Bürgerbefragung und Kommunalrating
Von Dr. Oliver Everling | 7.August 2013
Unter dem Motto „Was wollen wir uns leisten?“ führt die Kreisstadt Eschwege eine anonyme Bürgerbefragung durch. „Das ist in der Art wohl neu und auch für uns im Magistrat eine spannende Angelegenheit“, sagt dazu Michael May von Michael May Consulting.
May ist Dipl.-Bankbetriebswirt und Mitglied der Bundesvereinigung Restrukturierung, Sanierung und Interim Management (BRSI) sowie des Bundesverbandes der Kreditmediatoren (BdKM).
„Wichtig ist,“ so May weiter, „dass der Fragebogen kein Wunschkonzert ist, sondern eben nach Schwerpunkten des Mitteleinsatzes und Sparmöglichkeiten sucht.“ Hier ein Link aus der örtlichen Presse: http://www.werra-rundschau.de/lokales/eschwege/soll-gespart-werden-3044872.html
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Konzerne im Transparenzrating
Von Dr. Oliver Everling | 6.August 2013
Gemeinsam mit der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.) hat Kirchhoff Consult nun zum dritten Mal untersucht, wie es um die Prognoseberichte der DAX30-Unternehmen bestellt ist.
Wichtigetes Ergebnis aus der Studie, deren Ergebnisse insbesondere solchen Konzernen zu denken geben muss, die weniger gut abschneiden: Sieben DAX-Konzerne erhielten das Prädikat „Hohe Transparenz“ für ihre Prognoseberichterstattung, sechs Unternehmen fielen in die Kategorie „Niedrige Transparenz“.
Weitere Einzelheiten unter www.dsw-info.de oder www.kirchhoff.de.
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Abschied vom Berufspolitiker
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 1.August 2013
Eine Beteiligung an der Bundestagswahl wird die Partei PDE – Politik für Deutschland in Europa – angesichts der bürokratischen Hürden nicht mehr erreichen. Dabei würde der eingerasteten deutschen Parteienlandschaft eine Frischzellenkur guttun. Festzuhalten ist, dass die Parteien entweder zu sehr mit sich selbst oder mit der Sicherung ihrer eigenen Besitzstände beschäftigt sind. Bürger oder Bewegungen aus der Mitte der Gesellschaft werden dabei eher als störend empfunden. Hinzu kommt, dass die Entscheidungen im Bundestag zu einem großen Anteil von Juristen und Personen aus dem öffentlichen Dienst (60%) gefällt werden. Doch sind Lehrer und Juristen repräsentativ für die deutsche Gesellschaft oder wären Selbständige, Geschäftsführer oder Unternehmer, die wissen was Verantwortung und Haftung bedeuten, nicht die besseren Volksvertreter?
Selbst kleinere Parteien wie die FDP, Die Linke oder die Piraten tun sich schwer, sich im Bundestag nachhaltig zu etablieren. Es bleibt abzuwarten, welche dieser Parteien bei der Bundestagswahl im September die „Fünf-Prozenthürde“ überspringen wird. Dennoch verfügen vor allem die FDP und Die Linke zumindest über Personen, die in der Presselandschaft mit ihren Einlassungen Gehör finden.
Was jedoch geschieht mit Parteien oder Bewegungen wie z. B. der PDE, die über keine prominenten Gallionsfiguren verfügen? Diese werden in den Medien zumeist mit Desinteresse bestraft. Neben den Medien wird von der PDE auch das Verhalten der Wirtschaft kritisiert. Diese gefällt sich lieber darin, in Talkshows Stellung zu beziehen, in der Hoffnung, dass es die Verbände schon richten werden, sagt Karl Jobig, Vorstand der PDE. Hierbei stellt Jobig sich die Frage, warum die Unternehmen nicht Personen aus der Führungsebene ansprechen und diese bitten, sich als Kandidaten zur Verfügung zu stellen?
