Zahlungsmoral legt im Mai dank anhaltenden Aufschwungs weiter zu

Von Jian Ren | 11.Juni 2011

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich im Mai dank des weiter anhaltenden Aufschwungs der deutschen Wirtschaft erneut leicht verbessert. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa- AFX erstellte D&B-Zahlungsindex legte im Mai damit bereits den 24. Monat nacheinander zu. „Die deutsche Wirtschaft behält ihren Schwung besser als Anfang des Jahres gedacht“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Mittwoch in Darmstadt. „Die anhaltende Schuldenkrise in Portugal und Griechenland bringt zwar weiterhin Unruhe in die Eurozone. Jedoch zeigt sich die deutsche Wirtschaft unbeeindruckt davon.“

Ihren Schwung beziehe sie aus dem anhaltend guten Exportgeschäft vor allem nach Asien und mittlerweile auch Südamerika. Die gute Binnenkonjunktur trägt mittlerweile ebenfalls ihren Anteil zum Boom bei. Der D&B- Zahlungsindex legte im Mai auf 86,8 (April 86,62) Prozent zu. Seit dem Tiefpunkt des D&B-Zahlungsindex im Mai 2009, als der Index auf 78 Prozent gefallen war, verbesserte sich die Lage deutlich. Der Index sagt aus, dass im Mai 2011 rund 3,9 Millionen der rund 4,5 Millionen Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich bezahlten. Das sind 390.000 Firmen mehr als zum Höhepunkt der Krise.

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Scope bündelt alle Analysen auf einer zentralen Internet-Plattform

Von Jian Ren | 11.Juni 2011

Kapitalanleger können jetzt unter www.scope-analysis.de auf die neue internetbasierte Analyseplattform von Scope Analysis zugreifen. Die neue Plattform führt Scope-Analyseergebnisse aus allen wichtigen Investmentsegmenten – Offene und Geschlossene Fonds, Indexfonds und Zertifikate – zusammen. Damit hat das breite Anlegerpublikum erstmals die Möglichkeit, Scope-Analysen zu Märkten, Produkten und Managern aus dem gesamten Analyseuniversum der Ratingagentur direkt abzurufen.

Unter anderem stellt Scope Analysis Privatanlagern aktuelle Meldungen zu Märkten, Produkten und Emittenten direkt aus der Feder des Fachanalysten zur Verfügung. In diesem aktuellen Format nehmen die Scope-Experten Einschätzungen zu Marktentwicklungen vor, präsentieren Analyseergebnisse und geben unmittelbar Einblick in die aktuelle Bewertung von Produkten. Durch den Zugriff auf die neue Plattform wird es für Privatanleger und Berater deutlich einfacher, bei allen wichtigen Investmentsegmenten stets auf dem neuesten Informationsstand zu sein. Auf der neuen Scope-Plattform erscheinen aktuelle Meldungen durchlaufend in einem Fenster auf der Startseite, ältere Meldungen bleiben in einem Archiv weiterhin verfügbar.

Anleger haben auf der neuen Seite auch Zugriff auf die Ratingergebnisse von Scope Analysis. Nach Eingabe der ISIN können Investoren die Scope-Qualitätsbewertung und die Risikoklasse des Produkts ablesen. Außerdem werden Basisdaten zum Produkt bereitgestellt. Dazu gehören u.a. Anbieter, Zielmarkt sowie Struktur bzw. Funktionsweise des jeweiligen Anlageprodukts. Für die bessere Einschätzung der Anbieter macht Scope künftig auch die Eckdaten der Management-Ratings öffentlich verfügbar.

