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smart invest warnt vor ansteckenden Latinos

Von Dr. Oliver Everling | 8.August 2014

Der aktuelle Staatsbankrott von Argentinien ist weltweit die 56. Staatspleite in den vergangenen 25 Jahren. „Dies zeigt, dass Staaten auch bei grundsätzlich guter weltweiter Konjunktur in die Insolvenz gehen können“, sagt Max Schott, Geschäftsführer von smart-invest Asset Management in Stuttgart. „Höhere Zinsen von Schwellenländer-Anleihen tragen ein reales Ausfallrisiko, das wird von vielen Anlegern ignoriert“, stellt Schott klar.

Die Analyse des smart-invest Portfoliomanagements zeigt, dass die Ursache für die aktuelle Pleite in der Abwicklung der chaotischen Staatsinsolvenz 2001 und der Restrukturierung der Anleihen im Jahr 2005 liegt. Erschwerend kommt das Verhalten von Elliot Management dazu. Inklusive aufgelaufener Zinsen klagt Elliot Management vor einem US-Gericht auf die Zahlung von 1,5 Milliarden US-Dollar. Das Geschäftsmodell des Unternehmens, das vom Hedgefondsmanager Paul Elliot Singer geführt wird: Billige Schulden aufkaufen und mit Profit verkaufen oder den Schuldner verklagen die gesamte geschuldete Summe zu zahlen. Das Vorgehen des Hedgefonds ist legal, aber problematisch. „Wenn Investoren sich Schuldenschnitten widersetzen, besteht für in Insolvenz geratene Länder kaum eine Möglichkeit sich zu restrukturieren“, stellt Thomas Portig, Portfoliomanager bei smart-invest Asset Management klar. Somit hat der Vorfall eine hohe Brisanz, denn es geht um einen für die Weltwirtschaft gefährlichen Präzedenzfall. Der letzte bekannte Schuldenschnitt war im Jahr 2012 für Griechenland. Hätten die Gläubiger nicht zugestimmt, wäre Griechenland in die Insolvenz gegangen.

Depots sollten untersucht werden – so die Empfehlun der Analysten – auf Anleihen von Schwellenländern mit politischen oder wirtschaftlichen Problemen, wie z.B. Venezuela oder Thailand, die ins Visier von Hedgefonds genommen werden könnten. Insgesamt wird auf längere Sicht der Fall Argentinien andere Länder in Südamerika negativ beeinflussen.

Aktieninvestments in Südamerika sollten überprüft werden. Depots sollten untersucht werden auf europäische Aktien, die einen großen Anteil ihres Geschäfts mit Argentinien oder den Nachbarländern generieren. Traditionell sind spanische Unternehmen stark in Lateinamerika engagiert.

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