Qualitätsmanagement in der Vermögensverwaltungspraxis

Von Dr. Oliver Everling | 25.Dezember 2013

Das Image von Banken, Vermögensverwaltern und anderen Finanzdienstleistungsinstituten hat in den letzten Jahren deutlich gelitten. „Viel Vertrauen der Kunden ist seit der Finanzkrise verloren gegangen. Renditeversprechungen gegenüber Kunden konnten nicht gehalten werden“, kritisiert Wolfgang Juds von der CREDO Vermögensmanagement GmbH, „und sehr viel Anlegerkapital ist vernichtet worden.“

Juds schreibt im neuen Buch „Rating von Vermögensverwaltungen“ aus dem Frankfurt School Verlag. Die Gründe für diese Entwicklung seien vielfältig und können im Buch nicht weiter vertieft werden. „Die entscheidende Frage mit Blick in die Zukunft ist vielmehr,“ macht Juds deutlich, „wie insbesondere unabhängige Vermögensverwalter das verloren gegangene Vertrauen wieder zurückgewinnen können und Kunden neu für sich begeistern werden. Dies hat entscheidend mit der Qualität der angebotenen Dienstleistung zu tun.“

Aber was bedeutet Qualität in der Vermögensverwaltung, fragt Juds, wenn selbst Fachleute in verschiedenen Testverfahren unterschiedliche Kriterien und Bewertungsmaßstäbe an die Vermögensverwaltungs-Dienstleistung anlegen? „Es bedarf einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Qualitätsbegriff und den zu erbringenden Dienstleistungen, die es grundsätzlich zu hinterfragen und permanent zu verbessern gilt“, fordert Juds.

„Wenn über die Anforderungen an eine hervorragende Vermögensverwaltung unter den Fachleuten in den Verbänden Einigkeit bestünde, könnte ein allgemein anerkanntes und unabhängiges Rating als Gütesiegel dienen, um den Verbrauchern Orientierung zu geben“, argumentiert Juds in seinem Artikel zum Buch.

In seinem Beitrag geht es darum, das Qualitätsmanagement in der Vermögensverwaltung als eine wichtige Voraussetzung für das Rating herauszustellen und die Umsetzung in der Praxis zu beschreiben. Eine theoretische Grundlage für die Auseinandersetzung mit diesem Thema findet sich in dem Standardwerk von Manfred Bruhn „Qualitätsmanagement für Dienstleistungen“. Es dient ihm als Basis und als Arbeitsgrundlage dafür, um sich mit den verschiedenen Modellen des Qualitätsmanagements in der Vermögensverwaltungspraxis auseinanderzusetzen.

„Die Herausforderung besteht allerdings darin,“ macht Juds klar, „sich auf wenige und dafür praxistaugliche Gestaltungsansätze zu konzentrieren, die zu mehr Kundenzufriedenheit führen und gleichzeitig die Vermögensverwaltung noch erfolgreicher machen können.“

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Zu Weihnachten ein A für AGfU

Von Dr. Oliver Everling | 23.Dezember 2013

Scope Ratings beurteilt IHS D Mittelstand (mit Volumen bis zu EUR 50 Millionen) der Aktiengesellschaft für Umsatzfinanzierung S.A. mit A; der Ausblick (Rating Outlook) wird mit „stabil“ angegeben. Die Inhaberschuldverschreibung mit Laufzeit bis Januar 2015 wurde von der Aktiengesellschaft für Umsatzfinanzierung („AGfU“) im Januar 2013 emittiert. Die Analyse erfolgt auf Basis der Methodik für Trade Receivables, berichtet die Agentur aus Berlin, und setzt sich primär aus qualitativen Kriterien zusammen.

„Die bewertete Schuldverschreibung ist durch einen revolvierenden Pool von Handelsforderungen aus Lieferungen und Leistungen mittelständischer deutscher Unternehmen besichert“, heißt es in der Ratingmitteilung von Scope. „Vom Gesamtnennbetrag bis zu EUR 50 Millionen sind gegenwärtig EUR 17 Millionen ausgeschöpft.“ Der Kupon der Schuldverschreibung ist variabel (1-Monats Euribor plus 1%).

