Clifford Chance Kapitalmarkttag
Von Dr. Oliver Everling | 11.Juni 2013
Der Clifford Chance Kapitalmarkttag steht im Zeichen der Eurokrise und der aktuellen Rechtsprechung. Über „Euro Exit – Umwandlung von Forderungen in Nachfolgewährungen und Handhabung von Risiken“ sprechen Dr. Marc Benzler und Dr. Michael Weller, beide von der renomierten Anwaltssozietät Clifford Chance. Die Finanzbranche in Frankfurt bereitet sich auf das Auseinanderbrechen der Eurozone vor, wie die überaus große Resonanz der Einladung von Clifford Chance zeigt.
Das wahrscheinlichste Szenario ist der Austritt eines einzelnen Staates, der seinen sofortigen Austritt aus der Euro-Währungszone erklärt, ohne gleichzeitg aus der EU auszutreten. Es wird dann eine neue Währung eingeführt und bestehende Euro-Verbindlichkeiten durch nationales Gesetz auf die neue Währung umgestellt. Zwangsläufig müssen dann Kapital- und Währungskontrollen und gegebenenfalls Grenzkontrollen eingeführt werden. Benzler kündigt „Bankfeiertage“ an, die zur Durchführung von Austritt und Währungsumstellung notwendig würden.
Das Währungsumstellungsrisiko ist für Gläubiger gering, wenn die Verbindlickeiten nicht nationalem Recht des betroffenen Staates unterliegt, Leistungs- oder Zahlungsort wie auch der vereinbarte Gerichtsstand außerhalb des betroffenen Staates liegt und die Euro-Definition keinen direkten Bezug zu dem betroffenen Staat erhält. Benzler geht auf verschiedene Aspekte des Kollisionsrechts ein, die Vertragsstatut/Schuldstatut, Währungsstatut und Devisenrecht betreffen.
Dr. Michael Weller gibt Beispiele aus der Vertragspraxis bekannt, wie sie Darlehensverträge und Finanzierungen allgemein betreffen. Hier komme es auf Rechtswahl, Gerichtsstand, vereinbarte Währung, Zahlungs- und Erfüllungsort sowie besondere Regelungen an. „Wenn es möglich ist, wählen wir ausländische Sicherheiten, ausländische Mitschuldner“, zeigt Weller verschiedene Lösungswege auf. Weller skizziert ein Arsenal von Instrumenten, mit denen sich Gläubiger schützen können.
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Fluch oder Segen des Trennbankengesetzes
Von Dr. Oliver Everling | 10.Juni 2013
„Segen für die deutsche Wirtschaft ist das Trennbankengesetz mit Sicherheit nicht“, gibt Dr. Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Vorstands des Bundesverbandes deutscher Banken im MontagsMeeting des eff European Finance Forum in Frankfurt am Main preis. Das Gesetz sei durch den Versuch der Bundesregierung entstanden, einige Kritikpunkte der Opposition zu entkräften. Dies ist offenbar auch gelungen, denn immerhin ging das Gesetz auch durch den Bundesrat.
Kemmer kämmt durch die zahlreichen Gesetze, die seit Ausbruch der Finanzkrise die Banken belasten. „Viele Dinge, die vor der Finanzkrise gelaufen sind, waren so nicht in Ordnung. Wir haben viele Gesetzesvorhaben aktiv unterstützt“, erläutert Kemmer den „Regulierungsstrom“ seit G 20 in Washington im November 2008. Das Gesetz zur Abschirmung von Risiken und zur Planung der Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten und Finanzgruppen, verabschiedet am 7. Juni 2013, sei aber eigentlich ein alter Hut. Über Trennbankensysteme wird seit Jahrzehten diskutiert.
Es sei nicht sinnvoll, in Nostalgie zu schwelgen, wie schön es doch zur Zeit des Trennbankensystems in den USA gewesen sei. Das Gesetz will Kemmer an den expliziten Zielen messen, nämlich der Finanzmarktstabilität, Schutz der Einlagen und Einsatz öffentlicher Mittel gering zu halten. Snaierungs und Abwicklungsplanung bei potentiell systemgefährdenden Kreditinstituten und Finanzgruppen, Abschirmung von Risiken (Abtrennung von als riskant eingestuften Geschäften vom Kundengeschäft) und Straffbewehrung von Risikomanagementpflichten von Geschäftsleitern von Banken und Versicherungen sind die Exkpunkte des neuen Trennbankengesetzes.
