Nachhaltigkeit, Engagement und Multi-Asset

Von Dr. Oliver Everling | 13.Mai 2011

Nachhaltigkeit, Engagement und Multi-Asset – das sind die drei Schlagworte, mit denen Ingo Speich, Senior Portfoliomanager der Union Investment Privatfonds GmbH, auf der itechx Fachtagung (www.itechx.de) in Frankfurt am Main aktuelle Trends im Portfoliomanagement skizziert.

“Wir langjährige Expertise im Management von nachhaltigen Anlagen.
Mehr als 3,5 Milliarden Euro nachhaltig betreutes Vermögen in Publikumsfonds, Spezialfonds und Beratungsmandaten, langjährige Expertise im kirchlichen und karitativen Bereich, Bistümer und Landeskirchen, Kirchenbanken, Caritative Einrichtungen, Stiftungen und bereits eine breite Auswahl an nachhaltigen Fonds in Zusammenarbeit mit starken Partnern”, so die Bilanz von Speich zu diesem Thema.

“Man kann nicht sagen, dass Nachhaltigkeit prinzipiell einen Mehrwert produziert”, warnt Speich vor überzogenen Erwartungen. Insbesondere leiste der Aspekt Nachhaltigkeit aber Vorteile beim Risikomanagement, denn “schwarze Schwäne” können einen Mega-Effekt auf die Existenz von Unternehmen haben (Stichwort Nuklearkatastrophe).

Zum Stichwort “Engagement”: Warum sollte ein Investor aktiv Einfluss auf ein Unternehmen ausüben? “Es besteht eine Verpflichtung des Investors aufgrund der Vermögensrechte seine gesamtwirtschaftliche und moralische Verantwortung wahrzunehmen. Der Einfluss eines Investors auf die Unternehmensstrategie kann sich wertsteigernd auf den Unternehmenswert und positiv auf die Unternehmensführung auswirken. Die Glaubwürdigkeit eines Investors wird durch die Konsistenz der Anlage- und Ausgabenseite erhöht. Und: Schwer messbare Risiken für Aktionäre können sich durch den aktiven
Dialog mit den Unternehmen verringern”, sagt Speich und nutzt die Fachtagung der itechx, um den Engagement-Ansatz von Union Investment zu skizzieren.

“Der Anleger von heute sucht eine sichere Geldanlage – doch der Wunsch nach Rendite bleibt”, berichtet Speich mit Blick auf das Thema “Multi-Asset”. Hier sieht Speich die Vielzahl unabhängiger Marktchancen für erfolgsentscheidend an, nach dem 4M-Prinzip: Viele Ertragsquellen nutzen, Multi Asset, Multi Alpha, Multi Instrument und Multi Management.

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Megatrends und Regulierungstsunami

Von Dr. Oliver Everling | 13.Mai 2011

Megatrends sind wie Gletscher im Hochgebirge: Sie bewegen sich langsam, aber mit unerhörter Macht und Kraft schieben sie sich und alles voran, was sich ihnen in den Weg stellt. Dr. Wolfang Paul, Partner der WEPEX Unternehmensberatung GmbH, skizziert die Bedeutung von Megatrends für die Kapitalanlage auf der itechx Fachtagung “Trends und Perspektiven in der Kapitalanlage” in Frankfurt am Main.

Volker Braunberger, Geschäftsführer der itechx GmbH, spannt den Bogen zur Praxis des professionellen Asset Managements. Basis für die erfolgreiche Positionierung ist die Beantwortung strategischer Kernfragen als Basis der Geschäftsstrategie. Braunberger nennt Beispiele, wie Kundensegmentierung (Welche Zielkunden werden angestrebt – Private / Institutionelle / Volumen des
Kunden / Branche des Kunden?), Servicesegmentierung(Welche Wertschöpfungskette &-tiefe wird angestrebt – Make or buy / USPFixierung?) oder Preisstrategie (Welche Kosten liegen zugrunde und welches Preismodell wird angestrebt – Kostentransparenz? / Preismodelle des Wettbewerbs? / Kampfpreisstrategie? /
Rentabilitätsbetrachtung).