Darüber hinaus können sich künftig auch Privatanleger in einem zentralen Abo-Center der neuen Plattform für den kostenfreien Bezug der Scope Publikationsformate freischalten lassen. Zu beziehen sind beispielsweise die Newsletter „Scope AnalysisKompakt“ und die Kurzstudienformate „Scope Analysis Report“, u.a. zu den Scope Geschäftsklimaindizes in den einzelnen Marktsegmenten. Neben den Publikationen, die zur Vereinfachung der Auswahl nach Anlageklassen aufgefächert sind, haben Anleger die Möglichkeit, die aktuellen Analyse- und Ratingmitteilungen von Scope per E-mail zu beziehen – je nach Wunsch als Tages- oder Wochenzusammenfassung.

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B2B-Rating

Von Jian Ren | 11.Juni 2011

Die URA Rating Agentur hat ihre Ratingservices um ein neues attraktives Angebot erweitert, das B2B-Rating. (www.ura.de)

Interessenten haben die Möglichkeit, diese Bilanzauswertung mit/ohne Branchenbenchmarking zu bestellen, ohne Abonnement mit Einrichtungspreis und Jahresmindestabnahme. Binnen 24 Stunden erhält der Kunde die bestellten Bilanzanalysen per Email als pdf-Datei. Die Zahlung folgt bequem per Creditcard oder per Paypal.

Das B2B-Rating dient den Unternehmen bzw. ihren Beratern zur Selbstanalyse wie auch zur Planung einer verbesserten Bilanzstruktur. Zunehmend werden sie genutzt beim Risikomanagement von Unternehmen und somit für das Bilanzrating von Geschäftspartnern und Wettbewerbern.

Nach Bestellung eines B2B-Ratings analysiert die URA den Jahresabschlusses eines Unternehmens auf der Grundlage der Originaldaten von mindestens den letzten zwei Geschäftsjahren. Der 16-seitige Bericht des URA Solvenz Checks enthält neben den Kennzahlen und deren Herleitung ein Bilanzrating mit einjähriger Ausfallwahrscheinlichkeit, die Einstufung in die in Deutschland übliche IFD-Masterratingskala wie auch die Struktur von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung.Die einjährige Ausfallwahrscheinlichkeit (12-18 Monate ab Bilanzstichtag) wird ausschließlich auf der Grundlage von Jahresabschlussdaten (Bilanz, G+V, Anhang) von mindestens zwei Jahren ermittelt. Die Beurteilung stellt eine Meinung der URA Rating Agentur zu der Bestandsfähigkeit des jeweiligen Unternehmens dar.

Die URA Rating Agentur verwendet hierbei die zusammen mit der Datev eG Nürnberg entwickelte Bilanz-Rating-Methode, bei der mit fünf ratingrelevanten Kennziffern mit mathematisch statistischen Verfahren und logistischer Regression eine einjährige Ausfallwahrscheinlichkeit errechnet wird. Die Angabe der Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) erfolgt in % im Vergleich zu allen Unternehmen der deutschen Wirtschaft. Hierbei handelt es sich um ein Scoring im Sinne der EU-Verordnung für Creditrating Agenturen.

Für Unternehmen, die ausschließlich die „Kurzbilanz“ mit verdichteten Bilanzposten, ohne Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang veröffentlichen, erstellt die URA Rating Agentur kein B2B-Rating. Kleine Kapitalgesellschaften, GmbH & Co. KG´s sind bisher ausschließlich zur Veröffentlichung von „Kurzbilanzen“ verpflichtet. Die vorgesehene Qualität der für das mathematisch statistische Analyseverfahren notwendigen Kennzahlen für das B2B-Rating der URA Rating Agentur ist bei der Kurzbilanz nicht ausreichend.

Der volle Nutzen der Interpretation von Bilanzdaten mittels einer Bilanzratingtechnologie entfaltet sich jedoch nur, wenn das Ergebnis des Ratings verglichen werden kann mit Branchenunternehmen des gleichen Wirtschaftszweiges. Das Branchenbenchmarking der URA Rating Agentur zeigt die Positionierung des analysierten Unternehmens im Vergleich zu Branchenunternehmen nach den Wirtschaftszweigen des Deutschen Statistischen Bundesamtes (WZ 2008). Den in 10 Gruppen eingeteilten Unternehmen der Peergroup wird das Unternehmen gegenübergestellt. So wird die Einschätzung der Bonität eines Unternehmens schlüssig. Dieses in Zusammenarbeit mit der Datev e.G. Nürnberg entwickelte Branchenbenchmarking verlässt die bisherige Methode des Vergleichs am Median der Branche. Da jedes Unternehmen der Branchenpeergroup mit der gleichen Bilanzratingtechnologie untersucht wurde, wird ein Vergleich mit den 10 Dezil der unterschiedlichen Bonitäten einer Branche erst möglich.