Bei Zig-Tausend Großbetrieben in Deutschland müssten sich doch geeignete Kandidaten finden lassen? Gleichwohl sollte der Abgeordnete der Zukunft lediglich eine Wahlperiode im Parlament mitarbeiten (maximal einmal wiedergewählt) oder in der Regierung Verantwortung übernehmen – aber in keinem Fall zum Berufspolitiker mutieren was das Dilemma der derzeitigen Volksvertretung ist. Viele dieser Berufs-Abgeordneten – soweit sie überhaupt im Bundestag anwesend sind – sind mit Blick auf komplexen Problemstellungen (Stichwort Finanzkrise, Überwachungsstaat) zumeist überfordert. Eine funktionierende Marktwirtschaft benötigt aber nicht nur innovative und wettbewerbsfähige Unternehmen und lernfähige und motivierte Belegschaften, sondern auch Politiker, die sich den Problemen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und Interessengruppen annehmen.
Gleichwohl darf eine überbordende Bürokratie einer florierenden Wirtschaft nicht entgegenstehen. Die Voraussetzung dafür ist, dass alle Bürger und Bürgerinnen ihre Steuern zahlen und Abgaben entrichten. Dafür habe die PDE durchgerechnete Programme, sagt Jobig, was übrigens auch für die Zukunft der kriselnden Euroländer zutreffe. Gleichwohl werde die Eurozone und damit die Gemeinschaftswährung nur im Wettbewerb funktionieren – ohne Schuldenhaftung für die Nachbarn. Um dieses Programm umzusetzen, benötigt die PDE jedoch weitere Mitstreiter, um nicht in der sinnlosen Meckerei zu verfallen. Immerhin habe die PDE zumindest im Thüringer Wahlkreis 195 die Möglichkeit, sich aktiv politisch zu betätigen.
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Juravliov neu im Dienst für RusRating
Von Dr. Oliver Everling | 31.Juli 2013
RusRating ist eine Ratingagentur, die vom Finanzministerium der Russischen Föderation anerkannt wurde. Andrei Juravliov wurde nun als neuer Geschäftsführer ernannt. Ab 1. Augustls wird Andrei Juravliov die Führung übernehmen – „bei der Umwandlung RusRatings von einer kleinen Agentur in eine große und einflussreiche Organisation im Dienste Russlands finanzieller Infrastruktur“, heißt es dazu in der Pressemitteilung der Agentur.
Eine neue Führung war offensichtlich für RusRating notwendig, als der bisherige Geschäftsführer und Hauptgesellschafter Richard Hainsworth nach Hong Kong zog, um die neue russisch-chinesisch-amerikanische Ratingagentur UCRG aufzubauen. Herr Hainsworth wird Präsident von RusRating bleiben, aber das Tagesgeschäft wird auf die neue Führung übergeben werden.
„Andrei ist der ideale Kandidat, um RusRating zu führen,“ sagt der Präsident und Gründer von RusRating, Richard Hainsworth. „Er ist im Grunde ein Stratege, ein Generalist, aber jemand mit langjähriger Erfahrung in der russischen Finanzwelt. Wir haben eine Agentur, die einen guten Ruf für ihre analytische Forschung hat, die Wahrheit zu sagen, auch wenn es nicht eine gute Nachricht ist, und auch Angriffen standhält. “
„Die Ratinggeschäft in Russland ist an einem Scheideweg“, sagt Andrei Juravliov. „Die jüngste globale Krise demonstriert sehr deutlich, dass Ratings wesentlich zu einem modernen Finanzsystem gehören. Eine solche entscheidende Funktion kann nicht auf eine kleine Anzahl von Agenturen außerhalb Russlands basierend gelassen werden. Es ist absurd, dass sich unsere russischen Behörden auf ausländische Ratings stützen, auch wenn diese lediglich für russische (nicht internationale) Geschäfte betreffen und doch nur zu diesem Zweck Ratings von Agenturen außerhalb Russlands zugewiesen wurden. RusRating ist ein starkes russisches Unternehmen mit einem ausgezeichneten Ruf. “
Andrei Juravliov studierte an dem Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen im Jahr 1984 und arbeitete im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten. Im Jahr 1995 wechselte er in den Bankensektor. Von 2000-2011 arbeitete er bei der Bank von Moskau, wo er zunächst Leiter des Foreign Desk bei der Abteilung Financial Institutions war, und ab 2004 für die Einheit der Strategie der Bank arbeitete. In der letzten Zeit war Andrei als privater strategischer Unternehmensberater sowie in Lehre und akademischer Tätigkeit tätig.
