S&P’s – last and least?

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2009

Seit Beginn der Finanzkrise sehen sich die Ratingagenturen dem Rechtfertigungsdruck ausgesetzt, das wahre Risiko vieler strukturierter Produkte lange Zeit nicht erkannt zu haben und aufgrund ihres Interessenskonfliktes zwischen Beraterfunktion für die Strukturierung der Produkte einerseits und Analysefunktion in der Ratingvergabe andererseits Gefälligkeitsratings vergeben zu haben, schreiben die Analysten des DZ BANK Research in ihrer Publikation „Monthly – Structured Credit Watcher“.

„Um sich derartigen Vorwürfen nicht wieder aussetzen zu müssen, reagierten die Agenturen im Anschluss verstärkt mit Aktionismus. Die Folge waren zahlreiche Änderungen ihrer Ratingmethodologien. Einem kritischen Beobachter drängt sich dabei jedoch die Frage auf,“ so heißt es bei der DZ BANK, „ob es sich bei den Ratingkriterien nicht zunehmend um einen Wettbewerb um die größten und einschneidendsten Veränderungen seitens der Agenturen handelt. So werden fieberhaft Modelle mit neuen, zumeist vollkommen willkürlich gesetzten Annahmen bestückt oder neue Kriterien definiert, die augenscheinlich für mehr Transparenz in der Ratingvergabe sorgen sollen.“

S&P folgt als letzte der großen drei Ratingagenturen mit einem komplett überarbeiteten Ratingansatz für Corporate CDOs. „Wir widmen uns in dieser Ausgabe den angekündigten, jedoch noch nicht finalen neuen CDO Kriterien von S&P und stellen deren Sinnhaftigkeit in weiten Teilen in Frage.“

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Offene Immobilienfonds noch stabil

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2009

Feri EuroRating Services rechnet für 2009 bei offenen Immobilienfonds mit einer durchschnittlichen Rendite von circa 3,5 Prozent. Die einzelnen Fonds werden sich dabei voraussichtlich in einer Spanne von zwei bis fünf Prozent bewegen. Bei der Untersuchung wurden insgesamt 33 Fonds analysiert.

„Wir gehen davon aus, dass es nicht zu größeren Abwertungen der Immobilenportfolios der Fonds kommen wird“, sagt Wolfgang Kubatzki, Leiter Real Estate bei Feri. „Die Kaufpreise auf den Immobilienmärkten sind zwar weltweit gefallen, dies wirkt sich allerdings nur gedämpft und mit Verzögerung auf die Bewertung der Fondsimmobilien und damit auf die Wertentwicklung der Fonds aus.“ So schlägt sich nach Untersuchungen von Feri eine Änderung der Immobilienpreise im Durchschnitt nur zu 25 Prozent in einer Änderung der Verkehrswerte der Fondsimmobilien nieder. Die aktuellen Abschläge beim Börsenhandel mit Anteilen derjenigen Fonds, die vorübergehend die Anteilsrücknahme eingestellt haben, sind nicht als Anzeichen für einen Abwertungsbedarf zu sehen. „Dies ist vielmehr eine Liquiditätsprämie“, so Kubatzki.

„Im Vergleich zu anderen Anlageklassen zeigen die offenen Immobilienfonds eine bemerkenswerte Robustheit in Krisenzeiten“, sagt Kubatzki. Über die vergangenen zehn Jahre gesehen schlagen offene Immobilienfonds hinsichtlich der Performance deutlich europäische Aktien und liegen mit Rentenpapieren gleich auf. Dabei ist die Volatilität der offenen Immobilienfonds vergleichsweise niedrig. „Die durchschnittliche Rendite der Immobilienfonds lag im Zeitraum auch immer über der Inflationsrate“, so Kubatzki weiter.

Unterschiede bei den Renditen der offenen Immobilienfonds sind in der Regel auf die unterschiedliche Qualität der Immobilienportfolios zurückzuführen. Obwohl die Immobilienmärkte zurzeit weltweit von der aktuellen Krise betroffen sind, zeigt sich eine hohe positive Korrelation zwischen der Diversifikation des Immobilienportfolios und der Performance eines Fonds.

