DVFA-Finanzakademie brilliert seit 1987

Von Dr. Oliver Everling | 31.Oktober 2012

Die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) feierte im Frankfurter Westhafen mit über 200 Gästen ein ganz besonderes Jubiläum: das fünfundzwanzigjährige Bestehen der DVFA-Finanzakademie.

„Im Jahr 1987 begann die Ausbildung in Zusammenarbeit mit der Uni Darmstadt und mit dem Abschluss zum ‚DVFA-Investmentanalyst’. Das Nachfolgeprogramm mit dem Abschluss als ‚Certified International Investment Analyst (CIIA)’ wird heute von 35 Berufsverbänden weltweit angeboten, und diese Verbände repräsentieren über 100.000 Mitglieder“, resümiert Peter König, Geschäftsführer der DVFA-Finanzakademie.

Die Ausbildung zum CIIA wird überwiegend von Asset Managern, Investment Bankern und Analysten absolviert. Darüber hinaus bietet die DVFA heute fünf weitere Qualifizierungsprogramme an, so für Anlageberater, Private Banker oder auch für Bankrisikomanager. In den 25 Jahren haben über 4.000 Absolventen einen dieser etablierten DVFA-Abschlüsse erlangt. Ein Alumni-Netzwerk sorgt für den kontinuierlichen Austausch zwischen den Absolventen.Bei der Jubiläumsfeier berichtete der langjährige DVFA-Referent und ehemalige CEO der DWS, Axel-Günter Benkner, über „die ersten Jahre DVFA aus der Sicht der Referenten – Lernen und Arbeiten in der Prae-Blackberry Zeit“.

Ulrike Loistl, ehemalige Geschäftsführerin der DVFA, gab Einblicke in „die Anfänge der DVFA Ausbildung: Geschichte und Geschichten“. Als Vertreter der aktuellen Referenten legte Hans-Jörg Frantzmann, Geschäftsführer von Fidelity Deutschland, dar, was gute Analysten, Anleger und Asset Manager auszeichnet und „was die Guten richtig und die Schlechten falsch machen“.

„Gerade die letzten Jahre und die Finanzkrise zeigen, dass man heute viel Know-how braucht um in der Finanzbranche erfolgreich zu sein. Deshalb ist Qualifikation im Finanzmarkt von elementarer Bedeutung – für die Mitarbeiter, für das einzelne Unternehmen und für die Branche insgesamt“, sagt Peter König.

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Abschied der UBS vom Investmentbanking inkonsequent

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 31.Oktober 2012

Der Konzernumbau der schweizerische Großbank UBS geht in die richtige Richtung. Gleichwohl kommt die Redimensionierung des Investmentbankings zu spät und nicht konsequent. Statt das verbliebene Investmentbanking in zwei Sparten (Corporate & Investor Client Solutions) aufzuspalten, hätte die Bank sich komplett aus dem Investmentbanking verabschieden sollen. Denn bereits seit geraumer Zeit weist diese Sparte strukturelle Schwächen auf und ist daher unprofitabel. Dass dieser Bereich seit Jahren nicht die Kapitalkosten verdient hat, kann  vor diesem  Hintergrund nicht überraschen. Der Ausstieg aus dem kapitalintensiven  Anleihegeschäft ist dennoch richtig, dieses Business gehörte ohnehin nie zu den Stärken der Bank. Durch die verschärften Regeln über risikogewichtete Aktiven ist der Return on Equity im Fixed-Income-Geschäft gesunken und wird weiter für diejenigen Player sinken, die nicht über die notwendige Skalierung in diesem Teilsegment verfügen. Großbanken wie die Deutsche Bank oder J.P. Morgan kommen im globalen Fixed-Income-Segment über höhere Marktanteile und können dieses Geschäft somit auch (nachhaltig) profitabler gestalten. Der teilweise Rückzug der UBS aus dem Investmentbanking kommt viel zu spät.

Die hohen Verluste, die die Bank in den letzten Jahren im Investmentbanking generierte und nicht zuletzt die absehbaren  höheren Kapitalanforderungen hätte das Management frühzeitiger dazu verleiten müssen, sich aus dieser wettbewerbsintensiven Sparte zu verabschieden. Wie vielen anderen Investmentbanken in Europa ist der UBS über die Zyklen hinweg nicht gelungen, im Investment Banking erfolgreich tätig zu sein.

