Relative Attraktivität von US Small-Caps
Von Dr. Oliver Everling | 25.März 2021
Während die Erholung der Weltwirtschaft Fahrt aufnimmt, verliert Europa immer mehr den Anschluss. China hat wie erwartet zu einem soliden Wachstum zurückgefunden, und die Aussichten für die USA haben sich seit dem Herbst dank der zusätzlichen Konjunkturhilfen von fast 3 Billionen US-Dollar deutlich verbessert. Mit 6,5 Prozent Wachstum rechnet FERI im laufenden Jahr.
„Die Voraussetzungen für den Neustart der globalen Wirtschaft nach Corona sind regional sehr unterschiedlich. Während die USA und China beim Impfen aufs Tempo drücken und die fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen in den USA Wirkung zeigen, hinkt Europa aufgrund der Fehler im Umgang mit der Pandemie hinterher“, sagte Carsten Hermann, Geschäftsführer FERI Trust GmbH und Moderator der digitalen FERI-Frühjahrstagung, die in diesem Jahr unter dem Motto „Gelingt der Re-Start? Perspektiven für Wirtschaft und Märkte bei komplexer Corona-Dynamik und veränderter US-Politik“ stattfand.
Aus Sicht der FERI-Experten kommt es in den nächsten Monaten entscheidend auf die Selektion der richtigen Segmente innerhalb der einzelnen Anlageklassen an. „Inflation und Zinsen sind momentan die alles beherrschenden Themen. Die Anleihemärkte sind bereits unter Druck geraten, vor allem bei Staatsanleihen ist mit weiteren Kursverlusten zu rechnen. Bei Aktien sind zyklische Werte gegenüber Wachstumswerten zu bevorzugen, speziell der Technologiesektor könnte die im Zuge der Zinssteigerungen bereits eingesetzten Korrekturen ausweiten“, sagte Marcus Zasada, Head Portfolio Management bei FERI Trust.
In den USA rückten deshalb unter anderem Small-Caps in den Fokus, die zum einen weniger zinsanfällig sind als etwa die großen Wachstumswerte, zum anderen aber auch relativ stark von dem angelaufenen Konjunkturpaket profitieren. Darüber hinaus sei wegen der steileren US-Zinsstrukturkurve auch eine bessere Performance von Finanzwerten zu erwarten. Die asiatischen Emerging Markets dürften dagegen unter einem temporär stärkeren Dollar und einer tendenziell nachlassenden Wachstumsdynamik Chinas leiden. „In Europa dämpfen die anhaltenden Probleme mit der Bekämpfung der Pandemie ebenfalls die Erwartungen an die Aktienperformance“, so Zasada.
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Erst Definitionen, dann das Rating
Von Dr. Oliver Everling | 18.März 2021
„Es ist schon recht erstaunlich,“ wundert sich Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer des infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH, „wieviel Marktteilnehmer in den letzten Wochen an gekündigt haben, Nachhaltigkeitsratings für (Lebens-) Versicherungsunternehmen entwickeln zu wollen.“
Bisher gebe es nicht einmal eine verbindliche und umfassende Definition dessen, was bei einem Lebensversicherer Nachhaltigkeit überhaupt bedeute. „Zwar besteht eine breite Einigkeit darüber, welche Aspekte bei der Betrachtung von Nachhaltig eit eine Rolle spielen können, bspw. Klima-, Umwelt- und Naturschutz. Aber eine umfassende Berücksichtigung bspw. der 17 SDGs der Vereinten Nationen sucht man derzeit meist vergebens.“ Er stellt sich auch die Frage, ob und inwieweit eine voll umfängliche Berücksichtigung aller Kriterien möglich ist bzw. welche der Kriterien für einen Lebensversicherer überhaupt von Relevanz sind.
„Statt der vollmundigen Ankündigung von Nachhaltigkeitsratings wäre es sicher für alle Beteiligten deutlich hilfreicher, wenn die betreffenden Analysten sich zunächst mal mit der Definition von Nachhaltigkeit beschäftigen würden. Damit stoßen sie aber fast zwangsläufig an Grenzen. Zum jetzigen Zeitpunkt haben weder UN, noch EU, geschweige denn GDV oder BaFin verbindliche Regelungen veröffentlicht. Auf Taxonomieverordnungen zu den Themen Soziales und Governance wird man ver mutlich noch mehrere Jahre warte müssen“, sieht Schulz voraus.
„Somit wissen die Rater zwar noch nicht, was genau sie denn eigentlich in der Gesamtheit bewerten sollen oder müssen, gleichwohl sehen sie sich in der Lage umfassende Kriterienkataloge zu entwickeln, die geeignet sein sollen, die Nachhaltigkeit eines Unternehmens zu bewerten“, kritisiert Schulz.
