Coface wird für KMUs interessanter

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

Mit einer komplett überarbeiteten Kreditversicherung für kleine und mittlere Unternehmen verstärkt Coface Deutschland seinen Antritt in diesem Kundensegment. „Wir sehen unsere Erwartung bestätigt, dass der Bedarf für Lösungen im Forderungsmanagement gerade bei Unternehmen mit Umsätzen im ein- oder niedrigen zweistelligen Millionenbereich groß ist“, sagt Vorstandsvorsitzender Franz J. Michel.

Die zweite Version der bereits am Markt etablierten @rating Versicherung sei mehr als ein Facelift, sagt Franz J. Michel. Weitgehend standardisiert, aber durch Module flexibel, werde die Versicherung den besonderen Anforderungen der Zielgruppe gerecht. Prämien und Kreditprüfungsgebühren seien nach festen Staffeln einfach zu kalkulieren. Der Einstieg in den unternehmerischen Überlebensschutz ist bereits für 1.000 Euro Mindestprämie zu haben. Ein Unternehmen mit einer Million Euro Jahresumsatz zahlt 3.600 Euro Prämie, bei zwei Millionen Umsatz etwa 5.500 Euro. Hinzu kommen, wie in der Kreditversicherungsbranche üblich, Kreditprüfungsgebühren. Coface bietet Paketpreise an, so dass auch hier schon vor Vertragsabschluss Transparenz gegeben ist.

„Mit der @rating Versicherung widerlegen wir auch auf der Preisseite die leider noch verbreiteten Bedenken gerade in kleineren Unternehmen, Kreditversicherung sei teuer und kompliziert“, setzt Franz J. Michel große Erwartungen in das Produkt. Es ist primär ausgelegt für Unternehmen mit weniger als einer Million bis fünf Millionen Euro Umsatz, eignet sich aber durchaus auch für Kunden bis 50 Millionen Euro Jahresumsatz. Wie in der Kreditversicherung bietet Coface auch im Factoring ein spezielles Produkt für kleinere Unternehmen: Coface Finanz @dvantage für Unternehmen mit einer Finanzierung bis eine Million Euro.

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Durchs Web mehr Kredit für Frauen

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

Der Kreditmarktplatz smava (http://www.smava.de) gibt einen Blick auf die Struktur der Online-Kreditkunden 2012: Der durchschnittliche Kreditkunde ist 45 Jahre alt, männlich und nimmt einen Kredit in Höhe von 10.000 Euro mit einer ca. 60-monatigen Laufzeit auf. Der Anteil der weiblichen Kunden steige aber bemerkenswert kontinuierlich.

Das Internet beschert den Verbrauchern in fast allen Branchen deutlich bessere Konditionen als der stationäre Handel. „Insbesondere die wegfallenden Filialkosten und der einfache Preisvergleich sorgen für günstigere Konditionen. Der jederzeit mögliche Online-Zugang garantiert eine hohe Flexibilität. Deshalb steigt die Zahl der Online-Kunden auch im Ratenkredit-Geschäft jedes Jahr deutlich an“, stellt smava fest. „Dabei handelt es sich nicht nur um online-affine junge Menschen, sondern auch immer mehr um klassische Bankkunden. Das zeigt sich auch bei smava.de, Deutschlands größtem Online-Kreditmarktplatz.“

Die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen mache gerade mal 14 Prozent der Kunden aus. Die meisten Kreditnehmer (57 Prozent) sind zwischen 31 und 50 Jahren, und nutzen das Angebot vor allem aufgrund der besseren Konditionen. Während rund ein Viertel der Kreditnehmer zwischen 51 und 65 Jahren ist, sind sechs Prozent älter als 66 Jahre. Der wachsende Anteil der Frauen bei den Online-Krediten beträgt bei smava zurzeit 31 Prozent und sei damit höher als bei Filialbanken. „Ein möglicher Grund: Laut einer Studie des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben Frauen bei den klassischen Kreditinstituten häufig schlechtere Chancen auf einen Kredit und erhalten zudem oft nachteiligere Konditionen.“