Allein bei HSBC würden die „Living Wills“ rund 11.000 Seiten umfassen, so sei zu hören. Kemmer positioniert die Banken mitten im „regulatorischen Overkill“. „Wenn Zeitungen titulieren, Zocker müssen künftig ins Gefängnis, und dies das Volk befriedigt, haben wir nichts dagegen“, sagt Kemmer und betont die Versachlichung der Diskussion.
Kemmer tritt der Vorstellung entgegen, man könne Bankgeschäft in „gutes“ und „schlechtes“ unterteile. Leider ließe sich vor Investmentbanken nicht einfach ein Schild auftstellen, „hier endet die Staatshaftung“. Der Liikanen-Report z.B. beschreibe die Situation durchaus richtig, komme aber leider zu falschen Schlussfolgerungen. Die Kommission arbeite an einem Legislativvorschlag „Bankenstrukturreform“. „Warum Deutschland vorpreschen musste, lässt sich nur mit dem September 2013 erklären.“
Der Trennbanken-Vorschlag erhöhe die Finanzmarktstabilität nicht und gefährde die Vorteile des Universalbankensystems: Zunahme der Komplexitätskosten, erhöhte Marktkonzentration, indirekte Vergrößerung der „too big to fail“-Problematik, Ansteckungsgefahr aufgrund von Gegenparteien, erschwertes Funding und steigende Eigenkapitalkosten. „Die Primärinstitute sind passivlastig, sie brauchen daher irgendetwas, in das sie anlegen können. Dadurch gibt es Verbindungen, die auch durch eine Trennung nicht zunichte gemacht werden können.“
Kemmer zeigt auf, dass die gesetzlich definierten Schwellenwerte überhaupt nicht mit den „bösen Geschäften“ korrelieren. So gibt es einen absoulten (100 Mrd. €) und einen relativen Wert (20 % Bilanzsumme und Bilanzsumme mindestens 90 Mrd. €). „Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben sich mit dieser Regelung den Schweiß von der Stirn gewischt“, fügt Kemmer hinzu.
Eigengeschäfte zur Anschaffung und Veräußerung von Finanzinstrumenten für eigene Rechnung, die nicht Dienstleistung für andere ist, sowie Kredit- und Garantiegeschäfte mit Hedgefonds, Dach-Hedgefonds oder deren Verwaltungsgesellschaften sowie EU-AIFs und ausländische AIFs im Sinne des KAGB-E unter bestimmten Bedingungen gehören zu den verbotenen Geschäften. „Jeder draußen scheint gegen Hedgefonds und Hochfrequenzhandel zu sein. Wenn man aber nachfragt, was denn ein Hedgefonds ist, weiß das so ganz genau niemand.“
„Es gibt ja manche Gesetzes-Gourmets, die tausend Hin- und Herverweise in den Gesetzen lieben, aber unstimmige Formulierungen sind die Folge“, warnt Kemmer und beneidet nicht die Bankenaufseher, die das alles in der Finanzdienstleistungsaufsicht umsetzen und kontrollieren müssen. Auch die Ausdehnung des erlaubnispflichtigen Eigengeschäftes sei mehr eine Sache der KWG-Gourmets.
Das Gesetz tritt in Etappen in Kraft: 31. Januar 2014, 1. Juli 2015 und 1. Juli 2016, fast schon vor der nächsten Bundestagswahl. „Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass das Gesetz noch von Europa überholt wird.“ Die MaRisk seien in wesentlichen Teilen geseztlich kodifiziert worden. Der Katalog der wichtigsten MaRisk-Vorschriften sei ins KWG aufgenommen und der Pflichtenkatalog ein bißchen erweitert worden.
