BB Biotech(Lux) mit „AA“ von TELOS

Von Dr. Oliver Everling | 14.April 2010

Das Fondsrating von TELOS soll auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und –wahrheit beurteilen. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses. TELOS hat nun BB Biotech (Lux) geratet. Der Fonds erfüllt demnach sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).

Der BB Biotech (Lux) ist ein aktiv gemanagter Fonds, der auf die Aktien von Unternehmen des Biotechnologiesektors setzt und auf 30 bis 40 Titel konzentriert ist. Wie TELOS berichtet, ist die Portfoliokonstruktion durch einen klassischen Bottom- Up-Ansatz geprägt. Investitionsschwerpunkt sind die USA, nicht zuletzt deshalb, weil dort die meisten Firmen der Biotech-Branche ansässig sind. Hinzu kommen noch einige europäische Titel aus Ländern wie der Schweiz, Dänemark und auch Deutschland. Ziel ist es, über einen Investmentzyklus (3 Jahre) die Benchmark bei einer niedrigeren Volatilität outzuperformen.

Gleichzeitig soll ein Performance-Ranking innerhalb des ersten Quartils der relevanten Biotech Peer Group erzielt werden. Im Rahmen der Titelselektion stützt sich das Fondsmanagement auf die Fundamentalanalyse der Bellevue Gruppe unter Nutzung eines Netzwerks von Ärzten und Spezialisten für die jeweiligen Biotechsektoren. Dabei wird ein detailliertes unternehmensspezifisches Finanzmodell für Unternehmen auf der Short-list erstellt, welches das Potenzial zur Wertverdopplung in einem Zeitraum von vier Jahren darstellen soll.

„Aufgrund tiefgreifender Kontakte zu Spezialisten aus der Branche verfügt Bellevue Asset Management über ein breites Netzwerk sowie Kenntnisse über aktuelle Entwicklungen. Darüber hinaus“, heißt es im Kommentar von TELOS, „erfolgt die Ideengenerierung auch anhand von den Biotech-Konferenzen. Diese Informationen kommen dem Fondsmanager beim Aufdecken neuer Anlageideen zugute. Der Fondsmanager und sein Team verfügen über umfangreiche Branchenexpertise. Die personellen Ressourcen im Fondsmanagement sind hoch.“

Wegen eines höheren EUR- und CHF-Exposure liegt die Fondsperformance seit Auflegung leicht unter der Benchmark. Seit Auflegung bis Ende Februar 2010 weist der Fonds einen Wertzuwachs von +26.8% aus. Zwischenzeitlich waren allerdings Verluste zu verzeichnen. Die Sharpe Ratio ist positiv, berichtet TELOS.

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Existenzgründer besser unabhängig beraten

Von Dr. Oliver Everling | 13.April 2010

Bei Fragen zu Finanzierung, Liquiditätsplanung und Versicherungen sollten sich Existenzgründer nicht allein auf die Empfehlungen von Banken und provisionsabhängigen Finanzvermittlern verlassen. Das betonen die Finanzexperten von Berater-Lotse.de, dem Online-Portal für Finanz-, Steuer- und Rechtsexperten. Gerade in der Gründungsphase sei es wichtig, den Rat von provisionsunabhängigen und ausschließlich auf Honorarbasis arbeitenden Experten einzuholen. Als Begründung nennen die unabhängigen Finanzexperten die Tatsache, dass Banken und Finanzvermittler in der Beratung nicht selten das Hauptaugenmerk auf die Wahrung ihrer eigenen Interessen legen.

So sind Banken häufig daran interessiert, bei der Finanzierung möglichst viele Kreditsicherheiten für sich zu beanspruchen, um im Fall des Misslingens der Gründung gegenüber anderen Gläubigern bevorzugt zu sein. Wer solche Konstellationen ohne Konsultation eines unabhängigen Experten als gegeben hinnimmt, riskiert empfindliche Einschränkungen seines finanziellen Spielraums oder das vorzeitige Ende des Traums vom Unternehmertum.

