Retter oder Risikofaktor
Von Dr. Oliver Everling | 6.April 2016
Immer mehr Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass die Geldschwemme und Negativzinsen der EZB nicht geeignet sind, eine systemisch bedingte Wachstumsschwäche zu überwinden. „Vielmehr werden eine derartige Politik und die Ablehnung der notwendigen Reformen zu einem erheblichen Risikofaktor für die wirtschaftliche Stabilität und den sozialen Zusammenhalt“ konstatiert Thomas Böckelmann, Investmentchef der Euroswitch, in seiner aktuellen Einschätzung der Kapitalmärkte. Dabei sei unbestritten, dass Mario Draghi und sein beherzt handelnder EZB-Rat während der Finanzkrise Schlimmeres verhindert und somit das Euro-System gerettet haben. Dieser Verdienst gebühre aber definitiv nicht der europäischen Politik, die unverändert zwingende Reformen ablehnt.
Nach der jüngsten Ausweitung des Staatsanleihekaufprogrammes der EZB wurde von den Medien kaum wahrgenommen, dass Frankreich seine in den letzten Monaten vorsichtig vorbereitete Arbeitsmarktreform wieder weitgehend kassiert habe. Auch in anderen Euro-Ländern stehen die Zeichen eher auf Ablehnung, Aufweichung oder gar Aufhebung von Reformen. Die Japanisierung europäischen Verhaltens werde immer sichtbarer, teilweise bewusst propagiert. Dabei dürfe die japanische Geld- und Fiskalpolitik nach 25 Jahren als gescheitert bewertet werden.
„Aktuell finden die Bedenken aber wenig Gehör bei den Verantwortlichen“, warnt Thomas Böckelmann. Zu attraktiv sei ein „weiter so“. Selbst die brandgefährliche, rein theoretische Idee eines Helikoptergeldes habe es aus akademischen Hinterzimmern in die Öffentlichkeit geschafft und sei Ausdruck der zunehmenden Überforderung der handelnden Akteure. Hier werde eine nicht zu rechtfertigende Panik erzeugt, die das Gegenteil von dem bewirkt, was erreicht werden soll: Vertrauen in die Handlungsfähigkeit und die Zukunft. Auch aus Deutschland kommen weder Ideen noch Impulse – hier sei man zu sehr mit der Einführung einer die zukünftigen Generationen belastenden „solidarischen Lebensleistungsrente“ beschäftigt.
Insbesondere die Aktienmärkte konnten sich auf breiter Front erholen und sich von den im Februar erreichten Tiefständen lösen. „Nach panikartigen Verkäufen zu Jahresbeginn scheint die aktuelle Marktsituation durch eine realistischere Einschätzung der Weltwirtschaftslage geprägt – aber die Stimmung bleibt angespannt“, fasst Thomas Böckelmann die derzeitige Lage an den Aktienmärkten zusammen.
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Keine langfristige Lösung
Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2016
„Konventionelle Energieversorger ächzen in Deutschland unter niedrigen Strompreisen,“ berichtet die Ratingagentur Scope, „gleichzeitig erschwert wachsende Konkurrenz durch erneuerbare Energien und die anhaltenden Überkapazitäten in der Stromerzeugung den Konzernen das Leben.“
Denn Strom aus Wind- und Sonnenenergie habe bisher per Gesetz Vorrang im Netz und drücke die Preise. Als gute Nachricht sieht Scope, dass die angespannte Ertragslage nicht mehr verstärkt an die Substanz der Unternehmengehe: „Die insgesamt hohe Kreditwürdigkeit der Branche hat zwar gelitten“, urteilt Sebastian Zank, Director Corporates bei Scope Ratings. Die Versorger sind im Durchschnitt immer noch solide finanziert und weiterhin deutlich stabiler als zyklischere Branchen. „Derzeit sieht es nicht so aus, als ob sich die Lage der Versorger weiter stark verschlechtern würde.“, sagt Zank. Denn die Energiekonzerne reagieren auf den anhaltenden Preisdruck im Strommarkt und steuern um: „Maßnahmen gegen eine weitere Verschlechterung der Kreditqualität, die auf Schuldenabbau und die Stärkung robuster Geschäftsbereiche abzielen, werden kontinuierlich umgesetzt.“
