ETFs im Life-Cycle-Konzept

Von Dr. Oliver Everling | 13.August 2011

Die Philosophie der Kapitalanlage einer Versorgungseinrichtung besteht nicht darin, aktiv „Wetten“ auf die künftige Entwicklung einzelner Kapitalanlagegegenstände oder Anlagesegmente einzugehen, sondern Portfolios zu konstruieren, die unter Berücksichtigung der Vorgaben aus den bestehenden Verpflichtungen unter möglichst vielen Marktentwicklungen zumindest zu tragbaren Ergebnissen führen, schreibt Dr. rer. nat. Stefan Nellshen, Finanzvorstand der Bayer-Pensionskasse VVaG, in seinem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).

Insbesondere im Umfeld der Kapitalmarktkrise des Jahres 2008 habe sich dieser Ansatz in vielen Fällen bewährt, stellt Nellshen fest. Bei liquiden Anlagesegmenten kann die Portfolio-Implementierung mittels ETF’s eine effektive und kosteneffiziente Möglichkeit im Anlagemanagement darstellen. Das zeigt Nellshen in seinem Artikel.

Diese Möglichkeit ist bei Versorgungsvehikeln tendenziell dann attraktiv, so Nellshen, wenn entweder die für die Investition in die jeweilige Assetklasse zur Verfügung stehenden Geldvolumina relativ gering sind oder wenn hausintern für die jeweilige Assetklasse relativ wenig spezifische Managementkompetenz verfügbar ist.

„Auch bei der Durchführung eines Life-Cycle-Konzeptes kommen häufig ETF’s zum Einsatz. Letztendlich hat aber jedes Unternehmen individuell für sich zu prüfen,“ argumentiert Nellshen, „inwieweit unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten der Einsatz von ETF’s zu bevorzugen ist oder inwieweit anderen Formen zur Ausgestaltung der Kapitalanlagepolitik (Direktanlage, Fonds, Derivate-Lösungen) der Vorzug zu geben ist.“

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Kreditmediation als Instrument der Mittelstandpolitik

Von Rainer Kreutz | 12.August 2011

Der von der Bundesregierung ernannte Kreditmediator (www.kreditmediator-deutschland.de), Hans-Joachim Metternich, berichtet in seinem Beitrag zum Buch: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“ von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber; Bank-Verlag Medien GmbH, http://www.bank-verlag-medien.de/, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3.) ausführlich von seinen Erfolgen, Erfahrungen als Kreditmediator und zieht abschließend ein Fazit aus seiner Tätigkeit.

Hans-Joachim MetternichNach Metternich liegen die Vorteile auf der „mikroökonomischen Ebene des Bundes-Kreditmediationsverfahren, dass festgefahrene Verhandlungen zwischen Unternehmer und seinem Kreditinstitut wieder in Bewegung kommen. Gleichzeitig werden Investitions- oder Beschaffungsprojekte noch einmal hinterfragt und auf ihre Substanz hin überprüft. Auch der gewünschte Finanzbedarf wird überprüft. Wirtschaftlich sinnvolle Projekte können realisiert werden und sichern die Perinität des Unternehmens und damit direkt und indirekt Beschäftigung und Wachstum.“

„Auf der makroökonomischen Ebene tragen“, laut Metternich, „erfolgreich beratene und mediatierte Unternehmen zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerb bei – auch wenn es sich in jedem Einzelfall oft nur um kleinste Bausteine handelt – . In der Summe wird der Mittelstand stabilisiert“ wobei sich das finanzielle Engagement der Bundesregierung für die Kreditmediation rasch rechnet, wenn man die Einkünfte aus Einkommensteuer und Sozialversicherung bei den rund 6.000 gesicherten Arbeitsplätze berücksichtigt.

