Portfolioanalyse nach Nachhaltigkeitskriterien
Von Dr. Oliver Everling | 28.Oktober 2013
Anlässlich der von oekom research veranstalteten Tagung „Doppelte Dividende“ haben die Nachhaltigkeits-Ratingagentur und die Deutsche Performancemessungs-Gesellschaft für Wertpapierportfolios mbH (DPG) ihre Kooperation bei der Analyse von Portfolios nach Nachhaltigkeitskriterien bekannt gegeben. Die mehr als 180 Kunden der DPG haben damit Zugang zu den Nachhaltigkeitsanalysen von über 3.000 Unternehmen und 52 Staaten.
Immer mehr Investoren denken über die Integration von sozialen und ökologischen Kriterien in ihre Kapitalanlage nach oder haben ihre Anlagerichtlinien sogar schon angepasst. Ausschlaggebend für diese Entscheidung ist häufig die Erkenntnis, dass sich die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der Kapitalanlage positiv auf deren Rendite und das Risiko auswirken kann. Dies haben oekom research und DPG in einer gemeinsamen Studie nachgewiesen.
Um den Kunden der DPG den Zugang zur Thematik zu ermöglichen, haben oekom research und DPG eine Kooperation bei der Portfolioanalyse nach Nachhaltigkeitskriterien vereinbart. Damit stehen den Kunden der DPG mit ihren insgesamt mehr als 6.000 Portfolios in Kürze neben der bewährten konventionellen Performancemessung auch Informationen zur Nachhaltigkeitsqualität ihres Portfolios zur Verfügung. Dazu gehören unter anderem Daten zum Nachhaltigkeitsrating von in den Portfolios geführten Emittenten sowie Informationen über Kontroversen bei anerkannten Ausschlusskriterien, beispielsweise die Produktion von Rüstungsgütern oder Verstöße gegen anerkannte Menschen- und Arbeitsrechte. Der Vergleich mit Benchmarkindizes und anderen Portfolios ermöglicht dabei die Einordnung der eigenen Nachhaltigkeitsqualität. Einige Kerninformationen stehen den DPG-Kunden in einer Einführungsphase kostenlos zur Verfügung.
Till Jung, Director Business Development bei oekom research: „Die Integration unserer Daten in die Auswertungen der DPG ermöglicht es den Kunden, sich auf einfache Weise einen Eindruck von der Nachhaltigkeitsqualität ihrer Kapitalanlagen zu machen. Die Analysen legen die Grundlage für eine erfolgreiche Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in das Portfolio-Management.“
Hans G. Pieper, Geschäftsführer der DPG: „In den vergangenen Jahren haben Fragen unserer Kunden zu nachhaltigen Investments stetig an Bedeutung gewonnen. Auch durch die Kooperation mit oekom research sind wir nun in der Lage, diese fundiert beantworten zu können. Die Analysen bieten unseren Kunden zentrale Informationen über die nachhaltigkeitsbezogenen Chancen und Risiken ihres Portfolios.“
Themen: Nachhaltigkeitsrating | Kommentare deaktiviert für Portfolioanalyse nach Nachhaltigkeitskriterien
China droht kein Banken-Crash
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 23.Oktober 2013
Als im Sommer die Zinsen am Interbankenmarkt in China unverhältnismäßig gestiegen sind, machte sich die Sorge breit, dass in China vor einem Banken-Crash stehen könnte. Denn Ende Juni kam es zu einem massiven Ausverkauf am Anleihenmarkt, die Notierungen brachen ein, die kurzfristigen Zinsen stiegen auf Rekordwerte. Weil die die Zentralbank, die People’s Bank of China, keine Bereitschaft zeigte, Geld ins System zu pumpen, stieg der Shibor (Shanghai Interbank Offered Rate), der Geldmarktzins, der angibt, zu welchen Sätzen 18 in China tätige Banken sich kurzfristig Geld leihen, quasi über Nacht auf 12,36 %, nachdem der Zins am Tag zuvor noch bei 8,22 % gelegen hatte. Der Stress am Kreditmarkt hatte die Ratingagentur Fitch aufgebracht, um vor Problem im chinesischen Bankensektor zu warnen.
