Aareal Bank im Halbjahr auf Rekordkurs

Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2013

Die Aareal Bank erzielte im zweiten Quartal einen Vorsteuergewinn von 45 Mio. Euro, der auf dem Niveau des Vorjahresquartals und nur leicht unter dem des Vorquartals liegt. Die Bank hat damit abermals ein solides, weil stabiles Quartalsergebnis erzielt und die Jahresprognose bestätigt. Trotz eines stagnierenden Quartalsergebnisses kommt die Bank nach den ersten sechs Monaten auf ein Vorsteuerergebnis von bereits 92 Mio. Euro, wodurch für das Gesamtjahr der 2011 erreichte Rekord von 185 Mio. Euro in Reichweite rückt.

Die Belastungen aus dem Niedrigzinsniveau, hier vor allem die unter Druck stehende Einlagenmarge, und die relativ hohe Cash-Position, werden durch relativ hohe Margen im ohnehin kräftigeren Kreditgeschäft mehr als ausgeglichen, was sich in einem steigenden Nettozinsergebnis widerspiegelt. Den Anstieg der Einlagenbasis beurteilen wir“, berichtet Jörg Birkmeyer aus dem Fixed Income Research, Financials & Structured Credits, der DZ BANK AG
Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, „trotz der daraus resultierenden Belastungen als einen positiven, die Bonität begünstigenden Faktor.“

Das Bruttovolumen der Not leidenden Darlehen (NPL) sei seit Jahresende 2012 um 152 auf 675 Mio. Euro gesunken. Der deutliche Rückgang sei auf die Ablösung eines größeren Not leidenden Darlehens in Großbritannien zurückzuführen. Bei einem in etwa unveränderten Immobilienkreditvolumen sei die NPL-Quote mit 2,8% auf den niedrigsten Wert seit 2009 gesunken – ein auch im internationalen Vergleich der Immobilienfinanzierer niedriger Wert, so der Kommentar der DZ BANK.

Die Core Tier 1 Quote – ohne Stille Einlagen des SoFFin und Hybridkapital – sieht die DZ BANK bei 12%; die von der Aareal Bank geschätzte pro-forma Basel III CET1 Quote liegt einen Prozentpunkt darunter.

„Wir bewerten die unbesicherten Senior-Anleihen der Aareal Bank vor dem Hintergrund des erreichten Spreadniveaus als Underperformer, d.h. wir gehen davon aus, dass ihre Performance schlechter ausfallen sollte als die des Marktdurchschnitts. Erschwert wird die Klassifizierung allerdings“, warnt Birkmeyer, „durch den Umstand, dass die Aareal Bank nur wenige liquide Anleihen ausstehen hat, die ein aussagekräftiges Bild liefern könnten.“

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Masterflex SE: Nachfrage und Wachstum ziehen wieder an

Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2013

Im ersten Halbjahr konnte die Masterflex SE wieder an den Wachstumskurs der letzten Jahre anknüpfen, berichtet die Gesellschaft aus Gelsenkirchen. „Alleine in Q2 stieg der Umsatz des Herstellers von Hightech-Schläuchen und -Verbindungssystemen um plus 6,4 Prozent. Unter dem Strich betrug der Umsatz nach einem schwachen Start in Q1 in den ersten sechs Monaten 29,0 Mio. Euro; das sind 2,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.“

Dr. Andreas Bastin, Masterflex-Vorstandsvorsitzender: „Trotz aller Molltöne aus dem europäischen Wirtschaftsraum wachsen wir weiter. Das ist eine klare Bestätigung unserer Strategie. Unsere Internationalisierung zeigt erste, deutlich messbare Erfolge. Gleichwohl werden wir in unseren Anstrengungen nicht nachlassen. Denn zum globalen Marktführer in unseren Spezialmärkten haben wir noch eine Wegstrecke vor uns. Jetzt sind wir in Vorleistung getreten –vor allem mit dem Aufbau des Vertriebes. Diese Vorleistung wird sich jedoch nach und nach in steigendem Umsatz auszahlen.“ Vorübergehend seien diese Vorlaufkosten der Internationalisierung aber unabdingbar, um langfristig erfolgreich zu sein.