„Die Grenzen“, sieht Metternich, „in der selbstgewählten Beschränkung auf die definierte Zielgruppe kleiner und mittlerer Unternehmen. Der Kreditmediator hat auch keinen rechtlichen oder finanziellen Hebel (z. B. Eigenmittel) um festgefahrene Verhandlungen und Kreditablehnungen rückgängig zu machen. Der Erfolg hängt somit auch stark von der Überzeugungskraft und damit von der Persönlichkeit des Kreditmediators ab. Kreditmediation ist regelmäßig dann zum Scheitern verurteilt, wenn Unternehmen zu spät eine Mediation anfordern und es keinen positiven Geschäftsausblick mehr gibt. In diesen Sanierungsfällen kann der Kreditmediator oft nur noch die Teilnahme an den runden Tischen bei den Kammern empfehlen, die eigens im Rahmen eines KfW Programms für diese Unternehmen eingerichtet wurden.“

Der Kreditmediator Metternich ist der Meinung, dass „das Verfahren eine unbürokratische, schnelle und auf die Bedürfnisse des Unternehmers zugeschnittene Hilfe erlaubt. Die Schwellenangst des Unternehmers und die Zugangsbedingungen werden so niedrig wie möglich gehalten. Diese Kombination erlaubt es dem Kreditmediator auch bereits abgelehnte Kreditwünsche zu hinterfragen und durch intensive Vermittlung zwischen Kreditinstitut und Unternehmer, ohne Gesichtsverlust der Beteiligten, positiv zu gestalten. Auf diesem Wege ist es dem Kreditmediator – neben den 1.166 direkten Einzelberatungen (Stand: 30. 6. 2011) im statistischen Durchschnitt mindestens ein Mal pro Woche gelungen, eine Kreditablehnung in eine Kreditgewährung zu drehen und eine Insolvenz abzuwenden. In der Summe sind in den ersten 16 Monaten 80 Unternehmen mit 5.851 Beschäftigten existentiell gesichert worden.“

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Ist Kreditmediation die Antwort auf die neuen regulatorischen Anforderungen der Banken?

Von Rainer Kreutz | 12.August 2011

Die deutsche mittelständische Wirtschaft ist überwiegend fremdfinanziert und ist auf stabile Beziehungen zu ihren Kreditgebern angewiesen. Die neuen Anforderungen an die Banken führen durchaus zu einem differenzierten Kreditverhalten gegenüber Unternehmen. Damit sich die Belastungen aus den Folgeregelungen Basel III für die Banken in Grenzen halten, werden die Banken eher in risikoärmere Geschäfte investieren und ihre Risikopolitik damit umstellen. Denn höhere Kapitalanforderungen führen zu höheren Eigenkapitalbindungen, die wiederum die Marge der Kreditgeschäfte negativ beeinflussen.

Prof. Dr. Andreas HuberSoweit die Autoren im Buch: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“: Prof. Dr. Andreas Huber und Oliver Briemle befassen sich in ihrem Beitrag zum Buch von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber: Bank-Verlag Medien GmbH, http://www.bank-verlag-medien.de/, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3.) mit der Frage, ob „die Kreditmediation die Antwort auf die neuen regulatorischen Anforderungen der Banken“ ist.

Der an der Hochschule für Ökonomie und Management lehrende Diplom-Ökonom geht ausführlich auf die Situation in der Praxis ein, und zeigt umfassend das Handeln des Kreditmediators bei einem Unternehmensbewertungsprozess. Über seine wissenschaftliche Tätigkeit hinaus ist er bei Niederrheinischen Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfergesellschaft http://www.steuern-htp.de tätig und begleitetet hier mittelständische Unternehmen bei Finanzierungsfragen, Unternehmensbewertungen und Nachfolgeregelungen.