Der regulatorische Tsunami werden mit jedem neuen Gesetz eine gigantische IT-Investition notwendig, warnt Braunberger: “Regulierung und andere exogene Einflussgrößen führen zu mehr Komplexität und Aufwand im Tagesgeschäft.” Er substantiiert seine Argumentation durch Betrachtung der Aufblähung der Organisationsstruktur (Einführung neuer Organisationseinheiten, z.B. Compliance, Stab- und Schnittstelleneinheiten, Ausweitung der Verantwortung von „Legal“ durch regulatorische Projekte, Personalausbau in den neuen und in den bereits vorhanden Organisationseinheiten, Linientätigkeiten, Projektarbeit der Linienmitarbeiter, OE-interne Stäbe für z.B. Risiko, Controlling, Strategie, IT/Org, zusätzliche Dokumentations- und Aufbewahrungspflichten: Risikostrategien, Business Continuity Pläne
etc.) und Ausdehnung der Prozessketten.

“Prozessketten werden länger und komplexer, z.B. wegen zusätzlicher Kontroll- und Abstimmungspflichten, sagt Braunberger, und verweist auch auf zusätzliche Prozesse im Zusammenhang mit dem Ausbau der Organisation sowie die Einbindung externer Prozesse in eigene Prozessketten wegen zusätzlicher Abstimmungs- oder Reportingvorschriften. Bei steigenden Anforderungen und Kosten wird Spezialisierung und operationelle Effizienz zum Schlüssel zum Erfolg – oder gar zum Überleben.

Mehr zu diesem Thema im Buch von Volker Braunberger, Oliver Everling und Uwe Rieken (Herausgeber): Rating von Depotbank und Master-KAG, Anlegerschutz und Effizienzsteigerung für Investmentfonds, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2578-7.

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Aufholjagd der Schwellenländer

Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2011

Die hohe Verschuldung der Staaten in Europa wird sich mittelfristig auch auf die Konjunktur und das Zahlungsverhalten der Unternehmen auswirken. Das erwartet der Kreditversicherer Coface. Der internationale Forderungsspezialist verzeichnet im Moment zwar noch kein gravierend verschlechtertes Zahlungsverhalten von Unternehmen in Portugal, Spanien, Griechenland oder Irland. “Wenn die staatlichen Investitionsimpulse aber reduziert werden oder ausbleiben, was aufgrund der Sparnotwendigkeiten unausweichlich erscheint, müssen wir uns auf Probleme für Unternehmen in diesen Ländern einstellen”, sagte Norbert Langenbach beim Kongress Länderrisiken von Coface Deutschland in Mainz. Klare “Gewinner” der Wirtschaftskrise sind nach Einschätzung von Coface die Schwellenländer. Bei weiterhin stabilen Wachstumsaussichten schwinden die Unterschiede zu den etablierten Industrieländern zusehends.

Europa ist derzeit, trotz des unerwartet starken Wachstums der deutschen Wirtschaft, im Länderrating der Coface die Region mit eher negativen Tendenzen. Zwar besteht für Deutschland, Frankreich und die Niederlande seit Jahresbeginn wieder die Aussicht auf das Bestrating A1. Doch für viele wichtige Handelspartner deutscher Exporteure gibt es noch keine Entwarnung.

So verharren die Bewertungen für Großbritannien und Italien auf A3. Irland, Portugal und Griechenland wurden in A4 abgestuft, Spanien steht auf der Watchlist für eine Abstufung von A3 in A4. “Die Problemlage ist komplex”, sagte Norbert Langenbach. “Die angespannte Situation der Staatshaushalte wird weiterhin flankiert von den Problemen vieler Banken. Da diese wiederum Gläubiger der Staaten sind, sehen wir eine Wechselwirkung, die dann auch auf die Kapitalausstattung, das Investitions- und Zahlungsverhalten der Unternehmen durchschlagen kann.”

