Lombard geht mit Tradition in die Zukunft
Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014
Peter Kähler aus dem Hamburger Hause fidentum spricht auf der BIT Treuhand Jahresauftaktveranstaltung über LombardClassic 3. Kähler skizziert die Idee des Fonds. Die Idee habe ihre Ursprung im Pfandhaus, wo z.B. Bettwäsche gegen Geld getauscht wurde. Das Lombardhaus gab dagegen Ländereien gegen Geld. Daraus habe sich das Lombardkreditgeschäft entwickelt.
Durch die Deutsche Pfandleiherverordnung von 1961 sei der Durchschnittszins und Gebühren auf 1 % pro Monat bzw. auf 2,5 % bis 3,5 % pro Monat festgelegt worden. Die Laufzeit eines Pfandscheins sei in der Regel 3 Monate. Beim Pfandhaus werden heutzutage Playstations, Handys usw. gegen Kleinkredite verpfändet, durchschnittlich ca. 300 €. Das Lombardhaus dagegen nimmt Uhren, Schmuck, Kunstwerke mit Kreditsummen über 25.000 €. Hier gebe es Pfänder mit 100.000 € und mehr. Die durchschnittliche Beleihung der Pfandgegenstände liege bei 20 bis 50 %, über 90 % aller Pfandgegenstände werden wieder ausgelöst.
Gestellung des Pfandes, Nachweis über Eigentum, Personalausweis und Prüfung und Bewertung – das Lombardgeschäft lässt sich wesentlich schlanker umsetzen als das traditionelle Kreditgeschäft der Banken. Gründe, diese Finanzierungsform zu nutzen, sinde für die Kreditnehmer: Liquiditätsengpass, ohne Gehalts- und Bonitätspürufng, unbürokratische und schnelle Abwicklung, sofortige Kreditentscheidung, sofortige Auszahlung und freie Verfügung über die Kreditmittel, keine zusätzlichen bzw. Versteckte Kosten und laufend staatlich kontrolliert und überwacht durch ein strenges Pfandleihgesetz.
Kähler gibt das Beispiel der Familie Ebeling, die das Haus Lombardium als Inhaber führt. Die Forderung werde an den Darlehensverwendungsprüfer Isetreuhand GmbH per Globalzession abgetreten. Kähler berichtet, wie jede Forderung gegen Lombardium gesichert sei. In England gebe es noch einen „Wild West“ Markt. Kähler sieht aber besondere Chancen, „wenn das deutsche Reinheitsgebot auch mal in Großbritannien Anwendung finden müsse.“
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Durch Kontinuität zum Marktführer
Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2014
„Mit knapp 100 Mio. € abgesetztem Eigenkapital haben wir es geschafft, Marktführer zu werden“, berichtet Sascha Sommer, Vorstand der BIT Treuhand AG, über die Entwicklung seiner Gesellschaft. Der Erfolg ist allerdings weniger einem rasanten Wachstum geschuldet, als vielmehr der relativen Stärke der BIT Treuhand AG: Während die meisten anderen Häuser herbe Einbrüche ihrer Vertriebskraft zu verzeichnen hatten, konnte BIT Treuhand AG die Position noch weiter ausbauen. Die einstige Hauptwettbewerber ist unter die Umsätze von BIT Treuhand AG gesunken.
Alle Assetklassen waren auf der Verliererseite, insbesondere Schiffsbeteiligungen mit einem Minus von 94 %. Immobilien im Ausland, Flugzeugfonds und einige andere geben aber auch Beispiele für positive Absatzzahlen. Produkttrends 2011 bis 2013 sind durch die konjunkturelle Entwicklung gekennzeichnet.
„Skandale haben wir hinter uns und wahrscheinlich auch noch vor uns, obwohl diese nichts mit uns zu tun haben“, klagt Sommer über die schwarzen Schafe der Branche. Außerdem würden Insolvenzen zur Verunsicherung führen. Investoren sind nicht bereit zu investieren, suchen „sichere“ Investments. Vermittler sind in anderen Segmenten aktiv und sind durch die Regulierung zurückhaltender.
Die Unternehmensbörse für Finanzdienstleister sieht inzwischen 24 interessierte Käufer und 19 Verkäufer. Sommer sieht wachsendes Interesse, in Finanzdienstleister wieder zu investieren und ruft in Frankfurt auf der BIT-Jahresauftakttagung 2014 die Finanzdienstleister auf, sich mit den neuen Möglichkeiten zu befassen.
