Millennials – so jung, so erfolgreich

Von Dr. Oliver Everling | 11.September 2017

Jonathan Sierck befasst sich in seinem Buch „Junge Überflieger – Millennials – eine Generation auf der Erfolgsspur“ mit bekannten Namen. Jonathan Sierck (* 1993) gilt selbst als ein junger Überflieger. Aufgewachsen in Ingolstadt und Südafrika, macht er Geschäfte seit er 17 Jahre alt ist, gibt sein Wissen als Lehrbeauftragter an Hochschulen weiter und macht seinen Doktor gerade auch noch.

Das Enstehungsprinzip seines Buches ist nicht neu – der Autor identifiziert nach bestimmten Kriterien herausragende Persönlichkeiten, nimmt mit ihnen Kontakt auf, führt Gespräche und schreibt die Ergebnisse nieder. So entstand 1998 beispielsweise auch das Buch „Exoten im Management“ des inzwischen verstorbenen Prof. Dr. Ulrich Hirsch.

Jonathan Sierck hat also einige der erfolgreichsten Vertreter seiner Generation aus verschiedensten Bereichen getroffen und interviewt: u.a. Unternehmerin Lencke Steiner, Rapper Kontra K, Deutschlands jüngster Sternekoch Philipp Stein, Comedian Chris Tall, Fashion-Bloggerin Masha Sedgwick, Fußballer Joshua Kimmich, Österreichs Außenminister Sebastian Kurz, Photographin Fee-Gloria Grönemeyer, Westwing-Gründerin Delia Fischer, Schriftstellerin und Lebenskünstlerin Jannike Stöhr und viele mehr. Sie alle haben drei Dinge gemeinsam: eine motivierende Geschichte, Erfolg mit dem, was sie tun und sie sind unter 30.

Witzig gliedert er sein Buch in drei Teilen. Den ersten Teil nennt er Überflieger, den zweiten Tiefflieger und den dritten Teil Vielflieger. Im ersten Teil geht es also um die erwarteten Erfolgsgeschichten von Persönlichkeiten, im zweiten aber um Fehlschläge und und Insolvenzen und darum, wie Menschen über Tiefpunkte in ihrem Leben hinweg gekommen sind: „Scheitern, aufstehen und stärker zurückkommen“. Bei den Vielfliegern schließlich handelt es sich auch um erfolgreiche Persönlichkeiten, allerdings in ihrer Rolle als Mentoren und Vorbilder.

Sierck beweist sein Talent, flüssig formulieren zu können. Die Interviews folgen keiner starren Gliederung aus Fragen und Antworten, so dass beim Leser keine Langeweile aufkommt. Die schickt streut der Autor auch seine Kommentare ein. Dem Buch ist das ernsthafte Bemühen des Autors anzumerken, die Erfolgsgeschichten möglichst authentisch nachzuzeichnen. Zu Recht stellt er einen Abschnitt mit Überlegungen darüber, was eigentlich Erfolg heißt, allen Interviews voran.

Das Buch beweist unter anderem auch, wie schwierig es ist, Erfolg eindimensional zu messen. So geht es in diesem Titel nicht bloß um Millionäre. Das Buch hilft zu verstehen, warum es in der Generation der Millennials beim Begriff des Erfolgs nicht nur um Geld geht.

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Wie TinkerToys Kapital einspielt

Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2017

Das innovative Spielzeugunternehmen TinkerToys startet eine Crowdinvesting-Kampagne auf Seedmatch, Deutschlands erster Crowdfunding-Plattform für Startups — so können sich Kleinanleger und Privatinvestoren ab 250 Euro am Unternehmenserfolg und den Wachstumschancen des Startups beteiligen. Bis zu 400.000 Euro möchte TinkerToys über die Crowd einsammeln.

