INFINUS: Ende der Unendlichkeit
Von Dr. Oliver Everling | 3.Februar 2014
Das lateinische Wort „infinus“ heißt auf Deutsch „unendlich“. Nun ist aber das Insolvenzverfahren über das Vermögen der „INFINUS AG Ihr Kompetenz-Partner (INFINUS IKP)“ eröffnet worden, meldet die White & Case Insolvenz GbR, eine der führenden Insolvenzrechtspraxen in Deutschland. Der entsprechende Beschluss des Amtsgerichts Dresden erging laut jener Meldung am 31. Januar 2014. Zur Insolvenzverwalterin wurde Bettina Schmudde, Partnerin der White & Case Insolvenz GbR, bestellt. Von der Insolvenz sind rund 530 Gläubiger betroffen, davon 111 Anleihegläubiger. Letztere hatten insgesamt rund eine Million Euro investiert.
INFINUS IKP war als Maklerunternehmen innerhalb der INFINUS-Gruppe insbesondere zuständig für die Vermittlung von Finanzprodukten, für die keine besondere Genehmigung der Aufsichtsbehörden notwendig ist. Dazu gehörten unter anderem Versicherungen, Immobilien und Finanzanlagen. Das Ende der Unendlichkeit kam schon Ende 2013: INFINUS IKP hatte Mitte November 2013 Insolvenzantrag stellen müssen und beschäftigt noch rund 30 Mitarbeiter.
Neben der INFINUS IKP und der MAS Finanz AG befinden sich derzeit weitere 15 Gesellschaften der INFINUS-Gruppe in der Insolvenz. Hierzu gehören u.a. die beiden großen Emissionsgesellschaften der Gruppe, die Konzernmutter Future Business KGaA und die PROSAVUS AG mit insgesamt rund 40.000 Anlegern und über 65.000 Verträgen. „Die Insolvenzverfahren über die anderen Gesellschaften werden voraussichtlich überwiegend erst im Frühjahr 2014 eröffnet werden. Grund dafür ist,“ so Schmudde, „dass die Ermittlungen der jeweils eingesetzten Insolvenzverwalter noch nicht abgeschlossen werden konnten – nicht zuletzt wegen der großen Anzahl potenzieller Gläubiger und der durch die umfangreiche Beschlagnahme der Unterlagen durch die Staatsanwaltschaft Dresden nur unvollständige Aktenlage dieser Gesellschaften.“
„Um eine möglichst hohe Ermittlungsbreite und eine bestmögliche Gläubigerbefriedigung zu erreichen, arbeiten die Insolvenzverwalter aller Gesellschaften eng zusammen, und zwar sowohl bei der Ermittlung der vorhandenen Vermögenswerte als auch bei der Durchführung der Insolvenzverfahren. Die heutige Eröffnung der INFINUS IKP ist sachlichen und rechtlichen Zwängen geschuldet“, sagt Bettina Schmudde von der White & Case Insolvenz GbR.
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oekom research und Engagement-Spezialist GES bündeln Kräfte
Von Dr. Oliver Everling | 31.Januar 2014
Bereits seit Mitte 2012 arbeiten die beiden unabhängigen Agenturen im Rahmen einer strategischen Vertriebspartnerschaft zusammen. Nachdem diese ausgesprochen positiv verlaufen ist, dehnen die Pioniere im nachhaltigen Investment die Kooperation nun auf den Bereich der Unternehmensanalyse aus.
Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt im Jahr 2013 haben oekom research und GES vereinbart, künftig auch im Research zusammen zu arbeiten. Im Rahmen der strategischen Kooperation wird GES oekom research bei der Erstellung der oekom Corporate Ratings unterstützen. Das gemeinsame Universum umfasst rund 3.500 Unternehmen. In den Research-Abteilungen beider Häuser arbeiten zusammen 77 Analysten, davon 44 bei oekom research und 33 bei GES.
GES plant zudem, die oekom Corporate Ratings zukünftig auch für seinen Kerngeschäftsbereich, das GES Engagement Forum, zu nutzen. Dieses Angebot beinhaltet die Durchführung von Dialogprozessen mit Unternehmen zu aus Investorensicht kritischen Themen. Es steht im Rahmen der Vertriebspartnerschaft auch den Kunden von oekom research zur Verfügung.