Auch bei der zweiten Säule der Wachstumsstrategie konnte die Masterflex Group wieder einen Meilenstein erreichen, heißt es in der Erfolgsmeldung: Der im Frühjahr auf den Markt gebrachte, innovative PA Duopart® Schlauch wurde von den Kunden gut aufgenommen. Das Besondere an dem Polyamid-Schlauch: Dank eines speziellen Herstellungsverfahrens ist der Schlauch in regelmäßigen Abständen, aber nicht über die gesamte Länge verschweißt. Dies sei für dichte Übergänge zu Steckverbindungen gerade bei pneumatischen Applikationen sehr wichtig.

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AA für WestInvest TargetSelect Hotel

Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2013

Scope hat den Immobilienspezialfonds, der sich auf Hotelimmobilien fokussiert, zum ersten Mal bewertet. Das sehr gute Ratingergebnis beruht im Wesentlichen auf dem stark überdurchschnittlichen Abschneiden des Immobilienportfolios.

Das Nettofondsvermögen lag zum Analysestichtag bei 120 Mio. Euro. Das Portfolio besteht aus vier Hotelimmobilien. Davon liegen zwei in Deutschland (Frankfurt am Main/Essen), eine in den Niederlanden (Amsterdam) und ein Objekt in Großbritannien (London). Das von Scope vergebene Rating AA stellt derzeit einer der besten Bewertungen im Segment der offenen Immobilienfonds dar.

„Die sehr gute Gesamtbewertung ist wesentlich auf die hohe Qualität des Immobilienportfolios zurückzuführen“, heißt es in der Ratingbegründung von Scope. „Insbesondere bei den Vermietungsparametern erhält der Fonds durchgehend Höchstnoten. Hervorzuheben ist die Vermietungsquote von 100 Prozent und die Tatsache, dass mehr als 99 Prozent der Mietverträge noch länger als zehn Jahre laufen.“

Des Weiteren bewertet Scope die strukturellen Parameter des Fonds (Objektalter und Objektgröße) als sehr gut. Unterdurchschnittlich fällt die Bewertung dagegen im Bereich Diversifikation aus, was auf die geringe Objektanzahl und die geringe Anzahl an Investitionsländern zurückzuführen ist.

Positiv beurteilt Scope die geplanten Investitionen in Budgethotels, da die Erweiterung des Investitionsspektrums die Diversifikation erhöht. Bislang wurde überwiegend in 4-Sterne-Hotels investiert. Dieses Segment zeigt grundsätzlich höhere Volatilität.

In Bezug auf die Finanzstruktur sieht Scope Risiken aufgrund der sehr hohen Kreditquote (39,6% per 31.01.2013). Risikomindernd sind nach Ansicht von Scope hingegen der geringe Anteil ungesicherter Währungspositionen und die Rückstellungspraxis für latente Steuern.

Das Management hat eine ambitionierte Wachstumsstrategie mit umfassenden Zukäufen für den Fonds formuliert. Die Ankaufskonkurrenz aktuell ist vergleichsweise hoch, da eine hohe Nachfrage nach Hotelobjekten mit gesicherter Vermietungssituation besteht. Scope beurteilt die Umsetzung dieser Strategie als herausfordernd.

Die WestInvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH gehört zum Geschäftsfeld Immobilien der DekaBank, das in einem separaten Asset Management Rating von Scope mit der Note AA+ (sehr hohe Qualität) bewertet wurde. Die Assets under Management liegen bei 25,24 Mrd. Euro.

Der WestInvest TargetSelect Hotel ist Teil des WestInvest-Baukastensystems und fokussiert sich auf die Nutzungsart Hotel. Das WestInvest-Baukastensystem besteht aus drei Immobilienspezialfonds und einem offenen Immobilienpublikumsfonds (WestInvest ImmoValue). Während sich die drei Spezialfonds jeweils auf die Nutzungsarten Einzelhandel, Hotel und Logistik konzentrieren, investiert der WestInvest ImmoValue schwerpunktmäßig in Büroimmobilien. Investoren wird mit dem Baukastensystem eine Diversifikation über die wichtigsten Nutzungsarten ermöglicht.

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Mit Franchising selbständig

Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2013

Trotz geringerer Gründungsaktivität wächst die deutsche Franchise Branche ungebrochen und mit ihr der Finanzierungsbedarf, analysiert Prof. Dr. Diethard B. Simmert, u.a. bekannt von der International School of Management. „Dieses Wachstumspotenzial ist eine Chance für bereits im Franchise-Bereich tätige Kreditinstitute“, folgert Simmert.

