Der Weg ist das Ziel

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014

Die Chancen von Sachwertinvestments vor dem Hintergrund historisch niedriger Kapitalmarktzinsen lassen den Blick auf die reskap Windwerte auf der BIT-Jahresauftakttagung in Frankfurt am Main richten. Die Gesellschaft investiert in Projektentwicklungen in Polen. Sehr kurze Laufzeit von unter zwei Jahren, 12 % Verzinsung p.a., über 2 Mio. € Eigenkapital seit Dezember 2013 und erstes Projekt bei Stettin mit 48 MW und mit Realisierung Mitte 2015 sind die angegebenen „Highlights“ des Fonds.

Prof. Dr. Karl Georg Loritz von der Universtität Bayreuth erläutert als Jurist die Sachwerte in der aktuellen Finanzsituation, Sachwerte und Sicherheit und wie man Risiken und Sicherheitsfaktoren bei Kapitalanlagen erkennt. Loritz warnt vor dem Irrtum, dass die neue Regulierung des Finanzsektors etwas daran geändert habe, was in den Produkten „drin“ sei.

Loritz skizziert die wirtschaftshistorischen Neuheiten unserer Zeit: niedrige Kapitalmarktzinsen, weiter wachsende Verschuldung der Staaten, Aktienkurse auf Höchstständen, Blender und Dilettanten auf höchsten Posten und Rettung „systemisch wichtiger“ Institute.

„Für mich gilt: Nicht die äußere Gestalt des Investments ist entscheidend, sondern der Inhalt“, sagt Prof. Dr. Karl-Georg Loritz. Immobilien seien keine Sachwerte, wenn man darunter Sicherheit verstehe. „Zum Teil werden Aktien und vermietete Immobilien pauschal als Sachwerte bezeichnet“, warnt Loritz,

Bei herzustellenden Immobilien und sonstigen „realen“ Investments gebe es Zeitphasen mit Investitionen/Kosten ohne Erträge, solche mit hohen und solche mit niedrigen Erträgen/Renditen. „Die Bewertung von Kapitalanlagen erfolgt viel zu pauschal nach groben Assetklassen“, beobachtet Loritz, z.B. Aktien, Anliehen, Windkraft, Schiffe, Solaranlagen, Private Equity und Venture Capital.

„Meine These: Der Kapitalanleger muss wie ein Bergsteiger den genauen Weg kennen“, argumentiert Loritz. Für eine Ratingagentur habe nur der höchste Berg in Berlin der sicherste, da man von diesem nicht herunterfallen könne. Ein Bergsteiger würde einen Bergführer am Matterhorn einfach danach fragen, welchen Weg er nehme müsse, um ein gegebenes Ziel mit minimalem Risiko zu erreichen.

„Anleger investierten oft in der Bestandhaltungsphase, vor deren Beginn hatten Andere bereits die Gewinne abgeschöpft“, rechnet Loritz vor. „Voraussetzung hoher Renditen ist die Investition in einer zeitlichen Phase mit hoher Wertschöpfung. RIsiken und Cnachen bei in- und demselben Investment können bei zeitverschiedenem Ein- und Ausstieg völlig unterschiedlich sein.“

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Staatliche Unterstützung macht Banker zu Spekulanten

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014

Eine neue Studie zur “too-big-to-fail”-Thematik widmet sich der schon seit längerem diskutierten Fragestellung, ob Banken, die zu groß sind, um sie scheitern zu lassen, höhere Risiken eingehen – mit einem im Vergleich zu vorhergehenden Untersuchungen leicht modifizierten Design. Darüber berichtet aktuell die DZ BANK in ihrem Research.

Das Ergebnis spricht gegen die vom Staat getragenen Banken: „Eine höhere Wahrscheinlichkeit staatlicher Unterstützung für eine Bank beeinflusst ihre Geschäftspolitik dahingehend, riskantere Geschäfte zu tätigen. Der Effekt ist bei jenen Banken stärker ausgeprägt, die ohnehin schon über ein höheres bzw. schlechteres Risikoprofil verfügen.“

Neu an der Studie sei, dass die Unterstützungswahrscheinlichkeit des Staates anhand des von der Ratingagentur Fitch verwendeten „support rating floor“ gemessen werde, wodurch methodische Probleme vermieden werden, mit denen ältere Studien zum Teil behaftet seien.