Aber auch beim Verkauf von privaten Krankenversicherungen oder Versicherungssparverträgen für die Altersvorsorge an Existenzgründer wittern Finanzvermittler nicht selten ihre Provisionschance. Wer aber Monat für Monat viel Geld für teure oder gar unnötige Policen ausgibt, kann gerade in der Gründungsphase in gefährliche Liquiditätsengpässe geraten.

Daher sollten Gründer ihren Versicherungs- und Vorsorgebedarf mit einem auf Honorarbasis arbeitenden neutralen Fachmann ermitteln und in der Umsetzung auf flexible und liquiditätsschonende Lösungen achten. Berater-Lotse.de (http://www.Berater-Lotse.de) ist ein Projekt der Institut DV&P GmbH aus Bad Homburg v. d. H.

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DGNB zertifiziert bei POLIS in Silber

Von Dr. Oliver Everling | 13.April 2010

Im Stuttgarter Hospitalviertel wird für das Gebäude Büchsenstraße 26 das Richtfest gefeiert, meldet die POLIS Immobilien AG (http://www.polis.de/). 1998 in Berlin gegründet, erwirbt das börsennotierte Unternehmen Büroimmobilien für den eigenen Bestand, ggf. modernisiert oder revitalisiert und selbst verwaltet.

Das Gebäude in der Büchsenstraße 26 ist in den vergangenen sieben Monaten aufgestockt und nachhaltig saniert worden. Als erstes Modernisierungsobjekt im Hospitalviertel wurde das Gebäude nicht nur nach modernsten Möglichkeiten energetisch saniert, sondern es soll dem Stadtteil auch einen neuen, kulturellen Anziehungspunkt geben.

Im Erdgeschoss wird das Stuttgarter Renitenztheater, Stuttgarts älteste und renommierteste Kabarettbühne, seine neue Heimat finden. Ein umfangreiches Gastronomieangebot schafft Lebensqualität und soll den Standort zusätzlich beleben. In den Obergeschossen entstehen moderne Büroflächen und zwei attraktive Wohnungen mit Blick über die Innenstadt.

Im Oktober 2009 erhielt die POLIS Immobilien AG, Eigentümerin des Bürogebäudes, für das Modernisierungskonzept das Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Silber. Mit dieser Urkunde zeichnet die DGNB umweltbewusste Modernisierungsvorhaben aus, die sich noch in der Planungs- oder Umsetzungsphase befinden. Dr. Alan Cadmus, Vorstandssprecher der POLIS Immobilien: „Hier in der Büchsenstraße zeigen wir, dass sich auch Bestandsgebäude umweltfreundlich optimieren lassen. Die Mieter profitieren von niedrigeren Energiekosten und einem modernen Ambiente, POLIS als Eigentümer von einer erheblichen Wertsteigerung.“

Das rund 7.300 Quadratmeter umfassende Gebäude aus den 1950er Jahren wird nach hohen Umweltstandards saniert. Eine neue Fassadendämmung und ein modernes Heizungs- und Kühlungskonzept sorgen dafür, dass der Energieverbrauch künftig um zwei Drittel niedriger liegt als zuvor. Es kommen Baustoffe und Bauteile zum Einsatz, die die Umwelt möglichst wenig belasten und ressourcenschonend hergestellt werden.

Das bisherige Satteldach des Bürohauses wird durch ein gut belichtetes Staffelgeschoss ersetzt und um ein zusätzliches fünftes Obergeschoss ergänzt. Hinzu kommen ein Gründach, ein bepflanzter Innenhof, weitgehend barrierefreie Zugänge und eine behindertenfreundliche Ausstattung. Im Herbst sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Für das traditionsreiche Stuttgarter Renitenztheater richtet POLIS Immobilien im Gebäude einen komplett ausgestatteten Theatersaal ein. Cadmus: „Wir verknüpfen in diesem Gebäude Büroleben und Kultur und schaffen damit ein sehr attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld.“

