Versicherung fast ideal
Von Dr. Oliver Everling | 20.Juli 2009
Die IDEAL Versicherung AG erhält von Assekurata zum dritten Mal in Folge das Rating A (gut). Die IDEAL Lebensversicherung a.G. erreicht im Folgerating ein A- (weitgehend gut).
Assekurata beurteilt die Unternehmensssicherheit der IDEAL Lebensversicherung a.G. im Folgerating 2009 unverändert mit weitgehend gut. Dies resultiert aus einer stabilen Sicherheitslage und angemessen Sicherheitsmitteln, welche die Unternehmensrisiken sehr gut bedecken. Zudem bietet das konzernweite Risikomanagementsystem eine fortschrittliche Unterstützung und erfüllt in sehr geeigneter Weise die aufsichtsrechtlichen Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk VA). Mit dem vorhandenen System sind die Verantwortlichen in der Lage, die Risiken des Unternehmens in geeigneter Weise zu steuern.
Die Sicherheitslage der IDEAL Versicherung AG bewertet Assekurata im Folgerating erneut mit sehr gut. Die Gesellschaft ist in der Versicherungstechnik sowie in der Kapitalanlage keinen hohen Risiken ausgesetzt. Sie begrenzt diese durch eine angemessene Sicherheitsmittelausstattung sowie eine risikoarme Kapitalanlagestruktur.
Die Erfolgslage der IDEAL Leben erhält ein noch zufriedenstellendes Urteil. Dies begründet sich in der verringerten Ertragslage und dem rückläufigen Rohüberschuss, die von der Umstrukturierung der Kapitalanlagen sowie von außerordentlichen Aufwendungen infolge der Finanzmarktkrise gekennzeichnet sind. Infolge dessen fällt die Nettoverzinsung der IDEAL Leben 2008 mit 3,01 % unter den Marktdurchschnitt von 3,55 %. Die gesunkene Ertragskraft ist schließlich auch Ursache für eine niedrigere Mittelzuführung zur Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB). Um sich künftig besser vor zu volatilen Ergebnisschwankungen zu schützen, strukturierte die IDEAL Leben ihr Kapitalanlageportfolio zu Gunsten langfristig sicherer Erträge um. Diese dürften bereits im aktuellen Geschäftsjahr zu einer Stabilisierung der Ertragslage führen.
Aufgrund der hervorragenden Geschäftsentwicklung könnte die IDEAL Versicherung AG bereits 2009 – also ein Jahr vor Plan – die Gewinnschwelle erreichen. Die Gesellschaft behauptet sich damit in den schwierigen Rahmenbedingungen der Wirtschaftskrise und erzielt ein zufriedenstellendes Urteil in der Teilqualität Erfolg.
Wegen der gesunkenen Ertragslage hat der Berliner Seniorenversicherer zur Finanzierung der Gewinnbeteiligung seiner Versicherungsnehmer mehr Mittel aus der RfB entnommen als zugeführt. Um auch weiterhin über ausreichende Stabilisierungspotenziale aus der RfB zu verfügen, senkte die IDEAL Leben ihre Deklaration auf 4,00 % und liegt damit unter dem Marktdurchschnitt von 4,29 %. Für die Attraktivität der zielgruppengerechten Produkte ist die geringere Deklaration jedoch nur von geringer Bedeutung. Denn für die Kunden stehen die Absicherungsaspekte im Vordergrund. Die Teilqualität Gewinnbeteiligung wird von den Kölner Analysten als voll zufriedenstellend eingeschätzt.
Beide IDEAL-Gesellschaften erhalten ein gutes Urteil zur Kundenorientierung. Im Fokus der strategischen Serviceausrichtung steht die Vermittlerunterstützung mit dem Ziel, dem Verbraucher einen hochwertigen und zuverlässigen Kundenservice zu bieten. Dies zeigt sich in der hohen Kündigungsresistenz der IDEAL-Kunden. So geben beispielsweise 84,8 % der befragten Kunden an, noch nicht darüber nachgedacht zu haben, ihre Versicherung bei der IDEAL Leben zu kündigen oder ruhen zu lassen. Der Durchschnitt der von Assekurata gerateten Lebensversicherungsunternehmen kommt hier lediglich auf einen Wert von 80,6 %, berichtet die Agentur.
