Zertifikatskurs Compliance Officer (Univ.) erhält Buchpublikation

Von Dr. Oliver Everling | 10.Juli 2014

Ein weiteres Special des seit 2011 erfolgreichen Zertifikatskurses Compliance Officer (Univ.) am Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) der Universität Augsburg ist die Buchpublikation „Compliance Officer – Das Augsburger Qualifizierungsmodell“, da im Springer Gabler-Verlag erschienen ist.

Ziel und Anliegen des Buches ist es, das Thema ‚Compliance‘ in seinen vielfältigen Facetten darzustellen und diese in einen ganzheitlichen Ansatz zu integrieren. Im vorliegenden Handbuch drückt sich diese Integration in einem Vierklang aus, der das Thema Compliance in seiner rechtlichen, betriebswirtschaftlichen, psychologischen und ethischen Dimension reflektiert. Das Handbuch selbst gewährt nicht nur Einblicke in die Compliance von Unternehmen und zeigt deren Hintergründe auf, sondern es weist praxisorientiert auf die relevanten Compliance-Fragestellungen hin und leistet Unterstützung bei der praktischen Umsetzung des Themas in Unternehmen. Darüber hinaus fungiert das Handbuch als Begleitlektüre für die Teilnehmer zum Zertifikatskurs Compliance Officer (Univ.), der am Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) der Universität Augsburg konzipiert wurde und seit 2011 zweimal jährlich stattfindet.

Autoren des Buches sind die hochkarätigen Dozenten des Zertifikatskurses Compliance Officer (Univ.), denen im vorliegenden Band die konsequente Verbindung von fundierter wissenschaftlicher Betrachtung des Themas mit gezielter Praxisausrichtung gelungen ist. Die Autoren selbst stammen, wie Prof. Dr. Thomas Berndt (Universität St. Gallen) aus der Wissenschaft oder, wie Dr. Christian Pelz (Noerr LLP) und Dr. Christian Heinichen (Beiten Burkhardt) von international renommierten Kanzleien.

Inhaltlich spiegelt das Compliance-Handbuch – Das Augsburger Qualifizierungsmodell – die Lerninhalte des  Zertifikatskurses und dessen Modulstruktur wider: Nach Betrachtung der rechtlichen Rahmenbedingungen, der betriebswirtschaftlichen Grundlagen und des Risikomanagement-Systems wird Compliance als Führungsaufgabe beleuchtet. Dabei stehen die ethische Verantwortung des Unternehmens, der Führungskräfte und Mitarbeiter ebenso im Vordergrund wie die persönlichen Anforderungen an den Compliance Officer bei der Einführung  und Organisation von Compliance im Unternehmen. Die Themen Korruption, Kapitalmarkt und Kartelle sowie die Bereitschaft eines Unternehmens, sich präventiv für interne oder externe Untersuchungen zu wappnen („investigation readiness“), bilden den dritten Schwerpunkt in Kurs und Buch. Wie Unternehmen versuchen, mit Hilfe von Codes of Conduct und Ethik-Standards regelkonformes Verhalten zu gewährleisten und durchzusetzen, vertieft das Kapitel ‚Compliance in der Unternehmensentwicklung’. Dabei ist jedoch die arbeitsrechtliche Implementierung ein wesentlicher Faktor, der sämtliche Bereiche der Compliance-Organisation betrifft und maßgeblich beeinflusst. Hinweisgebersysteme, Whistleblowing, Datenschutz und Informationssicherheit bilden mit dem Kapitel ‚Compliance und IT’ einen weiteren Schwerpunkt, der aufgrund aktueller weltpolitischer Ereignisse zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen hat. Praxisfragen der Compliance sowie die konsequente Praxisorientierung des Zertifikatskurses Compliance Officer (Univ.) werden im letzten Kapitel behandelt, in dem Praktiker aus Unternehmen ihre Sichtweise der Problematik von Implementierung und Organisation der Compliance im Unternehmen präsentieren.