Die Branche frage aktuell die klassische Kreditfinanzierung über Sparkassen besonders nach. Die bereits in vielen Städten vertretene Back-Factory, gibt Simmert ein Beispiel, gehört aktuell zu den stark expandierenden Franchise-Unternehmen.

Das Gründungsgeschehen in Deutschland habe einen neuen Tiefpunkt erreicht, analysiert Simmer weiter. Nach Angaben der KfW-Gründungsmonitor 2013 hätten sich im vergangenen Jahr nur 775.000 Menschen in Deutschland selbstständig gemacht. Das entspreche einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um rund sieben Prozent (2011: 835.000 Gründungen). Von diesen Gesamtgründungen seien 315.000 Vollzeitgründer (Vorjahr: 381.000) und 460.000 Nebenerwerbsgründer (Vorjahr: 454.000) gewesen.

„Angesichts dieses eklatanten Rückgangs der Gründungsaktivität hat sich auch der durch Neugründungen hervorgerufene direkte Bruttobeschäftigungseffekt reduziert und zwar um 14 Prozent auf 383.000 vollzeitäquivalente Stellen“, so Simmert.

Hauptgründe für den Rückgang sind für die KFW: schwache Konjunktur, gute Arbeitsmarktlage sowie Änderungen in der Existenzgründungsförderung durch die Bundesagentur für Arbeit. Bürokratische Hürden, Belastungen der Familie, finanzielle Risiken sowie Finanzierungsschwierigkeiten gelten als weitere Hemmnisse. Auch für das laufende Jahr erwartet die KfW keine Belebung auf dem Markt für Existenzgründungen. Vielmehr gehe sie von einer Seitwärtsbewegung aus, berichtet Simmert, wobei Veränderungen der Arbeitsmarktsituation aber auch kurzfristig eine Trendumkehr hervorrufen können.

Die Selbständigkeit „aus der Not“ dürfte, so kann aus der Analyse von Simmert gefolgert werden, weicht dem sichereren Weg in die Selbständigkeit mit Partnern, wie für Franchising-Konzepte typisch sind.

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Bilfinger weiter auf Vorjahresniveau?

Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2013

Bei Bilfinger verharrte die Leistung im Q2 im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 2.171 Mrd. Euro nahezu auf gleichem Niveau (Q2 2012: 2.167 Mrd. Euro), berichtet die Bayerische Landesbank, Volkswirtschaft & Research.

„Dabei verschob sich die Verteilung der Leistung vom Bau hin zu den Service-Bereichen. Der Bereich Industrial Services konnte dabei einen Leistungszuwachs von 9,5% auf 1.030 Mrd. Euro verzeichnen,“ stellt die BayernLB in ihrem Corporate Bond Daily klar, „während der Bau Einbußen von 25,1% auf 271 Mio. Euro hinnehmen musste.“

Das bereinigte EBITA reduzierte sich um 2 Mio. Euro auf 96 Mio. Euro. Der Ausblick für 2013 sei bestätigt worden (Verbesserung der Leistung, des bereinigten EBITA, des bereinigten Konzernergebnisses aus fortgeführten Aktivitäten sowie der Margen).

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Hat Blessing sein Pulver verschossen?

Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 8.August 2013

Die Commerzbank hat im zweiten Quartal ein operatives Ergebnis von 78 Mio. Euro erzielt, das ist zwar besser als im Vorquartal, wo die Bank ein Minus von 27 Mio. Euro auswies, aber bedeutend schlechter als im Vorjahreszeitraum: Hier generierte das gelbe Institut ein Ergebnis 347 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr hat sich das Ergebnis bedingt durch die Nettozuführung zur Risikovorsorge im Kreditgeschäft (plus 30,5% auf 804 Mio. Euro) gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 547 Mio. Euro fast halbiert. Unterm Strich blieb ein Verlust von 51 Mio. Euro, deutlich schlechter als im Vorjahr, wo ein Gewinn von 625 Mio. Euro anfiel.