Die geringe Kündigungsbereitschaft trägt so bei beiden Gesellschaften zu einer nachhaltigen Bestandsentwicklung bei, berichten die Analysten: „Dies drückt sich bei der IDEAL Leben beispielsweise in dem seit Jahren niedrigen Abgangs-Zugangs-Verhältnis aus.“ Neben dem erfolgreichen Ausbau der Vertriebskooperationen mit anderen Erstversicherungsunternehmen weisen beide IDEAL-Gesellschaften noch immer weit überdurchschnittliche Prämienzuwachsraten auf: So erreicht die Lebensversicherung im Fünfjahresdurchschnitt 18,74 % und der Markt hingegen nur 2,83 %. Deshalb erhält sowohl die IDEAL Leben als auch die IDEAL Versicherung AG in der Teilqualität Wachstum/ Attraktivität im Markt wieder ein exzellentes Urteil.
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Pflegeheime für muslimische Migranten
Von Dr. Oliver Everling | 20.Juli 2009
Die demographische Entwicklung und Alterung zeigt für jede Region in Deutschland einen deutlichen Zusatzbedarf an Pflegeheimplätzen, heißt es im neuen „Pflegeheim-Atlas & Bedarfsprognose Deutschland 2009 bis 2025″ des Instituts für immobilienwirtschaftliche und urbane Beratung der Georg & Ottenströer Immobilien Consulting GbR. Zu einem Neubaubedarf, der – je nach Szenario – zwischen rund 2.700 bis 3.400 neuen Heimen bis 2025 liege, komme auch der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf bei schätzungsweise 250.000 bis 300.000 Plätzen hinzu.
Dem Zusatzbedarf steht die zunehmend angespannte Finanzlage der Pflegeversicherung und der Sozialkassen insgesamt gegenüber, heißt es in dem Bericht, so dass sich der Zusatzbedarf an stationären Plätzen eher im unteren Bereich der o. g. Spanne bewegen werde. „Die Heimquote wird – unserer Ansicht nach – insgesamt nicht signifikant ansteigen, sondern tendenziell eher rückläufig sein (Szenario D -20%). Die regionalen Unterschiede werden – zwar in veränderten Ausprägungen – bestehen bleiben.“ Pflegeheime würden im Zeitverlauf den zunehmenden Preisdruck durch Finanzierungsprobleme der Pflegeversicherung zu spüren bekommen. Bei neuen Heimen werde es daher aus betriebswirtschaftlichen Gründen sicher den Trend zur Größe geben.
„Wir erwarten vor diesem Hintergrund außerdem eine verstärkte Bildung von Pflegeheimketten zur Hebung von Synergieeffekten bei der Leistungserbringung sowie eine verstärkte Markenbildung zur Bildung von Wettbewerbsvorteilen.“ Aus Kosten- und Effizienzgründen wird sich, so die Prognse, der hohe Anteil von Einzelzimmern bei den aktuell neuen Heimen tendenziell wieder verringern.
Der Trend geht dahin, das bauliche Layout so zu gestalten, dass sich z.B. zwei (Einzel-) Zimmer eine Nasszelle teilen. Gleichzeitig werde es eine Zunahme von kleineren stadtteilbezogenen Pflegeeinrichtungen – z.B. mit einem Fokus auf die teilstationäre Unterbringung – geben. Auch würden sich regional bestimmte Betreiber mit besonderen Nischen/Zielgruppen (ökologische ausgerichtete Alten- und Pflegeheime, Heime mit Schwerpunkt in der Demenzpflege, Heime mit Ausrichtung auf besondere gesellschaftliche Gruppen wie z. B. Homosexuelle oder muslimische Migranten) herausbilden. Langfristig betrachtet bestehe jedoch die Gefahr, dass Überkapazitäten aufgebaut werden. Nach 2040 geht der Bedarf mit dem Wegsterben der „Baby-Boomer-Generation“ kontinuierlich zurück.
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Mangelndes Rechtsbewusstsein des BMF
Von Dr. Oliver Everling | 20.Juli 2009
Wenn ein Dieb sein Diebesgut an den Bestohlenen zurückgeben muss, wäre es rechtspolitisch verfehlt, wenn damit die Verpflichtung des Bestohlenen einhergehen würde, sich für die Rückgabe seines Eigentums auch noch nett zu bedanken – als ob ihm etwas zukommen würde, was ihm nicht ohnehin schon zusteht.
„Einbrechende Steuereinnahmen verbieten vorschnelle Steuergeschenke“, argumentiert das Bundesministerium der Finanzen in einer Pressemitteilung mit dem Titel „Warum Steuersenkungen nicht angebracht sind“.
