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S&P’s neue Normalität

Von Dr. Oliver Everling | 22.März 2011

Das globale Wachstum gewinnt wieder Momentum, sagt Jean-Michel Six, Chief Economist, Europe, Standard & Poor’s. Six sprach auf der Konferenz „Managing Credit Risk in the New Normal“ von Standard & Poor’s in Frankfurt am Main. Auch die US-Wirtschaft zeige Zeichen der Erholung. Der Welthandel bleibe auf hohem Niveau, getrieben insbesondere durch die Nachfrage aus den Entwicklungsländern.

Allerdings sei auch die Inflation zurück, da die Rohstoffpreise steigen. Die höhere Inflation werde die Exit-Strategien der Zentralbanken beschleunigen, glaubt Six, der detailliert die Eurozone der drei Geschwindigkeiten beschreibt. Die Belastungen der Staatshaushalte bleibe eine der zentralen Besorgnisse. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Erholung im Euroraum erweitert den Gap der Wettbewerbsfähigkeit der Länder, befürchtet Six.

Das Wachstum der Wirtschaft Großbritanniens werde durch den Unternehmenssektor getragen, berichtet Six.Der Anstieg der industriellen Produktion in Europa werde insbesondere von Deutschland begründet.

Die Spannungen in der Fiskalpolitik seien ungleich über Europa verteilt, mit negativen Effekten insbesondere am südlichen Rand Europas, sagt Six. Die hohen Sparquoten helfen den Konsumenten. Die finanzielle Position des Unternehmenssektors habe sich verbessert, aber die Effekte der Staatenkrise verminderten sich nur langsam. „Wir erwarten, dass die langfristigen Zinssätze Ende 2011 steigen werden, wenn die Bedingungen an den Anleihemärkten weniger freundlich zu Emittenten sein werden“, prognostiziert Six.

Die Erholung in Deutschland sowie die steigende Inflation in der Eurozone werde die Europäische Zentralbank schließlich dazu zwingen, die Zeit der ultra-niedrigen Zinsen zu beenden, macht Six klar. Schon jetzt zeichnet sich an seinem Chart deutlich die Linien nach oben ab, die den Verlauf der Inflation beschreiben.

Themen: Länderrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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