Feri bewertet Skandia European Best Ideas mit „sehr gut“

Von Jian Ren | 31.Oktober 2011

Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG hat den Skandia European Best Ideas zum Stichtag 31. August 2011 mit der Ratingnote A („sehr gut“) bewertet. Der Fonds investiert in Aktien europäischer Unternehmen und verfolgt dabei einen Multi-Manager-Ansatz. Das Portfolio beinhaltet die besten Anlageideen erfolgreicher Fondsmanager.

Maßgeblich für die Bewertung waren unter anderem die Fondskonzeption und der Researchprozess der Skandia Investment Group. Laut Feri erfolgt die Portfolioselektion nach dem sogenannten „4P-Prinzip“, also der Analyse von Philosophie, Personen, Prozess und Performance. Dabei wird die Qualität einer Fondsgesellschaft und ihrer Manager überprüft und mit der quantitativen Detailanalyse der Fondsperformance kombiniert. Auf diesem Wege wird eine Auswahl von Fondsmanagern zusammengestellt, die zunächst ein Musterportfolio managen. Von ihnen werden dann zehn Fondsmanager ausgewählt, die jeweils ein Portfolio von acht bis zwölf Aktien verwalten, ohne dabei an eine Benchmark gebunden zu sein.

Besondere Bedeutung für die Fondsbewertung kommt auch der Selektion der Manager zu. Der für den Skandia European Best Ideas verantwortliche Portfolio-Manager Lee Freeman-Shor zielt darauf ab, durch eine Diversifikation verschiedener Investmentstile und Managementansätze Risiken im Portfolio einzugrenzen. So finden sich im Portfolio des Fonds Manager mit value-orientiertem Stil, wachstumsorientierte Strategien, opportunistische und auf Sondersituationen spezialisierte Manager sowie technische Investmentmodelle.

Der Ratingvergabe ist eine umfangreiche qualitative Bewertung der Managementqualität vorausgegangen. Dabei wurde die Fähigkeit des Fondsmanagements untersucht, eine langfristig stabile und überdurchschnittliche Performance zu generieren (Performance-Indikator). Analysiert wurde außerdem, wie das Management zur Risikokontrolle und -reduktion beiträgt (Risiko-Indikator). Beide Aspekte erhielten eine gute Bewertung. Das Gesamtrating gewichtet Performance- und Risiko-Indikator im Verhältnis 70 zu 30.

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DATEV ist überzeugter Befürworter des nPA-Konzepts

Von Jian Ren | 31.Oktober 2011

Ratingverfahren führen nur dann zu treffenden Klassifizierungen, wenn sie auf verlässlichen Daten beruhen. Die Verlässlichkeit des Dateninputs fängt bei der Frage nach der Identität des Kreditnehmers an und dem damit verbundenen Veritätsrisiko an. Indem die Identität – insbesondere bei Onlinegeschäften – eindeutig erkannt wird, erhöht sich die Verlässlichkeit jedes Ratings.

Seit einem Jahr gibt es den neuen Personalausweis (nPA) und die damit eingeführte Möglichkeit einer sicheren Online-Identifikation. Zu den 30 Organisationen, die für diese Funktion des Ausweises Anwendungsszenarien testen oder bereits bereitstellen, zählt die Nürnberger DATEV eG. Deren – wenn auch derzeit noch rein unternehmensinterne – Pilotanwendung, macht Arbeitnehmern ihre Lohn- und Gehaltsabrechnung abgesichert über die eID-Funktion des neuen Personalausweises online zugängig. Inzwischen ist sie so weit gediehen, dass das Unternehmen in Kürze in die nächste Phase eintreten und den Anwenderkreis auf erste externe Nutzer (Steuerberatungskanzleien und mittelständische Unternehmen) ausdehnen wird.

„Auch wenn an konkreten Nutzungsmöglichkeiten derzeit noch ein Mangel besteht, so ist das Konzept der sicheren Online-Identifikation über den neuen Personalausweis in jedem Fall richtungweisend“, äußert sich Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV eG anlässlich des ersten nPA-Geburtstags. „Wir sind nach wie vor davon überzeugt und werden künftig Anwendungen dafür in den Markt bringen.“ Neben dem technischen Verfahren auf höchstem Sicherheitsniveau sind für DATEV auch der zentrale, übergreifende Ansatz und die damit verbundene Chance für einen einheitlichen Standard schlagende Argumente für den neuen Personalausweis.