Es ist anzunehmen, dass auch der Konkurrent Credit Suisse sich aus diesem Geschäft allmählich zurückziehen und sich auf das nachhaltigere Privatkunden- und Vermögensverwaltungsgeschäft konzentrieren wird.  Dass die Börse den teilweisen Rückzug honorierte, sollte für den Vorstand Ansporn genug sein, sich sukzessive komplett aus dem Investmentbanking zurückzuziehen.

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Schicksal Italiens gerät zur Spekulation

Von Dr. Oliver Everling | 31.Oktober 2012

Die Gothaer Asset Management AG (GoAM) ist davon überzeugt, dass es noch 10 bis 20 Jahre dauern wird, bis die Eurozone die realökonomische Krise endgültig überwunden hat. „Die Krise ist kein gordischer Knoten, den man mit einem Schlag lösen kann. Sie ist vielmehr als neuer Normalzustand zu betrachten. Märkte und Menschen müssen lernen, damit umzugehen“, so Christof Kessler, Vorstandssprecher der GoAM.

Der Euro sei politisch gewollt gewesen und er sei trotz aller Turbulenzen noch immer eine starke Währung, glauben die Experten aus Köln: So war die Gemeinschaftswährung bei der Gründung 1,18 US-Dollar wert, heute liegt sie bei 1,31 US-Dollar. „Solange in den einzelnen Mitgliedsländern der Eurozone mehrheitlich Euro-freundliche Parteien an der Macht sind, ist der Weg zu einer Finanzunion unumkehrbar“, erklärt Christof Kessler. Auf dem Weg dahin sind Rettungsschirme, Sanktionen und mögliche politisch gemanagte Austritte wichtige Instrumente. Möglicherweise wird die Europäische Zentralbank beauftragt, spekulieren die Analysten der Gothaer, Marktverwerfungen bei Staatsanleihen durch entsprechende Käufe zu kontrollieren. „Europa wird die Krise überwinden, wenngleich Rückschläge wie ein weiterer Anstieg der Verschuldung oder eine Rezession nicht auszuschließen sind“, so Kessler.

Voraussetzung hierfür ist, dass die einzelnen Staaten mithelfen und ihren Haushalt in Ordnung bringen. Laut Kessler müssen sich insbesondere die Primärsalden in einigen Ländern verbessern, der Markt erwartet positive Signale. Aktuell liegen die erwarteten Primärsalden der verschiedenen Länder weltweit 2012 durchschnittlich sechs Prozent unter den erforderlichen Zahlen. Betrachtet man die Entwicklung in der Eurozone über mehrere Jahre hinweg, so zeigt sich, dass Irland und Italien bei der Sanierung ihrer Haushalte auf einem guten Weg sind, Spanien jedoch relativ schlecht dasteht. So benötigt Italien beispielsweise ein Nominalwachstum von 1,7 Prozent, um seinen Haushalt auszugleichen – ein durchaus realistischer Wert. „Spanien hat jedoch zu spät alle Karten auf den Tisch gelegt. Wir befürchten, dass das Land aufgrund seiner strukturellen Probleme mittelfristig auf den Status ‚Non investment-Grade’ heruntergestuft wird“, meint Christof Kessler.

Für die Geldanlage großer Versicherer wie der Gothaer bedeutet der anhaltende Krisenmodus eine noch schärfere Beobachtung des Marktes. Zudem ist eine verstärkt taktische Allokation des Vermögens erforderlich, da rein strategische Vorgaben in Zeiten volatiler und instabiler Märkte nicht mehr zielführend sind. Es geht insbesondere darum, kurzfristige Trends auszunutzen. Allerdings ist es keine Lösung, bei der Geldanlage nur noch auf kurzfristige Anlagen zu setzen. „Für einen Zeitraum von weniger als fünf Jahren können Anleger ihr Geld derzeit lediglich parken, nicht anlegen“, so Kessler abschließend.