Neben einer auf Schuldenabbau fokussierten konservativeren Finanzpolitik, die sich durch Verkäufe von Assets oder ganzen Unternehmensbereichen sowie Dividendenkürzungen auszeichnet, konzentrieren sich die Investitionsbudgets der Konzerne auf ausgewählte Bereiche. Es gebe durchaus Bereiche, so Scope, mit denen die Versorger gutes Geld verdienen. „So investieren die Konzerne in den lukrativen Ausbau von Netzen statt in neue konventionelle Kraftwerke. Im regulierten Geschäft haben sie schließlich in der Regel eine Monopolstellung mit einer entsprechend komfortablen Preisbildung. Zwar schreibt der Regulator den Betreibern im Gegenzug vor, ihre Kosten zu senken und Einsparungen an Kunden weiterzugeben. Der Preisdruck im regulierten Geschäft ist dennoch deutlich niedriger als auf dem Strommarkt.“
Neben den großen Energiekonzernen beobachtet der Scope-Analyst auch viele deutsche Stadtwerke. Rund 80 Prozent von ihnen betreiben fast ausschließlich Strom- und Gasnetze und erwirtschaften weiterhin solide Erträge. „Die übrigen 20 Prozent haben zum Teil große Probleme“, warnt Zank: Diese Stadtwerke erzeugen meist selbst auf konventionellem Wege Energie und leiden dabei wie die Großkonzerne unter niedrigen Strompreisen. In der Folge stehen diese Regional- bzw. Lokalversorger unter Druck, die bisherige Strategie ändern.
Für die Kämmerer der Städte als Eigentümer hat das ungewohnte und oft unangenehme Folgen: Ehemals ertragreiche Stadtwerke werfen auf absehbare Zeit keine oder allenfalls nur noch kleine Gewinne ab. „Viele Kämmerer müssen sich auf magere Jahre einstellen, weil ihre Stadtwerke geringere oder keine Dividende mehr zahlen können“, sagt Zank. Zuletzt hatten einige Stadtwerke sogar schon Kredite aufgenommen, um ihre Dividende weiterhin zahlen zu können. „Das ist langfristig keine Lösung“, kritisiert der Analyst: „Wenn die Verschuldung steigt, verschlechtern sich die Konditionen, zu denen die Stadtwerke Geld ausleihen können. Damit haben sie in Zukunft noch weniger freie Mittel, die sie ausschütten können.“
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Absatzpotentiale für Aktien etwas schwächer
Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2016
In einer Ad-hoc Umfrage der FERI revidieren viele Fondsgesellschaften die Absatzpotenziale von Aktien angesichts der Kurseinbrüche zum Jahreswechsel. Nur noch rund 83 Prozent der Befragten schätzen die Absatzpotentiale von Akten im Jahr 2016 weiterhin als gut oder sehr gut ein.
„Für gemischte Sondervermögen sind es rund 89 Prozent. Für sich genommen zeichnen diese Zahlen ein positives Bild der beiden Asset-Klassen. Noch im Dezember 2015 gingen jedoch noch 96 Prozent von guten oder sehr guten Absatzerwartungen für Aktien und 99 Prozent von guten oder sehr guten Absatzerwartungen für gemischte Sondervermögen aus. Dies sind Rückgänge von mehr als 12 bzw. 10 Prozentpunkten in wenigen Wochen. Im Gegensatz dazu“, heben die Analysten hervor, „sind die Absatzerwartungen von Renten- und Geldmarktfonds in dem Zeitraum um mehr jeweils mehr als 20 Prozentpunkte gestiegen. Damit werden die Absatzpotenziale von Renten von 55 Prozent als gut oder sehr gut eingeschätzt. Entsprechend wurde nach dem Einbruch der Absatzerwartungen in der Umfrage vom Dezember das ungefähre Niveau aus dem Vorjahr wieder erreicht. Dies sind die Ergebnisse einer Ad-hoc Umfrage der FERI EuroRating Services unter 56 Fondsgesellschaften zu ihren Absatzerwartungen für 2016.“
„Die Turbulenzen der Aktienmärkte in den vergangenen Monaten haben die Absatzerwartungen vor allem bei Aktien, aber auch bei Gemischten Sondervermögen und Alternative Investments schwächer werden lassen“, kommentiert Christian Michel, Direktor und Leiter Funds bei FERI EuroRating Services, die Ergebnisse der Umfrage. „Der Anstieg der Absatzerwartungen im Rentenbereich deutet darauf hin, dass viele Fondsgesellschaften für 2016 einen volatileren Aktienmarkt erwarten. Mit Blick auf die Renditeerwartungen der Anlageklassen verwundert es hingegen nicht, dass die Absatzpotenziale für Aktien und Gemischte Sondervermögen deutlich höher als die von Renten eingeschätzt werden“, so Michel weiter.