Stark betroffen von der Finanz- und Wirtschaftskrise und deren anhaltenden Folgen sind neben Griechenland, Spanien, Portugal und Irland die Länder in Mittel- und Osteuropa, die vor der Krise zu den starken Wachstumsregionen zählten. “Wir beobachten eine harte Landung in fast allen mittel- und osteuropäischen Ländern”, erklärte Norbert Langenbach. “Das Ausmaß der Rezession wurde vor allem im Ausland verschuldeten Unternehmen häufig zum Verhängnis.” Lettland, Bulgarien und Rumänien rutschten in den Ratingbereich B ab. Unter Beobachtung für eine Abwertung von A4 in B steht Kroatien. Gegen den Trend behaupten sich in der MOE-Region Slowenien und Tschechien (A2) sowie Polen und die Slowakei (A3). Aufwärts geht es mit Estland, das gerade in A3 hochgestuft wurde, und der Türkei, die von Coface erstmals in den Investmentgrade-Bereich (A4) gehoben wurde.

Im Länderrating von Coface nähern sich die Schwellenländer immer stärker an die Industrieländer an. Vor der Krise war das niedrigste Rating bei den Industrieländern A2 – eine Bewertung, die zu diesem Zeitpunkt lediglich von neun Schwellenländern erreicht oder übertroffen wurde. Jetzt erzielen 27 Schwellenländer ein Rating, das gleich oder besser ist als das von Industrieländern. Dazu zählen China, Brasilien und Indien (alle A3), deren Rating heute besser ist als jenes von Griechenland, Irland und Portugal.

Diese Entwicklung bestätigt Coface darin, zwischen den Schwellenländern und den etablierten Industrieländern bei der Methode der Risikobewertung keine Unterschiede zu machen. “Ursprünglich konzentrierte sich die Bewertung von Länderrisiken auf Schwellenländer, da bei diesen die Risiken hoch waren, nicht zuletzt aufgrund des Einflusses von Fremdwährungen. In der Eurozone hat sich jedoch gezeigt, dass auch mit hohen Schulden in der eigenen Währung eine Krise möglich ist”, erklärte Norbert Langenbach. Ein solches Risiko sieht Coface beispielsweise auch für China oder Vietnam, die sich bevorzugt in Landeswährung bei inländischen Banken Kredite besorgen. Diese können jedoch häufig das Risiko der hoch verschuldeten Unternehmen nicht korrekt einschätzen, zumal bei der mangelnden Transparenz, die immer wieder anzutreffen ist.

“Die starken Schwellenländer haben es verstanden, ihre Abhängigkeit von den Industrienationen zu reduzieren. Dieser Prozess hatte schon vor der aktuelle Krise eingesetzt und deren globale Auswirkungen gebremst”, sagte Norbert Langenbach. ?Mit den ASEAN-Staaten und China hat ein bedeutender Wirtschaftsraum große Schritte in Richtung wirtschaftlicher Integration unternommen”, erwartet das Vorstandsmitglied von Coface Deutschland weitere starke Impulse aus dieser Region für die Weltwirtschaft und damit auch für die Exportnation Deutschland.

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Juncker ruft zur Haushaltskonsolidierung auf

Von Dr. Oliver Everling | 12.Mai 2011

Das Gewicht Europas nimmt ab. Der Anteil der europäischen Bevölkerung an der Weltbevölkerung sinkt auf unter 10 % und wird sich bis zum Ende dieses Jahrhundert aller Voraussicht nach noch halbieren. Jean-Claude Juncker, Premierminister von Luxemburg, spricht auf dem Kongress Länderrisiken 2011 der Coface Deutschland in Mainz, über die Implikationen für die politische Stellung Europas in der Welt.

