Klammheimliche Kreditklemme
Von Dr. Oliver Everling | 13.Juli 2010
„Der Schurke ist immer der Banker?!“ Das fragt Rainer Langen von Rainer Langen & Partner anlässlich seines Vortrags im Europäischen Finanz Forum in Frankfurt am Main. Langen sprach zum Thema „Kreditklemme – Versorgen die Banken den Mittelstand ausreichend mit Krediten?“ im MontagsMeeting des Vereins (http://www.eff.de/), der in Frankfurt von avocado Rechtsanwälte und der DZ BANK gesponsort wird.
Filialen im In- und Ausland, bargeldlose Zahlungen, Jumbo-Kredite, „hochspekulative Papiere für Zocker“, kommerzielle Großmacht – das alles sind Stichworte, die schon Lorenzo de Medici im Florenz des 15. Jahrhundert im „Medici-Konzern“ beschäftigten. Schon damals mussten Banker herbe Kritik einstecken.
Langen unterstreicht, dass in der politischen Diskussion es bei der Verwendung des Begriffs „Mittelstand“ drunter und drüber gehe. Am Ende erhalte man Durchschnittszahlen, die eigentlich wertlos seien. Denn zum Mittelstand werden auch noch Unternehmen gerechnt, die Milliardenumsätze erreichen.
„Jeder zweite mittelständische Unternehmer hat mit seinem Kreditinstitut in den vergangenen zwölf Monaten negative Erfahrungen gemacht“, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter BVMW-Mitgliedern 06/2010. Es werden mehr Sicherheiten verlangt, Zinsen erhöht, Kreditwünsche abgelehnt, insbesondere Laufzeiten und Kreditvolumina nicht wie benötigt bereitgestellt.
Langen analysiert die Jahresdurchschnittsvolumina der Kredite an Unternehmen, 2005: 798 Mrd. €, 2006: 825 Mrd. €, 2007: 852 Mrd. €, 2008: 933 Mrd. € und 2009: 971 Mrd. € deuten auf Steigerungen. Betrachtet man aber jeweils das erste Quartal, so zeigen sich für Q1 2008: 909 Mrd. €, Q1 2009: 985 Mrd. € und für Q1 2010: 943 Mrd. €.
Langen warnt vor den Durchschnittszahlen, nach denen sich die Kreditkrise relativiert habe. Tatsache sei eine schärfere Vergabepraxis der Banken, verringerte Wettbewerbssituation unter Banken, deutlich geringere EK-Quoten der Banken, so dass deren Fähigkeit zur Vergabe von Krediten schon quantitativ eingeschränkt sei, weitere Verschärfung regulatorischer Vorgaben, klare Verschlechterung der Firmenratings 2009, anhaltende, immer neue Krisensituationen und zu geringe Risikobereitschaft.
Der Abschreibungsbedarf der Banken im Euro-Raum beträgt 2010 rd. 250 Mrd. € (bisher realisiert € 415 Mrd seit 2007). Daher, so Langen, seinen nur gute Bonitäten gefragt, nur gute Zinsmargen gewollt, nur niedrige Risikokosten erlaubt, keine Problemfälle und keine Existenzgründungen. Langen zeigt das Problem „Hausbankprinzip“ in der Zusammenarbeit mit der KfW auf.
Am Ende zählt nach Lagen immer die Bonität: Auch Factoring- und Leasinggesellschaften erstellen Ratings. Wer ins Risiko geht, will auch die Mehrheit. Mezzanine „alter Prägung“ ist tot, so Langen (http://www.ikme.de/).
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AAA- für Fidelity Fonds MAS1
Von Dr. Oliver Everling | 12.Juli 2010
Als Anbieter qualitativer Produktratings hat die Wiesbadener Ratingagentur TELOS hat einen weiteren Spezialfonds im Auftrag eines institutionellen Anlegers bewertet. Die zugrunde liegende Systematik von TELOS bei der Durchführung von Ratings für Spezialfonds orientiert sich an der für Publikumfonds. Das TELOS-Fondsrating beurteilt dabei auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, den Fondsmanager und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse der Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
Im Auftrag des VdW Versorgungsverbands hat TELOS ein Rating für den durch die FIL Investment Management GmbH gemanagten Fidelity Fonds MAS1 durchgeführt. Der Spezialfonds wurde dabei mit „AAA-“ bewertet und erfüllt somit höchste Qualitätsstandards.
Der Fidelity Fonds MAS1 wird in dem Bericht von TELOS als ein aktiv gemanagter Spezialfonds beschrieben, der durch eine breite strategische Diversifikation über fünf Assetklassen, durch Auswahl aktiver Manager für die einzelnen Anlageklassen und -regionen sowie durch eine betont aktive Taktische Asset Allokation (TAA) ein günstigeres Ertrags-Risiko-Profil anstrebt als herkömmliche gemischte Fonds. Die TAA steht im Mittelpunkt des gesamten Portfoliomanagementprozesses. Der Portfoliomanager ist bestrebt, durch gezielte Unter- bzw. Übergewichtungen der Assetklassen gegenüber der mit dem VdW vereinbarten strategischen Benchmark langfristig eine Überrendite zu erzielen.