Im Juni 2009 sind die Steuereinnahmen von Bund und Ländern erneut zurückgegangen, berichtet das Bundesministerium: Das Steueraufkommen ist mit einem Minus von 8,8 Prozent im Vergleich zu Juni 2008 noch stärker gesunken als im Vormonat Mai. „Das lag vor allem an den drastischen Einbrüchen bei der Körperschaftssteuer und der Kapitalertrags- sowie der Zinsabschlagsteuer, die um etwa die Hälfte zurückgegangen sind.“
„Die Lage ist prekär“, beschreibt das Bundesministerium das Ergebnis der bisherigen Finanzpolitik. „Mit den Mehrbelastungen aus rückläufigen Einnahmen und den steigenden Ausgaben für Sozialsysteme und die Stützung der Konjunktur müssen schon jetzt neue Schulden aufgenommen werden: Im 2. Nachtragshaushalt 2009 hat die Bundesregierung eine Erhöhung der Nettokreditaufnahme für 2009 auf nunmehr 49,1 Milliarden Euro beschlossen. Für das Jahr 2010 werden laut Planung über 86 Milliarden Euro an Krediten nötig sein.“
Den jetzt notwendigen Steuersenkungen tritt das Bundesministerium klar entgegen. „Wer dies tut, verkennt die Realität: An eine Steuersenkung ist momentan nicht zu denken. Der finanzielle Spielraum der Bundesregierung ist ausgereizt. Steuersenkungen würden jetzt bedeuten, an anderer Stelle zu sparen. Aber das steht für die Bundesregierung fest: Kürzungen, zum Beispiel bei den Sozialausgaben, kommen nicht in Frage.“
Indem die Bundesregierung von „Steuergeschenken“ spricht, wird das Rechtsverständnis auf den Kopf gestellt: „Dem Staat gehört, was der Bürger erwirtschaftet.“ Wenn ihm dies nicht genommen wird, handelt es sich gemäß der Terminologie des Bundesministeriums der Finanzen um ein „Steuergeschenk“. Zugleich offenbart die Begriffsbildung der Bundesregierung, dass Steuern nicht nach der Leistungsfähigkeit und nach Sozialzwecken bemessen werden, sondern danach, Wählergunst durch „Geschenke“ zu erreichen.
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A für Gothaer Krankenversicherung
Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2009
Die Gothaer Krankenversicherung AG (Gothaer Kranken) setzt nach Auffassung der Ratingagentur Assekurata ihre positive Unternehmensentwicklung konsequent fort. Assekurata bestätigt daher das gute Gesamturteil A und hebt zugleich die Teilqualitäten Beitragsstabilität und Wachstum um eine Bewertungsklasse an. Alle übrigen Teilqualitäten erfahren stabile Beurteilungen.
„Die Gothaer Kranken glänzt im Marktvergleich mit niedrigen Anpassungsraten für ihre Bestandsversicherten in der Vollversicherung“, heißt es im Bericht der Ratingagentur. Im Zeitraum 2004 bis 2009 lagen diese bei lediglich 2,02 % jährlich (Durchschnitt der von Assekurata gerateten Krankenversicherer: 4,94 %). Dies ist zugleich eng verbunden mit der sehr kundenorienientierten Verwendungspolitik der Überschussmittel in der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) zu sehen, was Assekurata positiv würdigt. Die erstmals im Rahmen des Ratings bewertungsrelevante RfB-Entnahmequote erzielt auf Anhieb ein exzellentes Urteil. Die sehr sicher angesetzten Kalkulationsgrundlagen sind nach Einschätzung von Assekurata die Ausgangsbasis für einen günstigen Verlauf der Beiträge in der Zukunft und runden die Bewertungsgrundlage für das sehr gute Urteil in der Teilqualität Beitragsstabilität positiv ab.
Analog zum Vorjahr weist die Gothaer Kranken eine sehr gute Erfolgslage auf. Mit einer versicherungsgeschäftlichen Ergebnisquote von 11,03 % verbucht das Unternehmen in 2008 erneut ein deutlich überdurchschnittliches Ergebnis aus der Versicherungstechnik (Branchenschnitt: 9,18 %). Damit ist der Grundstein für eine ebenfalls exzellent hohe Rohergebnisquote gelegt, welche außerdem in 2008 um eine sehr attraktive Nettoverzinsung der Kapitalanlagen von 4,26 % ergänzt wird. Nach Assekurata aktuell vorliegender Datenlage stellt dies die sechstbeste Rendite im Markt dar. Im Schnitt kommt die Branche dagegen nur auf eine Nettoverzinsung von 3,53 %. Relativierend ist anzuführen, dass die Gothaer Kranken ihr Niveau auch durch Nutzung des Abschreibungswahlrechts nach § 341b Abs. 2 HGB erreicht. Allerdings bezieht sich dies überwiegend auf den Rentenbestand mit einer Halteabsicht bis zur Endfälligkeit.