Robert Haßler, CEO der oekom research AG: „Wir freuen uns sehr über den Ausbau der Kooperation. Die bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit haben gezeigt, dass wir sowohl im Hinblick auf unsere Philosophie als auch auf den hohen Qualitätsanspruch sehr gut zusammen passen. Durch die Kooperation können wir unsere Marktposition weiter stärken.“
Magnus Furugard, Präsident und Managing Director von GES: „Die Grundlage für einen fundierten Engagement-Dialog mit den Unternehmen sind umfassende Informationen und Analysen. Die Zusammenarbeit wird sicherlich unsere Fähigkeit, hervorragendes integriertes Engagement zu betreiben, weiter verbessern.“
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Anspruch versus Wirklichkeit im Retail Banking
Von Dr. Oliver Everling | 30.Januar 2014
„Durch die Regulatorik gibt es doch einen relativ guten Schutz gegen Wettbewerber“, sagt Dr. Christian Ricken, COO Privat- und Geschäftskunden der Deutschen Bank AG, auf die Frage nach den Belastungen, die seine Bank durch die immer komplexer und umfassender werdende Regulierung des Kreditwesens zu tragen hat. Prof. Dr. Andreas Hackethal, Mitglied des Vorstands des E-Finance Lab an der Goethe Universität Frankfurt, spricht die neuen Konkurrenten an.
Ricken spricht auf der E-Finance Lab Frühjahrstagung 2014, die sich mit „Anspruch und Wirklichkeit im Retail Banking – Welche Geschäfts und Regulierungsansätze (nicht) funktionieren“ befasst. Hackethal führt in die Veranstaltung mit Beobachtungen zum Verhalten privater Anleger ein, die systematisch höhere Risiken eingehen würden, als es ein hoch diversifiziertes Portfolio oder auch nur ein auf DAX Unternehmen begrenztes Portfolio erfordern würde, um eine vergleichbare Rendite zu erzielen.
Prof. Stephan Siegel, PhD, von der University of Washington, berichtet über verschiedene Studien, die erstaunliche Zusammenhänge zwischen genetischen Prädispositionen und Anlageerfolgen von Anlegern nahelegen. Unter anderem würden Studien an Zwillingen den Einfluss der Gene auf die Geldanlage zeigen. Immerhin könnten dem Faktor „Gene“ rund 30 % des Anlegerverhaltens statistisch zugeordnet werden.
Gavan Egan, VP Cloud Sales EMEA von Verizon Terremark, verdeutlicht, wie „die Cloud“ Innovationen im Retailgeschäft der Banken treiben werde. „Wir sprechen vom ‚new normal'“, sagt Egan und bezeichnet die jederzeitige Verfügbarkeit von Daten auf allen Geräten überall für jedermann. Cloud bedeute, dass die Geschwindigkeit erheblich gesteigert werden: Änderungen der IT lassen sich in bisher nicht dagewesenem Tempo umsetzen. Die Skalierbarkeit werde gesteigert, wie auch die Transparenz über die Umsetzung von regulatortischen Anforderungen und die Sicherheit verbessert. Egan fügt Aspekte gesteigerter Flexiblität sowie Transparenz der Kosten hinzu.
„Für eine Menge von Menschen gibt es keine vernünftige Beratung mehr. Dem wirken wir mit Quirion entgegen“, berichtet Kal Matthäus Schmidt, Vorstandsvorsitzender der quirin bank AG. Kunden mit einem Vermögen bis 150.000 € würden bei anderen Banken nicht mehr mit der notwendigen Qualität beraten. Schmidt erwartet, dass sich der Gesetzgeber am Ende für die Provisionsberatung entscheiden und das Verstecken von Provisionen in Produkten verbieten werde.
„Bei Quirion sind wir sehr transparent, indem wir zeigen, für wieviel Rendite der Kunde welches Risiko tragen muss“, berichtet Schmidt. Hackethal hakt mit einer Frage zur IT nach. „Inwieweit schaffen Sie die Skalierung, das Kostengerüst, ist die Technik ein Hinderungsgrund für Start-ups?“ Schmidt sieht die Zeit gekommen, um bausteinweise IT zusammenzukaufen. „Das ist noch nie so günstig gewesen wie heute.“
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Rating aus China ja, Europa nein
Von Dr. Oliver Everling | 29.Januar 2014
„Euler Hermes plant keinen Angriff auf die Platzhirsche“ titelte €uro am Sonntag in einem Artikel von Klaus Schachinger und brachte Zitate von Wilfried Verstraete, Vorstandschef der Allianz-Tochter.