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Ratingagenturen im Kontext der Finanzaufsicht

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2009

Das zehnjährige Jubiläum des „Everling Internet Newsletters“ fällt in eine Zeit, in der das Thema Rating hochaktuell ist, sagt Frank Schäffler, MdB und Mitglied des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages anlässlich des Empfangs in Frankfurt am Main. „Die Finanzkrise hat den Blick auf die Rolle der Ratingagenturen gelenkt. Teilweise werden sie dabei als Sündenbock missbraucht, um von eigenen Fehlern, beispielsweise im Bereich der staatlichen Aufsicht, abzulenken“, sagt Schäffler.

„Doch es stimmt, die Ratingagenturen sind in der gegenwärtigen Finanzmarktkrise mehr als nur die Überbringer der schlechten Nachrichten: Kredite von Millionen von Kreditnehmern wurden von tausenden von Finanzdienstleistern zu Paketen geschnürt, die von wenigen Investmentbanken mit den Urteilen von nur drei Ratingagenturen versehen über hunderte von Banken an tausende von institutionellen Anlegern in Fonds und anderen Finanzprodukten vertrieben wurden, die schließlich in den Depots von Millionen von Anlegern landeten.“

Die Fehleinschätzungen der führenden US-amerikanischen Agenturen, die am Nadelöhr des Verbriefungsfadens sitzen, mussten sich in dieser Kette der Abhängigkeiten zu gewaltigen Fehlallokationen von Kapital multiplizieren. „Doch gerade die Kreise,“ warnt Schäffler, „die Ratingagenturen nun zu den allein Schuldigen an der Krise machen wollen, drohen die regulatorische Keule zu schwingen und damit Marktmechanismen zu verhindern. Wir brauchen als Konsequenz der Krise gerade nicht weniger oder gar staatliches Rating, sondern wir brauchen mehr Wettbewerb im Rating-Markt, wir brauchen eine Rating-Kultur in Deutschland und in Europa.“

Schäffler: „Wir haben deshalb als Finanzausschuss des Bundestages im Verfahren des Erlasses der EU-Verordnung eine Entschließung gefasst, in der wir fordern, dass der Wettbewerb dadurch gefördert wird, dass einer überdurchschnittlichen Belastung kleinerer Ratingagenturen entgegengewirkt wird. In einzelnen Punkten wurde diese Forderung auch durchgesetzt. So enthält die Verordnung nun eine Proportionalitätsklausel, der zufolge Ratingagenturen mit weniger als 50 Beschäftigten von Verpflichtungen der Verordnung freigestellt werden können.“

In Erwägungsgrund 27 heißt es ausdrücklich, zitiert Schäffler: „Auch sollte das Auftreten neuer Akteure auf dem Markt für Ratingagenturen gefördert werden.“ Genau daran werde die Verordnung zu messen sein: führt sie wirklich zu mehr Wettbewerb oder stärkt sie vielleicht nur das bestehende Oligopol, indem die dominierenden Agenturen nun auch noch ein staatliches Gütesiegel erhalten?

„Wir hätten uns hier als liberale auf europäischer Ebene mehr Öffnung, mehr Wettbewerb gewünscht, aber mehr war angesichts des Zeitdrucks wegen der bevorstehenden Wahl und angesichts der Mehrheitsverhältnisse nicht zu erreichen. Wichtig ist es daher auch, dass wir schauen, was wir auf nationaler Ebene tun können. Unser Vorschlag, den wir auch beim Bundesparteitag diskutieren wollen,“ sagt der FDP-Bundestagsabgeordnete, „ist, dass Emittenten künftig für alle Finanzinstrumente sicherstellen müssen, dass sich Anleger anhand von mindestens zwei unabhängigen Ratings beim Kauf und Verkauf über die Anlage informieren können. Ziel ist es, für den Anleger transparent zu machen, für wie wahrscheinlich es qualifizierte Analysten halten, dass ein Finanzinstrument die vom Emittenten geweckten Erwartungen erfüllt.“

„Doch wenn wir die richtigen Lehren aus der Finanzkrise ziehen wollen, dann dürfen wir den Blick auch nicht nur auf die Ratingagenturen verengen. Wir müssen unsere Finanzaufsicht in Deutschland grundlegend neu aufstellen. Die BaFin“, macht Schäffler klar, „hat in der gegenwärtigen Krise versagt. Die wirklich großen Probleme wurden nicht von ihr selbst, sondern von Dritten entdeckt.“

Die BaFin ist nach Feststellung von Schäffler durch eine kompetente, durchsetzungsfähige und politisch unabhängige Aufsichtsbehörde zu ersetzen. Ihre Zuständigkeit muss sich explizit auf alle Finanzmarktinstitutionen – und nicht nur die Banken, sondern auch Ratingagenturen usw. – erstrecken. Diese umfassende Finanzaufsicht wäre sinnvollerweise der Deutschen Bundesbank zuzuordnen. Nur die Bundesbank hat nach Beobachtung von Schäffler in Deutschland die nötige Glaubwürdigkeit, diese Aufgabe zu bewältigen. Im Vergleich zur BaFin muss die neue Finanzaufsicht auch personell besser ausgestattet werden, quantitativ und qualitativ.