Der Zertifikatskurs Compliance Officer (Univ.) wird seit 2011 erfolgreich am ZWW durchgeführt. Es ist der erste universitäre Zertifikatskurs zum Thema Compliance sowie der erste Compliance-Kurs, der das FIBAA-Qualitätssigel trägt. Die Teilnehmer kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, aus Österreich und der Schweiz und sind in den Bereichen Compliance, Revision, Controlling, Vertrieb und sämtlichen Unternehmensbereichen tätig, die Berührung mit compliance-relevanten Themen haben.

Weitere Specials des Kurses sind der Company-Campus-Day, bei dem Lehreinheiten in Unternehmen stattfinden, Dinner Speeches zu Praxisthemen und der Besuch der Augsburger Puppenkiste. Ansprechpartnerin zur Buchpublikation und Compliance Officer-Weiterbildung: Dr. Walburga Schettgen-Sarcher
Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW), Universität Augsburg, www.zww.uni-augsburg.de/compliance.

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20 Jahre Geldmarktfonds in Deutschland

Von Matthias Koss | 10.Juli 2014

Aus Anlass ihres 20jährigen Bestehens hat Fonds Advice ausgewählte Geldmarktfonds und geldmarktnaher Fonds einer aktuellen Analyse unterzogen. Ein Blick zurück in die Historie zeigt, dass am 1. August 1994 das Zweite Finanzmarktförderungsgesetz einschließlich der darin enthaltenen Änderungen des Gesetzes über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG) in Kraft getreten ist. Eine der wesentlichen Neuerungen 1994 war die Zulassung von Geldmarktfonds in Deutschland.

Die Deutsche Bundesbank hegte jahrelang Vorbehalte gegenüber Geldmarktfonds. Deswegen zog sich die Zulassung dieser Fonds in Deutschland hin, zumal Geldmarktfonds in Frankreich und den USA bereits vor 1994 lange üblich waren. Heute kaum vorstellbar, aber es gab tatsächlich einmal eine Fondslandschaft ohne Geldmarktfonds.

Die Fondsindustrie nutzte die neuen Geldmarktfonds für ihre Vertriebsaktivitäten. 1994, im Jahr ihrer Auflage in Deutschland, verzeichneten deutsche Geldmarktfonds bzw. in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassene Geldmarktfonds ein Mittelaufkommen von umgerechnet fast 25 Mrd. Euro.

Viele Produkte der ersten Stunde sind vom Markt zwischenzeitlich wieder verschwunden. 13 von 24 im Jahr 1994 in Deutschland aufgelegten Geldmarktfonds bestehen heute nicht mehr. Sie wurden zwischenzeitlich aufgelöst, durch Fusion in andere Fonds integriert oder sie werden nicht mehr als Publikumsfonds angeboten. Unverändert besteht der UnionGeldmarktFonds (DE0009750133), der vermutlich erste in Deutschland aufgelegte Geldmarktfonds (Auflagedatum 8.9.1994). Es folgten zwei Fonds der DWS, die am 14.9.1994 aufgelegt wurden, von denen der DWS Geldmarktfonds Plus noch heute mit geändertem Namen „DWS Flexizins Plus“ (DE0008474230) besteht.

Vor 20 Jahren bot der Kapitalmarkt lukrative Rahmenbedingungen für die Auflage und den Vertrieb von Geldmarktfonds. 3-Monatstitel rentierten 1994 am Geldmarkt mit rund 6%, zum Jahresende immerhin noch mit rund 5%. Diese Renditen lagen mehr als 1 Prozentpunkt über den damals bei Retailkunden so beliebten Festgeldanlagen bei Banken. Heute, im Juli 2014, liegt der 3-Monats-Euribor bei 0,206% (per 1.7.20014). Damit sind die Grenzen von Euro-Geldmarktfonds klar vorgezeichnet.