Zu Beginn hatten die DATEV-Entwickler mit Verzögerungen bei der Bereitstellung einzelner Komponenten zu kämpfen, die für den Aufbau der eigenen Infrastruktur nötig waren. Weitere Herausforderungen lagen in einer Reihe von Kinderkrankheiten in einzelnen Softwarekomponenten sowie im sehr komplexen Zusammenspiel dieser Bausteine. Inzwischen hat das Gesamtsystem aber einen Reifegrad erreicht, der einen optimistischen Blick in die Zukunft erlaubt.

Darüber hinaus testet DATEV derzeit den Einsatz einer schlankeren Alternative zur offiziellen AusweisApp, deren Laufzeitverhalten ein häufiger Kritikpunkt der Anwender ist. Weil die Software alle Eventualitäten und auch künftig denkbaren Verfahren abdecken soll, ist sie relativ mächtig programmiert, was zu Lasten der Performance geht.

Die DATEV-Anwendung soll einmal großflächig die aufwändige Verteilung von Papier-Auswertungen an Arbeitnehmer, wie etwa Brutto/Netto-Abrechnungen, Sozialversicherungsnachweise oder Lohnsteuerbescheinigungen, durch eine über den neuen Personalausweis abgesicherte digitale Bereitstellung ersetzen. Auf diese Weise lassen sich Prozesse optimieren und Kosten für Papier, Druck, Handling und Porto einsparen. Dazu werden bereits bestehende elektronische Prozesse zwischen Steuerberatungskanzleien und Unternehmen um die Anbindung der Arbeitnehmer erweitert.

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Langfristige Kundenzufriedenheit

Von Jian Ren | 31.Oktober 2011

Welche Rolle muss der Kunde einnehmen, um langfristig mit der Beratung zufrieden zu sein? Dieser Frage wird Horst Schneider auf der Tagung der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach nachgehen.

Jede einzelne Sparte in der Finanzdienstleistungswelt ist hoch komplex – die Kapitalmärkte sind nicht vorhersehbar. Hinzu kommt, dass nach statistischen Erhebungen über 90% der Kunden (über alle Berufsfelder hinweg) wenig Kenntnis bzw. Verständnis über Finanz- und Versicherungsthemen aufweisen.

Ein nachhaltig positives Beratungserlebnis des Kunden ist in der derzeitigen Finanzberatungspraxis daher eher dem Zufall als einer ausgefeilten Planung geschuldet.

Horst Schneider versucht in seinem Vortrag Lösungen aufzuzeigen, indem durch ein neues „Rollenverständnis“ in der Beratung, neue Perspektiven erschlossen und dadurch eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Kundenbeziehung erreicht wird.

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Intervention folgt auf Intervention

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2011

Der Interventionismus schränkt die Handlungsfreiheit der Marktakteure durch staatliche Gebote und Verbote ein und weist dem Staat Aufgaben zu, die politisch für wichtig erachtet werden. “Die Eingriffe in die freien Märkte müssen jedoch den Zweck verfehlen, den ihre Urheber erreichen wollen”, schreibt Thorsten Polleit in seinem Sammelband “Der Fluch des Papiergeldes” im FinanzBuch Verlag (ISBN 978-3-89879-671-2), “weil sie die Akteure zwingen, etwas zu tun, was sie aus Eigeninteresse nicht tun würden. Marktakteure suchen nach Wegen, künstlich geschaffene Hemmnisse zu umgehen. Und die Fehlanreize durch Interventionismus führen zu unbefriedigenden oder unerwünschten Ergebnissen.”

Polleit skizziert einen für den Bürger als Wähler offenbar schwer zu durchschauenden Teufelskreis, immer wieder diejenigen Politiker in ihren Ämtern zu bestätigen, die für die Fehlallokationen verantwortlich sind. Polleit erklärt in seinem Buch, wie die Misserfolge des Interventionismus die Befürworter der Interventionen immer weiter in ihrem Drang bestätigen, mit noch mehr staatlichen Eingriffen die Probleme, die sie angerichtet haben, in den Griff zu bekommen.