Trotz abnehmenden Gewichts hat Europa eine Reihe von Erfolgsgeschichten vorzuweisen. Dazu zählt Juncker die Wirtschafts- und Währungsunion, denn diese habe sich gerade in der Finanzkrise bewährt. Juncker macht klar, wie chaotisch die Finanzkrise sich auf Europa ausgewirkt hätte, wenn es die Währungsunion nicht gegeben hätte.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise habe dazu geführt, dass das “Regieren wieder Spaß gemacht” habe. Vor der Finanzkrise seien Regierungen von der Wirtschaft eher als überflüssig dargestellt worden. In der Krise aber sei der Hilferuf unüberhörbar gewesen.

“Die Marktwirtschaft pur ist gescheitert, denn reich und wohlhabend zu werden, ohne zu arbeiten, sei Illusion geblieben”. Juncker weist darauf hin, wie auch in der Werbung einer Großbank die Hoffnung geschürt worden sei, ohne Arbeit Wohlstand zu erreichen. “Lassen Sie über Nacht Ihr Geld für sich arbeiten”, das sei der Slogan einer deutschen Bank gewesen. “Der Markt hat nicht immer recht”, behauptet Juncker, das habe die Finanzkrise gezeigt.

“Wir werden nie eine europäische Regierung haben”, sagt Juncker, “wir sind Nationalstaaten. Weil wir keine Regierung haben, brauchen wir einen strengeren Stabilitätspakt, als es ihn Nationalstaaten für ihre Regierungen annehmen würden.” Auch Deutschland habe wiederholt gegen den Stabilitätspakt verstoßen. Dauernd über griechische Umschuldung zu reden, werfe Infektionsgefahren für andere Länder auf. Mit einer schnellen Umschuldung Griechenlands sei das Problem nicht zu lösen.

Juncker sieht zur Haushaltskonsolidierung keine Alternative. Jetzt müsse mit diesem Thema ernst gemacht werden, wenn künftige Generationen nicht weiter belastet werden sollen. Europa brauche keine Angst vor Indern, Chinesen und Brasilianer zu haben. Die monströsen amerikanischen Schulden werden das chinesische Wachstum vor Herausforderungen stellen, warnt Juncker.

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DJE-Dividende & Substanz von TELOS mit "AAA-" bewertet

Von Jian Ren | 11.Mai 2011

Der Fonds DJE – Dividende & Substanz erfüllt nach TELOS (www.telos-rating.de) höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung "AAA-" auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, den Fondsmanager und sein Team  sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem  Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse der Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.

Der DJE-Dividende & Substanz ist ein international anlegender Aktienfonds, der durch seinen Value-Ansatz und die aktive Steuerung der Barquote geprägt ist. Trotz des Anlageschwerpunktes in Europa, und hier insbesondere in Deutschland, ist der Fondsmanager bestrebt, auch auf den Aktienmärkten weltweit Chancen zu nutzen.

Die Portfoliozusammensetzung erfolgt dabei nicht benchmark-orientiert. Basierend auf der eigenen FMMMethodik (Fundamental, Monetär, Markttechnik), sollen Kapitalverluste vermieden und eine stetige Rendite erzielt werden. „Die Risikominimierung und das Vermeiden von Verlusten haben für den Fondsmanager klar Vorrang gegenüber der Ertragsgenerierung. Bei der Analyse von Investmentgelegenheiten kommt ein fundamentaler Ansatz zum Tragen.“ So lautet der Kommentar von TELOS. „Der Investmentprozess des Fonds setzt auf klassische Value-Ansätze und insbesondere auf die Dividendenrendite der Einzeltitel. Der Fonds investiert überwiegend in eher defensive, werthaltige Aktien, die sich durch eine hohe Substanz, ausgezeichnete Bilanzqualität und auch eine hohe Dividendenrendite bei möglichst abgesicherter Ertragslage auszeichnen“. Hinsichtlich der Branchengewichtung gibt es keine feste Richtlinie. In der Regel werden aber die Branchen, die sich durch eine hohe Dividendenrendite auszeichnen, übergewichtet (z.B. Versorger oder Telekommunikation).