Die Prüfung der wirtschaftlichen Situation von Geschäftspartnern, Kunden, Lieferanten oder Wettbewerbern wurde bisher durch Einsicht in die veröffentlichten Jahresabschlussdaten des Bundesanzeigers mit Hilfe verschiedener Analyseverfahren durchgeführt. Mit der URA Rating Factory wurde ein Standard geschaffen, der seit 2009 Bilanzanalyse ohne manuelle Dateneingabe den Weg ebnet. Bereits heute sind mehr als 40.000 Jahresabschlüsse mit Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang der mittel-großen und großen Kapitalgesellschaften und GmbH & Co. KG´s im elektronischen Bundesanzeiger verfügbar. Diese Möglichkeiten sollte jeder Unternehmer nutzen. Die URA Rating Agentur und ihre Ratingservices nach dem neuesten Stand der Technik helfen beim Risk Mangement und bei dem eigenen „Schattenrating“.

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Seismische Wellen bei Bankenrisiken

Von Dr. Oliver Everling | 9.Juni 2011

Was passiert, wenn staatliche Hilfe in Zukunft für Banken nicht mehr zur Verfügung steht? Wird es noch Appetit von Investoren für nachrangige Bankschuldverschreibungen geben? Michael Dawson-Kropf, Senior Director Financial Institutions bei Fitch Ratings, wirft auf der Fitch Ratings 2011 Global Banking Conference zentrale Fragen des Bankwesens auf (www.fitchratings.com).

Konservative Refinanzierungsstruktur, schonende Abwicklung bei Schieflagen und makroökonomische Perspektive – in diesen Bereichen sind die drei Säulen der “Bankenweisheit” zu suchen.

Dawson-Kropf zeigt das transparente Vorgehen von Fitch Ratings, Banken zu klassifizieren. Das höhere von Individual- und Unterstützungsrating einer Bank entscheidet über das Bankenrating. Seit 1978 ist nicht eine einzige Bank in Zahlungsschwierigkeiten geraten, wenn das Unterstützungsrating von Fitch Ratings in der obersten Kategorie war.

In der einfachen A-Ratingklasse gibt es eine Konzentration von Banken, die auf ihrem Ratingboden aufsitzen, also ihr gutes Rating nur deshalb erhalten, weil sie im Notfall extern unterstützt würden. Der “Rating Floor” zieht sich weltweit jedoch praktisch über alle Ratingkategorien, wirkt sich also nicht nur bei Banken mit Anlagequalität aus.

Die Unterstützungsmechanismen für Banken haben dreifache Wirkung: Sie reduzieren die Anzahl von Ausfällen bei Banken, führen im Durchschnitt zu einer Erhöhung der Ratings und reduzieren die Volatilität der Ratings – Ratings werden also stabiler, Klassenwechsel seltener.

“Das Restrukturierungsgesetz halte ich für eine große, internationale Bank in Deutschland für praktisch nicht anwendbar”, warnt Dawson-Kropf mit Blick auf die veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen Banken künftig nach Schieflagen umstrukturiert werden könnten.

“In Krisen kann das Emissionsvolumen grundsätzlich nicht unverändert aufrecht erhalten werden, aber es werden relativ mehr Covered Bonds emittiert”, zeigt Dawson-Kropf anhand einer Statistik auf, nach der besicherte und unbesicherte Verbindlichkeiten in einem Multiplikatorverhältnis korrelieren.