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Prof. Dr. Huber und Briemle erwarten, dass „die Anforderungen an die Unternehmen in Zukunft durch die Novellierung des Bankenrechts nicht einfacher werden. Entscheidend ist eine offene und zeitnahe Kommunikation gegenüber den Kreditinstituten. Hierbei spielt insbesondere die professionelle Aufbereitung der Unterlagen mit entsprechendem inhaltlichem Tiefgang für eine erfolgreiche geschäftliche Zusammenarbeit. Etwaige Engpässe und anstehende Kapitalbedarfe sollten von den Unternehmen frühzeitig identifiziert und kommuniziert werden. Die Banken haben zwischenzeitlich einen klaren Fokus und sind bestrebt rechtzeitig die neuen Eigenkapitalanforderungen erfüllen zu können. Dies geht nur im Rahmen eines sehr bewussten Umgangs mit Adressrisiken, damit die angestrebte Kapitalallokation weitere Auflagen der BAFin überflüssig machen. Zudem scheint es für Unternehmen immer wichtiger zu werden, sich mit Alternativen zu beschäftigen.“

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Auf Solvenzsystem ausgerichtet

Von Dr. Oliver Everling | 11.August 2011

Swiss Life in Deutschland bestätigt im Assekurata-Folgerating das insgesamt gute Rating. Dabei kann die Gesellschaft in den Teilqualitäten Sicherheit, Erfolg, Gewinnbeteiligung und Kundenorientierung die Vorjahresurteile bestätigen. In der Teilqualität Wachstum verbessert sich die Gesellschaft auf ein sehr gutes Urteil (Vorjahr: gut).

Swiss Life in Deutschland weist dem Bericht der Ratingagentur nach eine sehr gute Unternehmenssicherheit auf. Diese zeigt sich vor allem in einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote von 2,28 % (Markt: 2,20 %). Zu der insgesamt sehr guten Risikosituation des Unternehmens tragen die klar strukturierte und sicherheitsorientierte Steuerung der Kapitalanlagen entscheidend bei. Nach Auffassung von Assekurata profitiert Swiss Life in Deutschland zudem von der engen Einbindung in den Gesamtkonzern und verfügt daher über ein sehr fortschrittliches Risikomanagementsystem, das auf die Anforderungen des EU-weiten aufsichtsrechtlichen Solvenzsystems ausgerichtet ist.Swiss Life

Im Jahr 2010 wächst der Rohüberschuss der Gesellschaft signifikant von 167,7 Mio. € auf 288,1 Mio. €. Damit entspricht der erzielte Rohüberschuss einer theoretischen Verzinsung der Kundenguthaben von 2,38 % und liegt über dem vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlichten Marktwert von 2,15 %. Wesentlicher Treiber hierfür sei unter anderem die verbesserte Kostenentwicklung des Unternehmens, gibt die Ratingagentur aus Köln wieder. Hier wirken sich bereits die zuletzt von Swiss Life in Deutschland angestoßenen umfangreichen Kosteneinsparungsmaßnahmen positiv aus. Diese werden nach Ansicht von Assekurata auch künftig die Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft weiter steigern.

Assekurata gibt Beispiele: So habe das Unternehmen jüngst alle Verwaltungseinheiten der betrieblichen Altersvorsorge in einer „neuen“ übergreifenden bAV-Gesellschaft, der Schweizer Leben PensionsManagement GmbH, zusammengefasst. Als Allround-Dienstleister gewährleistet diese Neuausrichtung eine fachkompetente, themenübergreifende und vor allem direkte Bestandskundenbetreuung über alle Durchführungswege. Vor dem Hintergrund dieser und weiterer Serviceorientierter Neuerungen erreicht Swiss Life in Deutschland erneut ein sehr gutes Urteil in der Teilqualität Kundenorientierung.

Die Teilqualität Gewinnbeteiligung/Performance bewertet Assekurata im aktuellen Rating weiterhin mit voll zufriedenstellend. Hintergrund sind die nach wie vor begrenzten Stabilisierungspotenziale aus der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB). Zudem senkte die Gesellschaft ihre laufende, deklarierte Verzinsung für das Neugeschäft zuletzt von 4,10 % auf 3,80 %. Zwar verbessert Swiss Life in Deutschland damit nach Auffassung von Assekurata die Rahmenbedingungen für eine stabile und dauerhaft finanzierbare Gewinnbeteiligung, gleichzeitig liegt das Unternehmen mit dieser aktuellen Verzinsung der Versichertenguthaben deutlich unter dem Marktniveau von 4,06 %.

