Noch mehr Nachhaltigkeit bei C-QUADRAT
Von Dr. Oliver Everling | 10.Juni 2015
Mit gutem Gewissen an den globalen Kapitalmärkten investieren und zugleich die Chance auf ansprechende Renditen nutzen: Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt auch bei der Geldanlage mit C-QUADRAT an Bedeutung. Die Gesellschaft versucht diesen Anspruch mit drei ESG-konformen Investmentfonds zu erfüllen. Die Fondsmanager von C-QUADRAT beschäftigen sich nach eigenen Angaben bereits seit dem Jahr 2006 eingehend mit dem Thema Nachhaltigkeit und haben auf diesem Feld eine umfassende Expertise aufgebaut. So werden inzwischen Assets under Management in Höhe von 365,36 Mio. Euro (Stand: 31.05.2015) bei C-QUADRAT unter der klaren Vorgabe Nachhaltigkeit verwaltet.
Jetzt hat C-QUADRAT bei zwei weiteren Publikumsfonds die Anlagerichtlinien auf das Thema Nachhaltigkeit umgestellt, so dass auch private Anleger die Möglichkeit haben sollen, mit gutem Gewissen zu investieren. Die nun insgesamt drei C-QUADRAT Fonds verfolgen als Anlageschwerpunkt die Bereiche Umweltschutz, Soziales und verantwortungsbewusste Unternehmensführung, im Sinne der sogenannten ESG-Kriterien. Dabei steht E für Enviromental/Umwelt, S für Social/Soziales und G für Governance/verantwortungsvolle Unternehmensführung. Diese drei Nachhaltigkeitsfonds sind: C-QUADRAT Global Quality ESG Bond Fund (ISIN: LI0048891217), C-QUADRAT Global Quality ESG Equity Fund (ISIN: AT0000A105J0) und C-QUADRAT Absolute Return ESG Fund (ISIN: AT0000729298).
Neben dem guten Gewissen eines Investments generierten nachhaltig gemanagte Fonds in der Vergangenheit oft auch eine überdurchschnittlich hohe Rendite. So stellen wissenschaftliche Studien immer häufiger einen positiven Zusammenhang zwischen guter Bewertung anhand der ESG-Kriterien und risikoadjustierter Performance fest.
Günther Kastner, geschäftsführender Gesellschafter bei C-QUADRAT Asset Management, sagt: „Nachhaltigkeit, die langfristig ausgelegte Nutzung des Kapitals im Einklang mit Mensch und Umwelt, hat für uns einen extrem hohen Stellenwert. Wir haben auf diesem Gebiet über Jahre eine hohe Kompetenz aufgebaut und stellen derzeit eine große Nachfrage nach unseren Nachhaltigkeitslösungen fest. Da auch immer mehr private Anleger nachhaltig investieren wollen, bieten wir inzwischen auch entsprechend ausgerichtete Publikumsfonds an.“
Den Stellenwert von Nachhaltigkeit bei C-QUADRAT unterstreicht auch das Engagement der Gesellschaft im Bereich Mikrofinanz. Schon vor Jahren hat C-QUADRAT Asset Management die Marke Vision Microfinance ins Leben gerufen. Mikrofinanz ermöglicht Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern die Chance, ihre Lebensumstände und die folgender Generationen nachhaltig zu verbessern.
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Finanzierungs-Mix im Mittelstand erweitern – Digitalisierung nutzen
Von Dr. Oliver Everling | 9.Juni 2015
Die Finanzierungssituation für mittelständische wird tendenziell schwieriger. Mit dieser These eröffnete Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating im Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.“ seinen Vortrag auf der Veranstaltung des Düsseldorfer Finanz Forum. Er verwies auf den Druck auf die Ertragslage der Kreditinstitute, die von der weiter anhaltenden Tiefzinsphase und der „boomenden“ Regulatorik ausgehe. Besonders betroffen seien zudem Institute, die die Eigenkapitalanforderungen von Basel III noch nicht erfüllen. Sander sieht vor allem auf die Unternehmen mit mittlerer Bonität zunehmende Anforderungen seitens der Banken und Sparkassen zukommen was Informationsumfang und -qualität und Sicherheiten angeht.
Nach Einschätzung der KMU-Berater ist damit das „klassische“ Finanzierungsmodell gerade bei kleinen und mittlerer Unternehmen (KMU) mit einer Hausbank und vielleicht noch einer Nebenbankverbindung nicht mehr tragfähig. Auf Sicht sollten die Unternehmen zwei in etwa gleichstarke Hausbankverbindungen aufbauen. Eine wichtige Frage dabei sei, mit welchen Kreditinstituten ein Unternehmen zusammen arbeite. Sander wies auf die „Informations-Assymetrie“ zwischen Banken und Firmenkunden hin: Während die Banken immer mehr Informationen verlangen, schweigen sie sich über ihre eigene wirtschaftliche Situation aus. Für Unternehmen sei es aber wichtig, mit ertragsstarken Instituten mit hoher Risikotragfähigkeit zusammen zu arbeiten. Daher wären die Ergebnisse der von der Bankenaufsicht für dieses Jahr avisierten Stresstests für die regionalen Kreditinstitute für Unternehmen durchaus von Interesse.
Ein weiterer wichtiger Baustein einer Finanzierungsstrategie sei die gezielte Nutzung weiterer Finanzierungs-Alternativen, betonte Sander. Dazu zählen natürlich die bekannten Instrumente wie Leasing und Factoring, deren Einsatz die Kreditspielräume bei den Banken schonen könne. Sander verwies aber auch auf die Eigenkapitalfinanzierung und auf die neuen Instrumente im Internet von Crowdlending bis zu Vermittlungsportalen wie www.compeon.de.