Er ist Mitglied des Koordinierungsausschusses der Vereinigung russischer Banken für Qualitätsstandards in Banking (Arbeitsgruppe für strategische Management-Standards) und Mitglied der Arbeitsgruppe Alternative Finanzinstitute und -produkten der Vereinigung der regionalen Banken von Russland.
Mr. Juravliov hält einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften. Er hat zwei Monographien verfasst und über 50 Artikel über die finanzielle und wirtschaftliche Fragen in russischen und ausländischen Fachzeitschriften veröffentlicht.
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Neues Depotbankmandat für CACEIS
Von Dr. Oliver Everling | 30.Juli 2013
Die Cordea Savills Invest GmbH, die Kapitalanlagegesellschaft der internationalen Immobilien-Investmentgesellschaft Cordea Savills, wird im dritten Quartal 2013 das Verwahrstellenmandat für ihre Immobilien-Spezialfonds auf CACEIS übertragen. Die Mandate umfassen Kapitalanlagen in weiten Teilen Europas. „Mit CACEIS haben wir einen Partner für unsere Immobilienfonds gefunden, der uns mit einem breitgefächerten Serviceangebot und einer Expertise überzeugt hat, die unseren Bedürfnissen entspricht“, sagt Hans-Dieter Martin, Geschäftsführer der Cordea Savills Invest GmbH.
CACEIS hatte erfolgreich an einer Ausschreibung teilgenommen. „Wir bieten Cordea Savills eine Zusammenarbeit, basierend auf nationaler und internationaler Partnerschaft. Zudem werden wir die europaweite Ausrichtung des Unternehmens in vollem Ausmaß unterstützen“, erklärt Dr. Holger Sepp, Co-Head und Mitglied der Geschäftsführung von CACEIS in Deutschland.
Die zur Crédit Agricole gehörende Bankengruppe CACEIS bietet Asset Servicing für institutionelle Kunden und Geschäftskunden an. In Vertretungen in ganz Europa, Nordamerika und Asien offeriert CACEIS ein umfangreiches Angebot von Produkten und Leistungen, wie etwa Depotbank- und Custody- Services, Fondsadministration, Middle-Office Services, Derivative Clearing, Devisen-Services, Wertpapierleihe, Fonds-Distributions-Support sowie Emittenten-Services. Mit €2,5 Billionen Assets under Custody und €1,3 Billionen Assets under Administration ist CACEIS einer der Weltmarktführer im Bereich Asset Servicing, die größte Depotbank sowie der führende Fondsadministrator in Europa. (Zahlen per 31. Dezember 2012).
Cordea Savills ist eine internationale Immobilien-Investmentgesellschaft mit Büros in London, Mailand, München, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, Stockholm, Luxemburg, Paris sowie in Hong Kong und Singapur. Cordea Savills bietet im Immobilienbereich umfassende Asset- und Fondsmanagement-Dienstleistungen in Form von Einzelmandaten sowie Fondslösungen für ein breites Spektrum an Investoren an, das unter anderem Versicherungen, Pensionskassen, Wohltätigkeitsorganisationen und Family Offices umfasst. Die Bandbreite der Investmentstile reiche dabei von core bis opportunistisch.