Wie stark die Gewichtung einer Assetklasse von der Benchmarkgewichtung abweicht, hängt von der Einschätzung des Portfoliomanagers hinsichtlich der aktuellen konjunkturellen Entwicklung ab. Dabei wird zwischen vier Phasen des Wirtschaftszykluses unterschieden (Aufschwung, Überhitzung, Stagflation, Abschwung), die sich insbesondere durch ihre jeweiligen Wachstums- und Inflationsszenarien unterscheiden. Aus Sicht des Fondsmanagers weist in jeder dieser Phasen jeweils eine andere Assetklasse die höchste Attraktiviät unter Wachstums-, Inflations- und Volatilitätsüberlegungen auf: Aufschwung (Aktien), Überhitzung (Rohstoffe), Stagflation (Geldmarkt) und Abschwung (Renten). Welche Entwicklungen die Assetklassen in unterschiedlichen Abschnitten des Konjunkturzykluses – und damit bei unterschiedlichen Ausprägungen von Wachstum und Inflation – erwarten lassen, wurde auf Basis von Backtests ermittelt.
Bei der Festlegung der unter Risiko-Return-Gesichtspunkten optimalen TAA berücksichtigt der Portfoliomanager drei Komponenten: makroökonomische („top-down“) und mikroökonomische („bottom-up“) Kriterien sowie technische Analysen. Die größte Bedeutung wird allerdings der top-down Komponente beigemessen, die das proprietäre Investment Clock Model, ein Momentum Modell sowie das Regional Equity Model umfasst. Der größte Einfluss für den langfristigen Anlageerfolg kommt dabei aus Sicht des Fondsmanagers der Investment Clock zu. Dabei handelt es sich um ein rein makroökonomisches Modell, in das ein breites Spektrum von Leitindikatoren und Trend-Indikatoren einfließt (z.B. Arbeitslosenquote, Inflation, Wachstum, Sentiment) und das die aktuelle Positionierung im Konjunkturzyklus auf globaler Ebene bestimmt.
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Refinanzierungskosten privater Baufinanzierungen
Von Dr. Oliver Everling | 12.Juli 2010
Bereits seit Jahren werden Risiko- und Bearbeitungskosten in der Baufinanzierung angemessen beachtet und in den Kalkulationen berücksichtigt. Zu den Kosten der Refinanzierung gibt es wenig Angaben – vor allem über die Bankensektoren hinweg sind diese Kosten äußerst intransparent. Dabei hat gerade die Finanzkrise gezeigt, dass die Refinanzierung für einzelne Institute das größte Kostenrisiko bergen kann. Christoph Pape & Partner legt dazu eine Studie „Angemessene Refinanzierungskosten für private Baufinanzierungen“ vor.
Volkswirtschaftlich wird Bestand an privaten Wohnungsbaukrediten mit 796 Mrd. € und ein Neugeschäft für private Baufinanzierungen in Höhe von 180 Mrd. € in 2009 in Deutschland angegeben. Betriebswirtschaftlich hat das Baufinanzierungsgeschäft bei einzelnen Banken und Sparkassen nach Christoph Pape & Partner einen Anteil von bis zu 80 % am Aktivgeschäft. Neben den aktuellen Refinanzierungskosten muss daher zusätzlich eine Extramarge für steigende Refinanzierungsspreads einkalkuliert werden, warnen die Berater aus Frankfurt.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie sind: Rund 60 – 80 % der Refinanzierung sind durch Kundeneinlagen gedeckt. Rund 20 bis zu 100 % der Kundeneinlagen werden für die Refinanzierung des Baufinanzierungsgeschäftes allokiert. Die Spreads für die Refinanzierung können in unsicheren Zeiten schnell 100 bps erreichen. Die Bruttomargen überschreiten im Neugeschäft selten 60 bps. Nur wenige Kreditinstitute planen Pfandbriefe und Asset back securities zu emittieren oder Forderungen zu verkaufen.