„Wir müssen insgesamt das Thema Haftung wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. Wer als Vorstand riskante Geschäfte eingeht,“ fordert Schäffler, „sollte bei Managementfehlern über einen Selbstbehalt bei der D & O-Versicherung beteiligt sein. Eine Bank, die strukturierte Produkte auflegt, sollte einen bestimmten Anteil auch selbst tragen und sich durch die Verbriefung nicht vollständig einer Haftung entziehen können.“

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Ratingherausforderungen für Bundesländer

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2009

Das verfassungsmäßige Bundestreueprinzip ist die wichtigste Grundlage für die Ratings der Länder der Bundesrepublik Deutschland in der Analyse der Agentur Fitch Ratings. Das darin liegende Solidaritätsprinzip und der Finanzausgleich sorgen dafür, dass die Zahlungsfähigkeit der Bundesländer gesichert sein sollte, solange die deutsche Republik durch den Bund der Länder getragen wird. Guido Bach, Director von Fitch Ratings (http://www.fitchratings.com/), hebt darüber hinaus den hervorragenden Zugang der Bundesländer zu Liquidität und das gute Liquiditätsmanagement hervor, das für die Sicherung der Zahlungsfähigkeit der Bundesländer bestimmend ist. Bach sprach auf der International Public Finance Konferenz von Fitch Ratings in Frankfurt am Main.

Gestützt auf Erhebungen des Arbeitskreises „VGR der Länder“ zeigt Bach die Herausforderungen auf, denen sich die Bundesländer durch den konjunkturellen Einbruch ausgesetzt sehen. Aufgrund der vorgenannten Beurteilung des Zusammenhalts der Bundesländer werden alle Länder zurzeit noch einheitlich mit der Bestnote AAA beurteilt. Von dem diesem Rating zugrunde liegenden analytischen Ansatz profitieren als Trettbrettfahrer auch diejenigen Länder, die sich nicht aktiv um das Rating bemüht haben. Fitch Ratings unterhält aktive Beziehungen zurzeit zu Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt. Für diese Bundesländer ist daher auch ein Kurzfristrating von F1+ verfügbar.

Bach beruft sich auf eigene Angaben der Bundesregierung, die für 2009 einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts um 6 % erwarte. Dies werde in Steuerausfällen sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene führen. Die letzte offizielle Hochrechnung aus dem November 2008 sah bereits rückläufige Steuereinnahmen voraus. Die direkten Bundessteuern werden danach am meisten leiden. Der Bund büße 2,2 Mrd. Euro ein, während die Länder 0,3 Mrd. Euro verlieren. Signifikante Steuerausfälle würden aller Voraussicht nach in den in Kürze anstehenden Hochrechnungen zu erwarten sein.

Die Länder haben nur begrenzte Haushaltsflexibilität, unterstreicht Bach in der Konferenz von Fitch Ratings. Aufgrund der Kosteneinsparungsmaßnahme der letzten Jahre seien sie nicht in der Lage gewesen, Reserven aufzubauen. Wirtschaftsprogramme, die auf eine konjunkturelle Belebung zielen würden, könnten daher nur schuldenfinanziert sein mit entsprechend negativen Implikationen für die maßgeblichen Indikatoren über den Verschuldungsgrad.

Die Verschuldung der Länder sei durch die Finanzkrise stärker als bisher kurzfristig orientiert. Die seit September 2008 aufgenommenen Mittel würde durchschnittlich in drei Jahren fällig. Zugleich hätten sich die durchschnittlichen Zinsspreads für variabel verzinsliche Wertpapiere in derselben Periode auf 8,6 ausgeweitet, verglichen mit negativen Spreads von 7,5 für Emissionen vor der Finanzkrise. 57 % der Anleihen werden bis 2012 fällig werden, so dass die Substitution dieser Verschuldung das Finanzmanagement der Länder vor besondere Herausforderungen stellen werde. Fitch Ratings sieht darin jedoch keine Anlass zu besonderer Besorgnis, da die Länder nach wie vor einen exzellenten Zugang zu den Kapitalmärkten hätten und auch in der Lage sein würden, höhere Volumina zu mobilisieren, selbst wenn die Krise noch weiter anhalten würde.