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Kommunen swappen und bürgen

Von Dr. Oliver Everling | 28.Oktober 2012

Die Kassenkredite für Kommunen sind in Deutschland so stark angeschwollen wie nie zuvor und liegen auf dem Niveau der langfristigen Schulden einer Stadt. „So stieg der Kassenkredit am Beispiel NRW auf 22,2 Mrd. Euro und die langfristigen Verbindlichkeiten lagen bei 22,7 Mrd. Euro bezogen auf das erste Halbjahr 2011, schreibt Brigitte Bremer in ihrem Beitrag zum Buch „Kommunalrating“. Die aggregierten Zahlen auf Bundesebene seien nicht ganz so dramatisch und der Verschulungsgrad pro Einwohner unterscheide sich von Bundesland zu Bundesland. „Die Gesamthöhe der Kassenkredite aller Kommunen lag zuletzt bei einem Rekordstand von 44 Mrd. Euro. Finanzierungen über den Kassenkredit sollen nur von kurzfristiger Natur sein und dienen zur Überbrückung von Zahlungsengpässen im täglichen Geschäftsverkehr“, erläutert Bremer. Sie gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.

Der Kassenkredit sei somit der „Dispokredit“ der Kommune. Steigen die Zinsen, wird es von den Banken 1:1 an den Gläubiger weitergegeben, schreibt die ex-Bankerin, die heute die Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach leitet. Einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen wird immer schwieriger. Hauptproblem ist nach Feststellung von Bremer, dass die Einnahmen nicht mit den steigenden laufenden Ausgaben und hohen Schulden mithalten. „Die Gemeinden leiden unter den Problemen Arbeitsplatzabbau, hohe Sozialhilfelasten und Finanzkrise. Aufwendungen für die laufende Verwaltung und die steigenden Personalkosten belasten die Kommunen immer stärker. Der Bereich der Daseinsvorsorge und der Infrastruktur ist mit der technischen Entwicklung und der Bevölkerungsabnahme, aber auch durch steigende Ansprüche stark angestiegen. Die Förderung des wirtschaftlichen Bereichs nimmt ebenfalls ständig zu.“

Allen beteiligten Parteien sei es mittlerweile klar, so Bremer, dass es sich dabei um strukturelle Defizite handelt und eine Haushaltssicherung allein als Maßnahme nicht reicht.

Am Beispiel Willy Brandt Flughafen (Berlin-Schönefeld) zeigt Bremer, dass selbst dann, wenn private Investoren für einen Großteil der Finanzierung eines im öffentlichen Interesse liegenden Projekts gewonnen werden konnten, die öffentliche Hand als Bürge durch den Ausbruch der Finanzkrise 2008 herangezogen wird, damit das Großprojekt zu Ende geführt werden kann. „Swap-Geschäfte – mittlerweile auch für einen Kämmerer einer Kleinstadt üblich – rissen jüngst neue große Lücken in das bestehende Finanzierungskonzept.“ Das von Bremer genannte Beispiel zeigt sehr gut, welche Risiken auf eine Kommune zukommen können.

Seit etwa 2005 erfreuen sich Public Private Partnership (PPP) -Finanzierungmodelle großer Beliebtheit. „Verkannt wird dabei,“ warnt Bremer, „dass die öffentliche Hand in der Regel bürgt und durch die langfristig eingegangenen Mietverträge die Schuldenbremse unterlaufen wird.“

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Beratung durch Communities

Von Dr. Oliver Everling | 27.Oktober 2012

Neue Player wie z.B. PayPal, Amazon, oder Apple treten im Zahlungsverkehr auf den Markt. Sie entfernen gemeinsam mit der Nutzung neuer Technologien (Zahlen mit dem Smartphone) die modernen Kunden weiter von den traditionellen Banken. „Dadurch werden Finanzdienstleistungen sich weiter virtualisieren“, schreibt Karl Matthäus Schmidt, Sprecher des Vorstandes der quirin bank AG, in einem neuen Buch des Frankfurt School Verlags.

„Mit dem Gehalts- und Girokonto übernehmen die neuen Player die wichtigste und oft einzige Verbindung des Kunden zu seiner Bank. Der Kunde profitiert von der höheren Flexibilität,“ so Schmidt, „eventuell auch von Kosteneinsparungen, aber die Banken verlieren ihr mit Abstand wichtigstes Instrument der Kundenbindung.“

Die Aggregation von Bankdaten erfolge mittels Tools beim Kunden. Im Zentrum stehe nicht mehr das Produkt, sondern der Kunde mit seinen Wünschen und Bedürfnissen. „Die digital natives werden auch für ihr Beratungsbedürfnis vermehrt das Internet und die communities nutzen – immer weniger die Bank.“