Die Emittentin AGfU stellt eine Verbriefungsgesellschaft nach luxemburgischen Recht dar und handelt im Namen mehrerer Emissionscompartments. Diese stellen abgegrenzte Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der AGfU dar. Die Schuldverschreibung unterliegt deutschem Recht.

„Da sämtliche Handelsforderungen kreditversichert sind,“ argumentiert Stephan Ebe, Analyst bei der Scope Ratings GmbH, „stellt das Ausfallrisiko der Kreditversicherungsgesellschaft das Hauptrisiko auf Ebene der zugrundeliegenden Vermögensgegenstände dar. Ausschließlich Gesellschaften mit einem langfristigen Mindestrating von A+ sind zulässig.“

Im Rating finden nach Angaben der Ratingagentur weitere Restrisiken Berücksichtigung, beispielsweise durch die teils niedrige Bonität der Forderungsverkäufer und Kontrahentenrisiken sowie das Schlüsselpersonenrisiko innerhalb der Lux AG als Managementgesellschaft der Transaktion.

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Je länger der Horizont, desto besser die Perspektive

Von Dr. Oliver Everling | 23.Dezember 2013

Anleiheinvestoren haben ein äußerst schwaches Jahr 2013 hinter sich. „Auf der Suche nach attraktiveren Renditen, Kapitalschutz und aktienähnlichen Erträgen trafen sie auf gnadenlose Märkte“, kommentiert Robert M. Hall, MFS Institutional Fixed-Income Portfolio Manager. MFS Investment Management ist ein global ausgerichteter Vermögensverwalter mit Investmentbüros am Firmensitz in Boston/Massachusetts.

„Die Ergebnisse waren entsprechend enttäuschend. Anleihen litten unter dem enormen Anstieg der Treasury-Renditen und immer neuen Mittelabflüssen. In einigen Marktsegmenten wie Stadtanleihen und Emerging-Market-Anleihen ist diese Entwicklung noch immer nicht vorüber.“ Hall sieht noch keine Entwarnung: „Hinzu kam die geringe Liquidität am Sekundärmarkt, welche die Credit-Märkte noch immer plagt.“

Als all dies zu einer ungewöhnlichen positiven Korrelation zwischen Treasury-Renditen und Credit-Spreads führte, sei die ohnehin prekäre Lage noch schlimmer geworden. „Die Umkehr der üblicherweise negativen Korrelation drohte unsere Überzeugung in Frage zu stellen,“ skizziert Hall die Dramatik der Entwicklung, „dass die Credit-Spreads der beste Schutz der Anleger gegen steigende Zinsen sind. Selbst jetzt besteht noch das Risiko, dass sich die Spreads ausweiten, während die Staatsanleiherenditen steigen. Der Renditeanstieg dürfte aber geringer ausfallen als im Mai und im Juni.“

Nur wenige Anleiheinvestoren dürften das Jahr 2013 mit eindeutig guten Ergebnissen abschließen. „Mit 0,41 % Ende November ist der in US-Dollar abgesicherte Barclays Global Aggregate Index auf dem besten Wege zu seiner schlechtesten Jahresperformance seit 1994. Die Gewinner dieses Jahres könnten andere sein als anfangs angenommen“, spekuliert Hall. „Vor gar nicht langer Zeit waren Emerging-Market-Anleihen des Anlegers liebstes Kind.“ Nach einer relativ schwachen Wertentwicklung – insbesondere der „wackligen Fünf‘‘ Brasilien, Indonesien, Indien, Türkei und Südafrika – haftet Emerging-Market-Anleihen ein Makel an, den sie wohl eine Weile nicht abschütteln können.

Die augenscheinlich stabilen und verlässlichen US-Investmentgradeanleihen seien weniger volatil gewesen als viele andere Spread-Produkte. Dennoch hätten sie an Wert verloren und sich nur wenig besser entwickelt als US-Treasuries (47 Basispunkte Mehrertrag von Januar bis Ende November), die in diesem Jahr höchstwahrscheinlich das Schlusslicht sein werden.