Wenn man zudem die Ergebnisse vergleichbarer Wettbewerber in Europa hinzuzieht, dann wird ersichtlich, wie schlecht die Commerzbank operativ dasteht. Ganz zu schweigen von der strategischen Positionierung, hier ist derzeit immer noch keine nachhaltige Geschäftsstrategie festzustellen. Zu oft wurde diese verworfen und Prognosen nicht eingehalten. Nun schreibt das Management um den angeschlagenen CEO Martin Blessing zum wiederholten Mal, dass die Bank das zweite Halbjahr 2013 dazu nutzen werde, die strategische Agenda weiter konsequent umzusetzen. So sollen Investitionen zur Steigerung der Ertragskraft durch das strikte Kostenmanagement finanziert werden. Hier drängt sich allerdings die Frage auf, ob man mit striktem Kostenmanagement allein auf der operativen Ebene vorankommt. Es spricht vieles dafür, dass auch dieser Strategieschwenk nicht die erhofften Effizienzsteigerungen bringen wird, denn steigende Erträge und weiteres Wachstum sind nicht nur über sinkende Kosten, sondern vielmehr über Marktanteilsgewinne zu erzielen.

So will die Commerzbank, die in ihren gut 1.200 Filialen zuletzt kaum noch Geld verdiente, bis 2015 im Privatkundengeschäft 1.800 Vollzeitstellen streichen. Daneben hat das kriselnde Institut erhebliche Umbau- und Kostensenkungsmaßnahmen angedeutet, wobei die Axt vor allem im Privatkundengeschäft angelegt werden soll. Dass nunmehr angeblich zwei Vorstände im ohnehin überdimensionierten Vorstand ihren Job verlieren sollen, ist nur reine Symbolik. Blessing hat nicht nur die Arbeitnehmer, sondern zu oft auch die Anteilseigner enttäuscht und ist mehr durch Missmanagement als durch Weitsicht aufgefallen. Falls der Vorstand abgespeckt werden soll, sollte Blessing nicht vergessen, sich selbst zu eliminieren und von Board gehen, denn dieser Manager hat sein Pulver längst verschossen.

Positiv ist immerhin anzumerken, dass im Segment Privatkunden im ersten Halbjahr 2013 rund 100.000 Kunden hinzugewonnen wurden. Gleichwohl blieb in diesem Zeitraum nur ein mickriges operatives Ergebnis von 123 Mio. Euro übrig. Noch düsterer als im Retailbanking sieht es bei der Mittelstandsbank aus, wo das operative Ergebnis mit 542 Mio. deutlich hinter dem des Vorjahres bei 874 Mio. Euro zurückging. Einziger Lichtblick war das Segment Corporates & Markets: Dank des guten Kapitalmarktumfelds und der der Marktbewertung eigener Verbindlichkeiten erhöhte sich der operative Gewinn von 77 Mio. Euro im Vorjahr auf 524 Mio. Euro.

Auch der Ausblick ist angesichts der Lasten, die das Institut mit sich rumschleppt, alles andere als verheißungsvoll. So stieg die Risikovorsorge infolge des beschleunigten Portfolioabbaus im Segment Non-Core Assets (NCA) – dort schlummert noch ein Exposure (inkl. Problemkredite) von 124 Mrd. Euro (CRE 40 Mrd. EUR, Shipping 12 Mrd. Euro) in der Kernbank. Der operative Verlust im Segment NCA betrug 473 Mio. Euro. Das Problem hierbei ist, dass die Verluste im NCA-Segment bis 2016 anhalten dürften.

Während die Kapitalquote gemäß den Basel III-Übergangsregeln mit 10,3% ganz ordentlich ist, ist das Leverage Ratio mit 4,0% zu hoch, wohl wissend, dass der Baseler Ausschuss eine Verschuldungsquote von nicht höher als 3 % vorsieht. Dazu passt, dass die Bilanzsumme lediglich um 5% auf 637 Mrd. Euro reduziert wurde und die Aufwandsquote mit 71,7% im internationalen Vergleich nach wie vor zu hoch ist. Da die Bank weiterhin mit einer strukturellen operativen Schwäche zu kämpfen hat, dürfte der Gewinnausblick weiter volatil und schwer einschätzbar bleiben. Hinzu kommt, dass ein weiterer Kapitalverzehr durch noch anfallende Verluste nicht ausgeschlossen werden kann. Insofern ist es nicht nachvollziehen, warum die Börse die Zahlen zeitweilig mit einem Kursplus von 13 % auf 7,49 Euro quittierte.

