Ein halbes Jahrhundert DVFA

Von Dr. Oliver Everling | 16.Februar 2010

„Am 20. Februar blickt die DVFA, der deutsche Berufsverband der Investmentanalysten und –manager, auf ein stolzes Jubiläum zurück“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins, der im Jahre 1960 als „Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Anlageberatung“ in Frankfurt am Main gegründet wurde. Die DVFA zählt heute rund 1200 persönliche Mitglieder. „Teilnehmer der Gründungsversammlung waren u. a. die Ehrenmitglieder Prof. Dr. Carsten P. Claussen, Michael Hauck und Dr. Peter Maurer. Michael Hauck, damals Partner bei Georg Hauck & Sohn in Frankfurt am Main, war der Initiator und Ideenspender, Peter Maurer war ausgewiesener Analyst, damals bei Brinkmann, Wirtz & Co. in Hamburg, Carsten P. Claussen war ein aktienrechtlicher Publizitätsexperte.“

Anlass der Gründung 1960 war die von Anlegern und der jungen Berufsgruppe von Finanzanalysten vielfach als unzureichend empfundene Transparenz börsennotierter Unternehmen. Das Bemühen um Transparenz der Rechnungslegung und Publizität hatte daher Priorität vor Berufsethik und Ausbildung. Ein Grundanliegen der Mitglieder in diesen Anfangsjahren war, auch Auskunft über die wirkliche Ertragslage der Unternehmen zu erfahren. Damals war das kein allgemein akzeptierter Ansatz. Noch lange Zeit wurde der Jahresgewinn aus der Steuerposition geschätzt. Seit 1972 ist der „Gewinn je Aktie nach der DVFA-Formel“ eine gängige Größe und erwies sich als anerkannter Standard bei der Aktienbewertung. Inzwischen ist der nationale Standard zwar überholt, ein internationaler wäre aber auch für die shareholder – orientierten Rechnungslegungsstandards IFRS und US – GAAP überfällig. Da die DVFA überdies das Ziel hatte, den Berufsstand der speziell ausgebildeten Analysten zu fördern, war auch dies eine neue und nicht allseits als angenehm empfundene Idee. Daneben wurden von Anfang an Besuche bei börsennotierten Unternehmen organisiert.

1962 war die DVFA Gründungsmitglied des europäischen Dachverbandes EFFAS (European Federation of Financial Analysts Societies) und legte damit den Grundstein für eine internationale Zusammenarbeit der nationalen Verbände – sie gilt mehr denn je als alternativlos in der globalisierten Welt von heute. 1991 wurde mit der Gründung der DVFA GmbH eine Professionalisierung wichtiger Aufgabenfelder erreicht und eine unabhängige Finanzierung des Vereins ermöglicht, ohne den vom Ehrenamt getragenen, nicht gewinnorientierten Verein aufzugeben. Vor allem das Angebot an Aus- und Weiterbildung der Berufsangehörigen wurde vorangetrieben mit dem Investmentanalyst/DVFA ab 1987, der zu dem 1993 von EFFAS akkreditierten europäischen CEFA® (Certified European Financial Analyst) weiterentwickelt wurde, um ab 2000 als CIIA® (Certified International Investment Analyst) mit globaler und speziell vom britischen Regulierer FSA ausgestatteter Anerkennung auch am deutschen Markt angeboten zu werden. Darüber hinaus finden Interessenten bei der DVFA Ausbildungsgänge für Fixed Income, Wealth Management, Risk Management und Real Estate. Insgesamt hat der Verband seit 1987 3900 Berufsangehörige qualifiziert.

Fritz H. Rau ist seit 1998 Vorsitzender des ehrenamtlichen DVFA e.V. Vorstandes. Ralf Frank und Dr. Peter König sind Geschäftsführer der DVFA GmbH (Ralf Frank seit 2002 und Dr. Peter König seit 2004). Sie lösten Ulrike Diehl ab, die der GmbH seit 1991 vorstand. Neben einer profunden Qualifikation ist die Integrität der Kapitalmarktexperten eine unabdingbare Voraussetzung für eine kundengerechte Beratung. Der für DVFA Mitglieder bindende Verhaltenskodex, ebenso wie laufende Informationsabende im Rahmen der DVFA Club Veranstaltungen liefern die Leitplanken und unterstützen die Regulierung.