Die äußeren Rahmenbedingungen würden nach wie vor für Sachwertinvestments sprechen. Absolutes Niedrigzinsumfeld, sehr hohe Börsenkurse und Unsicherheiten zur Geldwertstabilität sprechen weiterhin für eine positive Entwicklung der Branche.
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Neues Bildungskonzept des BdRA
Von Dr. Oliver Everling | 25.März 2014
Der Bundesverband der Ratinganalysten und –advisor hat die Bildungsgänge zum Advisor und Analysten des Stuttgarter Rating- & Finance Institute RaFIN übernommen und neu gestaltet. Maßgeblich beteiligt an Konzeption und Wissensvermittlung sind die Herren Prof. Dr. Otmar Schneck, Dekan an der EBS Business School, Reutlingen, und Prof. Dr. Helmut Roland, Honorarprofessor für BWL an der PFH Hochschule, Göttingen. Weitere Dozenten sind namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis. Das Ergebnis, so der neue Vertriebsbeauftragte der Rating Cert Academy, Herr Dipl.-Bankbetriebswirt (ADG) Martin Grotz, kann sich sehen lassen. Modular aufgebaut setzen verschiedenen Bausteine unterschiedliche Schwerpunkte rund um das Thema „Bonitätseinschätzung durch Credit-Ratings“.
Modul 1 ist ein optionaler Intensivkurs für diejenigen Teilnehmer, die ihre Fähigkeiten zur Analyse von Jahresabschlüssen nach HGB oder IFRS auffrischen möchten.
Modul 2 – Credit-Ratings verstehen – vermittelt ein grundlegendes Verständnis über die Aufgaben, Aussagen und den Entstehungsprozess von Credit Ratings, insbesondere die qualitativen und quantitativen Einflussfaktoren. Ferner lernen die Teilnehmer die Rating Systeme von Sparkassen, Volksbanken und einer Großbank kennen.
Modul 3 vermittelt die Fähigkeit, Credit Ratings mit der Methodologie akkreditierter Ratingagenturen zu erarbeiten. Ein so erstelltes Ratinggutachten ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der aktiven Kommunikation mit Lieferanten und Auftraggebern. Dieses Modul ist insbesondere für Unternehmensberater interessant, die sich hier spezielles Know-How aufbauen wollen.
Modul 4 – Credit Ratings steuern – beschäftigt sich mit der Frage, welche geschäftspolitischen Entscheidungen ein Ziel-Rating so beeinflussen können, dass die Kontinuität der Unternehmensfinanzierung oder die Finanzierung eines besonderen Vorhabens zu vertretbaren Konditionen gesichert werden kann. Das Modul richtet sich insbesondere an Controller, Treasurer, Bilanzfachleute, Risikomanager und, je nach Größe des Unternehmens, auch direkt an die Mitglieder der Geschäftsleitung.
Modul 5 – Credit Ratings kommunizieren – rundet Modul 3 ab und behandelt schließlich die Kunst des adressorientierten Kommunizierens von Finanzinformationen bei unterschiedlichen Ausgangslagen. Wie schafft man (wieder) Vertrauen bei dem wichtigsten Finanzierungspartner, der Hausbank in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens? Welche Stolpersteine sind im bankinternen Ratingverfahren und im Kreditentscheidungsprozess auch im Hinblick auf MaRisk zu beachten? Welche Alternativen stehen gegebenenfalls sonst zur Verfügung? Wie geht man in diesem Fall am besten vor? Dies alles sind Fragestellungen, die sowohl für Unternehmensberater als auch für Geschäftsführer und deren kaufmännischen Mitarbeiter hoch spannend sind.
Teilnehmer, die eine Akkreditierung als „Certified Rating Analyst (BdRA)“ anstreben, buchen laut Grotz die Module 2, 3 und 5 und belegen durch Erstellen eines Privat Rating Gutachtens und ein Fachgespräch mit dem Ratingkomitee ihre besonderes Sachkunde. Steuerberater haben die Möglichkeit zur Qualifizierung als „Fachberater Rating (DStV)“. Weitere Details hierzu unter: www.rating-cert.de Kontakt: Telefon 02361 / 96 08 75, E-Mail: martin.grotz@rating-cert.de – Anmeldeschluss ist der 30.04.2014.
