FICO sichert sich Patente
Von Dr. Oliver Everling | 16.Juli 2014
FICO, ein führender Anbieter von Predictive Analytics und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, hält mit dem Zugewinn 25 neuer Patente nun insgesamt 167 Patente. Die Patente wurden Mitarbeitern der FICO Labs für Entwicklungen zuerkannt, die den FICO-Lösungen für Betrugsschutz, Cyber-Sicherheit, Prädiktive Analytik und Entscheidungsmanagement zugrunde liegen.
Zehn der aktuellsten Patente decken Analytik-Innovationen ab, auf denen FICOs branchenführende Betrugslösung in den Bereichen Finanzen, Gesundheitswesen und Telekommunikation basiert. Diese Technologien – viele davon Teil der FICO Falcon Plattform – helfen dabei, Betrug aufzudecken, falsche Werte zu minimieren und die Kundenzufriedenheit zu verbessern.
Dem Betrugsteam von FICO wurde ein Echtzeit-Score patentiert, der die Wahrscheinlichkeit ermittelt, dass ein in einer Online-Transaktion genutzter Computer mit einer vergangenen Online-Transaktion des Kunden in Verbindung steht, indem das Network-Verhalten zwischen Webserver und Kunden-PC mit einbezogen wird.
Zudem wurde FICO ein nutzergesteuerter SSL-Modulator patentiert. Dabei handelt es sich um ein Softwaresystem mit einer Methode zur sicheren Ausführung gewerblicher Online-Transaktionen, bei der „Man in the middle“-Attacken mithilfe einer speziellen Codierung verhindert werden.
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Neue Geschaftsfuhrer bei Coface Finanz GmbH
Von Dr. Oliver Everling | 16.Juli 2014
Téva Perreau und Dr. Thomas Götting sind in die Geschäftsführung der Coface Finanz GmbH berufen worden. Sie folgen auf Franz J. Michel, der die Coface verlassen hat. Téva Perreau und Dr. Thomas Götting bilden zusammen mit Norbert Langenbach die neue Führungsspitze der Coface Finanz, der Factoring-Gesellschaft von Coface in Deutschland.
Die personelle Besetzung bringt auch die große Bedeutung des Factoring-Geschäfts als eine der Kernkompetenzen von Coface in Deutschland zum Ausdruck. „Mit einer gemeinsamen Marktbearbeitung im Factoring wollen wir die bessere Verzahnung zwischen der Coface Finanz als wichtigem integralen Bestandteil der Coface in Deutschland weiter optimieren“, sagen die neuen Geschäftsführer.
Téva Perreau ist seit dem 31. März 2014 General Manager der Coface Northern Europe Region (NER). Vor seinem Wechsel in die deutsche Niederlassung von Coface war er Group Chief Risks, Organisation & IT Officer im Coface Headquarter in Paris. Von 2006 bis 2010 war er Managing Director der VR Factorem in Eschborn, einem Joint Venture mit VR Leasing. Téva Perreau verfügt über weitreichende Erfahrungen in der Finanzdienstleistungsbranche, die er in zahlreichen Positionen in ganz Europa aufbaute.
Dr. Thomas Götting ist seit dem 1. März 2014 Commercial Director für die Northern Europe Region und gehört dem Management Board der Coface in Deutschland an. In dieser Funktion verantwortet er sowohl den Vertrieb im deutschen Markt als auch die Geschäfte der ausländischen Einheiten in den Niederlanden, in Skandinavien und in Russland. Dr. Thomas Götting verfügt über mehr als 14 Jahre Erfahrung im Bereich Forderungsmanagement.
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Viertelmilliarde im Nachhaltigkeitsindex investiert
Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2014
Investoren setzen immer stärker auf die Qualität des Nachhaltigkeitsindex Global Challenges Index (GCX) der Börse Hannover. Das auf Basis der GCX-Auswahl investierte Vermögen sprang zur Jahreshälfte deutlich über die Grenze von 250 Millionen Euro. Das zeigt die Auswertung der Fondsvolumina der drei Lizenzprodukte auf den Index zum 30. Juni 2014.