„Ein Schwachpunkt der Studie ist unserer Einschätzung nach,“ sagt Jörg Birkmeyer, Financials & Structured Credits aus dem Fixed Income Research der DZ BANK, „sofern wir die Ergebnisse richtig verstanden haben, dass sie nicht angibt, ab welchen Schwellenwerten zum Beispiel hinsichtlich der Größe einer Bank die problematischen Anreizwirkungen zu beobachten sind.“ Damit scheine die „too-big-to-fail“-Problematik recht unvermittelt in der Luft zu schweben.

Ebenso wie die Autoren halten auch Birkmeyer und seine Kollegen die Frage, inwiefern die neuen Regulierungsmaßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die „too-big-to-fail“-Problematik, den Zusammenhang zwischen staatlicher Unterstützungswahrscheinlichkeit und dem Risikogehalt geschäftspolitischer Entscheidungen von Kreditinstituten beeinflusst, für einen wichtigen Untersuchungsgegenstand. Zweifel melden die Experten der DZ BANK an, ob die derzeit von offizieller Seite erwogenen Maßnahmen ausreichend sein werden, um die problematische Anreizwirkung auch auf die Risikopolitik der von der Aufsicht oder von Marktakteuren eingeschätzten „too-big-to-fail“-Banken substanziell zu entschärfen. „Viele Beobachter, auch aus dem Kreis der Regulierer selbst, kommen zum Schluss, dass diese Problematik nach wie vor ungelöst ist.“

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Weniger Vertriebskosten, mehr Rendite für Anleger

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014

Achim Bauer von FLEX fonds will mit dem Motto „Wir schaffen Werte!“ Die seit 1989 tätige Gellschaft auf der Jahrsauftakttagung der BIT Treuhand AG die Aufmerksamkeit auf Private FLEX Fonds 2 und Regio FLEX Fonds 1 lenken. In Schwäbisch-Gemünd feiere seine Gesellschaft in 2014 ihr 25jähriges Firmenjubiläum.

In den 1990er Jahren habe man sich mit steuerorientierten Eigenkapitalfonds für Immobilien befasst. Um 2000 kam dann die Wende zu den FLEX Fonds „City“, „Anspar“, „Private“ und nun auch „Regio“, einem Fonds, der sich ausschließlich mit einer bestimmten Region befasse (Stuttgart, Ahlen).

Das Investitionskapital habe inzwischen mehr als 900 Mio. € erreicht. „Wir steuern langsam, aber sicher auf die Milliarde zu“, prophezeit Bauer. „Planwerte haben wir mehr als erreicht. Das zeigt unsere Leistungsbilanz.“  DIe jährliche Rednite lag zwischen 4,85 % und 6,77 %. „Krisen hatten wir genügend. Die Gegenüberstellung mit dem MSCI World zeigt, wie volatil die Märkte und wie stabil unsere Erträge waren.“

„FLEX Fonds sind im Bereich der Portfoliofonds Marktführer“, beruft sich Bauer auf eine Auswertung des Bundesverbandes Sachwerte und Investmentvermögen e.V. (BSI). „Renditeoptimierung und nicht Renditemaximierung ist unser Schlagwort. Wir glauben nicht, dass wir zurzeit eine 6 vorne bei der Rendite bei Immobilien versprechen können. Wir tun lieber alles dafür, dem Anleger eine 4,75 % jedes Jahr auch auszuschütten.“

„Eine zweistelligen Provision kann man bei uns allerdings auch nicht erwarten“, dämpft Bauer die Erwartungen der Berater und Vermittler. Die niedrigen Kosten des Fonds sichern dem Anleger Rendite, so dass weniger für das Marketing ausgegeben werde.

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Lombard geht mit Tradition in die Zukunft

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014

Peter Kähler aus dem Hamburger Hause fidentum spricht auf der BIT Treuhand Jahresauftaktveranstaltung über LombardClassic 3. Kähler skizziert die Idee des Fonds. Die Idee habe ihre Ursprung im Pfandhaus, wo z.B. Bettwäsche gegen Geld getauscht wurde. Das Lombardhaus gab dagegen Ländereien gegen Geld. Daraus habe sich das Lombardkreditgeschäft entwickelt.