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Suche nach Schwarz in roten Zahlen

Von Dr. Oliver Everling | 8.August 2013

Im Falle der Commerzbank AG ist dies schon eine Erfolgsmeldung: Die Commerzbank konnte im zweiten Quartal einen, wenn auch geringen, Gewinn von 43 Mio. Euro ausweisen und sich damit gegenüber dem Ergebnis des ersten Quartals (-94 Mio. Euro), in dem hohe Restrukturierungskosten gebucht wurden, verbessern. Die Analysten aus der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank im Fixed Income Research, Financials & Structured Credits, messen den Erfolg jedoch auch am Ergebnis des zweiten Quartals 2012 (275 Mio. Euro). Diesem gegenüber ist ein Ergebniseinbruch von 84% zu verzeichnen. Auch das Halbjahresergebnis sei mit einem Verlust von 51 Mio. Euro deutlich schlechter ausgefallen als das des Vorjahres (625 Mio. Euro).

Für den Ergebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr werden in weiten Teilen wieder einmal „Sondereffekte“ verantwortlich gemacht, wie die Restrukturierungsaufwendungen und den Verkauf des CRE Portfolios in Großbritannien. Doch auch das schwächere Zinsergebnis und eine gestiegene Risikovorsorge haben das Ergebnis belastet.

„Die Eigenkapitalquoten der Commerzbank haben sich durch die Kapitalerhöhung im Mai verbessert“, lobt Corinna Dröse von der DZ BANK AG das Ergebnis. „Die Core Tier 1 Ratio nach Basel II ist auf 12,1% gestiegen. Die Basel III Common Equity Tier 1 Ratio (CET1) ist unter Berücksichtigung der Übergangsregeln im zweiten Quartal von 10,1% auf 10,3% gestiegen.“

Die Commerzbank habe es geschafft, im zweiten Quartal einen Gewinn zu erzielen. Jedoch haben alle Segmente der Kernbank mit Ausnahme des C&M im ersten Halbjahr schlechter abgeschnitten als im Vorjahr, was auf anhaltenden Ertragsdruck deutet. „Gleichzeitig bleiben die Verluste im NCA und im Bereich Konsolidierung hoch,“ so Dröse, „so dass die Rentabilität der Gesamtbank stark belastet ist.

Insgesamt habe sich die Commerzbank darum bemüht, die Erfolge bezüglich der Kapitalausstattung in den Vordergrund der Berichterstattung zu rücken. Zunächst werde die zukünftige Kapitalanforderung unter Basel III erfüllt. „Dabei bleibt jedoch zu berücksichtigen,“ so Dröse, „dass die interne und externe Kapitalgenerierungsfähigkeit aufgrund der geringen Rentabilität stark beeinträchtigt ist. Dies bleibt vor dem Hintergrund, dass ein weiterer Kapitalverzehr durch noch anfallende Verluste nicht ausgeschlossen werden kann, eines der dringendsten Probleme der Commerzbank.“

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Innovationsscout sucht mögliche Preisträger

Von Dr. Oliver Everling | 7.August 2013

Das F.A.Z. Institut konnte Dr. Holger Bengs als „Innovationsscout“ gewinnen. Dr. Holger Bengs, CEO and Managing Partner der BCNP Consultants GmbH, macht nicht nur als Innovationsscout des F.A.Z. Institutes, sondern auch als Mitglied des Beirats des Wirtschaftsclub Rhein-Main auf den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft aufmerksam.

„Dieser renommierte Innovationspreis ist der erste Innovationspreis der Welt und wird seit 1980 regelmäßig für die bedeutendsten wissenschaftlichen, technischen, unternehmerischen und geistigen Innovationen vergeben“, erläutert Bengs sein Engagement für den Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft.

Der Innovationspreis wird in 4 Kategorien vergeben: Startup, Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU), Großunternehmen und Innovative Personalkonzepte. Die aktuelle Bewerbungsfrist dauert noch bis 10. Oktober 2013 an. Die Bewerbung ist ausschließlich online unter www.innovationspreis.com möglich.