Der NORD/LB Asset Management Global Challenges Index Fonds ist bereits seit der Lancierung des Index im September 2007 am Markt und in einer Tranche für institutionelle (WKN: A0LGNP / ISIN: DE000A0LGNP3) und in einer für Privatanleger (WKN: A1T756 / ISIN: DE000A1T7561) erhältlich. Der Investmentfonds PRIMA – Jumbo A (WKN: A0JMLV / ISIN: LU0254565053) richtet sich vor allem an Privatanleger, die ohne Mindestanlagesumme in die GCX-Auswahl investieren wollen. Der dritte Fonds ist der Superior 6 – Global Challenges Fonds (WKN: A0Q7EM / ISIN: AT0000A0AA78) des Bankhauses Schelhammer & Schattera aus Österreich.
„Wir beobachten einen steten Anstieg bei nachhaltigen Geldanlagen, insbesondere bei der Nachfrage nach GCX-Produkten“, sagt Dr. Sandra Reich, Geschäftsführerin der Börse Hannover. „Das gibt unserem Konzept einer transparenten Aktienauswahl nach klaren Nachhaltigkeitskriterien Recht, die unabhängig und regelmäßig fortlaufend überprüft werden. Viele Marktteilnehmer halten sich mit nachhaltigen Investments nach wie vor zurück, weil sie nach einer eigenen Nachhaltigkeitsdefinition suchen. Mit dem GCX bieten wir ein fertiges Produkt und somit Orientierung. Die erfolgreiche Performance des Index belegt zudem, dass Nachhaltigkeit und Rendite sich nicht ausschließen, sondern sogar einander bedingen können.“
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Finanzstabilität und die Rolle internationaler Aufsichtsregeln
Von Dr. Oliver Everling | 14.Juli 2014
Klaus Löber von der Bank für Internationalen Ausgleich (Bank for International Settlements, BIS) spricht im eff European Finance Forum in Frankfurt am Main über „Finanzstabilität und die Rolle internationaler Aufsichtsregeln“. Der Referent, Head of Secretariat, Committee on Payment and Settlement Systems, betont, nicht im Namen seiner Bank, sondern im eigenen Namen zu sprechen und nur persönliche Meinungen zu äußern.
„Tatsächlich treffen sich in Basel die Präsidenten oder Vorstände der Notenbanken, etwa alle zwei Monate“, berichtet Löber von der praktischen Bedeutung der BIS. DIe Jahresberichte der BIS haben weitreichende Bedeutung, da hier auch konkret auf politische Fragestellungen eingegangen wird. DIe BIS führt auch konkrete Geschäfte für Zentralbanken durch, dies bringt ihr eigene Erträge.
Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht sei nur einer von mehreren, oft werde einfach von „dem Baseler Ausschuss“ gesprochen, der für „Basel II“ bzw. „Basel III“ stehe. Das Committee on Payment and Settlement Systems ist ein globaler Standardsetter, berichtet Löber. Es dient – nach 25 Jahren seiner Tätigkeit – insbesondere auch der Überwachung und der Analyse der Entwicklungen in den Zahlungssystemen weltweit. Der Ausschuss umfasse aber nur 25 Mitglieder.
„Systemrisiko“ sei ein eher neueres Konzept, überlegt Löber. Im Vorfeld sei systemisches Risiko schwer zu erkennen, so dass mit Paul Volcker nur gesagt werden könne, „You Know it when you see it“. Ansteckungsgefahr, Blasenbildung und Schock auf den Finanzmärkten – Systemrisiko kann in unterschiedlichen Varianten schlagend werden.
Systemische Risikoindikatoren, Frühwarnindikatoren, Makro- und Mikrostresstests, Ansteckungsmodelle, Simulationen und weiteren Ansätzen wird versucht, eine systemweite Perspektive zur Finanzstabilität zu finden.