„Ein vernünftig regulierter und einer soliden Aufsicht unterworfener Finanzmarkt ist vorteilhaft für Unternehmen und Verbraucher. Er bildet insbesondere die Arbeitsgrundlage für die Berufsangehörigen in der DVFA. Im Interesse und im Auftrag ihrer Mitglieder“, heißt es bei der DVFA, „fördert die DVFA mit umfangreichen Maßnahmen erfolgreich das Heranreifen des integrierten europäischen Finanzmarktes. Als anerkannter Berufsverband der Investmentprofessionals ist die DVFA Teil dieses Prozesses und kompetenter Ansprechpartner für Behörden und Politiker.“

Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Ein halbes Jahrhundert DVFA

FondsGuide 2010

Von Dr. Oliver Everling | 12.Februar 2010

Die FondsGuides der Feri EuroRating Services AG(http://www.fonds-rating.de/) sind eine langjährige Erfolgsgeschichte: Kein anderer Ratgeber für Investmentfonds listet ebenso komplett und übersichtlich Fondsratings der spezialisierten Agentur aus Bad Homburg auf. Erstmals werden im neuen FondsGuide auch die Ergebnisse aus Österreich und der Schweiz zusammen mit Deutschland dargestellt. Die Fortsetzung dieser Expansion ist Programm.

Es ist das Schicksal erfolgreicher Publikationen, irgendwann einmal aus dem Format herauszuwachsen, mit dem alles begann. Dies gilt auch für den FondsGuide der Feri (http://www.feri.de/). Zuletzt erschien dieser im Schäffer Poeschel Verlag aus Stuttgart in einem zwar handlichen, aber für die vielen Übersichtstabellen doch kleinen Format. Der neue FondsGuide 2010 kommt im DIN A 4 Format im Verlag der Portfolio Verlagsgesellschaft mbH (http://www.portfolio-verlag.com/, ISBN 978-3-9813404-1-9).

Auf Zahlenfriedhöfe wird nun konsequent verzichtet, vielmehr steht der praktische Nutzen des Anlegers im Vordergrund, schnell Orientierung unter den per Ultimo 2009 bewerteten 3.048 Fonds von 220 Kapitalanlagegesellschaften zu gewinnen. 1999 startete der Führer mit 624 Fonds. Die lange Historie des Fondsratings der Feri EuroRating Services ermöglicht der Agentur den Nachweis, wie verlässlich die erteilten Urteile sind. Bei fast zwei Dritteln der Fonds besteht kein Anlass für einen Klassenwechsel gegenüber dem Vorjahr.

Nur in vergleichsweise wenigen Fällen muss die Agentur ihr Urteil aus dem Vorjahr korrigieren. Ist dies der Fall, liegen meist gute Gründe vor, wie etwa der Einfluss eines besseren oder schlechteren Managements, kaum aber Fehleinschätzungen aus der Analyse. Nur 1,4 % der Fonds bewegen sich um zwei Klassen nach unten, nur 0,9 % schaffen den Sprung um zwei Klassen nach oben.

Wer also einen schlecht gerateten Fonds in der Hoffnung kauft, die Ratingagentur möge sich über die wahre Qualität getäuscht haben oder sich bald veranlasst sehen, den Fonds nach oben zu stufen, muss mit höchster Wahrscheinlichkeit enttäuscht werden. Nur wer auf die besser gerateten Fonds setzt, liegt im Durchschnitt aller Fonds auf der sichereren Seite.

Neben den statistischen Nachweisen liefert der FondsGuide jetzt einen noch umfangreicheren redaktionellen Teil mit Beiträgen Experten über die globale Konjunktur, die aktuelle Lage und den Ausblick auf die Kapitalmärkte, über den langfristigen Erfolg in der Geldanlage, Zugangswege zu Investmentfonds und Innovationen der Fondsbranche. Natürlich fehlen auch die detaillierten Beschreibungen des Feri Fondsratings sowie der Methodik des Asset Manager Rankings sowie der Feri EuroRating Awards nicht, die sich zunehmender Aufmerksamkeit über die Fachkreise hinaus in der breiteren Öffentlichkeit erfreuen.