„Nutzen Sie Ihre Chance als Unternehmer und als Multiplikator,“ ruft Bengs auf, „Unternehmer in Ihrem Umfeld auf diesen bedeutenden Preis und eine Teilnahme aufmerksam zu machen und vielleicht sogar als Unterstützer zu begleiten.“

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Triple R – Rendite, Risikomanagement und Regulierung

Von Dr. Oliver Everling | 7.August 2013

Alceda Asset Management GmbH hat am 31.07.2013 bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Lizenz als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) beantragt. Hintergrund sind der Ausbau des internationalen Geschäfts von Alceda sowie die regulatorischen Änderungen, die sich im Zuge der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) ergeben. Für den bislang weitgehend unregulierten Bereich der geschlossenen Fonds gelten unter dem KAGB neue Vorgaben für die Bereiche Risiko- und Portfoliomanagement, Administration und Vertrieb. Aufgrund der Komplexität und der hohen Anforderungen bietet sich für viele Initiatoren geschlossener Sachwertvermögen daher die Zusammenarbeit mit einer lizensierten KVG an, die neben den gesamten regulatorischen auch die administrativen Tätigkeiten übernimmt.

Alceda Fund Management S.A. agiert bereits seit 2007 als Strukturierungsspezialist für tradionelle Anlageklassen wie Aktien-, Renten- und Geldmarktstrategien sowie für Alternative Investments und Real Assets. Mit der Alceda UCITS Platform (AUP), der größten unabhängigen UCITS Plattform Europas, hat Alceda im Bereich der UCITS-Lösungen bereits eine starke Stellung im Markt. So konnten in den letzten Monaten neue Asset Manager aus Asien und den USA sowie Kooperationspartner für den Vertrieb ausgewählter Investmentlösungen in Lateinamerika gewonnen werden.

Das Leistungsspektrum für Alternative Investments von Alceda reicht von der Fondskonzeption, -auflegung und -übertragung über die Redomizilierung von Hedge Fonds, Private Equity und Offshore Fonds bis hin zu speziellen institutionellen Fondslösungen.

Im Verbund der Aquila Gruppe will Alceda auch im Bereich der Real Assets einen breiten Erfahrungsschatz in Projekten u.a. für Erneuerbare Energien und Infrastruktur, Land- und Fortwirtschaft sowie Immobilien vorweisen.

Vor diesem Hintergrund kündigt die in Hamburg ansässige Alceda Asset Management GmbH zukünftig als KVG das Risiko- und Portfoliomanagement, die Administration, das Portfoliomanagement für ausgewählte Partner in Deutschland an. Neben einer Umfirmierung von Alceda Fund Management GmbH in Alceda Asset Management GmbH sind im Zuge der Neuaufstellung die Bereiche Reporting, Portfoliomanagement, Execution und Controlling personell verstärkt worden. Michaela Maria Eder von Grafenstein verantwortet u.a. ab sofort als Chief Risk Officer der Aquila Gruppe und Mitglied der Geschäftsführung der Alceda Asset Management GmbH das Risikomanagement. In den vergangenen 25 Jahren erwarb sie umfassende Erfahrung in den Bereichen Risikomanagement, Produktentwicklung und Corporate Governance. Bevor sie zu Alceda kam, war Frau von Grafenstein in verschiedenen Senior Management Positionen u.a. bei Allianz Real Estate, der Dresdner Bank und der Deutschen Bank Gruppe tätig. Ihre Aufsichtsratsmitgliedschaften umfassen bisher unter anderem Mandate bei Investment-KAGen.

„Der Trend in Richtung Sachwerte wird sich auch in Zukunft weiter verstärken. Die Identifikation von attraktiven Investments, Unsicherheiten in der rechtlichen Umsetzung sowie wirtschaftliche und politische Schwankungen stellen Investoren bei der praktischen Umsetzung jedoch vor große Herausforderungen. Neben der Beurteilung der wirtschaftlichen Attraktivität kommt der effizienten und aufsichtsrechtlichen Implementierung der Investments eine wesentliche Bedeutung zu“, sagt Michaela Maria Eder von Grafenstein.