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Jahrabschlüsse als Brandbeschleuniger

Von Dr. Oliver Everling | 11.April 2010

Welche Rolle haben nationale und internationale Rechnungslegungsvorschriften in der Finanzkrise gespielt? Dieser Frage geht Martina Läger, Dipl.-Kauffrau, auf dem Seminar „Regulierung, Rating, Rangelei – Die Krise und ihre Folgen im Bereich der Regulierung“ der Friedrich Naumann Stiftung auf der Theodor-Heuss-Akademie nach (http://www.freiheit.org/). Sie ist Wirtschaftsprüferin bei O&R Oppenhoff & Rädler in Frankfurt am Main (http://www.or-ag.com/).

Läger zeigt auf, wie aus einzelne Ausfälle bei Krediten im Subprime-Segment Verluste in den betreffenden Kreditportfolien bewirkten, die wiederum Neubewertungen der auf diese Portfolien emittierten Wertpapiere erforderlich machten, die dann erneut Anlass gaben, die aus diesen Wertpapieren abgeleitete Finanzinstrumente neu zu bewerten.

Informationsfunktion, Ausschüttungsbemessungsfunktion, Gläubigerschutzfunktion und steuerliche Gewinnermittlungsfunktion als Aufgaben der Rechnungslegung stehen in einem Spannungsverhältnis. Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang sind eher vergangenheitsorientiert, durch Going Concern-Prämisse, Lageberichterstattung und Bewertungsansätze (Fair Value, Rückstellungen) gelangen zukunftsorientierte Elemente in den Jahresabschluss.

Durch die Subprime-Krise reihten (drohende)Kreditausfälle, Abwertungsbedarf, Vertrauensverluste, Kursverluste in einen gefährlichen Teufelskreis des Abwärtsstrudels. Probleme bei der Ermittlugn des Fiar value bei nicht mehr vorhandenem aktiven Markt, Unflexibilität bezüglich der Klassifizierung und Buchung unrealistischer Verluste, auch wenn die Halteabsichten geändert wurden, sind Schwachstellen der Rechnungslegung bei Finanzinstrumenten. Als Gegenmaßnahmen des IASB nennt Läger die Erweiterung der Möglichkeiten zur Umklassifizierung von Finanzinstrumenten, veränderte Behandlung der Embedded Derivativs und die Neufassung des IAS 39.

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Rating sieht man in Europa anders

Von Dr. Oliver Everling | 10.April 2010

In den USA gilt Rating als Meinungsäußerung. In der Meinungsäußerung ist jeder frei. „Das sieht man in Europa anders“, sagt Herr Prof. Dr. Uwe Blaurock vom Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg sprach auf dem Seminar der Friedrich Nauman Stiftung zum Thema „Regulierung, Rating, Rangelei“ auf der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach (http://www.freiheit.org/).

Das Rating wird auch als Aufsichtsinstrument eingesetzt, nach Basel II muss die Risikoanlage mit Eigenmitteln unterlegt werden. „Dies ist und bleibt eine Ratingfrage. Daher ist es von Bedeutung, wie Ratingagenturen strukturiert sind“, unterstreicht Blaurock.

Blaurock ordnet das Thema der Regulierung der Ratingagenturen in den größeren Kontext der Bankenregulierung ein und zeigt die Wurzeln in den Insolvenzen der Danat-Bank 1931 und der Herstattbank 1974 ein.

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Bankenorientierung birgt Ansteckungsgefahr

Von Dr. Oliver Everling | 9.April 2010

Investoren haben durch Kreditverbriefungen Zugang zu Finanzprodukten (und den damit verbundenen Risiken), die vorher nicht zu erwerben waren (Kredite). Daraus folgt, dass das Kreditrisiko weit gestreut werden kann. Prof. Dr. Marcel Tyrell, Buchanan Institut für Unternehmer- und Finanzwissenschaften, Zeppelin University, Friedrichshafen, zeigt bei dem Seminar „Regulierung, Rating, Rangelei – Die Krise und ihre Folgen im Bereich der Regulierung“ der Friedrich Naumann Stiftung auf der Theodor-Heuss-Akademie die Vor- und Nachteile der Verbriefung auf, die den Verbriefungsmarkt begleiten (http://www.freiheit.org/).