„Wenn 60 – 80 % der Refinanzierung durch Kundeneinlagen gedeckt sind, sollte die einzelne Bank oder Sparkasse ihre Fristentransformationsrisiken durch Swapgeschäfte gerade wegen der geringen Bruttomargen abdecken. Aber mit den Swaps bleiben weiterhin die Liquiditätsrisiken bestehen, die in kritischen Märkten nur durch hohe Aufschläge abzuwenden sind. Die Abdeckung dieses Risikos muss aber auch“, sagt Christoph Paper, persönlich haftender Gesellschafter der Beratungsgesellschaft in Frankfurt, „entsprechend als Kostenbestandteil in die Preisfindung einkalkuliert werden.“
Umgekehrt bedeutet dies aber auch, führt er weiter aus, dass bis zu 40 % der Refinanzierung nicht durch Kundeneinlagen gedeckt sind. „Diese müssen die Banken und Sparkassen durch Schuldverschreibungen fristenkongruent refinanzieren. Die Ausgabe von Pfandbriefen, die eine noch günstigere Refinzierungsquelle darstellen, werden mittlerweile von einzelnen Verbundbanken in Zusammenarbeit mit ihren Zentralbanken und den Verbänden geprüft bzw. von einigen wenigen Kreditinstuten bereits durchgeführt. Eine andere Alternative zur Vermeidung von Refinanzierungskosten vor allem für aktivlastige Banken und Sparkassen kann auch die Vermittlung von akquiriertem Baufinanzierungsgeschäft auf Provisionsbasis sein.“
Zusammenfassend kann auf Basis der Studie festgestellt werden, dass es sich für die Banken und Sparkassen lohnt, die angesprochene Thematik weiter zu beobachten und die gewonnenen Erkenntnisse aus dieser Studie einzuplanen. Banken und Sparkassen müssen den Kostenbestandteil der angemessenen Refinanzierungskosten in der Kalkulation ihres Baufinanzierungsgeschäftes berücksichtigen, damit sie nicht von unvorhergesehenen Risiken überrascht werden. Ein Beispiel für den Eintritt eines solchen Liquiditätsriskos war die Savings and Loans Krise in den 80er Jahren in den USA. Diese verursachte einen Schaden von US $ 160 Milliarden, die letztendlich der Steuerzahler tragen musste.
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Petition zum Rating
Von Dr. Oliver Everling | 12.Juli 2010
Der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags nahm die Petition zum Rating an. Sie befindet sich bis zum 20. Juli 2010 im Status der Mitzeichnung. Dieses Gesetz soll die Transparenz und Verlässlichkeit von Ratingprozessen verbessern. Ratings sollen nachvollziehbar und die Methoden der Entstehung von Ratingnoten offen gelegt werden.
Unter der Nummer 12127 ist die Petition „Bankenwesen – Transparenz und Verlässlichkeit von Ratingverfahren vom 20.05.2010“ aufgenommen worden. Bis zum 20.07.2010 besteht die Möglichkeit, diese Petition durch Mitunterzeichnung zu unterstützen. Folgender Link führt zur Mitunterzeichnung: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=12127
Um die Petition mitunterzeichnen zu können, muss eine Registrierung auf der Internetseite des Deutschen Bundestags erfolgen. Die ist sehr einfach und innerhalb weniger Minuten möglich unter https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=register
Hier sind E-Mailadresse, ein Benutzername, ein Passwort, und die Postadresse einzutragen. Der Datenschutz ist gewährleistet. Auf der internen BdRA-Seite des BdRA http://www.bdra-ev.de/index.php?id=192 sind Erläuterungen angefügt und die Möglichkeit eingerichtet, die Originaldokument herunter zu laden.
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Wieder rasches Wachstum in Asien
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juli 2010
Asien kehrt rasch zu starkem Wachstum zurück, nachdem es den Rückgang des Welthandels 2009 deutlich zu spüren bekam, berichtet Coface (http://www.coface.de/). Dass sich die Lage der Unternehmen in der Region bereits wieder enorm verbessert hat, zeigt sich nach Festellungen des Kreditversicherers auch in ihrem Zahlungsverhalten. Coface stuft Japan und Singapur wieder auf A1 im Länderrating ein. Das Rating Hongkongs und Taiwans versieht der internationale Forderungsspezialist mit positivem Ausblick. Anfang 2009 waren alle vier Länder auf A2 herabgestuft worden.
Die Finanzmarktkrise der letzten beiden Jahre war die schwerste, die seit 1945 aufgezeichnet wurde. 5,8 Prozent betrug der Rückgang des weltweiten Wachstums zwischen 2007 und 2009. „Ein drastischer Anstieg der Zahlungsausfälle bei Unternehmen war die Folge“, sagt Norbert Langenbach, Vorstandsmitglied von Coface Deutschland. „Doch Ende 2009 besserte sich das Zahlungsverhalten wieder. Aus unserer Sicht Anzeichen dafür, dass die globale Krise überstanden war.“ Nach einer Rezession von 1,6 Prozent 2009 erwartet Coface für 2010 mittlerweile wieder ein weltweites Wachstum von 3,6 Prozent. Während sich die Industrieländer allerdings noch schwer tun, allen voran in Westeuropa, erreichen die aufstrebenden Länder nahezu wieder ihr Niveau von vor der Krise. Hier ist 2010 mit einem BIP-Wachstum von 6,3 Prozent zu rechnen.