BCBS, CPSS, CGSF, IAIS, IADI, FSB, IOSCO, IASB, IAASB, FATF, OECD, IMF und World Bank wirken in der globalen Aufsicht über das Finanzsystem zusammen. Löber weist auf die Bedeutung der Vernetzung dieser Gremien hin. Das FSB habe beispielsweise nur 28 Mitarbeiter. Für eine Vielzahl von Funktionen müsse daher auf die teilnehmenden Aufsichtsbehörden zurückgegriffen werden.
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Mit den Steuern sprudelt die Steuer-IT
Von Dr. Oliver Everling | 11.Juli 2014
Auch im ersten Halbjahr 2014 ist der IT-Dienstleister DATEV eG kräftig gewachsen. So konnte die Genossenschaft in den ersten sechs Monaten ihren Umsatz auf 423,7 Millionen (im Vorjahr 401,9 Millionen) Euro steigern. Dies entspricht einem Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (1. Januar – 30. Juni). Das berichtet die Genossenschaft aus Nürnberg.
Der Umsatzanstieg im ersten Halbjahr resultiert aus einer regen Nachfrage in nahezu allen Produktgruppen. „Besonders erfolgreich haben sich die Produkte im Rechnungswesen, in der Personalwirtschaft, bei Steuern sowie im IT-Sourcing entwickelt. Die Zahl der Mitarbeiter stieg weiter auf 6.713 und lag damit um 107 über dem Stand zum Jahresbeginn (6.606) bzw. stieg um 226 im Jahresvergleich (6.487). Die Zahl der Mitglieder der Genossenschaft stieg zum 30.6. weiter auf 40.286″, so Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV, auf der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Nürnberg.
Auch im zweiten Halbjahr erwartet die DATEV eine starke Wachstumsdynamik: „Da die Umsatzentwicklung bei der DATEV nicht linear verläuft, können wir die Wachstumsrate der ersten Jahreshälfte nicht einfach fortschreiben. In der Größenordnung von 5 Prozent sollten es für das Gesamtjahr aber schon werden. Damit lägen wir wiederum deutlich über der für 2014 prognostizierten Steigerung des Marktvolumens im IT-Sektor von 2,9 Prozent “, so Prof. Dieter Kempf.
Im Geschäftsjahr 2013 (1.1. – 31.12.) war der Softwareanbieter und IT-Dienstleister trotz schwächerer Marktentwicklung noch kräftiger gewachsen als im Vorjahr. Mit einem Umsatzplus von 5,7 Prozent (Vorjahr 3,9 Prozent) übertraf die DATEV erneut deutlich das Wachstum der IT-Branche (1,5 Prozent) sowie der deutschen Gesamtwirtschaft (0,4 Prozent) und übersprang mit einem Umsatzvolumen von 803 Millionen Euro (Vorjahr 760 Millionen Euro) erstmals die Marke von 800 Millionen Euro.
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Zertifikatskurs Compliance Officer (Univ.) erhält Buchpublikation
Von Dr. Oliver Everling | 10.Juli 2014
Ein weiteres Special des seit 2011 erfolgreichen Zertifikatskurses Compliance Officer (Univ.) am Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) der Universität Augsburg ist die Buchpublikation „Compliance Officer – Das Augsburger Qualifizierungsmodell“, da im Springer Gabler-Verlag erschienen ist.
Ziel und Anliegen des Buches ist es, das Thema ‚Compliance‘ in seinen vielfältigen Facetten darzustellen und diese in einen ganzheitlichen Ansatz zu integrieren. Im vorliegenden Handbuch drückt sich diese Integration in einem Vierklang aus, der das Thema Compliance in seiner rechtlichen, betriebswirtschaftlichen, psychologischen und ethischen Dimension reflektiert. Das Handbuch selbst gewährt nicht nur Einblicke in die Compliance von Unternehmen und zeigt deren Hintergründe auf, sondern es weist praxisorientiert auf die relevanten Compliance-Fragestellungen hin und leistet Unterstützung bei der praktischen Umsetzung des Themas in Unternehmen. Darüber hinaus fungiert das Handbuch als Begleitlektüre für die Teilnehmer zum Zertifikatskurs Compliance Officer (Univ.), der am Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) der Universität Augsburg konzipiert wurde und seit 2011 zweimal jährlich stattfindet.