Diese Ängste jedoch versuchte Prof. Dr. Horst Löchel, Professor an der Frankfurt School of Finance & Management bei einem Vortrag der IHK Frankfurt zu zerstreuen. Er wies auf dem 36. China Jour Fixe auf die hohe Profitabilität, die gute Kapitalausstattung, die hohen Mindestreservesätze, die strenge Bankenaufsicht und den verhältnismäßig geringen Anteil der faulen Kredite (0,95 %) im chinesischen Bankensystem hin. Selbst wenn die Schätzungen einträfen, wonach die NPL-Quoten eher bei 5-6 % liegen dürften, gehe davon keine Gefahr für das Bankensystem aus, betont der China-Experte. Risiken sieht er eher im Geschäftsmodell der Banken.
Auch das von vielen Experten mit Sorge gesehene, hohe Kreditwachstum – derzeit nehme die Darlehenssumme der Banken rund 15 % pro Jahr zu – scheint Löchel keine großen Kopfschmerzen zu bereiten. Festzustellen ist jedoch, dass in China das Wachstum im Wesentlichen durch Kredite getrieben wird und dass die Zentralbank versucht, das Kreditwachstum zu drosseln, indem die Banken dazu angehalten werden, keine Kredite mehr an Staatsunternehmen zu vergeben. Angesichts der hohen Kreditschwemme hätten die Unternehmen bisher wenige Anreize ihr Geschäftsmodell weiter zu entwickeln. Was Löchel jedoch in diesem Zusammenhang nicht erwähnte, ist die hohe Verschuldung der chinesischen Firmen. Nach Schätzungen der Citigroup soll sich die Verschuldung der nicht-finanziellen Unternehmen im Jahr 2012 einen Wert von 151 % des BIP erreicht haben. Das sei der höchste Wert unter den zehn größten Volkswirtschaften weltweit, betont die US-Bank.
Überzeugt ist Löchel jedoch davon, dass der Finanzmarkt weiter liberalisiert werden muss. Dies müsse jedoch mit einer Reform der Geschäftsmodelle der Banken einhergehen. Zu den Reformvorhaben der chinesischen Regierung zählt die Liberalisierung des Renminbi und die Shanghai Freihandelszone, wobei die Umsetzung der Shanghai FTZ durchaus noch zehn Jahre dauern könnte. In diesem Kontext wies Löchel darauf hin, dass Peking wieder verstärkt auf die Hongkong-Karte setze, was sich insbesondere an den Börsengängen festmachen lässt, die zum großen Teil an der Hongkonger Börse erfolgten. Des Weiteren spricht sich der Experte auch für eine Konsolidierung des Bankensektors – und hier im Besonderen bei den City Commercial Banks – aus. Im Gegensatz zu den vier staatseigenen Großbanken, die im Zuge der Bankenreform im Zeitraum 2004-2005 zuerst rekapitalisiert und bis 2010 an die Börse geführt wurden, sind von den City Commercial Banks bislang lediglich die Bank of Beijing, Bank of Ningbo and Bank of Nanjing gelistet.
Ausblickend geht Löchel davon aus, dass zumindest eine der vier Großbanken privatisiert werden wird. Eine stärkere Privatisierung könnte auch dazu beitragen, den Wettbewerb im Bankensektor zu forcieren und den Marktanteil der „Big Banks“ von derzeit 50% allmählich zu verringern. Wie profitabel der Bankensektor ist, zeigte eine Analyse von PWC. Dieser zufolge erhöhte sich der Nettogewinn der zehn größten Banken im ersten Halbjahr um rund 14 % auf 581,6 Bio. RMB.