Ein wesentlicher Faktor für die Performance von Geldmarktfonds ist deren Kostenbelastung. Die angegebene Kostenkennziffer TER reicht von 0,07% bis zu 0,8%, bei einem Fonds bis 1,48%. Bei mehreren Fonds führt die Kostenbelastung in den Fonds dazu, dass die Performance negativ wird. „Das ist für den Anleger eigentlich nicht akzeptabel.“ erläutert Matthias Koss von Fonds Advice. Bei einzelnen Fonds werde die positive Performanceleistung des Portfoliomanagements durch die Fondskosten komplett aufgebraucht. „Das ist psychologisch kein gutes Signal der Fondsgesellschaft an den Anleger.“ Zumindest werde bei diesen Fonds keine negative Performance ausgewiesen, sondern eine Wertentwicklung von 0,0% im entsprechenden Berichtszeitraum. Auf der anderen Seite verzeichnen mehrere Fonds eine positive Wertentwicklung, trotz niedriger Geldmarktzinsen und trotz Kostenbelastung durch den jeweiligen Fonds. Im Durchschnitt beträgt die Kostenkennziffer TER bei den 47 analysierten Fonds in den angegebenen Berichtszeiträumen 0,41%.

Eine Krise zeichnet sich für Geldmarktfonds derzeit nicht ab. Aber das niedrige Zinsniveau am Markt für Geldmarkttitel bereitet Probleme. Die in Geldmarktfonds und geldmarktnahen Fonds verwalteten Vermögen sind daher derzeit vergleichsweise niedrig. Auch zeigt sich hier, dass die Gebühren mancher Fonds die Performance mehr reduzieren, als es der Anleger erwarten mag.

In den 20 Jahren seit ihrer Markteinführung in Deutschland haben Geldmarktfonds ihren festen Platz innerhalb des Fondsspektrums eingenommen. „Wie kein anderes Fondsprodukt zeigen Geldmarktfonds jedoch ihre Sensibilität im Spannungsfeld der (Geld-)Marktrenditen und der Kostenbelastung in den Fonds.“ erläutert Koss. Die Daten über das Mittelaufkommen von Geldmarktfonds und geldmarktnahen Fonds belegen, wie kostenbewusst und performanceorientiert Anleger reagieren. In Niedrigzinsphasen wie heute werden sich Geldmarktfonds bewähren müssen, auch im Hinblick auf die kostengünstigen Geldmarkt-ETF.

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„Inside the Market“ auf der „funds excellence“

Von Dr. Oliver Everling | 9.Juli 2014

Prof. Dr. Thorsten Polleit von Polleit & Riechert Investment Management LLP warnt vor dem Zusammenbruch des weltweiten Papiergeldsystems, das eigentlich schon zusammengebrochen sei und nur noch künstlich „am Leben gehalten“ werde. „Uns stehen japanische Zinsverhältnisse ins Haus. Um die Schuldenproblematik in den Griff zu bekommen, stehen Vermögensabgaben an“, warnt Polleit. Die Kurse würden künstlich nach oben gettrieben. Daher sieht Polleit wenig Chancen, mit traditionellen Ansätzen noch gutes Vermögensmanagement zu machen. „Ich sehe große Probleme im Fixed-Income-Bereich. Da wird vieles wertlos werden.“

Polleit diskutiert auf der Konferenz „funds excellence“ mit Bernd Rothenhoefer, Sauren Fonds-Service AG, Gregor Hirt, UBS Global Asset Management, Thomas W. Uhlmann, AVANA Invest GmbH, Dr. Manfred Schlumberger BHF / FRANKFURT-TRUST, unter der Moderation von Dr. Bernhard Jünemann vom DAF Deutsches Anleger Fernsehen.

Gefragt nach der Rolle von Gold skizziiert Polleit weist auf die Spielregeln an den Goldmärkten hin. Gold sei das ultimative Zahlungsmittel, also nicht in erster Linie Assetklasse. Gold habe eine Versicherunngskomponente und gehe nie auf Null. Polleit weist aber darauf hin, dass Gold durch physische Abverkäufe beeinflusst werde, die wenig mit der sonstigen Einschätzung der Finanzmärkte zu tun habe.

Dr. Manfred Schlumberger hegt wenig Hoffnungen für die Anlage in Rentenpapieren. Selbst wer ein Alpha von einem Prozet erreiche, müsse damit rechnen, dass schon geringfügige Zinsanstiege diese Leitung zunichte mache. Von der EZB gingen in der Vergangenheit schon mehrfach Feuerwerke aus, jedoch sei das Potential gering. Schlumberger spielt auf das Phänomen an, dass bei Nullzinsen nicht verhindert werden kann, dass Anleger Liquidität halten und nicht gewzungen sind, nominal Negativzinsen zu akzeptieren.