Die einfache Beratung findet im Web statt, das heißt für Schmidt: virtuell überall. Die Kunden werden die dazu benötigten Selbstberatungselemente und Tools gebrauchen, wenn sie transparent, einfach und nachvollziehbar sind und gute Ratings erzielen. „Eine persönliche, qualifizierte Beratung wird nur noch bei komplexen Beratungssituationen und für größere Vermögen gesucht. Das wird an einem dem Kunden genehmen Ort stattfinden und unterstützt werden mit digitalen Kommunikationskanälen.“ Schmidts sichere Prognose: Mit dem Schrumpfen des klassischen Bankgeschäfts sinken die Preise und Erlöse und setzen die Banken einem starken Kostensenkungsdruck aus.

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Universal Credit Rating Group

Von Dr. Oliver Everling | 24.Oktober 2012

Drei Ratingagenturen aus China, USA und Russland verbinden sich in einer „Universal Credit Rating Group“, um ein System vergleichbarer, globaler Credit Ratings zu schaffen. Speerspitze dieser Initiative ist Präsident Jianzhong Guan der chinesischen Dagong Global Credit Rating, die mit dieser neuen Gruppierung die Verbindung zu RusRating in Russland und neuerdings zu Egan-Jones Ratings in den USA öffentlich macht.

Seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 argumentierte einerseits Sean Egan von Egan-Jones Ratings mit den Interessenkonflikten bei den führenden Wettbewerbern in den USA, namentlich Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch Ratings, für die Schaffung einer Alternative. Andererseits fiel Dagong Global Credit Rating mit einer Herabstufung der USA auf, als die USA von Standard & Poor’s noch mit AAA beurteilt wurde und erst später herabstufte.

Richard Hainsworth, einst selbst einmal bei einer der führenden US-amerikanischen Ratingagenturen tätig, fordert als Präsident der RusRating in Moskau bereits seit geraumer Zeit eine Veränderung der internationalen Verteilung des Ratingmarktes, der klar aus den USA dominiert wird.

Während es sich bei RusRating und Egan-Jones Ratings nach Mitarbeiterzahlen gemessen um kleinere Ratingagenturen handelt, beschäftigt Dagong Global Credit Rating mehrere hundert Mitarbeiter. In den jeweiligen Ländern ihres Sitzes sind die Agenturen als Kreditratingagenturen offiziell anerkannt.

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15 Jahre KMU-Beraterverband

Von Dr. Oliver Everling | 24.Oktober 2012

Seit 15 Jahren unterstützen die 150 Mitglieder des Verbandes „Die KMU-Berater– Verband freier Berater e.V.“ bundesweit kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Unternehmensführung. Anlässlich Ihrer Herbsttagung am 16. und 17.November 2012 in Frankfurt am Main blicken die KMU-Berater und ihre Gäste erst einmal in den Spiegel und diskutieren über die operative Führung eines Beratungsunternehmens. Denn wenn Unternehmensberater ihr eigenes Unternehmen „im Griff haben“ und produktiv arbeiten, kommt dies auch ihren Mandanten zugute, heißt es dazu vom Verband. Aber auch der Blick zurück auf 15 Jahre Mittelstands-Unterstützung soll nicht zu kurz kommen, so die Ankündigung. Der Verband hatte sich u. a. die Themen „Rating“ und „Basel II“ frühzeitig mit Blick auf kleine und mittlere Unternehmen zu eigen gemacht.

Aus der Sicht von Thomas Thier, dem Verbandsvorsitzenden, stellen die 15 Jahre Verbandsarbeit eine Erfolgsgeschichte dar. „Wir haben uns am Markt gut etabliertund leisten wichtige Beiträge zur Professionalisierung und zur Qualitätssicherung bei der fachlichen Unterstützung von Mittelständlern“ so Thier. Das Angebotsspektrum der Verbandsmitglieder erweitere sich kontinuierlich und decke daher die Nachfrage der Unternehmen immer besser ab.

Zum Thema der Herbsttagung „KMU-Berater als Unternehmer“ betont Thier:„Unsere Aufgabe ist, Unternehmer/innen dabei zu unterstützen, erfolgreichunterwegs zu sein. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist , dass wir auch selbstmit unseren Beratungsunternehmen gut aufgestellt und auf der Höhe der Zeitsind.“ Die Verbandsmitglieder und ihre Gäste werden sich in Workshops der Rolle des Beraters widmen und sich die Frage stellen, wie sie diese noch besser ausfüllenkönnen. Workshop-Themen sind der effektivere Einsatz von aktuellen Informationstechnologien und die Beratung am Telefon. Der eigene Internetauftrittals Instrument zur Kundenansprache sowie oftmals unbekannte Beratungszuschüsse für die Unternehmen werden ebenfalls diskutiert.