Die Höhe der Kreditsumme variiert bei den Online-Kunden erheblich, wobei mehr als die Hälfte der Online-Kreditnehmer einen Kredit zwischen 4.000 und 15.000 Euro aufnehmen. Kleine Kredite bis 2.000 Euro werden von nur jedem Zehnten in Anspruch genommen, aber auch große Beträge über 35.000 Euro sind mit vier Prozent eher selten. Der durchschnittliche Kreditbetrag liegt bei rund 10.000 Euro.„Unsere Kunden sind deckungsgleich mit klassischen Bankkunden. Letztlich ist fast jeder Bankkunde auch im Internet unterwegs und will von den preislichen Vorteilen eines Kreditmarktplatzes profitieren,“ so Hannes Kassens, Leiter Business Development bei der smava GmbH. „Mit einer einzigen Anfrage bei smava erhalten die Interessenten Kreditangebote unterschiedlicher Banken. So etwas wäre offline nicht möglich, zumal die Anfrage kostenlos ist und binnen weniger Sekunden erfolgt.“

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AVANA erfüllt höchste Qualitätsstandards

Von Dr. Oliver Everling | 23.Oktober 2012

TELOS hat die beiden Fonds AVANA IndexTrend Europa Dynamic und AVANA IndexTrend Europa Control geratet. Die beiden Fonds erfüllen höchste Qualitätsstandards und erhalten die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Der AVANA IndexTrend Europa Control ist ein aktiv gemanagter Renten ETF-Dachfonds, der sich auf das Durationsmanagement deutscher Staatsanleihen konzentriert. Der AVANA IndexTrend Europa Dynamic hingegen ist ein aktiv gemanagter Aktien ETF-Dachfonds, der in 18 Sektoren (Subindizes) des STOXX® Europe 600 investiert.

„Der Fondsmanagementprozess beider Fonds erfolgt rein quantitativ anhand eines technischen Trendfolgemodells und ist damit frei von subjektiven Einflüssen“, kommentiert TELOS. „Der Fokus des Portfoliomanagementteams liegt auf dem aktiven Management des Marktrisikos mittels passiver Produkte. Durch die dynamische Steuerung des Investitionsgrads im Fonds wird eine Begrenzung von Verlusten und vor allem eine Reduktion des Maximum Drawdowns angestrebt.“

Auf Basis eines gut diversifizierten Portfolios und durch den Einsatz passiver Produkte kombiniert mit einem aktiven Risikomanagement glaubt TELOS, dass unabhängig von der Marktlage ein positiver absoluter Return generiert werden kann. „Der AVANA IndexTrend Europa Control erzielte seit Auflegung des Fonds stets eine absolute, positive Performance.Mit Hilfe der Signale des Trendfolgesystems konnten negative Wertentwicklungen im AVANA IndexTrend Europa Dynamic durch starke Einbrüche des Aktienmarktes verringert werden.“

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Europa ist kein Rechtsstaat

Von Dr. Oliver Everling | 22.Oktober 2012

„Europa ist kein Rechtsstaat. Europa ist überhaupt kein Staat. Sondern Staaten Europas haben sich verschiedene Regeln gegeben.“ So führt Frank Schäffler, Miitglied des Deutschen Bundestages und bis zum Streit über den Euro Obmann der FDP im Finanzausschuss des Bundestages im überfüllten, größten Saal des Steigenberger Hotels Langen in den Abend ein. Da Europa kein Rechtsstaat sei, könne man seine Rechte auch nicht ohne weiteres einklagen.

Schäffler zieht wirtschaftliche Größenvergleiche zwischen Griechenland und nun auch Zypern zu Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen: Der Vergleich zeige, dass es nicht um die angebliche wirtschaftliche Katastrophe gehe, wenn diese Staaten keine weiteren Hilfen erhalten würden. „Es geht um das Prinzip, dass Staaten nicht pleite gehen dürfen.“

Jörg-Uwe Hahn, Stellvertretender Ministerpräsident des Landes Hessen und Landsvorsitzender der FDP Hessen, erinnert an das Faktum, dass es die Bundesrepublik Deutschland selbst unter der damaligen rot-grünen Bundesregierung war, die nicht mehr nach den vereinbarten Regeln gehandelt habe. Hahn zeigt die Schwierigkeiten auf, nun anderen Ländern ihre Versäumnisse vorzuhalten.