Gegenüber der direkten Vergleichsgruppe Aktiengesellschaften (11,88 %) verfügt die Gothaer Kranken bezogen auf die Basis verdiente Beiträge mit 17,56 % über eine sehr hohe Eigenkapitalausstattung. Die höheren Anforderungen an das Risikomanagement der Kapitalanlagen erfüllt die Gothaer Kranken nach Ansicht von Assekurata in adäquater Weise, so dass das sehr gute Sicherheitsurteil des Vorjahres bestätigt wird.
Die Teilqualität Wachstum/Attraktivität im Markt bewertet Assekurata zufriedenstellend (Vorjahr: noch zufriedenstellend). Nach Beiträgen kann die Gothaer Kranken auch in 2008 nicht wachsen (-0,42 %). Eine Trendumkehr deutet sich allerdings nun für 2009 an. Im Gesamtpersonenbestand verzeichnet das Unternehmen erneut eine positive Zuwachsrate von 2,15 %. In der Vollversicherung konterkariert ein intensives Wettbewerbsumfeld, die in den Vorjahren gestartete positive Unternehmensentwicklung. Mit mehr als 12.000 vollversicherten Personen ist der Bruttozugang gleichwohl trotz Nettobestandsverlust (-1,02 %) vergleichsweise hoch. Ein Grund hierfür ist nach Auffassung von Assekurata das Angebot von attraktiven Vollkostentarifen in allen drei Segmenten (Einstiegs-, Komfort- und Premiumklasse), die sich besonders in punkto Flexibilität und Bedarfsgerechtigkeit auszeichnen.
Neben attraktiven Produkten bietet die Gothaer Kranken ihren Versicherten ein breites Serviceangebot (Beratungshotline zur Gesundheit, Ratgeber im Internet, Gesundheitsbroschüren) sowie vielfältige Betreuungsprogramme (Asthma, Diabetes, Herzinsuffizienz, Brustkrebs) an. Ein weitgehend gutes Befragungsurteil, wird dadurch um sehr gute Servicepotenziale ergänzt. Nach Ansicht von Assekurata ist die Kundenorientierung der Gothaer Kranken im Marktvergleich insgesamt gut ausgeprägt.
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Währungsderivate
Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2009
Michael Bloss, Nadine Eil, Dietmar Ernst, Harald Fritsche und Joachim Häcker legen im Oldenbourg Wissenschaftsverlag einen „Praxisleitfaden für ein effizientes Management von Währungsrisiken“ mit dem Titel „Währungsderivate“ vor (ISBN 978-3-486-58344-1, http://www.oldenbourg.de/). Mit 159 Seiten hat das Buch einen Umfang, mit dem klar ist, dass nicht jedes Detail und jede Theorie hier behandelt werden kann, sondern es darum geht, durch die Praxis des Währungsrisikomanagements zu führen. Den Autoren ist es gelungen, dazu einen guten Überblick zu liefern.
Das Buch erscheint zu einem Zeitpunkt, zu dem – bedingt durch die Wirtschaftskrise – viele international tätige Unternehmen ihr Risikomanagement auch mit Blick auf Währungsrisiken überdenken. Bisher haben die Regierungen in Deutschland und in anderen westlichen Ländern letztlich zu keinen besseren Instrumenten zur Bekämpfung der Krisenauswirkungen gegriffen, als die gesamtwirtschaftliche Nachfrage mit kreditfinanzierten Ausgaben zu stützen und Ausfall- und Bestandsgarantieren für die Banken abzugeben, von denen die Krise ausging. Mithin wird das weltweite Währungsgefüge in den nächsten Jahren in Bewegung geraten, um die real- und finanzwirtschaftlichen Verhältnisse wieder miteinander in Einklang zu bringen.
Insbesondere ist mit überraschenden Auf- bzw. Abwertungen einzelner Währungen zu rechnen – während die Tatsache, dass viele Marktteilnehmer von Währungsverlusten betroffen sein werden, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden kann, ist es höchst unsicher, wann und bei welchen Währungen diese Verluste eintreten werden. Die großen politischen Mehrheiten, die sich zurzeit noch für ausufernde Verschuldung und stets weitere Inanspruchnahme des Staates finden lassen, sprechen dafür, wie groß das Überraschungspotential anwächst, wenn realwirtschaftliche Verhältnisse eine Korrektur des eingeschlagenen Verschuldungspfades erzwingen.