“Ist der Weg des Interventionismus einmal beschritten,” schreibt Polleit, “dauert es nicht lange, bis Politiker sich zu Maßnahmen gezwungen sehen, die sie ursprünglich weder beabsichtigten noch für wünschenswert hielten.” Der Interventionismus ebne, so erkannte der
wohl bedeutendste liberale Ökonom des 20. Jahrhunderts und herausragende Vertreter der “”Österreichischen Schule”, Ludwig von Mises (1881–1973), den Weg in den Sozialismus.

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Preistransparenz versus Heterogenität der Preismodelle

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2011

„Wir müssen in der Branche konkurrierende Ziele verfolgen“, sagt Volker Braunberger, Geschäftsführer der itechx GmbH, auf der Fachtagung „Finanzmarktkrise 3.0 – Herausforderungen für KAGen, Depotbanken und Investoren“ in Frankfurt am Main. Die Fachtagung mit neuem Besucherrekord im größten Saal des Hilton Hotels Frankfurt am Main wurde von itechx Asset Management Xperts und FAROS Consulting Pension & Asset Advisory veranstaltet.

Das Investmentfondsgesellschaft in Deutschland hat auch in Deutschland unter der Krise gelitten. Das institutionelle Geschäft sei jedoch durch Stabilität gekennzeichnet gewesen. Mit mehr als 50 Depotbanken habe eine Asset-Konsolidierung bereits erfolgt. Für die, die vorne stehen, sei dies eine „angenehme Situation“, jedoch führe die Preistransparenz in einer oligopolistischen Situation zu einem ruinösen Wettbewerb. „Notgedrungen geht man mit“, beschreibt Braunberger das Verhalten der Anbieter.

Die steigenden Regulierungsanforderungen führen zu einer Vielzahl von Themen, die die Master-KAG, die Depotbank, aber auch die Anleger betreffen, skizziert Braunberger. Der Versicherungskunde braucht ein Solvency-II-Reporting, was entsprechende Investitionen in die IT erfordert. Konsolidiertes webbasiertes Reporting, Kursversorgung, Bewertung  von OTC Derivaten usw. gehören zu den Anforderungen aus dem Marktumfeld.

„Individuell vom Investor verhandelte Preismodelle führen zu einer großen Heterogenität am Markt“, sagt Braunberger und listet die Komponenten auf. Ein massiver Preisverfall habe in den letzten Jahren zu immer weiter fallenden Margen geführt. Erhöhter Leistungsumfang auch aufgrund von Regularien bei gleichbleibender Vergütung führe zu sinkenden Margen bei den Depotbanken.

Braunberger analysiert detailliert die Kundenerwartungen, welche Leistungen als MUST-Leistungen von Depotbank versus KAG zu betrachten sind. Braunberger zeigt eine Reihe von Originalzitaten aus Kundenbefragungen. Mit Blick auf Master-KAG und Depotbank als Dienstleister zitiert Braunberger, „die Betonung liegt auf Dienst und Leistung“.

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Regulatorischer Tsunami durch Anlegerschutz

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2011

Der regulatorische Tsunami und seine Auswirkungen auf die Investmentbranche sind das Thema von Dietmar Roessler, Managing Director der BNP PARIBAS Securities Services GmbH, auf der Fachtagung "Finanzmarktkrise 3.0 – Herausforderungen für KAGen, Depotbanken und Investoren" in Frankfurt am Main. Die Fachtagung wurde von itechx Asset Management Xperts und FAROS Consulting Pension 6 Asset Advisory veranstaltet.

Roessler zeigt die Stoßrichtungen von UCITS IV auf. Fondsverschmelzung, Management Company Pass, Mastter-Feeder, Anzeigeverfahren sind die zentralen Stichworte mit Blick auf erhöhte Industrieeffizienz und leichterem Cross-border Vertrieb. Mit dem Key Investor Document werden im wesentlichen der "vereinfachte Prospekt" ersetzt. So werde auch an den Investor gedacht.