Autoren des Buches sind die hochkarätigen Dozenten des Zertifikatskurses Compliance Officer (Univ.), denen im vorliegenden Band die konsequente Verbindung von fundierter wissenschaftlicher Betrachtung des Themas mit gezielter Praxisausrichtung gelungen ist. Die Autoren selbst stammen, wie Prof. Dr. Thomas Berndt (Universität St. Gallen) aus der Wissenschaft oder, wie Dr. Christian Pelz (Noerr LLP) und Dr. Christian Heinichen (Beiten Burkhardt) von international renommierten Kanzleien.
Inhaltlich spiegelt das Compliance-Handbuch – Das Augsburger Qualifizierungsmodell – die Lerninhalte des Zertifikatskurses und dessen Modulstruktur wider: Nach Betrachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen, der betriebswirtschaftlichen Grundlagen und des Risikomanagement-Systems wird Compliance als Führungsaufgabe beleuchtet. Dabei stehen die ethische Verantwortung des Unternehmens, der Führungskräfte und Mitarbeiter ebenso im Vordergrund wie die persönlichen Anforderungen an den Compliance Officer bei der Einführung und Organisation von Compliance im Unternehmen. Die Themen Korruption, Kapitalmarkt und Kartelle sowie die Bereitschaft eines Unternehmens, sich präventiv für interne oder externe Untersuchungen zu wappnen („investigation readiness“), bilden den dritten Schwerpunkt in Kurs und Buch. Wie Unternehmen versuchen, mit Hilfe von Codes of Conduct und Ethik-Standards regelkonformes Verhalten zu gewährleisten und durchzusetzen, vertieft das Kapitel ‚Compliance in der Unternehmensentwicklung’. Dabei ist jedoch die arbeitsrechtliche Implementierung ein wesentlicher Faktor, der sämtliche Bereiche der Compliance-Organisation betrifft und maßgeblich beeinflusst. Hinweisgebersysteme, Whistleblowing, Datenschutz und Informationssicherheit bilden mit dem Kapitel ‚Compliance und IT’ einen weiteren Schwerpunkt, der aufgrund aktueller weltpolitischer Ereignisse zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Praxisfragen der Compliance sowie die konsequente Praxisorientierung des Zertifikatskurses Compliance Officer (Univ.) werden im letzten Kapitel behandelt, in dem Praktiker aus Unternehmen ihre Sichtweise der Problematik von Implementierung und Organisation der Compliance im Unternehmen präsentieren.
Der Zertifikatskurs Compliance Officer (Univ.) wird seit 2011 erfolgreich am ZWW durchgeführt. Es ist der erste universitäre Zertifikatskurs zum Thema Compliance sowie der erste Compliance-Kurs, der das FIBAA-Qualitätssigel trägt. Die Teilnehmer kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Österreich und der Schweiz und sind in den Bereichen Compliance, Revision, Controlling, Vertrieb und sämtlichen Unternehmensbereichen tätig, die Berührung mit compliance-relevanten Themen haben.
Weitere Specials des Kurses sind der Company-Campus-Day, bei dem Lehreinheiten in Unternehmen stattfinden, Dinner Speeches zu Praxisthemen und der Besuch der Augsburger Puppenkiste. Ansprechpartnerin zur Buchpublikation und Compliance Officer-Weiterbildung: Dr. Walburga Schettgen-Sarcher
Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW), Universität Augsburg, www.zww.uni-augsburg.de/compliance.
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20 Jahre Geldmarktfonds in Deutschland
Von Matthias Koss | 10.Juli 2014
Aus Anlass ihres 20jährigen Bestehens hat Fonds Advice ausgewählte Geldmarktfonds und geldmarktnaher Fonds einer aktuellen Analyse unterzogen. Ein Blick zurück in die Historie zeigt, dass am 1. August 1994 das Zweite Finanzmarktförderungsgesetz einschließlich der darin enthaltenen Änderungen des Gesetzes über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG) in Kraft getreten ist. Eine der wesentlichen Neuerungen 1994 war die Zulassung von Geldmarktfonds in Deutschland.
