basel III”: Jetzt anmelden.
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Kommunen als Betroffene der Finanzkrise
Von Dr. Oliver Everling | 21.Februar 2013
Mit der Finanzmarkt- und Eurokrise ist vieles auf den Prüfstand gestellt. Dr. Birgit Frischmuth, Deutscher Städtetag, Dezernat Finanzen, Berlin, zeigt die Konsequenzen auf: „Nach den Ursachen der aktuellen Krise wird gefahndet. Die Aufsicht über Banken soll neuen Regelungen folgen. Auch die Beurteilung der Leistungsfähigkeit öffentlicher Schuldner ist in den Fokus gerückt. Mögliche Konsequenzen für das Finanzmanagement der öffentlichen Hand werden eruiert.“ Frischmuth gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.
Unter der Maßgabe der Globalisierung wird nach geeigneten Lösungen gesucht, die international, zumindest europaweit gültig sein könnten. „Dabei gilt es jedoch nicht nur,“ so Frischmuth, „international vorhandene Instrumentarien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auszuleuchten, sondern auch der Frage nachzugehen, welche Instrumentarien sich (national) als Krisen begrenzend oder verhindernd bewährt haben.“ U.a. werde gefragt, berichtet Frischmuth: Haben die Aktivitäten von Ratingagenturen einen Mehrwert zur Beherrschung von Krisenprozessen? Benötigen deutsche Kommunen ein individuelles Rating?
Frischmut macht in ihrem Artikel die Tatsachen klar: „Deutsche Kommunen waren und sind keine Auslöser von Finanz- und Bankenkrise, sie sind Betroffene der Krise.“
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Heike Gündling bei EPM Assetis GmbH
Von Dr. Oliver Everling | 19.Februar 2013
Mit Wirkung zum 1. März 2013 wird Frau Heike Gündling zum COO der EPM Assetis GmbH berufen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung innerhalb der Immobilien- und Finanzdienstleistungsbranche.
Gündling arbeitete in verantwortlichen Positionen u.a. bei Corpus Sireo, DeTe Immobilien, ABN Amro und der BHF-BANK. Zuletzt war sie Inhaberin des Beratungsunternehmens AddReal.
Die erweiterte Geschäftsführung der EPM Assetis GmbH besteht somit zum 1. März2013 aus Aydin Karaduman (CEO), Heike Gündling, Dirk Herborn und Jürgen F. Heublein.
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Strukturverschiebung beim Eigenanlagenbestand
Von Dr. Oliver Everling | 19.Februar 2013
Genossenschaftsbanken erfüllen „im Mittel bereits die neuen Anforderungen an das harte Kernkapital, das Kernkapital sowie das Gesamtkapital“, berichet Erhard Gschrey vom Genossenschaftsverband Bayern im Buch „Basel III„.
Mehr Probleme bereiten den Kreditgenossenschaften die neuen Liquiditätsvorschriften, berichtet Gschrey. Der Eigenanlagenbestand (sog. Depot A) der Kreditgenossenschaften setze sich zu großen Teilen aus Bankanleihen sowie Pfandbriefen und Unternehmensanleihen zusammen. Nach der bisherigen Definition der LCR-Berechnung werden diese Anlagen nicht oder nur teilweise als liquide Aktiva berücksichtigt. Staatsanleihen werden dagegen – unabhängig von der Bonität – als voll liquide anerkannt. „Dies wird zu nennenswerten Verschiebungen in der Struktur der Eigenanlagen führen. Die Nachfrage der Institute nach pufferfähigen Assets wird ebenso zunehmen wie die Nachfrage nach langfristigen und „stabilen“ Kundeneinlagen. Offene Kreditzusagen werden ggf. reduziert werden, um die Liquiditätsanforderung einhalten zu können.“
Der NSFR misst Gschrey im Rahmen der europäischen Umsetzung von Basel III bisher noch eine untergeordnete Rolle zu. „Sie wird den Kreditgenossenschaften aber die meisten Probleme bereiten. Schuld daran ist, zynisch gesagt, das erfolgreiche und nachhaltig bewährte Geschäftsmodell der Kreditgenossenschaften. Folge der NSFR werden kürzere Laufzeiten im Kreditgeschäft sein, da sich ein hoher Bestand an Kreditforderungen mit einer Restlaufzeit größer einem Jahr nachteilig auf die Kennzahl auswirkt.“ Die Fristentransformation werde eingeschränkt. Die Langfristfinanzierungskultur in Deutschland werde somit der „Gleichmacherei“ in Europa geopfert.“
Der Volltext ist nachzulesen im ersten Kapitel des Buches “Basel III“ von Dr. Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber), erschienen im Bank-Verlag. Veranstaltung zum Thema “Basel III”: Jetzt anmelden.