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Bürgel geht an CRIF
Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2016
Die international tätige Wirtschaftsauskunftei-Gruppe CRIF mit Hauptsitz in Bologna (Italien) hat am 26. Februar 2016 alle Anteile an der BÜRGEL Gruppe übernommen und ist damit alleiniger Gesellschafter, berichtet die Gruppe, zu der auch die in Italien von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA registrierte Ratingagentur gehört.
Der Verkauf habe keine Auswirkungen auf die vertraglichen Vereinbarungen mit Kunden oder Lieferanten und somit auch nicht auf laufende Aufträge. „Wir werden Ihnen auch in Zukunft die vertraglich vereinbarten Auskünfte in gewohnt hoher Qualität liefern.“
CRIF ist eine der führenden internationalen Wirtschaftsauskunfteien und bereits heute Geschäftspartner von BÜRGEL in Österreich, der Schweiz und verschiedenen anderen Auslandsmärkten. Die 1988 gegründete CRIF ist mit Tochtergesellschaften in 20 Ländern auf 4 Kontinenten aktiv. CRIF setzt mit dem Erwerb von Bürgel ihren dynamischen langjährigen Wachstums- und Expansionskurs fort.
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Erholung des Rohstoffsektors
Von Dr. Oliver Everling | 25.März 2016
„Die Erholung des Rohstoffsektors setzte sich in der vergangenen Woche fort – der Bloomberg Rohstoffindex erreichte ein neues Drei-Monats-Hoch. Grund hierfür ist die negative Korrelation mit dem US-Dollar, die dem Sektor einen allgemeinen Schub verpasste“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Diese Erholung sei durch das überraschend gemäßigte Statement im Anschluss an das Treffen des Federal Open Market Committee (FOMC) am Mittwoch ausgelöst worden. Dort wurden die Erwartungen an das Tempo einer US-Zinsanhebung 2016 gezügelt. „Dies drückte den Dollarkurs und trieb Investoren in den Rohstoffsektor“, sagt Hansen.
„Rohöl befindet sich weiter auf Konsolidierungskurs. Zum ersten Mal in diesem Jahr stieg die Ölsorte WTI über die Marke von 40 USD pro Barrel. Angetrieben wurde dies durch den schwächeren Dollar, anhaltende Produktionskürzungen in den USA und wachsende Öl-Lagerbestände“, sagt Hansen. Das für den 20. April neu anberaumte Treffen zwischen Opec- und Nicht-Opec-Mitgliedern in Doha könne zudem den Weg für die Verkündung einer Förderungsdeckelung ebnen. Mit ihrer Hoffnung, dass sich der Ölpreis mit der Zeit erholen wird, befänden sich die Ölmärkte in einem Rennen gegen die Zeit. „US-Förderkürzungen und eine, wenn auch geringer als zuvor, bestehende Nachfrage werden wahrscheinlich den Ausschlag geben. Sobald dies eintritt, könnte sich der Marktfokus von einer Über- zu einer potentiellen Unterversorgung in den kommenden Jahren verschieben“, sagt Hansen.
„Nach der erfreulichen Korrektur auf 1.227 USD pro Feinunze konnte auch Gold vom jüngsten FOMC-Statement profitieren und eine starke Rallye verbuchen“, sagt Hansen. Zudem käme die Nachfrage von Investoren als Unterstützungsfaktor hinzu. Diese seien aufgrund der wachsenden Menge an Staatsanleihen, die zu negativen Zinsen gehandelt werden, zunehmend desillusioniert. „Dass Gold angesichts eines schwächeren Dollars und langsamerer US-Zinsschritte aber kein neues Hoch erreichen konnte, ist ein Indikator dafür, dass eine längere Konsolidierungsphase beim gelben Metall nötig ist“, sagt Hansen abschließend.