Bei genauerem Hinschauen sei jedoch zu erkennen, dass vielfach die Kapitalanlagen der Unternehmen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen und andere Kriterien allenfalls am Rande eine Rolle spielen. Das sei durchaus verständlich, weil man beispielsweise bei der Beurteilung der Nachhaltigkeit von Fonds gerne auf bereits bestehende Nachhaltigkeitsbewertungen zurückgreift und somit die vorhandene Expertise Dritter nutzen kann.
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Schlappe für Euler Hermes Rating – aber Happy End
Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2021
Vom 29. September 2016 bis bis 30. Juni 2020 war Moody’s Group Deutschland GmbH mit 4,99 % an Euler Hermes Rating GmbH in Hamburg beteiligt (Quelle: PALTURAI, https://palturai.com/). Was im September 2016 wie ein Ritterschlag für Euler Hermes Rating GmbH klang, verkehrt sich nun ins Gegenteil.
Um möglichst wenig Aufsehen zu erregen und den verbliebenen Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern nicht zu schaden, zog sich Moody’s diskret zurück. Daten und Wissen, soweit bei Euler Hermes Rating vorhanden, konnten zwar genutzt werden. Perspektiven für eine erfolgreiche Weiterentwicklung gab es aber in der Kooperation nicht.
Dies war im Juni 2020 insbesondere vor dem Hintergrund, dass es zur Krönung kleinerer Ratingagenturen gehört, von einer der führenden, seit rund einem Jahrhundert tätigen Ratingagenturen übernommen zu werden, ein Rückschlag für die Euler Hermes Rating GmbH, die im Konzern von Euler Hermes nie richtig gewachsen war.
Während es anderen Ratingagenturen und spezialisierten Dienstleistern gelang, das Management von Moody’s von ihren Fähigkeiten und Daten zu überzeugen und daher eine vollständige Übernahme zu erreichen, ließ Moody’s den Versuch in Hamburg fallen. Moody’s Messlatten liegen hoch und sind nicht von jedem leicht zu erreichen.
Für die Positionierung als europäische Ratingagentur blieb der Rest praktisch wertlos. Wer was von Rating versteht, hatte der Ratingagentur nur ein mittelmäßiges Zeugnis ausstellen können. Von Marktrelevanz für Anleger und Emittenten für die internationalen Finanzmärkte war kaum zu sprechen.
Nun findet die Tragödie doch ein glückliches Ende: Die Berliner Ratingagentur Scope sammelt die Reste auf und integriert die Agentur. Aufgrund der Verstrickungen von Scope mit der Politik in Berlin leidet die Scope Group, die zwar auch selbst seit fast zwei Jahrzehnten und Insolvenz des Vorgängers Fondscope GmbH noch nie einen Gewinn erwirtschaftete, unter dem Image eines lokalen Spielers in Berlin, weit ab von den relevanten Finanzzentren in Westdeutschland wie Frankfurt am Main, wo Scope sich ein kleines Büro leistet, München oder Düsseldorf.
Mit der Übernahme der Euler Hermes Rating GmbH schürt die Scope Group Hoffnungen. Nun fügt sich zur Scope Group ein Standort in Hamburg hinzu und lässt hoffen, bald den Status einer in ganz Deutschland präsenten Ratingagentur zu erreichen.
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Deutschland rollt in China die Innovation davon
Von Dr. Oliver Everling | 15.März 2021
In Cangzhou werden die ersten Autofahrer abgeschafft und durch Künstliche Intelligenz (KI) ersetzt: Baidu, Inc., ein führendes KI-Unternehmen mit der chinesischen Variante der Google-Suchmaschine, erhielt von den Verkehrsbehörden von Cangzhou Zulassungen für 35 Fahrzeuge, um kommerzialisierte autonome Fahrvorgänge zu demonstrieren, und außerdem Zulassungen für 10 Fahrzeuge, um fahrerlose Tests durchzuführen. Mit diesen Zulassungen kann Baidu „als erstes Unternehmen in China mit verschiedenen Monetarisierungsmechanismen für autonome Fahrdienste experimentieren“, berichtet das Unternehmen. Dies sei ein Meilenstein auf dem Weg von Baidu Apollo zur Kommerzialisierung.
Mit diesen Zulassungen sieht sich Baidu Apollo in der Lage, praktische Anwendungen seiner intelligenten Transportdienste in Cangzhou zu zeigen und verschiedene Mechanismen zur Erhebung von Gebühren für Kunden zu untersuchen, z.B. Rabatte, Probetickets und freiwillige Zahlungen für Fahrten, die erstmals von autonom fahrenden Kraftfahrzeugen durchgeführt werden. Im August 2020 eröffnete Baidu den Apollo Go Robotaxi-Dienst in der Innenstadt von Cangzhou, der es den Menschen ermöglicht hat, eine kostenlose Robotaxi-Fahrt über ihr Smartphone zu bestellen. Baidus Roboterachse bietet den Menschen in Cangzhou nicht nur zusätzlichen Komfort und Sicherheit, sondern ist auch ein intelligentes Elektrofahrzeug, das durch die Reduzierung der CO2-Emissionen zum Umweltschutz beiträgt.