Die Wachstumsentwicklung von Swiss Life in Deutschland verbessert sich im Vergleich zum Vorjahr (gut) deutlich und wird im Folgerating mit sehr gut bewertet. Nach gebuchten Bruttoprämien wächst das Unternehmen 2010 um 4,18 % (GDV-Marktwert: 7,12 %) und im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre um 3,78 %. Die insgesamt sehr gute Wachstumslage spiegelt sich auch in den Kennzahlen zur Wachstumsnachhaltigkeit wider. So liegt das Abgangs-Zugangs-Verhältnis bei Swiss Life in Deutschland mit 80,84 % (Vorjahr: 126,23 %) auf einem niedrigen Niveau.

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Profiling in der Kreditmediation

Von Rainer Kreutz | 10.August 2011

“Der Kunde in der Kreditmediation sieht sich als machtlos an, ein Opfer des Kleingedruckten und der ‚Willkür der Banken‘. Natürlich wird er dabei oft seinen eigenen Anteil am fortgeschrittenen Status einer Auseinandersetzung eher übersehen oder umdeuten.” So beschreibt Dr. Pantaleon Fassbender (www.kambs-consulting.de) in seinem Beitrag zum Buch: “Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation” von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber; Bank-Verlag Medien GmbH, http://www.bank-verlag-medien.de/, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3) den Kunden in der Kreditmediation.

Dr. Pantaleon FassbenderLaut Fassbender beschäftigt sich der “Kredit”-Mediator mit weit mehr als bloß “Krediten”. Er ist vor allem ein Mittler, der in eine gründlich zerrüttete Beziehung zwischen Bank und Kunde eintritt, und das zu einem Zeitpunkt, als es fast zu spät erscheint. Weiter heißt es, dass „die Kreditmediatoren mit hohem existenziellem Druck zu tun haben, er braucht persönliche Unabhängigkeit, die Fähigkeit mit Druck umzugehen (und selbst auch Druck in Verhandlungen auszuüben), vor allem aber braucht er Menschenkenntnis und robuste Instrumente, um dieses Wissen praktisch anzuwenden. Erschwerend kommt hinzu, dass er meist unter Zeitdruck handelt und Modelle benötigt, die er unmittelbar umsetzen kann.“

Nach Fassbender baut eine gute Kreditmediation auf drei Voraussetzungen auf, „die Herausforderung, den anderen besser einzuschätzen. Aber Sie müssen zusätzlich den richtigen Ton treffen und vor allem sich selbst gut einschätzen können. Sich selbst einschätzen zu können, dafür kennt“, nach dem ehemaligen Theologen Fassbender, „die jesuitische Tradition eine Reihe von Kriterien und Prüfsteinen“. Diese wären die „innere Freiheit, Konkretisierung und Wirklichkeitssinn, Horizonterweiterung und Universalität, Einheit, Emotionen und Gefühle.“

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Kreditmediation für Einzelunternehmen in der Gründungsphase und danach

Von Rainer Kreutz | 9.August 2011

Annette Noll und Sascha Behnk, erfahrene Mitarbeiter von evers & jung (http://www.eversjung.de/), durchleuchten mit Ihrem Beitrag zum Buch: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“ von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber: Bank-Verlag Medien GmbH, http://www.bank-verlag-medien.de/, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3.) die Einsetzbarkeit von Kreditmediatoren in der Gründungsphase von Einzelunternehmen und danach. Deren Finanzierungssituation ist nämlich „nicht nur in Zeiten risikoadjusterter Zinssätze und Anzeichen einer allgemeinen Kreditklemme schwierig.