Anderes plant die chinesische Ratingagentur Dagong Global Credit Rating Co., Ltd., die darüber hinaus auch politisch eine grundlegende Reform des „Internationalen Rating Systems“ mit zwei Speerspitzen plant: Einerseits seit Juni 2013 mit der „Universal Credit Rating Group„, andererseits mit der „Dagong Europe Credit Rating„, die am 20. Januar 2014 mit ihrem allerersten Rating für Euler Hermes aufwartet, AA-.
Das bisher einzige Rating der Dagong Europe hilft der chinesischen Agentur, im Finanzsektor rasch bekannt zu werden. Immerhin kommt an Euler Hermes Deckungen kaum ein exportorientiertes Unternehmen vorbei. Der gute Ruf der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG erschallt weltweit.
Das Erstaunen ist nun groß: So liest auch die „Versicherungswitschaft heute“ neue Zitate von Wilfried Verstraete aus dem Manager Magazin und kommentiert ein Bild: „An dieses Logo werden sich Fitch, S&P und Moody`s gewöhnen müssen: Dagong ist im Kreis der Großen angekommen.“
Das Manager Magazin will aus „Finanzkreisen“ sogar erfahren haben, dass es sich bei diesem Rating um einen Ritterschlag „für die im Westen lange Zeit belächelte Agentur“ handle.
Dagong hatte 2010 erstmals Aufsehen damit erregt, die USA nur mit AA, China dagegen mit AAA beurteilt und zwischenzeitlich weiter auf Talfahrt geschickt zu haben. Die Herabstufung der USA kam damals vielen sehr gelegen, so dass offenbar nicht weiter über einen möglichen „Home Bias“ nachgedacht wurde.
Das Rating muss alle verschnupfen, die sich in Europa für eine europäische Alternative zu den US-Agenturen eingesetzt haben. Während die U.S. Securities and Exchange Commission der chinesischen Ratingagentur nach wie vor den Status als „Nationally Recognized Statistical Rating Organization“ (NRSRO) verweigert, kam Dagong Europe bei den Italienern auch schon ohne jedes Rating für europäische Adressen auf die Liste registrierter Ratingagenturen der ESMA.
„Das interne Ratingsystem zur Bewertung von Firmen ist für uns allerdings ein wertvolles Betriebsgeheimnis, das wir durch die bei Ratingagenturen üblichen öffentliche Bewertungen nicht preisgeben wollen“, begründete Verstraete im Interview mit €uro am Sonntag seine Zurückhaltung, eine europäische Alternative zu den US-Agenturen aufzubauen.
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Weniger Zahlungsausfälle durch Stabilität und intelligentes Forderungsmanagement
Von Dr. Oliver Everling | 28.Januar 2014
Finanzinstitute legen 2014 größeren Wert auf das Kreditgeschäft als auf die Kapitalerhöhung. Das zeigte die neunte „European Credit Risk Survey“ von FICO, einem führender Anbieter von prädiktiver Analytik und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, und der European Financial Marketing Association (Efma). Ganz vorn liegt für 2014 das Bestreben, Prozesse und Systeme im Risikomanagement zu verbessern (96 Prozent der Befragten). Ebenfalls 96 Prozent gaben an, die Kundenzufriedenheit in den Vordergrund zu stellen und 93 Prozent wollen die Profitabilität bestehender Kunden ausbauen. Eine Steigerung des Kapitals zählt über die Hälfte der Befragten 2014 jedoch nicht zu ihren Prioritäten.