Die Zulassungen werden es Baidu auch ermöglichen, fahrerlose Fahrzeuge in Cangzhou zu testen. Damit ist Baidu das erste Unternehmen, das dieses Vertrauen der Stadtverwaltung in die Zuverlässigkeit der Technologie erreicht hat. Baidu Apollo erhielt diese Erlaubnis zuvor in Changsha und Peking im September bzw. Dezember 2020. „Baidu ist das erste und einzige Unternehmen, das für fahrerlose Tests auf offener Straße in der chinesischen Hauptstadt zugelassen ist. International erhielt Baidu Apollo in Kalifornien die Erlaubnis, fahrerlose Tests durchzuführen“, heißt es aus dem Unternehmen.
Baidu investiert seit 2013 in autonomes Fahren. Der Cangzhou-Zulassung gingen insgesamt 50.000 Kilometer lokaler Tests auf offener Straße in Begleitung von Sicherheitsfahrern voraus, ohne dass Unfälle zu verantworten waren. Zum 1. März 2021 sammelte die Cangzhou-Flotte von Baidu insgesamt 524.696 Kilometer Testkilometer, wobei jedes Auto durchschnittlich 17.490 Kilometer zurücklegte. Dies sieht Baidu als einen Beweis für die Sicherheit und Zuverlässigkeit autonomer Fahrzeuge mit Apollo-Antrieb.
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Hoteliers suchen Positionierung in der Krise
Von Dr. Oliver Everling | 15.März 2021
Besonders in der Krise suchen Hoteliers die schnellsten und effektivsten Strategien, um neue Einkommensquellen zu finden, die Liquidität zu steigern, Arbeitsplätze zu erhalten und das Überleben eines Unternehmens zu sichern. Gesucht werden daher ganzheitliche, markt- und bedarfsorientierte „Betriebssysteme“ zur Steuerung eines Unternehmens. Ein solches System wird in der Regel alle strategischen Entscheidungen beeinflussen, wie Geschäftsidee, Gründung Entwicklung und Ausrichtung der Angebote, Zielgruppenauswahl, Kommunikation, Wachstum und Marktdurchdringung.
Auf das System der Energie-Resonanz-Positionierung® richtet sich daher für viele Unternehmer die Hoffnung, den Hebel, das Herzstück und die Basis für ihren Unternehmenserfolg zu finden, da sich das System in vielen Unternehmen bereits als der bedeutendste Wirkungskettenverstärker für alle Steuerungsmaßnahmen eines Unternehmens gezeigt hat.
„Es führt Unternehmer und Investoren zu zielsicheren Entscheidungen, bereitet den erfolgreichen Generationswechsel vor“, sagt der zertifizierte Positionierungs-Professional
Antonio Guida, „und ermöglicht eine erfolgreichen Wissens-Transfer. Indem auf Erfahrungen anderer aufgebaut wird, kann es der schnellste Weg sein, um zielsicher neue Führungskräfte und Mitarbeiter auszuwählen und eine treffsichere Personalauswahl zu erzielen.“
In der Hotellerie wird das System eingesetzt, um Unternehmen zur Marke und zum geschätzten Arbeitgeber wachsen zu lassen. Damit verbessert es das Unternehmensrating und damit auch den Unternehmenswert durch günstigere Refinanzierung. Indem es beispielsweise die Prozesse einer Restrukturierung beschleunigt, löst das System bei Franchisesystemen eine neue Sogwirkung im Markt aus und ist auch sonst in Hotelgruppen der rote Faden bei Unternehmenssanierungen und Fusionen.
Start-ups im Hotelwesen suchen oft noch ihren Kompass zum Aufbau eines erfolgreichen Konzepts. So kann das Positionierungssystem als ein Kompass fungieren, der den Existenzgründer gezielt in die Alleinstellenpotenziale führt und diese auszuschöpfen hilft.
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Scope Group außer Kontrolle
Von Dr. Oliver Everling | 13.März 2021
Der Skandal um die Greensill Bank und um das Credit Rating der Scope Ratings GmbH für diese Bank wirft die Frage auf, wie die Verhältnisse bei der Scope Group außer Kontrolle kommen konnten. Dies beantwortet sich aus den unterschiedlichen Verhältnissen in den USA, die eine über ein Jahrhundert gewachsene Ratingkultur haben, und den Verhältnissen in Europa sowie speziell in Deutschland.