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Herausforderungen kommunaler Finanzen
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2013
Im Rahmen eines Buchbeitrags diskutiert der Bürgermeister der Stadt Lichtenau/Westfalen über die Auswirkungen des Gemeindefinanzierungsgesetzes im Land NRW. Dieter Merschjohann gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.
Insbesondere erörtert Merschjohann die unterschiedlichen Verteilungsschlüssel und ihre Auswirkungen auf die Bewertungen der Kommunen im Vergleich. Dabei behandelt seine Betrachtung die Position „kleinerer“ Kommunen mit einer gewissen Flächengröße bei der Finanzausschüttung und den sich daraus ergebenden kommunalpolitischen Herausforderungen.
„Die finanzielle Zuweisung des Landes für die Kommunen wird mittels des Gemeindefinanzierungsgesetzes (GFG) berechnet. Im Jahr 2012 wurde das GFG durch derweil neuartige Veränderungen umgesetzt“, berichtet Merschjohann in dem Buch. Neben neuen Ansätzen in der Verteilung und damit einhergehenden erweiterten finanziellen Zuweisungen werde nicht nur versucht, bisherige Nachteile aufzuheben. „Vielmehr sind diese Neuerungen Zeichen für das in der Gesetzgebung allgemein gültige Kommunalratingverfahren.“
Jedoch definieren sich Gemeinden und Kreise durch stets unterschiedliche Bedingungen und Faktoren, führt Merschjohann weiter aus, denen durch die Verteilungsformel des Landes Rechnung getragen werden müssen. Zuweisungen lassen sich daher nicht verallgemeinern. Dieser Standpunkt wird von Merschjohann detaillierter erläutert bzw. er macht auf verbesserte Gestaltungsperspektiven aufmerksam. „Auch wenn das Gemeindefinanzierungsgesetz 2012 auf diese unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen einzugehen versucht“, dieser Frage widmet Merschjohann ein eigenes Kapitel 2, „bleiben dennoch Kritikpunkte, die sich aus der Arbeit einer Selbstverwaltungskörperschaft ergeben. Die Konkretisierung der vorliegenden Untersuchung definiert sich aus den entstandenen Veränderungen sowie insbesondere aus den Gegebenheiten der bisherigen Umsetzung des GFG.“
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AAA- von TELOS für DeAM Fonds KLP 1
Von Dr. Oliver Everling | 13.Februar 2013
TELOS hat den DeAM Fonds KLP 1 geratet. Der Fonds erfüllt nach Angaben der Ratingagentur aus Wiesbadne höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
Auszüge aus dem TELOS-Kommentar weisen auf die Gründe hin: „Der DeAM Fonds KLP 1 ist ein aktiv gemanagter Spezialfonds, der sich durch die dynamische Steuerung der Aktienquote innerhalb einer zulässigen Bandbreite sowie einer regelmäßigen Überprüfung der taktischen Asset Allocation (TAA) auszeichnet. Der DeAM Fonds KLP 1 wird nach dem Multi-Asset Konzept von DB Advisors gemanagt,“ schreibt TELOS, „so dass das Anlageuniversum neben Aktien auch Anleihen (vorwiegend Staats- und Länderanleihen sowie europäische Pfandbriefe) und Rohstoffe, hierbei insbesondere Goldinvestments, umfasst. Geographisch beschränkt sich das Anlageuniversum auf die OECD-Länder.“
Die Qualität der Investmententscheidungen sowie der Anlageerfolg würden auf allen Prozessebenen überwacht, meint TELOS. Der Fonds profitiere sowohl hinsichtlich des verfügbaren Researchs als auch hinsichtlich des Risikomanagements von den umfangreichen Kapazitäten und Ressourcen des Deutsche Bank Konzerns. „Bisher konnte der Fonds sein langfristiges Anlageziel in Höhe von 3.5 % übertreffen.“
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Scope erneuert AA für CFB Managementqualität
Von Dr. Oliver Everling | 13.Februar 2013
In der Kategorie für Emissions- und Managementgesellschaften von Geschlossenen Fonds hat die Ratingagentur Scope die Managementqualität der Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH (CFB) erneut mit der GesamtnoteAA („sehr gut) bewertet, meldet die CFB in einer Pressemitteilung. Das Rating bescheinigt dem Fondsinitiatorder Commerz Real Gruppe, mit seiner Kompetenz und hoch professionellen Aufstellung Geschlossene Fonds aus Anlegersicht erfolgreich zu entwickeln und zu bewirtschaften.