Durch die Deutsche Pfandleiherverordnung von 1961 sei der Durchschnittszins und Gebühren auf 1 % pro Monat bzw. auf 2,5 % bis 3,5 % pro Monat festgelegt worden. Die Laufzeit eines Pfandscheins sei in der Regel 3 Monate.  Beim Pfandhaus werden heutzutage Playstations, Handys usw. gegen Kleinkredite verpfändet, durchschnittlich ca. 300 €. Das Lombardhaus dagegen nimmt Uhren, Schmuck, Kunstwerke mit Kreditsummen über 25.000 €. Hier gebe es Pfänder mit 100.000 € und mehr. Die durchschnittliche Beleihung der Pfandgegenstände liege bei 20 bis 50 %, über 90 % aller Pfandgegenstände werden wieder ausgelöst.

Gestellung des Pfandes, Nachweis über Eigentum, Personalausweis und Prüfung und Bewertung – das Lombardgeschäft lässt sich wesentlich schlanker umsetzen als das traditionelle Kreditgeschäft der Banken. Gründe, diese Finanzierungsform zu nutzen, sinde für die Kreditnehmer: Liquiditätsengpass, ohne Gehalts- und Bonitätspürufng, unbürokratische und schnelle Abwicklung, sofortige Kreditentscheidung, sofortige Auszahlung und freie Verfügung über die Kreditmittel, keine zusätzlichen bzw. Versteckte Kosten und laufend staatlich kontrolliert und überwacht durch ein strenges Pfandleihgesetz.

Kähler gibt das Beispiel der Familie Ebeling, die das Haus Lombardium als Inhaber führt. Die Forderung werde an den Darlehensverwendungsprüfer Isetreuhand GmbH per Globalzession abgetreten. Kähler berichtet, wie jede Forderung gegen Lombardium gesichert sei. In England gebe es noch einen „Wild West“ Markt. Kähler sieht aber besondere Chancen, „wenn das deutsche Reinheitsgebot auch mal in Großbritannien Anwendung finden müsse.“

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Durch Kontinuität zum Marktführer

Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014

„Mit knapp 100 Mio. € abgesetztem Eigenkapital haben wir es geschafft, Marktführer zu werden“, berichtet Sascha Sommer, Vorstand der BIT Treuhand AG, über die Entwicklung seiner Gesellschaft. Der Erfolg ist allerdings weniger einem rasanten Wachstum geschuldet, als vielmehr der relativen Stärke der BIT Treuhand AG: Während die meisten anderen Häuser herbe Einbrüche ihrer Vertriebskraft zu verzeichnen hatten, konnte BIT Treuhand AG die Position noch weiter ausbauen. Die einstige Hauptwettbewerber ist unter die Umsätze von BIT Treuhand AG gesunken.

Alle Assetklassen waren auf der Verliererseite, insbesondere Schiffsbeteiligungen mit einem Minus von 94 %. Immobilien im Ausland, Flugzeugfonds und einige andere geben aber auch Beispiele für positive Absatzzahlen. Produkttrends 2011 bis 2013 sind durch die konjunkturelle Entwicklung gekennzeichnet.

„Skandale haben wir hinter uns und wahrscheinlich auch noch vor uns, obwohl diese nichts mit uns zu tun haben“, klagt Sommer über die schwarzen Schafe der Branche. Außerdem würden Insolvenzen zur Verunsicherung führen. Investoren sind nicht bereit zu investieren, suchen „sichere“ Investments. Vermittler sind in anderen Segmenten aktiv und sind durch die Regulierung zurückhaltender.

Die Unternehmensbörse für Finanzdienstleister sieht inzwischen 24 interessierte Käufer und 19 Verkäufer. Sommer sieht wachsendes Interesse, in Finanzdienstleister wieder zu investieren und ruft in Frankfurt auf der BIT-Jahresauftakttagung 2014 die Finanzdienstleister auf, sich mit den neuen Möglichkeiten zu befassen.

Die äußeren Rahmenbedingungen würden nach wie vor für Sachwertinvestments sprechen. Absolutes Niedrigzinsumfeld, sehr hohe Börsenkurse und Unsicherheiten zur Geldwertstabilität sprechen weiterhin für eine positive Entwicklung der Branche.