Schäffler kritisiert die Auftritte Mario Draghis, mit denen er sich als stabilitätsorientierter Notenbanker präsentiere, tatsächlich sich aber in der Tradition der lateineuropäischen Länder in die Aufsicht über die Banken einschalte und auch sonst in der Politik mitdiskutiere. „Frau Merkel wird sagen, die EZB ist unabhängig, ist kann nichts dagegen machen. Wir alle werden aber faktisch enteignet.“ Schäffler zeigt die Zusammenhänge auf, die zwischen der eingeleitete Geldpolitik und der Geldentwertung bestehen. „Der Weg in die Inflationsunion wird unendlich fortgehen.“ Schäffler skizziert die Interessenlagen der verschuldeten Länder und deren Bedürfnis, eine schleichende Umverteilung zu ihren Gunsten zu bewirken. „Das ist nicht friedensstiftend für Europa“, warnt Schäffler und fordert eine Klärung wichitger Fragen vor dem Europäischen Gerichtshof.

Hahn „wettet einen hohen Einsatz, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) nun an die Fragen geht“. Die Chefs des EuGH seien wiedergewählt worden. Der Zentrale Wunsch der Franzosen seit den 1990er Jahren sei es, Geld- und Finanzpolitik zusammenzubringen. Die Bundesbank sei auch in Deutschland mit Aufgaben der Aufischt befasst. Daher bestehe auch hier das Risiko der Einmischung.

Schäffler sieht aus den Zusammenhängen einige Aufgaben für die Liberalen abgeleitet. „Von Anbeginn an treibt es mich an, dass das Recht beiseite gewischt wurde und der Pragmatismus regiert. Der Euro ist auf Rechtsbrüchen aufgebaut. Griechenland hat sich schon mit gefälschten Zahlen in die Währungsunion hineingemogelt.“ Schäffler zeigt auf, dass das, was vereinbart wird, nicht einmal ein halbes Jahr hält. „Es gibt tatsächlich unterschiedliche Kulturen. Wenn jeder unter ‚Recht‘ etwas anderes versteht, haben wir ein Problem.“ Im Kern habe der Kalauer eine Wahrheit, dass die Spanier und Italiener das Recht erfinden, die Franzosen das Recht aufschreiben und die Deutschen es umsetzen. „Welches Europa wollen wir? Viele wollen den europäischen Superstaat. Wenn, dann muss es aber rechtsstaatlich geschehen“, mahnt Schäffler an.

„Der Austritt Griechenlands hat seinen Schrecken verloren. Dann machen wir doch diese Politik konsequent weiter“, fordert Hahn. Auch die Länder könnten konkret und praktisch wirksam helfen: Beispiel Kataster und Grundbuch, beides in Misständen in Griechenland, aber in Deutschland in der Zuständigkeit der Länder. „Den Griechen wäre eher mit einem konkreten Hilfsprogramm geholfen. Derzeit ist Deutschland in Griechenland aber der Bumann.“ Der Eurobond konnte verhindert werden, ebenso der Altschuldenfonds, macht Hahn Mut.

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Mittelfristig weitere bilanzielle Überschuldungen

Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2012

In zahlreichen Städten und Gemeinden in Deutschland ist die finanzielle Situation extrem angespannt. „Seit Jahrzehnten steigt die Verschuldung. Die Aufnahme von Krediten für Investitionen soll die Ausnahme sein,“ schreibt Gert Klaus, seit 1999 Bürgermeister der Stadt Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe, NRW), „die Aufnahme von Krediten zur Liquiditätssicherung soll nur kurzfristig die Zahlungsfähigkeit gewährleisten. Die Lage hat sich dramatisch entwickelt.“ Gert Klaus gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr.: 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.

Die „ordentlichen“ Einnahmen, also im Wesentlichen die Steuern, reichen vielerorts nicht mehr aus, um die laufenden Ausgaben zu decken. Kassenkredite werden zur Regel, kurzfristige Verbindlichkeiten werden faktisch zu langfristigen Schulden. Die Finanzierung konsumtiver Ausgaben, besonders für Transferleistungen im sozialen Sicherungssystem, erfordert zunehmend Kreditaufnahmen.Meldungen des Bundes über bisweilen steigende Steuereinnahmen, die Presse schreibt bildhaft von  „sprudelnden Steuerquellen“, dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, warnt Klaus, dass die (Pflicht-)Ausgaben der kommunalen Ebene stärker steigen als deren Einnahmen und dass die Finanzierungslücke nicht kleiner, sondern immer größer wird.