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Fitchs Global Banking Conference 2013
Von Dr. Oliver Everling | 10.Juni 2013
Die Prinzipien „Too Big to Fail“ und die Evolution der Unterstützungsmechsnismen, die Banken bis zur und durch die Finanzkrise hindurch Bestnoten im Rating sicherten, stehen im Mittelpunkt der globalen Bankenkonferenz der Ratingagentur Fitch Ratings in Frankfurt am Main. Die Konferenz ist erneut Treffpunkt von allen, die in Deutschland mit Bankenratings zu tun haben. Zur diesjährigen Konferenz leistet sich Fitch Ratings einen eindrucksvollen Video Trailer, der an das hundertjährige Bestehen der Ratingagentur erinnert.
Tony Stringer, Managing Director aus der Abteilung Sovereigns von Fitch Ratings, skizziert, wie die wirtschaftliche Entwicklung der finanziellen Erholung hinterher laufe. Für die Verschuldungsproblematik der entwickelten Staaten kann Stringer keine Entwarnung geben. Ferner weist er auf die noch anstehenden Aufgaben hin, die sich mit den dramatischen Verschiebungen der Bevölkerungsstrukturen verbinden. Probleme zeigen sich hier nicht nur bei Staaten der Eurozone bzw. im Westen, sondern insbesondere auch in China, da sich hier der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung besonders stark bis 2030 vermindern werde.
Stringer warnt vor den Effekten, die von den geldpolitischen Impulsen ausgehen. So sieht er eine Bedrohung darin, dass die Volkswirtschaften von der Politik des leichten Geldes abhängig werden und sich die Marktteilnehmer auf Dauer darauf einstellen würden. Dies paart sich mit geringen Wachstumserwartungen für Westeuropa – die klare Mehrheit aller Teilnehmer der Konferenz erwartet Wachstumsraten von nicht mehr als 1 % bis 2,5 %.
Die gegenwärtige Geldpollitik könnte im schlimmsten Fall in einem „Krieg der Währungen“ münden, wenn der Kapitalzufluss exzessiv werde. Ansonsten weist Stringer auf die bekannten Gefahren der Bildung von Bewertungsblasen und der Zunahme von Volatilität hin. 44 % der Teilnehmer erwarten, dass die Fed zu langsam von ihrer Geldmengenausweitung Abstand nehmen wird, so dass es zu Inflation und Blasen kommen könnte.
James Jongsdon, Managing Director bei Fitch Ratings, kommt konkret auf Bankenratings zu sprechen. Die Ausblicke in Südeuropa seien nach wie vor negativ, während im Norden die staatliche Unterstützung ein Schlüsselfaktor für die besseren Ratings bleibe. „Die Viabilitätsratings zeigen, dass die besser gerateten Banken eher dort positioniert sind, wo wir sie auch langfristig erwarten würden, während die Banken am unteren Rand der Ratingbandbreiten eher Chancen haben, ihre Ratings deutlich zu verbessern.“
Die Farbe „Grün“ ist unter den finanziellen Indikatoren, die Longsdon präsentiert, die Ausnahme. Für die meisten Länder stehen In den Dimensionen Profitabilität und Aktivaqualität die Zeichen noch auf „Gelb“ oder „Rot“. Entwarnung scheint sich nur in den Punkten Liquidität und Kapitalisierung abzuzeichnen, wobei auch hier zwischen verschiedenen Staaten Europas zu differenzieren ist.
„Es ist sehr schwierig, das Souveränitätsrisiko vom Bankenrisiko abzutrennen“, sagt Longsdon und erläutert, wie das Risiko von Banken nicht ohne das Risiko der Staaten analysiert werden kann, in denen sie domizilieren. Seine Thesen werden durch die Evolution der 5Y CDS bestäigt, in denen sich die „Fieberkurven“ der Banken eher entlang der Staaten bewegen, in denen sie ansässig sind, als entlang anderer Banken.
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DVFA Blitzumfrage
Von Jian Ren | 8.Juni 2013
Sind Mittelstandsanleihen eine ernst zu nehmende Innovation oder eher „die schnelle Mark“ für bonitätsschwache Mittelständler? Die aktuelle DVFA Blitzumfrage fokussierte die Zahlungsausfälle des relativ neuen Segmentes und befragte mehr als 300 Investment Professionals.