Die TinkerToys GmbH wurde im Mai 2015 durch die drei Gründer Sebastian Schröder, Sebastian Friedrich und Dr. Marko Jakob gegründet. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, den Spielzeugmarkt zu revolutionieren. Kinder können, dank einer intuitiven Konstruktionssoftware, eigene Spielzeuge am Bildschirm gestalten. Diese Fantasie-Spielzeuge werden anschließend mit Hilfe von 3D-Druckern zum Leben erweckt. Die Software kann online, bei ausgewählten Einzelhändlern oder in den Läden von TinkerToys genutzt werden. Die so produzierten Spielzeuge bestehen aus einem Biokunststoff, der zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen besteht.

Nach erfolgreicher Etablierung auf regionaler Ebene soll mit dem frischen Kapital der deutsche Markt erobert werden. Dazu wird ein B2B-Direct-Sales-Team aufgebaut, um den Umsatz in diesem Segment zu erhöhen. Um die Anfragen aus dem Ausland bedienen zu können, soll zudem die Software internationalisiert werden.

Frühzeitig zu investieren lohnt sich zusätzlich, denn für die Investoren der ersten Stunde gibt es einen Early-Bird-Bonus von 10 %. Dadurch erhöht sich die virtuelle Beteiligung für das gleiche Geld. Vom Early-Bird-Vorteil profitiert, wer bis zum 14. September 2017 investiert.

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Wachsendes Engagement bei Schwellenländeranleihen

Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2017

Der börsennotierte Investmentmanager Jupiter erweitert mit dem Jupiter Global Emerging Markets Short Duration Bond SICAV – einem Teilfonds des Jupiter Global Fund SICAV – sein bestehendes Produktportfolio. Dies unterstreicht rund fünf Monate nach Auflegung des Jupiter Global Emerging Markets Corporate Bond SICAV Jupiters wachsendes Engagement bei Schwellenländeranleihen. Beide Fonds werden von Alejandro Arevalo verwaltet, der seit Dezember 2016 als Anleiheexperte für Schwellenländer (EM) bei Jupiter tätig ist.
Der aktiv gemanagte, uneingeschränkte Jupiter Global Emerging Markets Short Duration Bond SICAV strebt langfristiges Einkommen und Kapitalwachstum an. Dabei investiert das Portfolio vor allem in kurzlaufende Anleihen, die einen direkten oder indirekten Bezug zu den Volkswirtschaften der Schwellenländer haben.
Mit seinem Total-Return-Ansatz darf der Fonds flexibel in Staats- und Unternehmensanleihen sowie lokale Währungen investieren. Die durchschnittliche Duration soll bei unter drei Jahren liegen. Der Fonds kann einen wesentlichen Teil seines Anlagevermögens in Hochzinsanleihen und Anleihen ohne Rating investieren. Diese Papiere bieten zwar möglicherweise höhere Erträge, sie bergen aber zugleich ein höheres Ausfallrisiko, besonders in volatilen Märkten.
Arevalo verfolgt einen kombinierten Top-Down- und Bottom-Up-Ansatz um langfristige Investmentopportunitäten zu identifizieren, die von makroökonomischen oder spezifischen Ereignissen auf Sektor- oder Unternehmensebene profitieren können. Unterstützt wird er von den EM-Kreditanalysten Nachu Chockalingam und Reza Karim, die Mitte des Jahres zu Jupiter stießen. Die Schwellenländerexperten sind vollständig in das Fixed-Income-Team integriert, um so einen aktiven Ideenaustausch zwischen den Fondsmanagern und Analysten über branchenweite und regionale Fachthemen zu ermöglichen.

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Mehr Chancen für Gründer gefordert

Von Dr. Oliver Everling | 7.September 2017

„Yeah, Sine, Supertramp, McTrek und natürlich Jack Wolfskin, der Name Ulrich Dausien steht für einen Gründergeist, den Deutschland braucht“, stellt der FDP Bundestagskandidat in Hanau und ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Hanau, Dr. Ralf-Rainer Piesold (FDP) fest. Dr. Piesold besuchte mit dem FDP – Landesvorsitzenden und Bundestagskandidaten im Hoch-Taunus-Kreis, Dr. Stefan Ruppert (FDP), sowie dem FDP Kreisvorsitzenden, Kolja Saß (FDP) und dem ehrenamtlichen Stadtrat der Stadt Hanau, Lutz Wilfert (FDP), den Outdoor Spezialisten Ulrich Dausien.