„Die Kommunalverfassungsgesetze lassen Kredite für konsumtive Zwecke gar nicht zu“, macht Klaus klar. Das Verwaltungshandeln, auch „begleitet“ durch die Aufsichtsbehörden, spielt sich in einer juristischen Grauzone ab, die man mit Erlassen und sonstigen Arbeitshilfen zu managen versucht.

Das Klagen der Bürgermeister und Kämmerer werde beschwichtigend als „Gejammer“ abgetan, obwohl die Lage mancherorts mehr als bedrohlich ist.Nordrhein-Westfalen hat vor einigen Jahren verpflichtend ein Neues Kommunales Finanzmanagement eingeführt, das in vielen Punkten mit der Doppik privatwirtschaftlich geführter Unternehmen vergleichbar ist, schreibt Klaus, mit einer Erfolgsrechnung (annäherungsweise vergleichbar mit Gewinn- und Verlustrechnung) und einer Bilanz.

„Etwa 35 Kommunen in NRW, darunter viele größere Städte im Ruhrgebiet, sind bereits bilanziell überschuldet oder die Überschuldung droht unmittelbar und gesetzlich gezwungen, an dem Stärkungspakt Stadtfinanzen des Landes teilzunehmen und Haushaltssanierungspläne aufzustellen und umzusetzen.“ Klaus warnt vor Verharmlosung: „Bei einer fast gleichen Anzahl weiterer Kommunen droht die bilanzielle Überschuldung im Zeitraum der mittelfristigen Finanzplanung.“

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Heinzelmännchen von heute

Von Dr. Oliver Everling | 20.Oktober 2012

„Das Schöne an diesen Apps ist,“ schreibt Matthias Lamberti von yavalu, „dass der Mensch selbst bestimmen kann, wann er sie benutzt und wann er sie einfach in seinem klugen Telefon in der Hosen- oder Handtasche schlummern lässt, bis er sie bei Bedarf wieder weckt. Innerhalb von einer Sekunde stehen sie ihm dann mit Rat und Tat zur Seite.“

Der Mensch befreite sich damit unter anderem vom Stress, sich nach Öffnungs- und Geschäftszeiten richten zu müssen. „Die App ist rund um die Uhr für ihn da. Sie nimmt seine Aufträge auch nachts um halb drei noch entgegen, wenn das Personal am Bahninfoschalter tief und fest schläft, hoffentlich. Für den aktuellen Wetterbericht, der darüber entscheidet, ob nun gewandert wird oder nicht, muss er auch nicht den nächsten Nachrichtenblock im Radio abwarten. Für die neue Jeans muss er den Sonnenaufgang genauso wenig abwarten, wie für die Rückzahlung der 30 €, die der Freund wieder einmal für einen auslegen musste, weil man gerade im Biergarten kein Bargeld dabei hatte und die ja auch keine Karten akzeptieren, während man anderenorts die nicht angebotene Bezahlmöglichkeit per Handy kaum verzeihen möchte.“

Die zahlreichen Banking- und Finance-Apps sind zweifellos zu den äußerst nützlichen und praktischen Anwendungen zu zählen. Die meisten Banken und Finanzdienstleister haben inzwischen Apps für ihre Kunden gebaut oder vielmehr bauen lassen, um ihnen den Zugang zu deren Konten und Depots zu erleichtern. „Damit haben endlich auch lästiges und umständliches Scrollen und Zoomen in den mobilen Browsern ein Ende. Mit den Banking Apps kann der Kunde zum Beispiel seinen Kontostand samt Umsätzen abfragen,“ macht Lamberti klar, „Überweisungen vornehmen oder Aktien kaufen und verkaufen. Außerdem bieten die meisten Apps auch einen guten Überblick über die Kurse an den Wertpapiermärkten und die aktuelle Nachrichtenlage.“

Weiter lesen im Buch von Oliver Everling / Robert Lempka (Hrsg.): Finanzdienstleister der nächsten Generation – Die neue digitale Macht der Kunden, 1. Aufl. 2013, Frankfurt School Verlag GmbH, ISBN 978-3-940913-62-3.