„Andererseits waren High-Yield-Anleihen Anfang 2013 überbewertet und werden dies vermutlich auch Ende des Jahres sein. Dennoch haben sie bis zum 30. November recht ordentliche laufende Erträge von 6,87 % erzielt.“ Da stellt sich für Hall die Frage, ob die Coupons High Yield auch im nächsten Jahr retten können – trotz der Überbewertung, schwächerer Kreditkennziffern und weniger gläubigerfreundlichen Emissionsbedingungen.

„Mit einem ausreichend langen Anlagehorizont und dem Zinseszinseffekt vor Augen sind wir recht optimistisch. Üblicherweise verlieren oder gewinnen Anleihegläubiger nicht über ein Jahr oder gar zehn Jahre. In der Vergangenheit waren Anleihe-Baissen immer recht kurz“, gibt Hall Mut. In den 38 Jahren seit seinem Bestehen habe der Barclays US Aggregate Bond Index in 93 % aller Monate positive gleitende 12-Monats-Erträge erzielt, in 98% aller Monate positive 24-Monats-Erträge, in 99 % aller Monate positive 36-Monats-Ertrage und ausnahmslos immer positive 60-Monats-Erträge.

„Der bei steigenden Zinsen unvermeidbare Kursrückgang ist zwar für Anleihegläubiger ungünstig,“ verkennt auch Hall nicht, „aber es gibt einen Ausgleich. Die Wiederanlage der Coupons zu höheren Renditen kann am Ende zu einer höheren Langfristperformance führen – höher als wenn die Zinsen niedrig geblieben oder sogar noch gefallen wären. Wer also Geduld hat, wird wahrscheinlich feststellen, dass die Zeit für ihn arbeitet.“

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Fidor Bank setzt auf StockPulse

Von Dr. Oliver Everling | 20.Dezember 2013

StockPulse kooperiert ab sofort mit Brokertain.de der bankeigenen Handelsplattform der Fidor Bank AG aus München. StockPulse analysiert täglich mehrere 100.000 Nachrichten und Meinungen zu Aktien, Indizes, Währungen und Rohstoffen in sozialen Medien, fasst die Stimmungslage mit hoher Treffsicherheit zusammen und liefert börsentäglich wertvolle Handelssignale. Dieser Wissensvorsprung lässt sich für Anlage- und Tradingstrategien nutzen. StockPulse wurde im Mai 2011 von Stefan Nann und Jonas Krauß gegründet und hat seinen Sitz in Köln.

Ausgewählte Daten des Kölner Unternehmens stellt die Fidor Bank nun den Nutzern des Börsenspiels Brokertain zur Verfügung. Diese haben außerdem die Möglichkeit, das gesamte Angebot von StockPulse 14 Tage kostenlos zu testen.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Fidor Bank einen ausgesprochen innovativen Partner gewinnen konnten“, sagt Jonas Krauß, geschäftsführender Gesellschafter von StockPulse. „Sowohl für die Fidor Bank als auch für StockPulse spielt das Web 2.0 eine zentrale Rolle – deshalb passen wir sehr gut Nutzer von Brokertain.de können ab sofort unter anderem auf steigende oder fallende Kurse des Bitcoin setzen – ein Austausch von Bitcoins findet dabei nicht statt. Für den Vertrieb und die Kursfeststellung des Bitcoin arbeitet die Fidor Bank mit Kraken.com zusammen.

Neben der Bitcoin Battle wird das Angebot auf Brokertain.de mit Trendanalysen für Kursentwicklungen auf Basis von StockPulse Daten ergänzt. Matthias Kröner, CEO der Fidor Bank: „Unser langfristiges Ziel ist es, Innovationen wie neue Technologien, Services, Plattformen oder Apps auf dem Finanzmarkt aufzuspüren und diese unseren Geschäftspartnern und Privatkunden zur Verfügung zu stellen. Wir möchten als Fidor Bank das Wissen der Internet-Community zum Thema Finanzen ausnutzen. Aus der globalen Meinung lassen sich präzise Aussagen über mögliche Kursentwicklungen treffen.“

Mehr zu StockPulse und der Next Generation Finance findet sich in Oliver Everling und Robert Lempka (Herausgeber): Finanzdienstleister der nächsten Generation: Die neue digitale Macht der Kunden, 1. Auflage Frankfurt am Main 2013, Frankfurt School Verlag, 462 Seiten, ISBN 978-3-940913-62-3.