UCITS IV-Auswirkungen sieht Roessler in erhöhter Effizienz der UCITS Industrie, erhöhtem Investorenschutz, leichterem cross-border Vertrieb, dem Auseinanderfallen der Wertschöpfungskette, der Europäisierung der Depotbanken und der Verlagerung der Fondsadministration.

Die AIFMD wird die größten Veränderungen bringen, auf KAG-Seite, aber auch für die Investoren. Strukturelle und operative Risiken würden weg von der Depotbank zum Global Custodian verlagert. Hedgefonds, offene Immobilienfonds, Spezialfonds – alle würden auf einmal über den gleichen Kamm geschert.

Künftig gibt es europäische Pässe für AIFM und AIF, die an professionelle Investoren vertreiben. "Es gibt einen unabhängigen Bewerter nach der AIFMD-Richtlinie", jedoch sei das Thema noch recht stark im Fluss. "Es hat phänomenale Auswirkungen auf uns alle", macht Roessler klar.

Die Grundfunktionen der Depotbanken, die Definition von "Safe Keeping", die Trennung von Eigen- und Fremdbestand in der Verwahrkette sowie die Haftung für Eigen- und Fremdverschuldung führen insgesamt zu einer deutlich erhöhten Haftung der Depotbank. "Es gab immer wieder Fälle, in denen Bestände vermischt wurden", berichtet Roessler aus der Praxis, von den Wirtschaftsprüfern und den Aufsichtsbehörden sei die gesamte Lagerkette nicht wirklich durchleuchtet worden.

"In Zürich oder Genf gibt es keine Wohnungen mehr, weil die Alternative Manager alle in die Schweiz wollen", berichtet Roessler von den Reaktionen der Marktteilnehmer.

Bei UCITS V werde man die weitere Entwicklung bei AIFMD abwarten. Wesentlich verbesserter UCITS Anlegerschutz, Angleichung UCITS an die AIFM, Harmonisierung der Depotbanken in Europa, Gefahr der Vermischung von Markt- und Infrastrukturrisken, wesentlich verschärfte Haftungspflichten von Global Custodians und Depotbanken, Konsolidierung unter den Global Custodians und Depotbanken und erhöhte Verwahrkosten für Anleger.

"Auch wenn der Anlegerschutz deutlich verbessert werde, würden die Anleger dafür nicht mehr bezahlen", skizziert Roessler die Auswirkungen auf den Wettbewerb. Daher seien Ideen und Kreativität gefordert, auf die Entwicklungen zu reagieren.

Das extrem lange Exposure im Asstet-Liability-Bereich würde von manchen Marktteilnehmern durch Modifikation des Geschäftsmodells reduziert, indem UCITS hochgefahren, alle fondsgebundenen Produkte favorisiert würden und damit in das Angebot dieser Produkte investiert werde. "Bei Versicherungen sind alle Teller in der Luft", fasst Roessler zusammen.

Selbst die größten Hedgefondsmanager hätten größte Probleme mit der Umsetzung von Dodd-Frank. sagt Roessler, und erinnert an den Komplettausstieg von Soros. EMIR, die Verordnung über die europäische Marktinfrastruktur gehe man prinzipiell in die richtige Richtung, urteilt Roessler mit Blick auf die Entwicklungen in Europa.

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Mehr Durchblick für Institutionelle

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2011

„Der institutionelle Investor kann in der Regel nicht erkennen, wie die internen Prozesse bei den Anbietern aussehen“, sagt Uwe Rieken, Geschäftsführer der FAROS Consulting GmbH, auf der Fachtagung „Finanzmarktkrise 3.0 – Herausforderungen für KAGen, Depotbanken und Investoren“ in Frankfurt am Main.

So sei beispielsweise die Ressourcenausstattung und die Nachhaltigkeit des Marktauftritts nicht ohne Weiteres transparent. Rieken empfiehlt ein FAROS Rating, mit dem eine Vielzahl von Kriterien der Detailanalyse integriert werden, wie Kundenbetreuung, Leistungsspektrum usw.

Rieken stellt einen Vergleich der Dienstleistungsangebote von Global Custodian A und KAG Dienstleister Performancemessung gegenüber. Demnach werden die meisten Leistungen von beiden erbracht, können von beiden dargestellt werden. Dies erschwere aber die Entscheidung, von wem welche Leistungen abgefordert werden sollen.