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ING-DiBa erlaubt Kunden kontaktlos zu bezahlen
Von Dr. Oliver Everling | 21.März 2014
Die ING-DiBa ermöglicht ihren Kunden ab dem 24. März 2014 das kontaktlose Bezahlen mit der VISA Card. Ab diesem Zeitpunkt werden nach Angaben der Direktbank aus Frankfurt alle neu ausgegebenen Karten sowie Folge- und Ersatzkarten mit der VISA payWave-Technolgie ausgestattet sein. Visa payWave ermöglicht das kontaktlose Bezahlen mit der VISA Card an einem Bezahlterminal mithilfe der NFC-Technologie (Near Field Communication).
„Beim Bezahlen müssen die Kunden ihre Karte nicht mehr in das Terminal stecken, sondern halten sie nur noch kurz vor ein Lesegerät“, erläutert Alexander Baumgart aus der Unternehmenskommunikation der ING-DiBa das neue Verfahren. „In Deutschland können so Einkäufe unter 25 Euro ohne Unterschrift oder PIN bezahlt werden.“
Bei höheren Beträgen könne die Karte ebenfalls vor das Lesegerät gehalten werden. Allerdings muss dann zusätzlich die Eingabe der PIN des Karteninhabers erfolgen. Wollen Kunden die Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens nicht nutzen, können sie weiterhin ihre VISA Card wie gewohnt beim bargeldlosen Zahlen in ein Lesegerät stecken. In Europa gibt es bereits über eine Million sowie deutschlandweit knapp über 35.000 Terminals an denen Kunden mit der payWave-Funktion ihrer VISA Card bezahlen können.
Baumgart berichtet vom hohen Maß an Sicherheit. „Visa payWave nutzt wie der herkömmliche kontaktbasierte Bezahlvorgang die EMV-Chip-Technologie. Der Vorteil: Beim kontaktlosen Bezahlen geben Kunden ihre Karte nicht mehr aus der Hand. Bei der Transaktion werden keine sicherheitsrelevanten Daten übertragen. Es werden nur die Kartennummer, das Verfalldatum und der Betrag ausgetauscht. Prüfziffer und Name des Karteninhabers werden nicht übermittelt.“
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Nachhaltige Finanzentscheidungen
Von Dr. Oliver Everling | 21.März 2014
Nachhaltige Anlageprodukte haben in Deutschland seit einigen Jahren an Aufmerksamkeit gewonnen. „Immer mehr Kunden fragen bei Ihrem Finanzdienstleister“, berichtet Monika Müller von FCM Finanz Coaching aus Wiesbaden, „nach ethisch und ökologisch einwandfreien Fonds. Die Anbieter bemühen sich um Transparenz und Vielfalt.“
Doch genauso wichtig sei es, auf „Nachhaltigkeit“ bei dem Entscheidungs- und Beratungsprozess zu achten. „Das kommt häufig noch zu kurz“, stellt die Expertin aus Wiesbaden fest.
Was macht eine Anlageentscheidung nachhaltig? „Betrachten Sie jede Anlageentscheidung im Gesamtkontext Ihrer finanziellen Situation. 5000 € einmalig anlegen, wenn dies Ihr gesamtes freies Vermögen darstellt, muss anders betrachtet werden, als wenn dieser Betrag ein Teil eines großen Vermögens von vielleicht 50.000 € darstellt. In jedem Fall ist es wichtig,“ so Müller, „das Risiko sorgfältig zu verteilen.“
Das Ziel einer Anlageentscheidung sollte gut bedacht werden. Ein Ziel könnte sein, gibt Müller ein Beispiel: Ich möchte „meiner Enkelin die Zukunft schenken“. Dann bedeutet dies, so Müller, „dass Sie den Betrag über einen sehr langen Zeitraum anlegen und damit Ihrer Enkelin ein Vermögen aufbauen möchten. Das Ziel: ein sorgenfreies Leben im Alter. Bei einem so langen Anlagehorizont ist die Wahl des geeigneten Produktes von großer Bedeutung.“
Warum? Besonders bei einem langen Zeithorizont beeinflusse der Zinszinseffekt den Erfolg der Anlage. „Rechnen Sie doch mal selbst aus, was aus 5000 € bei 3% Verzinsung in 60 Jahren – oder bei 6%, in 60 Jahren werden. Überrascht? Ein Sparbuch mit 1,5% Zinsen erhöht dagegen das Risiko des Kaufkraftverlusts. Bei einem Fonds schmälern die Kosten den Gewinn“.