Themen: Bankenrating | Kommentare deaktiviert für China droht kein Banken-Crash
Zweite Morningstar ETF Investkonferenz
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
Die 2. Morningstar ETF Investkonferenz findet am 7. und 8. November 2013 in Mailand statt. Bei der Konferenz werden Spezialisten der ETF-Branche, Investmentexperten und Morningstar-Analysten aus ganz Europa in Diskussionen und Debatten aktuelle Informationen für professionelle Investoren bieten.
“Europaweit habe sich das in ETF’s investierte Vermögen verdreifacht”, sagt Ben Johnson, Director of Global Passive Funds Research bei Morningstar. “Ende des dritten Quartals 2013 betrug das Gesamtvolumen der ETFs auf dem europäischen Markt EUR 280 Milliarden, ein Zuwachs von rund 205 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2008. Auf Grund dieses starken Wachstums besteht ein erhöhter Bedarf an Investmentideen und Ausbildung. Bei der Konferenz in Mailand werden einige der führenden Investoren und wissenschaftlichen Experten auf diesem Gebiet Einblicke in dieses wichtige und weiter wachsende Investmentinstrument geben.”
Keynote Speaker der Veranstaltung sind unter anderen Julian Callow, Managing Director und Chief European Economist bei Barclays, Francesc Balcells, Executive Vice President und Portfolio Manager bei PIMCO Europe. Die Präsentationen und Diskussionen werden von ETF-Experten geführt. Dazu gehören Deutsche Asset & Wealth Management, Amundi ETF, UBS AG, MSCI, Northern Trust Asset Management, Vanguard Asset Management Ltd, Unicredit Bank AG, iShares, University of Bocconi, PIMCO Europe, KCG Group Ltd, State Street Global Investors, Twenty20 Investments, Avana Invest GmbH, Get Capital AG, Assogestioni, ECPI Group, Pax World Management Corp, FSTE ESG und Warburg Pincus.
In den Diskussionsrunden werden folgende Themen erörtert: “Smart” Beta, seine wahre Bedeutung und sein wahrer Wert für Investoren; außerdem “Reach for Yield” in Anleiheprodukten, die fragmentierte europäische ETF-Landschaft und wie Anleger damit umgehen können, verantwortliches Investieren mit passiven Strategien, die Einflußfaktoren der ETF-Industrie in den nächsten zehn Jahren und ein europäischer Marktausblick.
Themen: ETF-Rating | Kommentare deaktiviert für Zweite Morningstar ETF Investkonferenz
„Best Risk Management Service“-Award des European Banking Forums (EBF)
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
Risikobewusstsein und Risikokultur sind inzwischen nicht mehr nur im Bankenbereich wichtige Themen“, relativiert Andreas Fornefett als Vorstand der EPOTECH AG die große Bedeutung, des ihm soeben vom EBF überreichten Awards für die neue Best Practice Unterstützung bei der technisch und methodisch bereits weitgereiften Integration des Risikomanagements in die von Krisen gezeichneten Finanzinstitute. „Künftig reicht es in unserer Wirtschaft generell nicht mehr aus, über Instrumente, Methoden und Prozesse eines Risikomanagements zu verfügen und deren Vorhandensein zu dokumentieren. Vielmehr müssen diese künftig auch in der gesamten Organisation effektiv eingesetzt werden.“
Zunehmend verlangt wird ein konsistent integrierter Risikomanagementansatz über alle vorhandenen Segmente eines Unternehmens, der sowohl gegenüber allen Stakeholdern als auch etwaigen Prüfungs- und Aufsichtsorganen oder Behörden (etwa im Rahmen des ORSA-Prozesses) nicht nur plausibel dargelegt, sondern der im Unternehmen auch gelebt werden muss.