Über 74% der Befragten waren der Überzeugung, dass das Asset eine gute Möglichkeit bietet, um den Mittelstand an den Kapitalmarkt heranzuführen. Fast 68 Prozent bestätigten, dass nichts dagegen zu sagen ist, dass mittelständische Anleihen mit einem relativ hohen Risiko begeben werden, sofern dieses Risiko entsprechend klar ausgewiesen ist. Börsen sollten ein eigenes Interesse daran haben, harte und kompromisslose Zugangsvoraussetzungen für das Segment der Mittelstandsanleihen zu schaffen, sagen 38,2 %. 43,5% meinten, dass mittelständische Anleihen genauso wie Small Caps viel know-how erforderten, da das Transparenzniveau niedriger als bei den Bluechips sei. Dafür falle die Rendite eben höher aus. Nur eine kleine Minderheit von knapp 9 Prozent der Teilnehmer waren der Meinung, dass mittelständische Anleihen der Versuch sind, Privatanleger über den Tisch zu ziehen.
Es gab auch die Möglichkeit, freie Kommentare abzugeben. Ein Teilnehmer fragte:“ Bei Börsengängen gab es zumindest früher immer den Test der Börsenreife. Wird solch ein Verfahren auch bei Bonds angewendet?“ Ein anderer Befragter sagte: „Mittelstandsanleihen können aufgrund des jeweiligen Volumens keine vernünftige Researchabdeckung und kein gutes Marketmaking haben. Somit ist eine Beratung durch eine Finanzsituation nach WpHG nicht möglich. Somit können Private nur mit ,Excecution Only‘ kaufen – aber aufgrund welcher Informationen. Institutionelle Investoren können jeweils nur eine Buy-and-Hold-Strategie umsetzen. Für Privatanleger ist das Segment nicht geeignet.“ Eine ganz kritische Stimme meinte: „Solange die finanzielle Kompetenz der Investoren gegen Null geht und die Gier regiert, sind diese Anleihen für private Investoren mehr als riskant.“
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Finanzierung als unternehmerische Chefaufgabe im Mittelstand
Von Jian Ren | 8.Juni 2013
Die dauerhafte Sicherung ihrer Finanzierung ist für Mittelständler eine Chefaufgabe. Die Eigenkapitalrichtlinie Basel III und das sich dadurch verändernde Kreditverhalten vieler Banken und Sparkassen erfordern vorausschauendes Handeln. Dabei werden Finanzierungsalternativen immer wichtiger. Vor diesem Hintergrund widmet der Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.“ seine vierteljährlich erscheinenden „KMU-BeraterNews“ aktuell dem Thema Unternehmensfinanzierung.
„Alle Autoren sind Mitglieder der Fachgruppe Finanzierung-Rating des KMU-Beraterverbandes und seit Jahren in der Finanzierungsberatung aktiv tätig und kommen zum Teil selber aus der Kreditwirtschaft“ betont Carl-Dietrich Sander, stellvertretender Vorsitzender des KMU-Beraterverbandes und Leiter der „Fachgruppe Finanzierung-Rating“ den Praxisbezug der Beiträge.
Ist der Kontokorrentkredit hoch genug, um die Finanzierungsbedürfnisse des Unternehmens abzudecken? Dieser Frage geht Bernd Tovar, ehemaliger Firmenkundenbetreuer aus dem Volksbanken-Bereich, nach und stellt Lösungsansätze vor. „Viele Unternehmen haben keinen angemessenen Kontokorrent“ zitiert Tovar das Vorstandsmitglied einer Volksbank. Deshalb können Unternehmen vielfach Skontovorteile nicht nutzen. Kredit-Inanspruchnahmen immer am Rande des vereinbarten Limits sind häufig die Folge. Für Banken ist das ein Negativmerkmal und führt zu einem schlechteren Rating. Unternehmen sollten im ersten Schritt die internen Liquiditätspotenziale ausschöpfen, so Tovar: Bestände reduzieren, Mahnwesen stringent durchführen. Sodann nennt er als Faustformel ein bis zwei Monatsumsätze für die Kontokorrentkreditlinie. Genauer ist ein Zwölf-Monatsvergleich. „Damit haben Unternehmen eine gute Grundlage für Bankgespräche in der Hand“, so Tovar.