Asien zeigte die frühesten Anzeichen einer Erholung. Im Oktober letzten Jahres konnte bereits der negative Ausblick für China (A3) und Südkorea (A2) wieder aufgehoben werden, unter die ihr Rating von Coface zu Beginn des Jahres gestellt worden war. Die meisten asiatischen Volkswirtschaften konnten 2009 antizyklische Maßnahmen ergreifen, um dem externen Schock zu begegnen. Darüber hinaus ist die Fremdfinanzierung sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich generell niedrig. Mittlerweile haben viele Länder der Region wieder positive Aussichten. Der Aufschwung ist ausgeprägt. Im ersten Quartal lag das BIP in Singapur 15,5 Prozent und in Malaysia 10,1 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums.
Für Japan wird 2010 ein Wachstum um 2 Prozent erwartet. Der aktuelle Aufschwung und die verbesserte Finanzsituation japanischer Unternehmen erlaubte Coface die Hochstufung auf A1. Damit erhält das Land wieder die Bestnote auf der siebenstufigen Skala des Coface-Länderratings, und damit das Rating, das es vor der Krise hatte. Dies gilt auch für Singapur, dessen Gesamtjahres-BIP 2010 um 8,9 Prozent wachsen sollte. Auch in Hongkong und Taiwan zieht die Wirtschaft wieder an, so dass schon bald eine Rückkehr zur Bewertung mit A1 möglich sein könnte. Coface stellt ihr Rating diesbezüglich unter Beobachtung. Dank der Erholung des Exportgeschäfts, besonders im Bereich der Elektronikindustrie, und des Anstiegs der Rohstoffpreise – was besonders Indonesien und Malaysia zugute kommt -, ist für das aufstrebende Asien 2010 ein starkes Wachstum von 8,3 Prozent zu erwarten. „In den letzten Monaten hat sich der innerasiatische Handel enorm entwickelt. Er gleicht die fehlenden Aufträge aus den USA und Europa aus. Alle ASEAN-Staaten sind involviert und profitieren davon“, stellt der Coface-Chef für Asien, Jean-Claude Speitel, fest.
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Erfolgsbausteine Risio- und Forderungsmanagement
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2010
Adressrisiken, Assetrisiken, Treasuryrisiken und operationelle Risiken sind die wesentlichen Risikofelder einer Leasinggesellschaft, berichtet Kai Ostermann, stellvertretender Vorsitzendes des Vorstands der Deutschen Leasing AG aus Bad Homburg v.d. Höhe auf dem Leasing-Forum 2010 in Frankfurt am Main. Das Nettorisiko ergibt sich bei den Adressrisiken aus Anschaffungskosten des Gegenstandes zuzüglich kalkulatorischem Nachgeschäft, abzüglich Objektwert und Wert eventueller Zusatzsicherheit. Das Assetrisiko ist die Abweichung des erwarteten/kalkulierten Restwertes zum Marktpreis im Zeitablauf. Treasuryrisiken umfassen das Zinsänderungsrisiko, Liquiditätsrisiko und Währugnsrisiko.
„Objekt und Bonitätsträger sind irgendwo kommunizierende Röhren“, zeigt Ostermann den Zusammenhang zwischen Leasingobjekt und Leasingnehmer dar. Die Leasinggesellschaft kann ihre Position an die refinanzierende Bank weitergeben.
Für das Asset- und Forderungsmanagement sieht Ostermann die Themen Objektkompetenz zur Einschätzung von Assetwerten (über die gesamte Laufzeit), Sanierungsmanagement, Forderungsmanagement und Verwertungskompetenz für Leasingobjekte.
Objektknowhow, Vendor-Partnerschaften, Verwertungsknowhow und rechtliches Eigentum sind aus Sicht von Ostermann die Eckpunkte der Objektkompetenz des Leasinggebers, die zu spürbar höheren Recovery Rates als bei Banken führen. „Wenn was schief läuft, haben wir mehr hereingeholt als Banken“, sagt Ostermann.
Aus Listenpreisen müssen Marktanschaffungswerte gemacht werden. Abzüglich Softkosten ergeben sich Hartkosten (Fortführungswert), abzüglich Softkosten im schlimmsten Fall ergibt sich der Basiswert (Zertschlagungswert), der wiederum über den Zeitablauf betrachtet werden muss (Werteverlauf vom Eingangswert bis zum Anhaltewert). Neben der Wertverlaufsrisiko muss ein Verhaltensrisiko berücksichtigt werden, da es Vermögensgegenstände gibt, die dem Unternehmen selbst unter dem Insolvenzverwalter kaum entzogen werden können, da sonst das Unternehmen sofort geschlossen werden müsste.
Ziel des Sanierungsmanagements ist es, Ausfälle durch frühzeitiges und professionelles Management von gefährdeten Engagements zu reduzieren. Zu den Maßnahmen gehören frühzeitges Erkennen von Ausfallrisiken, rechtzeitige Einleitung von Sanierungsmaßnahmen, professionelle Betreuung von Problemengagements, Controlling über den Überwachungsbestand, abgestimmtes Vorgehen mit Dritten (Banken, Beratern), frühzeitige Regelung von Rückständen und Stundungen, Akquisition von Zusatzsicherheiten, Risiko-/Ausfallminderung durch Bestands-/Objektkontrollen und Vertragscheck (Nachbesserung von ggf. aufgetretenen Mängeln).