Mit Stand vom 31.03.2013 verwaltete Cordea Savills nach eigenen Angaben ein Bruttoanlagevermögen von rund 4,3 Milliarden Euro. Cordea Savills ist der Markenname für die Unternehmen der Cordea Savills Gruppe. Dazu gehören Cordea Savills LLP, Cordea Savills Investment Management Limited, Cordea Savills Fund Managers (Luxembourg) S.à r.l., Cordea Savills Fund Managers (Jersey) Limited, Cordea Savills Advisors Srl, Cordea Savills SGR SpA , Cordea Savills GmbH, Cordea Savills AB, Cordea Savills SAS und Cordea Savills Invest GmbH.
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Marketperformer Deutsche Bank
Von Dr. Oliver Everling | 30.Juli 2013
„Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal ein bescheidenes Ergebnis von nur 334 Mio. Euro verdient.“ Corinna Dröse von der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Fixed Income Research, Financials & Structured Credits, kommentiert die aktuelle Entwicklung. „Für den Ergebnisrückgang gegenüber den Vorquartalen sind Aufwendungen für Rechtstreitigkeiten von insgesamt 630 Mio. Euro verantwortlich. Zudem hat der Bereich Corporate Banking & Securities gemessen am ersten Quartal vergleichsweise schlecht abgeschnitten. Das Halbjahresergebnis der Deutschen Bank liegt dank eines starken ersten Quartals, in dem insbesondere das Investment Banking gut verdiente, mit einem Gewinn von knapp 2 Mrd. Euro jedoch etwa auf Vorjahresniveau.“
Als Folge der Kapitalerhöhung von 3 Mrd. Euro im April 2013 haben sich die Kapitalquoten der Deutschen Bank verbessert. Die Core Tier 1 Ratio stieg zum Ende des zweiten Quartals auf 13,3%. Gleichzeitig reduzierten sich die risikogewichten Aktiva um 10,6 Mrd. Euro auf 314 Mrd. Euro. Dies ist vor allem auf den Risikoabbau in der NCOU (Non Core Operations Unit) und einer Verfeinerung der Risikomodelle zurückzuführen.
„Das Quartalsergebnis der Deutschen Bank hat viele Markteilnehmer enttäuscht,“ berichtet Dröse, „da es aufgrund der hohen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen zurückblieb.“ Die Beeinträchtigung der Ertragskraft durch Kosten für Rechtsfälle sei jedoch keineswegs neu und werde die Bank, vermutet Dröse, begleiten, bis sämtliche Altlasten abgearbeitet sind und der angestrebte Kulturwandel wirklich vollzogen ist. Doch auch der Quartalserfolg des Investment Bankings ist gemessen am Vorquartal recht gering ausgefallen. Gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres hat er sich jedoch verbessert. „Hier haben viele andere Banken mit umfangreichen Kapitalmarktaktivitäten ebenfalls deutlich besser abgeschnitten.“
Positiv hebt Dröse dagegen die Fortschritte hervor, die die Bank in Bezug auf die Kapitalstärkung und die Verringerung des Leverage gemacht hat. „Insgesamt ist das vorgelegte Ergebnis als mittelmäßig anzusehen. Trotz einer deutlich verringerten Rentabilität im zweiten Quartal erzielte die Bank im ersten Halbjahr eine Eigenkapitalrentabilität von 7,1% und eine Rentabilität auf die risikogewichteten Aktiva von 1,26%. Wir schätzen die Deutsche Bank weiterhin als Marketperformer ein.“
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Fiat SpA übertrifft Erwartungen
Von Dr. Oliver Everling | 30.Juli 2013
„Der Fiat-Konzern berichtete alles in allem recht ordentliche Zahlen,“ kommentiert Stefan Sigrist die aktuell vorgelegten Veröffentlichtungen des Fiat-Konzerns, „die die Markterwartungen weitestgehend übertrafen. Die schwache Entwicklung des europäischen Geschäfts lastete weiter auf dem Zahlenwerk, wenngleich hier eine marginale Verbesserung im Q2 zu erkennen ist.“ Sigrist, MBA, ist Senior Credit Analyst bei der Bayerische Landesbank, Volkswirtschaft & Research.