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Hotelmarkt in Bewegung
Von Dr. Oliver Everling | 24.März 2016
Das Interesse an europäischen Hotelimmobilien ist in den letzten Jahren sowohl auf Seite der Investoren als auch der Hotelbetreiber deutlich gestiegen, beobachtet die Ratingagentur Scope. Hotelimmobilien haben sich nach Eindruck der Analysten weg vom Nischeninvestment hin zu einer etablierten Assetklasse entwickelt.
„Die Konzentration unter den Hotelbetreibern und die Anpassung ihres Angebots an das veränderte Nachfrageverhalten der Gäste spiegeln sich in den Hotelimmobilienmärkten wider“, heißt es bei Scope. „Dies hat sowohl Auswirkungen auf die Investitionsmöglichkeiten als auch auf die Renditen von Hotelimmobilien, bringt jedoch neue Herausforderungen durch die Verlagerung von Betreiberrisiken auf Investoren mit sich. Scope Ratings hat 2015 ein Hotelimmobilienvolumen von ca. 4 Mrd. Euro bewertet – Tendenz steigend.“
Die europäischen Hotelmärkte erreichten im vergangenen Jahr einen neuen Transaktionsrekord, rechnen die Analysten von Scope vor. „Vor allem aus Asien stieg die Nachfrage nach Hotelübernachtungen als auch Hotelimmobilien. Im Gegensatz zum Büroimmobilienmarkt ist das Wachstum nicht nur durch das starke Interesse der Investoren getrieben, sondern auch durch eine Nachfrage nach den Objekten auf der Nutzerseite unterlegt.“
Diese Nachfrage werde neben der Expansion vor allem asiatischer Hotelketten nach Europa auch durch das wachsende Segment der Budget-Hotels gespeist. Resultierend daraus treffe ein steigendes Interesse an Investitionen in Hotelimmobilien auf einen gestiegenen Bedarf der Betreiber nach Objekten – eine Entwicklung, die grundsätzlich positiv für Investitionen in Hotelimmobilien sei, so Scope.
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Banking-Plattform mit Vollbanklizenz
Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2016
Der FinTech Company Builder Finleap hat – nach eigenen Angaben in Rekordzeit – die erste Banking-Plattform mit Vollbanklizenz gebaut. Als Ideengeber und Innovationstreiber in der Finanzwirtschaft hat FinLeap das Unternehmerteam zusammengeführt, das notwendige Startkapital bereitgestellt und die Aufbauphase der solarisBank intensiv begleitet, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die solarisBank sei ein wichtiger Baustein im Ökosystem der Finanzwirtschaft: „Das Ziel von FinLeap ist, die nachhaltige Veränderung der Finanzwirtschaft – Reshaping Finance – mittels technologischer Lösungen voranzutreiben. Die Technologie und der partnerschaftszentrierte Ansatz der solarisBank gibt der gesamten Branche die Möglichkeit, einfacher und individueller Banking-Lösungen zu entwickeln”, sagt Ramin Niroumand, Co-Founder und Managing Partner FinLeap.
Digitalen Unternehmen bietet die solarisBank einen modularen Banking-Baukasten, mit dem die Unternehmen für ihre Kunden moderne Finanzdienste entwickeln können. Die Services der solarisBank erstrecken sich dabei unter anderem auf Konten- und Zahlungsverkehrslösungen, Compliance- und Treuhand-Lösungen, Working Capital Finanzierungen sowie Online-Kredite.
„Zukünftig werden fast alle großen Internet-Unternehmen auf digitale Banking-Lösungen angewiesen sein, um ihre Produktpalette zu erweitern und regulatorisch einwandfrei anzubieten. Wir konnten weltweit keine einzige Bank identifizieren, die sich ausschließlich auf Technologie-Partnerschaften mit Digital-Unternehmen spezialisiert hat”, sagt Jan Beckers, Serienunternehmer, Chairman FinLeap und Aufsichtsratsvorsitzende der solarisBank. „Diese Lücke füllt die solarisBank und wird mit ihrer innovativen Technologie schnell international neue Maßstäbe setzen. Wir haben noch viel vor.”