Wie aber ließe sich eine dafür notwendige Risikokultur erheben, bemessen und erforderlichenfalls optimieren? Die EPOTECH AG und die HGS-Concept GmbH bieten dafür diverse Services an. Zum Beispiel in Form eines Assessments, im Rahmen dessen ihre Experten gemeinsam mit den jeweiligen Führungskräften die Risikokultur eines Unternehmens zum einen qualitativ und quantitativ analysieren und bewerten. Zum anderen zeigen sie dabei speziell für die jeweilige Unternehmenssituation valide integrative Instrumente, Methoden und Prozesse auf, deren Anwendung das Management bei seinen Vorhaben unterstützt und ihm Ergebnisse für die interne und externe Kommunikation liefern. Zudem werden Maßnahmen zur Optimierung der Organisationskultur abgeleitet, die eine risikobewusste Unternehmensführung gewährleisten.
Speziell für Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor lohnt es sich, ihre (Risiko-) Unternehmenskultur als ein Element des Risikomanagements zu begreifen, das sich nicht nur messen und aktiv managen lässt. Ein gut funktionierendes und tief integriertes Risikomanagement ist für eine effektive und effiziente Unternehmensführung und Risikosteuerung künftig unerlässlich.
Mit der Vermittlung von naturwissenschaftlich fundiertem Wissen um das Funktionieren des eigenen Gehirns als auch das der Kollegen und dem Aufzeigen von neuen Möglichkeiten der Intervention, möchten die beiden Partner EPOTECH AG und HGS-Concept GmbH verantwortlichen Führungskräften diesen Weg ebnen.
Dazu Andreas Fornefett: „Wir bieten gemeinsam mit unseren Partnern eine ganzheitliche Managementberatung zu den besonderen Herausforderungen dynamisch komplexer Systeme nach den anerkannten Methoden und Regeln der System Dynamics und unter Nutzung entsprechender Tools zur konsistenten Modellierung und Simulation sowohl qualitativer als auch quantitativer Faktoren in einem Guss. Mittels dieser Methoden und Tools beraten wir sowohl in Fragen dynamisch komplexer Planung und Steuerung als auch auf den verschiedenen Gebieten der Integration.“
„Gemeinsam mit unserem Partner HGS Concept GmbH“, so Fornefett weiter, „besteht eine Kernkompetenz in der systematischen Einbindung von Risikokultur und Risikobewusstsein/-haltung in Führungs- und Managementprozesse. Ziel unserer vielfältigen gemeinsamen Angebote zur Beratung und Führungskräfteentwicklung ist, gemeinsam mit unseren Mandanten passende Lösungen für nachhaltige wirtschaftliche Erfolge zu erarbeiten. Unsere hohe Qualitätsorientierung basiert auf unserem Anspruch, unsere Mandanten vorausschauend zu betreuen. Das bedeutet, über die Erledigung einer Aufgabe hinaus ihre Anliegen aufmerksam zu antizipieren und einer zukunftsfähigen Lösung zuzuführen. Dies ist uns möglich durch unsere unternehmenseigene F&E in Kooperation mit verschiedenen Universitäten und anderen Forschungsinstituten. Dadurch erhalten unsere Mandanten ein Höchstmaß an Umsetzungssicherheit in einer zunehmend dynamisch komplexen Umwelt und Erfolg auf ihren Märkten auch in der weiteren Zukunft.“
Themen: Bankenrating | Kommentare deaktiviert für „Best Risk Management Service“-Award des European Banking Forums (EBF)
Konsumschulden in Südostasien
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
Die asiatischen Volkswirtschaften haben den Doppelschlag der globalen Krise und der Staatsschuldenkrise in der Eurozone gut überstanden. Vor allem dank der dynamischen Nachfrage der privaten Haushalte. Aber der Konsum wird auch stark mit Schulden erkauft. So sind in Malaysia, Südkorea, Singapur und Thailand die privaten Schulden so hoch wie in den USA zum Zeitpunkt der Subprime-Krise. Der internationale Kreditversicherer Coface warnt vor negativen Folgen.