Die Notwendigkeit der Regulierung der Ratingagenturen ist seit mehr als 20 Jahren ein Thema. Der Enron-Skandal im Oktober 2021 war ein Buchhaltungsskandal, an dem die Enron Corporation, ein amerikanisches Energieunternehmen mit Sitz in Houston, Texas, beteiligt war. Ein weiterer Skandal fügte sich im Sommer 2002 bei WorldCom hinzu, der damals zweitgrößten Fernsprechgesellschaft der USA. Vergleichbare Skandale gab es in Europa: Nachdem die Parmalat S.p.A. zum weltweit führenden Unternehmen bei der Herstellung von Milch mit langer Lebensdauer im Ultrahochtemperaturverfahren geworden war, brach es 2003 mit einer Eigenkapitallücke in zweistelliger Milliardenhöhe zusammen.
Bei diesen Skandalen spielte das Versagen von Wirtschaftsprüfern eine entscheidende Rolle, ähnlich wie bei der von Ernst & Young geprüften Wirecard AG. Die falschen Signale aber, an eine gute Bonität dieser Unternehmen zu glauben, wurden im Vertrauen auf die Testate der Wirtschaftsprüfer von den Ratingagenturen gegeben. Die Ratingagenturen waren dann auch die Überbringer der schlechten Nachrichten.
Die damaligen Erfahrungen führten in den USA schon 2006 zu einer umfassenden Regulierung der Ratingagenturen – genannt Nationally Recognized Statistical Rating Organizations (NRSRO) – in den USA durch den am 30. September 2006 von George W. Bush unterzeichneten Credit Rating Agency Reform Act of 2006. In Europa ließ die Regulierung jedoch auf sich warten: Erst der Zusammenbruch der zweitgrößten Investmentbank in den USA, Lehman Brothers, im Jahr 2008 brachte nach Milliardenverlusten auch in den Portfolios europäischer institutioneller Anleger wie auch Privatanleger den entscheidenden Impuls auch in Europa die Ratingagenturen zu regulieren.
Die Regulierung der Ratingagenturen in Europa hat sich dabei stark an den Erfahrungen in den USA orientiert. Außerdem liegt es auch im Interesse aller Beteiligten – Aufsicht, Ratingagenturen, Emittenten, Anleger, Öffentlichkeit – möglichst vergleichbare Standards zu haben, um Ratings weltweit vergleichen zu können. In der Kommunikation von Bonitätsurteilen liegt die zentrale Aufgabe von Ratingagenturen und ihren in Buchstaben ausgedrückten Ratings.
Im Unterschied zu den USA gab es damals in Europa nur wenige, im Verhältnis zu den US-amerikanischen Agenturen sehr kleine Agenturen, von denen die meisten nach den Asien- und Russland-Krisen 1998 oder in Zusammenhang mit der Vorstellung des Konsultationspapiers der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich im Juni 1999 für das neue Rahmenwerk der Bankregulierung, Basel II gegründet wurden. Mit der über ein Jahrhundert gewachsenen Geschichte der führenden US-Agenturen wie Moody’s, S&P und FitchRatings hatten diese Agenturen wenig gemeinsam.
Dennoch orientierte sich auch die EU-Regulierung an den Standards, die bei diesen Agenturen zu verlässlichen Garanten der Qualität ihrer Arbeit geworden waren. Fragen der Lösung von Interessenkonflikten wurden nach dem Prinzip des besten Branchenstandards gesetzlich kodifiziert und für alle verbindlich gemacht. So verband sich an die EU-Regulierung über Ratingagenturen in Europa die Erwartung, dass die Agenturen in Europa auch in ethischer Hinsicht ähnlich oder sogar noch besser arbeiten würden als ihre amerikanischen Vorbilder, eine ähnliche Governance entwickeln würden und sich gerade auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit Enron, WorldCom, Parmalat und später Lehman Brothers besonders strenge Regeln auferlegen würden.
Um die in Deutschland von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA als Beispiel zu nehmen, trifft dies auch auf die meisten Agenturen in Deutschland zu. Die folgenden Abbildungen zeigen, wie sich die Beteiligungsverhältnisse der jeweiligen Ratingagenturen darstellen. Aus Gründen des Datenschutzes sind die Namen von natürlichen Personen mit ihren Wohnorten und Geburtsdaten ausgeblendet (Quelle: PALTURAI GmbH, https://palturai.com/, zum Vergrößern auf die Grafik klicken):
ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH
Creditreform Rating AG
GBB-Rating Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung GmbH
Rating-Agentur Expert RA GmbH
Im Falle der Scope Group ergibt sich dagegen für die Öffentlichkeit nur das folgende Bild:
Für alle registrierten und zertifizierten Ratingagenturen in der Europäischen Union gilt die Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. September 2009 über Ratingagenturen (ABl. L 302 vom 17.11.2009, S. 1-31). Danach gilt: Eine Ratingagentur erkennt, beseitigt oder bewältigt tatsächliche oder potenzielle Interessenkonflikte, die die Analysen und Urteile ihrer Ratinganalysten, Mitarbeiter oder anderer natürlicher Personen, deren Dienstleistungen von der Ratingagentur in Anspruch genommen oder von ihr kontrolliert werden und die direkt an der Abgabe von Ratings beteiligt sind, und der Personen, die Ratings genehmigen, beeinflussen können, und legt diese klar und unmissverständlich offen.