Themen: Fondsrating, Rezensionen | Kommentare deaktiviert für FondsGuide 2010

Risikomanagement im Handelsgeschäft

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2010

Das Buch „Risikomanagement im Handelsgeschäft“ von Thomas Ramke und Dirk Wohlert (Herausgeber) kommt im Schäffer Poeschel Verlag (http://www.schaeffer-poeschel.de/, ISBN 978-3-7910-2828-6) mit dem sehr juristisch anmutenden Untertitel „MaRisk, § 25a KWG, § 44 KWG-Prüfungen, Umsetzungsspielräume“ daher. Tatsächlich liest sich aber das Buch nicht so trocken, wie der Titel zunächst vermuten lässt.

Die Herausgeber haben sich allerdings die Mühe gemacht, das Buch im Wesentlichen an der Reihenfolge der Anforderungen in den MaRisk auszurichten. Entsprechend handelt es sich nicht um eine ungeordnete Artikelsammlung, sondern in der Art eines Leitfadens um schlüssige Darstellungen zu allen wichtigen Teilaspekten.

Es geht um die Integration der Handelsgeschäfte in die Grundvorstellung von der Risikotragfähigkeit, um Handelsgeschäftsstrategien von ihrer betriebswirtschaftlichen Einordnung bis zur methodischen Umsetzung, um die Anforderungen an die personelle und technische Ausstattung im Handelsbereich von Kreditinstituten, die Integration der Outsourcing-Regelungen in die MaRisk hinsichtlich der Vorgaben für die Ausgestaltung von Auslagerungen, Handelsprozessanforderungen, das Management von Zinsänderungsrisiken bis hin zu Auslegungsfragen. Ferner erhält der Leser Einblick in Praxisbeispiele, zum Beispiel in die Hintergründe der Manipulation bei der Société Générale.

So stringent die Herausgeber gliederungstechnisch ihre Arbeit geleistet haben, so unterschiedlich sind allerdings die Beiträge der einzelnen Autoren. Bei manchen finden sich üppige Literaturhinweise, bei anderen gar nicht. Manche Artikel sind durch zahlreiche Kästen, Grafiken und Tabellen aufgelockert, andere gar nicht. Auch unterscheiden sich Gliederungstiefe oder die gewählten morphologischen Kategorien der Grammatik. All dies führt zu einer abwechslungsreichen Lektüre, die dem Leser die komplexe Problematik des Risikomanagements im Handelsgeschäft der Kreditinstitute näherbringt.

Themen: Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Risikomanagement im Handelsgeschäft

Performance-Analyse und Fondsbewertungssysteme

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2010

Die so genannte Subprime-Krise warf schon zu ihrem Beginn 2007 Schlaglichter auf die Überbringer der schlechten Nachrichten, die Ratingagenturen. Zu gute Ratings für wenig krisenerprobte Finanzinstrumente, die aus Verbriefungen von Immobilienportfolien hervorgingen, wie auch zu späte Herabstufungen von ausfallgefährdeten Titeln ließen nicht nur Anleger und Emittenten, sondern auch den Gesetzgeber einschreiten: Rating ist kleine bloße Meinungsäußerung mehr. Ratingberichte sind nicht mehr mit Artikeln von Journalisten zu vergleichen, die durch das interessante Beschriften von Zeitungs- oder Zeitschriftenseiten ihr Geld verdienen. Die USA setzten bereits mit dem Credit Rating Agency Reform Act 2006 dazu an, die Ratingagenturen strikter zu regulieren. Die Gesetzgeber in der EU wie auch in anderen Staaten folgten nach der Finanzkrise.

Es zeigte sich bei den US-amerikanischen Agenturen, dass auch innerhalb einzelner Ratingagenturen Ratings mit unterschiedlicher Evidenz, divergierender Beweislage, erteilt werden. Schon zwischen der Treffgenauigkeit der wenigen AAA-Ratings, die für führende Industriekonzerne erteilt werden, und den tausenden von AAA-Ratings, mit denen die Papiere von Zweckgesellschaften platziert wurden, muss unterschieden werden. Mehr noch bedarf es der Untersuchung, welche Leistungen von denjenigen Einheiten in Ratingagenturen erbracht werden, die auf ganz anderer informationeller Basis, mit anderen Methoden und Zielrichtungen Ratings erstellen, wie zum Beispiel Fondsratings.