Die finanzielle Risikobereitschaft messen, das ist die Grundlage für nachhaltige Entscheidungen. „Doch wie sorgfältig Sie auch planen: Kontext, Ziele und Kosten können sich ändern. Deshalb müssen ganz besonders nachhaltige Finanzentscheidungen auf etwas aufbauen, das Bestand hat: Und das ist die finanzielle Risikobereitschaft eines Menschen.“
Die finanzielle Risikobereitschaft eines Menschen ist ein relativ stabiles Persönlichkeitsmerkmal. Die Erfahrung der Finanzpsychologin Monika Müller zeigt: Wer das Risiko bei seiner Anlageentscheidung so wählt, dass es gut zu ihm passt wie ein gut sitzendes Kleidungsstück, der ist mit dieser Entscheidung auch langfristig zufrieden. „Zu viel Risiko macht unruhig, zu wenig aber auch. Nur wer eine getroffene Entscheidung auch durchhalten kann, bekommt den Ertrag, den ihm sein Produkt verspricht.“
Wer seine persönliche, finanzielle Risikobereitschaft kennenlernen will, kann diesem Link zu einem kostenfreien Angebot von FinaMetrica: www.riskprofiling.com/gruenvoll folgen und eine Einschätzung vornehmen. FinaMetrica ist spezialisiert auf finanzielles Risikoprofiling und arbeitet mit FCM Finanz Coaching als Partner in Deutschland zusammen.
Monika Müller von FCM Finanz Coaching ist Referentin der Theodor-Heuss-Akademie auf dem kommenden Seminar “Nachhaltigkeitsrating”. Dazu lädt die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ein. Die Veranstaltung findet vom 09. – 11. Mai 2014 in der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach statt. Das Detailprogramm findet sich auf der Homepage der Stiftung unter folgendem Link: https://shop.freiheit.org/#!/events/id/qefmv Anmeldungen direkt an Frau Bärbel Beer, baerbel.beer@freiheit.org.
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Frisieren von Bankbilanzen
Von Dr. Oliver Everling | 20.März 2014
Das Datum der Erteilung des Prüfungstestats, der Wechsel des Wirtschaftsprüfers, wer sind die Wirtschaftsprüfer und welche Beziehungen bestehen zu diesen – alle diese Aspekte können in der Analyse des Risikos von Banken eine Rolle spielen, berichtet, Thomas Kenzik, Senior Credit Analyst der Ratingagentur Capital Intelligence, auf einem Seminar in Istanbul, Türkei.
Morris Helal von Capital Intelligence gibt Einblicke in die Methodologie der Ratingagentur, die Qualität der Aktiva einer Bank zu durchleuchten, und kommt auf die kritischen Themen zu sprechen, wie etwa notleidende Aktiva in der Bilanz einer Bank, die keinen laufenden Zins- oder sonstigen Ertrag abwerfen, aber möglicherweise sogar darüber hinaus noch Geld kosten.
Das Marktrisiko einer Bank umfasst insbesondere auch Positionen in Kontrakten und Finanzinstrumenten. Oft würden Maßstäbe wie Value at Risk (VaR) verwendet, berichtet Helal. „Wir verlassen uns nicht auf VaR Kalkulationen. Aber es ist ein wichtiger Bereich, den wir uns anschauen.“ Für die Kalkulation von VaR gibt es keine einheitlichen Standards, die eine Vergleichbarkeit erzwingen würden.
„Wo versteckt man am besten einen Baum? Im Wald!“ Kenzik kommt auf die Offenlegungspflichten von Banken zu sprechen. „Die Transparenz der Banken hat sich definitiv verbessert“, berichtet Kenzik, der seit Jahrzehnten mit der Analyse von Banken befasst ist, mehr als ein Jahrzehnt auch schon für die 1984 gegründete Ratingagentur Capital Intelligence. Kenzik ist für die von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA registrierte Ratingagentur auf Zypern als Senior Credit Analyst in den USA tätig.
Kenzik erläutert Marktbewertungen, die Bewertungstechniken, vernünftige Näherungswerte und die verschiedenen Methoden, um Risiken zu messen. „Capital Intelligence erwartet die Offenlegung mindestens der 20 größten Engagements einer Bank“, berichtet Kenzik und skizziert die Problematik, die in der Offenlegung für die Banken besteht, denn diese würden oft größten Wert darauf legen, dass die Verbindungen konkurrierenden Banken nicht bekannt würden.