Dieses Vermittlungsportal für Finanzierungen, Anlagen und Leasing stellte einer der Gründer von Compeon, Dr. Nico Peters, vor und betonte dabei „Die Digitalisierung hat – angefangen mit dem Privatkundengeschäft – das Verhalten der Bankkunden signifikant verändert und wird auch im Firmenkundengeschäft nachhaltigen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kunde-Bank-Beziehung haben“. So könnten sich bereits heute die Hälfte aller Firmenkunden vorstellen, ihre Bankgeschäfte fast vollständig online abzuwickeln, was die steigende Bedeutung dieses Kanals auch in dieser Kundengruppe deutlich mache.
Compeon, das im Übrigen der gleichen Mediengruppe angehört wie beispielsweise das Handelsblatt, die WirtschaftsWoche oder der Betrieb folge in seiner Funktionsweise dem klassischen Ausschreibungsprinzip, erläuterte Peters. Unternehmen sei es über Compeon möglich, kostenlos und über einen sicheren Weg Finanzierungskonditionen in Bezug auf Zinssatz, Sicherheitenanforderungen, Auflagen und Bedingungen von zahlreichen Groß- und Regionalbanken, Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen zu erhalten und zu vergleichen.
Peters stellte die Vorteile von Compeon für Kreditinstitute einerseits und Unternehmen andererseits in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Während mittelständische Unternehmen über Compeon erstmalig die gleiche Markttransparenz und entsprechende Konditionenvorteile genießen könnten wie Verbraucher über andere weitläufig bekannte Privatkunden-Portale, würden Kreditinstitute insbesondere von der effizienten Möglichkeit der Neukundenakquise profitieren.
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Bürostädte profitieren vom Aufschwung
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2015
In den deutschen Top-15 Bürostädten ist die Zahl der Bürobeschäftigten seit 2008 deutlich angestiegen. Insgesamt beträgt der Zuwachs dort rund 2,2 Millionen Bürobeschäftigte. Dies sind 13,5 Prozent mehr als im Sommer 2008. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen büromarktrelevanten Branchen deutlich in der Dynamik. Unternehmensdienstleister und die Branche „Information und Kommunikation (ITK)“ sind die bedeutendsten Wachstumstreiber. Sie wuchsen um 30,9 Prozent beziehungsweise 18,3 Prozent. Schwach entwickelte sich dagegen die Finanzbranche. Insgesamt schrumpfte diese Branche an den wichtigsten 15 Standorten um -0,4 Prozent. Das sind die zentralen Ergebnisse einer neuen Untersuchung der FERI EuroRating Services AG.
Die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus in den Top-15 Städten unterscheidet sich nach der Untersuchung der FERI EuroRating Services AG sehr deutlich. Mit Abstand am dynamischsten entwickelte sich München mit einem Zuwachs von fast einem Viertel mehr Bürobeschäftigten. Unter den Metropolen folgen mit deutlichem Abstand Berlin (+15,3 Prozent) und Hamburg (+14,4 Prozent). Die Gesamtzahl der Bürobeschäftigten liegt in München bei etwas mehr als 307.000. München kommt damit auf Rang zwei hinter Berlin mit mehr als 366.000 Bürobeschäftigten. Frankfurt liegt mit 214.000 Bürobeschäftigten auf Rang 4 hinter Hamburg (265.000).
Insbesondere München, heben die Analysten der Untersuchung der FERI EuroRating Services AG hervor, verzeichnete ein starkes Wachstum der Branche „Unternehmensdienstleistungen“. Dieser Bereich wuchs um 49,1 Prozent. Auch die ITK-Branche legte in München um 29,5 Prozent zu. Berlin verzeichnete absolut gesehen den höchsten Zuwachs in der ITK-Branche in Deutschland. Diese Branche macht in beiden Städten sowie in Hamburg – wenngleich auf niedrigerem Niveau – etwa ein Fünftel der Bürobeschäftigten aus.
Auch Frankfurt profitiert gemäß FERI vom Beschäftigungsaufbau bei Bürobeschäftigten. Insgesamt legte die Mainmetropole jedoch nur um 9,6 Prozent zu. „Frankfurt ist vor allem von der schlechten Entwicklung der Finanzbranche betroffen“, erklärt Binsfeld. So wuchs die Beschäftigtenzahl in der Mainstadt in der Finanzbranche nur um 1,6 Prozent und auch „Unternehmensnahe Dienstleistungen“ entwickelten sich mit einem Zuwachs von 11,1 Prozent im Vergleich zu München nur sehr schwach. Diese Branche ist in München bald doppelt so groß wie in Frankfurt.
Trotz des Booms in der Immobilienwirtschaft konnte diese Branche vergleichsweise wenig Zuwachs bei Bürobeschäftigten verzeichnen. Insgesamt sind an den Top-15 Standorten rund 96.000 Bürobeschäftigte in diesem Segment tätig – ein Plus von nur 0,3 Prozent. In Hamburg bildet die Gruppe der im Grundstücks- und Wohnungswesen Beschäftigten mit 33,6 Prozent die am stärksten wachsende Gruppe von Bürobeschäftigten.
Berlin profitiert darüber hinaus von der hohen Anzahl an Beschäftigten in der „Öffentlichen Verwaltung“. Hier sind 83.000 Menschen tätig. Es handelt sich um die größte Gruppe der Bürobeschäftigten in der Bundeshauptstadt. Trotz des Umzugs der Bundesregierung nach Berlin ist diese Branche auch in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn mit etwa 18.700 Beschäftigten nach wie vor stark vertreten. Dies ist etwa ein Viertel aller Bürobeschäftigten in Bonn. Dieser Bereich legte sogar noch um 6,2 Prozent seit 2008 zu.