Ein durchschnittliches Kreditportfolio kann in unterschiedliche Wertpapiere mit speziellem Risiko-Rendite-Profil zerlegt werden und somit spezifische Investoren-Gruppen ansprechen. Der Liquiditätszufluss für Banken kann zur Ausweitung der Kreditvergabe führen, was in den USA politisch auch erwünscht war, um den Wohnungsbau zu unterstützen.

Die Nachteile der Verbriefung liegen in der starken Abhängigkeit der strukturierten Produkte vom Urteil der Ratingagenturen. Verbriefungen können eine eventuell nachlässigere Kreditvergabe und Betreuung der Kreditnehmer durch die Banken mit sich bringen. Die für Verbriefungen gegründeten Zweckgesellschaften, SPVs, erscheinen nicht in der Bankbilanz. SPVs refinanzieren den Ankauf langfristiger Kredite zum Teil durch Ausgabe kurzfristiger Papiere, was zu einem klassischen Laufzeitungleichgewicht führen kann.

Finanzkrisen starten meist in Assetmärkten, meist mit einer Finanzinnovation, analysiert Tyrell: „In bankendominierten Finanzsystemen hat meine eine stärkere Ansteckungsgefahr.“ In den USA kam der Impuls aus dem Kapitalmarkt, pflanzte sich dann aber im Bankensystem fort, und zwar insbesondere in den bankendominierten Systemen. Daher warnt Tyrell davor, in einer stärkeren Bankenorientierung mehr Krisenresistenz zu erhoffen. Tyrell erinnert unter anderem auch daran, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht in der Finanzkrise gänzlich versagt habe.

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Rendite und Risiken von Zertifikaten

Von Dr. Oliver Everling | 7.April 2010

Die Beurteilung und Bewertung strukturierter Finanzprodukte ist Gegenstand des Buches „Rendite und Risiken von Zertifikaten“ von Juraj Janos und Stefan Hunziker, das im Erich Schmidt Verlag erschien (ISBN 9-783503-120697, http://www.ESV.info/).

Privatanleger sind mit einem großen Angebot strukturierter Finanzprodukte, sogenannter Zertifikate, konfrontiert. Doch Marktänderungen, diffuse Bezeichnungen und einseitige Risikobewertungen erschweren die Entscheidung für oder wider diese Anlageform. Juraj Janos und Stefan Hunziker wollen daher mit ihrem Buch einen Ansatz für eine unabhängige Beurteilung strukturierter Finanzprodukte bieten: Vor- und Nachteile einzelner Produktformen besser einzuschätzen, eine eigenständige Wertung der Renditechancen vorzunehmen und zu erkennen, wann ein Zertifikat ein Portfolio sinnvoll ergänzt.

Im kompakten Taschenbuchumfang von 147 Seiten findet der Anleger in der Tat alles Wesentliche zum Grundverständnis – vorausgesetzt, er wird von komplex anmutenden Formeln und Parametern nicht abgeschreckt. So eignet sich das Buch eher für den jungen Anlageberater, der zwar über das Niveau der Reklame von Zertifikateemittenten hinaus will, andererseits aber nicht rein modelltheoretisch mit Derivaten befassen will.

Der Leser erfährt von den Grundlagen der Zertifikate, von den gebräuchlichsten Modellen für die Bewertung von strukturierten Produkten durch Replikation, mehr von Realität und Modellierung von Aktienkursen sowie von den Risiken und Renditen, wie sie sich in den Profilen verschiedener Produkttypen abbilden.

Janos und Hunziker geben die Zertifikate von Lehman Brothers als „warnendes Beispiel dafür, dass das Gegenparteirisiko bei der Investitionsentscheidung unbedingt berücksichtigt werden muss“, und listen Credit Ratings führender US-Agenturen auf.