Die Deutsche Bundesbank hegte jahrelang Vorbehalte gegenüber Geldmarktfonds. Deswegen zog sich die Zulassung dieser Fonds in Deutschland hin, zumal Geldmarktfonds in Frankreich und den USA bereits vor 1994 lange üblich waren. Heute kaum vorstellbar, aber es gab tatsächlich einmal eine Fondslandschaft ohne Geldmarktfonds.
Die Fondsindustrie nutzte die neuen Geldmarktfonds für ihre Vertriebsaktivitäten. 1994, im Jahr ihrer Auflage in Deutschland, verzeichneten deutsche Geldmarktfonds bzw. in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Geldmarktfonds ein Mittelaufkommen von umgerechnet fast 25 Mrd. Euro.
Viele Produkte der ersten Stunde sind vom Markt zwischenzeitlich wieder verschwunden. 13 von 24 im Jahr 1994 in Deutschland aufgelegten Geldmarktfonds bestehen heute nicht mehr. Sie wurden zwischenzeitlich aufgelöst, durch Fusion in andere Fonds integriert oder sie werden nicht mehr als Publikumsfonds angeboten. Unverändert besteht der UnionGeldmarktFonds (DE0009750133), der vermutlich erste in Deutschland aufgelegte Geldmarktfonds (Auflagedatum 8.9.1994). Es folgten zwei Fonds der DWS, die am 14.9.1994 aufgelegt wurden, von denen der DWS Geldmarktfonds Plus noch heute mit geändertem Namen „DWS Flexizins Plus“ (DE0008474230) besteht.
Vor 20 Jahren bot der Kapitalmarkt lukrative Rahmenbedingungen für die Auflage und den Vertrieb von Geldmarktfonds. 3-Monatstitel rentierten 1994 am Geldmarkt mit rund 6%, zum Jahresende immerhin noch mit rund 5%. Diese Renditen lagen mehr als 1 Prozentpunkt über den damals bei Retailkunden so beliebten Festgeldanlagen bei Banken. Heute, im Juli 2014, liegt der 3-Monats-Euribor bei 0,206% (per 1.7.20014). Damit sind die Grenzen von Euro-Geldmarktfonds klar vorgezeichnet.
Ein wesentlicher Faktor für die Performance von Geldmarktfonds ist deren Kostenbelastung. Die angegebene Kostenkennziffer TER reicht von 0,07% bis zu 0,8%, bei einem Fonds bis 1,48%. Bei mehreren Fonds führt die Kostenbelastung in den Fonds dazu, dass die Performance negativ wird. „Das ist für den Anleger eigentlich nicht akzeptabel.“ erläutert Matthias Koss von Fonds Advice. Bei einzelnen Fonds werde die positive Performanceleistung des Portfoliomanagements durch die Fondskosten komplett aufgebraucht. „Das ist psychologisch kein gutes Signal der Fondsgesellschaft an den Anleger.“ Zumindest werde bei diesen Fonds keine negative Performance ausgewiesen, sondern eine Wertentwicklung von 0,0% im entsprechenden Berichtszeitraum. Auf der anderen Seite verzeichnen mehrere Fonds eine positive Wertentwicklung, trotz niedriger Geldmarktzinsen und trotz Kostenbelastung durch den jeweiligen Fonds. Im Durchschnitt beträgt die Kostenkennziffer TER bei den 47 analysierten Fonds in den angegebenen Berichtszeiträumen 0,41%.
Eine Krise zeichnet sich für Geldmarktfonds derzeit nicht ab. Aber das niedrige Zinsniveau am Markt für Geldmarkttitel bereitet Probleme. Die in Geldmarktfonds und geldmarktnahen Fonds verwalteten Vermögen sind daher derzeit vergleichsweise niedrig. Auch zeigt sich hier, dass die Gebühren mancher Fonds die Performance mehr reduzieren, als es der Anleger erwarten mag.