„Der Beschäftigungszuwachs in den Bürometropolen hat sich jedoch nicht entsprechend in der Entwicklung der Büromieten niedergeschlagen. Die Büromieten haben sich in den vergangenen Jahren eher stabil entwickelt“, erklärt Binsfeld. „Auch in den kommenden ein bis zwei Jahren rechnen wir lediglich mit einem Anziehen der Büromieten leicht oberhalb der Inflation“, so Binsfeld. „Der hohe strukturelle Leerstand, der seit der New-Economy-Krise besteht, baut sich seit 2010 etwas dynamischer ab. Somit dürfte sich der Druck auf die Mieten erhöhen. Mit einem Boom der Mieten ist jedoch nicht zu rechnen. Zudem dürfte sich die Mietpreisentwicklung je nach Standort sehr deutlich unterscheiden. So wird Frankfurt auch künftig von der eher negativen Entwicklung in der Finanzbranche betroffen sein“, sagt Binsfeld.
„Ein Anstieg der Bürobeschäftigten übersetzt sich allerdings auch bei weiterem Leerstandsabbau nicht mehr wie vielleicht in den 90er Jahren fast ‚eins zu eins‘ in einen Anstieg der Flächennachfrage und der Mietpreise“, so Binsfeld. Haupteffekt ist der steigende Trend zur Teilzeitarbeit in den wichtigsten Branchen. „Dieser Trend verringert tendenziell den Büroflächenbedarf. Die Teilzeitquote steigt in Deutschland immer noch dynamisch an“, sagt Binsfeld. Im Bereich Unternehmensdienstleister stieg sie seit 2010 z.B. von 15 auf 22 Prozent. Andere Trends wie das „Home Office“ oder der Zwang zu höherer Flächeneffizienz lassen sich zwar nicht so einfach quantifizieren, wirken aber in dieselbe Richtung.
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Anlagestrategien im Krisen- und Niedrigzinsumfeld
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2015
Aussichtsreiche Anlageklassen und -strategien im aktuellen Umfeld, Auswirkungen eines langfristigen Niedrigzinsumfeldes auf die Asset Allocation sowie erste Praxiserfahrungen mit der neuen Anlageverordnung beschäftigen in Frankfurt am Main ein Investorenpanel auf der Alternative Investor Conference des Bundesverbandes Alternative Investments e.V. (BAI). Dr. Michael Hanssler, Charlotte Klinnert, Rainer Müller und Paul Weßling diskutieren unter der Moderation von Rolf Dreiseidler, Vorstandsmitglied des BAI.
Dr. Michael Hanssler ist Vorstand der Gerda Henkel Stiftung, Charlotte Klinnert Vorstand der Pensionskasse Deutsches Rotes Kreuz, Rainer Müller Senior Manager bei der Robert Bosch GmbH und Paul Weßling ist Vorstand der Gerther Versicherung.
Klinnert skizziert das Problem, bei weniger als 1 % Rendite für „investment grade“ geratete Papiere noch eine akzeptable Rendite zu erwirtschaften. Müller erinnert sich an die Konferenz des BAI vor zwei Jahren, als Bundesanleihen noch rund 1,5 % brachten. „Heute rentieren sie deutlich niedriger“, freut sich Müller über die Wertsteigerung. Auch wenn Robert Bosch bei Anleihen ein Rating von AA oder besser voraussetze, hätten sich doch auch noch Renditen erzielen lassen.
Hanssler bringt das Thema der Inflationsraten ins Gespräch. Wenn man sich an die „guten“ Zeiten erinnere, dürfe man nicht die damaligen Inflationsraten vergessen. Weßling würde mehr in Immobilien investieren – „hier sind uns aber die Hände gebunden“, berichtet er von der Gerther Versicherung.
Müller freut sich über die neuen Möglichkeiten im Bereich Private Debt. Daher beurteilt er die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen „leicht positiv“, ohne jedoch in Euphorie zu verfallen. Große Fonds sind klar im Vorteil, sagt Müller. „Fonds mit einem Volumen unter 200 Mio. € lohnen sich fast nicht mehr. Das ist schon ein erheblicher Aufwand, den wir da hineinstecken müssen.“ Klinnert pflichtet Müller mit den vielen Fallen bei, in die man „hineintappen“ könne und daher sorgfältiger Prüfung bedürfen.
Dreiseidler regt zu einem Gedankenspiel an: Was wäre, wenn das Zinsniveau von heute in fünf Jahren unverändert wären. „Fünf Jahre würden uns noch reichen“, gibt sich Klinnert gelassen, räumt jedoch ein, dann mehr Risikotragfähigkeit zu benötigen. Die zuverlässige Abdeckung derr Ansprüche durch Erträge werde dann schwierig. Hanssler weist auf die untypische Anlagestruktur bei seiner Stiftung hin, so dass sich Probleme wie bei anderen Stiftungen oder Versicherungen nicht gleichermaßen ergeben. „Private Stiftungen sind in ihren Gestaltungen weitgehend frei“, so Hanssler, glaubt aber nicht an eine hohe Alternative Investment-Quote wie bei Amerikanern, denn diese hätten die Verpflichtung, mindestens 5 % ihres Kurswertes auszuschütten. Dies verlange andere Strategien.
Weßling fragt sich, ob sich Versicherungen die Teams aufbauen werden, um in Alternative Assets sicher zu investieren. „Gehen die Versicherer wirklich darauf ein und machen, was sie tun könnten?“ Dies würde nach seiner Meinung bedeuten, sich von den Buy-and-Hold-Strategien zu verabschieden. „Da sind viele Versicherer am Scheideweg. In fünf Jahren wird man die Leistungsversprechen reduzieren müssen. Der Versicherte wird es bezahlen müssen.“ Wenn man die Niedrigzinsphase durchhalten möchte, führe kein Weg daran vorbei, das Leistungsversprechen zu vermindern.