Nun legt Andreas Weingärtner eine empirische Untersuchung der S&P Fund Stars und des S&P Fund Management Ratings mit seinem 172 Seiten starken Buch „Performanceanalyse & Fondsbewertungssysteme“ vor (ISBN 9-783839-129463). Es handelt es sich um eine von Prof. Dr. Christian Armbruster (Zweitkorrektor: Prof. Dr. Michael Jakob) betreute Diplomarbeit, die von Andreas Weingärtner an der Fachhochschule Kaiserslautern am Standort Zweibrücken im Fachbereich Betriebswirtschaft für den Studiengang Finanzdienstleistungen eingereicht wurde. Gemessen am Neuigkeitswert und wissenschaftlichen Anspruch, überholt Weingärtner manche Inauguraldissertation, für die an anderen Orten schon ein Doktortitel erteilt wird.

Mit der Arbeit von Andreas Weingärtner wird klar, wie weit das Thema der Performance-Analyse und die empirische Untersuchung von Fondsbewertungssystemen abgesteckt werden kann und muss. Die wichtigste theoretische Grundlage finden diese Systeme in der modernen Kapitalmarkttheorie, insbesondere im Capital Asset Pricing Model. Die Analyse der Finanzkrise macht klar, dass der Anteil systematischer Risiken in vielen Portfolien deutlich unterschätzt wurden, die Möglichkeiten also überschätzt wurden, durch Diversifikation unterschiedliche Renditeentwicklungen bzw. Risiken innerhalb eines Portfolios auszugleichen. Schon die Messung des Anlageerfolgs anhand der üblichen Performance-Maßstäbe wurde durch die Krise in Frage gestellt. Die Gegenüberstellung erzielter Renditen mit denen mehr oder weniger zufällig zusammengewürfelter Marktindices liefert dem Anleger noch keine Orientierung zur Auswahl von Fonds.

Gerade bei Investmentfonds leisten Ratings wertvolle Dienste, indem sie in einer für jedermann verständlichen Form in der Art von Schulnoten Orientierung über die relative Vorziehungswürdigkeit geben. Fondsratings ersetzen nicht die individuelle Anlageberatung, da in diese auch das Risikoprofiling des Anlegers und die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage des Einzelnen einzubeziehen ist, liefern aber die dem anlegergerechten Rat gegenüberzustellende anlagegerechte Klassifikation. Fondsratings kanalisieren in dieser Weise das anlagesuchende Kapital zu denjenigen Fondsmanagern, die die besseren Anlageresultate, gemessen an den jeweiligen Schwerpunkten und Zielsetzungen liefern. Angesichts dieser für alle Marktwirtschaften elementaren Aufgaben des Ratings ist zu wünschen, dass sich noch viele Studenten und Wissenschaftler die Arbeit von Andreas Weingärtner zum ermutigenden Beispiel nehmen.

Themen: Fondsrating, Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Performance-Analyse und Fondsbewertungssysteme

Coface sieht Talsohle der Krise durchschritten

Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2010

Zum Jahresende 2009 beobachtete Coface wieder eine Besserung im Zahlungsverhalten von Unternehmen. Infolgedessen zeigt sich der internationale Forderungsspezialist erstmals seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise grundsätzlich bereit, viele Industrieländer, darunter Deutschland und Frankreich, aber auch einige Schwellenländer im Rating wieder besser zu bewerten. Für 2010 geht Coface von einer leichten Erholung der Märkte aus, sieht diese aber auch durch mögliche Finanzblasen bedroht.

Während der weltweiten Krise in den letzten beiden Jahren erreichten die Zahlungsausfälle ein Ausmaß, dass das der Krisen in den letzten Jahrzehnten bei weitem übertraf. „Bereits Anfang 2008 stellten wir einen rapiden Verfall der Zahlungsmoral fest. Während die Ausfälle in der ersten Hälfte von 2009 weltweit nochmals drastisch anstiegen, entspannte sich die Lage ab dem Spätsommer. Die Talsohle war erreicht“, sagt der Vorstandsvorsitzende von Coface Deutschland, Benoît Claire.