Neben geringer Bonität und mangelnder Sicherheitenausstattung können ganz grundlegende Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Unternehmen und Banken der Realisierung erfolgsversprechender Vorhaben im Wege stehen. Gerade in diesem Bereich besteht also ein hoher Vermittlungsbedarf zwischen Unternehmern und Kreditwirtschaft. Doch wie sieht angesichts dieser besonderen Situation ein geeignetes Mediationsverfahren für diese Zielgruppe aus?“

Annette NollAnnette Noll und Sascha Behnk beleuchten dazu den Mikrokosmos dieses besonderen Unternehmertypus und legen das oftmals verdeckte Spannungsfeld zwischen Einzelunternehmern und Kreditgebern offen. Dabei sind „auf der Suche nach einer geeigneten Lösung für die Kreditmediation bei Einzelunternehmen nicht nur die Erfolgsaussicht des Verfahrens maßgeblich. Eine Mediation muss überhaupt erst einmal durchführbar sein. Unternehmensberatungen stoßen in diesem Punkt jedoch auf eine finanzielle Hürde, da längerfristige Begleitungen für viele Kleinunternehmer zu teuer sind.“Sascha Behnk

„Zudem scheitert die klassische Krisenintervention bei Einzelunternehmen häufig daran, dass sie zu spät begonnen wird. Es bestehen große Hemmschwellen, rechtzeitig Unterstützung und Rat einzuholen, und sich selbst oder gar einem Gegenüber einzugestehen, dass man die Krise nicht im Alleingang meistern kann.“ Noll und Behnk gehen in Ihrem Buchbeitrag umfangreich auf die Lösung dieser Probleme ein und zeigen auf, mit welchen Mitteln diese Hemmschwellen in der Kreditmediation abgebaut werden können.

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Solvent mit Handbuch Solvency II

Von Dr. Oliver Everling | 7.August 2011

Wer nicht bloß schlagwortartig in das neue Regelwerk für die Versicherungswirtschaft eingeführt werden will, wird mit dem Sammelband aus dem Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart fündig. Das “Handbuch Solvency II: Von der Standardformel zum Internen Modell, vom Governance-System zu den MaRisk VA” von Christoph Bennemann, Lutz Oehlenberg und Gerhard Stahl (Herausgeber, www.schaeffer-poeschel.de, ISBN 978-3-7910-2430-1) führt nicht nur kurz und bündig in Solvency II ein, sondern geht auch über die Grundlagen hinaus in Spezialthemen.

Von der Standardformel nach Solvency II, der Erörterung praktischer Fragen der Umsetzung vor dem Hintergrund der Quantitative Impact Studies (QIS) über die Anforderungen an das Governance-System von Versicherungsunternehmen und –gruppen sowie an Interne Revision sowie dem Wandel der Gruppenaufsicht bis zu den Internen Modellen nach Solvency II für einen Holding geführten Versicherungskonzern liefert das Buch die Grundlagen der Säulen I und II.

Der Einsatz der internen Modelle wird als Grundlage der Strategieentscheidungen skizziert, replizierende Portfolios sowie ökonomische Szenarien als Kern des Marktrisikomodells vorgestellt und Einzelheiten der stochastischen Risikoaggregation, der Profit and Loss Attribution sowie die Modellrisiko, seine Spezifikation und Validierung ebenso erörtert wie die wesentlichen Schritte der Vorantragsphase. Das Sammelwerk schließt mit Spezialthemen wie der Rückversicherung und Variable Annuities.

Das Verständnis und die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen sowie die Implementierung unter versicherungsbetriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten stehen im Vordergrund dieses Praktikerbuches, das wohl in keinem Versicherungskonzern fehlen darf, wenn Solvency II professionell umgesetzt werden soll.

Die Implikationen von Solvency auf die Ratings der Versicherungskonzerne werden in diesem Buch nicht angesprochen. Da die Umsetzung von Anforderungen der neuen europäischen Aufsicht im Vordergrund stehen, bleibt die Kriteriologie der auf Versicherungen spezialisierten Ratingagenturen wie Standard & Poor’s oder A.M. Best außen vor.