Sicherheiten sind ein Thema mit zwei Sichtweisen, stellt Georg Gerdes, ehemals Firmenkundenbetreuer bei Sparkassen, in seinem Beitrag heraus. Kreditinstitute schauen auf die Verwertung von Sicherheiten im Insolvenzfall. Damit liegt ihre Bewertung oft nur bei 50 Prozent derjenigen Beträge, die sich Unternehmen vorstellen. Gerdes plädiert für den Blick auf die Finanzierungsstrukturen des Unternehmens und eine bewusst gesteuerte Sicherheitenpolitik.
Als Einstieg in den unternehmensindividuellen Finanzierungsmix fordert Christoph Rasche dazu auf, sich nicht von einer Hausbank abhängig zu machen: „Zwei Hausbanken sind wichtig. Und die anderen Finanzierungsmöglichkeiten wie Factoring oder Leasing sollten ebenfalls in den Blick genommen werden“. Rosalinde Natzschka gibt einen Überblick über die neue Finanzierungsform Crowdinvesting im Internet. Sie bietet sich vor allem für Startup-Unternehmen an und kann neue Finanzierungschancen eröffnen.
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Neue Scope Ratings für Offene Immobilienfonds
Von Jian Ren | 8.Juni 2013
Scope bewertet alle relevanten Offenen Immobilienfonds in Deutschland und hat heute die neuen Ratings für 15 Offene Immobilienfonds veröffentlicht. ILaut Scope konnten, im Vergleich zum Vorjahr, sechs Fonds ein besseres Rating-Ergebnis erzielen. Bei drei Fonds verschlechterte sich das Rating, vier Fonds-Ratings blieben unverändert. Zwei Fonds – KanAm Spezial grundinvest Fonds und Wertgrund WohnSelect D – wurden in diesem Jahr zum ersten Mal bewertet.
Der beste Europa-Fonds für Privatanleger sei in diesem Jahr der grundbesitz europa mit AA-. Der Fonds schnitt vor allem bei der Bewertung des Immobilienportfolios sehr gut ab. Insbesondere bei den Kriterien Objektalter, Länderrisiko und Fondsmanagement konnte der Fonds die Scope Analysten überzeugen. Der beste global investierende Fonds für Privatinvestoren ist der Deka-ImmobilienGlobal mit A-. Insbesondere die hohe Vermietungsquote wurde positiv bewertet. Auch beim Länderrisiko und bei den Objektgrößen erzielte der Fonds überdurchschnittliche Ergebnisse. Der beste Fonds für institutionelle Investoren ist mit einem AA Rating der WestInvest ImmoValue. Bei den Vermietungsparametern (Mietvertragslaufzeiten, Single-Tenant, Overrent-Risiko, Vermietungsquote) erzielte der Fonds das zweitbeste Ergebnis überhaupt.
Scope berücksichtigt bei der Analyse alle Risikofaktoren Offener Immobilienfonds. Den größten Einfluss auf das Rating haben Risiken, die aus dem Immobilienportfolio resultieren – zum Beispiel: Mietvertragsausläufe, Objektalter und Länderrisiken. Daneben werden die Finanzstruktur und die Liquidität der Fonds analysiert.
In diesem Jahr hat Scope zum ersten Mal ein eigenes Rating-Panel für Nachhaltigkeitsaspekte eingeführt. Es fließt mit einer Gewichtung von zehn Prozent in die Gesamtwertung ein. Die Scope Analysten bewerten neben der Nachhaltigkeitsstrategie und ihrer organisatorischen Verankerung vor allem die Ausrichtung des Immobilienportfolios. Die Fonds, die im Nachhaltigkeits-Panel am besten abschneiden, sind der WestInvest ImmoValue, der WestInvest InterSelect und der grundbesitz global.
Die Vermietungsquote ist eine der wichtigsten Kennzahlen Offener Immobilienfonds. Der gewichtete Durchschnitt der von Scope bewerteten Fonds liegt bei 92,4 Prozent. Das Spektrum reicht von 98,4 Prozent (WestInvest ImmoValue) bis 83,8 Prozent (UBS (D) Euroinvest Immobilien). Die größte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr konnte der UniImmo: Global erreichen. Er steigerte seine Vermietungsquote um 1,2 Prozentpunkte. Aufgrund weiterhin schwieriger Vermietungsmärkte in zahlreichen Metropolen und nur geringem Wirtschaftswachstum vor allem in Europa erwartet Scope mittelfristig nur stabile bis leicht sinkende Vermietungsquoten.