Mehr als ein Viertel der Teilnehmer der AIC sehen auf Sicht von 12 bis 24 Monaten die größten makroökonomischen oder geopolitischen Risiken für die Kapitalanlage in „Black Swans“, gefolgt von Befürchtungen um eine Wirtschaftskrise (23,7 %). Nur 2,6 % befürchten eine Inflation, 10,3 % dagegen eine Deflation. Immerhin 17,9 % rechnen mit dem Auseinanderbrechen des Euros, 19,9 % mit Krieg, Terror oder sozialen Unruhen als Einflussfaktoren auf die Kapitalanlage.
Jochen Biedermann, Frankfurt Main Finance e.V., spricht über die Rolle des Finanzplatzes Frankfurt als Brücke zwischen den Volkswirtschaften Deutschlands und Chinas. Biedermann entwickelt seinen Vortrag von dem Anliegen seiner Mitglieder her, namentlich Banken, Hochschulen und nicht zuletzt auch das Land Hessen, die wirtschaftlichen Beziehungen zu stärken.
„Wir konzentrieren uns auf die Vermarktung unseres RMB-Offshore-Centers nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland“, berichtet Biedermann. Im Kernz gehe es darum, Transaktionen zwischen Deutschland und China effizienter zu machen. Hinzu kommen neue Produkte, die durch die neue Zusammenarbeit möglich wurden. Biedermann erwhnt auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Börse und Shanghai, um Wertpapiertransaktionen und Geschäfte mit Derivaten durchzuführen.
„Wir sehen immer mehr Investitionen von Chinesen in Deutschland. Deutsche Assets werden von Chinesen als preisgünstig gesehen“, sagt Biedermann. „In diesem Zusammenhang wsei es wünschenswert, eine stärkere Präsenz der chinesischen Ratingagentur Dagong Europe zu sehen. Es sei daher sehr hilfreich, dass Dagong Europe auch durch ESMA registriert worden sei.“ Biedermann sieht keine Hindernisse für die Zusammenarbeit mit den Chinesen, aber es sei eine Menge zu tun. Biedermann berichtet auch von seinen persönlichen Erfahrungen, wie man von Chinesen viel lernen könne.
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Die großen Crashs 1929 und 2008
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juni 2015
Die Finanzkrise von 2008 liegt schon mehr als ein halbes Jahrzehnt zurück. Die Krise und ihre Ursachen sind nicht überwunden. Das zeigt schon die Tatsache, dass Staaten und Notenbanken zäh an ihrer Krisenbewältigungsstrategie festhalten. Die Weltwirtschaft wächst nur langsam, nur das Fluten der Märkte mit Liquidität und massive Konjunkturprogrammen scheinen eine Depression verhindert zu haben.
Barry Eichengreen ist Professor für Ökonomie und Politologie an der University of California, Berkeley, und einer der renommiertesten Analytiker der Weltwirtschaft. In seinem monumentalen Epos „Die großen Crashs 1929 und 2008: Warum sich Geschichte wiederholt“ aus dem Finanzbuch Verlag will er zeigen, welche Schlussfolgerungen aus der Geschichte der Großen Depressionen gezogen werden müssen, ehe dieselben Fehler erneut gemacht werden. „Kein anderes Werk erklärt die Geschichte der zwei größten ökonomischen Krisen unseres Zeitalters umfassender und gibt weitreichendere Antworten“, so der Anspruch des Buches.
Eichengreen kommt zunächst auf Klischees zu sprechen, die heute zweifellos die Medien beherrschen: Während man 1929 noch nicht nach Keynes Geld gespritzt und durch Schulden für weitere Staatsausgaben gesorgt habe, sei diesmal die richtig gehandelt worden. „Diese nette Geschichte ist leider zu einfach. Sie lässt sich nicht mit der Tatsache in Einklang bringen,“ warnt Eichengreen, „dass man die Risiken nicht antizipiert hat.“ Bei einem Besuch der London School of Economics 2008 habe daher Königin Elisabeth II. eine später berühmt gewordene Frage zurecht gestellt: „Warum hat das niemand kommen sehen?“
„Es mangelt ja nicht an Parallelen. In den 1920er-Jahren gab es in Florida einen Grundstücksboom und auch einen Boom im Bereich der Gewerbeimmobilien im Nordosten und im mittleren Norden der USA,“ analysiert Eichengreen, „die eine starke Ähnlichkeit mit den enormen Preisanstiegen der Immobilien in den USA, Irland und Spanien im frühen 21. Jahrhundert aufwiesen. Es gab einen starken Anstieg der Aktienbewertungen bei Unternehmen aus dem Bereich der Informationstechnologie; Radio Corporation of America (RCA) in den 1920er-Jahren, Apple und Google 80 Jahre später.“
Seine Analyse der Einlagensicherung z.B. zeigt, dass mit einem solchen staatlichen System nur ein partieller Schutz erreicht werden kann, der mit Blick auf die Stabilität des Finanzsystems insgesamt früher oder später aber dann versagt, wenn ein Run bei Finanzprodukten erfolgt, die nicht Gegenstand der Einlagensicherung sind. Eine staatliche Garantie für jede Art von Finanzforderung kann es nicht geben, denn sie käme nicht nur einer restlosen Verstaatlichung aller Banken, sondern auch dem Übergang in die Zwänge einer Zentralverwaltungswirtschaft gleich.