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DNCA Invest Eurose A im Feri Fondsrating

Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2012

Der vermögensverwaltende Fonds DNCA Invest Eurose A (ISIN: LU0284394235) des französischen Asset Managers DNCA Finance hat im Feri Fondsrating für das Fondsuniversum Deutschland per 30.9.2012 exzellent abgeschnitten: Mit der Rating-Klasse A bewertet, gehört der Fonds in seiner Peergroup „Mischfonds Europa konservativ“ zu den sehr gut bewerteten Produkten.

Der Teilfonds des Flaggschiffproduktes von DNCA Finance ist 668 Millionen Euro schwer und setzt hauptsächlich auf Unternehmens- und Wandelanleihen in Europa sowie europäische Aktien. Sein defensiver Ansatz erlaubt dem Fondsmanagement einen Aktienanteil bis maximal 35 Prozent, derzeit liegt die Aktienquote im Fondsportfolio bei 21 Prozent. Unternehmensanleihen machen 60 Prozent aus, der Wandelanleihenanteil liegt aktuell bei 13 Prozent. „Das Rating zeigt, dass sich unser defensives Konzept auch in schwierigen Zeiten bewährt und bestärkt uns, unserer Investmentstrategie weiter treu zu bleiben“, so Fondsmanager Philippe Champigneulle. Seit der Auflage vor fünf Jahren hat der DNCA Invest Eurose A um gut 22 Prozent an Wert zugelegt.

Die Bewertung mit Rating-Klasse A bedeutet, dass der Fonds über einen mittleren Zeithorizont eine stabile über dem Durchschnitt liegende Performance bei relativ geringem Risiko aufweist. Das ist nach Angabe der DNCA France beim DNCA Invest Eurose A der Fall. In der Kategorie „Mischfonds Europa konservativ“ haben neben DNCA Finance nur zwei weitere Anbieter per 30.9.2012 ein A-Rating von Feri erhalten. Die Peergroup umfasst insgesamt 88 Fonds, von denen 50 ein Rating bekommen. Voraussetzung für die Bewertung ist ein Track Record von fünf Jahren. Feri vergibt zunächst Punkte in den Kategorien Performance und Risiko. Die Rating-Klasse ergibt sich anschließend zu 70 Prozent aus der Performance, das Risiko fließt zu 30 Prozent in das Rating ein. Insgesamt vergibt Feri fünf Rating-Klassen von A (sehr gute Bewertung) bis E (schwache Bewertung).

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Zahlungsmoratorium bei Kommunen denkbar

Von Dr. Oliver Everling | 15.Oktober 2012

“Ich bin kein Freund des externen Kommunalratings”, macht Jens Michael Otte von vornherein seine Position im Thema klar und führt ins Thema seines Vortrags über “Geschäftssteuerung der Kommunalfinanzierung durch Rating” ein. Jens Michael Otte ist Leiter Öffentlicher Sektor & Institutionen Deutschland bei der Deutschen Bank AG. Otte sprach auf der Tagung der Theodor-Heuss-Akademie der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach, “Kommunalrating – Weg aus der kommunalen Finanzkrise?”

Seine Skepsis gegenüber den Versuchen von Moody’s und S&P’s, ihre Ratinggeschäfte auf deutsche Kommunen auszuweiten, verbindet Otte mit der unmissverständlichen Klarstellung, dass auch Kommunen im Kreditgeschäft der Banken einem (internen) Rating unterzogen werden müssen. Bereits seit zehn Jahren sei auch in der Deutschen Bank ein Kommunalrating als ein Element der Risikobeurteilung eingeführt.

Die Finanzkrise bzw. Staatsschuldenkrise hat die Verhältnisse auch für die Kommunalfinanzierung verändert. Otte illustriert, warum die deutsche Bank erst seit einigen Jahren aktiv ihre Geschäft mit Kommunen ausweite. In einer Zeit, in der alle Kommunen mit AAA zu beurteilen waren, sei das Kreditgeschäft mit Margen von 0,1 % bzw. einem einzigen Basispunkt praktisch nur Geldwechselgeschäft gewesen. Diese Situation hatte das Risikoprofil im offentlichen Sektor nicht adäquat abgebildet.

„Vor rund 3 Jahren haben wir begonnen, das interne Rating mit der jeweiligen Kommune intensiv zu diskutieren“, sagt Otte.