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Commerzbank wählt oekom research als Partner für die nachhaltige Vermögensverwaltung

Von Dr. Oliver Everling | 20.Dezember 2013

Vor dem Hintergrund eines wachsenden Interesses an nachhaltigen Kapitalanlagen erweitert die Commerzbank ihr Angebot im Bereich der nachhaltigen Vermögensverwaltung, berichtet die oekom research AG in ihrem Newsletter. Mit ihrem Newsletter informiert die Agentur aus München ihre Kunden und Netzwerkpartner regelmäßig über aktuelle Entwicklungen auf dem Markt für nachhaltige Investments und in ihrem Hause.

„Ethische und ökologische Investments entsprechen zunehmend den Werteprinzipien vieler Investoren und Institutionen und fördern die Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit“, erläutert Peter Körndl, Senior Portfoliomanager bei der Commerzbank, die Motive der Bank, sich hier stärker zu engagieren. „Wir freuen uns, mit oekom research einen Partner gefunden zu haben, der uns bei der Gestaltung unseres Angebots kompetent begleitet.“

Im Rahmen der nachhaltigen Vermögensverwaltung der Commerzbank wird in den jeweiligen Assetklassen ausschließlich in Einzelwerte investiert, die den oekom Prime Status aufweisen und nicht gegen die Ausschlusskriterien verstoßen. Darüber berichtet die oekom research AG in ihrem aktuellen Newsletter.

Anlagen in ETFs im Rahmen dieses Ansatzes erfolgen optional und nur, sofern diese auf anerkannten Nachhaltigkeitsindizes basieren. Peter Körndl: „Mit diesem Ansatz bieten wir ein Portfolio mit hoher Transparenz und unseren Kunden die Möglichkeit, an der Kapitalmarktentwicklung zu partizipieren und dies mit dem Bewusstsein, überwiegend in Werte zu investieren, die sich durch nachhaltiges Wirtschaften auszeichnen.“

Die nachhaltige Vermögensverwaltung steht Privat- und Firmenkunden der Commerzbank zur Verfügung – und natürlich auch allen, die jetzt Commerzbank Kunde werden. Darüber hinaus können auch im klassischen Wertpapierdirektgeschäft auf Wunsch die oekom Ratings der jeweiligen Emittenten mitgeliefert werden, wodurch der Beratungsansatz der Commerzbank einen deutlichen Mehrwert erfährt.

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Weniger Insolvenzen in 2014 erwartet

Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2013

Der von der schwedischen Gruppe Bisnode errechnete Deutschland-Index gibt aktuell ein positives Signal, bündelt er doch die Ausfallwahrscheinlichkeit aller deutschen Unternehmen in einer Zahl und gibt damit Auskunft über die Entwicklung der Unternehmen im Besonderen sowie der Wirtschaft im Allgemeinen. Erhöht sich die Ausfallwahrscheinlichkeit, dann steigt der Index, verbessert sich die Lage bei den prognostizierten Unternehmensfällen, dann sinkt der Index.

Referenzgröße ist der Wert 100, der die erwarteten Ausfälle am 31. Dezember 2010 darstellt. Der Index basiert damit im Vergleich zu vielen anderen Konjunkturzahlen nicht auf Befragungen, sondern auf mathematisch-statistischen Analysen und Berechnungen. Der Index ist Teil der Analyse-Reihe „Wir vermessen Deutschland“ und gibt einen regelmäßigen Einblick in die deutsche Unternehmerlandschaft.

Im November lag der Bisnode Deutschland-Index, der die Ausfallwahrscheinlichkeit aller deutschen Unternehmen prognostiziert, bei 87,3 Prozent und damit um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat (Oktober 2013: 88,7%). Bisnode sieht damit eine sinkende Anzahl von Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft für die kommenden 12 Monate voraus.