Aufgrund der ohnehin schon hohen Verschuldung und der absehbaren Steigerung der Fremdmittelaufnahme gehört nicht viel Mut zu der Prognose, dass sich auch die Zinsbelastung der Länder deutlich erhöhen wird. Diese höheren Belastungen werden die Haushaltsflexibilität der Länder weiter vermindern. Diese Haushaltsposition macht zwischen 3,1 % und 16,2 % der laufgenden Ausgaben der Länder aus.

Die deutschen Bundesländer haben mit die höchsten Verschuldungsgrade unter den Subnationals Europas und verantworten mindestens die Hälfte der gesamten Verschuldung der Gebietskörperschaften in Europa. Daher werde die Reduzierung der Belastungen aus dem Kapitaldienst eine zentrale Schwierigkeit für die Bundesländer bleiben, da sie sich einen Haushaltsspielraum erarbeiten müssen, der es Ihnen in der Zukunft erlaubt, die steigenden Belastungen für die Altersvorsorge zu tragen. Die demografischen Herausforderungen, die sich aus einer rückläufigen Bevölkerung ergeben, befeuern den Problemherd der Länderfinanzen.

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Ratingindikatoren für den H&A Lux Bond Dynamic B

Von Dr. Oliver Everling | 8.Mai 2009

Die Bad Homburger Feri EuroRating Services AG hat zum Stichtag 31. März 2009 den H&A Lux Bond Dynamic B (LU0336154009) mit der Ratingnote „B“ (gut) ausgezeichnet.

Die gute Bewertung des aktiv gemanagten Rentenfonds H&A Lux Bond Dynamic B liegt u.a. in dem konsistenten und stabilen quantitativen Investmentprozess begründet. Das Management investiert in ein Basisportfolio, das aus europäischen Anleihen mit sehr hoher Bonität (AAA) besteht. Zur Steuerung der Duration kommt ein vom Fondsmanager Heiko Wößner entwickeltes quantitatives Trendanalyse-Modell zum Einsatz, das darauf abzielt, mittelfristige Trends zu erkennen und auszunutzen.

Das Modell setzt sich aus drei Indikatoren zusammen. Im Indikator 1 wird ein klassischer einfacher Durchschnitt des aktuellen Rentenmarktes betrachtet. Als zweiter Indikator wird ein so genannter Z-Score berücksichtigt. Damit kann die Abweichung eines Kurses von historischen Durchschnittswerten in einer standardisierten Größe ausgedrückt werden. Indikator 3 greift auf Teilkomponenten des Moving Average Convergence-Divergence (MACD) zurück. Aufgrund der unterschiedlichen Systematik differieren die drei einzelnen Indikatoren in ihrer Reaktionszeit in Hinblick auf Trendwechsel. Deshalb werden sie zu einer Gesamtposition zusammengeführt, wobei je nach Score entweder eine Long-Bund-Future-Positionen eingegangen wird (Duration ca. 8 Jahre) oder bei einem Short-Signal die Bund-Futures verkauft werden.

Der Ratingvergabe ging sowohl eine umfangreiche qualitative als auch eine quantitative Analyse voraus, im Rahmen derer die Fähigkeiten des Fondsmanagements zur Generierung einer langfristig stabilen, überdurchschnittlichen Performance (Performance Indikator) sowie zur Risikokontrolle und -reduktion (Risiko Indikator) untersucht wurde. Der Performance Indikator fließt mit einer Gewichtung von 70 Prozent in das Feri Rating ein. Der Risiko Indikator mit 30 Prozent. Der H&A Lux Bond Dynamic B wurde in die Feri Peergroup „Renten Euro“ eingestuft. Diese bestand zum Stichtag aus 115 bewerteten Fonds.