Eichengreen kommt auf einige Kernprobleme des amerikanischen Finanzsektors zu sprechen, wie etwa der dominanten Rolle seiner Großbanken. „Aber die Großbanken wurden nicht zerschlagen. Das Problem der Finanzunternehmen, die zu groß waren, um scheitern zu können, wurde nicht angepackt.“ Es sei z.B. unklar, ob die den Banken auferlegten „Testamente und Liquidationsprozeduren angesichts der Furcht, die Märkte zu beunruhigen, tatsächlich angewendet werden. Was Institute betrifft, die zu groß sind, um zu scheitern, ist bislang wenig Bedeutendes geschehen. Dass eine weitere große Depression verhindert wurde, schwächte die Argumente für radikalere Veränderungen und erlaubte den Banken eine Neuaufstellung.“
Eichengreen zeigt Verständnis für die mangelnde Krisenbewältigung in Europa. „In den USA erforderte eine Einigung über Reformen ein gewisses Einverständnis zwischen zwei Parteien. Aber für Fortschritte in der EU war eine Einigung zwischen 27 Regierungen erforderlich.“
Gemessen an seinem Umfang von 560 Seiten liefert das Buch von Eichengreen die wohl umfassendste Faktensammlung zu den Krisen von 1929 und 2008. Mit großer Akribie kompiliert Eichengreen eine Vielzahl von Fakten und Misständen, die zum Teil allerdings nicht unmittelbar mit dem Phänomen „Finanzkrise“ zu tun haben.
So bemängelt Eichengreen beispielweise, dass Goldman Sachs immer noch CDOs verkauft habe, die durch Hypothekenpools abgesichert waren, und dabei hohe Gebühren einstrich, während sie in ihren Tradingoperationen dagegen wettete. „Die eigenen Positionen der Bank waren geborgt und wurden verkauft,“ schreibt Eichengreen, „weil man mit sinkenden Preisen rechnete.“ Das zeigte, so sein vorschneller Schluss: „Die Bank war nicht der Meinung, dass die Seniortranchen dieser CDOs ihr AAA-Rating verdienten. Aber wenn das so war, fühlte sich Goldman als Anlageberater nicht dazu verpflichtet, die eigenen Kunden zu warnen, ob es sich dabei um die IKB Deutsche Industriebank, den australischen Hedgefonds Basis Yield Alpha (Master) oder Bear Stearns Asset Management handelte.“ Diese Kontrahenten, zitiert Eichengreen Goldmans Argument, waren „erfahrene Investoren“.
Eichengreen erkennt hier nicht, dass im Verhalten von Goldman Sachs – zumindest soweit es von Eichengreen im Buch dargestellt wird – kein logischer Widerspruch liegt. Anleger verkaufen AAA-geratete Papiere auch dann, wenn es keinen Zweifel am AAA-Rating gibt, aber die Papiere überbewertet erscheinen. Jeder Verkäufer eines Wertpapiers verkauft ein Wertpapier ohnehin nur deshalb, weil er den damit erzielten Erlös in Geld höher bewertet als das Wertpapier, das er abgibt. Die von Eichengreen „aufgedeckten“ Tradingoperationen waren daher nur stimmig.
„Während der Finanzkrise gab es viele unzutreffende Statements,“ so Eichengreen, „aber nur wenige stachen derart ins Auge wie die Reaktion von Standard & Poor’s auf die Meldungen der IKB. Am Tag nach der Richtigstellung der Finanzverhältnisse versicherte Stefan Best, der bei der Ratingagentur für die Analyse europäischer Banken zuständig war, es gebe kaum einen Grund, sich um andere Finanzinstitute Sorgen zu machen. „Bislang geht es den Banken recht gut“, zitiert er Best, den er als „Mr. Best“ bezeichnet, „Es gibt eine ziemlich hohe Schwelle, ehe ihnen ein Schaden entstehen könnte.“ Hätte sich Best damals anders geäußert, wäre im Buch von Eichengreen heute wahrscheinlich zu lesen, wie „Mr. Best“ die Krise durch seine unvorsichtigen Äußerungen zur angespannten Lage erst richtig entfacht habe.
Eichengreen folgert nach solchen Analysen: „Die Ratingagenturen entkamen signifikanter Regulierung und Reformen.“ Das dürften die Mitarbeiter von Ratingagenturen anders sehen, die täglich mit einer überbordenden Flut neuer Anforderungen zu kämpfen haben. Zurecht ist aber die Frage zu stellen, ob die Ratingagenturen einer sinn- und wirkungsvollen Regulierung und Reform unterworfen wurden. Wie aber eine signifikante Regulierung und Reform der Ratingagentur aussehen könnte, darüber schweigt sich Eichengreen aus.
Das Buch gliedert sich in vier Teile: Teil I „Die beste aller Zeiten“, Teil II „Die schlechteste aller Zeiten“, Teil III „Auf dem Weg zu besseren Zeiten“ und Teil IV „Das nächste Mal vermeiden“. Diese Gliederung lässt erwarten, konkret zu erfahren, wie „das nächste Mal“ vermieden werden kann. Dazu bringt Eichengreen leider wenige Vorschläge. Dennoch ist sein Buch jedem zu empfehlen, der in die Fülle der Fakten und Ereignisse um die Krisen von 1929 und 2008 eintauchen will: „Die großen Crashs 1929 und 2008: Warum sich Geschichte wiederholt“.
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Bargeldverbot – Bargeldabschaffung
Von Dr. Oliver Everling | 5.Juni 2015
Wenn Josef Wissarionowitsch Stalin und Adolf Hitler den Fortgang der Weltgeschichte beim Absitzen ihrer gerechten Höllenstrafen beobachten müssen, wird ihre Seelenqual mit der heutigen Digitalisierung der Gesellschaft noch um ein Vielfaches gesteigert. Beide dürfte der Gedanke quälen, zu früh geboren worden zu sein, um ihre totalitären Regime mit den modernen Möglichkeiten digitaler Überwachung zu perfektionieren. Denn gleich, ob Sozialismus oder Nationalsozialismus – jede Art von Sozialismus hat letztlich die heilsversprechende, perfekte Bevormundung aller Bürger zum Ziel. Wie schön wäre es für beide gewesen, durch digitales Geld auch noch die kleinste wirtschaftliche Bewegung ihrer Genossen und Volksgenossen unter ihre Herrschaft zu stellen!