Die Liquiditätsquoten der aktiven offenen Immobilienfonds befinden sich auf hohem Niveau. Der gewichtete Durchschnitt der von Scope bewerteten Fonds liegt bei 21,6 Prozent. Das Spektrum (Stichtag 31.12.2012) reicht von 5,2 Prozent (SEB ImmoPortfolio Target Return Fund) bis 33,8 Prozent (grundbesitz europa). Nach Ansicht der Scope Analysten werden die Fonds im Durchschnitt dieses Niveau mittelfristig halten. Wesentliche Gründe dafür sind die weiterhin vergleichsweise hohen Netto-Mittelzuflüsse und der Mangel an attraktiven Investitionsobjekten.
Die Kreditquoten Offener Immobilienfonds nehmen konstant ab. Der gewichtete Durchschnitt der von Scope bewerteten Fonds liegt bei 21,5 Prozent (Stand 31.12.2012). Das Spektrum reicht dabei von 48,0 Prozent (SEB ImmoPortfolio Target Return Fund) bis 12,2 Prozent (UniImmo: Deutschland). Scope erwartet ein weiteres Absinken der Kreditquoten. Der Grund: Bis 2015 müssen alle Fonds eine maximale Kreditquote von 30 Prozent einhalten. Derzeit liegen noch sechs der betrachteten Fonds über dieser Grenze.
Eine weitere wesentliche Einflussgröße für das Rating ist die Bewertung der Asset Management Qualität. Diese Bewertung erfolgt in Form eines eigenständigen Asset Management Ratings. Die Qualitätsbewertung sich auf die Investition, Bewirtschaftung und Transaktion von Immobilien über die gesamte Produktpalette von Asset Managern. Die Top-5- Asset Management Bewertungen sind: Deutsche Asset & Wealth Management (AAA), Union Investment Real Estate (AA+), DekaBank Geschäftsfeld Immobilien (AA+), Commerz Real (AA-), KanAm Grund (A+).
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Sparkassen setzen auf Crowdfunding
Von Dr. Oliver Everling | 6.Juni 2013
Die Berliner Agentur TABLE OF VISIONS setzt für die Sparkassen-Finanzportal GmbH die interne Ideen- und Marketingplattform, IDEENFABRIK, auf Basis von Crowdfunding-Technologie um. Die Plattform steuert internes Innovationsmanagement und vereinfacht so die gemeinsame Finanzierung von Ideen. Die Plattform ist ins Intranet der Sparkassen Finanzgruppe integriert und soll es ermöglichen, durch den Einsatz von Crowdfunding-Technologie interne Abstimmungs- und Finanzierungsprozesse leichter zu steuern und transparenter zu gestalten. Durch die Umsetzung der Plattform gewinnt TABLE OF VISIONS nicht nur einen Teil des Digitaletats der Sparkassen-Finanzportal GmbH, sondern will auch neue Maßstäbe hinsichtlich der Möglichkeiten des Crowdfundings setzen.
Die Verantwortlichen der verschiedenen Institute sollen Zugang zu dem Crowdfunding-Portal erhalten, IDEENFABRIK. Dort sehen sie eine Übersicht über aktuelle Ideen oder können eigene Vorschläge einreichen. Gemäß eigenem Ermessen und spezifischen Bedarf können sich die Verantwortlichen der einzelnen Institute nun an den Ideen finanziell beteiligen. Was früher in zeitaufwändigen Meetings vereinbart werden musste, kann nun ganz einfach über das Portal abgewickelt werden.
„Die Plattform bindet die verschiedenen Institute aktiver in die Marketing- und Vertriebsprozesse ein und bietet die Möglichkeit, neue oder innovative Ideen zu diskutieren und zu finanzieren. Somit steigern wir un sere Effizienz und Transparenz, sparen wertvolle Zeit und vereinfachen den Finanzierungsprozess“, so Alexander Woletz, Projekt-Manager Zentrale Portale der Sparkassen-Finanzportal GmbH.