Gerade in der DACH-Region, die sich 2013 weiter von der Krise erholt hat, erwarten die befragten Experten eine Steigerung der Kreditnachfrage, aber auch der Bereitstellung von Kapital. 43 Prozent der DACH-Befragten gaben an, 2014 die Kriterien für die Kreditvergabe zu lockern, auch weil sie aufgrund der nochmals verbesserten gesamtwirtschaftlichen Lage weniger um ihre Kredite fürchten müssen. Zudem haben die Banken im Umgang mit Zahlungsschwierigkeiten ihrer Kunden dazugelernt und gehen flexibler auf die konkrete Situation ihrer Kunden ein: „Wir sind ständig dabei, unsere Strategien zu optimieren. Zum Beispiel führte die politisch angeordnete Kurzarbeit während der Krise 2009 für viele Arbeitnehmer zu vorübergehenden Lohnausfällen. Hier reagierten wir mit einer temporären Senkung der monatlichen Kreditraten, um unseren Kunden über diese Zeit hinweg zu helfen“, sagt Maria Topaler, Credit and Risk Head der deutschen Targobank.
Diese Entwicklungen führen zu der kleinsten Lücke in der Kreditversorgung seit der ersten Auflage dieser gemeinsamen Studie von FICO und EFMA. Auch auf europäischer Ebene fällt die Einschätzung der Befragten in Bezug auf Zahlungsausfälle mittlerweile wieder positiver aus. Weniger als die Hälfte der Befragten erwartet für 2014 größere Zahlungsausfälle, wobei die Einzel-Ergebnisse aufgrund der nach wie vor schwachen Märkte in Südeuropa stark variieren.
Die Einhaltung aufsichtsrechtlicher Vorschriften hat für die befragten Banken zwar immer noch Top-Priorität, jedoch hat der Druck, Kapital aufzubauen, nachgelassen. Die Kreditvergabe an Verbraucher und mittelständische Unternehmen hat höhere Priorität. „Jetzt müssen die Banken ihr Kapital einsetzen, um wirtschaftliches Wachstum zu fördern“, so Phillip Sertel, Senior Director Central & Eastern Europe and the Middle East bei FICO. „Dazu gehört es, die Profitabilität bestehender Kunden zu vergrößern. Bei der Anpassung der Angebote an die Realitäten der Kunden wird Big Data eine immer größere Rolle spielen.“
Denis Hall, Chief Risk Officer bei GE Capital International: „Bei uns hat die Compliance-Agenda weiterhin höchste Priorität. Meine größte Sorge ist es jedoch, sicherzustellen, dass dieses erhöhte Risikobewusstsein auch dann anhält, wenn sich die Zeiten wieder ändern und sich alles wieder hauptsächlich um ein möglichst großes Volumen dreht.“
Die Umfrage wurde Ende 2013 unter 73 Vertretern von Finanzexperten kleinerer Institute sowie global agierender Banken aus 32 europäischen Ländern durchgeführt und ist online verfügbar.
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Mit Basel 4 der Baselei ein Ende?
Von Dr. Oliver Everling | 28.Januar 2014
Ist die Finanz- und Schuldenkrise mit der neuen Bankenregulierung erledigt? Wohl kaum, glaubt kein geringerer Experte als Bernd Lüthje. Er wird mit seinen kontroversen Thesen in das Seminar zum Thema “Geld für den Mittelstand – Konsequenzen von Basel III & neuer Bankenregulierung” in der Theodor-Heuss-Akademie einführen. Lüthje spricht über „Krisenauslöser Nr. 1: Das Basel-Regime und seine Regulierung“ und wird anschließend mit Björn Sänger, aus dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages bestens vertraut mit den Realitäten der deutschen Gesetzgebungspakete, sowie Prof. Dr. Christoph Börner von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf diskutieren.
Bernd Lüthje, Jahrgang 1939, Dr. rer. pol., Universität Hamburg (Diss.: Die Funktionsfähigkeit der deutschen Aktienbörse, 1969), war zwischen 1964 und 2008 verschiedene Bank- und Verbandstätigkeiten, zuletzt erster Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK, Düsseldorf-Münster, erster Aufsichtsratsvorsitzender der WestLB AG, Aufsichtsratsvorsitzender der Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen bis zu ihrer von ihm aktiv betriebenen Privatisierung, anschließend Rück-Umzug nach Hamburg. Ehrenamtlich begleitet er die Projektphase der Investitions- und Förderbank Hamburg, die am 01.08.2013 gegründet wurde.
Lüthje hat sich im Detail mit dem Thema befasst. Davon zeugt auch seine jüngste Veröffentlichung „Basel Vier. Das Ende des Basel-Regimes“ aus dem Berliner Wissenschafts-Verlag (ISBN 978-3-8305-3258-3).