Vor dem Blick in den Spiegel werden am ersten Tagungstag drei Gästeübergreifende Impulse setzen: Theo Macke, Vorstandsmitglied der DZ Bank, referiert über die Sicherstellung einer nachhaltigen Kreditversorgung von Mittelständlern in Zeiten von Basel III durch die Genossenschaftsbanken. Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts tns-emnid, gehtauf den fundamentalen Einstellungswandel der Bevölkerung mit Blick auf Unternehmen ein und entwickelt ein Leitbild für ein besseres Miteinander zwischen Bürgern und Wirtschaft. Der Geschäftsführer des RKW Hessen, Sascha Gutzeit, wiederum steuert Impulse für die Beratung und Förderung kleiner undmittlerer Betriebe bei.

Am zweiten Tag stehen Berichte aus den acht Fachgruppen des KMU-Beraterverbandes im Mittelpunkt. Die Fachgruppen stellen das Rückgrat derinhaltlichen Verbandsarbeit dar. Sie sollen den Mitgliedern wichtige Detailinformationen für die Beratungsarbeit und auch für ihre eigene Unternehmensführung geben. Derzeit arbeiten im Verband Fachgruppen für die Themen Controlling, Finanzierung-Rating, Gründungsberatung, Hotellerie und Gastronomie, Marketing und Vertrieb, Personalmanagement, Sanierung sowieUnternehmensnachfolge.

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Laurèl und Mox Telecom neu in URA-Beobachtung

Von Dr. Oliver Everling | 24.Oktober 2012

Neu in den URA Emissions Check aufgenommen wurden die Anleihen der Laurèl GmbH (Damenoberbekleidung im Premium-Segment; Zeichnungsfrist 29. 10. – 14. 11. 2012) sowie der Mox Telecom GmbH („Prepaid Calling Cards“ für Zielgruppen mit häufigen Telefonaten ins Ausland; Zeichnungsfrist 22. – 31. 10. 2012). Beiden Anleihen gelang mit 3 „URA-Haken“ der Sprung unter die URA TOP MidCap Bonds (mindestens 3 „URA-Haken“).

Die Bewertung aus dem URA Investor Service beruht auf den Zahlen der jeweiligen Geschäftsjahre 2011 sowie des Rumpf-GJ 1. 11. 2011 – 30. 4. 2012 (Laurèl) bzw. der kumulierten 4 Quartale zum 30. 6. 2012 (Mox). Beide Anleihen haben Ratings im „Investment Grade“ beim Creditreform-Vollrating wie auch beim URA-Bilanzrating, gute bis sehr gute Bondspezifische Kennzahlen (insb. Mox auch unter Berücksichtigung der neuen Anleihe) sowie ratingorientierte Eigenkapitalquoten von knapp 25% (unter Berücksichtigung der Anleihe).

Unterschiede gibt es bei den Anleihebedingungen: „Während diese bei Mox höchstens durchschnittlich gläubigerfreundlich sind,“ schreibt die Ratingagentur aus München, „verfügt die Laurèl-Anleihe über nahezu alle sinnvollen Regelungen zum Gläubigerschutz (inkl. Ausschüttungsbegrenzung auf 50% des Bilanzgewinns, Drittverzug und limitierte Vermögensveräußerung). Bei der ehemaligen Escada-Tochter Laurèl fehlt allerdings die Kündigungsmöglichkeit bei Kontrollwechsel, die deshalb interessant gewesen wäre, weil die oberste Muttergesellschaft eine Mittelstands-Beteiligungsgesellschaft ist (Endurance Capital AG).“

Die Hauptschwäche bei Mox sei die Transparenz, für die URA null Punkte vergab: Der Konzernabschluss zum 31. 12. 2011 wurde wegen Bilanzierungsproblemen erst im Oktober 2012 veröffentlicht, und zwar mit eingeschränktem Testat (Unstimmigkeiten bei Verrechnungskonten zwischen Konzerngesellschaften); zudem waren im inzwischen uneingeschränkt testierten Abschluss der wichtigen Tochter in Dubai, von der praktisch das gesamte Konzernergebnis generiert wird, zunächst Bilanzierungsfehler enthalten.