„Wir sehen eine deutliche Internationalisierung der Asset Management-Landschaft in den kommenden Jahren. Dabei rücken regulierte Produkte noch mehr als zuvor in den Fokus der Investoren. Die damit verbundenen Herausforderungen bereiten vielen Marktteilnehmern Kopfzerbrechen und werden die Märkte nachhaltig verändern. Daneben entstehen aber auch neue Chancen: Investoren aus Lateinamerika sind auf der Suche nach Real Estate-Investments in Australien. Asiatische Manager möchten ihre Strategien nach Europa bringen und etablierte US-Manager suchen Investoren in Asien. Neue Allianzen und Kooperationen sind in diesem Umfeld mehr als notwendig“, sagt Michael Sanders, Mitglied der Geschäftsführung der Alceda Asset Management GmbH und Vorsitzender des Verwaltungsrates bei Alceda Fund Management S.A.

„Für die kommenden Neuerungen im regulatorischen Umfeld sind wir bestens aufgestellt. Wir sind davon überzeugt, dass Anlagekonzepte unter der AIFMD in naher Zukunft den gleichen „Gold Standard“ erreichen werden wie auch unter UCITS. Es werden Strukturen benötigt, die den immer weiter steigenden und sich verändernden Anforderungen der Regulierung gerecht werden, die sowohl Investoren Schutz und strukturelle Sicherheit bieten und dabei trotzdem Flexibilität aufweisen und ein ansprechendes Risik/Rendite-Profil kreieren. Die Kapitalanlage steht heute zunehmend im Zeichen von Triple R – Rendite, Risikomanagement und Regulierung. Wir kennen sowohl die Anforderungen auf Seite der Fondsinitiatoren als auch die Bedürfnisse der Investoren. Dank unserer langjährigen Erfahrung mit UCITS-Fonds sowie in den Bereichen Real Assets und Alternative Investments können wir flexibel und schnell auf die neuen Anforderungen reagieren“, erläutert Michael Sanders weiter.

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Lanxess zur Beimischung

Von Dr. Oliver Everling | 7.August 2013

„Wir gehen nicht von einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragslage des Konzerns im zweiten Halbjahr 2013 aus“, sagt Stefan Voß, Senior Credit Analyst der Bayerische Landesbank, Volkswirtschaft & Research, mit Blick auf Lanxess. „Vielmehr ist noch mit einer längeren Durststrecke zu rechnen bevor sich Anzeichen einer Erholung der Weltkonjunktur mehren. Die guten Ertragsaussichten im Bereich der Agrochemie und die Tendenzen einer konjunkturellen Erholung in den USA lassen auf eine Ertragserholung im Jahre 2014 hoffen, für die aber noch deutlichere Signale gesetzt werden müssten.“

Der Verschuldungsgrad des Konzerns sei so ausgerichtet, dass Lanxess auch im Falle einer Fortsetzung des konjunkturell schwachen Umfeldes gut gewappnet sei, um seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Die Empfehlung aus dem Research der BayernLB für die Unternehmensanleihen bleibt weiterhin bei „Beimischung“, da Lanxess in Marktnischen operiert, die von größeren Wettbewerbern nicht bearbeitet werden.

„Das aktuelle Pricing der Lanxess-Anleihen halten wir für angemessen, es bewegt sich etwas unterhalb der Benchmark der BBB-Kurve Geschäftsentwicklung: Der Umsatz fiel im 1. Halbjahr 2013 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 12% auf 4.236 Mio. Euro. Das Konzern-Ebitda (vor Sondereinflüssen) sank um 49% von 730 Mio. Euro auf 372 Mio. Euro. Das Ebit verminderte sich von 527 Mio. Euro auf 117 Mio. Euro (-77,8%).“

Der Rückgang der Erträge resultierte nach Ansicht der Analysten in erster Linie aus Preiseffekten und wurde durch rückläufige Verkaufsmengen verstärkt. Zusätzlich übten höhere Fertigungskosten und gestiegene Energiepreise einen Druck auf die operativen Margen aus. Ein schwaches Marktumfeld war insbesondere in Südeuropa ein belastender Faktor. „Aber auch die Schwellenländer verzeichneten ein weniger dynamisches Wachstum als in den Vorjahren. Allein in Lateinamerika“, so wird in München argumentiert, „ging der Umsatz um 17,6% auf 521 Mio. Euro zurück. Der überproportionale Abschwung des Ebit gegenüber dem Ebitda resultierte vor allem aus höheren Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, die 218 Mio. Euro betrugen (+20,4%).“

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