Die Bundesregierung wirbt dagegen mit der Statistik, denn diese scheint zu belegen: In Deutschland gibt es keine Kreditklemme. Banken werben mit günstigen Kreditangeboten und buhlen um die “Hidden Champions” im Mittelstand. Die traditionelle Hausbankbeziehung bricht jedoch auf: Die besten mittelständischen Unternehmen sparen es sich, ihrer Hausbank noch Margen und Provisionen zu zahlen, indem sie sich direkt finanzieren.
Unternehmensanleihen mit guten Ratings und höheren Zinsen locken viele Anleger, die ihre Ersparnisse durch Inflation und Niedrigzinspolitik dahinschmelzen sehen. Auch solche Unternehmen wenden sich neuen Finanzierungsformen wie Crowd Funding, Internetbörsen und innovativen Modellen zu, die im Bankenrating zu schlecht abschneiden. Die Tagung lässt die verschiedenen Sichtweisen der Betroffenen zu Wort kommen, und es wird diskutiert, in welches Spannungsfeld die aktuelle Geld-, Banken- und Fiskalpolitik jeden Mittelständler setzt.
Zum Seminarprogramm und Möglichkeit zur Onlineanmeldung hier klicken: https://shop.freiheit.org/#!/events/id/ussdb.
Weitere Informationen zum mittelfristigen Seminarangebot finden sich unter:https://shop.freiheit.org/#/events/organizer/Theodor-Heuss-Akademie.
Informationen und Eindrücke von Veranstaltungen finden sich auch auf Facebook www.Facebook.com/TheodorHeussAkademie.
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DVFA wird sozial-medial
Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2014
„Die DVFA Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management öffnet sich entscheidend in Richtung Social Media. Wir nutzen jetzt Kommunikations- und Vernetzungsmöglichkeiten von Facebook, XING, LinkedIn und Twitter. Über Slideshare bedienen wir Interessierte mit vielen relevanten Dokumenten. Ein neuer DVFA-Internetauftritt wird mit einem Newsfeed versehen werden.“ Dies erklärt Ralf Frank, Generalsekretär DVFA e.V., für den seit 1960 existierenden Berufsverband der Investment Professionals mit über 1.400 Mitgliedern. DVFA 2.0 soll veränderten Bedingungen in der Mitgliederstruktur und im Markt gerecht zu werden.
„Unserem neuen Corporate-Blog widmen wir besondere Aufmerksamkeit. Dort werde ich gemeinsam mit Stefan Bielmeier, Vorstandsvorsitzenden DVFA e.V., Schlaglichter setzen, Standpunkte vertreten, und aktuelle Entwicklungen zu Wirtschaftsthemen bei der DVFA, dem Finanzplatz Frankfurt und in Deutschland begleiten“, so der Finanzexperte weiter.
„Wir referieren auf die veränderten Interaktionsräume der Finanzmarktteilnehmer, die sich über die DVFA als Mitglieder des Verbandes, als Haupt- und Ehrenamtliche, als Interessenten, als Teilnehmer unserer Postgraduierten-Programme und (Experten-)Seminare informieren möchten. Wir setzen Themen,“ kündigt Frank an, „beobachten Entwicklungen im Bereich der Banken und Finanzen, der Unternehmen und der Branchen.“
Alle Interessierten seien herzlich eingeladen, die neuen Fenster zur Öffentlichkeit zu besuchen, zu ,followen‘ oder ,liken’!