„Den Lesern unserer Reports liefern wir ein zusammenfassenden Urteil“, macht Kenzik die Grenzen klar, die sich aus den Erfordernissen der vertraulichen Behandlung ergeben. Kenzik wirft zudem Licht hinter die Kulissen des „Window Dressings“ und des „Frisierens von Bankbilanzen“, wie es von den Kreditinstituten praktiziert werde. Dazu gehöre das „Evergreening“ von Darlehen, die Hinzunahme von Sicherheiten, um eigentlich notwendige Wertberichtigungen zu verhindern, und laufende oder wiederholte Restrukturierungen.
Kenzik warnt davor, die Schönung von Liquidität und Profitabilität einer Bank zu übersehen. Zum Bilanzstichtag werde traditionell die Liquidität nach oben gefahren, um die Bank liquider erscheinen zu lassen. Verschiebungen zwischen Anlage- und Handelsbuch, Unterlassung von Rückstellungen usw. können der Erfolg höher erscheinen lassen oder auch einfach dazu dienen, das ausgewiesene Ergebnis der Bank zu glätten. „Die Steuerbehörden reden ein Wort mit, wenn eine Bank zu offensichtlich versucht, Gewinne geringer ausfallen zu lassen“, deutet Kenzik die Grenzen der Gewinnverlagerung in Banken an und dämpft die Hoffnung der Banker, mit solchen Maßnahmen auch das Rating zu beeinflussen.
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Sinkende Kreditquoten offener Immobilienfonds
Von Dr. Oliver Everling | 20.März 2014
Offene Immobilienfonds haben den Fremdkapitalanteil weiter reduziert. Ende 2013 betrug die durchschnittliche Kreditquote nur noch 23%. Nur 2 Publikumfonds weisen Kreditquoten oberhalb von 30% aus. Dies wird sich bis zum Jahresende ändern.
Die durchschnittliche Kreditquote (ungewichtet) der offenen Immobilien-Publikumfonds betrug Ende 2013 rund 23% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (25%) weiter gesunken. Der Fonds mit der gegenwärtig niedrigsten Relation zwischen Krediten und Summe der Verkehrswerte ist der UniImmo: Deutschland mit rund 10%. Die höchste Kreditquote mit fast 35% weist derzeit der UniImmo: Global auf.
Von den insgesamt 11 Fonds, die Privatanlegern derzeit offen stehen, sind die Kreditquoten bei 9 Fonds gesunken und nur bei 2 Fonds gestiegen. Den deutlichsten Rückgang der Kreditquote verzeichnete der Wertgrund WohnSelect D – von knapp 40% Ende 2012 auf 30% Ende 2013. Den größten Anstieg von 14% auf 17% beobachtet Scope beim Deka-ImmobilienEuropa.
Für den Rückgang der durchschnittlichen Kreditquote sind im Wesentlichen gesetzliche Vorgaben verantwortlich. Um das Risikoprofil der Fonds zu senken, wurde die zulässige Quote für offene Immobilienfonds von 50% auf 30% herabgesetzt. Bis zum 1. Januar 2015 müssen Fonds das neue Limit umgesetzt haben. Der Großteil der Fonds hat dies allerdings bereits erfüllt. Lediglich 2 Fonds wiesen Ende 2013 noch Kreditquoten von über 30% auf.
Ausblick: Scope rechnet bis zum Jahresende nicht mit einer Erhöhung der durchschnittlichen Kreditquoten. Für global agierende Fonds erwartet Scope Ziel-Kreditquoten zwischen 25% und 30%. Offene Immobilienfonds mit Fokus Europa werden im Durchschnitt Kreditquoten von 15% bis 25% anstreben. Hintergrund: Fonds nutzen Kredite zur Reduzierung des Währungsrisikos bei Investments außerhalb der Eurozone. Dies ist auch der Grund, weshalb global investierende Fonds in der Regel
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Gute Nachrichten für Pfandbriefe
Von Dr. Oliver Everling | 20.März 2014
Die europäische Kommission arbeitet noch an den Details zur Bankenrestrukturierungsrichtlinie. „Die wesentlichen Eckpfeiler stehen jedoch bereits fest“, berichtet Jörg Homey von der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Fixed Income Research, Financials & Structured Credits. „Unbesicherte Bankgläubiger sollen künftig an einer eventuell nötigen Bankenrettung beteiligt werden. Gläubiger von gedeckten Bankanleihen sind hiervon explizit ausgenommen.“
Darin sieht Homey unter Bonitätsgesichtspunkten für Gläubiger von gedeckten Bankanleihen unbestritten gute Nachrichten. Fitch und Moody’s haben vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden neuen Rahmenwerks für Bankenrestrukturierungen ihre Bewertungsansätze für gedeckte Bankanleihen aktualisiert. S&P wartet noch ab, bis die endgültigen Regelungen bekannt sind.