Eine Ratingagentur veröffentlicht die Namen der bewerteten Unternehmen oder verbundenen Dritten, von denen sie mehr als 5 % ihrer Jahreseinnahmen erhält. Eine Ratingagentur gibt in folgenden Fällen kein Rating ab oder teilt für den Fall eines bereits abgegebenen Ratings sofort mit, dass das Rating möglicherweise betroffen ist:
a) die Ratingagentur oder Ratinganalysten, Mitarbeiter oder andere natürliche Personen, deren Dienstleistungen von der Ratingagentur in Anspruch genommen oder von ihr kontrolliert werden und die direkt an der Abgabe von Ratings beteiligt sind, und Personen, die Ratings genehmigen, besitzen direkt oder indirekt Finanzinstrumente des bewerteten Unternehmens oder eines verbundenen Dritten oder halten direkt oder indirekt Eigentumsanteile an diesem Unternehmen oder verbundenen Dritten, ausgenommen Beteiligungen an diversifizierten Organismen für gemeinsame Anlagen einschließlich verwaltete Fonds wie Pensionsfonds und Lebensversicherungen;
b) das Rating wird für das bewertete Unternehmen oder den verbundenen Dritten abgegeben, das bzw. der mit der Ratingagentur direkt oder indirekt in einem Kontrollverhältnis steht;
c) wenn ein Ratinganalyst, ein Mitarbeiter oder eine andere natürliche Person, deren Dienstleistungen von der Ratingagentur in Anspruch genommen oder von ihr kontrolliert werden und die direkt an der Abgabe von Ratings beteiligt ist, und jede Person, die Ratings genehmigt, Mitglied des Verwaltungs- oder Aufsichtsorgans des bewerteten Unternehmens oder eines verbundenen Dritten ist oder
d) ein Ratinganalyst, der an der Festlegung des Ratings beteiligt war, oder eine Person, die ein Rating genehmigt hat, zu dem bewerteten Unternehmen oder einem mit diesem verbundenen Unternehmen in einem Verhältnis stand, das einen Interessenkonflikt verursachen kann.
Eine Ratingagentur soll ebenfalls unverzüglich bewerten, ob Gründe für eine Änderung eines Ratings oder den Widerruf eines Ratings vorliegen.
Nach der EU-Verordnung über Ratingagenturen sind die Eigentumsverhältnisse offenzulegen.
Der Initiator der Scope Group, der selbst nie studiert oder einen Hochschulabschluss erreicht hat, stammt aus einer weit verzweigten Unternehmerfamilie (siehe PALTURAI GmbH, https://palturai.com/). Die Registrierung und damit die Aufsicht der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde in Paris bezieht sich nur auf die Scope Ratings GmbH. Im Unterschied zu den anderen Ratingagenturen ist die Scope Group auf die Persönlichkeit des Initiators zugeschnitten, der sich weitreichende Einflussmöglichkeiten auch im täglichen operativen Geschäft der Agentur sichert.
Daher genügt die Betrachtung der Scope Ratings GmbH nicht, sondern es sind die Ratings der Scope Ratings GmbH im Zusammenhang mit den Aktivitäten der gesamten Gruppe zu sehen und darüber hinaus: So bietet sich für den Initiator allein durch die hundertprozentig von ihm kontrollierten Schoeller Invest GmbH und Schoeller Corporation GmbH, über die die Anteile an der Agentur indirekt gehalten werden, eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten.
So können stille Beteiligungen vereinbart oder Optionen verkauft werden, die bei Eintritt gewünschter Resultate eine Beteiligung an den Erträgen erlauben. Während beispielsweise bei der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH alle Beteiligten namentlich bekannte, natürliche Personen sind, handelt es sich bei den Gesellschaftern der im obigen Diagramm gezeigten Unternehmen der Scope Group wiederum meist um juristische Personen, an denen wiederum Beteiligungsverhältnisse bestehen oder die „sich selbst“ gehören, wie im Falle von Stiftungen.
Da es beim Skandal um das Scope Rating für die Greensill Bank u.a. auch auf die Beteiligungsverhältnisse ankommt, stellt sich die Frage, wie weit die Aufsicht der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde reichte. Die Gesamtheit der Scope Group mit ihren Hintergesellschaften und -gesellschaftern ist außerhalb ihrer Kontrolle, da sich ihr Mandat auf die Ratingagentur bezieht.