Die Terminologie der Autoren ist von ihrer Schweizer Perspektive geprägt. So berichten Janos und Hunziker zwar über das Kategorisierungsmodell für Zertifikate gemäß Deutschem Derivate Verband, können aber der im Verband mühsam erarbeiteten Typisierung nicht viel abverlangen: „Das Modell des DDV trägt der Vielzahl an Produkttypen und der Komplexität des Angebots jedoch nicht Rechnung. Eine Aufteilung in Produkte mit bzw. ohne Kapitalschutz ist zwar sinnvoll,“ räumen die Schweizer ein, „allerdings gibt sie keine Information über die Auszahlungsstruktur der einzelnen Produkte.“

Da die Autoren den deutschen Verband (http://www.deutscher-derivate-verband.de/) kennen, ist es erstaunlich, dass sie an keiner Stelle das wichtigste Hilfsmittel für Anleger nennen, das unmittelbar den Produktvergleich ermöglicht: Zertifikateratings der EDF, Feri, IZA oder Scope kommen an keiner Stelle zur Sprache.

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CIS warnt vor Übermut

Von Dr. Oliver Everling | 7.April 2010

„Erst im Januar 2010 hat die CIS den Geschäftsbereich Private Banking eröffnet und kann bereits nach dem ersten Vierteljahr voller Zuversicht in die Zukunft schauen. Unsere Vermögensverwaltungskunden, die uns ihr Vertrauen schenkten, können sich bereits über einen Zuwachs in Höhe von 3,08 Prozent erfreuen.“ Das berichtet Herbert Schmitt, Geschäftsbereichsleiter Private Banking von der CIS Vermögensverwaltung (http://www.cisamag.com/).

„Der Übermut kehrt zurück!“ So seine Warnung: Die Politik habe einen Kompromiss für Griechenland gefunden, Fundamentaldaten sorgen für positiveNachrichten, und die Ertragssaison für das erste Quartal sollte ebenfalls unterstützend auf die Märkte wirken.

Die noch vor kurzem weitverbreitete Meinung, dass dem Markt eine Konsolidierung gut tun würde, sei damit in den Hintergrund getreten. Sie wurde mittlerweile abgelöst von der Furcht der Anleger, die Rally an den Aktienmärkten zu verpassen. „Trotz steigender Kurse an den Aktienmärkten und des Stimmungsumschwungs der Anleger behielten wir unsere vorsichtige Marktneutralität auch in der ersten Hälfte des Monats März weiterhin bei.“ Die täglich zunehmenden Risiken überwiegen mittlerweile die Chancen kurzfristiger Kursgewinne auf der „Long-Seite“, so das Urteil der Experten von der CIS Vermögensverwaltung.

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Herausforderung Kapitalmarktfunding für Banken

Von Dr. Oliver Everling | 7.April 2010

Der Markt für unbesicherte Senior-Bankanleihen stellt weiterhin ein schwieriges Segment für Neuemissionen dar. Die Emission von Senior-Papieren ist für die Mehrheit der europäischen Banken weiterhin schwierig und auf jeden Fall kostspielig, prognostiziert das Fixed Income Research der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank.

Doch in ferne Zukunft verschieben können die meisten Banken ihre Neuemissionen nicht, wie ein Blick auf die Laufzeitenprofile europäischer Banken zeigt: In den kommenden Monaten stehen zahlreiche Fälligkeiten an. Der Refinanzierungsbedarf der Institute dürfte also sehr hoch sein. Als Grund für die unausgewogenen Fälligkeitenprofile macht die DZ BANK vor allem den krisenbedingt geringen Risikoappetit der Marktteilnehmer sowie die staatlichen Garantieprogramme aus.