“Wir würden dieses Rating nie einem anderen zeigen und tun dies auch nicht.” Das bankinterne Rating unterliegt dem Bankgeheimnis. “Wir haben global rund 200 Mrd. € draußen für die öffentliche Hand”, erläutert Otte das Kreditgeschäft mit dem Öffenlichen Sektor in der Deutschen Bank im Detail. In den letzten Jahren habe die Deutsche Bank ein rasantes Wachstum als Finanzierer des Öffentlichen Sektors hingelegt. Die Deutsche Bank ist mittlerweile Nummer zwei im Kurzfrist-Geschaeft mit dem offentlichen Sektor.“

Die Strategie der Deutschen Bank im Bereich Kommunalkredit in Deutschland ergibt sich aus einem Top-down-Ansatz, indem der Anteil des Kreditvolumens im kommunalen Sektor inklusive der kommunalnahen Unternehmen nach Bonitätsklassen und Laufzeiten gesteuert wird, andererseits Bottom-up die Qualität des Kreditportfolios analysiert wird.

Wirtschaftliche Basis und Entwicklung, Haushalt und Finanzstruktur sowie Qualität der Finanzverwaltung sind die drei wichtigen Bereiche der Risikoanalyse zum internen Kommunalrating. Im Detail werden demografische Daten, die Attraktivität des Standortes, laufende Verwaltungstätigkeit, Finanzstrukturdaten, Jahresergebnis und die Qualität von Haushaltsplanung und Rechnungswesen analysiert.

“Warum braucht man überhaupt ein Kommunalrating, wenn doch Kommunen gar nicht insolvent gehen können?” Dieser Frage geht Otte mit Blick auf die Tatsache nach, dass es kein Insolvenzrecht für Kommunen gibt. Kein Kreditgläubiger einer Kommune würde für eine Stadt oder Gemeinde eine Insolvenz anmelden können. “Weil wir ein Moratorium für denkbar halten.” Otte zeigt plausibel das Szenario auf, was passieren würde, wenn ein Bürgermeister tatsächlich seine Landesregierung mit der Bitte anrufen würde, ihm kurzfristig mit Finanzmitteln zur Verfügung zu stellen, da eine Liquiditätslücke aus eigener Kraft und bei gegebenen Linie nicht überbrückt werden kann. Die Gefahr liege in der Kettenreaktion, die schließlich zwar nicht zu Kreditausfällen, aber zu Zahlungsverzögerungen führen könnte. Otte unterstreicht, dass es sich zwar um ein sehr unwahrscheinliches, aber mögliches Szenario handelt.

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Kein Angebot für kommunale Kassenkredite

Von Dr. Oliver Everling | 14.Oktober 2012

Wenn im Zusammenhang mit Kommunalratings von einer „Pleite der Kommunen“ gesprochen wird, ist das zu einen ein Ausdruck der Angst vor einer Handlungsunfähigkeit auf der kommunalen Ebene und zum anderen Ausdruck der Verantwortung für die nächsten Generationen, schreibt Christian Haase. Er gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr.: 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.

Christian Haase ist Bürgermeister in Beverungen an der Weser. Vor seinem Wechsel zur Stadt Beverungen 2001 war er langjährig beim Kreis Höxter beschäftigt. Das Studium der Verwaltungswissenschaften absolvierte er an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen in Soest. Er ist Mitglied des Präsidiums des Städte- und Gemeindebundes NRW (Wahl erfolgt am 06.09.2012 !!!!) sowie des Landesvorstandes der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU NRW.“optional: Die Stadt Beverungen erlebt seit der Stilllegung des Kernkraftwerkes Würgassen 1995 und dem Umbruch in der Holz- und Möbelindustrie einen Strukturwandelprozess, der auch die Kommunalfinanzen erfasst hat.

Haase stellt in seinem Beitrag zum Buch „Kommunalrating“ fest, dass nach wie vor – und es gibt auch keinerlei Hinweise auf eine Änderung – eine kommunale Insolvenz aufgrund des Haftungsverbundes von Bund, Ländern und Kommunen ausgeschlossen ist (§ 12 Abs. 1 Nr. 2 InsO i.v.m. § 128 Abs. 2 GONW). „Rechtlich wie politisch wird es kein Innenminister zulassen, dass ein kommunaler Kredit nicht bedient wird“, ist Haase überzeugt.