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Neues Bildungskonzept des BdRA

Von Dr. Oliver Everling | 25.März 2014

Der Bundesverband der Ratinganalysten und –advisor hat die Bildungsgänge zum Advisor und Analysten des Stuttgarter Rating- & Finance Institute RaFIN übernommen und neu gestaltet. Maßgeblich beteiligt an Konzeption und Wissensvermittlung sind die Herren Prof. Dr. Otmar Schneck, Dekan an der EBS Business School, Reutlingen, und Prof. Dr. Helmut Roland, Honorarprofessor für BWL an der PFH Hochschule, Göttingen. Weitere Dozenten sind namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis. Das Ergebnis, so der neue Vertriebsbeauftragte der Rating Cert Academy, Herr Dipl.-Bankbetriebswirt (ADG) Martin Grotz, kann sich sehen lassen. Modular aufgebaut setzen verschiedenen Bausteine unterschiedliche Schwerpunkte rund um das Thema „Bonitätseinschätzung durch Credit-Ratings“.

Modul 1 ist ein optionaler Intensivkurs  für diejenigen Teilnehmer, die ihre Fähigkeiten zur Analyse von Jahresabschlüssen nach HGB oder IFRS auffrischen möchten.

Modul 2 – Credit-Ratings verstehen – vermittelt ein grundlegendes Verständnis über die Aufgaben, Aussagen und den Entstehungsprozess von Credit Ratings, insbesondere die qualitativen und quantitativen Einflussfaktoren. Ferner lernen die Teilnehmer die Rating Systeme von Sparkassen, Volksbanken und einer Großbank kennen.

Modul 3 vermittelt die Fähigkeit, Credit Ratings mit der Methodologie akkreditierter Ratingagenturen zu erarbeiten. Ein so erstelltes Ratinggutachten ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der aktiven Kommunikation mit Lieferanten und Auftraggebern. Dieses Modul ist insbesondere für Unternehmensberater interessant, die sich hier spezielles Know-How aufbauen wollen.

Modul 4 – Credit Ratings steuern – beschäftigt sich mit der Frage, welche geschäftspolitischen Entscheidungen ein Ziel-Rating so beeinflussen können, dass die Kontinuität der Unternehmensfinanzierung oder die Finanzierung eines besonderen Vorhabens zu vertretbaren Konditionen gesichert werden kann. Das Modul richtet sich insbesondere an Controller, Treasurer, Bilanzfachleute, Risikomanager und, je nach Größe des Unternehmens, auch direkt an die Mitglieder der Geschäftsleitung.

Modul 5 – Credit Ratings kommunizieren – rundet Modul 3 ab und behandelt schließlich die Kunst des adressorientierten Kommunizierens von Finanzinformationen bei unterschiedlichen Ausgangslagen. Wie schafft man (wieder) Vertrauen bei dem wichtigsten Finanzierungspartner, der Hausbank in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens? Welche Stolpersteine sind im bankinternen Ratingverfahren und im Kreditentscheidungsprozess auch im Hinblick auf MaRisk zu beachten? Welche Alternativen stehen gegebenenfalls sonst zur Verfügung? Wie geht man in diesem Fall am besten vor? Dies alles sind Fragestellungen, die sowohl für Unternehmensberater als auch für Geschäftsführer und deren kaufmännischen Mitarbeiter hoch spannend sind.

Teilnehmer, die eine Akkreditierung als „Certified Rating Analyst (BdRA)“ anstreben, buchen laut Grotz die Module 2, 3 und 5 und belegen durch Erstellen eines Privat Rating Gutachtens und ein Fachgespräch mit dem Ratingkomitee ihre besonderes Sachkunde. Steuerberater haben die Möglichkeit zur Qualifizierung als „Fachberater Rating (DStV)“. Weitere Details hierzu unter: www.rating-cert.de Kontakt: Telefon 02361 / 96 08 75, E-Mail: martin.grotz@rating-cert.de – Anmeldeschluss ist der 30.04.2014.