Nach Erscheinen neuer Halbjahresberichte der Emittenten zum 30. 6. 2012 hat die URA Rating Agentur im Rahmen ihres Monitorings den Emissions Check für folgende Mittelstandsanleihen aktualisiert: Ekosem-Agrar, GIF, hkw sowie Windreich I+II. Die Gesamtbeurteilung des Emissions Checks (Anzahl der „URA-Haken“) hat sich für 3 der 5 Anleihen gegenüber dem Stand 11. 10. 2012 nicht verändert. Nur die beiden Windreich-Anleihen  haben ihre 2 „URA-Haken“ verloren. Hauptgrund ist, dass zurzeit ein gültiges veröffentlichtes Creditreform-Rating fehle, ein wichtiges Beurteilungskriterium innerhalb des URA Emissions Checks: Das eigentlich noch bis 1. 5. 2013 gültige „BBB+“-Rating stand bei Creditreform seit dem 27. 9. 2012 zunächst unter Beobachtung („Watch“). Jetzt ist seit dem 8. 10. 2012 ein neues Rating „in Bearbeitung“. Problematisch sind auch die nochmals gestiegenen Finanzverbindlichkeiten (neben hohen Anleihe- und Bankverbindlichkeiten auch noch hohe kurzfristige Darlehen von institutionellen Investoren) sowie die weitere Verschlechterung der Eigenkapitalquote (u.a. durch die vollständige Abschreibung der Minderheitsbeteiligung am Windanlagenbauer Fuhrländer AG).

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Lobbyismus vom Profi

Von Dr. Oliver Everling | 24.Oktober 2012

Das vom ehemaligen Diplomaten und politischen Berater der Präsidenten des Parlaments sowie der Privatisierungsbehörde Rumäniens Dr. Stefan Sorin Mureșan gegründete Unternehmen „The DiplomaticEconomist Ltd.“ (TDE) mit Sitz in Bonn (Büro in Bukarest ist auch vorhanden) bietet Unterstützungin der Lobbyarbeit. Das Unternehmen ist spezialisiert auf politische und fachliche Beratung für die Vertretung von Interessen bei Institutionen wie der EU- Kommission, dem EU- Parlament in Brüssel oderden UN- Institutionen in Bonn. Dabei kann es sich um Themen wie klassische Industrieinterssen aber auch Emissionshandel, neue Technologien für Energiegewinnung oder Produkte handeln, die für denKlimawandel relevant sind, wie beispielsweise Versicherungen im „adaptation process“.

Als jemand, der sich in Entscheidungsprozessen in der Wirtschaftsdiplomatie in Außenministerien und nationalen Parlamenten auskennt, sowie Erfahrung in institutionellen Restrukturierungen auf nationaler Ebene und in internationalen Organisationen mitbringt, kann sich Dr. Mureșan gezielt und sachkundig für Ihre Interessen einsetzen. Als starker Plusfaktor dient auch die Tatsache, dass „The DiplomaticEconomist Ltd.“ im Lobbyregister der EU amtlich registriert ist. Desweiteren erfolgsversprechend sind die vorhandenen hochrangigen Kontakte von Mureșan sowie seine langjährige politische Arbeitserfahrung. Dass Dr. Mureșan auf höherem Niveau arbeitet, dafür sprechen auch seine diversen akademischen Lehraufträge.

Es wird angeboten Unterstützung (bei Bedarf auch auf Englisch, Französisch und Rumänisch): (1) beim Vorbringen von spezifischen Anliegen konkreter Projekte bei den regulierenden Institutionen und Organisationen (z.B. bei kontradiktorischem oder mangelhaftem Ablauf vorhandener Regulierungender EU- Märkte, wenn Transaktionen mehrerer EU- Mitglieds-staaten betroffen sind und wo erfolgreicheAbschlüsse von Projekten und somit Bezahlungen gefährdet sind), (2) für zielgerichtete Veränderungswünsche und -vorschläge vorhandener Regulierungen von Märkten (z.B. Erstellung und Einreichung von regulierenden Initiativen bei der zuständigen jeweiligen Generaldirektion der EU-Kommission zur Aufnahme in der Tagesordnung der Kommission), (3) für zielgerichtete Beeinflussungsanliegen von noch im Entstehungsprozess sich befindenden neuenVerordnungen oder Richtlinien (z.B. im zuständigen Ausschuss des EU- Parlaments, wo die Initiativen derKommission inhaltlich noch verändert werden können).