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WestLB bleibt düpiert über ihre Noten

Von Dr. Oliver Everling | 6.Mai 2009

S&P hat alle Landesbanken einer Überprüfung ihrer Ratings unterzogen. Dabei wurden erwartungsgemäß mehrere Landesbanken in ihrem Langfristrating heruntergestuft. Das Langfristrating der WestLB (http://www.westlb.de/) wurde von A-/Credit Watch Negative auf BBB+/Negative Outlook heruntergenommen. „Die Entscheidung ist aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar,“ kommentiert dazu die Bank in einer sofortigen Stellungnahme, „insbesondere der Zeitpunkt unmittelbar vor maßgeblichen strategischen Weichenstellungen für die Zukunft des deutschen Landesbankensektors erscheint unangemessen. Wir hätten erwartet, dass die Agentur die zwischen Bund, Ländern und den Eigentümern der Landesbanken entwickelte Entscheidungsfindung abgewartet hätte.“

Das Individualrating der WestLB war von Fitch Ratings schon im Januar 2008 auf die unterste Stufe abgesenkt worden (http://www.everling.de/wordpress/?p=69). Bereits im Januar 2006 warnte die Agentur, dass die WestLB „noch nicht nachhaltig profitabel“ sei, was durch die seitdem vorgelegten Ergebnisse immer wieder bestätigt wurde. Auch damals wurde aber die Kritik der Ratingagentur von der WestLB scharf zurückgewiesen.

Die WestLB sei im Prozess, ihre strategischen Herausforderungen zu lösen, bereits deutlich vorangekommen, heißt es aus der Landesbank. Mit Phoenix habe sie bereits Problemaktiva aus der Bank herausgelöst und so seither für eine Stabilisierung der Bank in einem schwierigen Umfeld gesorgt. Laut öffentlicher Aussagen der Bundesregierung werde kurzfristig eine einvernehmliche Entscheidung der EU-Kommission im Beihilfeverfahren der WestLB erwartet.

Die Eigentümer der Bank stehen, das glaubt der Vorstand der Bank, uneingeschränkt – insbesondere auch in der Transformationsphase bis zu einem möglichen Bieterprozess – zur WestLB. Die WestLB wird für das erste Quartal 2009 das beste Ergebnis vor Steuern seit Abspaltung der NRW.BANK ausweisen. Das Ergebnis berücksichtigt zudem vollumfänglich erhebliche Belastungen aus der Marktbewertung von Staatsanleihen im ersten Quartal. Das kundenfokussierte Geschäftsmodell der WestLB, die ihre Kapitalmarkt- und Strukturierungsexpertise zum Nutzen der Sparkassen und des Mittelstands, nationaler sowie internationaler Großkunden einsetzt, hat hierzu maßgeblich beigetragen.

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Information-Rating für Fonds aus Österreich

Von Dr. Oliver Everling | 4.Mai 2009

Für drei österreichische Fondsgesellschaften wurde im April 2009 die Transparenz ihrer Fonds erneut durch die Kölner Ratingagentur Fonds Advice bewertet. Insgesamt waren die dabei erzielten Ergebnisse überdurchschnittlich positiv.

Der Raiffeisen-Europa-Aktien Fonds (mit den Anteilsklassen A, T und VT) wurde jeweils mit „Information-Rating 2+“ bewertet und erreichte damit die derzeit höchste Bewertungsstufe 2+. Nach Einschätzung von Fonds Advice ist die Transparenz dieses Fonds durchweg gut. Aus Sicht von Fonds Advice informiert das Raiffeisen-Fondsmanagement seine Anleger darüber hinaus sehr aktuell. Entsprechend wurden auch die Fonds Raiffeisen-Global-Mix Fonds A, Raiffeisen-Global-Mix Fonds T, Raiffeisen-Global-Mix Fonds VT, Raiffeisen-Österreich-Aktien Fonds A, Raiffeisen-Österreich-Aktien Fonds T und Raiffeisen-Österreich-Aktien Fonds VT gut bewertet (jeweils mit „Information-Rating 2″).

„Wie üblich konnte auch KEPLER in Sachen Transparenz überzeugen“, sagt Matthias Koss von der Fonds Advice GmbH, Köln. So erhielten die Fonds KEPLER Europa Rentenfonds A, KEPLER Europa Rentenfonds T, KEPLER Global Aktienfonds A und KEPLER Global Aktienfonds T jeweils „Information-Rating 3-„.