Dawson-Kropf beendet den Traum der Regulierer, zwischen “guten” und “schlechten” Bankgeschäften zu trennen. Nach Vorstellung der Regulierer würde das Investmentbanking mit den aus dem “Spielcasino” bekannten Erscheinungen klar vom “guten” Retail und Commercial Banking getrennt. Praktisch lassen sich diese Bereiche aber nicht trennen und insbesondere sind Ansteckungseffekte nicht auszuschließen.

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USA fallen von AAA auf AA

Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2011

Während Douglas Renwick, Director Sovereign Ratings von Fitch Ratings auf der “2011 Global Banking Conference” in Frankfurt am Main das AAA-Rating der USA verteidigt und auch den Ausblick für das AAA als “stabil” sieht, stuft die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG als erste Ratingagentur das Kreditrating für die USA von AAA auf AA herab. Feri-Analysten begründen den Schritt mit der anhaltenden Verschlechterung der Bonität des Landes infolge hoher Staatsverschuldung, unzureichender Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung und schwächerer Wachstumsaussichten.

„Die US-Regierung hat die Folgen der Finanzmarktkrise bisher in erster Linie durch eine Ausweitung der Staatsverschuldung bekämpft. Wir sehen nicht, dass hier ausreichend gegengesteuert wird“, sagt Dr. Tobias Schmidt, Vorstand der Feri EuroRating Services AG. „Unser Rating-System zeigt eine Verschlechterung eindeutig an, daher ist die Herabstufung des Kreditratings der USA die logische Folge.“

Bereits im dritten Jahr in Folge liegt die Defizitquote der USA im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweistelligen Prozentbereich. „Defizite solcher Größenordnungen sind mit einer nachhaltigen Haushaltspolitik nicht vereinbar. An ein besseres Rating ist erst wieder zu denken, wenn die US-Regierung ihren Haushalt langfristig tragfähig konsolidiert“, so Schmidt abschließend.

Feri EuroRating Services ist bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als EU-Ratingagentur zugelassen und erstellt seit mehr als 20 Jahren Länderratings. Monatlich bewerten die Feri-Analysten aus Sicht eines ausländischen Investors die Fähigkeit sowie Bereitschaft von Staaten, ihre Schulden zurückzuzahlen. Als Ergebnis erhält das bewertete Land ein Kreditrating in elf möglichen Abstufungen zwischen „AAA“ (beste Kreditwürdigkeit) und „Default“.

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Schlechte Aussichten für Griechenland

Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2011

Entgegen mancher Gerüchte hat sich der Ansatz für Bankenratings von Fitch Ratings auch über die Krise hinweg als erstaunlich stabil erwiesen. David Weinfurter, Group Managing Director für Financial Institutions bei Fitch Ratings, zeigt anlässlich der Fitchs Ratings 2011 Global Banking Conference in Frankfurt am Main auf, dass die Stabilität des Ratingansatzes jedoch nicht bedeute, dass sich Ratings einzelner Banken nicht ändern würden.

Regulierung, makroökonomisches Umfeld, Staatsschulden, Refinanzierung, fundamentale Faktoren und Erfordernisse weiterer Unterstützung sind die Themen bei Bankenratings. Weinfurter fokussiert den Aspekt der staatlichen Unterstützung für Banken.

Unterstützung wird von Fitch Ratings unter dem Gesichtspunkt geprüft, inwieweit nicht-nachrangige Gläubiger einer Bank befriedigt würden. Die Geschichte der Banken zeigt, dass Banken immer wieder durch staatliche Eingriffe gerettet wurden. AIG wurde gerettet, Lehmann Brothers nicht – auch die USA seien in dieser Frage inzwischen schwierig einzuschätzen.

Douglas Renwick, Director Sovereign Ratings bei Fitch Ratings, zeigt die divergierenden Entwicklungen der staatlichen Verschuldung zwischen entwickelten und entwickelnden Märkten auf. Die öffentliche Verschuldung in den entwickelten Märkten habe stark zugenommen, während sie in den entwickelnden Märkten eher abgenommen habe. Zugleich sei eine Konvergenz des Verschuldung des Privatsektors zu beobachten.