Positiv entwickelten sich die Geschäfte auf den nordamerikanischen Märkten (Chrysler) aber auch in Lateinamerika und Asien-Pazifik; letzteres stellt jedoch weiterhin noch keine hohen Anteile an der Konzern-GuV. Weiter positiv erwähnt Sigrist, dass Fiat seine finanzielle Flexibilität mit der Verlängerung seiner Kreditlinie erhalten und Chrysler durch die Neuverhandlung (aufgrund eines verbesserten Kreditprofils) seine Zinslast aber auch die Covenant-Restriktionen reduzieren konnte. Zusätzlich nutzte Fiat Mitte Juli die guten Marktbedingungen und emittierte eine Benchmark-Anleihe.
„Die Jahresziele wurden bestätigt, was wir positiv werten.“ Aktuell wäre zumindest die Zielverschuldung eingehalten, allerdings sei hier die dritte Tranche der Optionen auf weitere Chrysler-Anteile (gezogen per 08.07.2013 – 3,3% des Eigenkapitals für rund 260 Mio. USD) noch nicht berücksichtigt.
Im Endeffekt spiegeln die ordentlichen Zahlen des Konzerns die gute Entwicklung Chryslers wider. Allerdings fehle den Italienern noch immer der volle Zugriff auf die Kassenmittel der Amerikaner. „Fiat-Chef Marchionne dürfte aber weiter stark interessiert an einer weiteren Anteilsaufstockung sein, so dass wir nicht von einem schnellen De-Leveraging ausgehen.
Der vollständige Bericht liegt aktuell (noch) nicht vor, insbesondere eine Aufteilung nach Industrie- und Finanzgeschäft, weswegen wir die weiteren Credit Ratios nicht rechnen können. Wir bleiben trotz der überwiegend positiven Nachrichten noch etwas zurückhaltend hinsichtlich des Credit Trends, obwohl eine Heraufstufung auf zumindest stabil deutlich wahrscheinlicher geworden ist. Vorerst bestätigen wir unseren negativen Kredittrend. Wir sehen den Konzern weiter als Beimischung geeignet an.“
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IOSCO empfiehlt CRA Aufsichtskollegien
Von Dr. Oliver Everling | 30.Juli 2013
Die International Organization of Securities Commissions (IOSCO) veröffentlichte den Abschlussbericht über die Supervisory Colleges für Ratingagenturen, die Gründung von Aufsichtskollegien für international tätige Ratingagenturen (CRAs) und empfiehlt vorläufige Leitlinien für die Bildung und das Betreiben dieser Supervisory Colleges.
Die Empfehlungen zielen auf die Verbesserung der Integrität der Ratingagenturen, als Teil der Bemühungen der IOSCO, den Anlegerschutz und die Fairness, Effizienz und Transparenz der Wertpapiermärkte zu verbessern. G20 sind auch besorgt um die Integrität von Ratingagenturen und haben immer wieder IOSCO ermutigt daran zu arbeiten, die Wirksamkeit der Regeln zu verbessern.
Die Verteilung der Tochtergesellschaften von international tätigen Ratingagenturen weltweit stellt die Aufsichtsbehörden vor eine Herausforderung, da sie ihre Perspektive auf die CRA Tätigkeiten in ihrem Zuständigkeitsbereich beschränken kann. Die Schaffung eines CRA College könnte letztlich die Wirksamkeit der Aufsichtsbehörden bei der Risikobewertung und Kontrolle von international tätigen Ratingagenturen durch die Erleichterung des Informationsaustauschs und der Zusammenarbeit unter ihnen verbessern.
IOSCO definiert ein Aufsichtskollegium als kooperative Anordnung zwischen den Aufsichtsbehörden, die den Austausch von Informationen, Beratung und Zusammenarbeit fördert, um die Risikobewertung von international tätigen Ratingagenturen zu verbessern und eine wirksame Aufsicht über solche Ratingagenturen zu unterstützen.