Das Risikomanagement erfolgt in erster Linie auf Ebene der Einzeltitel und durch die Steuerung der Barquote. Die Investitionsquote hat sich im Vergleich zum April 2010 erhöht und liegt aktuell bei 92%. Nach TELOS trägt das seit langer Zeit bewährte Fondsmanagementsystem der Gesellschaft zu einem effizienten und gut automatisierten Ablauf des gesamten Portfoliomanagementprozesses bei. „Der Fondsmanager verfügt über ein breites Spektrum an Kontakten zu dem Management verschiedener Unternehmen. Er pflegt diese durch regelmäßige persönliche Meetings, die zum Teil mehrmals im Jahr stattfinden. Auch zu den ausländischen Portfoliounternehmen, insbesondere in Asien und hier vor allem in Hongkong, wird der Kontakt regelmäßig gepflegt.“

Der Fokus liegt aktuell – so wie in der Vergangenheit – mit etwa 70% auf deutschen und europäischen Titeln. Asiatische Unternehmen sind ebenfalls seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des Fonds und sind per März 2011 mit etwa 15% im Portfolio gewichtet. Nach Ansicht des Fondsmanagers könnte der Asienanteil in absehbarer Zukunft ausgebaut werden. US-Aktien sind aktuell mit 5% im Fonds vertreten und gegenüber der Benchmark stark untergewichtet. Der Fonds konnte die Performance des als Orientierungsgröße herangezogenen MSCI World Indexes in Euro bei geringerer Volatilität seit seiner Auflage übertreffen, insbesondere auch durch die Steuerung der Barquote. Dabei hat der Ansatz vor allem in Phasen fallender Aktienmärkte besser abgeschnitten als der Index. Seit 2009 bleibt die Performance jedoch leicht hinter der Benchmark zurück. Sofern der Fonds seinen Vergleichsindex outperformed, fällt neben der Managementfee auch eine Performancefee in Höhe von 10% der Differenz der Wertentwicklung von Fonds und Benchmark an. Dabei wird keine High-Water-Mark verwendet. Die Sharpe Ratio lag über 7 Jahre im positiven Bereich.

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Feri EuroRating Services als EU-Ratingagentur zugelassen

Von Jian Ren | 11.Mai 2011

Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als EU-Ratingagentur zugelassen worden. Damit ist Feri eine von lediglich drei Ratingagenturen in Europa, die bislang eine Zulassung gemäß EU-Verordnung erhalten haben. Die Registrierung gilt EU-weit für Kreditratings – ein Bereich, in dem Feri seit mehr als 20 Jahren Länderratings für Staaten als Anleiheemittenten anbietet.

„Die Zulassung bestätigt nun auch formell die hohe Qualität und Transparenz unserer Methoden und Verfahren“, sagt Dr. Tobias Schmidt, Vorstand der Feri EuroRating Services AG. „Für uns ist dies ein wichtiger Schritt in der Europäisierung unseres bestehenden Ratinggeschäfts, das wir länderübergreifend weiter ausbauen werden. Gleichzeitig ermutigt uns diese Registrierung, in dem sich wandelnden Ratingmarkt weitere attraktive Geschäftsfelder zu erschließen.“

Die EU-Verordnung unterstellt Ratingagenturen erstmals einer staatlichen Aufsicht und knüpft ihre Zulassung an strenge Auflagen, um Qualität und Unabhängigkeit des Ratingurteils zu sichern. Dazu gehören Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten, das Verbot gleichzeitiger Beratungs- und Ratingdienstleistungen für denselben Mandanten sowie ein Rotationsprinzip für Ratinganalysten. Die Aufsicht verlangt hierüber eine fortlaufende Berichterstattung und ist jeweils über Ergebnisse, Arbeitsmethoden, Modelle sowie das aktuelle Dienstleistungsangebot und die Eigentümerstruktur zu informieren.