Der Aufholeffekt in den asiatischen Schwellenländern wird langfristig anhalten und von der wachsenden Mittelschicht getrieben. So hat sich zum Beispiel der Pro-Kopf-Verbrauch in China seit 1995 fast verdreifacht und in Indien mehr als verdoppelt. Das Haushaltseinkommen steigt weiter, begünstigt durch das anhaltende BIP-Wachstum und politische Maßnahmen, den Konsum zu fördern. Auch die alternde Bevölkerung und rasante Urbanisierung tragen zu dieser Entwicklung bei. Die Coface-Experten identifizieren drei Schlüsselbranchen, die in den kommenden Jahren vor allem von der steigenden Nachfrage der Mittelschicht profitieren: Automobil, hochwertige Konsumgüter und Tourismus.
Eine starke Verschuldung der privaten Haushalte könnte indes mittelfristig einen negativen Effekt auf die Entwicklung haben. Die Coface-Experten sehen vier Länder am stärksten gefährdet: 2012 betrugen die Schulden in Relation zum verfügbaren Haushaltseinkommen in Malaysia 194 Prozent, in Südkorea 166 Prozent, in Singapur 134 Prozent und in Thailand 112 Prozent. Zum Vergleich: In den USA betrug die Quote im Jahr 2008, als die Subprime-Krise begann, 130 Prozent. Das bedeutet: Der Schuldendienst ist in den vier asiatischen Ländern teilweise höher als 2008 in den USA. Die Parallelen zur Situation der US-Haushalte während der Krise 2008 bedeuten nach Ansicht von Coface nicht zwangsläufig eine drohende Krise gleichen Ausmaßes in Asien. Eine Beruhigung des privaten Konsums in den nächsten Jahren erscheine aber notwendig.
Themen: Privatkundenrating | Kommentare deaktiviert für Konsumschulden in Südostasien
Neue Bankenkonkurrenz im Zahlungsverkehr
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
TransferWise (www.transferwise.com), eine Plattform für einfachen Geldtransfer ins Ausland, launcht nun auch in Deutschland. Ab sofort stehen sämtliche Services des Unternehmens auch in deutscher Sprache zur Verfügung, verkündet die Gesellschaft. Mit TransferWise können Nutzer günstig und schnell Geld ins Ausland überweisen. Im Gegensatz zu Banken oder Kreditinstituten berechnet TransferWise nur einen Euro pro Transaktion unter 200 Euro und 0,5 Prozent für Überweisungen darüber hinaus – viele Banken berechnen dahingegen die üblichen Fünf-Prozent. TransferWise Kunden haben bereits mehr als 300 Millionen Euro über die Plattform bewegt und damit rund zwölf Millionen Euro an Gebühren gespart.
„Nach dem erfolgreichen Start in 2011 war der Eintritt auf den deutschen Markt ein weiterer logischer Schritt. Viele deutsche User benutzen bereits unseren Service in englischer Sprache“, so Taavet Hinrikus, Mitgründer von TransferWise. „Mit unserem System haben wir die Kosten von Auslandsüberweisungen erheblich reduziert. Damit profitiert im Prinzip jeder, der im Ausland lebt, arbeitet, studiert oder geschäftlich dort zu tun hat, von unserer Plattform.“
TransferWise unterstützt Währungstransfers zwischen Euro, Britischem Pfund, Polnischen Zloty, georgischen Lari, Ungarischem Forint und Dänischen, Schwedischen und Norwegischen Kronen. Darüber hinaus sind auch Überweisungen mit den oben genannten Währungen in US-Dollar möglich. Transaktionen von US-Dollar in europäische Währungen und viele andere Kombinationen sind bereits in Planung.
Seit der Gründung in 2011 wuchs das Unternehmen auf über 40 Mitarbeiter. Das junge Unternehmen TransferWise wächst monatlich um 20 bis 30 Prozent, wird aus Berlin berichtet.