In keiner anderen Ratingagentur wurden die Gestaltungsmöglichkeiten durch Gründungen, Umgründungen (von GmbH zu AG zu SE & Co. KGaA, Stiftung usw.), Insolvenz (FondsScope GmbH) und inaktive Gesellschaften (SACEF Abwicklungsgesellschaft mbH, Scope Ratings AG, eine weitere Scope Ratings GmbH, Scope Survey GmbH, Schoeller Asset Management GmbH usw.) so genutzt wie durch den Initiator der Scope Group.
Daher fragt es sich auch, ob es von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde möglicherweise doch versäumt wurde, das dahinter stehende Gesamtgeschäftsmodell zu hinterfragen: Warum ist es für einen solchen Unternehmer attraktiv, über zwei Jahrzehnte hinweg Gesellschaften mit hohen Verlusten zu betreiben? Warum geben sich Geldgeber von Scope damit zufrieden, dass von Scope nur ein Marktanteil von 0,62 % (2019) in fast zwei Jahrzehnten erreicht wurde?
Warum lassen sich dennoch die Anteile an diesen Gesellschaften zu immer höheren Preisen verkaufen, trotz wiederholender Skandale (Beschwerdekammer der Europäischen Aufsichtsbehörden einig gegen Scope Ratings, Kein Verlass auf Scope Fondsrating, Kein Verlass auf Scope Ratings)? Warum dieses System aus Aufsichtsräten, Vorständen, Geschäftsführungen, Kuratorien, Beiräten und Botschaftern? Warum werden die Funktionen ausgerechnet von Prominenten besetzt, die ohnehin schon durch viele andere Mandate in Anspruch genommen sind?
Siehe auch Bremer Greensill Bank ruft Bankenaufsicht auf den Plan, Rating mit Geschmäckle, Greensill bedroht Ansehen von Scope.
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Verwundbare Telekommunikation
Von Dr. Oliver Everling | 12.März 2021
Die Deutschen sind durch verschiedenste Vertragsmodelle an Dienstleister gebunden. Davon profitieren am meisten die Unternehmen aus der Branche der Telekommunikation, denn am häufigsten treten ungewollte Vertragsverlängerungen im Bereich der Telekommunikation auf. Über die Hälfte der in einer Umfrage von forsa im Auftrag der Verbraucherzentrale Befragten hat angegeben, immer wieder die Kündigung ihres Mobilfunkvertrages zu vergessen.
Die langfristigen Credit Ratings der Deutschen Telekom zum Beispiel werden von den drei maßgeblichen Ratingagenturen Moody’s mit Baa1, S&P mit BBB und FitchRatings mit BBB+ angegeben. Kaum schlechter auch Vodafone mit Moody’s Baa2, S&P und FitchRatings gleichauf mit BBB und Telefonica (Eplus, O2, ALDI usw.) mit Moody’s Baa3, S&P BBB- und FitchRatings mit BBB.
Mit etwa 17 Prozent an zweiter Stelle stehen Fitnessstudios sowie Tanz-, Musik- und Sportunterricht, der häufig nicht wahrgenommen, aber dennoch bezahlt wird. Gerade in unsicheren Zeiten wie der Pandemie hilft es diesen Unternehmen, dass Kunden nicht so können wie sie wollen. 14 Prozent haben einen Sparvertrag oder Ähnliches, aus dem sie raus wollen und etwa 12 Prozent befinden sich in der Vertragsschleife eines Streaming-Anbieters.
Sollte der Gesetzgeber aber mehr Verbraucherschutz durchsetzen, würden insbesondere die Unternehmen der Telekommunikation unter verstärktem Wettbewerb leiden. Die rechtlich eingeschränkten Wechselmöglichkeiten kommen diesen Unternehmen in besonderem Maße zugute, wie die Statistik zeigt.
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
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Im Alter wie im Urlaubshotel wohnen
Von Dr. Oliver Everling | 12.März 2021
Wie stark die deutsche Bevölkerung altert, zeigt eine Statista-Grafik auf Basis der Bevölkerungsprognose des Statistischen Bundesamtes. Die sich bis 2060 entwickelnde Urnenform der Alterspyramide in Deutschland – unten schmal und nach oben breiter werdend – kommt zustande, weil einerseits die Geburtenzahlen abnehmen und andererseits die Lebenserwartung zunimmt.
Wenn die so genannte Babyboom-Generation in Rente geht, werden die geburtenstarken Jahrgänge der Zeit von 1955 bis 1965 das staatliche Rentensystem in den kommenden Jahren finanziellen Belastungen aussetzen, für die es mangels gesetzlicher Kapitaldeckung der Rente keine Vorsorge gibt.