David Heberling, Geschäftsführer der TABLE OF VISIONS GmbH, betont den innovativen Charakter der Plattform: „Die Ideenfabrik der Sparkassen-Finanzportal GmbH zeigt, wie Crowdfunding und Innovations- management in Zukunft intern eingesetzt werden können. Ich bin davon überzeugt, dass die Plattform, die wir gemeinsam entwickelt haben, sehr spannende Ideen hervorbringen wird. Wir freuen uns Teil dieses Projektes sein zu dürfen.“ Durch die Gründung der Crowdfunding-Plattform für kreative Projekte, pling.de, hat TABLE OF VISIONS bereits jahrelang Erfahrung in dem Bereich Crowdfunding sammeln können.
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TÜV Rheinland zertifiziert Eurobaustoff
Von Jian Ren | 5.Juni 2013
Ein weiterer Gesellschafter von Europas größter Baustoffhandelskooperation Eurobaustoff hat sein Credit Management erfolgreich durch TÜV Rheinland zertifizieren lassen.
Acht Standorte, zu lange Forderungslaufzeiten und erhöhte Zahlungsausfälle. Die Aufgabenstellung war vielfältig, als die Henrich Baustoffzentrum GmbH & Co. KG beschloss, ihre Prozesse im Debitoren- und Forderungsmanagement grundlegend zu verbessern. Auch aufgrund des zunehmend restriktiven Verhaltens der Warenkreditversicherung wurde nach einer Möglichkeit gesucht, die Risiken durch eine eigene effiziente Kundenprüfung und -überwachung zu reduzieren.
Das Unternehmen optimierte dazu zunächst seine bestehende Credit Policy, basierend auf den MaCM (Mindestanforderungen an das Credit Management) des Bundesverbandes Credit Management e.V. „Diese Kreditrichtlinie gilt für alle Mitarbeiter an allen Standorten der Henrich Gruppe, damit eine systematische Umsetzung – auch im Vertrieb – konsequent erfolgen kann. Zur effizienten Unterstützung der Prozesse haben wir uns für die CAM-Software entschieden, den Credit Application Manager der Prof. Schumann GmbH“, berichtet Thomas Schulte, Leiter Kreditmanagement bei der Henrich Gruppe.
Der Aufwand für die Kreditprüfung und deren Kosten konnten deutlich verringert werden. Über CAM werden wertvolle interne Informationen, wie z. B. das Zahlverhalten der eigenen Kunden und Vertriebsinformationen, systematisch und automatisiert ausgewertet. Ergänzt über die in CAM ausgewerteten externen Informationen – von der Wirtschaftsauskunft, über Jahresabschlüsse, Pooldaten, Sicherheiten bis hin zur Warenkreditversicherung – wird die erforderliche Transparenz für das Zusammenspiel von Vertrieb, Credit Management und Geschäftsführung geschaffen.
In Konsequenz zu dieser Prozessqualität hat sich das Unternehmen nun von TÜV Rheinland zertifizieren lassen. Die Fachauditoren von TÜV Rheinland prüfen, inwieweit das Credit Management von allen Prozessbeteiligten verstanden und systematisch wirksam angewendet wird. „Mit der Zertifizierung durch TÜV Rheinland weisen Unternehmen z. B. Warenkreditversicherern, Banken/Factoring, Wirtschaftsprüfern, Geschäftspartnern etc. nach, dass sie ihre Liquidität systematisch managen und somit sicher aufgestellt sind“, erklärt Horst Döller, Produktmanager bei TÜV Rheinland.
Laut der Henrich Gruppe sind die Erfolge der Prozessoptimierung bereits deutlich zu erkennen. Betrug der durchschnittliche Forderungsaußenstand des gesamten Kundenportfolios 2008 noch 42 Tage sind es 2012 nur noch 25 Tage. Neben der deutlichen Einsparung der Kreditkosten wurde zudem die Forderungsausfallquote auf ein Minimum reduziert. Sogar die Reklamationsquote wurde um 42% gesenkt.