Themen: Bankenrating | Kommentare deaktiviert für Neue Bankenkonkurrenz im Zahlungsverkehr
Länderratings rutschen weiter
Von Dr. Oliver Everling | 21.Oktober 2013
Die zweiwöchige Schließng weiter Teile der Bundesverwaltung und die Anhebung der Schuldenobergrenze erst in letzter Minute haben nach Ansicht der Feri EuroRating Services das Investorenvertrauen in die USA beschädigt und Zweifel an der Qualität und den Prozessen der politischen Entscheidungsfindung in den USA aufkommen lassen. „Da zum wiederholten Male nur eine Übergangslösung gefunden werden konnte, ist die Wahrscheinlichkeit,“ kommentiert Axel D. Angermann, Leiter Economics der Feri EuroRating Services AG, „dass es in Zukunft bei einem erneuten Erreichen der Schuldenobergrenze tatsöchlich zu Zahlungsstörungen oder einem technischen Default kommt, gestiegen.“
Belastend wirke für die Kreditwürdigkeit der USA zudem, dass trotz einer Einigung zur Anhebung der Schuldengrenze keine glaubwürdige Strategie erkennbar sei, die einerseits für eine nachhaltige Konsolidierung der hohen Staatsverschuldung sorge und andererseits die politische Blockadehaltung auflösen könnte. „Vor diesem Hintergrund wird die Bonität der USA nun mit der Note AA bewertet, was einem sehr geringen Ausfallrisiko entspricht und die dritthöchte Ratingklasse darstellt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Ratingagentur aus Deutschland.
Herabstufungen gibt es im Oktober 2013 bei der Feri EuroRating Services nicht nur für die USA. Auch Slowenien. Argentinien, Chile, Venezuela, Südafrika und Ägypten finden sich in niedrigeren Ratingklassen wieder. So bleiben die anhlatenden Turbulenzen und unklaren Perspektiven für die politische Zukunft Ägyptens mit ihren gravierenden Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Staatshaushalt nicht ohne Spuren im Rating: Von BB geht es hier auf B herab. Die Mittelfristperspektiven für die südafrikanische Wirtschaft haben sich angesichts des schlechteren globalen Umfelds eingetrübt, insbesondere die außenwirtschaftlichen Risiken steigen an, warnt die Feri EuroRating Services. Daher geht es um einen Notch näher an den spekulativen Bereich, von BBB auf BBB- für Südafrika.
Der Rechtsstreit über Zahlungen an Gläubiger argentinischer Staatsanleihen sorgt für hohes Zahlungsrisiko und für die Herabstufung Argentiniens auf B-. Das hervorragende Rating von Chile, AA+ musste aufgrund der schwächeren Rohstoffnachfrage und der Auswirkungen der Diskussion um den Ausstieg aus der lockeren amerikanischen Geldpolitik um einen Notch auf AA reduziert werden. Die stark gesteigenen Preise aufgrund der Devisen- und Güterknappheit lassen die Wirtschaft Venezuelas einbrechen und machen somit aus Sicht der Feri EuroRating Services eine Herabstufung um zwei Notches von BB- auf B erforderlich.
Schlechte Nachrichten auch aus Slowenien: Die Verschärfung der Rezession und die steigenden Kreditausfallquoten sind die Haupttreiber der schlechteren Bonitätseinschätzung (von BBB+ auf BBB).
Erfreuliche Neuigkeiten dagegen aus Neuseeland: Deutliche Fortschritte in der Konsolidierung des Haushaltsdefizites sowie die Aufhellung der neuseeländischen Außenwirtschaft machen hier die Heraufstufung von A+ auf AA- möglich.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Länderratings rutschen weiter
Scope Awards 2013
Von Dr. Oliver Everling | 18.Oktober 2013
Die Scope Awards 2013 in den Hauptkategorien „Asset Based Investments“, „Derivates“ und „Asset Management Performance“ sind verliehen. Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr der Vorstand der Deutschen Bundesbank Dr. Andreas Dombret.