Bewertet wurden die Kompetenzen in den Segmenten Immobilien, Schiffe und erneuerbare Energien. Alle drei Segmente erhielten von Scope die Wertung AA. Hervorgehoben wurde dabei auch die Produktlinie der Solarfonds , die „mit großer Sorgfalt“ aufgebaut wurde und „bislang durchweg überplanmäßige Ergebnisse“ zeigt, so Scope. Ausschlaggebend für das Rating waren laut Scope die im Marktvergleich über durchschnittlich positiven Performancedaten, die auf die sehr hohe Qualität des Assetmanagements und die sehr hohe Konzeptionsqualität der unternehmerischen Beteiligungen zurückzuführen sei.
Wie für die gesamte Branche der Geschlossenen Fonds ist auch für die CFB das laufende Jahr von tiefgreifenden Veränderungen durch die Regulierung geprägt, die noch nicht vollständig absehbar sind. Scope merkt dazu an, dass bei der CFB vor dem Hintergrund des tiefgreifenden Wandels im Markt Geschlossener Fondsund des Mutterkonzerns noch keine ganzheitliche mittelfristige Strategieausrichtung definiert wurde. Stärken der CFB sieht Scope in der Einbindung in den Commerzbank-Konzern, in positiven Leistungsbilanzdaten, die bereits seit 2008 nach VGF-Leitlinien erstellt werden, und in der breiten Produktpalette über verschiedene Assetklassen.
Hervorgehoben wird in allen Segmenten die hohe Kompetenz und die langjährige Unternehmens- und Branchenerfahrung des verantwortlichen Managements. Auch hier ist für Scope die Qualität des Assetmanagements entscheidend, das gerade im schwierigen Marktumfeld aktiv eingriff.Beispielhaft sind hierfür der Umgang mit der Schweizer-Franken-Finanzierung einiger Immobilienfonds oder die Übernahme von Anteilen der Anleger des insolvenzbedrohten CFB-Fonds 130 (Neue Deutsche Börse) genannt.
„Es zeugt von einem hohen Verantwortungsbewusstsein sowie einemhohen Maß an Fairness als Initiator, diese Maßnahme zu ergreifen“,so das Fazit des Scope Ratings. Für alle Segmente wird eine verständliche und transparente Vertragsgestaltung testiert. Zudem gebe es umfassende Informationen für Vertriebspartner und Anleger. Die Commerz Real verfügt über Systeme zur Früherkennung, Kontrolle und Steuerung von Risiken.
„Wir freuen uns über das erneut sehr gute Rating für die CFB undsehen uns darin bestätigt, auch in einem schwierigen Marktumfeld hohe Maßstäbe an die Qualität des Managements unserer Produkte anzulegen,“ sagt Michael Kohl, Geschäftsführer der Commerz RealFonds Beteiligungsgesellschaft mbH (CFB).
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Working Capital Management
Von Dr. Oliver Everling | 12.Februar 2013
„Basel III bedeutet, dass mehr und härteres und somit (aufgrund der stärkeren Haftung des Kapitalgebers) höher zu verzinsendes Eigenkapital für eine Einheit Risikoaktiva zur Verfügung stehen muss. Wie alle Unternehmen werden auch die Banken versuchen, Kostensteigerungen auf die Preise zu überwälzen. Kredit wird also tendenziell teurer“, schreibt Markus Becker-Melching im Buch „Basel III“.
In welchem Maße es den Banken gelinge, erhöhte Zinsen tatsächlich am Markt durchzusetzen, könne kaum prognostiziert werden. Zum einen sei der Wettbewerb gerade im Unternehmenskundengeschäft intensiv; zum anderen wird die geänderte Regulierung Anpassungen von Kunden und Banken auslösen.
„Je teurer der Kredit wird und je restriktiver die Bedingungen der Kreditvergabe werden,“ folgert Becker-Melching, „desto attraktiver werden die Alternativen zum Kredit. Ein gutes Working Capital Management gewinnt zusätzliche Bedeutung, die Klassiker Leasing und Factoring könnten einen weiteren Schub erhalten. Förderkredite begleiten und ergänzen heute schon viele Finanzierungen; dies könnte sich – gerade im langfristigen Bereich – künftig noch verstärken, wenn es gelingt, die – sich auch für Förderkredite ergebenden – negativen Auswirkungen einer möglichen harten Leverage Ratio und der Erhöhung der Eigenkapitalunterlegung zu neutralisieren.“
Eine ganz neue Bedeutung könnten Kapitalmarkt-gestützte Finanzierungen erlangen, zeigt Becker-Melching auf: „In dem Maße, wie Bankbilanzen nicht mehr so viele Risiken tragen können und politisch auch nicht mehr sollen, müssen alternative Finanzierungsquellen geöffnet werden. Die Kapitalmärkte sind dafür prädestiniert, suchen doch zahlreiche Investoren solide Anlagemöglichkeiten. Für die gesamte Wirtschaft sind konzerninterne Finanzierungen bedeutender geworden. So haben Unternehmensanleihen in den vergangenen Jahren bereits erhebliche Marktanteile gewonnen.“
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Kein gewöhnliches Downgrading
Von Dr. Oliver Everling | 12.Februar 2013
Eigentlich eine Nachricht wie jede andere, die tagtäglich von den Ratingagenturen nach Herauf- oder Herabstufungen gemeldet wird: Das Emittentenrating von McGraw-Hill wird von Fitch Ratings auf BBB+ heruntergestuft mit negativem Ausblick. Betroffen sind neben dem Emittentenrating auch weitere kurz- und langfristige Ratings, die der Gesellschaft McGraw-Hill erteilt wurden.