Nach Dr. Ruppert sollte der Gründergeist in Deutschland weiter gefördert werden. Dr. Ruppert selbst sei in einem nordhessischen Familienunternehmen tätig und wisse, welchen Beitrag die Gründer und Unternehmer für die Prosperität eines Landes haben. Ulrich Dausien berichtete, dass die Gründung von Jack Wolfskin nicht einfach gewesen sei, aber der Erfolg des Unternehmens ihm Recht gegeben habe. Immerhin konnte er 1991 das Unternehmen, das damals schon 15 Mio. DM Umsatz erwirtschaftete, veräußern und damit den Grundstein seiner weiteren Unternehmungen legen. Natürlich sei er stolz, dass er ein „weltbekanntes“ Unternehmen gegründet habe, aber mit McTrek sei ihm eine weitere sehr erfolgreiche Gründung gelungen. McTrek habe heute einen Umsatz von 52 Mio. €, hätte 39 Filialen in ganz Deutschland und beschäftigte 350 Mitarbeiter. 20% des Umsatzes würden über ein Callcenter abgewickelt und Dausien betonte, das der Online-Handel floriere, auch wenn die Kunden immer noch eine individuelle Beratung gerne hätten. Dies sei halt bei Outdoor-Angeboten notwendig, da „keiner gerne wegen einer falschen Bekleidung durchnässt die Bergtour beenden möchte“. Dass das Unternehmen zurzeit ca. 30 Stellen offen habe, zeige, so Dausien, dass die Branche aber auch das Unternehmen stark expandiere.

Dr. Ruppert betonte, dass die FDP auf einen Gründergeist baue, da Newcomer häufig schneller die Chancen nutzen würden. Natürlich stimmte der FDP Kreisvorsitzende, Kolja Saß (FDP) zu, dass die Freien Demokraten eine Kultur des Gründergeistes und der Risikobereitschaft fördern wollen. Immerhin habe er selbst ein Beratungsunternehmen gegründet und wisse, welche Chancen in einer Neugründung liegen würden.

Die Liberalen waren sich einig, dass der bürokratische Aufwand zur Gründung eines Unternehmens in Deutschland verringert werden sollte. Dr. Piesold unterstrich in diesem Zusammenhang die Möglichkeiten, die die Digitalisierung eröffnen würde. Start-Ups würden in manchen anderen Ländern schneller gegründet, als in Deutschland ein Antragsformular beschafft werden könne. Da müsse die Politik genauso nachbessern und die Verwaltungsabläufe beschleunigen. Dr. Ruppert betonte, dass aber auch die steuerlichen Rahmenbedingungen für Wagniskapital durch ein Venture-Capital-Gesetz verbessert werden müssen. Alle Liberalen waren sich in der abschließenden Bewertung einig, ohne Gründer gebe es keinen wirtschaftlichen Fortschritt und keine ökonomische Prosperität. Deshalb sei ein Gründergeist ebenso produktiv, stellt Dr. Ruppert abschließend fest und gratulierte Ulrich Dausien für seine spektakulären Gründungen.

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Legislaturperiode verstrich ohne deutschen Mittelstand

Von Dr. Oliver Everling | 6.September 2017

Steuern für den Mittelstand senken und Bürokratie abbauen – dieses sind aus Sicht der Industrieunternehmen die wichtigsten Aufgaben der kommenden Bundesregierung. Für fast jedes zweite Unternehmen haben diese Maßnahmen Top-Priorität. Um die mittelständische Wirtschaft zu stärken, zählt für mehr als 40 Prozent der Unternehmen zudem die Bekämpfung des Fachkräftemangels zu den zentralen Forderungen an das nächste Kabinett. Das sind Ergebnisse einer Befragung unter Finanzentscheidern aus mittelständischen Industrieunternehmen. Der digitale Kreditmarktplatz creditshelf hat dafür im Vorfeld der Bundestagswahl zusammen mit der TU Darmstadt rund 200 Vorstände und Geschäftsführer befragt.