Rieken betont die Erfolgsfaktoren einer kundenindividuellen Leistungskombination. „Die Finanzwelt ist immer noch undurchsichtig, selbst für institutionelle Investoren“, sagt Rieken. „Im Grunde ist es also nicht verkehrt und durchaus in Ordnung, wenn wir das qualitativ begleiten.“ Regulatorische Anforderungen, die einfach nur Arbeit erzeugen, ohne aber einen Nutzen zu bringen, dürfen aber die Fokussierung auf das Wesentliche nicht behindern.

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Ratingimplikationen der Kapitalmarkteffizienz

Von Dr. Oliver Everling | 29.Oktober 2011

Prof. Dr. Detlev Hummel und Dipl.-Vw. Robert Mülhaupt vom Lehrstuhl Finanzierung und Banken an der Universität Potsdam führen in ihrem Beitrag zum Buch "Exchange Traded Fund Rating" (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9, http://www.bank-verlag-shop.de/product_info.php/products_id/3030) eine Diskussion zur Kapitalmarkteffizienz. Aus dieser können einige Schlussfolgerungen über die Relevanz von Ratingkriterien für ETF gezogen werden.

"Insbesondere sollten bei diesen Ratings andere Kriterien als bei aktiv gemanagten Fonds Beachtung finden", mahnen die Autoren. Einige Ratingagenturen rechtfertigen zwar die Beibehaltung ihrer für aktiv gemanagten Fonds angewendeten Ratingkriterien für ETF mit der Möglichkeit, diese direkt mit anderen Anlageklassen vergleichen zu können. Wie allerdings Hummel und Mülhaupt argumentieren, liegt beiden Anlageformen eine unterschiedliche Auffassung über die Effizienz der Märkte zu Grunde, die auch bei der Auswahl der Ratingkriterien Beachtung finden sollte.

"Die wichtigste Erkenntnis ist sicherlich," schreiben die Experten aus Potsdam, "dass bei halbstreng informationseffizienten Märkten die in der Vergangenheit erzielte Performance keinen Erklärungsgehalt für zukünftige Ergebnisse hat. Auf eine Einbeziehung des Rendite-Risikoverhältnis in Form von Performancekennzahlen wie der Sharpe-Ratio oder dem Treynor-Index sollte daher bei passiven Anlageinstrumenten verzichtet werden."

Dies gelte aufgrund der Forschungsergebnisse der Wissenschaft grundsätzlich auch für Ratings von aktiv gemanagten Fonds. "Allerdings kann man diesen zugutehalten," sagen Hummel und Mülhaupt, "dass sie sich ja gerade über einen Vergleich zu einer Benchmark definieren und sich daher an diesen Kennzahlen messen lassen müssen."

Das ändere aber nichts an der Tatsache, dass diese Zahlen auch bei aktiv gemanagten Fonds dem Anleger keinen Informationsgehalt über die zukünftige Performance liefern. Dies ist auch durch eine empirische Studie von Blake und Morey empirisch nachgewiesen. Kritisch merken die Autoren an: "Zwar weisen Fonds mit schlechtem Rating eine relativ schlechtere zukünftige Performance auf, Fonds mit Top-Ratings erreichen aber keine höhere Performance, als die mit einem guten oder einem mittleren Rating."

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Ratings durch Malware in Gefahr

Von Dr. Oliver Everling | 27.Oktober 2011

Kriminelle Organisationen können mit Hilfe von Malware Firmen erpressen, hemmungslos Spam-Mails versenden oder Zugangsdaten für Internet-Dienste und Bankdaten auslesen. Geheimdienste manipulieren Industrieanlagen und Ermittlungsbehörden lesen unter nicht aus-reichend geklärten rechtlichen Rahmenbedingungen Rechner aus. Hacker führen die IT-Industrie vor und zeigen auf, dass die heutigen IT-Sicherheitsmechanismen unzureichend sind. Diese Entwicklung dürfte nicht ohne Folgen für Unternehmensratings bleiben, wenn sie von der Industrie nicht entschlossen angegangen wird.