Renwick macht die Unterschiede zwischen den Schuldenproblemen verschiedener Staaten deutlich. Griechenland sei gegenüber dem Ausland verschuldet, während andere Staaten, auch Italien, ihre Schuldenprobleme in stärkerem Maße intern lösen könnten. Renwick bemisst die “Distanz zur Solvenz” 2010 und erwartete Werte für 2012: Demnach ist der Weg für Japan, Irland, Portugal und die USA besonders weit, für Italien und Deutschland dagegen kurz.

Schon im nächsten Jahr stehe Griechenland vor neuen Herausforderungen, wenn “frisches Geld” benötigt werde. Das ohnehin schon spekulative Rating auf die Staatsschulden Griechenlands B+ sei daher durch einen negativen Ausblick belastet. Die Privatisierung sei keine signifikante Quelle der Entlastung, da nicht genau bestimmt werden könne, wann daraus Effekte zu verzeichnen seien.

Renwick wirft den Blick nach Portugal: Die tiefe Rezession in Portugal habe gerade erst begonnen Scharfe Einschnitte und Anpassungen makroökonomischer Ungleichgewichte, starke Zunahme Non-Performing Loans (NPL) usw. werden Portugal weiterhin belasten, so dass der Ausblick für das zurzeit noch “investment grade”-Rating von BBB- immer noch negativ ist.

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Schuldenkrise als Interna der Eurozone

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juni 2011

“Das Schuldenproblem der Eurozone ist im Wesentlichen ein internes”, sagt Grit Heinz, Leiter Wealth Management Research Deutschland, UBS Deutschland AG, in Frankfurt am Main, “das Schuldenproblem der USA dagegen im Wesentlichen ein chinesisches.” Die “gute” Nachricht der europäischen Schuldenkrise sei also, dass die Probleme innerhalb Europas liegen würden, während die Amerikaner mit Chinesen konfrontiert seien.

Jürgen Altmann, Managing Director der UBS Deutschland AG, begrüßte Heinz im OpernTurm zu seinem Vortrag "Spannungsfeld Eurozone": Die Differenzen haben seit der Euroeinführung innerhalb der Eurozone zugenommen, denn es gibt anhaltende und zunehmende Leistungsbilanz-Ungleichgewichte.

Der Realzinseffekt verstärkt und verlängert den Konjunkturzyklus, die Eurozone destabilisiere den Konjunkturzyklus, meint Heinz. Der Konjunkturverlauf verschärfe sich durch den Euro, so seine These. Die Eurozne führe zu unterschiedlicher Wettbewerbsfähigkeit der Preise, so Heinz, denn der Ausgleich über den Wechselkurs funktioniere unter Eurobedingungen nicht mehr. Deutsche Produkte seien deshalb relativ günstiger geworden.

“Alle Länder haben weitergemacht wie bisher und haben vergessen, dass es den Euro gibt”, sagt Heinz und macht den Effekt am Beispiel der Autos in Italien deutlich: Früher seinen italienische Autos für Italiener am günstigsten gewesen, heute kaufen sie sich die Autos günstiger aus dem Ausland.

“Deutschland wird zurzeit überstimuliert durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank”, sagt Heinz, auch das sei eine Konsequenz der Währungsunion.

“Unserer Meinung nach stehen den politischen Entscheidungsträgern drei Optionen zur Verfügung: sich mit Notlösungen zu begnügen, fiskalische Integration und eine Redimensionierung der Eurozone. In den kommenden Monaten und Jahren dürften die politischen Entscheidungsträger die erste Option wählen und somit die bestehenden Mechanmismen ausbauen. Gleichzeit dürften sie einer grundlegenden Neuorientierung der Eurozone aus dem Wege gehen. Der Euro dürfte weiterhin”, so die Conclusio von Heinz, ”anfällig für Instabilität bleiben.”