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Erstes Folgerating für NORD/LB Depotbankrating
Von Dr. Oliver Everling | 30.Juli 2013
Die NORD/LB hat ihr Geschäftsfeld Depotbank im Rahmen eines ersten Folge-Ratings erneut qualifizieren lassen. Der Ratingprozess wurde von der Ratingagentur TELOS mit Unterstützung durch das Beratungshaus Kommalpha vorgenommen. Das Ergebnis lautet „Exzellent“ (1-). Damit wurde der im ersten Rating gegebene „Ausblick“ (1-) bestätigt.
Im Rahmen des Rating-Prozesses haben TELOS und Kommalpha die Geschäftsabläufe der NORD/LB in den vier Kategorien Management, Kunden, Produktion sowie Infrastruktur analysiert und bewertet. Der vollständige Rating Report findet sich auf der Website der Wiesbadener Ratingagentur auf www.telos-rating.de unter „TELOS Kommalpha NORD/LB Rating Report“.
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Stabiles A- für SachsenFonds-Deutschland 5
Von Dr. Oliver Everling | 30.Juli 2013
Die Ratingagentur Scope hat den SachsenFonds – Deutschland 5 mit A- (gut) bewertet. Hierbei handelt es sich naturgemäß nicht um ein Credit Rating, sondern ein spezielles Fondsrating. Der Ratingausblick wird von Scope mit „stabil“ angegeben. Im Rahmen der Vergleichsgruppe gehört der Fonds zu den überdurchschnittlich gut beurteilten Beteiligungen.
Scope macht zu dem Fonds eine Reihe weiterer Angaben: Investitionsgegenstand des Fonds ist eine langfristig vermietete Büroimmobilie in Oberhausen, Deutschland. Das Fondsvolumen beläuft sich auf rund 43 Millionen Euro. Es handelt sich um einen reinen Eigenkapitalfonds. Das Investitionskonzept sieht allerdings grundsätzlich die Möglichkeit einer Fremdkapitalaufnahme vor. Der Fonds hat eine geplante Laufzeit von 11 Jahren.
Das Rating sei maßgeblich auf die gute Rendite-Risiko-Relation zurückzuführen, begründet Scope das gute Rating. Im Rahmen der Kapitalflusssimulation wurde eine Renditeerwartung (n. St.) von 3,45 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 0,70 Prozent ermittelt. Positiv bewertet Scope den langfristigen Mietvertrag mit einem Mieter sehr guter Bonität sowie das sicherheitsorientierte Fondskonzept. Die Immobilie sei für 15 Jahre und zwei Monate fest an die Bilfinger Power Systems GmbH vermietet. Bei der Mieterin handelt es sich um eine Konzerngesellschaft der Bilfinger SE. Die vereinbarte Miete liegt oberhalb des gegenwärtigen Marktniveaus. Ebenfalls positiv sieht Scope, dass die Instandhaltungskosten durch einen Facility Management-Vertrag mit der HSG Zander GmbH fixiert sind. Das Risiko steigender Kosten trägt damit der Dienstleister – und nicht der Fonds.
Risiken sieht Scope vor allem im Zusammenhang mit dem Verkauf des Objekts zum Ende der Fondslaufzeit. Zum prognostizierten Desinvestitionszeitpunkt verfügt der Mietvertrag noch über eine Restlaufzeit von circa dreieinhalb Jahren. Nach Ansicht von Scope ist eine Verlängerung des Vertrags Voraussetzung für einen erfolgreichen Verkauf der Immobilie. Der Initiator SachsenFonds ist ein langjährig etablierter, bankenunabhängiger Anbieter Geschlossener Fonds. In einem separaten Management-Rating der Scope-Analysis vom Juli 2013 wurde dem Emissionshaus in seiner Gesamtheit eine hohe Qualität (A-) bescheinigt. In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde der Fonds in die Risikoklasse 3 – mittleres Risiko – eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Geschlossener Fonds sind zu beachten, insbesondere das generelle Totalverlustrisiko.
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