Nachdem der Kreditversicherer seit 2008 in mehreren Schritten zahlreiche Abstufungen im Länderrating vornehmen musste, werden demnach die Aussichten für die Industrieländer wieder optimistischer. Neben den USA und Kanada sowie Japan hat Coface sieben westeuropäische Länder unter Beobachtung für eine Aufwertung gestellt oder die Möglichkeit einer Abwertung revidiert.

Vor allem für Deutschland und Frankreich besteht somit wieder Aussicht auf die Rückkehr zur Bestnote A1. Ausgenommen sind allerdings Großbritannien, Irland sowie Portugal, Italien, Griechenland und Spanien. Sie alle werden weiterhin mit A3 bewertet und stehen dabei zum Teil noch unter Beobachtung für eine Abwertung. Die Bewertungen folgen einer ähnlichen siebenstufigen Skala wie die der Ratingagenturen: A1 bis A4 entsprechen Investmentgrades, B, C und D stehen für ein mittleres bis hohes Risiko.

Die Dynamik in den Schwellenländern stabilisiert das Wachstum der Weltwirtschaft. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verflechtungen weltweit konnten die aufstrebenden Länder der Krise zwar nicht aus dem Weg gehen. Doch in den meisten Fällen demonstrierten die Länder, dass sie die richtigen Lehren aus früheren Krisen gezogen haben. So hat Coface die Beobachtung für eine Abwertung der A2-Ratings von Hongkong, Malaysia und Taiwan wieder aufgehoben, auch die der Ratings von Polen (A3), der Türkei (B) und von Chile (A2).

Die Erholung der Märkte bleibt indessen labil. Risiken drohen insbesondere durch die hohen Staatsschulden einiger Länder, durch spekulative Blasen an den Aktienmärkten sowie durch die Absicht Chinas, die umfangreichen Kredite in Bereichen mit Überkapazitäten zurückzufahren.

Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Coface sieht Talsohle der Krise durchschritten

RiskProfiler als Navigator der Anlageberatung

Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2010

Risikobereitschaft von Anlegern zuverlässig messen: Was bisher nur im angelsächsischen Sprachraum möglich war, geht nun auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neu im Beratungsgeschäft ist hier der RiskProfiler des australischen Unternehmens FinaMetrica. Ab sofort gibt es den wissenschaftlich fundierten, psychometrischen Fragebogen auch auf Deutsch. Damit ist dieses Instrument, das FinaMetrica seit 1998 weltweit, zuletzt auch in China erfolgreich zum Einsatz bringt, auch im deutschsprachigen Raum für Finanzberater und ihre Kunden verfügbar.

Der RiskProfiler gilt schon jetzt in Fachkreisen als „entscheidender Navigator jeder guten Finanzberatung“. Privatkunden können damit selbständig ihre Risikobereitschaft ermitteln. 25 präzise Fragen, die ausschließlich die Kernthematik „finanzielle Risikobereitschaft“ erfassen, führen zu einem konkret definierten Profil – und zwar jenseits verzerrter Selbstwahrnehmung oder stereotyper Fremdeinschätzung. Am Ende erhält der Anwender eine detaillierte, individuelle Auswertung als Beratungsgrundlage. Der RiskProfiler geht in seiner Wirkung über die Praxis der gängigen Beratungsprozesse hinaus: Transparent und für den Kunden nachvollziehbar wird das Profil erstellt und Schritt für Schritt in eine Lösung überführt, an der der Kunde aktiv mitgewirkt hat. Der Prozess bleibt insgesamt kundennah und für jedermann verständlich.

Im Januar 2010 unterzeichneten FinaMetrica, Sydney, und das Wiesbadener Unternehmen FCM Finanz Service GmbH, vertreten durch die Finanzpsychologin Monika Müller, dazu einen Kooperationsvertrag. Die getroffene Vereinbarung ist das Ergebnis langjähriger vertrauensvoller Kooperationsbeziehung zwischen Finanzpsychologin Monika Müller, Geschäftsführerin der FCM Finanz Service GmbH, und Paul Resnik, Vorstandsvorsitzender von FinaMetrica. Bei einem Workshop am 25. Februar 2010 in Wiesbaden präsentieren sie das RiskProfiling-System erstmals gemeinsam. Wichtig ist es ihnen, zu vermitteln, dass es gerade in Krisenzeiten möglich ist, durch solide Beratungsgrundlagen Zuverlässigkeit, Vertrauen und letztendlich erfolgreichere Beziehungen zwischen Anlageberatern und ihren Kunden zu schaffen.