Dem hohen Refinanzierungsbedarf und damit zunehmenden Angebot an Bankanleihen steht nach Beobachtung der Analysten eine tendenziell nachlassende Nachfrage gegenüber. So nimmt die Nachfrage von Banken, bislang Hauptinvestorengruppe von Bankanleihen, nach Senior-Bankpapieren bereits seit einigen Monaten ab, und es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage zukünftig noch weiter zurückgehen wird.

Hauptgrund seien die neuen regulatorischen Vorschriften für Banken, die zukünftig wohl gelten werden. Aus den im Dezember 2009 veröffentlichten Konsultationspapieren zu den Themen Liquiditäts- und Kapitalanforderungen nach Basel 3 wird deutlich, dass die Bank of InternationaI Settlement (BIS) die hohe geschäftliche Verknüpfung der Banken untereinander reduzieren will. Das Halten von Bankanleihen für Finanzinstitute soll möglichst unattraktiv gemacht werden. Die Umsetzung der vorgelegten BIS-Entwürfen halten die Analysten in dieser oder sehr ähnlicher Form für sehr wahrscheinlich.

„Es gibt zwar Faktoren, die das beschriebene Missverhältnis von Angebot und Nachfrage bei Senior-Bankanleihen zumindest etwas eindämmen dürften, insgesamt aber dürfte die Nachfrage von Banken nach Senior-Bankpapieren abnehmen. So wird auch die Refinanzierung über Senior-Anleihen für einen Großteil der europäischen Banken vorerst teuer bleiben,“ so heißt es in der aktuellen Researchpublikation „Special – Banken“ der DZ BANK, „und die anhaltend hohen Fundingkosten werden die Ertragslage der Finanzinstitute belasten.“

In diesem Umfeld sind Banken mit einer hohen Einlagenbasis besser positioniert. „Wir haben daher die von uns gecoverten Banken genauer hinsichtlich verschiedener Faktoren bezüglich der Refinanzierung untersucht. Während nordische Banken, darunter auch Adressen, die als so genannte sicherer Häfen gelten,“ fügt Alex Constanze Steinmann, zuständig für Credits Financials beim Fixed Income Research der DZ BANK AG hinzu, „hinsichtlich der relativen Größe ihrer Einlagenbasis eher enttäuschen, überraschen beispielsweise griechische Banken hinsichtlich dieser Größe positiv. Insgesamt gut schneiden unter anderem die Großbanken Erste Group oder auch UniCredit ab.“

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Lehrbuchbeispiel „Frankfurter Titanic“

Von Dr. Oliver Everling | 6.April 2010

Das AIRRAIL CENTER am Frankfurter Flughafen (http://www.airrail.de/) ist für Risikomanager (http://www.risknet.de/) ein interessantes Praxisbeispiel schwer kalkulierbarer Risiken: Technische Risiken paaren sich mit finanziellen, politische Risiken mit wirtschaftlichen. Operationelle Risiken addieren sich zu finanziellen Risiken usw. Über die Korrelation dieser Risiken ist mangels empirischer Beispiele des einzigartigen Baus am Drehkreuz der europäischen Luftfahrt wenig bekannt. Lehrbuchartig potenzieren sich die Ungewissheiten.

Schon für das Absinken des Baus (BILD-Zeitung: „Sinkt das Riesenschiff?“) gibt es zwar beruhigende Berechnungen, aber keine Erfahrungswerte speziell mit der hier gewählten Konstruktion. Welche statischen Spannungen von den Stahlträgern innerhalb des Gebäudes wegen der festgestellten Ungleichmäßigkeit des Abrutschens auszuhalten sind, lässt sich kaum noch zuverlässig ermitteln und korrigieren. In jedem Fall stellt das Auseinanderbersten eine besondere Herausforderung dar, so dass durch vergleichsweise geringe Einwirkungen von innen oder von außen noch fatalere Konsequenzen drohen.