Für den Darmstädter Wirtschaftsinformationsdienst bestätigt sich damit der Trend der konstanten Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in den deutschen Unternehmen. Auch ein Blick auf den langfristigen Verlauf des Index scheint die These der konstant sinkenden Anzahl an möglichen Ausfällen in der deutschen Wirtschaft zu bestärken. Seit seinem Höchststand von Januar 2013 (92,18 %) hat sich der Index in einem stabilen korridorartigen Verlauf nach unten eingependelt. Aktuell liegt der Deutschland-Index auch weiterhin deutlich unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010.

Der Bisnode Deutschland-Index setzt den Hoppenstedt360 Deutschland-Index fort, der seit September 2011 monatlich veröffentlicht wird. Bisnode errechnet und liefert für nahezu jedes der 4,7 Millionen deutschen Unternehmen einen Bonitätsindex. Der Bonitätsindex drückt die Ausfallwahrscheinlichkeit aus, das heißt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen innerhalb der nächsten 12 Monate entweder insolvent wird oder seine Geschäftstätigkeit einstellt, ohne zuvor alle Gläubiger bezahlt zu haben.

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Ranking der Ratingagenturen

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2013

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA veröffentlicht erstmals die Marktanteile 2012 der nach der EU-Verordnung registrierten Ratingagenturen. Aus diesen lässt sich folgende Rangliste der Ratingagenturen erstellen (Marktanteile in Prozent):

 

1. Moody’s 34,75
2. Standard & Poor’s 34,61
3. Fitch 17,66
4. Economist Intelligence Unit Ltd 4,65
5. CERVED Group S.p.A. 2,60
6. DBRS Ratings Limited 0,97
7. Feri EuroRating Services AG 0,81
8. ICAP Group SA 0,77
9. AM Best Europe-Rating Services Ltd. (AMBERS) 0,72
10. Creditreform Rating AG 0,49
11. Axesor S.A. 0,39
12. CRIF S.p.A. 0,34
13. GBB-Rating Gesellschaft für Bonitätsbeurteilung mbH 0,33
14. ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur GmbH 0,30
15. Euler Hermes Rating GmbH 0,20
16. Capital Intelligence (Cyprus) Ltd 0,16
17. Scope Credit Rating GmbH 0,10
18. Spread Research SAS 0,09
19. ARC Ratings, S.A. 0,04
20. BCRA-Credit Rating Agency AD 0,02
21. Dagong Europe Credit Rating Srl (Dagong Europe) 0,01
22. European Rating Agency, a.s. 0,01

 

(Quelle: ESMA)

Die Marktanteile der Ratingagenturen auf den Plätzen 21 und 22 werden mit jeweils unter 0,01 % angegeben. Ferner sind Rundungsfehler zu beachten.

Die Berechnung der Marktanteile von Ratingagenturen kann anhand verschiedener Maßstäbe erfolgen – dies macht jedes Ranking von Ratingagenturen angreifbar. Mehr dazu im RatingReport „Ranking der Ratingagenturen“ (info@everling.de).

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Aurubis verkraftet Ergebnisrückgang

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2013

„Auf der Rohstoffseite gehen wir bei den für uns besonders wichtigen Kupferkonzentraten im nächsten Jahr von einer guten Marktlage und damit einer guten Mengenversorgung sowie“, sagt Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender von Aurubis AG, „einem deutlich verbesserten Schmelz- und Raffinierlohnniveau aus.“ Willbrandt kommentiert das Geschäftsjahr 2012/2013 seiner Gesellschaft. „Was die Altkupfer- und Schwefelsäuremärkte angeht, sind wir weniger zuversichtlich: Für Schwefelsäure ist eine günstigere Marktlage bis auf weiteres nicht absehbar, für die Altkupfermärkte erwarten wir eine Verbesserung des Marktumfeldes, sind aber unsicher, wann diese erfolgt. Für komplexe Recyclingrohstoffe dürfte die Verfügbarkeit bei wachsender Beschäftigung der Verarbeitenden Industrie zunehmen.“

Der Weltkupfermarkt werde voraussichtlich über weite Teile des Jahres 2014 von einer guten Nachfrage nach Kathoden gekennzeichnet sein. „Der Kupferpreis ist aus heutiger Sicht gut unterstützt. Es spricht viel dafür,“ glaubt Willbrandt, „dass er ein Aufwärtspotenzial hat, wenn auch bei insgesamt volatiler Entwicklung.“

Im Produktbereich sieht er die Gesellschaft auch im neuen Geschäftsjahr in Europa einem schwierigen Marktumfeld gegenüber. Durch die laufende Restrukturierung im Bereich Flachwalzprodukte erwarten die Manager von Aurubis vor allem in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres eine verbesserte Wettbewerbsposition.