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Moody’s und Fitch bestätigen positive Ratings für Sparkassen

Von Jian Ren | 11.Mai 2011

Die Ratingagenturen Moody´s und Fitch haben ihre positiven
Ratingeinschätzungen für die Sparkassen-Finanzgruppe bestätigt.
Beide Ratingagenturen würdigen in ihren Einschätzungen unter
anderem die Stabilität und Verlässlichkeit der Gruppe. Während
Moody´s Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen
erneut mit Aa2 bewertet, hat Fitch den Rating-Floor für die
Sparkassen in Höhe von A+ für langfristige bzw. F1+ für
kurzfristige Verbindlichkeiten bestätigt.

Die Sparkassen-Finanzgruppe wird von der Ratingagentur Moody’s
erneut mit Aa2 bewertet. Mit dieser Note bestätigt Moody’s das
Verbundrating für die deutschen Sparkassen, Landesbanken und
Landesbausparkassen.

„Das Verbundrating von Aa2 verdeutlicht, dass die Sparkassen-
Finanzgruppe eine leistungsstarke Gruppe ist und als solche
Einheit auch wahrgenommen wird. Sie verfügt über eine starke
Finanzkraft. Die Bestätigung des Verbundratings von Aa2 ist ein
großer Erfolg für die Gruppe,“ sagte Heinrich Haasis, Präsident des
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), heute in
Berlin.

Das Verbundrating ist ein kapitalmarktfähiges Rating für die
Sparkassen-Finanzgruppe. Es wurde im Rahmen der turnusmäßig
durchgeführten Ratingüberprüfung erstellt. Moody’s hebt dabei
v.a. die gute Risikodiversifizierung und den inneren
Zusammenhalt der dezentral aufgestellten Gruppe hervor.
Darüber hinaus vergibt Moody’s ein Bank-Finanzkraftrating (BFSR)
von C+ für die Sparkassen-Finanzgruppe. Das BFSR bewertet die
eigenständige oder intrinsische Finanzkraft der Gruppe ohne
mögliche externe Unterstützungsleistungen. Damit wird die Stärke
der Sparkassen-Finanzgruppe untermauert.

Die Ratingagentur Fitch Ratings hat das Rating für die Sparkassen-
Finanzgruppe in Höhe von A+ für langfristige Verbindlichkeiten
bzw. F1+ für kurzfristige Verbindlichkeiten bestätigt. Fitch
attestiert den Sparkassen eine gute Bonität und würdigt
insbesondere ihre stabile wirtschaftliche Lage und gute
Kapitalausstattung, ihr vergleichsweise niedriges Risikoprofil und
ihre langfristig feste Verankerung im Bankgeschäft mit Kunden.
„Mit dem Floor-Rating von A+ für die Sparkassen wird deren
wirtschaftliche Stärke bestätigt und ihr stabiles Geschäftsmodell
gewürdigt“, sagte Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), heute. Fitch bewertet die
Kreditwürdigkeit der Sparkassen mit A+. Das Rating dokumentiert
daher auch die große Bedeutung der Sparkassen für die
kreditwirtschaftliche Versorgung breiter Bevölkerungsschichten
und mittelständischer Unternehmen.

Das Floor-Rating ist eine Mindestbonitätsbewertung, d.h. die
Bonität jeder Sparkasse wird mindestens mit A+ bewertet. Das
Rating ist unmittelbar kapitalmarktfähig und einzelnen
Sparkassen zuweisbar. Insgesamt haben 405 Sparkassen in
Deutschland ein Fitch-Rating.

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Zahlungsmoral verbessert sich in Japan

Von Jian Ren | 11.Mai 2011

Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich im April trotz der Folgen der Natur- und Atomkatastrophen in Japan erneut leicht verbessert. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex legte im April damit bereits den 23. Monat nacheinander zu. „Die Unternehmen profitieren weiterhin vom soliden und kräftigen Aufschwung. Dieser sorgt für Liquidität in den Kassen der Unternehmen“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Freitag in Darmstadt. Einen Rückschlag gab es im April jedoch bei den Autozulieferern.