Dabei geht es nicht nur um bisher nicht dagewesene Umweltereignisse als Folge der Klimakatastrophe oder Risiken aus Erdbeben, sondern auch um die Attraktivität des AIRRAIL CENTERs als Zielscheibe. Mit der KPMG (http://www.kpmg.de/) soll der AIRRAIL CENTER den Sitz einer der mit 140.000 Mitarbeitern weltgrößten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beherbergen. Außerdem zwei Hotels der Hilton-Gruppe, die nicht zuletzt auch durch ihre Erbin Paris Hilton im Fadenkreuz von Gruppen steht, die an dem angeblich exzessiven Lebensstil Anstoß nehmen und als Symbol einer dekadenten westlichen Welt interpretieren.

Sieht man von dem unerwarteten Zusammenbruch der einst zu den „Big-Five-Prüfungsgesellschaften“ gehörenden Arthur Andersen LLP in 2002 einmal ab, liegt das Risiko der KMPG als Mieter im AIRRAIL CENTER weniger im Ausfallrisiko, wie es sich nach Kennzahlen und anderen Ratingindikatoren ermittelt. Eher bedroht die mit Caa1 von Moody’s Investors Service (http://www.moodys.com/) hoch spekulativ geratete Hilton Hotels Corporation (http://www.hilton.de/) das wirtschaftliche Ergebnis.

Kaum auszumalen aber das Risiko, wenn einer der wichtigsten Flughäfen Europas und wichtigster Arbeitgeber der Region Rhein-Main zum Angriffsziel gemacht würde (http://www.fraport.de/). Dieser könnte nicht nur einen vorübergehenden Stillstand des Luftverkehrs implizieren, sondern auch die wichtigsten Fernverkehrsverbindungen der Bahn und des Autos betreffen. Allein der AIRRAIL CENTER bietet die Möglichkeit, mit einem Schlag den Knotenpunkt aller Verkehrsadern zu treffen, die Westen und Osten, Süden und Norden in Deutschland miteinander verbinden, denn der AIRRAIL CENTER wird über dem Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens, direkt neben den Hauptflughafengebäuden und zwischen die Autobahnen gebaut.

Aufgrund seiner Konstruktion ist der AIRRAIL CENTER praktisch nicht schützbar, sondern von allen Seiten zwingend offen: Die Schienenwege führen durch das Gebäude, so dass sich tonnenschwere Ladungen problemlos und jederzeit unter den Sitz der KPMG schieben lassen. Ebenso erreichen schwer beladene Lastwagen nahezu jede Stütze des Gebäudes. Über die an das Gebäude herangeführten Stoffe kann es keine Erkenntnis geben, da der hochfrequente Verkehr nicht kontrolliert werden kann. Selbst scherzhafter Fehlalarm vermag Straßen- und Schienenverkehr über Stunden zu blockieren.

Keine der Rechtsakte nach der Verordnung (EG) Nr. 2320/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2002 zur Festlegung gemeinsamer Vorschriften für die Sicherheit in der Zivilluftfahrt vermögen gänzlich zu verhindern, dass der AIRRAIL CENTER zum Ziel eines Angriffs in der Art des 11. September 2001 werden könnte. Da am Flughafen landende Flugzeuge nur noch in geringer Höhe fliegen, würde das Umlenken eines Flugzeugs erst in den letzten Minuten erkannt – immer zu spät, um irgendeine für diesen Fall vorgesehene Rettungsmaßnahme zu ergreifen.

Gleich, aus welchem Trainingslager der Welt der Frankfurter Flughafen erreicht werden soll – in jedem Fall ist der AIRRAIL CENTER das buchstäblich am nächsten liegende Ziel in Deutschland. Die hervorragende Kommunikation zum AIRRAIL CENTER, die schon heute für eine Präsenz auf tausenden von Internetseiten sorgt, steigert allein schon mit den Mietern KPMG und Hilton die Attraktivität für symbolgeladene Aktionen. Passagiere erreichen den AIRRAIL CENTER wenige Minuten nach der Landung und kennen sich dank modernster Computeranimationen, die für jedermann im Internet abrufbar sind, bereits genau aus, ohne je vorher das Gebäude betreten zu haben.

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