Nur knapp hinter dem Spitzentrio rangieren die Forderungen nach einer Erhöhung der öffentlichen Investitionen sowie nach dem Ausbau der IT-Infrastruktur in Deutschland. „Die sehr knappen Abstände zwischen den einzelnen Wünschen an die Politik bestätigen den Eindruck aus unseren täglichen Gesprächen mit Mittelständlern, dass der Industrie sehr viele Probleme unter den Nägeln brennen“, sagt Dr. Daniel Bartsch, Gründer und Geschäftsführer von creditshelf. „Hier ist aus Sicht der Unternehmer in der abgelaufenen Legislaturperiode einiges liegen geblieben.“

Dies sieht Bartsch in weiteren Ergebnissen der Umfrage bestätigt. So sei nur knapp jeder vierte Befragte davon überzeugt, dass sich in den vergangenen vier Jahren die Rahmenbedingungen für die mittelständische Wirtschaft verbessert haben. Im Kandidatenduell ging weder Angela Merckel, noch Martin Schultz auf die zentralen Fragen für die deutsche Wirtschaft ein.

„Trotz einer stabilen Konjunktur und sprudelnder Staatseinnahmen ist es der Bundesregierung offenbar nicht gelungen,“ analysiert Bartsch, „dem Mittelstand eine überzeugende Perspektive zu bieten.“

So ist beispielsweise die immer wieder beschworene Kreditschwemme nach wie vor nicht im Mittelstand angekommen. Für gerade einmal 18 Prozent der Befragten haben sich die Finanzierungsmöglichkeiten über Bankkredite in den vergangenen vier Jahren spürbar verbessert. „Unsere Studien zeigen seit Jahren, dass trotz Niedrigzinsphase insbesondere kleine und mittlere Firmen bisher keinen leichteren Zugang zu Krediten verzeichnen konnten“, analysiert Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt, der die Untersuchung wissenschaftlich begleitet hat.

Das Frankfurter Fintech creditshelf reagierte darauf in diesem Sommer mit einer Kreditinitiative, für die mehr als 100 Millionen Euro zur Finanzierung von Mittelständlern bereit stehen. Mittelständler wie Keller Sports oder auch Staramba gehören zu den Kreditnehmern von creditshelf. „Unsere Finanzierung ging einfach, schnell und unbürokratisch. Ich freue mich, dass ich meine Betriebsmittelfinanzierung kurzfristig über creditshelf abgeschlossen habe“, so Karl Christoph Höver, Inhaber der gleichnamigen Unternehmensgruppe aus Kürten.

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Christian Lindner sieht Banken im Umbruch

Von Dr. Oliver Everling | 6.September 2017

Daniel Schäfer, Leiter Finanzzeitung, Handelsblatt, schürt Spekulationen, mit Christian Lindner, dem Spitzenkandidaten der FDP im Bundestagswahlkampf, den nächsten Vizekanzler auf der Handelsblatt-Spitzenveranstaltung „Banken im Umbruch“ in Frankfurt am Main zu sehen. Lindner ist der einzige Bundesvorsitzende einer Partei, der sich vor Ort der Diskussion mit den Vorständen der führenden Banken und Bankengruppen Deutschlands stellt. Finanzminister Wolfgang Schäuble lässt sich aus Berlin nur kurzfristig zuschalten.

Die zweiundzwanzigsten Mal durchgeführte Flagschiffkonferenz des Handelsblattes für das Bankwesen zieht diesmal mehr Teilnehmer an als je zuvor. Die Konferenz befasst sich seit zwei Jahrzehnten nicht nur mit Banken im Umbruch, sondern reflektiert auch den technologischen Umbruch des Veranstaltungsmanagements mit neuesten Anwendungen und unkonventionellem Design.