Zeitnahe Berichterstattung ist nach Einschätzung von Fonds Advice gerade in turbulenten Börsenphasen besonders wichtig. Für den Volksbank-Amerika-Invest T wurde der Halbjahresbericht bereits nach weniger als einem Monat veröffentlicht. Der Fonds erzielte auch sonst gute Transparenzbewertungen und erhielt „Information-Rating 2″. Die von derselben Fondsgesellschaft verwalteten Fonds Volksbank-Europa-Invest T, Volksbank-Interbond und Volksbank-Pacific-Invest T wurden mit „Information-Rating 2-“ bewertet.

Zum 30. April 2009 liegen (bei Anrechnung von Anteilsklassen) für 2.196 Investmentfonds aktuelle Ratingbewertungen von 74 Verwaltungs- bzw. 75 Investmentgesellschaften aus elf Herkunftsländern vor.

Fonds Advice ist eine unabhängige Gesellschaft und spezialisiert auf die systematische Analyse von Fondsinformationen wie Verkaufsprospekten, Jahresberichten, Internetinformationen und anderen Informationsmedien. Information-Rating – Das Transparenz-Rating für Finanzprodukte wurde von Fonds Advice speziell zur Transparenzbeurteilung von Investmentfonds entwickelt und wird seit Dezember 2005 erteilt (aktuelle Ratingbewertungen unter http://www.informationrating.de/).

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Hoffnung auf Segnung nach Hiobsbotschaften

Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2009

Das Zahlungsverhalten deutscher Unternehmen hat sich im 1. Quartal 2009 im Vergleich zu Ende 2008 leicht verschlechtert, berichtet D&B Deutschland. D&B Deutschland (früher Dun & Bradstreet) ist ein Unternehmen der Bisnode Gruppe und gehört zum weltweiten D&B Netzwerk, dem – nach eigenen Angaben – Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen.

Der Rückgang ist moderater ausgefallen als es die Hiobsbotschaften der letzten Monate über Auftragsrückgänge, Kurzarbeit und Insolvenzen vermuten ließen, schreiben die Experten der Auskunftei. So bezahlen laut D&B Studie immer noch 79,54 Prozent aller deutschen Unternehmen ihre Rechnungen zum vereinbarten Zahlungsziel. Damit beträgt der Rückgang im Vergleich zum letzten Quartal 2008 nur 0,08 Prozent. „Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen zeigt sich trotz der ständigen Nachrichten über Rezession, Wirtschaftskrise, Insolvenzen und Arbeitslosigkeit erstaunlich robust“, erläutert Thomas Dold, Geschäftsführer von D&B Deutschland.

Die Analyse des Zahlungsverhaltens nach ausgesuchten Branchen verdeutlicht ebenfalls den bereits aufgezeigten Trend: Unternehmen zahlten trotz Wirtschaftskrise im 1. Quartal 2009 ihre Rechnungen fast genauso pünktlich wie im 4. Quartal 2008. Mit Maschinenbau und Handwerk gibt es sogar zwei Branchen, die im Vergleich zum letzten Quartal 2008 aktuell eine bessere Zahlungsmoral aufweisen. Die Branchen mit der besten Zahlungsmoral sind weiterhin die Pharmaunternehmen (94,26 Prozent), Banken (85,95 Prozent) sowie der Groß- und Einzelhandel (82,47 Prozent). Banken waren jedoch auch die Branche mit dem größten Minus bei der Zahlungsmoral (-1,70 Prozent im Vergleich zu Q4/2008), dicht gefolgt von der Automobilindustrie inkl. Zulieferern (-1,63 Prozent).

Das Zahlungsverhalten der Unternehmen nach Bundesland ist entsprechend dem gesamtdeutschen Trend auch nur leicht gesunken. Einzig Unternehmen in Brandenburg (+0,45 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (+0,04 Prozent) bezahlten ihre Rechnungen pünktlicher. Trotz dieser Verbesserung befinden sich beide Bundesländer im hinteren Drittel der Rangliste. Berlin ist weiterhin mit Abstand (71,88 Prozent) das Schlusslicht aller Bundesländer. Die Top-3-Bundesländer bleiben unverändert: Bayern (81,99 Prozent), Baden-Württemberg (81,50 Prozent) und Sachsen (79,64 Prozent).