Um möglichst vielen Menschen trotz düsterer Perspektiven der gesetzlichen Rentenversicherung einen würdigen Ruhestand zu verschaffen, befasst sich Antonio Guida mit dem Umbau von Bestandsimmobilien. Antonio Guida ist Geschäftsführer der TEAM HotelConsult GmbH in Erwitte. „Viele Hotels eignen sich für einen Umbau als Senioren-Wohnimmobilien,“ analysiert Guida, „wir haben daher die passenden Lösungen.“
Mehr Infografiken finden Sie bei Statista
„Für die Prognose wurde eine moderate Entwicklung bei der Entwicklung der Geburtenhäufigkeit, Lebenserwartung und der Bevölkerungswanderung (Zu- und Wegzug) angenommen. Auf der oben verlinkten Seite des Statistischen Bundesamtes können Sie bei diesen drei Annahmen variieren und sich dafür jeweils weitere Alterspyramiden anzeigen lassen“, so der Kommentar aus dem Hause Statista.
Ströer sicherte sich schon 2015 mit Statista das „Netflix der Statistik“. Die Ströer SE & Co. KGaA mit Sitz in Köln ist ein Medienunternehmen und einer der größten Anbieter für Out-of-Home Medien in Deutschland. Weltweit beschäftigt das Unternehmen etwa 12.200 Mitarbeiter, davon sind rund 2.400 Mitarbeiter im Segment Digital OOH & Content tätig. Die Ströer SE ist seit Juni 2020 in dem deutschen Aktienindex MDAX gelistet. Der MDAX umfasst 60 Unternehmen, die nach Marktkapitalisierung auf den DAX folgen. Der MDAX gehört neben dem DAX, dem SDAX und dem TecDAX zum sogenannten Prime Standard.
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Investmentprozesse geraten immer mehr in Frauenhand
Von Dr. Oliver Everling | 11.März 2021
ESG steht für Environmental, Social, und Governance – das, was nachhaltiges Wirtschaften ausmacht. Was einst von den Pionieren der oekom research AG in München schon in den 1990er Jahren entwickelt wurde, ist heute unverzichtbarer Teil von Investmentprozessen. Mit den neuen Kriterien verbinden sich auch neue Analysten – auffällig dabei, dass es sich meist um Frauen handelt. So hat die Fondsgesellschaft Comgest ihr ESG-Research-Team aufgestockt und setzt damit einmal mehr weibliche Akzente bezüglich des Faktors „Nachhaltigkeit im Investmentprozess“. Das Team aus ESG-Spezialisten ist nun von drei auf sechs Mitglieder erweitert worden.
Zu den neuesten Zugängen zählen Petra Daroczi und Xing Xu, die 2021 bzw. 2020 als ESG-Analystinnen an Bord geholt wurden. Das aufgestockte Team steht unter der Leitung von Sébastien Thévoux-Chabuel, der auf rund 22 Jahre Erfahrung in der ESG-Analyse zurückgreifen kann. Die ESG-Spezialisten arbeiten vorwiegend von Paris aus, wo zwei Drittel der Investmentprofis von Comgest angesiedelt sind – darunter Mitarbeiter der Teams für Europa, Global, USA, Schwellenländer und Japan.
Petra Daroczi ist in ihrer neuen Rolle für die ESG-Analyse von Aktien der entwickelten Märkte, insbesondere aus dem US-Raum, zuständig. Sie war zuvor bei Aberdeen Standard Investments in Singapur als ESG-Spezialistin beschäftigt und bringt über 11 Jahre an Branchenerfahrung mit.
Xing Xu, deren Muttersprache Mandarin ist, analysiert primär chinesische Unternehmen. In diesem Sinne arbeitet sie eng mit den Research-Teams von Comgest für die Strategien Schwellenländer, Asien und China zusammen, die in Paris, Hongkong und Singapur sitzen. Bevor Xing Xu zu Comgest kam, war sie als Analystin bei der Fosun Group tätig. Für ihre außerordentlichen Leistungen, die sie im Investment-Research für den Bereich der chinesischen erneuerbaren Energien erbrachte, wurde sie vom CFA-Institut ausgezeichnet.
Bereits Ende 2019 war Sabrina Achà Sanz als ESG-Beauftragte zu Comgest gestoßen und koordiniert seither die internen sowie externen Reporting- und Kommunikationsprozesse. Vor ihrem Wechsel zu Comgest war sie vier Jahre lang als Kundenbetreuerin bei Bloomberg in London tätig. Dabei lag der Schwerpunkt auf der Beratung von Anlegern zur Nutzung von ESG-Daten und Analysen sowie der Integration von ESG-Faktoren in traditionelle Analysen.