Ganz im Gegensatz zum libertären Konzept einer freien Gesellschaft, in der Menschen aus eigenen Produktionsmitteln mit Tauschgütern in einen fairen Handel miteinander treten und Märkte Produzenten wie Konsumenten freie Wahl erlauben, wird im Sozialismus unter den mehr oder weniger enteigneten Menschen „Kameradschaftlichkeit“ (lateinisch: „socialis“) durch Appell und Kontrolle erreicht. Sozialismus und Nationalsozialismus setzen auf den Überwachungsstaat. Jeder Misstand wird durch noch detailliertere Gesetze und Maßregelungen beantwortet. Abweichungen werden streng geahndet.
Stalin und Hitler hätten sicherlich die Machtfülle erkannt, die ihnen durch Abschaffung des Bargeldes im (bis heute fortwährenden) staatlichen Zwangsgeldsystem zugewachsen wäre. Noch heute sind die Zentralbanken staatlich monopolisiert, so dass es zur Abschaffung des Bargeldes nicht viel bedarf. Nach wie vor wird in der EU und vielen anderen Staaten streng bestraft, wer in einer Alternativwährung Guthaben entgegen nimmt oder Kredite gewährt – das ist verbotenes Bankgeschäft, denn dieses ist staatlich kontrollierten Instituten vorbehalten, die nur nach staatlich vorgegebenen Regeln Zentralbankgeld verwenden dürfen.
Während die Ideen von Stalin und Hitler als lange tot erachtet werden, lauern heute die Gefahren in der Kombination konservativer Absichten, alte Gesellschafsstrukturen in Europa zu bewahren, mit den Absichten, soziale Gerechtigkeit staatlich zu verordnen.
Negativzinsen auf Sparkonten, dauerhaft drohende Staatspleiten nicht nur auf fernen Kontinenten, sondern auch in Europa und im Eurowährungsraum: einmal im Urlaub im südlichen Europa von einem Bank-Run-Szenario überrascht zu werden, ist für Europäer immer wahrscheinlicher geworden. „Diese Situation macht ein generelles Bargeldverbot für Banker und Politiker äußerst attraktiv. Seitens der EU soll es sogar bereits für 2018 konkrete Pläne für eine vollständige Bargeldabschaffung geben“, warnen die Buchautoren Ulrich Horstmann und Gerald Mann. Aber welche Auswirkungen hätte ein solches Bargeldverbot? Ist ein Bank Run damit wirklich vollständig zu vermeiden?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich Ulrich Horstmann und Gerald Mann in ihrem neuen Buch „Bargeldverbot. Alles, was Sie über die kommende Bargeldabschaffung wissen müssen“ aus dem FinanzBuch Verlag. Als erfahrene Rechercheure der Finanzbranche liefern sie detailliertes Hintergrundwissen über dieses elementare Thema und informieren die Leser über die möglichen Szenarien. Außerdem beleuchten sie die durchaus drastischen Folgen eines Bargeldverbots auf die wirtschaftliche Gestaltungsfreiheit der Bürger und zeigen auf, wie man sich als Sparer schützen kann.
Das Buch spart die vielen Argumente nicht aus, die für eine Bargeldabschaffung aus unterschiedlichen Erwägungen sprechen: Bekämpfung der Kriminalität, Beseitigung von Gefahren durch Übertragung von Bakterien auf Geldscheinen und Münzen usw. Die Autoren zeigen dann aber, dass die entscheidenden Impulse hin zur Abschaffung des Bargeldes aktuell durch das Bedürfnis des Staates geprägt sind, Steuereinnahmen zu sichern und konjunkturelle Wachstumsimpulse zu setzen.
Seit Jahrzehnten wird Wirtschaftspolitik vorgeblich nach den Ideen von John Maynard Keynes betrieben, so dass die Anhänger dieser Politik nicht zögern, zum konjukturstimulierenden Zweck der Erhöhung der staatlichen Investitionsquote eine überbordende Staatsverschuldung in Kauf zu nehmen. Um nach dem Prinzip des „Josephspfennigs“ vorhersehbaren, utopischen Zinsbelastungen des Staatshaushaltes zu entkommen, werden die Zinsen für Staatspapiere auf Null gedrückt und die Inflation zur Entwertung der Gläubigeransprüche angekurbelt. Da auch bei Nullzinsen die Volkswirtschaften nicht zum Wachstumspfad nach Keynes’scher Theorie zurückfinden, richtet sich manche Hoffnung auf die Digitalisierung des Geldes, das dann nach Gesell zum „Schwundgeld“ umgewandelt und zur massenhaften Enteignung eingesetzt werden könnte.
Schon heute machen sich viele Politiker für eine „Finanztransaktionssteuer“ stark. Folgerichtig könnte in einer bargeldlosen Gesellschaft „unsoziales“ Verhalten mit einer „Konsumverweigerungssteuer“ belegt werden. Digitales Geld würde es möglich machen, jeden zu identifizieren, der durch seinen Konsumverzicht nicht zu weiterem Wachstum und nicht zur Steigerung von Beschäftigung zu Mindestlöhnen beiträgt.
„Die Freiheit der Bürger steht gegen die Interessenlagen der Banken und Regierungen. Die Kontrolle aller wirtschaftlichen Vorgänge mag nur am Rande ein Ziel sein,“ räumen die Autoren ein, „wird aber für das gesellschaftliche Leben eine entscheidende Rolle spielen.“
Die zwangsweise Abschaffung von Bargeld würden jedem Bürger letzte Wahlmöglichkeiten bezüglich des Einsatzes von Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmitteln nehmen. Die Alternative zum heutigen, Staatsgeldsystem wäre die freie Wahl von privaten wie auch öffentlichen Währungen, gleich, ob diese in Münzen geprägt oder – wie Bitcoin – digital codiert werden. Das Buch befriedigt den Leser nicht nur mit Antworten auf die vielen praktischen Fragen, sondern auch durch Antworten auf Fragen nach den hinter dem Abschaffungsvorhaben stehenden Theorien, die die Freiheit der Menschen bedrohen.