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Szenarioanalysen und Stresstests in der Bank- und Versicherungspraxis

Von Dr. Oliver Everling | 6.August 2011

Die Finanzkrise war für fast alle Banken der Fall eines in der Praxis eingetretenen “Stresstests”: Ein Szenario, das eine Vielzahl von Risikofaktoren betraf. Parameterkonstellationen, die zu besonders großen Änderungen im Wert von Portofolien bzw. in einer Risikokennzahl führen, sollen durch Stresstests berücksichtigt werden. Die Wahrscheinlichkeit des Eintritts des Szenarios sollte zwar niedrig, aber dennoch plausibel sein.

Aufgrund der Erfahrungen aus der Finanzkrise, dass die Berechnungen aus den “Labors” der Banken und Versicherungen doch nicht nur Spielfelder für Theoretiker sind, haben solche Modellierungen nun Hochkonjunktur. Nicht zuletzt auch getrieben durch die ständig steigenden regulatorischen Anforderungen von Gesetzgebern auf nationaler und europäischer Ebene müssen sich immer mehr Mitarbeiter in Banken und Versicherungen ein tiefergehendes Methodenwissen erarbeiten.

Das Buch von Walter Gruber, Marcus R.W. Martin und Carsten Wehn (Herausgeber) im Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart, “Szenarioanalysen und Stresstests in der Bank- und Versicherungspraxis” (ISBN 978-3-7910-2953-5, www.schaeffer-poeschel.de), ist ein von Praktikern für Praktiker geschriebenes Buch: Wer in einer Buchhandlung das Buch durchblättert, mag zunächst aufgrund der zahlreichen Formeln und Funktionsdiagramme den Eindruck von einem eher theoretischen Werk erhalten – tatsächlich ist aber die Theorie längst in die Praxis eingezogen. Auch Praktiker haben sich daher mit Abstraktionen zu beschäftigen, die alleine eine Komplexitätsreduktion soweit ermöglicht, die Konsequenzen der Schwankungen von Einflussfaktoren auf die Vermögens-, Ertrags- und Finanzlage von Banken und Versicherungen zu begreifen.

Das Buch befasst sich mit den aufsichtlichen Anforderungen an Szenarioanalysen und Stresstests, gibt einen Überblick über die Möglichkeiten und Grenzen von Szenarioanalysen und Stresstests, zeigt die Umsetzung von Stresstests in einzelnen Risikoarten und vermittelt Wege zur Steuerung mit Hilfe von Stresstests.

Denkt man beispielsweise über die im Buch skizzierten Stresstests über Kreditrisiko weiter nach, drängt sich der Schluss auf, dass die Fehlkonstruktion bankinterner Ratings nun eine eigene Generation von Szenarioanalysen und Stresstests erforderlich macht: Da bankinterne Ratings auf der Schätzung von Ausfallwahrscheinlichkeiten binnen Jahresfrist beruhen und sich nicht – wie bei Ratings unabhängiger Agenturen regelmäßig der Fall – auf einen langfristigen Zeithorizont von vier bis fünf Jahren beziehen, müssen Migrationen mit artifiziellen Annahmen modelliert werden.

Würden bankinterne Ratings von vornherein nicht auf einjährige Ausfallraten hin kalibriert, sondern langfristige Entwicklungen von Kreditnehmern einbeziehen, würden sich manche Tests nicht im Bereich der Spekulation bewegen müssen, sondern auf empirisch nachvollziehbaren Daten gründen können.

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Investmentfonds in der Flusskreuzfahrt bei der Premicon AG

Von Tino Rietz | 4.August 2011

Das Geschäftsfeld der Premicon AG umfasst hauptsächlich das Flusskreuzfahrtgeschäft. Darüber hinaus betätigt sich die Premicon AG als Investor für die Hochseekreuzfahrt, der Containerschifffahrt und dem Immobiliengeschäft. Seit über 12 Jahren ist das Unternehmen Premicon AG auf dem Markt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von ca. 630 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von rund 274 Mio. Euro tätig. Der Gesamtjahresumsatz aller Gesellschaften, an der die Premicon beteiligt ist, beziffert sich im Jahr 2010 auf rund 165 Mio. Euro.