Für ihre Leistung im ESG-Bereich erhielt die Fondsgesellschaft das zweite Jahr in Folge von der Finanzinitiative der Vereinten Nationen (UN PRI), die Prinzipien für verantwortliches Investieren entwickelt hat, die Bestnote von „A+“ in allen drei Bewertungsbereichen. Comgest verfolgt eine aktive Shareholder-Politik und beteiligt sich regelmäßig an Dialogen, Abstimmungen und Brancheninitiativen. Alleine im Jahr 2020 führte die Fondsboutique mit mehr als 1301 Unternehmen einen intensiven Dialog zu ESG-Themen und beteiligte sich zusammen mit anderen Investoren an mehreren Initiativen – darunter die erste Investoreninitiative auf Länderebene gegen die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien. Als Mitglied einer weiteren Investorengruppe nahm Comgest an Gesprächen mit einer Reihe von Technologieriesen wie Facebook und Google teil, die von Menschenrechtsfragen im Zusammenhang mit Datenschutz und -sicherheit handelten.
Im vergangenen Jahr nahm Comgest seitens der Kunden den verstärkten Wunsch nach Portfolios wahr, die strenge ESG-Kriterien verfolgen. Um auf diese Nachfrage einzugehen, erweiterte Comgest seine Produktpalette durch die Einführung von Plus Fonds für paneuropäische, Schwellenländer- sowie globale Aktien. Sie werden nach demselben Qualitätswachstumsansatz wie alle anderen Strategien verwaltet, wenden jedoch zusätzlich eine formale Ausschlusspolitik für fossile Brennstoffe an. Die Plus Fonds sind so konzipiert, dass sie die Kriterien führender europäischer SRI-Labels wie Towards Sustainability (Febelfin, Belgien), FNG (Deutschland) und Luxflag (Luxemburg) erfüllen.
Sébastien Thévoux-Chabuel, Head of ESG bei Comgest, sagt: „Die Einbettung von ESG-Analysen in unsere Investmententscheidungen ist eine natürliche Folge unseres wachstumsorientierten, langfristigen Anlagestils und zeigt darüber hinaus, wie wichtig es uns ist, verantwortungsvoll mit dem Vermögen unserer Kunden umzugehen. Unsere neuen Team-Mitglieder bringen eine beträchtliche Tiefe und Vielfalt in unser ESG-Research und -Reporting ein. Unser Ziel ist es, unseren Kunden weiterhin die höchsten Standards im Bereich des Nachhaltigen Investierens zu bieten.“
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Wachsam bei Livinguard
Von Dr. Oliver Everling | 10.März 2021
Die Corona-Pandemie hat viele Manager erst mit den Technologien der Videokonferenzen richtig vertraut gemacht. Ungewohnt ist es aber immer noch, wenn der Vorstand einer Aktiengesellschaft vor rund 70 Teilnehmern aus dem fahrenden Auto seinen lange erwarteten Vortrag hält. Für Fragen und Antworten steht er auch zur Verfügung – bis ein Funkloch die Teilnehmer buchstäblich im Dunkeln lässt. „Antivirale Gesichtsmasken: Wie ein Start-up den Weltmarkt aufmischt“ ist das Thema des Events.
Zu ungewöhnlichen Unternehmern gehören ungewöhnliche Geschichten. So passt der beschriebene Auftritt zu Sanjeev Swamy, Chief Technology Officer der spektakulären Firma Livinguard AG, die ihren Sitz in der Bahnhofstrasse der Schweizer Stadt Zug nimmt, zum Anspruch der Firma. Für sein Unternehmen habe er Geld von KKR eingesammelt.
„Mir kam die Idee zur Livinguard-Technologie 2010, als mich ein befreundeter britischer Brigadegeneral mit einem interessanten technischen Problem konfrontierte. Seither haben die Partner und Kollegen, die sich mir mit der Zeit angeschlossen haben, diese Technologie so enorm vorangebracht, wie ich es mir nie erträumt hätte. Dass wir nun in der Lage sind, Mensch und Umwelt auf so einzigartige Weise zu helfen, empfinde ich als großes Geschenk. Es wäre uns nicht gelungen, wenn wir nicht über Jahre hinweg immer wieder aus Rückschlägen gelernt hätten“, sagt Sanjeev Swamy.
Rückschläge gab es im Leben des Inders und jetzt Schweiz-Fans schon genug. Sanjeev Swamy, Jahrgang 1961, hat schon einiges erlebt. So berichtet er, dass ihm eine Fabrik in Indien komplett herunterbrannte und er noch heute auf das Geld der Versicherung warte. Weitere wirtschaftliche Tragödien verbinden sich für ihn nicht nur mit Douceur Sportswear Mgf. Co. Pvt. Ltd. in Mumbai, Indien, sondern auch in Deutschland mit der Douceur Brands Germany GmbH, HUCKE BERLIN GmbH, BUSCH Fashion GmbH, Whoopi Fashion GmbH oder Douceur Retail GmbH.
Mit seinem neuen Versuch, der Livinguard AG, kombiniert Sanjeev Swamy einmal mehr seine technischen Ideen mit den Erfahrungen aus der Textilbranche. „Die Livinguard Technologie zerstört wissenschaftlich bewiesen > 99.9% von SARS-CoV-2″, schwärmt Sanjeev Swamy.
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