Grgor Hirt widerspricht der Vorstellung, dass man eine Assetklasse „Emerging Markets“ diskuttieren könne. Der Anleger müsse sich auch unter den Emerging Markets die Unterschiede genau ansehen, wie auch zwischen den industrialisierten, entwickelten Märkten wie Japan und Deutschland zu unterscheiden sei.

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NY, Frankfurt, Shanghai statt NY, London, Tokio

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2014

Dr. Thomas Töpfer, Mitglied des Vorstands der KION GROUP AG, verdeutlicht die Vorteile der RMB-Nutzung für den internationalen Handel auf der Konferenz „Internationalisierung des Renminbi“ in Frankfurt am Main. Bei Investitionen in China gehe es nicht nur darum, Geld nach China zu transferieren, sondern auch um die Frage, wie erzielte Gewinne auch wieder zurück nach Deutschland transferiert werden können. Ein besseres Cash-Pooling muss durch effektive Cash-Ströme unterlegt werden.

Töpfer skizziert die Probleme, die sich für einen internationalen Konzern in der Zusammenarbeit mit China ergeben können. So zeige das Cash Management noch Optimierungspotential. An ein RMB-Handelszentrum in Frankfurt am Main knüpft Töpfer die Hoffnung, die Liquidität des Konzerns besser erfassen, steuern und nutzen zu können.

Michael Reuther, Vorstandsmitglied der Commerzbank AG, unterlegt die Aussagen von Töpfer noch mit weiteren Fakten. Er berichtet von den ersten Platzierungen von Anleihen, aber auch von den Erfahrungen am Devisenmarkt. Für das Renminbi-Clearing seien verschiedene Erfolgskriterien maßgeblich. So die Zeiten, bisher 15 Uhr, demnächst 9 Uhr. Dank engerer Spreads soll auch das Pricing attraktiver werden. Reuther erwartet mehr Rechtssicherheit und geringere Komplexiität – wie bei anderen Währungen.

Wenn der chinesische Geschäftspartner RMB auf der Rechnung stehen habe, lässt es sich für deutsche Mittelständler anders verhandeln, wie auch Zweifel über den anzuwendenden Wechselkurs ausgeräumt werden können. Die Möglichkeit für europäische Unternehmen, im Heimatland auf Renminbi-Hedging zurückgreifen zu können, mache vieles einfacher.

Neben der Einrichtung des Clearing-Hubs gehe es um den Aufbau der Kapazitäten, um Kunden nach China wie auch umgekehrt begleiten zu können. „Die in Frankfurt angesiedelte Euro-Kompetenz wird durch den Renminbi ideal ergänzt“, ist sich Reuther sicher. Die Trias früher war New York, London, Tokio, künftig will Reuther von New York, Frankfurt und Shanghai sprechen.

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Vom Zahlungsverkehr zur Finanzierung in RMB

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2014

Dirk Schmitz von der Deutschen Bank illusriert die wirtschaftliche Bedeutung Chinas im historischen Kontext und wie China schon 1872 für die Deutsche Bank Grund zur Präsenz vor Ort gab. „Heute sind wir mit über 1.400 Mitarbeitern an sieben Standorrten in China vertreten“, berichtet Schmitz. Im europäischen Kontext sind die deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen unbestritten. Die Abwicklung grenzüberschreitender Zahlungen in RMB ist deutlich gestiegen.

Schmitz berichtet über die fortgesetzte Liberalisierung des RMB, auch die Bedeutung des RMB als globale Handelswährung nehme weiter zu. Immerhin 2,2 % wird schon global in RMB abgewickelt, I Ranking der wichtigsten Handelswährungen steigt der Renminbi auf Platz 9, zeigt Schmitz anhand der Statistik.