Bemerkenswert ist das Rating schon deshalb, weil es praktisch von einem Wettbewerber einer Tochter von McGraw-Hill erteilt wird. Da Standard & Poor’s (S&P’s) nicht die Anleihen der Muttergesellschaft ratet, aber Ratings für die Platzierung von Anleihen an den Kapitalmärkten erforderlich sind, bleibt nur der Weg des Auftrags an eine anerkannte Ratingagentur wie Fitch Ratings. So sind Moody’s, Fitch Ratings und S&P#S immer wieder damit befasst, sich „gegenseitig“ zu beurteilen. Die Glaubwürdigkeit und Professionalität dieser Agenturen bringt es mit sich, dass diese Ratings von Anlegern akzeptiert und nicht mit Misstrauen gestraft werden.
Im vorliegenden Fall ist die Herabstufung jedoch noch aus einem weiteren Aspekt bemerkenswert, da die Argumentation für die Herabstufung beweist, wie sehr die Ratingagenturen inzwischen von Legislative, Exekutive und Jurisdiktion in den USA unter Druck gesetzt werden. Der Druck ist so stark, dass er über die Tochter des Medienkonzerns McGraw-Hill, S&P’s, bis zu den finanziellen Ergebnissen der Muttergesellschaft reicht.
Fitch Ratings begründet nämlich die Herabstufung wie auch den negativen Ausblick mit der vom Department of Justice (DOJ) eingereichten Klage gegen McGraw-Hill und die Tochtergesellschaft S&P’s, dem Risiko weiterer Klagen durch den Generalstaatsanwalt sowie dem Einfluss, den diese Klagen auf die Geschäftssegmente von S&P’s haben könnte. Bei der Herabstufung sei die EBITDA-Marge von rund 29 % ebenso berücksichtigt worden wie die Diversifikation der Geschäftsstätigkeit von McGraw-Hill. Rund 55 % des Umsatzes und 45 % des EBITDA werden von Capital IQ, S&P Dow Jones Indices und anderen Geschäftssegmenten erwirtschaftet, der Rest von S&P’s.
S&P’s hatte den USA im Jahr 2011 erstmals in der Geschichte den Status eines AAA-Emittenten entzogen. Obwohl sich dieser Schritt kaum messbar in den Finanzierungsbedingungen des Staates niederschlug, so wurde damit das Privileg der USA gebrochen, sich stets zu den bestmöglichen Bedingungen an den Finanzmärkten Kapital zur weiteren Staatsverschuldung verschaffen zu können.
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Definition von Kommunalratings
Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2013
„Bei Kommunalratings handelt es sich um Ratings, die von Banken oder Ratingagenturen zur Beurteilung der Kreditwürdigkeit von Kommunen durchgeführt werden.“ So definiert Dr. Thomas Keidel, Leiter des Bereiches Financial Market Relations im Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) den Begriff „Kommunalrating“ im gleichnamigen Buch (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.
Die angelegtenKriterien seien dabei sehr unterschiedlich. „Das Ergebnis der Bonitätsbewertung der einzelnen Kommune kann Auswirkungen auf das Interesse von Banken an Finanzierungsgeschäften mit der entsprechenden Kommune haben“, zeigt Keidel die Rolle von Kommunalratings auf. „Darüber hinaus kann das Ratingergebnis die Kreditkosten beeinflussen.“
Bereits heute gibt es bei kommunalen Unternehmen einen Zusammenhang zwischen Kreditkosten und Ratingergebnis. „Zwar werden bei diesen Unternehmen die kommunalen Besonderheiten berücksichtigt, die Bonitätsbeurteilungen erfolgen aber nach den gleichenMaßstäben wie bei anderen ‚Corporates‘. Das Vorhandensein einer kommunalen Bürgschaft oder die Frage,“ schreibt Keidel, „ob es sich bei den seitens des Unternehmens wahrgenommenen Aufgabenum Pflichtaufgaben handelt, werden entsprechend berücksichtigt und fließen in die Beurteilung ein.“
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