„Als nachhaltiger B2B2C-Enabler erlaubt Banking as a Platform (BaaP), Unternehmen der digitalen Wirtschaft sich ganz auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. So wird nicht nur Mehrwert für die Unternehmen, sondern durch innovative Angebote auch Mehrwert für die Endkunden geschaffen”, sagt Jan Beckers.
Entscheidend für die erfolgreiche und schnelle Gründung der solarisBank war das starke Team, das von FinLeap zusammengeführt wurde. „Die BaFin erwartet regulatorische einwandfreie Qualität“, sagt Ramin Niroumand. Gleichzeitig wollte man sich nicht nur auf externe Berater verlassen, da diese nicht den selben Willen zur Zielrerreichung mitbringen, wie es für Unternehmer erforderlich ist.
Deswegen wurde die erforderliche Banking-Expertise direkt ins Team injiziert: „Wir mussten die Nadel im Heuhaufen finden: Banker mit der langjährigen Erfahrung, die aber im Herzen Unternehmer geblieben sind. Wir sind froh, dass wir bei FinLeap Kollegen wie Thomas Schmidt, Director Regulatory, haben. Eine solche Kombination aus Marktkenntnis, regulatorischem Know-how und dem Sinn fürs Geschäft ist in Deutschland einmalig“, so der FinLeap-Partner, Ramin Niroumand.
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Versicherungen im digitalen Wandel
Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2016
Jens Rode, CEO Tellja, schreibt in einem Gastbeitrag über Versicherungen im digitalen Wandel: Mehr Sichtbarkeit und Neuabschlüsse durch Online-Bewertungen und Empfehlungen sind im Kern seine Quintessenz.
Wie sehr sich die Versicherungsbranche im digitalen Umbruch befindet, zeige das Ergebnis der Studie Versicherungen 2020. Viele Versicherungen haben es demnach bisher verpasst, sowohl ihre Produkte online vermarktbar zu machen, als auch die digitale Abwicklung von Vertragsabschlüssen verbraucherfreundlich zu gestalten. „In Zeiten der digitalen Transformation ein schwerwiegendes Vertriebsmanko! Erschwert wird dies dadurch,“ so Rode, „dass viele Versicherungen hadern, ihre veralteten und offline-geprägten Vertriebsstrukturen aufzubrechen. Der disruptive Wandel ist hier längst eingeleitet und es gilt sich schnell den Marktgegebenheiten anzupassen. Wer erfolgreich sein will, muss potentielle Kunden dort ansprechen, wo sie am häufigsten agieren, und digitale Schnittstellen schaffen.“
Rode argumentiert als Experte für Kundenzufriedenheit und digitales Marketing, wie eine effiziente Kombination aus Offline- und Onlinevertrieb schnellstens umgesetzt werden kann. „Zunächst einmal geht es um Sichtbarkeit: Rund 63 Prozent der Deutschen nutzen täglich das Internet und mittlerweile greifen rund 30 Millionen unterwegs auf Netzinhalte zu. Wer als Anbieter keinen Internettauftritt oder ein Profil bei einer Online-Plattform hat, wird in den Ergebnissen der Suchmaschinen nicht berücksichtigt und bleibt damit unsichtbar. Um potentielle Kunden im Web auf sich aufmerksam zu machen, ist ein professioneller und aussagekräftiger Webauftritt unverzichtbar. Aber der digitale Existenznachweis allein reicht nicht mehr aus, um neue Kunden zu gewinnen.“
Vielversprechende Referenzen, umfassende FAQ’s und leicht auffindbare Kontaktdaten bestärken das Vertrauen des Besuchers und halten ihn länger auf der Seite. „Ein persönlicher Auftritt mit authentischen Inhalten ohne typischen Werbesprech hebt ein gut aufgestelltes Versicherungsunternehmen nicht nur von anderen Anbietern, sondern auch von den wachsenden Vergleichsportalen ab. Versicherungen leben vom Vertrauen. Wer zusätzlich mit Online-Bewertungen seine Leistung transparent macht, verstärkt noch einmal seinen Wettbewerbsvorteil.“