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Vom Produktrückruf zum Downgrading

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juni 2011

Produktrückrufe gibt es in allen Schadenklassen, vom kleinen Ärgernis bis zur Katastrophe, die das Unternehmen in seinem Fortbestand bedrohen kann. Die Liste der entstehenden Schäden reicht vom direkten Rückholen der Ware über Entschädigungen für eventuelle Kosten und Ertragsausfälle bei den Kunden sowie eigene Umsatz- und Gewinneinbußen bis hin zum entstehenden Imageschaden für Unternehmen und Marke. Je nach Branche geht es um sehr unterschiedliche Produktgefahren und Risiken – typischerweise sind es etwa Nebenwirkungen bei Medikamenten, Funktions- oder Komfortverlust bei Autoteilen oder Verunreinigungen bei Lebensmitteln.

Der Versicherungsmarkt bietet für diesen Fall Produktrückrufversicherungen, mit denen sich Unternehmen absichern können. „Nur sehr wenige Unternehmen wissen allerdings, ob sie über einen passenden Versicherungsschutz verfügen, ob alle wichtigen Risiken abgedeckt und alle sinnvollen Bewältigungsstrategien implementiert sind“, sagt Olaf Keller, Geschäftsführer von Marsh Risk Consulting. „Die Deckungssummen sind in der Regel historisch gewachsen – oder sie sind abgeleitet von externen Informationen wie der eingekauften Deckungssumme für Produktrückrufe des Wettbewerbs.“

Nur wer weiß, welche Produkte welchen Schaden mit welcher Wahrscheinlichkeit verursachen können, ist in der Lage, seine Risiken adäquat zu kontrollieren. „Darum ist es sinnvoll, das Risikopotenzial durch Szenarioanalysen quantitativ zu bestimmen und in einen ganzheitlichen Risikomanagementprozess zu integrieren, der ein wirtschaftlich sinnvolles Optimum an Deckungs- und Schadenbewältigungsstrategien ermöglicht“, so Olaf Keller. Mit einer von Marsh Risk Consulting entwickelten neuen Methode können die wichtigsten Produktrisiken identifiziert, quantifiziert und aggregiert werden, um eine passende unternehmensweite Absicherungsstrategie zu etablieren.

Auf Basis dieser Analyse können Bewältigungsstrategien – beispielsweise bei der Vertragsgestaltung oder im Qualitätsmanagement – sowie spezifische Deckungslücken identifiziert und geschlossen werden. Darüber hinaus ist es damit aber auch möglich, angemessene Deckungssummen für das Produktrückrufrisiko auf Unternehmensebene zu bestimmen. Ein abschließender Bericht dokumentiert die Ergebnisse der einzelnen Vorgehensschritte und liefert damit unter anderem eine transparente und auch für Dritte nachvollziehbare Grundlage für die Entscheidung über die Deckungssumme.

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Mangelnde Bonitätsdifferenzierung

Von Dr. Oliver Everling | 6.Juni 2011

“Nach mehreren Wochen der Gerüchte, Dementis und Ungewissheit ist jetzt klar,” sagt Valentijn van Nieuwenhuijzen, Head of Strategy, Strategy & Tactical Asset Allocation Group, ING Investment Management, Den Haag, “dass die politisch Verantwortlichen in Europa erneut vorgeführt wurden und es Europa immer noch an der zur Lösung der Staatsschuldenkrise erforderlichen Transparenz und Koordination mangelt.” Nun habe es den Anschein, dass die „politischen“ Initiativen einiger im Mittelpunkt stehender Akteure in den letzten Wochen wiederum zu einer Meinungsschere geführt haben. In Europa sei der Populismus auf dem Vormarsch und der politische Wille, dem Gemeinwohl Europas Wählerstimmen zu opfern, scheine deutlich nachzulassen.