In den 20 Jahren seit ihrer Markteinführung in Deutschland haben Geldmarktfonds ihren festen Platz innerhalb des Fondsspektrums eingenommen. „Wie kein anderes Fondsprodukt zeigen Geldmarktfonds jedoch ihre Sensibilität im Spannungsfeld der (Geld-)Marktrenditen und der Kostenbelastung in den Fonds.“ erläutert Koss. Die Daten über das Mittelaufkommen von Geldmarktfonds und geldmarktnahen Fonds belegen, wie kostenbewusst und performanceorientiert Anleger reagieren. In Niedrigzinsphasen wie heute werden sich Geldmarktfonds bewähren müssen, auch im Hinblick auf die kostengünstigen Geldmarkt-ETF.
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„Inside the Market“ auf der „funds excellence“
Von Dr. Oliver Everling | 9.Juli 2014
Prof. Dr. Thorsten Polleit von Polleit & Riechert Investment Management LLP warnt vor dem Zusammenbruch des weltweiten Papiergeldsystems, das eigentlich schon zusammengebrochen sei und nur noch künstlich „am Leben gehalten“ werde. „Uns stehen japanische Zinsverhältnisse ins Haus. Um die Schuldenproblematik in den Griff zu bekommen, stehen Vermögensabgaben an“, warnt Polleit. Die Kurse würden künstlich nach oben gettrieben. Daher sieht Polleit wenig Chancen, mit traditionellen Ansätzen noch gutes Vermögensmanagement zu machen. „Ich sehe große Probleme im Fixed-Income-Bereich. Da wird vieles wertlos werden.“
Polleit diskutiert auf der Konferenz „funds excellence“ mit Bernd Rothenhoefer, Sauren Fonds-Service AG, Gregor Hirt, UBS Global Asset Management, Thomas W. Uhlmann, AVANA Invest GmbH, Dr. Manfred Schlumberger BHF / FRANKFURT-TRUST, unter der Moderation von Dr. Bernhard Jünemann vom DAF Deutsches Anleger Fernsehen.
Gefragt nach der Rolle von Gold skizziiert Polleit weist auf die Spielregeln an den Goldmärkten hin. Gold sei das ultimative Zahlungsmittel, also nicht in erster Linie Assetklasse. Gold habe eine Versicherunngskomponente und gehe nie auf Null. Polleit weist aber darauf hin, dass Gold durch physische Abverkäufe beeinflusst werde, die wenig mit der sonstigen Einschätzung der Finanzmärkte zu tun habe.
Dr. Manfred Schlumberger hegt wenig Hoffnungen für die Anlage in Rentenpapieren. Selbst wer ein Alpha von einem Prozet erreiche, müsse damit rechnen, dass schon geringfügige Zinsanstiege diese Leitung zunichte mache. Von der EZB gingen in der Vergangenheit schon mehrfach Feuerwerke aus, jedoch sei das Potential gering. Schlumberger spielt auf das Phänomen an, dass bei Nullzinsen nicht verhindert werden kann, dass Anleger Liquidität halten und nicht gewzungen sind, nominal Negativzinsen zu akzeptieren.
Grgor Hirt widerspricht der Vorstellung, dass man eine Assetklasse „Emerging Markets“ diskuttieren könne. Der Anleger müsse sich auch unter den Emerging Markets die Unterschiede genau ansehen, wie auch zwischen den industrialisierten, entwickelten Märkten wie Japan und Deutschland zu unterscheiden sei.
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NY, Frankfurt, Shanghai statt NY, London, Tokio
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2014
Dr. Thomas Töpfer, Mitglied des Vorstands der KION GROUP AG, verdeutlicht die Vorteile der RMB-Nutzung für den internationalen Handel auf der Konferenz „Internationalisierung des Renminbi“ in Frankfurt am Main. Bei Investitionen in China gehe es nicht nur darum, Geld nach China zu transferieren, sondern auch um die Frage, wie erzielte Gewinne auch wieder zurück nach Deutschland transferiert werden können. Ein besseres Cash-Pooling muss durch effektive Cash-Ströme unterlegt werden.