https://www.facebook.com/DVFAeV
http://www.linkedin.com/company/3250276?trk=tyah
https://twitter.com/DVFA_eV
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S&P’s Corporate Rating Scores
Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2014
S&P veröffentlichte am 19.11.2013 eine modifizierte Rating-Methodologie für Unternehmen (aus dem Nicht-Finanzsektor). „Die aus unserer Sicht grundlegende Neuerung besteht darin,“ so die Beobachtung der Analysten der Bayerische Landesbank, Volkswirtschaft & Research, „dass die Ratingeinschätzung eines Unternehmens künftig in einem mehrstufigen, analytisch klarer getrennten Prozess und auf Basis einer Vielzahl von Einzel-Scores erfolgt – ausgehend von der Ermittlung des Anchors (eine Art „Zwischenrating“) über die Bestimmung des Stand-alone Credit Profile (SACP) bis hin zur Festlegung des finalen Issuer Credit Rating (ICR).“
Im Nachgang veröffentlichte S&P nun eine zusammenfassende Darstellung der einzelnen Rating Scores für Emittenten aus der Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika). „Nachdem die Anwendung der modifizierten Methodologie nur recht wenige Ratingänderungen zur Folge hatte,“ folgern die Münchner, „stand aus unserer Sicht im Fokus, welche Auswirkungen die Analyse der sogenannten Modifiers auf das zuvor ermittelte Zwischenrating (Anchor Score) hat.“
Unter dem Strich entsteht aus der Analyse der einzelnen Modifier-Faktoren für die Analysten der Bayern zum Teil überraschend wenig Anpassungsbedarf. Der stärkste Anpassungsbedarf resultiert aus der Analyse vergleichbarer Ratings, die im Grunde eher den Charakter eines finalen Plausibilitätschecks aufweist und S&P nach wie vor gewisse Spielräume bei der Festlegung der finalen Ratingeinstufung zugesteht. Christian Strätz, CEFA, CIIA, Senior Credit Analyst bei der BayernLB: „Nichtsdestotrotz liefert gerade die Analyse der Modifier-Faktoren wichtige Anhaltspunkte dafür, wo die bedeutendsten Risiken (und Chancen) im Hinblick auf mögliche Ratingänderungen in der Zukunft liegen.“
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Mit SmartBusinessPlan einfacher gründen
Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2014
„Eigentlich haben doch alle Beteiligten dasselbe Ziel. Und dennoch scheitert eine Vielzahl von Existenzgründern noch bevor sie eine Bank von innen gesehen haben“, sagt Dr. Jan Evers, Geschäftsführer von evers & jung. Der Businessplan ist unzureichend, es werden längst überholte Vorlagen verwendet, Zahlen und Text passen nicht zusammen, oder die wichtigsten Anforderungen des Kreditgebers wurden gar nicht erst berücksichtigt.
Einen Businessplan so zu erstellen, dass Gründer aller Couleur, deren Kreditgeber und Investoren gleichermaßen zufrieden sind, ist Ziel einer neuen Software-Lösung. smartbusinessplan.de ist ein Gemeinschaftsprodukt der Beratungsgesellschaft evers & jung aus Hamburg und der Softwareschmiede individee in Berlin.
„Die große Chance, die für alle Beteiligten in einer gleichermaßen flexiblen wie standardisierbaren Lösung steckt, wurde uns im Rahmen einer Studie zum Thema Die Zukunft der Gründungsförderung deutlich“, so Evers. Diese Studie wurde unter anderem für das BMWi durchgeführt und bringt Erkenntnisse von Gründungsberatern aus Sicht der Gründer mit Anforderungen von privaten wie öffentlichen Kapitalgebern zusammen.
„Natürlich soll jeder Businessplan individuell sein. Jedes Produkt, jede Geschäftsidee und jede Branche hat ihre Besonderheit, die im Businessplan berücksichtigt sein will. Aber doch bitte nicht jedes Mal mit einer eigene Kapitel-Struktur, eigenen Überschriften, selbstgebauten Tabellen und Formeln etc.“, so Evers über seine Erfahrungen.
„Mit SmartBusinessPlan werden unnötige Fehler beim Erstellen eines Businessplans direkt verhindert. Mithilfe zahlreicher Assistenz-Funktionen und Kalkulationshilfen kann ein Geschäftsmodell individuell und schnell erstellt werden.“ erklärt Johannes Pankoke von individee, der seinen eigenen Businessplan vor drei Jahren noch mit Standard-Software erstellte.
Dennoch lässt sich kein allgemeingültiger, statischer Businessplan-Standard festlegen. Denn jeder Kapitalgeber hat leicht abweichende Vorstellungen von einem perfekten Businessplan. Und letztlich ist es jedem Financier selbst überlassen, welche konkreten Ansprüche er an einen finanzierungsreifen Businessplan stellt.