Die Politik der Europäischen Zentralbank steht bei fünf Thesen im Vortrag von John Cryan, CEO der Deutschen Bank, an vorderster Stelle. Cryan macht die Gefahr der Blasenbildung deutlich, die in einer ungebremsten Niedrigzinspolitik unausweichlich ist. Auch um den Preis eines höheren Eurokurses sei es wichtig, Zinsschritte in die richtige Richtung vorzunehmen.

„Die Niedrigzinsen sind eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung“, kritisiert Cryan. US-Kunden seien bereit, ein Vielfaches an Marge zu bezahlen. Während Cryan Nachteile für Deutschland im Vergleich zu den USA weiterhin sieht, steht Deutschland innerhalb Europas immer besser da: Den Wettbewerb der Standorte sieht als gelaufen. Der Gewinner sei Frankfurt am Main, auch wenn in Amsterdam und anderen Städten auch neue Arbeitsplätze in der Finanzbranche aufgrund des Brexits entstehen.

Gabor Steingart, Herausgeber des Handelsblatts, spielt auf die deutsche Ängstlichkeit und – demgegenüber – „German Mut“ an, der in der Programmatik der Freien Demokraten einfließt. Cryan berichtet von einem Beispiel, nach em sich ein Unternehmen praktisch neu erfindet, indem es sich von den ursprünglichen Erfindungen seines Gründers trennt. Revolutionäre Veränderung sei nichts, was ängstlich stimmen müsse. Seit Jahren habe er beispielsweise keine Zeitung mehr in die Hand genommen, sagt Cryan im Gespräch mit dem Herausgeber des Handelsblatts. Das habe aber nicht zu weniger Lektüre geführt.

Danièle Nouy, Chair of the Supervisory Board der European Central Bank, greift die Frage nach Innovation und den Zusammenhang zum Wettbewerb auf. ATMs und Online-Banking seien unumstritten vorteilhafte Erfindungen gewesen. Andererseits habe es Finanzinnovationen gegeben, die zur Destabilisierung führten.

Nouy diskutiert die doppelte Herausforderung der Regulierer, einerseits Stabilität, andererseits auch Wettbewerb sicherzustellen. So seien auf der einen Seite Hürden für die Gründung von Banken zu setzen, die ihre Stabilität sichern, auf der anderen Seite sei zu gewährleisten, dass leistungsfähige Wettbewerber den Zugang zum Markt erhalten.

Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble glaubt in Großbritannien zu sehen, dass man dort verstanden habe, dass der Brexit nicht unbedingt zum Nutzen des Inselstaates vollzogen wird. Der Denk- und Lernprozess innerhalb Großbritanniens solle nicht durch Provokation behindert werden, so Schäuble. Gefragt nach dem neuen Standort der Bankenaufsicht, die bisher in London residiert, sieht es Schäuble als „ganz logisch“, dass diese in Frankfurt am Main angesiedelt wird.

Georg Fahrenschon, Präsident des DSGV, unterstützt Cryan in der Forderung nach einer Normalisierung der Geldpolitik. Fahrenschon fordert den EZB-Rat dazu auf, darüber nachzudenken, wie denn eine Normalisierung der Wirtsschaft aussehe. „Wenn nicht jetzt,“ fragt Fahrenschon, „wann dann?“

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Mut zur Haltung

Von Dr. Oliver Everling | 4.September 2017

„Zeitmanagement macht einen sinnlosen Weg nicht sinnvoller“, schreibt Peter Holzer in seinem Buch „Mut braucht eine Stimme – Wie Sie Ihrem Leben Wirkung geben“ aus dem GABAL Verlag. „Der wahre Luxus ist nicht Geld, sondern frei gestaltbare Zeit!“ Der Berater und Vortragsredner aus Köln legt mit seinem Buch nicht lediglich einen weiteren Titel zum Zeitmanagement im GABAL Verlag vor, einem Verlag, der für seine Bücher zu Fragen des (Selbst-) Managements sich seit Jahrzehnten einen Namen macht. Das Buch leitet den Leser vielmehr dazu an, über die Stationen (bzw. Hauptkapitel) „Stumm sein“, „Laut werden“ und „Gehör finden“ mehr Wirkung zu entfalten.