„Wir haben 2013 unsere Konzernstrategie überarbeitet und neu gefasst. Sie gibt uns den Handlungsrahmen für weitere Schritte vor. Wir arbeiten weiter daran, unsere Position auf den Rohstoffmärkten zu verbessern und unsere Kompetenz in der Verarbeitung komplexer Einsatzstoffe auszubauen“, gibt Willbrandt die Richtung vor.

„Aurubis verfügt insgesamt über gute Voraussetzungen, um sich auch in dem anhaltend herausfordernden Umfeld der kommenden Jahre gut behaupten zu können. Im neuen Geschäftsjahr werden wir Wachstumschancen und positive Marktentwicklungen nutzen. Auch wenn das erste Quartal noch durch den Großstillstand in Hamburg und die Restrukturierung des Flachproduktbereichs belastet sein wird, sind wir zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2013/14 zu deutlich verbesserten Ertragsniveaus zurückkehren zu können“, sagt Willbrandt.

Mit Finanzverbindlichkeiten von rund einer halben Milliarde Euro stellt sich bei Aurubis zwar nicht aufgrund von emittierten Anleihen, wohl aber aufgrund des Hebeleffektes die Frage nach dem Credit Rating des Konzerns. Die Finanzverbindlichkeiten wurden gegenüber dem Vorjahr kräftig ab- und die Eigenkapitalquote ausgebaut. Veröffentlichte Credit Ratings von registrierten Ratingagenturen gibt es zurzeit nicht.

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„Dunkle Wolke“ über Norwegen

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2013

Die Abhängigkeit vom Öl bringt es mit sich: Zur Zeit hängt eine dunkle Wolke über Norwegen und viele Analytiker sagen, daß das Land möglicherweise vor der größten Wirtschaftskrise bis dato steht.Viele dieser Analysten prognostizieren, daß Europas andauernde Schuldenkrise einen Einfluss auf die norwegische Krone hat, wenn die Wirtschaft sich nicht mehr vollständig von dem kürzlichen Tief erholt. Dennoch wird vorausgesagt, daß die norwegische Wirtschaft in den kommenden 12 Monaten wieder wachsen wird, doch die Wachstumsrate von 2 Prozent steht im Schattem der 3,4 Prozent des vergangenen Jahres, und die Regierung zeigt sich größtenteils besorgt. Darüber berichtet Philipp Glenewinkel, England.

Die Begründung dieser Umstände liegt in Norwegens zu großem Vertrauen in die Ölreserven, und als Folge sagte Norwegens Finanzminister Siy Jensen, dass die Regierung nun als Priorität festgelegt hat, die Abhängigkeit vom küstennahen Ölsektor zu reduzieren. Derzeit macht Öl ein Fünftel von Norwegens Wirtschaft aus und Jensen – der erst letzten Monat ins Amt trat – ist besorgt über ein zu großes Vertrauen ins Öl und die Kosten.

Norwegens Sorgen um das Öl zeigten den Wirtshaftsückgang des Landes schon während der letzten 12 bis 18 Monate. Letztes Jahr noch lobten Analysten weltweit Norwegens Stärken und bezeichneten es als „den aufstrebenden Stern Europas“. Diese Aussagen hatten jedoch ihre Grundlage, argumentiert Philipp Glenewinkel. Norwegen hatte Europas best-funktionierende Wirtschaft des Jahres 2012 mit expandierenden 3,4 Prozent als eine direkte Folge rekordverdächtiger Ölinvestitionen.