Bei der Deutschen Leasing gibt es einen eigenen Unternehmensbereich „Beratung und Sanierung“. Der typische Ablauf einer Überwachung reicht von der Entscheidung und Übernahme des Engagements, der Risiko- und Bonitätseinschätzung, systemischen Erfassung als Überwachungsfall, Vertrags- und Sicherheitenprüfung bis zur Objektprüfung vor Ort und Objektbewertung. Neben der Ermittlung des eigenen Risikos tritt die Beurteilung von Gefährdung und Sanierungsbedarf sowie von Sanierungsfähigkeit und -würdigkeit.
„Wir machen kein Russeninkasso“, unterstreicht Ostermann. Er spricht lieber von „Motivationsinkasso“. Forderungsmanagement leitet, gewährt und verwaltet die Forderungen, die durch das Einräumen von Zahlungszielen entstehen. Die Abwicklung erfolgt entweder inhouse oder durch Übertragung aus spezialisierte Inkassounternehmen.
Vendor, Händler/Partner und Leasingkunden müssen bei dem Aufbau von Verwertungskompetenz für Leasingobjekte gleichermaßen berücksichtigt werden. Weitere Verwertungskanäle, insbesondere eigene Kanäle, werden bei Grauchtmaschinene, Fahrzeugrückäufern und IT-Hardware genutzt. Bessere Preise sind die Konsequenz.
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Unternehmerinterne und externe Daten nutzen
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2010
Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich im Juni erneut verbessert. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im Juni zum zwölften Mal in Folge. „Das Ganze ist weiterhin ein Ausdruck der guten konjunkturellen Entwicklung hierzulande. Vor allem die wieder gestiegene Nachfrage aus dem Ausland stützt den Aufschwung spürbar“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold am Mittwoch in Darmstadt. „Bisher verkraften die Unternehmen den Aufschwung gut. Das Hochfahren der Produktion sowie der Aufbau neuer Arbeitsplätze geht derzeit noch nicht zu Lasten der Liquidität. Die weiterhin positive Entwicklung der Zahlungsmoral über alle Branchen hinweg ist ein Zeichen dafür.“
Für Entwartung ist beim Debitorenmanagement ist es aber zu früh. „Als bei uns einer der wichtigsten Lieferanten plötzlich wegbrach, sind wir aufgewacht“, so der Geschäftsführer eines mitteldeutschen Automobilzulieferers. „Leider entdeckt man ja meist erst bei massiven Problemen die Notwendigkeit und die Bereitschaft etwas zu ändern. Zum Glück war es bei uns noch nicht zu spät. Wir konnten kurzfristig einen alternativen Lieferanten auftreiben und werden für die Zukunft ein Risikomanagement-System in unser Lieferantenmanagement integrieren.“
Die Konzentration vieler Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen, und die Beschaffung wichtiger Bauteile auf der Basis von Rahmenverträgen erhöhen die Abhängigkeiten. Dies bestätigten auch Experten auf dem diesjährigen Coface Kongress Länderrisiken. Die Bewertung von bereits vorhandenen Informationen über die eigenen Lieferanten und ggf. die Einholung von weiteren Informationen sind damit auch für die Seite des Einkaufs enorm wichtig. Die dauerhafte Beobachtung (Monitoring) von Lieferanten bzgl. ihrer Solvenz und der damit verbundenen Lieferfähigkeit schafft einen wichtigen Zeitvorsprung um bei eventuellen Krisen rechtzeitig reagieren zu können.
Im Unternehmen sind viele Informationen vorhanden, die die bisherige Zusammenarbeit betreffen, das Einhalten von Verträgen und vereinbarten Qualitäten und Lieferzeiten. Zusätzlich können Informationen von externen Informationsdienstleistern und Ratingagenturen beschafft werden, die die Bonität des betreffenden Lieferanten bestimmen. Hinzu kommt z. B. die Analyse der Jahresabschlüsse von Lieferanten, die wichtige Aufschlüsse über die langfristige Stabilität der Unternehmen liefert.
„Das Beschaffen von Informationen ist allerdings nur die halbe Miete. Unerlässlich ist es,“ warnen die Experten der Prof. Schumann GmbH, „diese Informationen auch systematisch zu verwenden.“ Das heißt, die Daten sollten zentral gesammelt, aufbereitet und bewertet werden Dies gelingt mit einer Software, wie z. B. dem Credit Application Manager (CAM) der Prof. Schumann GmbH. Über Schnittstellen werden interne Vorsysteme und externe Auskunfteien angeschlossen sowie die Jahresabschlussinformationen eingegeben oder erfasst. Automatisch werden dann alle verfügbaren und benötigten Informationen zusammengetragen.