Konkret beginnt diese Unterstützung des Kunden mit der Projektdefinition. Nach Sondierungsgesprächen innerhalb der EU- Institutionen durch TDE, die abstecken, was in einem jeweils vorhandenen Zeitfensterrealisierbar ist, wird mit dem Kunden eine Vereinbarung abgeschlossen. In Zusammenarbeit mit dem Kunden wird die für den Prozess des Lobbys relevante Dokumentation erstellt und vom Kunden genehmigt.

Unmittelbar danach wird bei der relevanten Behörde im Team gemeinsam mit dem Kunden einmal odermehrmals vorgesprochen. Nachfragen der Behörden werden von TDE beantwortet und ständiger Kontakt und Austausch über den Fortschritt des Verfahrens werden gewährleistet. Der Kunde wird über den Fortschritt auf dem Laufenden gehalten und bis zum erfolgreichen Durchsetzen des Anliegens begleitet.

Vorrangig werden Projekte von Herstellern, Verarbeitern oder deren relevanten Verbänden und Trägernz.B. der Biorohstoffbranche bearbeitet, zudem wird der Service im Sektor der beruflichen Bildung und des beruflichen Trainings, der Finanzdienstleistungsbranche sowie bei Projekten der Maschinenbauindustrie angenommen.

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BBB für Laurèl GmbH

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

Die Laurèl GmbH, ein international tätiges Damenmodeunternehmen, plant die Begebung einer Unternehmensanleihe (ISIN: DE000A1RE5T8) mit Einbeziehung in den Open Market der Deutsche Börse AG (Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse) in das Segment Entry Standard für Anleihen. Die Angebotsfrist für die Anleihe im Volumen von bis zu 20 Mio. Euro beginnt am 29. Oktober 2012 und endet voraussichtlich am 14. November 2012.

Der jährliche Zinssatz beträgt 7,125% bei einer Laufzeit von 5 Jahren. Von der Creditreform Rating AG erhielt Laurèl die Rating-Note ‚BBB‘ (Investment-Grade). Privatanleger in Deutschland, Luxemburg und Österreich haben die Möglichkeit, Kaufaufträge über ihre Haus- oder Depotbank an der Frankfurter Wertpapierbörse aufzugeben. Vermögensverwalter und institutionelle Investoren können über den Sole Global Coordinator und Bookrunner Close Brothers Seydler Bank AG, Frankfurt am Main, sowie den Selling Agent DONNER & REUSCHEL Aktiengesellschaft, Hamburg, zeichnen.

Den Emissionserlös aus der Unternehmensanleihe will Laurèl für das weitere Unternehmenswachstum einsetzen. Laurèl hat das strategische Ziel, die Umsätze bis zum Ende des Geschäftsjahres 2016/2017 auf bis 80 Mio. Euro zu verdoppeln. Ein Schwerpunkt liegt im Ausbau eigener Stores. So sollen neben den ohnehin bis Ende 2013 geplanten fünf neuen Stores in Amsterdam, Wien, Shanghai, Berlin, und Düsseldorf weitere Stores in Europa und den asiatischen Märkten, in denen Laurèl bereits vertreten ist, eröffnet werden. Beabsichtigt ist ein Wachstum von derzeit zehn auf über 40 eigene Stores bis zum Geschäftsjahresende 2016/2017.

Zudem ist beabsichtigt, auch die Zahl der Outlets von derzeit drei auf acht zu erhöhen. Weitere Mittel aus der Emission sollen in die IT-Optimierung und den Aufbau des Lizenzgeschäfts, beispielsweise für Parfüms und Sonnenbrillen, fließen. Außerdem plant das Management den Markteintritt in den USA, wahlweise durch Gründung einer US-Tochtergesellschaft oder Akquise eines Distributeurs. Sofern sich die Möglichkeiten am Markt ergeben, plant Laurèl, alternativ bis zu 50% des Emissionserlöses auch für Zuerwerbe eines im Markt eingeführten Markenamens oder eines Unternehmens mit einer im Markt eingeführten Marke in der Damenoberbekleidung zu verwenden.

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