"Wir gehen heute davon aus, dass auf mehr als jedem 25. IT-Endgerät Malware vorhanden ist, mit der unsere IT-Endgeräte fremdgesteuert und manipuliert werden können", sagt Prof. Pohlmann, Vorstandsvorsitzender des IT-Sicherheitsverbands TeleTrusT. Da aber immer wichtigere Daten auf diesen IT-Endgeräten gespeichert sind, Zugangsdaten für Internet-Dienste sowie Bankdaten ins Netz gelangen und die Industrieanlagen zunehmend an das Internet angekoppelt werden, muss die Industrie einen Quantensprung in der IT-Sicherheit einleiten, folgert Pohlmann.

“Die Schutzstrategie muss weg von den reaktiven hin zu aktiven IT-Sicherheitssystemen,” fügt Dr. Holger Mühlbauer hinzu, Geschäftsführer

des TeleTrusT Deutschland e.V., “Sicherheitssystemen, die eine Ausführung von Malware verhindern können. Solche aktiven IT-Sicherheitssysteme arbeiten mit einem Sicherheitskern und mit Virtualisierung auf den Endgeräten, können Software messbar machen und mit einer starken Isolation den Daten und Anwendungen – und damit den Werten auf unseren Endgeräten – nachhaltige Sicherheit bieten.”

Dafür müsse die Softwarearchitektur der IT-Endgeräte allerdings grundlegend anders aufgebaut sein als bisher. Außerdem müssen Sicherheits-Infrastrukturkomponenten geschaffen werden, damit diese modernen IT-Sicherheitstechnologien organisationsübergreifend genutzt werden können. Auf Forschungsebene stehen innovative IT-Sicherheitssysteme schon länger zur Verfügung. Die ersten IT-Sicherheitsunternehmen bieten bereits ausgereifte Produkte. Jetzt werde es Zeit, heißt es aus Berlin, dass diese von der Industrie eingeführt werden, damit eine höhere Sicherheit und Verlässlichkeit der IT-Endgeräte erzielt werden kann.

Daher fordert der IT-Sicherheitsverband TeleTrusT die Industrie auf, diesen Schritt zu gehen, um die positiven Möglichkeiten, die das Internet bietet, nutzen zu können, aber mit deutlich weniger Risiko.

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Deutsche Bürometropolen: Hort der Stabilität

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 26.Oktober 2011

Dank der guten konjunkturellen Entwicklung und der ausgezeichneten Fundamentaldaten hat sich der deutsche Immobilienmarkt im internationalen Vergleich gut behauptet. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen war die Wirtschaftsleistung in Deutschland höher als im Jahr 2007, zum anderen schaffte Deutschland als einziges Land eine nennenswerte Reduktion der Arbeitslosenquote, sagte Wolfgang Kubatzki von Feri EuroRating Services auf dem Immobilien Symposium der Beratungsgesellschaft in Frankfurt. Als positiv merkte der Ratingexperte weiter an, dass die Staatsverschuldung im Mittelfeld der entwickelten Industrieländer liege und dass das Haushaltsdefizit zu den geringsten in der Welt gehöre.

Mit Blick auf die globalen Transaktionsmärkte sagte Kubatzki, dass das Transaktionsvolumen in den USA, den EMEA und UK zwar die größte Dynamik im Zeitraum 2006-2011 aufwiesen. Gleichwohl konnten auch die deutschen Büroimmobilienmärkte im gleichen Zeitraum eine Steigerung von 20 % verzeichnen. Dagegen sei das Transaktionsvolumen in Frankreich sogar rückläufig. Stark im Fokus der Investoren seien Büro- und Einzelhandelsimmobilien, die für 70 % des Transaktionsvolumens stünden.

Kuzbatzki ging auch noch auf die Performance der deutschen Top-Hochburgen ein. So haben Büros in deutschen Toplagen im 5-Jahres-Zeitraum eine höhere Gesamtrendite ausgewiesen als europäische Metropolen – das bei einer Volatilität, die deutlich unter der vergleichbarer europäischer Märkte lag.

Trotz der erheblichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Staatsschuldenkrise und der sich abschwächenden konjunkturellen ist sich Kubatzki sicher, dass die positive Entwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt weiter anhalten werde. Denn in der Krisenzeit hätten sich die deutschen Bürometropolen durch eine hohe Stabilität ausgezeichnet.

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