Vor diesem Hintergrund ist das Buch besonders zu empfehlen, da doch die Absicherung von Währungsrisikoüberhängen eine Pflichtübung für international tätige Unternehmen sein wird, wenn sie nicht ihr Rating gefährden wollen. Die Autoren geben im Teil A über das Währungsmanagement international tätiger Unternehmen nach einer Darstellung der Devisen- und Finanzmärkte einen Überblick über die Bedeutung des Devisenmarktes für deutsche Unternehmen anhand namhafter Industrieadressen, wie auch die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Devisenmärkte diskutiert werden.
Im Teil B geht es um Rahmenbedingungen im Währungsmanagement, verschiedene Währungssysteme, grundlegende Paritätsbeziehungen, Risiken und externe Kurssicherung. Die Überschrift zu Teil C ist mit „Währungsderivate“ insofern verunglückt, als doch der Käufer des Buches wegen des Buchtitels schon erwartet, dass es eben um Währungsderivate in diesem Buch gehen wird. Die Autoren meinen hier einzelne Instrumente und Strategien wie Devisenswaps, Devisenfutures, Devisenoptionen usw. Ein Glossar sowie ein Währungsswap Beispieltext schließen nach einigen Fragen und Antworten das Buch ab; die Q&As am Schluss sind eher eine kleine, unterhaltsame Spielerei, da mit diesen weder Prüfungsvorbereitung für Studenten noch Rekapitulation des vermittelten Stoffes möglich ist.
Nachdem die Europäische Währungsunion nicht nur in den sechszehn Ländern der Eurozone, die den Euro als Währung seit 1999 einführten, sondern in insgesamt mindestens 40 Staaten als Währung oder Leitwährung Wechselkursrisiken eliminierte oder begrenzte, wurde das Währungsmanagement in vielen Unternehmen spürbar entlastet. Zehn Jahre danach ist aber die Internationalisierung und weltwirtschaftliche Verflechtung derart weiter fortgeschritten, dass heute Währungsderivate ebenso professionell eingesetzt werden müssen wie vor der Währungsunion – aber eben nur in Bezug auf Währungen außerhalb der Währungsunion.
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„Viele Anleger tappen in die Blanko-Falle“
Von Dr. Oliver Everling | 14.Juli 2009
„Als Sabine G. eine fondsgebundene Rentenversicherung bekam, ahnte sie nichts Böses – war doch der Vermittler der Kapitalanlage ein weitläufig Bekannter, der sich ihr nun als Spezialist für Altersvorsorge präsentierte. Um ihr wertvolle Zeit zu sparen,“ so dokumentieren die „Berater Lotsen“ aus Bad Homburg v.d.H., „legte er ihr am Ende des Gesprächs einige Blankoformulare zur Unterschrift vor. Die Daten und Sparraten, so versprach er, werde er dann wie vereinbart einsetzen.“
Doch damit schnappte die Falle zu, so der Bericht weiter: Beim Erhalt der Unterlagen stellte sie mit Entsetzen fest, dass eine höhere Monatsrate als vereinbart eingesetzt war und sie überdies eine Vereinbarung für ein zusätzliches „Vermittlungshonorar“ unterschrieben hatte. Als sie einige Wochen später einen Spezialisten aufsuchte, war es zu spät – die Versicherung konnte zwar gekündigt werden, aber die hohen Vermittlungsgebühren musste sie bezahlen.
Nach Beobachtungen der Fachleute des Expertenportals Berater-Lotse.de kommen solche Fälle immer wieder vor. Besonders bitter für Verbraucher ist dabei, dass ihr Vertrauen missbraucht wird und im Streitfall ein Richter davon ausgeht, dass ein Vertragspartner den Vertrag gelesen hat, bevor er ihn unterschreibt. Daher warnen die Experten von Berater-Lotse.de dringend davor, Verträge blanko und ohne vorheriges gründliches Studium der Zahlen und Klauseln zu unterschreiben.
Das Portal bündelt Experten für Vermögensanlage, Renten und Versicherungen – darunter Gutachter, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Versicherungs-und Rentenberater, die für ihre Mandanten in den genannten Bereichen als Honorar-Berater aktiv sind. Mit rund 1.300 Adressen ist Berater-Lotse.de das erste in dieser Art spezialisierte Berater-Portal (http://www.Berater-Lotse.de/).