Bei den Unternehmen der Branche sank die Zahlungsmoral wegen der Folgen der Japan-Krise. „Das sind zu einem großen Teil die Auswirkungen der Katastrophe in Japan“, sagte Dold. Daran seien nicht so sehr direkte Folgen, wie zum Beispiel Produktionsausfälle, schuld. „Die deutschen Zulieferer sind davon bisher weitgehend verschont geblieben.“ Die Ereignisse in Japan führten jedoch dazu, dass sich die Zulieferer wieder unabhängiger von funktionierenden Lieferketten machen wollen. Das koste natürlich Geld und gehe daher zum Teil auf die Liquidität.

Doch in allen anderen Branchen legte die Zahlungsmoral weiter zu, so dass der D&B-Zahlungsindex im April auf 86,62 (März: 86,46) Prozent zu. Seit dem Tiefpunkt des D&B-Zahlungsindex im Mai 2009, als der Index auf 78 Prozent gefallen war, verbesserte sich die Lage deutlich. Der Index sagt aus, dass im April rund 3,9 Millionen der rund 4,5 Millionen Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich bezahlten. Das sind 380.000 Firmen mehr als zum Höhepunkt der Krise. Der Indikator wird seit Anfang 2009 auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel bis Mai 2009 deutlich – seitdem legt er Monat für Monat zu.

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Ganzheitliche Steuerung von ETF-Portfolios

Von Dr. Oliver Everling | 11.Mai 2011

Ein idealer Portfolio-Steuerungsprozess zeichnet sich dadurch aus, dass er zu jedem Zeitpunkt eine – vor dem Hintergrund der bestehenden Anlageziele und -restriktionen – optimale Allokation des Anlagevermögens bewirkt. Dies erläutern Prof. Stefan Mittnik, PhD, und Dr. Sven Christiansen in ihrem Beitrag „Ganzheitliche Steuerung von ETF-Portfolios“ zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).

“Während Investieren traditionell eher Sequenzen diskretionärer Entscheidungen darstellten,” so die Autoren weiter, “beobachten wir heute eine zunehmende Systematisierung und quantitative Unterfütterung von Investmentprozessen.” Die moderne Portfoliotheorie nach Markowitz sei eine wesentliche Triebfeder für diesen Trend, da sie erstmalig die Zusammenhänge zwischen Rendite, Risiko und Diversifikation in einer verständlichen und mathematisch zugänglichen Weise darlegte und – in Verbindung mit spezifischen Annahmen – zeigte, wie aus einem gegebenen Anlageuniversum ein nach Rendite- und Risikogesichtspunkten optimales Portfolio konstruiert werden kann.

“Während die Markowitz-Theorie die Lösung einer statischen Einperiodenoptimierung liefert,” analysieren Mittnik und Christiansen, “hat ein ganzheitlicher Portfolio-Steuerungsprozess eine weit umfassendere Zielsetzung. Zunächst ist zu beachten, dass es sich bei einem Investmentprozess typischerweise um ein dynamisches Optimierungsproblem handelt, dessen Ergebnisse auf Änderungen von Marktgegebenheiten und Anlegerpräferenzen angemessen reagieren. Zum anderen müssen die notwendigen Prozesskomponenten etabliert werden; dazu gehören: die Spezifikation von Anlagezielen und -restriktionen, die Festlegung bzw. Anpassung des Anlageuniversums, die Definition und laufende Bestimmung der benötigten Inputparameter, die Ermittlung der sich daraus ergebenden optimalen Portfoliogewichte sowie das laufende Monitoring des Anlageerfolgs.” Darüber hinaus gelte es, diese Komponenten schlüssig miteinander zu verknüpfen, so dass zum Beispiel Risikorestriktionen, Inputparameter und die zu optimierende Zielfunktion kompatibel sind.

