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Stoned oder nüchtern?

Von Dr. Oliver Everling | 1.April 2022

In seinem Newsletter „Investmentcheck-News KW 13/2022″ bekennt Stefan Loipfinger freimütig, „in den letzten Tagen habe ich mich mehrfach mit Cannabis beschäftigt.“

Passt eigentlich zum 1. April. Aber er korrigiert gleich im nächsten Satz: „Nein, keine Sorge, mir ging es nicht um den eigenen Konsum, sondern um Anlagemöglichkeiten in dieses faszinierende Hanfgewächs.“

Ihm scheint es so zu ergehen wie vielen anderen, die auf allen Kommunikationswegen zu den variantenreichen Investments in Cannabis ermuntert werden sollen: „Mir schickte ein Finanzberater einen Flyer zu, mit dem er als Vermittler für die Schweizer Firma Cannerald gewonnen werden sollte. Sieben Prozent Abschlussprovision des Kaufpreises von 2.320 Euro pro Cannabispflanze wurden ihm geboten. Noch überzeugender ist für manche Finanzvermittler vielleicht die Bestandsprovision von sieben Prozent der Ernte.“

Auf Anfrage habe ihm der Unternehmenschef mitgeteilt, Cannerald biete keine Investments an: „Man könne nur ein Asset kaufen. Seine Firma aus dem schweizerischen Pfäffikon würde sich darum kümmern und auch die Ernte übernehmen. Da es seine Pflanzen sind, entscheidet der Kunde, ob er die Ernte verkauft oder sich liefern lässt. Dass es keinen Flyer gäbe, obwohl mir ein solcher vorliegt, hat bei mir die Frage aufgeworfen, ob der Unternehmenschef selbst ein guter Kunde ist.“

„Ob er wohl stoned oder nüchtern war,“ scherzt Stefan Loipfinger, „als die 7,56 Prozent Jahresperformance in dem nicht existierenden Flyer berechnet wurden?“

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