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FWW geht an Asset International
Von Dr. Oliver Everling | 2.Juni 2015
Die FWW Group, einer der führenden Spezialisten für Fondsdaten -Verarbeitung, -Veredelung und -Distribution in Deutschland, veräußert ihr operatives Geschäft mit Wirkung zum 31. Mai 2015 an das New Yorker Unternehmen Asset International, Inc. (AI), einen führenden Anbieter von Daten, Informationen und Marketinglösungen für die globale Vermögensverwaltungsbranche.
Gegenstand der Transaktion sind drei Tochterunternehmen der FWW Holding GmbH, die FWW Fundservices GmbH, die FWW Media GmbH sowie die FWW Systems GmbH. Die beiden Gründer der FWW Group, Frederik Garnies und Torsten Iben, werden den veräußerten Gesellschaften zunächst weiter als Geschäftsführer erhalten bleiben um sich anschließend neuen Tätigkeitsfeldern zuzuwenden. „Wir übergeben ein hervorragend aufgestelltes Haus. Dennoch: Ein global agierendes Unternehmen wie Asset International eröffnet unseren Kunden und Mitarbeitern neue Horizonte, die jenseits der bisherigen Möglichkeiten eines nationalen Mittelständlers liegen“, so Frederik Garnies. Torsten Iben erläutert: „Aus den intensiven Gesprächen mit Asset International wissen wir, dass wir unser Unternehmenswerk in verantwortungsvolle Hände geben. Gleichzeitig sind wir ausgesprochen zuversichtlich, dass beide Seiten stark von der Transaktion profitieren werden.“
Matthias Rothe, Geschäftsführer der FWW Fundservices GmbH, wird konkreter: „Durch die Unterstützung von Asset International haben die FWW-Unternehmen nun die Möglichkeit, ihre Dienstleistungen auch außerhalb der traditionellen Märkte anzubieten. Außerdem profitieren deutsche Kunden von den erstklassigen AI Produkten und Dienstleistungen, die wir nach und nach vorstellen werden.“
Der Betrieb und das gesamte Personal der veräußerten FWW-Unternehmen verbleiben am Standort München und werden als eigenständige Geschäftseinheit von Asset International fortgeführt. Ab September befinden sie sich dann unter der Leitung der Geschäftsführer Matthias Rothe, Marc Bonnet und Stephan Jakoubek. Rothe, Bonnet und Jakoubek werden an John Lee, Managing Director Europe, Asset International, berichten, der mit den FWW-Unternehmen eine weitere Übernahme nach der jüngst akquirierten Firma LiquidMetrix betreut.
„FWW wird uns helfen unsere Präsenz in Kontinentaleuropa zu erweitern, die uns zum Aufbau und zur Stärkung unserer Kundenbeziehungen dient „, sagt Jim Casella, Chairman und CEO von Asset International. Er fügt hinzu, „Mit den FWW Produkten und Dienstleistungen stellen wir die entscheidende Verbindung zwischen Fondsgesellschaften sowie deren Vertriebspartnern her, und wir glauben, dass AI in der Lage ist, diese Produkte weltweit für seine Kunden anzubieten.“
John Lee, Managing Director – Europe, Asset International, ergänzt: „FWW ist Marktführer für Fondsdaten in Deutschland mit exzellenten Kundenbeziehungen. Wir verfolgen ein weiteres Wachstum im FWW FundListing®-Geschäft neben der gleichzeitigen Erweiterung der FWW Dienstleistungen und Produkte durch die vollständige Palette der Analyse-Tools von AI.“
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VEDES gestärkt im Spielwarenmarkt
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juni 2015
FERI EuroRating Services AG hat das Rating der Unternehmensanleihe der VEDES AG (WKN: A11QJA / ISIN: DE000A11QJA9) um eine Ratingnote auf „BB+“ herauf gestuft. Nach Ansicht von FERI hat das Unternehmen die Übernahme von Hoffmann Spielwaren GmbH & Co. KG und die damit verbundene Integration in das bestehende Geschäftsmodell bislang gut umgesetzt. Die Übernahme erfolgte Anfang 2014 im Rahmen eines Asset-Deals und dient in erster Linie der Erweiterung des Kundenstamms der VEDES AG sowie der Erzielung von Skaleneffekten und Kosteneinsparungen. VEDES konnte dadurch den Großhandelsumsatz von 52 Mio. EUR (2013) auf 127 Mio. EUR (2014) mehr als verdoppeln.
Zu Beginn des Jahres 2015 hat VEDES zudem eine strategische Kooperation im Bereich der Zentralregulierung mit der Bielefelder Mehrbranchenverbundgruppe EK/servicegroup begonnen. Im Rahmen der Kooperation bündeln beide Verbundgruppen sämtliche Einkaufs- und Vertriebsaktivitäten im Bereich Spielwaren bei VEDES in Nürnberg über das gemeinsame Joint-Venture, die ToyPartner VEDES/EK GmbH. Diese Kooperation hat für die VEDES-Mitglieder u. a. den Vorteil, dass sie über die ToyPartner VEDES/EK GmbH auf ein breiteres Warensortiment zugreifen können. Für die VEDES AG können aus dem Geschäftsbesorgungsvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren zusätzliche deutliche Ertragsimpulse erwartet werden.
Nach FERI-Einschätzung hat das Unternehmen durch beide Schritte seine Position und Leistungsfähigkeit auf dem Spielwarenmarkt noch einmal erheblich gestärkt. Den im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich erhöhten Umsatz- und Ertragszahlen standen aber Einmalkosten aus der Übernahme der Hoffmann Spielwaren GmbH & Co. KG. gegenüber. Darüber hinaus haben sich aber auch durch die Übernahme des operativen Großhandelsgeschäftes einige Aufwandspositionen strukturell erhöht (vor allem Materialkosten und Personalaufwand). Insgesamt lag das Periodenergebnis 2014 für die VEDES AG mit -4.0 Mio. EUR jedoch im Plan, berichtet die Ratingagentur aus Bad Homburg.