Die Analyse der Zahlen zeigt deutlich, dass die Wirtschaftskrise hinsichtlich der Zahlungsmoral die deutschen Unternehmen nicht pauschal gleichermaßen erfasst hat. Hart trifft es vor allem Banken, die mit Risikospekulationen die Krise auslösten und die Autoindustrie, die mit lange bekannter Überproduktion sehenden Auges in die Krise steuerte. Vor allem Branchen mit einer sehr hohen weltweiten Verflechtung, wie beispielsweise Maschinenbau, Chemie oder Automobilhersteller, werden es in den kommenden Monaten weiter schwer haben. „Jedoch besteht trotz düsterer Wirtschaftsprognosen und Untergangsvisionen aktuell die Tendenz, dass sich die Zahlungsmoral in den kommenden Monaten nur moderat verschlechtern wird“, prognostiziert Dold. „Dramatische Einbrüche erwarten wir nicht, so dass Deutschland sein hohes Niveau im Zahlungsverhalten weiter halten kann“, so Dold abschließend.

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Fear of Credit Losses Impacted AuM

Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2009

2008 has been a very difficult year for European investors and investment managers, says EFAMA’s Second Annual Report, published in April 2009. The global financial crisis, which started in the United States in the summer of 2007 to become one of the most serious financial market crises in history, had a severe impact on AuM in Europe and elsewhere in the world. „Although the standing of the European asset management industry at end of 2008 will be analyzed in full details in next year’s EFAMA Asset Management Report, it is possible to give some indication of the impact of the financial crisis on total AuM, starting with the investment fund sector.“

According to EFAMA’s statistics, the assets of investment funds domiciled in Europe declined by 22.3% in 2008.20 This decline was driven by the developments in the UCITS market, which represents about 75% of the investment fund market in Europe.21 Market losses were responsible for 77% of the decline in UCITS assets, whereas outflows added the remaining 23%. Three main set of factors can explain the outflows: the massive losses recorded in stock market across the globe that led many investors to pull out savings from equity funds; the liquidity crisis and the fear of credit and counterparty losses following the bankruptcy of Lehman Brothers that accelerated outflows from bond funds; and the competition from structured products and the war for deposits that escalated when European governments decided to provide guarantees fro all bank deposits.

Applying the 22.3% figure to the investment fund assets managed in Europe, those assets can be estimated to have declined to EUR 5,391 billion in 2008. „To estimate the evolution of the AuM in discretionary mandates in 2008, we took into account the following factors. First, we extrapolated the observed market developments on to the asset class portfolio composition of discretionary mandates. Second, we assumed that discretionary mandates continued to attract new money in 2008, in the order of 5% of AuM. „This assumption is supported by the fact that the bulk of discretionary mandates are managed for institutional investors, in particular insurance companies and pension funds, which continued to draw net contributions from occupational pension plans and life‐insurance contracts. Also, it is worth noting that the so‐called special funds, which are reserved to institutional investors, managed to attract EUR 51 billion in new money in 2008, or 5.3% of AuM at end 2007.

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Valuna und MAR Rating kooperieren

Von Dr. Oliver Everling | 29.April 2009

Die Valuna GmbH und die MAR Rating GmbH werden zukünftig im Bereich der Alternativen Finanzierungen im Mittelstand zusammenarbeiten.

Valuna bietet interessierten Unternehmen Finanzierungen in Form von Mezzanine- oder Anleihe-Kapital an. Durch das leistungsstarke Netzwerk können alle Leistungen von der Beratung, der Prospekterstellung bis hin zur Platzierung angeboten werden. Die MAR wird die Unternehmen raten und das Ergebnis auf der Internetseite der Valuna GmbH veröffentlichen. „Durch das Rating wollen wir einen Beitrag zu mehr Transparenz für den Anleger leisten.“ so Hans-Jörg Herklotz, Geschäftsführer der Valuna GmbH, „da es ansonsten keine objektiven Einschätzungen der Unternehmen gibt und der Anleger auf eigene Recherche angewiesen ist.“

Thomas Hülshorst, Geschäftsführer der MAR Rating, sieht in der Zusammenarbeit die Chance, eine Ratingkultur zu etablieren, die Anleger über die Qualität des emittierenden Unternehmens zu informieren. „Gerade in Zeiten der Kreditverknappung durch die Banken, sind Alternativen für die Unternehmen von eminenter Bedeutung und die Suche nach Alternativen gehört zu jeder strategischen Unternehmensplanung mit dazu.“

Geplant sind gemeinsame Workshops in verschiedenen Städten Deutschlands, um die Unternehmen über die Emission von Genussrechten bzw. Fremdkapital zu informieren (mehr Informationen unter http://www.valuna.de/ oder http://www.mar-rating.de/).

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