„Im Detail gibt es zwischen den Anpassungen der Bewertungsmethoden von Fitch und Moody’s interessante Unterschiede, die wir im Rahmen dieser kur-zen Studie kurz anklingen lassen. Im Grundsatz besteht in der Vorgehensweise bezüglich der Modifizierung der Bewertungsansätze Einigkeit zwischen Fitch und Moody’s. Beide Ratingagenturen setzen bei der Bonität des Emittenten an und korrigieren im Rahmen der Covered Bond Bewertungsmethode das Emittentenrating unter bestimmten Voraussetzungen nach oben“, schreiben die Experten der DZ BANK.
„Insgesamt qualifizieren sich 92 beziehungsweise 83 Covered Bond Programme, die von Fitch respektive Moody’s bewertet werden, für eine Modifizierung des Ausgangspunkts der Covered Bond Ratings. Heraufgestuft werden können natürlich nur Programme, die nicht bereits mit der Bestnote AAA/ Aaa bewertet sind“, so Homey.
Moody’s habe bereits 15 Programme heraufgestuft und überprüft neun weitere Bonitätsnoten auf eine mögliche Heraufstufung. Fitch werde die Auswirkungen des neuen Bankenrestrukturierungsrechts auf die Covered Bonds parallel mit den nötigen Änderungen der unbesicherten Bankratings berücksichtigen. Ratingaktionen seien also in den kommenden Monaten nach und nach zu erwarten. „Wir erwarten keine nennenswerten Auswirkungen für die Swapspreads gedeckter Anleihen durch diese Ratingänderungen. Die positiven Effekte durch das neue Bankenrestrukturierungsrecht dürften von den Marktteilnehmern in den aktuellen Risikoaufschlägen der gedeckten Anleihen eingearbeitet sein.“
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Ceska Sporitelna optimiert mit FICO Analytik Angebote für Bestandskunden
Von Dr. Oliver Everling | 20.März 2014
FICO, ein Anbieter von prädiktiver Analytik und Softwarelösungen für Entscheidungsmanagement, unterstützt Ceska Sporitelna mit seinen Optimierungs-Tools dabei, die Erlöse aus Kreditportfolios zu verbessern. Die Entscheidungsstrategien sollen hinsichtlich Kreditsumme und Zinssätzen optimierte Angebote für Bestands-, aber auch Neukunden liefern. Ceska Sporitelna ist die größte Privatkundenbank in der Tschechischen Republik und eine Tochtergesellschaft der österreichischen Erste Bank Group.
Das Institut fokussiert die Optimierung seiner Entscheidungsstrategien für „vorgenehmigte Kredite” für Bestandskunden. Damit werden von vornherein die besten Bedingungen definiert, zu denen einem Kunden ein Privatkredit angeboten wird: Ziel ist es, einerseits die Kreditsummen und die Preisstruktur so zu gestalten, dass sie sowohl den Kundenwünschen als auch den Profitabilitätsanforderungen der Bank an das jeweilige Portfolio entspricht. Ceska Sporitelna plant, diesen Sommer erste Testprojekte mit diesen Strategien durchzuführen.
„Innovation war immer ein wichtiger Erfolgsfaktor für uns”, sagt Petr Kapoun, Head of Risk bei Ceska Sporitelna. „Im Privatkundengeschäft sind wir mit einem Marktanteil von etwa 30 Prozent Marktführer über alle Produktsegmente hinweg. Die neue Lösung versetzt uns in die Lage, diese Position weiter auszubauen, indem wir unsere Angebote nun noch besser an die individuellen Kundenbedürfnisse anpassen können. Die FICO-Lösung hat uns vor allem deshalb überzeugt, weil sie in umfassenden Simulationen zeigt, wie sich unterschiedliche Strategien auf unsere Leistungskennzahlen auswirken, und uns damit wertvolle Rückschlüsse über die Werttreiber eines Portfolios ermöglicht.”