Töpfer skizziert die Probleme, die sich für einen internationalen Konzern in der Zusammenarbeit mit China ergeben können. So zeige das Cash Management noch Optimierungspotential. An ein RMB-Handelszentrum in Frankfurt am Main knüpft Töpfer die Hoffnung, die Liquidität des Konzerns besser erfassen, steuern und nutzen zu können.
Michael Reuther, Vorstandsmitglied der Commerzbank AG, unterlegt die Aussagen von Töpfer noch mit weiteren Fakten. Er berichtet von den ersten Platzierungen von Anleihen, aber auch von den Erfahrungen am Devisenmarkt. Für das Renminbi-Clearing seien verschiedene Erfolgskriterien maßgeblich. So die Zeiten, bisher 15 Uhr, demnächst 9 Uhr. Dank engerer Spreads soll auch das Pricing attraktiver werden. Reuther erwartet mehr Rechtssicherheit und geringere Komplexiität – wie bei anderen Währungen.
Wenn der chinesische Geschäftspartner RMB auf der Rechnung stehen habe, lässt es sich für deutsche Mittelständler anders verhandeln, wie auch Zweifel über den anzuwendenden Wechselkurs ausgeräumt werden können. Die Möglichkeit für europäische Unternehmen, im Heimatland auf Renminbi-Hedging zurückgreifen zu können, mache vieles einfacher.
Neben der Einrichtung des Clearing-Hubs gehe es um den Aufbau der Kapazitäten, um Kunden nach China wie auch umgekehrt begleiten zu können. „Die in Frankfurt angesiedelte Euro-Kompetenz wird durch den Renminbi ideal ergänzt“, ist sich Reuther sicher. Die Trias früher war New York, London, Tokio, künftig will Reuther von New York, Frankfurt und Shanghai sprechen.
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Vom Zahlungsverkehr zur Finanzierung in RMB
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2014
Dirk Schmitz von der Deutschen Bank illusriert die wirtschaftliche Bedeutung Chinas im historischen Kontext und wie China schon 1872 für die Deutsche Bank Grund zur Präsenz vor Ort gab. „Heute sind wir mit über 1.400 Mitarbeitern an sieben Standorrten in China vertreten“, berichtet Schmitz. Im europäischen Kontext sind die deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen unbestritten. Die Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen in RMB ist deutlich gestiegen.
Schmitz berichtet über die fortgesetzte Liberalisierung des RMB, auch die Bedeutung des RMB als globale Handelswährung nehme weiter zu. Immerhin 2,2 % wird schon global in RMB abgewickelt, I Ranking der wichtigsten Handelswährungen steigt der Renminbi auf Platz 9, zeigt Schmitz anhand der Statistik.
Die Entwicklung bei RMB Absicherungsprodukten sei sichtbar, aber das Aufholpotential zu den G3-Währungen sei noch vorhanden. Liquidität und Angebot seien „gut und akzeptabel“, urteilt Schmitz. „Schon heute können sowohl deutsche, als auch chinesische Unternehmen von der Fakturierung in RMB profitieren.“
Weitere Schritte zur Liberalisierung und Einführung von RMB-Clearing-Banken in ganz Europa werden die Dominanz des USD und EUR im globalen Handel reduzieren, progonstiziert Schmitz. Die Etablierung der RMB-Clearing-Dienstleisungen in Frankfurt hilft Unternehmen im grenzüberschreitenden Handel bei der effizienten Steuerung von Zahlungsströmen und fördert den Ausbau der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen. Die bessere Zugänglichkeit für Anleger von auf RMB denominierte Produkte werde fortlaufend weitere RMB Lösungen und Dienstleistungen vorbringen, z.B: die Emission von RMB-Anleihen am Finanzplatz Frankfurt als Finanierungsmöglichkeit für mittelständische Unternehmen.
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