Holzer zeigt an vielen Beispielen eigener Erfahrungen, dass Wirkung nicht durch die Aneinanderreihung einer maximalen Anzahl von Terminen und Aktionen erreicht wird, insbesondere dann nicht, wenn Ziele nicht oder nicht klar definiert sind. Das erste Kapitel illustriert die Probleme heutigen Selbstmanagements, denen sicher jeder Leser selbst erfahrene Widersprüche hinzufügen könnte. Holzer dokumentiert, wie Zeit verschwendet und „alles weichgespült“ wird, so seine Worte.

Im Kapitel „Laut werden“ will er den Weg „raus aus der Sackgasse“ aufzeigen, dazu anleiten, den Horizont zu finden und ein Tal der Tränen zu überwinden. Führen und (sich) führen lassen, lautet einer seiner Appelle. Gemeint ist hier nicht ein Fatalismus, einfach hinzunehmen, wie die Dinge kommen, sondern das „Einlassen auf die Fügungen des Lebens“.

„Abkürzen durch Umwege“, „Von der Glühbirne zum Laser“ und „Sag, was ich nicht hören will“ sind Überschriften für die drei Abschnitte im Teil III seines Buches, „Gehör finden“ – deuten nur in Schemen die jeweiligen Inhalte an, die sich dem Leser nur dann schlüssig präsentieren, wenn er das Buch von Anfang an gelesen hat.

Das Buch enthält mehrere Fragenlisten zur Selbstreflexion wie auch konkrete Anleitungen zur Verhaltensänderung. Holzer nennt Regeln, wie man „konstruktiv unbequem sein“ kann und plädiert für „demokratisch entscheiden, diktatorisch umsetzen“. Im Unterschied zur Glühbirne, die Energie in alle Richtungen abgebe, bündelt ein Laser die Energie auf einen Punkt. Holzer hält manche Analogie bereit, um seine Leser treffgenau mit seinen Ideen vertraut zu machen.

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Institutionelles Geld in BVT-Fonds

Von Dr. Oliver Everling | 31.August 2017

Semiprofessionelle und institutionelle Anleger stützen sich offenbar zunehmend auf die Experten der BVT Unternehmensgruppe. Die Gruppe konnte sich im 1. Halbjahr 2017 mit 80,1 Millionen Euro platziertem Eigenkapital gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Drittel steigern. Die Fokussierung auf die Bereiche Immobilien in Deutschland und den USA sowie Vermögensstrukturfonds und Energie trägt damit Früchte. Anders als im Vorjahr stehen 2017 auch für das letzte Quartal neue Produkte zur Verfügung.

Die BVT Unternehmensgruppe, die im vergangenen Jahr ihr 40. Jubiläum im Markt für unternehmerische Beteiligungen feiern konnte, kann heute auf ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 6,1 Milliarden Euro, auf fast 200 platzierte Fonds und mehr als 70.000 Anleger verweisen.

Mit einem Platzierungsergebnis im 1. Halbjahr 2017 von 80,1 Millionen Euro hat die BVT Unternehmensgruppe, München, ihr Gesamtergebnis des Vorjahres von 76,9 Millionen Euro bereits übertroffen. Dabei wurden rund 17 Prozent bei privaten Anlegern und rund 83 Prozent bei semiprofessionellen bzw. institutionellen Anlegern platziert. Während das 2. Halbjahr 2016 noch durch Produktmangel gekennzeichnet war, verfügt die BVT heute über ein gefülltes Portfolio mit Beteiligungsmöglichkeiten an deutschen und US-amerikanischen Immobilien für institutionelle, semiprofessionelle und private Anleger sowie Multi-Asset-Konzepte und Investitionsmöglichkeiten im Bereich Energie.