Bei kritischen Abweichungen von vorher definierten Regeln werden Nachrichten für den Verantwortlichen erzeugt. Ein solches elektronisches Frühwarnsystem schlägt rechtzeitig Alarm und ermöglicht es zeitnah zu reagieren. Bei Bedarf ist selbst die Analyse von BWAs möglich. Die Konsequenzen eines Lieferantenausfalls können so vorab berechnet werden und man gewinnt genügend Zeit, um gezielt das Gespräch zu suchen, Aktivitäten zur Stützung des Lieferanten einzuleiten oder sich nach einem alternativen Lieferanten umzusehen und Verhandlungen aufzunehmen
Die Kosten bei einem Lieferantenwechsel sind hoch, noch teurer wird es allerdings, wenn ein Lieferant plötzlich ausfällt und die eigene Produktion gefährdet. Ein IT-gestütztes Frühwarnsystem wie CAM eröffnet durch das rechtzeitige Erkennen von Risiken wichtige Handlungsspielräume und kann die möglichen finanziellen Verluste deutlich verringern. Lieferantenrisiken hat man so bestmöglich im Griff.
Die Chancen sind gut, mit verbesserter Software vom günstigeren Umfeld zu profitieren: Der D&B-Zahlungsindex legte im Juni auf 82,29 (Mai: 81,79) Punkte zu. Höher stand der Indikator zuletzt vor mehr als zwei Jahren. Seit dem Tiefpunkt des Zahlungsindex im Mai 2009 verbesserte sich die Lage deutlich. Von den in Deutschland rund 4,5 Millionen aktiven Unternehmen zahlten im Juni der Studie zufolge knapp 175.000 mehr ihre Rechnungen wie vereinbart als vor einem Jahr. Der Index sagt aus, dass im Mai etwas mehr als 82 Prozent der Unternehmen die Rechnungen pünktlich bezahlten. Der Indikator wird seit Anfang des vergangenen Jahres auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel von Januar bis Mai 2009 deutlich – seit Juni des vergangenen Jahres erholt er sich allerdings wieder.
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Wachstumspotential der Leasingrefinanzierung
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2010
Service, Innovationen und Vorzüge aus Sicht der Refinanzierungspartner sind wichtige Vorteile des Leasings, berichtet Horst Fittler, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Leasing-Unternehmen auf dem Leasing-Forum 2010 in Frankfurt am Main.
Bei Kombination mit zusätzlichen Dienst- und Serviceleistungen sei Leasing nicht mit der Kreditfinanzierung vergleichbar, sondern stife einen eigenständigen Kundennutzen, macht Fittler klar. Service amche Leasing zu einem Instrument moderner Unternhemensführung, indem es die Flexibilität erhöht und die Innovationskraft stegere. Das Angebot sei enorm vielfältig und erstrecke sich im Mobilienleasing von Wartungsarbeiten über Versicherungsleistungen bis hin zum Full-Service-Vertrag. Fittler kennt kaum ein Wirtschaftsgut, das sich nicht durch Leasing anschaffen ließe.
Gerade Unternehmen mit 20 bis 50 Mitarbietern entscheiden überdurchschnittlich häufig für Serviceleistungen (62 %). Damit nutzen diese Gesellschaften das Leasingangebot, um sich auf ihre Kernkompetenezn zu konzentrieren und dabei von den besonderen Markt- und Objektkenntnissen der Leasinggesellschaften zu profitieren. Mehr als die Hälfte (55 %) der Firmen präferiere nach einer TNS Infratest-Marktstudie Serviceleistunge, wenn sie sich zwischen Service zu angemessenen Preisen oder primär niedrigen Raten entscheiden müssen.
Beim Kfz-Leasing z.B. werden u.a. Wartung und Reparatur, Reifenersatz, -wechsel und -lagerung, Tankkarten, Versicherungsservice, Scahdensmanagement (Ufallmeldung, Abwicklung des Schadens), Mobilitätsgarantie (Ersatzfahrzeug, Ticketbeschaffung), Strafzettelmanagement, Führerscheinkontrolle, Online-Service mit tagesaktuellem Reporting und KOnfiguration des Fuhrparks etc. angeboten.
Full-Service-Pakete werdn verstärkt nachgefragt von der bedarfsgerechten Beschaffung von Computern und Büromaschinen (Fax, Kopierer etc.) über die Konfiguration, die Wartung bis zum Austausch der Geräte und bis zur Entsorgung von Altgeräten. Insbesondere Versicherungsleistungen und Wartungsarbeiten werden von den Kunden dazugebucht. Das Serviceangebot steigert die Kostentransparenz und -planbarkeit. Die regelmäßige Wartung reduziert unplanmäßige Ausfallzeiten der Maschine und die damit verbundenen Kosten reduziert. Die Produktionsplanung wird sicherer, so Fittler, und Liefertermine geraten nicht in Gefahr.
Fittler kommt auch auf den Service im Immobilienleasing zu sprechen. Hier seien Komplettangebote mit Planungs-, Projektsteuerungs- und Facility Managementleistungen attrkaitv. „So können deutliche Effizienzgewinne mit einem Gesamtpaket aus Planen, Bauen und Betreiben erzeugt werden“, macht Fittler klar.