„Auch ist Berater-Lotse.de die umfassendste Datenbank für unabhängige Spezialisten im Bereich Beteiligungen, Finanzierungen, Versicherungen, Fonds und andere Geld-und Kapitalanlagen. Alle Berater haben für sich verpflichtend erklärt, keine provisionsgesteuerten Beratungsgeschäfte durchzuführen, sondern neutral und unabhängig von Produkten und Anbietern tätig zu sein.“, fügt Dietmar Vogelsang hinzu, Geschäftsführer der Institut DV&P GmbH. Berater-Lotse.de ist ein Projekt der Institut DV&P GmbH aus Bad Homburg v. d. H.
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Ratings als Treiber der Immobilienmärkte
Von Dr. Oliver Everling | 14.Juli 2009
Restriktive Kreditvergabe durch gestiegene Vergabeanforderungen, Einbruch der Transaktionsvolumina, sinkende Immobilienpreise und konjunkturell bedingte Mietsenkungen zwingen Eigentümüer zu aktivem Bestandsmanagement, berichtet Detlef Breitzke. Er ist Senior Vice President, Real Estate Management STRABAG Property and Services GmbH, und sprach zum Thema „Immobilien-Performance-Management“ im MontagsMeeting des Europäischen Finanz Forums in Frankfurt am Main.
Aus diesen und weiteren Marktentwicklungen resultieren steigende Anforderungen der Eigentümer an die Immobiliendienstleister, u. a. durch Proaktivität im Hinblick auf die Wertsteigerung der Objekte. Investitionen in Deutschland benötigen dringend professionelles, operatives Management, zeigt Breitzke auf. In den nächsten sechs bis zwölf Monaten werde Deutschland eine tief greifende Veränderung des Marktes für operative Asset- und Property Management-Leistungen erleben.
Die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise seien vor dem Hintergrund zu sehen, dass Immobilien ein bedeutender Teil des Volksvermögens sind. Anforderungen an die Finanzierung, sinkender Flächenbedarf durch die Wirtschaftskrise und Immobilienmarkt sind interdependent. „Im Moment drängen Flächen auf den Markt und tun uns auch letztlich weh, da dadurch das Preisgefüge durcheinander kommt“, sagt Breitzke.
„Der Mieter zahlt die Zeche“, sagt Breitzke. Der Mieter sei eigentlich das Allerwichtigste, denn auch der Eigentümer sei auf seine Mieter angewiesen. Der Kapitalmarkt habe den Blick auf den Mieter vernachlässigt. Breitzke zeigt auf, wie seine Gesellschaft sich intensiv mit den Interessen der Mieter befasst habe. Auch die Immobilienwirtschaft habe sich wenig für die Kennzahlen der Finanzwirtschaft interessiert. Masterstudiengänge, Publikationen und Veranstaltungen hätten in den 1990er Jahren bis heute zu einer Annäherung geführt. Jetzt gehe es darum Teams zu bilden, die eine gemeinsame Sprache sprechen.
Immobilien sind die größten CO2-Emittenten, ruft Breitzke in Erinnerung. Wenn man über klimapolitische Ziele und Nachhaltigkeit spreche, erwarten viele zunächst einmal Mehreinnahmen. Ein Gütesiegel bringe aber nicht unmittelbar Einsicht beim Mieter, dafür dann auch mehr zu zahlen. Breitzke weist auf den Handlungsdruck hin, dass Entscheidungen zum Klimaschutz keinen Aufschub erlauben würden.
Breitzke zeigt immobilienwirtschaftliche Kompetenz in der Finanzwelt auf: Stabile Erträge aus offenen Immobilienfonds seien als attraktives Anlageprodukt der Finanzwelt anzusprechen. Immobilien bieten auch Expansionschancen als Spezialisierungsfunktion im Bankensektor. Breitzke glaubt, dass es zu weiteren Schwerpunktbildungen in Bezug auf Standorte kommen werde, um professionelles Standortwissen nutzbar zu machen. Deutschland sei immer polizentrisch gewesen.
Transparente Datenqualität, Realisierung von Wertsteigerungspotentialen bereits während der Haltedauer wie auch Kostensenkung durch Spezialkompetenz in der Bewirtschaftung sind einige Stichworte für erfolgreiche Ansätze des Immobilienportfoliomanagements. Aktualität, Transparenz und Datenqualität sieht Breitzke als Erfolgsbasis. Beim Stichwort Transparenz spielen Ratingagenturen eine wichtige Rolle, stellt Breitzke fest. Ratingagenturen „leveragen“ den Markt, skizziert Breitzke die Bedeutung von Ratings. Mit dem Rating sei ein guter Treiber im Markt.