Ausgehend vom klassischen Markowitz-Ansatz diskutieren Mittnik und Christiansen in ihrem Beitrag zum Buch “Exchange Traded Fund Rating”, welche Herausforderungen bei der Entwicklung eines ganzheitlichen Portfolio-Steuerungsprozesses in der Praxis auftreten und wie diese in Angriff genommen werden können. Dabei konzentrieren sie sich auf die Frage der Bestimmung der erforderlichen Inputparameter, wenn „typische“ Anlageziele und realistische Finanzmarkteigenschaften unterstellt werden. Bei der praktischen Umsetzung haben sie konkret ein Anlageuniversum im Auge, das ausschließlich in Exchange Traded Funds (ETFs) investiert.

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ETFs verlangen spezielle Ratingansätze

Von Dr. Oliver Everling | 7.Mai 2011

Aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen Produkten im Segment der börsengehandelten Indexfonds (ETFs) stehen sowohl private wie auch professionelle Anleger vor der Frage, welches Produkt sie für ihr Portfolio auswählen sollen, da es gerade bei den bekannten Indizes viele Produkte gibt, die diese abbilden. Bei der Auswahl von herkömmlichen Investmentfonds bedienen sich viele Anleger oftmals eines quantitativen Fondsratings, um die für sie geeigneten Fonds auszuwählen. Ob sich solche Ratings auch für die Auswahl von ETFs eignen, dieser Frage geht Detlef Glow in seinem Beitrag für das Buch zum ETF Rating nach (Buch „Exchange Traded Fund Rating“, herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).

Detlef Glow, MBA (UoW), begann im Jahr 2005 als Leiter der Fondsanalyse für Deutschland und Österreich bei Thomson Reuters – Lipper. Anfang 2007 übernahm er die Leitung für die Regionen Zentral-, Nord- und Osteuropa. Seit Oktober 2010 ist Detlef Glow Leiter der Fondsanalyse von Lipper in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. Zuvor war er als Direktor Portfoliomanagement bei der Feri Wealth Management GmbH in Bad Homburg als Portfoliomanger für vermögende Privatkunden tätig. Seine Karriere begann Glow neun Jahre zuvor bei der Tecis Holding AG in Hamburg, wo er zuletzt als Leiter der Fondsanalyse sowohl für das quantitative als auch das qualitative Fondsresearch der tecis Asset Management AG verantwortlich war.

Im Bereich der börsengehandelten Indexfonds versagen herkömmliche Ratings oftmals, da sie in der Regel das Rendite-Risiko-Verhältnis oder die Wahrscheinlichkeit eines Mehrertrages der Fonds innerhalb einer Vergleichsgruppe beurteilen, macht Glow in seinem Beitrag klar: „Da ETFs per Definition keinen Mehrertrag liefern wollen, sondern passiv den ihnen zugrunde liegenden Index abbilden, hängt die Platzierung von börsengehandelten Indexfonds bei dieser Art der Bewertung im allgemeinen von dem der Analyse zugrundeliegenden Marktumfeld ab.“

Somit liefere diese Art der Analyse für die meisten Anleger, im Bezug auf börsengehandelte Indexfonds, nur unbefriedigende Ergebnisse, da bei diesen Bewertungen weder die produktspezifischen Besonderheiten beachtet, noch geeignete Kennzahlen verwendet würden. „Um im Segment der börsengehandelten Indexfonds eine qualifizierte Fondsauswahl zu treffen,“, so Glow weiter, „bedarf es somit neben speziellen Vergleichsgruppen, den sogenannten Peergroups, und den geeigneten Bewertungskriterien auch einer sehr genauen Analyse der jeweiligen Anlagebedürfnisse und Vorgaben. So können zum Beispiel steuerrechtliche Anforderungen das Universum der zu bewertenden ETFs deutlich einschränken.“

Obwohl das Segment der börsengehandelten Indexfonds schon heute eines der transparentesten Marktsegmente im europäischen Fondsmarkt ist, legt Glow dar, gibt es auch hier immer noch Teilbereiche, in denen die für eine Analyse benötigten Daten nur sehr schwer zu beschaffen sind.

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