Die Geschichte und Entwicklung des Leasing sei eng mit der Markteinführung und -durchdringung innovativer Technologien verbunden, berichtet Fittler anhand von historischen Beispielen wie der Verbreitung der Telekommunikation und der EDV. Heute liefere Leasing auch einen wertvollen Beitrag bei der Verbreitung regenerativer Energien. Praktisch alle Anlageinvestitionen aus den Bereichen Wind, Wasser, Sonne und Biomasse können über Leasing dargestellt werden. Fittler: „Aktuell eröffnen Elektroauto- und Mobilitätskonzepte neue Chancen.“
Leasing habe auch in geographischer Hinsicht zur Markteinführung neuer Technologien bedeutend beigetragen. Trotz Krise bleibe die Internationalisierung eine Chance für deutsche Leasingunternehmen. Die Bedeutung des Leasings habe isch aub die der Transition in Deutschland („Aufbau Ost“) und in den Ländern ZEntral- und Osteuropas gezeigt. Die Funktionen von Leasing als „Wachstumsmotor“ seien empirisch deutlich belegt. Die Analysen haben nach Angaben von Fittler auch gezeigt, wie wichtig geeignete Rahmenbedingungen sind.
Vorteile für Refinanzierungspartner sieht Fittler in folgenden Punkten: Leasinggeber bleiben Eigentümer der Objekte; Leasingobjekte statt Kundenbonitäten stehen im Vordergrund; diversifizierte Leasingportfolios reduzieren Einzelrisiken; Eigenkapital der Leasinggesellschaften bildet einen zusätzlichen Verlustpuffer; Aussoderungs- und Absdonderungsrechte verbessern den Zugang im Insolvenzfall; Verwertungskompetenz steigert Verwertungserllöse; im Verwertungsfall falle geringere Gebühren an. Leasingrefinanzierung sei daher risikoarm und beite gegenwärtig ein erhöhtes Wachstums- und Ertragspotential.
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Konkurrenz für den klassischen Bankkredit
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2010
„Selbstverständlich haben wir eine Konkurrenzsituation zwischen dem Leasing und dem klassischen Bankkredit“, sagt Alexander Wüerst, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, auf dem Leasing-Forum 2010 in Frankfurt am Main.
Die empfundene Kredithürde ist in der gegenwärtigen Finanzkrise deutlich angestiegen, blieb aber nach dem if-Konjukurtest jedoch deutlich unter 50 %. Erst wenn die Hälfte der Unternehmen eine Kredithürde empfinde, könne von einer Kreditklemme gesprochen werden.
Wüerst weist darauf hin, dass der Mittelstand eine Renaissance erfahre: Im Unterschied zur Zeit vor der Krise emfpinden heute insbesondere die großen Unternehmen eine größere Kredithürde. Betrachtet man die Kredithürde im verarbeitenden Gewerbe nach Größenklassen, haben die Befürchtungen der großen Unternehmen seit 2008 die der kleineren deutlich überholt.
„Natürlich gab es in der Kreditvergabe in Deutschland zu Verschiebungen“, sagt Wüerst. Im Zuge der Verlagerung zu den Sparkassen sei es auch plausibel, dass es zu Verspannungen gekommen sei.
Die Gründe für eine sinkende Kreditvergabe seien in erster Linie darin zu suchen, dass Unternehmen ihre Investitionen zurückstellen, berichtet WÜerst aus einer Studie der IHK Köln. Das Leasing sei etwas zyklischer als das klassische Bankfinanzierunggeschäft.
Investitions- und Exportgüter, die besonders stark einbrachen, seien besonders leasingaffin. Gegenüber 2002/2003 sei festzustellen, dass der Anteil der Innenfinanzierung deutlich zugenommen habe. Entsprechend sei der Anteil des Leasings gefallen.
Das Leasing habe sich ganz klar als Objektfinanzierungsinstrument herauskristallisiert. Das Leasing sei etwas anderes geworden als das Bankprodukt, die klassische Kreditfinanzierung. Das Objektknowhow mache den Unterschied. Das Kreditinstitut könne nicht dasselbe Knowhow bezüglich des Objektes haben. Auf den Restwert komme es gerade bei Investitionsgütern an, die nicht dauerhaft im Unternehmen bleiben sollen.
Die Deutsche Leasing sei beispielsweise einer der größten Gebrauchtwagenhändler Deutschlands. „Da ist ein ganz anderes Knowhow noch, was wir nicht haben können“, spricht Wüerst die Deutsche Leasing an. „Das mit der Konkurrenzsituation ist nicht so“, geht Wüerst explizit auf die Frage ein, wie Kredit und Leasing zueinander stehen. Leasingprodukte und Investitionskredite beziehen sich zwar beide auf das Investitionsgut, befriedigen aber unterschiedliche Bedürfnisse. Ganz anders zu sehen sei darüber hinaus der Kontokorrentkreidt, über den sich das Unternehmen laufend Liquidität beschaffe.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit ist etwas günstiger beim Kredit als beim Leasing, berichtet Wüerst über die Statistik. Dennoch bringe Leasing und Kredit im Rating keinen signifikanten Unterschied.