Die Entwicklung bei RMB Absicherungsprodukten sei sichtbar, aber das Aufholpotential zu den G3-Währungen sei noch vorhanden. Liquidität und Angebot seien „gut und akzeptabel“, urteilt Schmitz. „Schon heute können sowohl deutsche, als auch chinesische Unternehmen von der Fakturierung in RMB profitieren.“

Weitere Schritte zur Liberalisierung und Einführung von RMB-Clearing-Banken in ganz Europa werden die Dominanz des USD und EUR im globalen Handel reduzieren, progonstiziert Schmitz. Die Etablierung der RMB-Clearing-Dienstleisungen in Frankfurt hilft Unternehmen im grenzüberschreitenden Handel bei der effizienten Steuerung von Zahlungsströmen und fördert den Ausbau der deutsch-chinesischen Handelsbeziehungen. Die bessere Zugänglichkeit für Anleger von auf RMB denominierte Produkte werde fortlaufend weitere RMB Lösungen und Dienstleistungen vorbringen, z.B: die Emission von RMB-Anleihen am Finanzplatz Frankfurt als Finanierungsmöglichkeit für mittelständische Unternehmen.

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Deutsche Zahlungsmoral im Sinkflug

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2014

Der Darmstädter Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode veröffentlichte den Zahlungsindex für Juni 2014. Der Index erreicht den Wert 86,10 Prozent und ist im Vergleich zum Vormonat (Mai 2014: 86,42%) weiter gesunken.

„Das bedeutet,“ so der Kommentar dazu aus Darmstadt, „dass jede siebte Rechnung nicht pünktlich bezahlt wird. Damit setzt der Index seine Abwärtsbewegung weiter fort. So schlecht war die Zahlungsmoral der deutschen Unternehmen zuletzt im Februar 2011, zudem verzeichnet der Index seit Jahresbeginn (Januar 2014: 88%) eine kontinuierliche Abwärtsbewegung.“

Absolut betrachtet befindet sich die Zahlungsmoral weiterhin aber noch auf einem hohen Niveau. Der Zahlungsindex drückt aus, welcher Anteil der deutschen Unternehmen seine Rechnungen pünktlich oder vorzeitig zahlt.

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Renminbi mitten in Frankfurt am Main

Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2014

„Heute, beim Besuch der Kanzlerin in China, werden auch in China die Weichen für Frankfurt gestellt“, führt Staatsminister Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie,  Verkehr und Landesentwicklung, in die Konferenz „Internationalisierung des Renminbi – Nächste Schritte für Frankfurt“ ein. Hervorragende deutsch-chinesische Beziehungen, hervoragende wirtschaftliche Beziehungen im Sinne des Handels, Großbritannien, Frankreich und It“alien zusammen bringen nicht so viel auf die Waage wie Deutschland. Außerdem lobt Tarek Al-Wazir die gute Zusammenarbeit von Bund, Land und Stadt in der Frage des Renminbi. „Nun ist die Finanzwirtschaft am Zuge, die Möglichkeiten zu nutzen. Es stehen zwar die Handelsbeziehungen im Vordergrund, aber auch Frankfurt als Eingangstor für chinesische Investoren“, ruft Tarek Al-Wazir den Teilnehmern zu.

Geog Braunberger von der FAZ. moderiert eine illustre Runde von Fürsprechern des Renminbi. „Die chinesische Zentralregierung habe immer die Ansicht vertreten, den Prozess seiner wirtschaftlichen Natur zu überlassen“, berichtet Frau Zhang, Senior Official der The People’s Bank of China. „Die gute Erfahrung mit der Deutschen Mark habe man in China sehr genau analysiert. Das gute Beispiel der D-Mark sei viel schneller aufgenommen worden als erwartet.“

„Wir haben ein Limit von 80 Mrd. RMB erhalten“, skizziert Zhang das Vollumen, das für RMB-Geschäfte freigegeben sei. Die letzte Phase sei das Asset Management im Offshore-Zentrum, so dass auch Panda-Anleihen gehandelt werden können. Braunberger erinnert daran, dass auch die D-Mark bis 1957 gebraucht habe, bis sie voll konvertibel war.

Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands, Deutsche Bundesbank,  zeigt sich überzeugt, dass China den Weg gehe in Richtung Öffnung der Währung. Wolfgang Köhler Mitglied des Vorstands, DZ BANK AG, sieht Potentiale sowohl für Firmenkunden, als auch für private Kunden mit Fonds und anderen Anlagemöglichkeiten. „Wir wollen einen breiten Strauß von Möglichkeiten für unsere Kunden erschließen.“

Andreas Preuss, Mitglied des Vorstands, Deutsche Börse AG, stellt seine Gesellschaft als ein international tätiges Unternehmen vor, das den Blick auf den Wandel der Funktionsweise der internationalen Märkte gerichtet halte. „Der Wandel in China ist atemberaubend“, fasst Preuss seine Eindrücke aus China zusammen. Jedes Jahr erreichen mehr als 20 Millionen Menschen in China die Schwelle zum „Mittelstand“, berichtet Preuss und geht auf die drei Stufen Handels-, Investitions- und Reservewährung ein. Preuss unterstreicht die Rolle der Börse als Dienstleister, daher gebe es auch von der Börse keine Zeiteinschätzung, wie schnell es weitergeht. „Wachstum im Derivatehandel findet fast nur noch in Asien statt. Wer die Entwicklung in Asien verschläft, der hat den Anschluss im globalen Geschäft bald verpasst.“

Nagel lobt die Investitionsquote mit umgerechnet rund 9,5 Mrd. € und zeigt sich zuversichtlich, dass diese nach den ersten Erfahrungen rasch erhöht werden könne. „Wir haben keinen Zeitplan“, unterstreicht Zhang, „und wir haben nur intern Erwartungen, die wir nicht bekanntgeben. Es ist schwierig, festzulegen und den Bedarf abzuschätzen.“

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HanseYachts mit einem URA-Haken

Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2014

Die 2. Anleihe der HanseYachts AG, ein weltweiter Top-3-Anbieter von Segelyachten, hat 1 „URA-Haken“ erhalten, berichtet die Ratingagentur aus München, die URA Rating Agentur GmbH.

Die Agentur nennt die Positivfaktoren: „stark überdurchschnittlich gläubigerfreundliche Anleihebedingungen. Zum 31.3.2014 rd. 25% bilanzielle und ratingorientierte Eigenkapitalquote (mit Anleihe rund 20%). Entgegen Beate Uhse und VEDES“, ziehen die Analysten der URA Rating Agentur einen Vergleich, „ist die Emittentin keine reine Holding (geringere strukturelle Nachrangigkeit der Anleihegläubiger). Wie Beate Uhse mit Aktiennotierung (General Standard); deshalb ebenfalls überdurchschnittlich publizitätsfreudig. Verpfändung der deutschen Rechte an 5 HY-Marken zugunsten der Anleihegläubiger; von HY genannter Wert der umfassenderen weltweiten Markenrechte (11 Mio. EUR) allerdings niedriger als das Anleihevolumen (13 Mio.). Sicherstellung der ersten Zinszahlung (2015) durch Hinterlegung beim Treuhänder.“

Negativfaktoren sehen die Münchner in den sehr schwachen bondspezifischen Kennzahlen zu EBIT / Zinsaufwand und Net Debt / EBITDA, wegen zu geringer Kapazitätsauslastung (hohe Fixkosten, Nachfrageeinbruch nach der Finanzkrise 2008). Seit 2009 seien EBIT und Free Cash Flow negativ, in 2013 erstmals wieder ein positives EBITDA (allein wegen Veräußerungsgewinnen und Rückstellungsauflösung). Außerdem werden Integrationsrisiken bei der „Sealine“-Akquisition (Motoryachten; bisher ein HY-Randgebiet) gesehen, mit der sich HY ein deutliches Umsatz- und Ergebniswachstum erhofft. „Financial Covenants bei Bankkrediten im GJ 06.2014 vermutlich das 3. Jahr hintereinander gebrochen (der Anleiheerlös von 13 Mio. EUR – statt angestrebter 20 Mio. – würde grundsätzlich reichen, um wie geplant 3,8 Mio. EUR der Bankverbindlichkeiten zu tilgen). Kein veröffentlichtes Emittentenrating: HY wendet – im Gegensatz zu Beate Uhse – eine Ausnahmeregelung an“, berichtet die URA. Bei gleichzeitiger Aktiennotierung in EU-regulierten Märkten sei kein Rating verpflichtend.