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MAR Rating und profinanz & invest
Von Dr. Oliver Everling | 9.Juli 2009
Die MAR Rating GmbH hat mit der profinanz & invest GmbH & Co KG Consulting ihr Netzwerk um einen kompetenten Spezialisten im Bereich Corporate Finance erweitert. Die beiden Gesellschaften werden zukünftig eng bei der Finanzierung und der anschließenden Bewertung von mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten. “ Mit der profinanz & invest GmbH & Co KG Consulting verfügen wir über einen kompetenten und leistungsstarken Partner, der unsere Mandanten im Falle eines Kapitalbedarfs kompetente Möglichkeit bietet und diese aus Umsetzt.“, so Thomas Hülshorst, Geschäftsführer der MAR Rating GmbH.
Die profinanz & invest gmbh & co. kg consulting München hat ihren Schwerpunkt im Bereich Unternehmensfinanzierungen. Darüber hinaus realisiert die von Jochen Ofner geleitete Beratungsgesellschaft erfolgreiche Fusionen, Übernahmen und Sanierungen. Die Beratungsgesellschaft ist Ansprechpartner für mittlere und große mittelständische Unternehmen im In- und Ausland. Beste langjährige Kontakte zu Banken, finanzstarken privaten Investoren, zu Leasing- und Factoringfirmen runden das Bild der Gesellschaft ab.
„Man braucht nicht unbedingt eine Firmen- bzw. Finanzkrise, um einen Berater in Finanzierungsfragen zu konsultieren“, so Jochen Ofner. „Heute stellt sich für viele die Aufgabe, wie sie das Beste aus ihren Möglichkeiten und wie sie ihre Unternehmen fit für die Zukunft machen. Wo die geschäftlichen Herausforderungen in einem globalen Markt wachsen, wo es für den Mittelstand u.a. immer schwerer wird, Bankkredite zu erhalten, ist auch der erfolgreiche Unternehmer zunehmend an qualifizierter Unterstützung im Finanzierungsbereich interessiert.“
Zugleich wurde bekannt, dass die Mplus SELV AG aus Gauting künftig das Rating der MAR Rating GmbH mit als Entscheidungsgrundlage für ein Investment nutzen wird. Dies vereinbarten der Vorstand der Mplus SELV AG Frank Hanser und die Geschäftsführer der MAR Rating GmbH Thomas Hülshorst und Manfred Lingnau. Die Mplus SELV AG investiert bevorzugt in länger bestehende Familienunternehmen die Produkte Made in Germany herstellen, internationales Potential haben und die vielfach gebraucht werden.
„Wir investieren eigenkapitalähnliche Mittel, denn dadurch kann ergänzendes Fremdkapital, z.B. von Banken, von den Unternehmen aufgenommen werden – eine Win – win – Situation für alle Beteiligten“, so Frank Hanser, der bereits eine Vielzahl erfolgreicher Investitionen getätigt hat. Damit hilft die Mplus SELV AG Unternehmen, innovative, renditeträchtige Ideen und Produkte erfolgreich in Märkte einzuführen und zu verkaufen. Mit Investitionsgrößen zwischen 100.000 € und 1 Mio. € deckt die Mplus SELV AG genau den Bedarf, der von Unternehmen in Deutschland am meisten nachgefragt wird. Gleichzeitig wird es Anlegern ermöglicht, sich an diesem Erfolgsmodell zu beteiligen. Weitere Infos unter www.profinanz-invest.de und www.mar-rating.de.
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Pfandbriefratings in Bewegung
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juli 2009
Die Ratingagentur Fitch hat die Ergebnisse ihrer Überarbeitung der Ratingmethodologie bekannt gegeben. Drei Covered-Bond-Programme wurden aufgrund der Änderungen heruntergestuft. Der einzige Jumbo-Emittent, der negativ betroffen ist, ist die Caixa Catalunya, deren Rating für die ausstehenden Cédulas Hipotecarias von AA+ auf AA heruntergenommen wurde, heißt es in einer Publikation der DZ BANK. Die beiden anderen Emittenten sind die spanische Cajamar, deren Bonitätseinschätzung sich von AAA auf AA+ verschlechterte und die deutsche Corealcredit, deren Rating von AA auf AA- zurückfiel.