Spätestens 2016 steht für Service-Dienstleister wie Versicherungen im Zeichen des digitalen Wandels, so das Fazit von Rode. „Wer als Vermittler also (nur) klassische Werbung betreibt, bleibt automatisch unter dem Wahrnehmungsradar des Kunden von morgen und lässt sich damit viele Neuabschlüsse entgehen. Zufriedenheit und Vertrauen sind ein wichtiger Schlüssel für Kundenbindung, sondern auch ein Garant für das Teilen dieser positiven Erfahrungen und Weiterempfehlungen.“
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Beratungsprotokolle für die Baufinanzierung
Von Dr. Oliver Everling | 17.März 2016
Am 21. März 2016 treten durch Umsetzung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie neue gesetzliche Beratungsstandards für die Baufinanzierung in Kraft. Die ING-DiBa nimmt die Vorlage zur Steigerung der Beratungsqualität auf. Sie hat bereits 2015 mit Produkt- und Beratungsexperten ein Beratungsprotokoll in Anlehnung an die Brüsseler Gesetzesinitiative erarbeitet und den Erstentwurf seit Dezember 2015 für Beratungsgespräche eingesetzt. Noch vor der Gesetzeseinführung erhalten ING-DiBa Baufinanzierungskunden jetzt eine schriftlich dokumentierte individuelle Empfehlung mit allen wesentlichen Inhalten der Beratungsgespräche.
Die Beratungsdokumentation umfasst die persönliche und finanzielle Situation des Kunden, den Finanzierungsbedarf und die Zinsbindungsdauer, die Präferenzen und Ziele sowie Chancen und Risiken für den Verbraucher. Sie enthält auch die individuelle Empfehlung des Beraters für den bzw. die Kunden. Parallel dazu wird die aktuelle Tilgungsempfehlung von mindestens drei Prozent in einem darlehensspezifischen Chart visualisiert. Zudem bestätigt die Beratungsdokumentation, dass der Berater eine Einschätzung zum Objektwert vorgenommen hat.
„Bei der Umsetzung hatten wir besonders unsere Kunden und Vertriebspartner im Fokus, für die wir eine kompakte und leicht verständliche Übersicht aller wichtigen Gesprächsinhalte auf vier Seiten entwickelt haben“, so Isold Heemstra, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung der ING-DiBa. „Einmal mehr zeigt sich: Wenn wir als Frontrunner agieren, wird das vom Markt honoriert. Auf Kundenseite stellen wir seit Einführung der Beratungsprotokolle eine gestiegene Weiterempfehlungsbereitschaft fest und auch unsere Vertriebspartner schätzen insbesondere die nutzerfreundliche Software für die Beratungsdokumentation.“
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Kein neues Rating, nur neuer Name
Von Dr. Oliver Everling | 16.März 2016
Die derzeitige Firmierung der GRENKELEASING AG enthält ihr traditionelles Betätigungsfeld, das Leasing, im Namen. Innerhalb der GRENKE Gruppe wurden in den vergangenen Jahren weitere verwandte Geschäftsbereiche, insbesondere das Factoring und Bankgeschäfte erschlossen.
Um diesen gewandelten Verhältnissen Rechnung zu tragen, will das Unternehmen nun die in der aktuellen Unternehmensbezeichnung zum Ausdruck kommende Fokussierung auf das Leasinggeschäft künftig aufgeben.
Die Umfirmierung in GRENKE AG wird keine wirtschaftlichen und rechtlichen Auswirkungen auf deren Beziehungen zu ihren Tochtergesellschaften, Aktionären und Kunden haben.
„Der Werdegang der GRENKE Gruppe hat uns gezeigt, dass wir unsere Dienstleistungen stetig bedarfsorientiert weiterentwickeln müssen. Das diversifizierte Angebot an Finanzlösungen hat nachhaltig zu der starken Marke GRENKE beigetragen. Als logische Konsequenz hieraus erachten wir eine Namensänderung der GRENKELEASING AG in die GRENKE AG als sinnvoll. Unserem seit 38 Jahren erfolgreich betriebenen Ansatz, als Finanzierungsspezialist im Small-Ticket-IT-Leasing zu agieren werden wir nach wie vor treu bleiben“, kommentiert Wolfgang Grenke, Vorstandsvorsitzender der GRENKELEASING AG.
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