Entgegen teilweiser anderer Verlautbarungen wird sich der Risikoansatz auch nicht von Basel II nach Basel III verändern. Das Risikogewicht von Direktausleihungen der Kreditinstitute an Kommunen muss sich deshalb auch zukünftig an der Bonitätsbeurteilung des Zentralstaates orientieren. Bei einer Einstufung Deutschlands mit AAA bleibt es bei der Null-Risiko-Gewichtung.

„Trotzdem schlägt die Verunsicherung des Bankensektors nach den Turbolenzen der Lehmann-Pleite und der Staatsfinanzenkrise in Europa auf die Kommunen durch. Auch wenn die Rolle von Ratingagenturen in diesem Zusammenhang durchaus kritisch zu hinterfragen ist,“ räumt Haase ein, „haben sich bereits über 10.000 deutsche Städte und Gemeinden von der Ratingagentur Fitch durchleuchten lassen. Land auf, Land ab, stellen Kämmerer fest, dass die Angebote auf Nachfragen für Kassenkredite spärlicher werden.“

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Verständlich ist fair

Von Dr. Oliver Everling | 14.Oktober 2012

Nur verständliche Informationen sind in der Finanzberatung auch faire Informationen für Kunden, macht Kurt Bürkin deutlich. Kurt Bürkin, Geschäftsführer der exameo GmbH, sprach auf der Tagung „Ideal oder Real – Gibt es für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine faire Finanzberatung?“ Die Tagung wurde von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Zusammenarbeit mit FCM Finanz Coaching auf der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach durchgeführt.

Eine Information ist verständlich, wenn sie den Bedürfnissen der Leser entspricht. Bürkin illustriert diesen Kernpunkt an konkreten Beispielen. Sprachverständnis entscheide sich am logischen Aufbau des Gesamten Textes und des Layourts, aber auch auf der Wortebene, der Satzebene, der Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung. Gliederung, Konsistenz, Wortlänge, komplizierte Wörter, Fachsprache, Anglizismen, Füllwörter, Schachtelsätze, Nominalstil oder Passivsätze sind Schlagworte für Kriterien, die in der Analyse der Verständlichkeit von Texten eine Rolle spielen.

Basiswert, Cap, DAX-Index, Discount-Zertifikat, Emittent, Finanzinstrument, Marktkapitalisierung – diese, für Fachleute selbstverständliche Begriffe eines Zertifikatsprospekts sind nach Recherchen von exameo für Verbraucher bzw. Anleger ohne finanzfachfliche Vorbildung „schwierig“. Durch exameo wird eine systematische Analyse von Texten bezüglich Satzlängen, Passivsätzen, Fachbegriffen usw. durchgeführt. „PIBs der verschiedenen Anbieter“, warnt Bürkin, „unterscheiden sich nicht wesentlich in Bezug auf Lesbarkeit und Verständlichkeit!“

Abschlag, Discount, Kursabschlag, Preisabschlag – für denselben Sachverhalt werden verschiedene Begriffe verwendet, die den Kunden nur verwirren können. Marktpreisrisiko, Kursrisiko, marktpreisbestimmende Faktoren, marktpreisbestimmende Umstände sind ebenfalls Beispiele für unterschiedliche Begriffe, hinter denen sich letztlich dieselben Sachverhalte verbergen. Die Erläuterungen im Glossar und die Beschreibungen in den Textbausteinen sollten in allen Publikationen möglichst einheitlich verwendet werden, fordert Bürkin.

Regulation, Gesamtrisikoexposure, Turnkey-Geschäft, Risikoboard, Net Assets der Geschäftsfelder usw. – Bürkin hinterfragt die Notwendigkeit von Anglizismen oder gar ihrer Kombinationen mit gebräuchlicheren deutschen Wörtern. Vermeidbare Nominalisierungen und Substantive, Kanzleistil, Verwaltungssprache, Beamtendeutsch, hölzern, distanziert und schwerfällig, ließen sich in den Produktinformationen von Banken vermeiden.

Die Prüfmethode von exameo umfasst fachliche Prüfung, formale sprachliche Prüfung und Testleser, um die Verständlichkeit von Information zu analysieren. Inhaltliche Vollständigkeit, Software-gestützte Analyse der Verständlichkeit, Typografie und viele weitere Aspekte sind integriert zu betrachten.

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