Mit den Scope Awards werden einmal jährlich besondere Leistungen in der Investmentbranche ausgezeichnet. In den insgesamt 25 Einzelkategorien waren jeweils drei Investmentprodukte bzw. Unternehmen nominiert. Ausschlaggebend für die Entscheidung der Scope Jury waren dabei fünf Kriterien: Produktqualität, Transparenz, Kontinuität, Innovationskraft und strategischer Weitblick.
Scope hat in diesem Jahr Awards in mehreren neuen Kategorien vergeben. Ein Beispiel ist die Kategorie „Debt Funds“. Der erste Preisträger ist die HFS. Der Anbieter von Kreditfonds wurde vor allem für hohe Kompetenz und Innovationskraft ausgezeichnet.
Ein weiteres Beispiel ist die Kategorie „Real Estate Development“. Mit Signa hat ein Unternehmen den Premieren-Award gewonnen, das die Scope-Jury mit seinen erfolgreichen Quartiersentwicklungen in europäischen Metropolen überzeugt hat.
Ein weiteres Novum betrifft die Hauptkategorie „Derivatives“. In diesem Jahr erfolgte die Vergabe der Awards ausschließlich auf Basis des Fair Values. Das heißt, es wurden die Produktanbieter ausgezeichnet, die ihren Kunden Zertifikate mit den geringsten Abweichungen zum fairen Wert anboten.
Neben den 24 Auszeichnungen der Einzelkategorien wurde eine Persönlichkeit in besonderer Weise geehrt. Den Ehrenpreis erhielt in diesem Jahr Dr. Andreas Dombret. Der Vorstand der Bundesbank hat sich in den vergangenen 25 Jahren mit seinem Wirken und Handeln in herausragender Weise für das Bankenwesen in Deutschland und die transatlantische Partnerschaft mit den USA verdient gemacht. Er wird für sein Engagement bei der Aufarbeitung der Finanzkrise und das Streben nach einem stabilen Finanzsystem geehrt.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Scope Awards 2013
Mehr „Europa“ in der Bankenaufsicht
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 16.Oktober 2013
Die Finanzminister aus der Europäischen Union haben den Startschuss für eine gemeinsame Bankenaufsicht gegeben. Die künftige Aufsichtsbehörde wird bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelt. Vorgesehen ist, dass die EZB ihre Arbeit ein Jahr, nachdem die EU-Verordnung im Amtsblatt veröffentlicht wurde, aufnimmt. Das dürfte aller Voraussicht nach am 1. November 2014 der Fall sein. Vorher will die EZB die Banken einen Stressest (Asset Quality Review) unterziehen, der schon jetzt für Unruhe unter den Banken sorgt. Mit dieser Prüfung will die Aufsicht sicherstellen, welche Risiken noch in den Bankbilanzen schlummern.
Ob mit diesem Schritt jedoch eine Finanzkrise zu verhindern sein wird, bleibt abzuwarten. Zum einen ist noch nicht ausgemacht, wie die EZB im Falle einer Schieflage künftig mit den nationalen Aufsichtsbehörden kooperieren wird. Zum anderen steht noch aus, wie mit den angehäuften Altschulden der Krisenbanken umgegangen werden soll. Bislang haben sich die Finanzminister noch nicht über gemeinsame Abwicklungs- und Haftungsregeln einigen können. Doch ohne einen Abwicklungsfonds für Pleitebanken und zur Einlagensicherung bleibt die Bankenunion Stückwerk.
Fakt ist, dass eine gemeinsame Aufsicht allein die Staatsschuldenkrise in der Eurozone nicht lösen kann. Denn um die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen, müssten die Banken wieder voll funktionsfähig sein. Solange die Konjunktur in der Peripherie jedoch nicht wirkungsvoll anspringt, solange wird der hohe Anteil an faulen Krediten im italienischen und spanischen Bankensystem nicht abzubauen sein. Vor dem Hintergrund der vielen ungelösten Probleme ist aus heutiger Sicht noch nicht ausgemacht, ob der Steuerzahler je wieder für eine Schieflage einer Bank aufkommen muss. Daher ist die Aussage von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem, dass vor öffentlichen Finanzspritzen zunächst der Privatsektor einspringen müsse, also die Aktionäre und Gläubiger der Banken, zunächst noch mit Vorsicht zu genießen.