Die Premicon AG tritt nicht nur als Investor in der Flusskreuzschifffahrt auf, sondern auch als Dienstleister für deutsche Kapitalanleger und Reiseveranstalter. So bietet die Premicon AG seinen Anlegern Fonds, speziell für den Bereich der Flusskreuzfahrt an. Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1998 wurden 19 Fonds mit einer Gesamtinvestitionssumme von über 630 Mio. Euro am Kapitalmarkt platziert. Die Kapitalanleger halten mehr als 5.000 Beteiligungen an diesen Fonds. Gemeinsam mit dem Kreuzfahrtschiff „MS/ASTOR“ und die gesamte Kreuzfahrtflotte der Premicon AG von insgesamt 25 Kreuzfahrtschiffen ergibt sich eine Gesamtauslastung von rund 4.000 Passagieren.

Der Bedarf nach gehobenen Kreuzfahrten nimmt stetig zu, berichtet Daniel Begher, Prokurist und Vertriebsleiter der Premicon AG. So stieg der Umsatz im deutschen Kreuzfahrtenmarkt im Jahr 2010 um 7,9 Prozent auf insgesamt 2,54 Mrd. Euro. Zu den Reisenden gehören besonders junge Menschen, wie eine aktuelle repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der TUI belegt. Demnach können sich 42 Prozent der unter-30-Jährigen gut vorstellen, eine Kreuzfahrt mitzumachen. Auch bei den 50- bis 59-Jährigen können sich sogar 48 Prozent vorstellen, eine solche Reise zu unternehmen. Kürzlich erschien eine Kreuzfahrtstudie des Deutschen Reiseverbandes (DRV), die zeigt, dass die Flusskreuzfahrten-Veranstalter ihre Passagiere im Jahre 2010 um 9,3 Prozent steigern konnten.

Dennoch existierten trotz weltweiter Finanzkrise auf dem Kreuzfahrtenmarkt keine Überkapazitäten an Schiffen. Die Premicon AG ist ein Unternehmen, welches sich trotz der Krise am Markt positiv behaupten konnte, so Begher. Der Portfolio-Beitrag der Premicon-Schiffsflotte (Auszahlungen und Tilgungen) war im Jahr 2008 und 2009 konstant. Auch der Cash-Flow-Beitrag der Schiffsflotte (Auszahlungen) blieb im Jahr 2008 mit 7.3 Prozent und im Jahr 2009 stabil. Das Geldvermögen der Premicon AG hatte im Vergleich im Jahr 2008 von minus 18,7 Prozent auf minus 12,0 Prozent im Jahr 2009 ein positiven Verlauf eingenommen.

Die 25 Flusskreuzfahrtschiffe der Premicon AG fahren mehrjährig unter dem Namen bekannter europäischer Reiseunternehmen wie Nicko Tours, Phoenix Reisen, Globus Cosmos, Noble Caledonia oder seit neustem auch die TUI. Die Zusammenarbeit mit der TUI Deutschland GmbH wurde zu einer langfristigen Zusammenarbeit ausgebaut, berichtet Begher.

Die Premicon ist mit insgesamt 25 Kreuzfahrtschiffen Marktführer deutschen Flussflotte im Beteiligungsmanagement. Das macht die Premicon AG zum passenden Partner für den Marktführer TUI: „Unser neuer Fonds in Kooperation mit der TUI Deutschland GmbH ist eine überzeugende Antwort auf die Trends des Marktes kombiniert mit einer hohen Absicherung – und bietet somit beste Renditeaussichten für unsere Anleger“, berichtet der Vorstand Alexander Nothegger der Premicon AG. Die Gesamtinvestitionssumme des Fonds umfasst 87.000.000 Euro, 51 Prozent davon sind Eigenkapital.