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ING-DiBa erlaubt Kunden kontaktlos zu bezahlen

Von Dr. Oliver Everling | 21.März 2014

Die ING-DiBa ermöglicht ihren Kunden ab dem 24. März 2014 das kontaktlose Bezahlen mit der VISA Card. Ab diesem Zeitpunkt werden nach Angaben der Direktbank aus Frankfurt alle neu ausgegebenen Karten sowie Folge- und Ersatzkarten mit der VISA payWave-Technolgie ausgestattet sein. Visa payWave ermöglicht das kontaktlose Bezahlen mit der VISA Card an einem Bezahlterminal mithilfe der NFC-Technologie (Near Field Communication).

„Beim Bezahlen müssen die Kunden ihre Karte nicht mehr in das Terminal stecken, sondern halten sie nur noch kurz vor ein Lesegerät“, erläutert Alexander Baumgart aus der Unternehmenskommunikation der ING-DiBa das neue Verfahren. „In Deutschland können so Einkäufe unter 25 Euro ohne Unterschrift oder PIN bezahlt werden.“

Bei höheren Beträgen könne die Karte ebenfalls vor das Lesegerät gehalten werden. Allerdings muss dann zusätzlich die Eingabe der PIN des Karteninhabers erfolgen. Wollen Kunden die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens nicht nutzen, können sie weiterhin ihre VISA Card wie gewohnt beim bargeldlosen Zahlen in ein Lesegerät stecken. In Europa gibt es bereits über eine Million sowie deutschlandweit knapp über 35.000 Terminals an denen Kunden mit der payWave-Funktion ihrer VISA Card bezahlen können.

Baumgart berichtet vom hohen Maß an Sicherheit. „Visa payWave nutzt wie der herkömmliche kontaktbasierte Bezahlvorgang die EMV-Chip-Technologie. Der Vorteil: Beim kontaktlosen Bezahlen geben Kunden ihre Karte nicht mehr aus der Hand. Bei der Transaktion werden keine sicherheitsrelevanten Daten übertragen. Es werden nur die Kartennummer, das Verfalldatum und der Betrag ausgetauscht. Prüfziffer und Name des Karteninhabers werden nicht übermittelt.“
 

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Nachhaltige Finanzentscheidungen

Von Dr. Oliver Everling | 21.März 2014

Nachhaltige Anlageprodukte haben in Deutschland seit einigen Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. „Immer mehr Kunden fragen bei Ihrem Finanzdienstleister“, berichtet Monika Müller von FCM Finanz Coaching aus Wiesbaden, „nach ethisch und ökologisch einwandfreien Fonds. Die Anbieter bemühen sich um Transparenz und Vielfalt.“

Doch genauso wichtig sei es, auf „Nachhaltigkeit“ bei dem Entscheidungs- und Beratungsprozess zu achten. „Das kommt häufig noch zu kurz“, stellt die Expertin aus Wiesbaden fest.

Was macht eine Anlageentscheidung nachhaltig? „Betrachten Sie jede Anlageentscheidung im Gesamtkontext Ihrer finanziellen Situation. 5000 € einmalig anlegen, wenn dies Ihr gesamtes freies Vermögen darstellt, muss anders betrachtet werden, als wenn dieser Betrag ein Teil eines großen Vermögens von vielleicht 50.000 € darstellt. In jedem Fall ist es wichtig,“ so Müller, „das Risiko sorgfältig zu verteilen.“

Das Ziel einer Anlageentscheidung sollte gut bedacht werden. Ein Ziel könnte sein, gibt Müller ein Beispiel: Ich möchte „meiner Enkelin die Zukunft schenken“. Dann bedeutet dies, so Müller, „dass Sie den Betrag über einen sehr langen Zeitraum anlegen und damit Ihrer Enkelin ein Vermögen aufbauen möchten. Das Ziel: ein sorgenfreies Leben im Alter. Bei einem so langen Anlagehorizont ist die Wahl des geeigneten Produktes von großer Bedeutung.“

Warum? Besonders bei einem langen Zeithorizont beeinflusse der Zinszinseffekt den Erfolg der Anlage. „Rechnen Sie doch mal selbst aus, was aus 5000 € bei 3% Verzinsung in 60 Jahren – oder bei 6%, in 60 Jahren werden. Überrascht? Ein Sparbuch mit 1,5% Zinsen erhöht dagegen das Risiko des Kaufkraftverlusts. Bei einem Fonds schmälern die Kosten den Gewinn“.