Themen: Risikoprofiling | Kommentare deaktiviert für RiskProfiler als Navigator der Anlageberatung

Interessenkonflikte trotz TÜV-Siegel möglich

Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2010

In den vergangenen Wochen flammte der Streit um die Qualität der Anlageberatung von Banken neu auf. Während die Stiftung Warentest den Geldinstituten äußerst schlechte Noten gibt, verweisen etliche Banken darauf, dass ihre Beratungsprozesse vom TÜV geprüft und zertifiziert seien. Doch ein TÜV-Siegel allein sei noch keine Garantie für die bestmögliche Beratung des konkreten Kunden, betonen die unabhängigen und auf Honorarbasis arbeitenden Finanzfachleute von Berater-Lotse.de, dem Online-Portal für Finanz-, Steuer- und Rechtsexperten.

Ob mit oder ohne Prüfsiegel: Nahezu jede Bank erzielt ihre Einnahmen natürlich daraus, dass sie entweder unternehmenseigene Sparprodukte an ihre Kunden verkauft oder Anlageprodukte, für deren Vermittlung sie von den jeweiligen Anbietern Provision erhält. Aber auch ein durchaus qualitativ hochwertiges Produkt bedeutet noch nicht, dass es für den konkreten Kunden das bestmöglich passende ist. Zudem steht auch ein fachkompetenter Berater unter einem gewissen Druck, wenn es um die Erfüllung des Verkaufssolls geht.

Damit birgt provisionsfinanzierte Beratung aus Kundensicht die Gefahr, dass er nicht die für ihn optimale Kapitalanlage, sondern ein möglichst attraktiv verprovisioniertes Anlageprodukt erhält. Auszuschließen ist zumindest dieser Interessenskonflikt nur, wenn die Beratung ausschließlich durch das Honorar des Mandanten finanziert wird und der Berater ausdrücklich auf den Einbehalt von Vertriebsprovisionen verzichtet.

Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Interessenkonflikte trotz TÜV-Siegel möglich

Finanzierung für Auslandsimmobilien geht auch einfach

Von Dr. Oliver Everling | 8.Februar 2010

Der Allfinanzvertrieb Dr. Klein bietet seinen Kunden eine unkomplizierte Finanzierung von Immobilien im Ausland an, ganz ohne Besicherung einer eventuell vorhandenen Immobilie im Inland. Das Ferienhaus oder der zukünftige Ruhesitz im Ausland: Für die Anschaffung einer Immobilie im Ausland sprechen unterschiedlichste Gründe. Bisher war es verhältnismäßig schwierig, ein solches Vorhaben zu realisieren, sofern das Wunschobjekt finanziert werden musste. Üblicherweise hat die Finanzierung dann auch mit Banken im Land des Objekts zu erfolgen. Das Problem: Welcher Kunde traut sich zu, einen seriösen Finanzierungspartner vor Ort auszuwählen und sich in die Unwägbarkeiten ausländischen Rechts einzuarbeiten?

Einfacher lässt sich der Wunsch nach einer Immobilie im Ausland über Dr. Klein verwirklichen. Das Lübecker Unternehmen bietet seinen Kunden auch die Finanzierung von Objekten in Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Norditalien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Spanien an. Und dies ohne Belastung einer bereits vorhandenen Immobilie in Deutschland. Das Auslandsdomizil wird über eine eigenständige Hypothek abgesichert.

Im Rahmen eines „Sorglos-Pakets“ genießen Kunden, die eine Immobilie im Ausland erwerben wollen (deren Anschaffung sich auch steuerlich lohnen kann) eine Reihe von Vorteilen: Dr. Klein kümmert sich nicht nur um die Finanzierung, sondern schaltet entsprechende Sachverständige vor Ort für die Prüfung der Eigentumsverhältnisse und die Erstellung von Wertgutachten ein. Auch die Abwicklung des Kaufes, der anfallenden Steuern und des Eintragungsverfahrens der Hypothek erfolgt durch ausgesuchte Treuhänder. Damit sparen die Kunde Zeit und Mühen und setzen auf die Seriosität eines deutschen Anbieters, der auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Finanzierung verfügt.

Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Finanzierung für Auslandsimmobilien geht auch einfach

Buy-outs

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2010

Bei dem Buch von Theo Weber und Benedikt Hohaus „Buy-outs – Funktionsweise, Strukturierung, Bewertung und Umsetzung von Unternehmenstransaktionen“ aus dem Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart (ISBN 978-3-7910-2594-0, http://www.schaeffer-poeschel.de/) handelt es sich um ein Werk, für das Unternehmer und Manager dankbar sein müssen: So ist es doch erfreulich festzustellen, dass es immer noch Autoren gibt, die in ihre profunde Fachkenntnis zum erschwinglichen Preis eines Buches Einblick nehmen lassen. Dr. Theo Weber ist bei GE CAPITAL in Frankfurt am Main, Dr. Benedikt Hohaus ist Rechtsanwalt und Partner bei der auf dem Gebiet der Unternehmensakquisition weithin bekannten P+P Pöllath + Partners.

Den Autoren kommt zugute, dass sich seit den 1980er Jahren eine umfangreiche angelsächsische Literatur zu diesem Thema entwickelt hat, so dass es leichter fällt, aus den vielen Beiträgen zum Thema eine prägnante Gliederung des Buches zu entwickeln. So findet man schnell in den Hauptkapiteln die Antworten auf die in der Praxis drängendsten Fragen: Buy-outs in Deutschland, Idee des Buy-outs, Strukturierung des Buy-outs, Bewertung des Transaktionsobjekts, Due Diligence, rechtliche Abwicklung des Buy-outs, Umsetzung des Buy-outs und schließlich Exit-Strategien und Erfolgsfaktoren des Buyouts und Ausblick auf die weitere Entwicklung des Buy-out-Marktes.

Das internationale Kapitalmarktumfeld, aber auch die Bereitschaft der Banken, riskantere Asset-Klassen zu finanzieren, war zu Beginn des Jahrtausends stark rückläufig. Hieraus ergaben sich für die Investoren einige interessante Buy-out-Möglichkeiten, um die wenig Wettbewerb herrschte, stellen die Autoren fest. Insbesondere die stark wachsenden Eigenkapitalmärkte sowie die hohe Liquidität der Fremdkapitalmärkte mit ihren Finanzinnovationen ermöglichten zum einen die Durchführung immer größerer Transaktionen, zum anderen aber auch die Realisierung von Verkaufspreisen, die erheblich über den Einstiegspreisen lagen.

„Doch diese Bewegung konnte nicht anhalten. Der Buy-out-Markt war“, heben Weber und Hohaus hervor, „zu sehr von der Anfang des Jahrtausends geschaffenen Liquidität geprägt.“ Daher werde die weitere Marktentwicklung von der Liquiditätsentwicklung abhängig sein. „Schon jetzt zeigt sich, dass in Zukunft der Markt wesentlich stärker differenziert sein wird. So hat der Bereich der Mid Cap Buy-outs seine Stellung auch in der Krise gehalten. Auch wird sich das Business –Modell der Fonds ändern“, so ihre Prognose.

Wer an einem Buch etwas zu nörgeln sucht, wird meist fündig. So natürlich auch hier, denn Weber und Hohaus kommen nicht auf die Idee, die zentrale Rolle des Kreditratings bei der Gestaltung von Buy-outs anzusprechen. „Ob ein Unternehmen mit zu viel Fremdfinanzierung belastet worden ist (Sichtwort Overleveraging) oder nicht, kann ebenfalls nur im Einzelfall beurteilt werden.“ Rating ist das elementare Werkzeug, um den Entscheidern eine konkretere Vorstellung von dem eingegangenen Ausfallrisiko zu vermitteln.