Die Anleihen von HanseYachts II und Vedes II überzeugen die URA aber insgesamt mit sehr gläubigerfreundlichen Anleihebedingungen sowie einigen bisher noch seltenen Sicherungsmechanismen (v.a. Verpfändung der deutschen Rechte an den jeweiligen Marken zugunsten der Anleihegläubiger). „Jedoch fallen jeweils die Bondspezifischen Kennzahlen und das URA Bilanzrating ungünstig aus,“ warnt die URA, „insbesondere unter Berücksichtigung der Anleihe. Beide Anleihen dienen u.a. zur Rückzahlung einer einjährigen Vorgängeranleihe (aufgenommen zur Finanzierung von Akquisitionen).

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EACRA berichtet auf der BdRA Jahreskonferenz

Von Dr. Oliver Everling | 2.Juli 2014

Der europäische Verband der Ratingagenturen zählt inzwischen 16 Mitglieder, darunter auch eine Agentur in der Schweiz und eine aus Russland, ansonsten nur Agenturen aus der Europäischen Union. EACRA, so der Name des Vereins, steht für „European Assocation of Credit Rating Agencies„. Thomas Missong vom Verband EACRA schildert auf einer Konferenz des Bundesverbandes der Ratinganalysten e.V: (BdRA) die jüngsten Entwicklungen im Verein EACRA.

Dienste für die Mitglieder, Beziehungen zu Institutionen wie der Europäischen Kommission sowie öffentliche Beziehungen stehen im Vordergrund der Arbeit der EACRA. Missong gibt einen Marktüberblick über die registrierten Ratingagenturen sowie auch über diejenigen, die als ECAI, also als Externe Bonitätsbeurteilungsinstitutionen, tätig waren. Missong kommt darüber hinaus auf die zertifizierten Agenturen zu sprechen.

„Nicht alle Agenturen wurden registriert oder zertifiziert. Das ist ein aufwändiger Prozess“, berichtet Missong und nennt die strengen Kriterien der Euroäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA, die über die Arbeit der Ratingagenturen wacht. Neue Agenturen in Europa können mit einer Registrierung in Europa nicht ohne weiteres damit rechnen, auch in Japan oder in den USA anerkannt zu werden. „Fangen Sie mit einem Marktsegment an und wenden sich später anderen zu“, rät Missong den Ratingagenturen.

Die Banque de France habe eine Ausnahmegenehmigung, dass sie ihre internen Ratings für französische KMUs auch für Zwecke bankinternen Ratings zur Verfügung stellen darf. Lässt man die Banque de France außen vor, zeigt das Verzeichnis der ESMA namens CEREP die Zahl der erteilten Ratings. Auf der European Rating Platform werden künftig alle veröffentlichten Ratings anerkannter Agenturen erfasst. „Was mit meiner eigenen europäischen Ratingplattform passieren wird, bleibt abzuwarten“, überlegt Missong. „Wenn aber die European Rating Platform so nutzerfreundlich ist wie das CEREP, mache ich mir gute Hoffnungen.“

Missong kommt auf organisatorische Fragen zu sprechen, auf die Anforderungen der EU zur Anerkennung von Ratingagenturen: Trennung von Verkauf und Analyse, Compliance-Funktion und Review-Funktion. Im Anhang 3 der EU-Verordnung über Ratingagenturen gibt es eine alnge Liste von Strafen für Ratingagenturen, die zudem in absoluten Zahlen definiert seien. „Wir haben versucht, die absoluten Zahlen durch relative zu ersetzen“, berichtet issong aus seiner Lobbyarbeit zugunsten der kleineren, europäischen Ratingagenturen. Würde eine kleinere Ratingagentur wegen eines „Vergehens“ gegen die EU-Verordnung verurteilt, würde sie damit de facto wirtschaftlich ausgelöscht, da drakonische Strafen festgeschrieben sind.