Die finanzielle Risikobereitschaft messen, das ist die Grundlage für nachhaltige Entscheidungen. „Doch wie sorgfältig Sie auch planen: Kontext, Ziele und Kosten können sich ändern. Deshalb müssen ganz besonders nachhaltige Finanzentscheidungen auf etwas aufbauen, das Bestand hat: Und das ist die finanzielle Risikobereitschaft eines Menschen.“

Die finanzielle Risikobereitschaft eines Menschen ist ein relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal. Die Erfahrung der Finanzpsychologin Monika Müller zeigt: Wer das Risiko bei seiner Anlageentscheidung so wählt, dass es gut zu ihm passt wie ein gut sitzendes Kleidungsstück, der ist mit dieser Entscheidung auch langfristig zufrieden. „Zu viel Risiko macht unruhig, zu wenig aber auch. Nur wer eine getroffene Entscheidung auch durchhalten kann, bekommt den Ertrag, den ihm sein Produkt verspricht.“

Wer seine persönliche, finanzielle Risikobereitschaft kennenlernen will, kann diesem Link zu einem kostenfreien Angebot von FinaMetrica: www.riskprofiling.com/gruenvoll folgen und eine Einschätzung vornehmen. FinaMetrica ist spezialisiert auf finanzielles Risikoprofiling und arbeitet mit FCM Finanz Coaching als Partner in Deutschland zusammen.

Monika Müller von FCM Finanz Coaching ist Referentin der Theodor-Heuss-Akademie auf dem kommenden Seminar “Nachhaltigkeitsrating”. Dazu lädt die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ein. Die Veranstaltung findet vom 09. – 11. Mai 2014 in der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach statt. Das Detailprogramm findet sich auf der Homepage der Stiftung unter folgendem Link: https://shop.freiheit.org/#!/events/id/qefmv Anmeldungen direkt an Frau Bärbel Beer, baerbel.beer@freiheit.org.

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Frisieren von Bankbilanzen

Von Dr. Oliver Everling | 20.März 2014

Das Datum der Erteilung des Prüfungstestats, der Wechsel des Wirtschaftsprüfers, wer sind die Wirtschaftsprüfer und welche Beziehungen bestehen zu diesen – alle diese Aspekte können in der Analyse des Risikos von Banken eine Rolle spielen, berichtet, Thomas Kenzik, Senior Credit Analyst der Ratingagentur Capital Intelligence, auf einem Seminar in Istanbul, Türkei.

Morris Helal von Capital Intelligence gibt Einblicke in die Methodologie der Ratingagentur, die Qualität der Aktiva einer Bank zu durchleuchten, und kommt auf die kritischen Themen zu sprechen, wie etwa notleidende Aktiva in der Bilanz einer Bank, die keinen laufenden Zins- oder sonstigen Ertrag abwerfen, aber möglicherweise sogar darüber hinaus noch Geld kosten.

Das Marktrisiko einer Bank umfasst insbesondere auch Positionen in Kontrakten und Finanzinstrumenten. Oft würden Maßstäbe wie Value at Risk (VaR) verwendet, berichtet Helal. „Wir verlassen uns nicht auf VaR Kalkulationen. Aber es ist ein wichtiger Bereich, den wir uns anschauen.“ Für die Kalkulation von VaR gibt es keine einheitlichen Standards, die eine Vergleichbarkeit erzwingen würden.

„Wo versteckt man am besten einen Baum? Im Wald!“ Kenzik kommt auf die Offenlegungspflichten von Banken zu sprechen. „Die Transparenz der Banken hat sich definitiv verbessert“, berichtet Kenzik, der seit Jahrzehnten mit der Analyse von Banken befasst ist, mehr als ein Jahrzehnt auch schon für die 1984 gegründete Ratingagentur Capital Intelligence. Kenzik ist für die von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA registrierte Ratingagentur auf Zypern als Senior Credit Analyst in den USA tätig.