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Digitale Spaltung Deutschlands
Von Dr. Oliver Everling | 27.Mai 2015
Mobile Banking spaltet die deutschen Bankkunden in überzeugte Nutzer oder aber besorgte Skeptiker, schreibt die IND-DiBa: Während Smartphone- und Tablet-Nutzer einen Mehrwert von Banking Apps feststellen, begründen Nicht-Nutzer ihre ablehnende Haltung vor allem mit Sicherheitsbedenken. Laut einer repräsentativen Umfrage von Ipsos im Auftrag der ING-DiBa nutzen 47 Prozent der Besitzer eines mobilen Geräts dieses für die Verwaltung ihrer Finanzen, 17 Prozent planen es für die kommenden Monate. Ein Drittel der Befragten (36 Prozent) lehnt die Nutzung bis auf weiteres ab.
Durch die Nutzung von Mobile Banking haben 43 Prozent mehr Kontrolle über ihre Finanzen, 23 Prozent verpassen keine Zahlungen auf ihrer Kontoübersicht und 20 Prozent zahlen ihre Rechnungen pünktlicher. Einige Bankkunden gaben auch an, mehr zu sparen und weniger häufig ihr Girokonto zu überziehen (Mehrfachnennungen waren möglich). Lediglich 23 Prozent stellten keinerlei Verhaltensänderungen durch das mobile Banking-Angebot fest.
Mangelndes Vertrauen in die Sicherheit ist der Hauptgrund auf Mobile Banking zu verzichten (70%), gefolgt von einem von den Kunden nicht gesehenen Mehrwert der mobilen Applikation (17%). Acht Prozent der „Verweigerer“ halten es schlichtweg für zu kompliziert.
Die in 14 weiteren Ländern durchgeführte Umfrage zeigt, dass die Sicherheitsbedenken bei Nicht-Nutzern in keinem anderen Land so stark ausgeprägt sind wie in Deutschland. Die Mobile Banking-Nutzungsrate liegt mit 47 Prozent im internationalen Mittelfeld. Führend sind die Türkei (65 Prozent), die USA (63 Prozent) sowie Spanien und die Niederlande (61 Prozent).
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Qualitätskriterien zur Wahl des Maklerhauses
Von Dr. Oliver Everling | 26.Mai 2015
Die FERI EuroRating Services AG hat die wichtigsten Kriterien identifiziert, auf die Käufer bzw. Verkäufer einer Immobilie bei der Auswahl eines geeigneten Maklers achten sollten. Die Marktkenntnis des Maklers steht dabei an erster Stelle. Der Internetauftritt des Maklerhauses und insbesondere die ausgewiesenen Referenzobjekte sollten daher genau unter die Lupe genommen werden. „Das Objekt des Auftraggebers muss zum vorhandenen Angebot des Maklers passen“, erklärt Dr. Felix Schindler, Senior Analyst Real Estate bei der FERI EuroRating Services. Auch sollte geprüft werden, ob das Maklerhaus Städteberichte und Studien zum lokalen Markt bzw. Marktsegment herausgibt. „Je detaillierter die zum relevanten Markt online zur Verfügung gestellten Informationen sind, desto größer ist aller Wahrscheinlichkeit nach die Expertise des Maklers“, so Dr. Schindler weiter.
Die Erfahrungen des Maklerhauses sind ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Maklerauswahl. Je länger ein Makler bereits am Markt aktiv ist und je mehr Abschlüsse er vorweisen kann, desto größer sind die Erfolgsaussichten für weitere Aufträge. „Die persönlichen Qualifikationen der Geschäftsführung und der einzelnen Mitarbeiter sind ebenfalls entscheidend“, erklärt Robin Haber, Senior Analyst Real Estate bei der FERI EuroRating Services.
Auftraggeber sollten auch auf die Professionalität des Maklers achten. Diese offenbart sich unter anderem beim Blick auf die Exposés, insbesondere bei einem geplanten Verkauf. „Ist die grafische Aufbereitung ansprechend, sind Fotos und Grundrisse enthalten und in guter Qualität? Ebenfalls relevant sind die aufgeführten Informationen“, so Dr. Schindler. In einem guten Exposé sollten darüber hinaus Objekt- und Lagebeschreibungen sowie Angaben zu Vergleichsmieten und Nebenkosten, zum Zustand von Küche und Bad sowie zur Sanierungssituation bzw. zu einem etwaigen Instandhaltungsrückstau enthalten sein. Letztlich bietet ein gutes Maklerhaus auch gewisse Zusatzleistungen wie die Vorbereitung des und die Begleitung zum Notartermin an.
Die Seriosität von Maklerhäusern kommt als weiteres wichtiges Auswahlkriterium hinzu. Als geeignetes Indiz hierfür nennen die FERI-Experten den Maklervertrag. Die Frage der Provision muss hierbei eindeutig geklärt sein, damit nicht mehrere Makler gleichzeitig provisionsberechtigt sind. Der Vertrag sollte auch eine Versicherung im Schadensfall oder bei einer Falschberatung beinhalten. „Grundsätzlich gilt: Je definierter und umfassender ein Vertragswerk ist, desto weniger böse Überraschungen drohen“, so Dr. Schindler. Mitgliedschaften in Maklerverbänden sind nicht per se ein Qualitätsmerkmal. Auftraggeber sollten hier prüfen, welche Zugangsvoraussetzungen der Makler für eine Mitgliedschaft erfüllen muss. „Wenn die Aufnahme mit gewissen Hürden oder Verpflichtungen verbunden ist, lässt sich daraus ein Qualitätsmerkmal ableiten“, erklärt Dr. Schindler.
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