Die Ausschüttung liegt laut einem Prospekt bei 7 Prozent im Jahr und steigt bis 2025 auf 16 Prozent, so die Premicon AG. Die Mindestinvestition in geschlossenen Fonds liegt bei 20.000 Euro. Damit kehrt die Premicon AG zu einem altbewährten und kalkulierenden Ansatz zurück: ein hoher Eigenkapitalanteil. Der Kreuzfahrtenmarkt zählt zu den stärksten wachsenden Marktsegmenten im Tourismusbereich. Denn innerhalb der letzten zehn Jahre stiegen die Flusspassagierzahlen um rund 186 Prozent. Laut einer Studie der DRV aus dem Jahr 2009 war ein Zugewinn von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Das Potenzial auf dem Kreuzfahrtenmarkt ist aber noch lange nicht ausgeschöpft. Das zeigt eine aktuelle Emnid-Umfrage. So gaben knapp 40 Prozent der Befragten an, eine solche Reise mitzumachen. Fast 1/10 der Befragten haben dieses Reisebedürfnis nach einer solche Fahrt bisher umgesetzt.

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Praxistipps und Verhandlungsstrategien bei gestörten Kreditengagements

Von Dr. Oliver Everling | 4.August 2011

Der erfahrene Kreditmediator und Advanced Negotiator, Ulli Engelmann, befasst sich in seinem Beitrag zum Buch: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“ von Frank Armbruster, Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber: Bank-Verlag Medien GmbH, http://www.bank-verlag-medien.de/, Köln 2011, Art.-Nr. 22.474-1100, ISBN 978-3-86556-262-3.) anhand praktischer Beispiele mit der wirkungsvollen und fairen Lösung des Konfliktes zwischen Kunden und Banken.

imageUlli Engelmann schreibt: „Bemühungen, die bisherige Unternehmenskultur in wirtschaftlichen Konfliktfällen deutschlandweit zu hinterfragen, zeichnen sich im Rahmen des Round Table Mediation und Konfliktmanagement der deutschen Wirtschaft und in Studien, wie sie z. B. von PwC veröffentlicht werden, ab. Diverse Verhaltenskodizes der Kreditinstitute im Konfliktfeld mit deren Kunden sind zwar formuliert, nur finden sie noch zu selten den praktischen Weg in die vom Kunden gesuchte faire und vertrauensvolle Konfliktlösung. Finanzkommunikation, momentan eine Einbahnstraße, die vorrangig aus Forderungen gegenüber dem Kunden besteht, muss sich wandeln in eine Kultur des wertschätzenden Verhandelns auf `Augenhöhe‘. Dann hat sie auch das Potential einer mehrwertschaffenden Streitbeilegung für alle betroffenen Parteien.“

Der Spezialist in hocheskalierten Konflikten zwischen Bankkunden und Kreditwirtschaft führt weiter aus: „Ethisches Verhalten in einer modernen Streitkultur, wie Vertrauen, Verantwortung, Respekt und Würde sind bei den Auseinandersetzungen zwischen Kunde und Bank Voraussetzung, um die Konflikte auf der Sachebene einer Lösung zuführen zu können. Der Wertewandel in der Streitkultur hin zu konsensualen Lösungen zwischen den Vertragspartnern nimmt spürbar zu. Die Kreditgeber haben neben der strikten Anwendung bankrechtlicher Vorgaben Kompetenzen im fairen und verantwortungsvollen Umgang mit redlichen Kunden entwickelt, die den gemeinsamen Fokus auf werterhaltende und existenzsichernde Alternativen richtet.“

Ulli Engelmann geht in seinem Beitrag unter anderem ausführlich auf die Frage ein, welche fachlichen Voraussetzungen einen qualifizierten Verhandlungsexperten ausmachen. Zudem wird geklärt, wie das Persönlichkeitsprofil eines erfolgreichen Verhandlungsprofis aussieht. Anregungen für eine kooperative Streitkultur und weitere interessante Erkenntnisse von Herrn Engelmann sind ab Dezember 2011 mit dem oben genanntem Buch erhältlich: „Finanzkommunikation – Chancen durch Kreditmediation“.

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