In den kommenden drei Monaten werde Fitch die neue Ratingmethodologie implementieren, alle von der Agentur eingestuften Covered Bonds wurden folglich zunächst auf „Under Analysis“ gestellt. Während dieses Zeitraums haben die Emittenten die Möglichkeit, notwendige Schritte zu Erhaltung ihrer Ratingnote, wie beispielsweise das Bereitstellen höherer Überdeckungsquoten, durchzuführen. „Eine genaue Analyse der erfolgten Änderungen in der Ratingmethodologie, die insbesondere aus dem Deckungsstock erwachsende Liquiditätsrisiken adressiert, werden wir im Biweekly Covered Bonds in der kommenden Woche vornehmen“, so die Analysten des DZ BANK Research.
Nicht nur die Methodologie von Fitch Ratings ist in Bewegung. Zum Wochenauftakt hat S&P das AAA-Rating der Öffentlichen Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank AG (Deutsche Hypo) bestätigt und zeitgleich auf Wunsch der Emittentin zurückgezogen. „Damit ist die in Hannover beheimatete Hypothekenbank nach der Bayern LB bereits die zweite deutsche Adresse, die freiwillig auf die Bonitätseinstufung der Pfandbriefe durch S&P verzichtet“, unterstreicht die DZ BANK.
Die Beweggründe für den Ratingrückzug hat die Deutsche Hypo nicht – anders als die BayernLB – in einer Mitteilung erläutert, so dass nach Einschätzung der Analysten der DZ BANK unterschiedliche Interpretationen möglich sind. Die BayernLB habe die Kündigung des Ratingvertrages mit S&P für die Pfandbriefe mit Kosteneinsparungen begründet, die im Zusammenhang mit dem sinkenden Fundingbedarf im Zuge des vorzunehmenden Abbaus von Risikoaktiva stünden. „In Anbetracht des laufenden Umbaus der BayernLB und der Tatsache, dass die Pfandbriefe nach wie vor von den beiden Konkurrenten Moody´s und Fitch geratet werden, erscheint die Begründung zunächst plausibel – wäre da nicht die angekündigte Änderung der von S&P angewandten Ratingmethodologie für Covered Bonds.“
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Trendwende oder Zwischenerholung?
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2009
Die Zahlungsmoral in Deutschland hat sich im Juni laut D&B Deutschland zufolge erstmals in diesem Jahr verbessert. D&B Deutschland (früher Dun & Bradstreet) ist ein Unternehmen der Bisnode Gruppe und gehört zum weltweiten D&B Netzwerk, das sich als Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen versteht.
„Es ist allerdings noch zu früh von einer Trendwende zu sprechen“, sagte D&B-Geschäftsführer Thomas Dold. „Der leichte Anstieg bei unserem Zahlungsindex ist nach den zuletzt deutlichen Rückgängen eher eine Zwischenerholung.“ Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte Index ist im Juni auf 78,3 (Mai: 78,19) Prozent gestiegen. Der Indikator wird seit Anfang des Jahres auf Monatsbasis veröffentlicht und kannte dabei bisher nur eine Richtung: Er war zuvor fünfmal in Folge gesunken.
Die jetzt von D&B veröffentlichte Analyse deckt sich mit Erwartungen der Analysten der Feri EuroRating Services, die in ihrer Frühjahrstagung 2009 bereits auf Anzeichen hinwiesen, dass die Finanzmärkte die bald erreichte Talsohle der konjunkturellen Entwicklung bereits eskomptiert haben könnten.
Der Index sagt aus, dass im Juni 78,3 Prozent der beobachteten Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich bezahlten. Die durchschnittliche Verzugszeit betrug im Juni 9,36 (Mai: 9,46) Tage. Dieser Wert ging zum ersten Mal in diesem Jahr zurück. Bei den einzelnen Branchen verbesserte sich die Zahlungsmoral vor allem bei Pharmaunternehmen und Versicherungen. In der Telekommunikationsbranche sank der Zahlungsindex dagegen deutlich.
Nur noch bei Unternehmen der Transport- und Logistiksparte ist es um die Zahlungsmoral schlechter bestellt. Spitzenreiter in puncto Zuverlässigkeit bei den Zahlungen sind die Pharmaunternehmen. Seit Jahresbeginn sank die Zahlungsmoral in den Branchen Transport und Logistik, Telekommunikation und Banken am stärksten. Zulegen konnten in den ersten sechs Monaten nur der Maschinenbau und das Handwerk.
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