Themen: Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Buy-outs

Zukunftsperspektiven der Wohnungswirtschaft

Von Dr. Oliver Everling | 7.Februar 2010

Das „praxishandbuch zukunftsperspektiven der wohnungswirtschaft“ von Prof. Dr. Andreas Pfnür unter Mitarbeit von Dipl.-Wirtsch.Ing. Moritz Lohse ist in drei Teile geteilt: Einer Einführung, einer Darstellung der empirischen Ergebnisse des Forschungsprojekts „EWOWI zwanzig zehn – Erfolgspotenziale der Wohnungswirtschaft 2010″ und einer Reihe von Beiträgen zu Entwicklungsperpektiven wohnungswirtschaftlicher Unternehmen aus Sicht ausgewählter Akteure.

Pfnür ist Professor für Allgemeine BWL, insbesondere Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Darmstadt sowie Leiter des Forschungscenters Betriebliche Immobilienwirtschaft (FBI). Lohse ist im Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre ebenfalls an der Technischen Universität Darmstadt tätig. Das Buch erschien 2009 im Immobilien Manager Verlag, Köln, http://www.immobilienmanager.de/ (ISBN 978-3-89984-200-5).

Kernstück des 204 Seiten starken Buches ist mit 110 Seiten die Wiedergabe der empirischen Ergebnisse. Hierzu werden die Untersuchungsmethodik mit dem Stand der Forschung, dem inhaltlichen Bezugsrahmen und der Vorgehensweise dargelegt, wie es sich für gute wissenschaftliche Arbeit gehört. Ebenso werden die Untersuchungsergebnisse detailliert präsentiert: Charakterisierung der befragten Wohnungsunternehmen, Herausforderungen der Unternehmensumwelt, Erfolgsfaktoren von Wohnungsunternehmen, Hürden zur Beeinflussung der Erfolgsfaktoren, multivariate Analyse der Wirkungszusammenhänge von Herausforderungen, Erfolgsfaktoren und Hürden sowie zusammenfassende Würdigung der Untersuchungsergebnisse.

Durch eine Clusteranalyse werden sechs Cluster identifiziert, die eine plausible Lösung homogener Gruppen von Wohnungsunternehmen liefern. Der Leser wird angeleitet, mithilfe von Strukturmerkmalen ein Bild von den vorgefundenen Cluster zu gewinnen. Da die statistischen Daten auch komplett im Anhang zur Verfügung gestellt werden, ist auch möglich, weniger signifikante Merkmale zu kontrollieren, die aus Sicht der Autoren keinen weiteren Erkenntnisgewinn erbrachten.

Die Cluster: Die „kleinen Dynamischen“ nehmen Herauforderungen an. Die „Großen“ kämpfen um öffentliches Ansehen und Renditen gleichermaßen. Die „Ausgeglichenen“ können sich auf die nachhaltige Entwicklung konzentrieren. Die „Tatkräftigen“ agieren auf schwierigen Teilmärkten. Die „Property Manager“ verfolgen klare Wachstumsstrategien. Die „Vielseitigen“ können in positivem wirtschaftlichem Umfeld neue Kraft schöpfen.

Auf Grundlage der gewonnenen Ergebnisse werden einige zu Beginn der Studie aufgestellte Hypothesen über die möglichen Zusammenhänge und Bedeutungen von Erfolgsfaktoren in Wohnungsunternehmen überprüft. So wird beispielsweise für die Gesamtstichprobe die Hypothese abgelehnt, dass die Steigerung der Eigenkapitalrendite zukünftig eine zentrale Herausforderung für Wohnungsunternehmen darstellen würde, so dass Instrumente zur Gewährleistung dieser Vorgaben eine wichtigere Stellung einnehmen würden. Diese Hypothese kann nur für die Cluster der „Kleinen Dynamischen“ und der „Großen“ angenommen werden.

Der Wert der Ergebnisse von Pfnür liegt insbesondere darin, dass er wissenschaftlich belastbare Aussagen hervorbringt. Das Buch lässt es aber nicht mit der Dokumentation von Daten und Fakten bewenden, sondern fügt diesen durch Praktikerbeiträge auch Meinungen und Einschätzungen hinzu, so dass sich insgesamt ein kompakter Überblick über die Zukunftsperspektiven der Wohnungswirtschaft ergibt.

Themen: Rezensionen | Kommentare deaktiviert für Zukunftsperspektiven der Wohnungswirtschaft

« Voriger Beitrag Folgender Beitrag »