Kenzik erläutert Marktbewertungen, die Bewertungstechniken, vernünftige Näherungswerte und die verschiedenen Methoden, um Risiken zu messen. „Capital Intelligence erwartet die Offenlegung mindestens der 20 größten Engagements einer Bank“, berichtet Kenzik und skizziert die Problematik, die in der Offenlegung für die Banken besteht, denn diese würden oft größten Wert darauf legen, dass die Verbindungen konkurrierenden Banken nicht bekannt würden.

„Den Lesern unserer Reports liefern wir ein zusammenfassenden Urteil“, macht Kenzik die Grenzen klar, die sich aus den Erfordernissen der vertraulichen Behandlung ergeben. Kenzik wirft zudem Licht hinter die Kulissen des „Window Dressings“ und des „Frisierens von Bankbilanzen“, wie es von den Kreditinstituten praktiziert werde. Dazu gehöre das „Evergreening“ von Darlehen, die Hinzunahme von Sicherheiten, um eigentlich notwendige Wertberichtigungen zu verhindern, und laufende oder wiederholte Restrukturierungen.

Kenzik warnt davor, die Schönung von Liquidität und Profitabilität einer Bank zu übersehen. Zum Bilanzstichtag werde traditionell die Liquidität nach oben gefahren, um die Bank liquider erscheinen zu lassen. Verschiebungen zwischen Anlage- und Handelsbuch, Unterlassung von Rückstellungen usw. können der Erfolg höher erscheinen lassen oder auch einfach dazu dienen, das ausgewiesene Ergebnis der Bank zu glätten. „Die Steuerbehörden reden ein Wort mit, wenn eine Bank zu offensichtlich versucht, Gewinne geringer ausfallen zu lassen“, deutet Kenzik die Grenzen der Gewinnverlagerung in Banken an und dämpft die Hoffnung der Banker, mit solchen Maßnahmen auch das Rating zu beeinflussen.

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Sinkende Kreditquoten offener Immobilienfonds

Von Dr. Oliver Everling | 20.März 2014

Offene Immobilienfonds haben den Fremdkapitalanteil weiter reduziert. Ende 2013 betrug die durchschnittliche Kreditquote nur noch 23%. Nur 2 Publikumfonds weisen Kreditquoten oberhalb von 30% aus. Dies wird sich bis zum Jahresende ändern.

Die durchschnittliche Kreditquote (ungewichtet) der offenen Immobilien-Publikumfonds betrug Ende 2013 rund 23% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (25%) weiter gesunken. Der Fonds mit der gegenwärtig niedrigsten Relation zwischen Krediten und Summe der Verkehrswerte ist der UniImmo: Deutschland mit rund 10%. Die höchste Kreditquote mit fast 35% weist derzeit der UniImmo: Global auf.

Von den insgesamt 11 Fonds, die Privatanlegern derzeit offen stehen, sind die Kreditquoten bei 9 Fonds gesunken und nur bei 2 Fonds gestiegen. Den deutlichsten Rückgang der Kreditquote verzeichnete der Wertgrund WohnSelect D – von knapp 40% Ende 2012 auf 30% Ende 2013. Den größten Anstieg von 14% auf 17% beobachtet Scope beim Deka-ImmobilienEuropa.

Für den Rückgang der durchschnittlichen Kreditquote sind im Wesentlichen gesetzliche Vorgaben verantwortlich. Um das Risikoprofil der Fonds zu senken, wurde die zulässige Quote für offene Immobilienfonds von 50% auf 30% herabgesetzt. Bis zum 1. Januar 2015 müssen Fonds das neue Limit umgesetzt haben. Der Großteil der Fonds hat dies allerdings bereits erfüllt. Lediglich 2 Fonds wiesen Ende 2013 noch Kreditquoten von über 30% auf.

Ausblick: Scope rechnet bis zum Jahresende nicht mit einer Erhöhung der durchschnittlichen Kreditquoten. Für global agierende Fonds erwartet Scope Ziel-Kreditquoten zwischen 25% und 30%. Offene Immobilienfonds mit Fokus Europa werden im Durchschnitt Kreditquoten von 15% bis 25% anstreben. Hintergrund: Fonds nutzen Kredite zur Reduzierung des Währungsrisikos bei Investments außerhalb der Eurozone. Dies ist auch der Grund, weshalb global investierende Fonds in der Regel

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