„Und dieser Herausforderung haben wir uns angenommen“, so Pankoke. „Unser SmartBusinessPlan wurde dynamisch angelegt. Inhaltliche Führung und Struktur können genau auf die Anforderungen des möglichen Finanzierungspartners zugeschnitten werden.“ So können Banken, Ministerien oder Beteiligungskapitalgeber ihre eigenen Standards einstellen – die Infrastruktur dahinter bleibt gleich. „Individuelle Standardisierung eben“, fügt Pankoke hinzu.
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Physischer ETF auf den deutschen Mittelstand
Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2014
Mit dem db x-trackers Mittelstand & MidCap Germany UCITS ETF (DR) bringt Deutsche Asset & Wealth Management (DeAWM) einen ETF an die Börse, der direkt in die größten deutschen mittelständischen Unternehmen und Nebenwerte anlegt. Dazu investiert der ETF in alle 70 Titel des zugrundeliegenden Index und bildet damit deutsche Nebenwerte und den Mittelstand breiter ab als andere Indizes. So besteht der MDAX beispielsweise aus nur 50 Titeln und umfasst nur die größeren Nebenwerte.
„Mit unserem neuen ETF besteht zum ersten Mal die Möglichkeit, direkt in einen breit gestreuten Korb von mittelständischen Unternehmen zu investieren. Damit kann der Anleger vom „Rückgrat“ der deutschen Volkswirtschaft profitieren“, sagt Kai Bald, Leiter öffentlicher Vertrieb für passive Anlageprodukte bei DeAWM. Indizes, die kleinere Werte unterhalb des BlueChip-Index DAX abbilden, haben in den vergangenen fünf Jahren eine zum Teil deutlich bessere Wertentwicklung gezeigt . Dabei mussten Anleger allerdings teilweise höhere Wertschwankungen als bei Standardwerten in Kauf nehmen.
Der abgebildete Index besteht zu rund 30 Prozent aus Unternehmen, bei denen mindestens fünf Prozent des Grundkapitals bei Gründer oder Management liegen. In solchen Unternehmen kann davon ausgegangen werden, dass die Gründerfamilie noch einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung hat. Ihr Engagement und die hohe Identifikation mit dem Unternehmen sind wesentliche Merkmale mittelständisch geprägter Unternehmen. Nach einer Erhebung der Stiftung Familienunternehmen besitzt die Eigentümerfamilie bei 92 Prozent aller Unternehmen in Deutschland einen bedeutenden Anteil. Die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland, rund 60 Prozent, arbeitet in diesen familiengeführten Unternehmen.
Weitere 50 Prozent des Index bestehen aus Unternehmen, bei denen in der Firmenhistorie die Gründerfamilie einen bedeutenden Anteil hatte und das Unternehmen durch eine mittelständische „DNA“ geprägt ist. Der verbleibende Rest des Index besteht aus weiteren Aktien mit mittelgroßer Marktkapitalisierung, um eine jederzeitige Handelbarkeit des Indexportfolios sicherzustellen. Außerdem müssen Aktien, die in dem vom Frankfurter Indexanbieter Solactive berechneten Mittelstand & Midcap Deutschland Index aufgenommen werden, bestimmte Mindestgrenzen an Börsenwert und -handelsvolumen überschreiten. Der Mittelstand & MidCap Germany UCITS ETF deckt alle Branchen außer dem Finanzsektor ab. Das größte Gewicht im Index haben der Industriesektor mit 36 Prozent und der Konsumgütersektor mit 18 Prozent.
Der ETF soll sich nach Wunsch seiner Konstrukteure für Anleger eignen, die an der Entwicklung der wichtigsten mittelständischen Unternehmen und deutschen Nebenwerte partizipieren möchten. Solche Unternehmen zeichnen sich vor allem durch ihre mittelständischen Wurzeln aus bzw. dass die Gründerfamilie bis heute einen wesentlichen Einfluss nimmt oder zumindest in der Firmenhistorie lange besessen hat.
Der db X-trackers ETF investiert als physischer ETF direkt in die Titel des Solactive Mittelstand & Midcap Deutschland Index, in dem 70 Unternehmen zusammengefasst sind. Dabei handelt es sich um einen Index, der seine Mitglieder nach der Höhe der Marktkapitalisierung gewichtet. Finanzwerte wie Banken oder Versicherungen sind nicht Bestandteil des Index.
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