Der Händler sei unverändert der größte Vertriebsweg fürs Leasing (54 %). Die Leasinggesellschaften verkaufen direkt ca. 27 %. Die Banken wuchsen jedoch auf 13 % an. Auch hier zeige sich, dass Leasing für Banken eine interessante Ergänzung sei. Eine Leasinggesellschaft könne z.B. auch das Fuhrparkmanagement anbieten. Güterzüge, Photovoltaik usw. könne von der Leasinggesellschaft mit Expertise angeboten werden.
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Krisenzeiten sind Leasingzeiten
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2010
Trotz der Krise gab es im letzten Jahr den größten Einbruch der Leasingbranche. Niemand habe aber erwarte, dass sich die Situation so schnell danach wieder lockere, sagt Hans-Michael Heitmüller, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Leasing AG in Bad Homburg v.d.H. auf dem Leasing-Forum 2010 in Frankfurt am Main. Trotz rückläufiger Wachstumsrate sei ein steigender Anteil an geleasten Investitionsgütern gemessen am Gesamtinvestitionsvolumen festzustellen. Heitmüller präsentiert Zahlune und Fakten zum Leasingmarkt.
Operating-Leasing ist ein Leasingvertrag, bei dem der Leasingnehmer nur für die Nutzung des Objektes Lesingraten bezzahlt. Das Vermakrtungsrisiko am End e der Leasinglaufzeit trägt ausschließlich die Leasinggesellschaft.
Unter Finanzierungsleasing werden in Deutschland Verträge mit Mietvertragscharakter von mittel- oder langfristiger Dauer verstanden, deren Grundmietzeit kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Leasingobjektes sowie Verträge, die auf die Vollamortisation des Leasinggegenstandes gerichtet sind.
Beim Mietkauf steht im Unterschied zur Miete der Eigentumserwerb am Ende der Vertragslaufzeit im Vordergrund. Mietkauf ist daher der Erwerb von Eigentum in Raten.
Der Leasingnehmer ist nicht Eigentümer des Leasingobjektes, auch das wirtschaftliche Eigentum verbleibt beim Leasinggeber. Beim Leasinggeber erfolgt die steuerrechtliche Abschreibung, er erhält Amortisations-, Finanzierungs- und Verwaltungskosten sowie eine Nutzungsentschädigung (Leasingrate). Die Leasingrate ist beim Leasingnehmer Betriebswaufwand.
So schnell wie die Neuerträge zurückbleiben, so schnell können die Kosten gar nicht abgebaut werden, zeigt Heitmüller die Herausforderungen für die Leasingwirtschaft aus der Finanzmarktkrise auf. Der überraschend scharfe Investitionsrückgang verband sich mit Misstrauen nicht nur zwischen Banken, sondern auch gegenüber Leasinggesellschaften.
Viele Leasinggesellschaften haben ihre Bücher sclhießen müssen, da keine Finanzierungsmittel mehr aufzutreiben waren. Erschwerend sei hinzugekommen, dass auch im Ausland die Kredithähne abgedreht wurden. Auch China habe dicht gemacht: „Wir haben eine sehr große Störung der Liquidität für die Leasingbranche gehabt“, berichtet Heitmüller.
Insbesondere kleineren Gesellschaften sei es „hart an den Kragen gegangen“. Die HSH Nordbank konnte nichts mehr zur Verfügung stellen und zog sich gänzlich zurück. Heitmüller skizziert ide Refinanzierungsrisiken von Leasinggesellschaften. „Das alles brachte für uns Leasinggesellschaften die Notwendigkeit, eigene Prozesse zu überdenken.“
Die aktuellen Herausforderungen ergeben sich für die Leasingbranche aus „KWG light“ und der Novellierung durch Umsetzung der 3. EU-Geldwäscherichtlinie. „Ich habe überhaupt nicht verstanden, warum man Leasinggesellschaften nicht von Anfang an einbezogen hat“, sagt Heitmüller.
„Wenn Ratingagenturen kommen, machen die erst einmal eine Bank aus uns“, kritisiert Heitmüller. Das Runde müsse bei den US-Agenturen in das Eckige passen. Zudem sei die Leasingbilanzierung nach IFRS im Umbruch.
Heitmüller sieht die Überprüfung der bisherigen Geschäftsmodelle durch rechtliche, steuerliche und bilanzielle Änderungen voraus. Die Komplexität der Branche sei gewachsen, auch die Anforderungen. Heitmüller warnt vor einem „regulatorischen Overkill“. Die Optimierung der Steuerungssysteme und die Konsolidierung in der Leasingbranche sind für Heitmüller absehbar. Die Leasingbranche bleibe ein wichtiger Investitionsmotor der deutschen Wirtschaft.
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