Trotz eines Rückgangs, seitdem diese Zahlen veröffentlicht wurden, gibt es noch Grund zum Optimismus und eine Überzeugung, dass Norwegen wieder unter seiner ökonomischen dunklen Wolke hervorkommt. Obwohl die Wirtschaft in den ersten zwei Quartalen des Jahres stillstand, gibt es für die nächsten Monate Voraussagen über ein Wachstum von 2 Prozent und, wenn Norwegen es schafft, seine Abhängigkeit vom Öl zu verringern, sollte dieser partielle Aufschwung ein andauernder werden.

Es scheint, dass eine verringerte Abhängigkeit vom Öl die Nicht-Öl-Exporte stärken und den Haushaltsverbrauch verbessern wird, weil es auch zwei Gebiete gibt, denen es nicht möglich war, mit dem Ölsektor zu konkurrieren, und die ebenso landesweit mit einem Preisabfall im Immobiliensektor zu kämpfen hatten.

„Trotz aller positiven Zeichen darf man nicht vergessen,“ so Philipp Glenewinkel,  „daßss die dunkle Wolke Norwegen wieder zurück in den Sumpf der europäischen Schuldenkrise ziehen könnte. Die Zentralbank bleibt besorgt um mangelnde Investitionen und erhöhte Lohnkosten und die Versprechen der neuen Regierung, die Steuern zu senken, was die kränkelnden Wirtschaftsprognosen nur unterstützt.

Zusammenfassend gesagt, sollte die Reduzierung von Norwegens Ölabhängigkeit ein Grundpfeiler sein, um wieder zu einer stabilen Wirtschaftslage zu gelangen, und wenn es funktioniert, könnte Norwegens Ökonomie wieder das Rekordhoch des Jahres 2012 erreichen. Wenn die Regierung jedoch scheitert, könnte Norwegen von der Schuldenkrise erfasst werden.“

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Dickere Gewinnpolster offener Immobilienfonds

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2013

Die Gewinnpolster offener Immobilienfonds betrugen 2010 im Durchschnitt 3,4 % des Fondsvermögens. 2013 stiegen sie auf 3,6 %, berichtet Sonja Knorr von der Scope Analyrische GmbH. Die sogenannten Vortragsbeträge können als Reserven für künftige Ausschüttungen dienen.

„Offene Immobilienfonds schütten in der Regel nicht die gesamten Erträge eines Geschäftsjahres aus“, erläutert Knorr. „Häufig wird ein Teil davon auf das neue Geschäftsjahr vorgetragen. Die aktiven Fonds haben unterschiedlich hohe Polster aus Vortragsbeträgen aufgebaut. Diese reichen von 0,4% bis zu 12,3% des aktuellen Fondsvermögens. Den höchsten Vortragsbetrag von 12,3% hat der grundbesitz europa angesammelt, an zweiter Stelle kommt der INTER ImmoProfil mit 8,0%. Platz drei erreicht der UniImmSc o: Deutschland mit 6,4%. In absoluten Zahlen entspricht dies beispielsweise 566 Mio. Euro beim UniImmo: Deutschland und 452 Mio. Euro beim grundbesitz europa.“

Am anderen Ende der Skala kommen der Deka-ImmobilienGlobal mit 0,4%, der UBS (D) Euroinvest mit 0,5% und der WERTGRUND WohnSelect D mit 1,0%. Die Auswertung basiert auf dem jeweils letzten veröffentlichten Geschäftsjahresbericht der Fonds.

Zum Hintergrund: Die Vortragsbeträge werden verwendet, um die Ausschüttungen an die Anleger zu glätten. Die meisten Fonds schütten über viele Jahre pro Anteilschein den exakt gleichen Betrag aus. Beispielsweise zahlte der hausInvest an seine Anleger über mehrere Jahre genau 1,75 Euro pro Anteilschein aus. Relevant wird der Vortragsbetrag, wenn die Erträge eines Geschäftsjahres niedriger als erwartet ausfallen. Der Vortrag erlaubt es dem Fondsmanagement dann trotzdem, die Ausschüttung konstant zu halten.

Die Fonds mit den höchsten Vorträgen sind nach Angaben der Scope Analysis grundbesitz europa (12,3%), INTER ImmoProfil (8,0%) und UniImmo Deutschland (6,4%).

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