Bis Ende 2013 waren nur 7 Ratingagenturen als „Externe Bonitätsbeurteilungsinstitutionen“ (ECAI) für Zwecke der Solvabilitätsverordnung anerkannt. „Seit 1. Januar 2014 sind es nun 25 Agenturen“, berichtet Missong. Daher sind auch die Ratings zum Beispiel der Feri EuroRating Services AG aus Bad Homburg für Finanzinstitute unbeschränkt verwendbar. Die Feri EuroRating Services AG zählt nicht zu den Mitgliedern der EACRA, gehört aber zu den ersten, die eine Anerkennung durch die Aufsichtsbehörden erlangte.

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Neuer Schwung im BdRA

Von Dr. Oliver Everling | 2.Juli 2014

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes der Ratinganalysten e.V: (BdRA) in Kassel zeigt den neuen Schwung, der den Verband erfasst hat. Der Verein fokussiert sich auf Ratinganalysten, aus der Vereinsbezeichnung wurde der Zusatz „und Ratingadvisor“ gestrichen.

Leicht rückläufige Mitgliederzahl spricht nicht gegen die Dynamik des Vereins, denn mit neuen Mitgliedern, Geschäftsführern und unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Helmut Roland kommen neue Impulse in den Verein, der schon seit Ende der 1990er Jahre sich um Standards und Qualität im Rating bemüht.

Äußerlich sichtbarstes Zeichen für die Veränderungen sind die Professionalisierung des Außenauftritts. Das neue Logo strahlt vieles aus, was den Verein beschäftigt, nämlich sowohl die für Unternehmen angestrebte Wachstumsdynamik, die durch Fakten fundierte Auseinandersetzung mit Risiko und hoffnungsfrohes Grün.

„Der Code of Conduct und die Grundsätze für die Akkreditierung ersetzen die bisherigen Regelungen der Berufsordnung, Prüfungsordnung und Grundsätze des Unternehmens- und Nachhaltigkeitsratings. Künftig wird die Bezeichnung „Certified Rating Analyst (BdRA)“ geführt und auch an Weiterbildungsmaßnahmen geknüpft.

Der modulare Aufbau des Seminarkonzepts der Rating Cert Academy wird mehr Flexibilität bieten. Das Modul 1 bezieht sich auf Bilanzierung nach HGB und IFRS (optional), mit Modul 2 wird das Verständnis von Credit Ratings geschult. „Solide Kenntnisse im Credit Rating sind für jeden unverzichtbar, der sich mit Fremdfinanzierung beschäftigt“, kommentiert Roland.

Im Modul 3 geht es um die Erstellung des Credit Ratings und spricht daher insbesondere die Analysten an, aber auch Mitarbeiter von Unternehmen, die damit die Qualität ihrer Finanzkommunikation wesentlich verbessern können. Modul 4 nennt sich „Credit Ratings steuern“, Modul 5 „Credit Ratings kommunizieren“, so dass hier die Finanzkommunikation zu vertiefen ist. Modul 6 wendet sich einem Spezialthema zu, nämlilch dem Immobilienrating und dem Werthaltigkeitstest. Modul 7 schließlich wendet sich ausschließlich an Steuerberater, „Updating Fachberater für Rating“ (DStV). Von Steuerberatern wird zwei Tage Weiterbildung jedes Jahr verlangt.

Die Akkreditierung als „Certified Rating Analyst (BdRA)“ gilt weiter, ein Verbandssiegel und einen Ausweis gibt es auf Antrag. Die Verlängerung erfolgt auf Nachweis der Fortbildung. Der „Certified Rating Advisor“ hat die Möglichkeit, durch Teilnahme am Modul 5 auf den Titel „Certified Rating Analyst“ überzugehen.

Die Maßnahmen zeigen, dass der Verband weiter auf dem Weg fortgeschritten ist, die Tätigkeit als Ratinganalyst an strenge Voraussetzungen zu knüpfen die das Ansehen und die Professionalität des Berufs des Ratinganalysten stützen.

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