Insofern sei es wichtig, zu erkennen, dass die Staatsschuldenkrise an der Euro-Peripherie nicht nur eine, sondern mehrere Ursachen habe. Doch nicht alle dieser Ursachen fallen (oder fielen) in den Einflussbereich der Regierungen der betreffenden Länder. “Das gilt natürlich nicht für die unverantwortliche Haushaltspolitik von Ländern wie Griechenland und Portugal.” Vielmehr betreffe dies Auslassungen und Mängel beim Entwurf der Währungsunion (fehlende Regelungen zur fiskalischen Umverteilung), übermäßiges Kreditwachstum sowie die daraus folgenden Immobilienmarktblasen.

Im Falle Spaniens und Irlands spielten die letztgenannten Faktoren eine weitaus größere Rolle als die Führung der öffentlichen Haushalte vor Ausbruch der Schuldenkrise. Van Nieuwenhuijzen: “Hinzu kommt, dass auch Deutschland und Frankreich in fiskalpolitischer Hinsicht nicht mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Vielmehr haben diese Länder im Herzen Europas die Stabilitäts- und Wachstumsregelungen seit Einführung des Euro weitenteils ignoriert und sogar für eine Änderung der Vorschriften plädiert, als ihre Regelverstöße zu offensichtlich wurden.”

Zudem haben die geldpolitischen Entscheidungsträger bislang nicht signalisiert, dass eine Notwendigkeit bestehe, die Staatsschuldner der Eurozone nach Bonität zu differenzieren, warnt van Nieuwenhuijzen. “Die EZB hat Banken gegenüber bisher stets dieselben Kreditvergabekriterien angewandt – ganz gleich, ob sie griechische Staatsanleihen oder deutsche Bundesanleihen zur Besicherung ihrer Darlehen anboten. Desgleichen hat die EZB bislang nicht kategorisch vor den Gefahren für die finanzielle Stabilität gewarnt, die eine übermäßige Kreditaufnahme durch öffentliche und private Stellen in den Peripherieländern darstellt.”

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Griechenland zieht Banken nach unten

Von Dr. Oliver Everling | 6.Juni 2011

In der vergangenen 22. Kalenderwoche 2011 stand erneut die europäische Schuldenkrise im Mittelpunkt, schreibt die Bayerische Landesbank, GF Markets, Volkswirtschaft und Research.

Während zu Beginn der Woche noch verstärkt über Ansteckungsrisiken (Italien, Belgien) diskutiert wurde, war ab Wochenmitte Griechenland wieder das marktbeherrschende Thema (Herabstufung durch Moody’s auf Caa1, Ausblick negativ), schreibt die BayernLB: “Die Spekulation über ein baldiges Hilfspaket stützten die Märkte, die von schwach ausgefallenen Konjunkturdaten belastet wurden. Trotz der unter den Erwartungen ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag sorgte die auf Staatsebene getroffene Vereinbarung von Troika und griechischer Regierung für Erleichterung. Im Wochenvergleich schloss der iTraxx Main wenig verändert, die Financial Indizes engten sich am Freitag spürbar ein.”

Die steigende Wahrscheinlichkeit für staatliche Schuldenrestrukturierung und hohe Korrelation mit dem Bankensektor veranlasste Moody’s nach der Senkung des Länderratings für Griechenland von B1 auf Caa1 dazu, das Deposit und Senior Debt Rating für acht griechische Banken herabzustufen (jeweils mit negativem Ausblick): National Bank of Greece SA (NBG) auf B3 von Ba3, EFG Eurobank Ergasias SA (Eurobank) auf B3 von Ba3, Alpha Bank AE (Alpha) auf B3 von Ba3, Piraeus Bank SA (Piraeus) auf B3 von Ba3, Agricultural Bank of Greece (ATE) auf B3 von B1, Attica Bank SA auf B3 von B1, Emporiki Bank of Greece (Emporiki) auf B1 von Baa3, General Bank of Greece (Geniki) auf B1 von Baa3.

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