„Die Produktplatzierung an private Anleger wird im restlichen Jahresverlauf weiter an Bedeutung gewinnen. Mit dem neuen BVT Ertragswertfonds bieten wir eine außergewöhnliche Investitionsmöglichkeit in ertragsstarke deutsche Immobilien in B-Lagen, mit attraktiver Ausschüttungsprognose und hoher Tilgung. Sowohl der neue Ertragswertfonds als auch der neue Top Select Fund setzen langjährig bewährte Fondsserien der BVT für Privatanleger fort“, blickt Marcus Kraft, Geschäftsführer der BVT Holding, positiv auf den restlichen Jahresverlauf.

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Sicherer als vermutet

Von Dr. Oliver Everling | 30.August 2017

Nur die Hälfte aller Girokonten-Besitzer in Deutschland schätzt Internet-Banking als sicher ein. Das belegt eine aktuelle Studie des Branchenverbands Bitkom. „Doch die Sorge ist übertrieben“, wie der große Online-Banking-Test von CHIP schreibt.

Das Technikmagazin hat 17 nationale Banken sowie 7 regionale Institute aus den drei größten deutschen Städten miteinander verglichen und nach vier Kriterien getestet. Das Ergebnis: Als Sieger national geht im Gesamtvergleich der 24 Testkandidaten die Consorsbank mit einer Gesamtwertung von 89,9 Punkten hervor. Regional hat sich die Stadtsparkasse München als Testsieger (85,3) an die Spitze gesetzt, gefolgt von der Hamburger Volksbank und der Sparda-Bank München mit jeweils 81,1 Punkten.

Beim Thema Sicherheit des Online-Bankings schneiden sowohl der nationale Testsieger Consorsbank als auch die regionale Stadtsparkasse München sehr gut ab. Die meisten Punkte in dieser Kategorie und damit den ersten Platz erreicht jedoch die Hamburger Volksbank. Das beste Angebot zum Girokonto bietet die comdirect (100) vor der Consorsbank (98,4) und der Deutschen Bank (96,7) an.

Die Experten von CHIP haben dabei unter anderem die Anzahl der Filialen, den Umzugsservice und das Erstellen beziehungsweise Bearbeiten von Daueraufträgen unter die Lupe genommen. Bei der Deutschen Bank Mobile (100) sowie der BBBank-Banking (91,7) profitieren Kunden von einem sehr guten Funktionsumfang der App, bei N26 (100) von günstigen Kosten – darunter Kontoauszüge, Abhebung an Fremdautomaten und Gebühren bei Verlust der Girokarte.

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Europas Schuldenlast deutlich gestiegen

Von Dr. Oliver Everling | 29.August 2017

Europas Schuldenlast ist in US-Dollar gerechnet innerhalb von nur drei Monaten um mehr als 10 % gestiegen. In Euro zurückgerechnet sind das für mehr als 200 Milliarden Euro mehr Waren und Dienstleistungen, die allein Deutschland innerhalb von nur einem Quartal zusätzlich der Welt schuldet.

Der Effekt beruht auf dem seit der Wahl der US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump einsetzenden Verfall des US-Dollarkurses. Kurz vor der Wahl erreichte der Euro niedrigste Bewertungen mit unter 1,04 US-Dollar pro Euro. Seitdem kennt der Kurs praktisch nur noch eine Richtung – nach oben.

Noch im Mai notierte der Euro unter 1,09 US-Dollar. Heute wurde die Linie von 1,20 US-Dollar deutlich überschritten. Mithin müssten heute wesentlich mehr Güter und Dienstleistungen aus Deutschland und ganz Europa exportiert werden, um die Schuldenlast abzutragen, denn die von der Europäischen Zentralbank erhoffte Inflation blieb aus. Nur durch eine entsprechende Inflation wäre der Effekt auszugleichen.

So ist insbesondere auch mit Blick auf die theoretisch relative stabile Verschuldung Deutschland der starke Anstieg in der Praxis zu bemerken. Die nominalen Werte suggerieren Stabilität, wo real ein seit langem einmalig hoher Anstieg zu kontastatieren ist. Die Volkswirtschaftslehre spricht hier vom Numéraire-Effekt.

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