Die Fähigkeit, die Auswirkungen unterschiedlicher Strategien zu simulieren, ermöglicht es Ceska Sporitelna, Kreditannahmequoten besser mit Risiken und Gewinn abzuwägen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben die FICO-Experten zahlreiche Entscheidungsmodelle und optimierte Strategien entwickelt – und das Analytik-Team der Bank auf dem FICO Decision Optimizer geschult. Das Tool wurde bereits für künftige Optimierungsprojekte der Bank ausgewählt. Die leistungsstarke, flexible und leicht zu bedienende Software bietet eine Offline-Szenario-Analyse und eine Optimierungsumgebung, die in kurzer Zeit Entscheidungsstrategien definiert, die sich direkt in die bestehende Systemlandschaft einer Bank implementieren lassen. Der FICO Decision Optimizer unterstützt den gesamten Kundenlebenszyklus und kann daher auch für andere Produkte oder Entscheidungen eingesetzt werden.
„Das Privatkundengeschäft in der Tschechischen Republik hat einen neuen Reifegrad erreicht“, sagt Phillip Sertel, der das FICO-Geschäft in der DACH-Region, Mittel- und Osteuropa sowie dem Mittleren Osten verantwortet. „Das bedeutet, dass nun auch Dinge wie der Kundenservice, eine präzise Kalkulation und Kundensegmentierung ebenso wichtige Erfolgsfaktoren sind wie ein feinabgestimmtes Risiko-Management.”
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Politische Unsicherheit in Indien birgt Chancen für Aktien
Von Dr. Oliver Everling | 20.März 2014
„Es geht wieder voran. Indien konnte während der Emerging Market Krise einen Wirtschaftseinbruch abwenden und steht jetzt stabiler als andere Schwellenländer dar.“ So das Urteil von Avinash Vazirani, Fondsmanager des Jupiter India Select SICAV. Er diskutiert in seinem aktuellen Kommentar die mögliche Trendwende in Indien und erläutert die positiven Entwicklungen am indischen Aktienmarkt.
„Seit zwei Monaten sehen wir steigende Zuflüsse bei indischen Aktien und erwarten noch weitere – zu Lasten von Gold und Immobilien. Bedingt durch die derzeitige politische Unsicherheit sind die Investmentengagements noch klein.“ Vazirani verweist darauf, dass die aktuellen Unternehmensergebnisse die besten der letzten zwei Jahre seien und den starken Auftrieb im Unternehmenssektor verdeutlichen würden. Die Wirtschaft reagiere auf die jüngste Zinserhöhungsserie der Notenbank sowie auf die staatlichen Maßnahmen, Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite zu bewältigen.
„Nicht nur diese positiven Unternehmensergebnisse, sondern auch die Hoffnung, dass eine neue Pro-Reform- und Pro-Business-Regierung die aktuell regierende Kongresspartei durch die Aprilwahlen ersetzen wird, beflügeln die Geschäftsstimmung.“ Vazirani sieht auch Risiken: „Doch das ‚Schlucken’ der politischen Medizin verursacht auch einige Nebenwirkungen. Sollte eine neue Regierung die Investitionsausgaben erhöhen, werden die Zinsen deutlich länger hoch bleiben, da die Zentralbank die Wirtschaft nicht überhitzen will.“
Vazirani lässt sich von anderen Kommentatoren nicht birren: „Entgegen vieler lokaler Kommentatoren, die einen Rückgang beim Umsatzwachstum der Verbraucher erwarten, sind wir optimistisch. Die Nachfrage nach Statusprodukten hat sich verstärkt und wird dies auch weiter tun, wenn die neuentdeckte Inflationsdisziplin greift und die Kaufkraft der indischen Mittelklasse steigt.“
„Natürlich steht Indien auch Risiken gegenüber. Die bevorstehenden Wahlen könnten kein eindeutiges Ergebnis erzielen, das Vertrauen der Unternehmen drücken und die Marktstimmung verschlechtern.“ Vazirani sieht eines der derzeitigen Investmentthemen darin, in Unternehmen zu investieren, die ihre Corporate Governance verbessern. Ein Corporate Governance Rating kann helfen, die „Spreu vom Weizen“ zu trennen.
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