Themen: Bankenrating | Kommentare deaktiviert für Mehr „Europa“ in der Bankenaufsicht
Probleme in Brasilien und Thailand
Von Dr. Oliver Everling | 16.Oktober 2013
Der internationale Kreditversicherer Coface zeigt sich hinsichtlich der wirtschaftlichen Risiken in den USA optimistisch. Wachstum und Zuversicht in den Führungsetagen der Wirtschaft kehren zurück. Auch der aktuelle Haushaltsstreit werde die Wirtschaft nicht nachhaltig gefährden – so die Experten. Sorgen bereiten dagegen die Schwellenländer, deren Wachstum sich strukturell bedingt verlangsamt. Das Wachstum aller Schwellenländer zusammen genommen wird 2014 wohl lediglich bei 4,8 Prozent liegen. In diesem Kontext hat Coface die Länderbewertungen für die USA, Brasilien und Thailand aktualisiert und sie jeweils auf die Watchlist gesetzt: USA in A2 auf positiv, Brasilien und Thailand in A3 auf negativ.
Die Aussichten auf anhaltendes und stabiles Wachstum (1,5 Prozent 2013 und 2,2 Prozent 2014) haben Coface veranlasst, die Vereinigten Staaten in der Bewertung A2 mit einem positiven Ausblick zu versehen. Dies erfolgt trotz der derzeitigen Probleme mit dem Staatshaushalt. Die Investitionen sind robust. Der private Konsum, Haupttreiber des Wachstums, zieht stärker an als vor der Krise und die Haushalte erreichen das Ende des Schuldenabbaus. Verbesserungen sind auch auf der Unternehmensseite erkennbar. Gewinne und Profitabilität steigen, allerdings bleibt das Wachstum in einigen Branchen (Baustoffe, Kupfer, Papier) kraftlos.
Das Wachstum in Brasilien fällt mit voraussichtlich 2,3 Prozent 2013 und 2,9 Prozent 2014 enttäuschend aus. Gründe: die nachlassende private Nachfrage und insbesondere die schwache Investitionstätigkeit der Wirtschaft. Die Ursachen der wirtschaftlichen Probleme sind struktureller Art. Die mangelhafte Infrastruktur behindert die Unternehmen. Steigende Zinsen könnten eine spürbare Erholung verhindern. Die nachlassende Verbrauchernachfrage schwächt die Industrie und weitere Konsumgüterbranchen: Haushaltsgeräte, Automobil, Elektronik. Effekte aus steigenden Kreditkosten und Preisen für importierte Waren werden durch Steuern und anhaltend hohe Produktionskosten weiter verschlimmert. So stellt Coface weiterhin Zahlungsausfälle auf hohem Niveau fest.
In Thailand steigen die Risiken. Die A3-Bewertung steht jetzt unter negativem Ausblick. Das Wachstum ließ 2013 stark nach und wird auch 2014 wegen der Verschuldung (80 Prozent des BIP) verhalten bleiben. Die Effekte stimulierender Maßnahmen lassen spürbar nach. Auch vom weiterhin schleppenden Export erwarten die Coface-Experten keine Belebung. Weil der Export stark von China abhängt, trifft ihn das langsamere chinesische Wachstum besonders.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Probleme in Brasilien und Thailand
Börse hören. Interviews zu aktuellen Ratingfragen im Börsen Radio Network. Hier klicken für alle Aufzeichnungen mit Dr. Oliver Everling seit 2006 als Podcasts.