Abschließend berichtet Thomas Schulte: „Gute Prozesse im Credit Management erhöhen unmittelbar den Ertrag und nehmen maßgeblich positiven Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Die Prof. Schumann GmbH und TÜV Rheinland haben uns mit ihrer Expertise hierbei sehr unterstützt.“
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Scope Management-Ratings richten sich primär an Vertriebe
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juni 2013
Scope hat 18 Zertifikate-Emittenten einem Management Rating unterzogen. Geprüft wurden die Unternehmen auf Basis von 6 Rating-Panels mit insgesamt rund 100 Prüfkriterien. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde ein stärkerer Fokus auf das Pricing-Verhalten der Produktanbieter gelegt. Insbesondere die Abweichungen vom Fair Value bei den von Emittenten gestellten Zertifikate-Preisen wurden detailliert analysiert.
Mit einem Gesamt-Rating von AAA schneidet HSBC Trinkaus & Burkhardt am besten ab. Vor allem die geringen Abweichungen vom Fair Value bei Aktienanleihen und Discountzertifikaten sind für das hervorragende Abschneiden verantwortlich. Ebenfalls Top-Bewertungen mit AA+ und AA wurden von den Scope-Analysten an die Commerzbank und an die WGZ BANK vergeben. Die Commerzbank überzeugte vor allem durch die höchste Quote Size bei Discount- und enge Spreads sowohl bei Discount- als auch bei Bonus-Papieren. Das sehr gute Rating der WGZ BANK ist vor allem auf die geringen Abweichungen vom Fair Value bei Discountzertifikaten zurückzuführen.
Erste Group Bank, Morgan Stanley und Barclays Bank konnten nicht überzeugen, fasst Scope zusammen: Am anderen Ende der Bewertungsskala befindet sich mit einem Gesamt-Rating von C- die Erste Group Bank. Vor allem die hohen Abweichungen vom Fair Value bei Discountzertifikaten und das relativ kleine Produktangebot seien für die niedrige Bewertung verantwortlich, berichten die Experten aus Berlin. Ebenfalls im C-Bereich liege Morgan Stanley (C+) und Barclays Bank (CC-). Bei Morgan Stanley sei die kleinste Quote Size bei Bonuszertifikaten ein Grund für das schlechte Rating. Barclays Bank konnte u.a. bei den Research-Materialien nicht überzeugen. Die von Scope befragten Intermediäre bewerteten sie als inhaltlich schwach.
„Die Scope Management-Ratings der Zertifikate-Emittenten richten sich primär an Vertriebe und Finanzintermediäre. Die Ratingnote verdichtet alle aus Vertriebsperspektive relevanten Bewertungskriterien zu einer Note“, erläutert Scope. Die insgesamt 100 Prüfkriterien, die Scope erfasst und ausgewertet hat, verteilen sich auf 6 Rating-Panels: Quotierung, Marktstellung, Qualität, Service, Transparenz und Stabilität. Die 6 Prüfkategorien sind für das Gesamt-Rating nahezu gleichgewichtet. Weitere Einzelheiten finden sich auf www.scope.de.
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S&P’s stockt bei CRISIL auf
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juni 2013
McGraw Hill Financial (NYSE: MHFI) gab heute bekannt, ein freiwilliges offenes Angebot zum Erwerb von bis zu 15.670.372 Aktien der Ratingagentur CRISIL Limited abzugeben, was 22,23% der gesamten Aktien im Umlauf entspricht. CRISIL ist ein global tätiges, analytisches Unternehmen und in Indien führend im Kreditrating und Research. Die vollständige Annahme des Angebots würde McGraw Hill Financials Gesamteinsatz in CRISIL auf 75% erhöhen von 52,77%. CRISIL ist an der National Stock Exchange of India Limited (NSE) börsennotiert.
„Das Angebot, unsere Investitionen in CRISIL zu erhöhen, stellt einen Vertrauensbeweis in CRISIL, dem Board of Directors, dem Führungsteams und den talentierten Mitarbeitern dar, sowie in die Produkte und Dienstleistungen, die CRISIL auf den Markt bringt. Das Angebot stellt auch ein Vertrauensvotum in die Wachstumsaussichten von Indien und die anderen Märkte dar, denen CRISIL dient“, sagte Harold McGraw III, Chairman, President und CEO von McGraw Hill Financial. „Wir beabsichtigen, CRISIL als ein börsennotiertes, unabhängiges Unternehmen zu halten, das seine Führungsposition des Unternehmens und wichtige Rolle in der indischen Wirtschaft ebenso bewahrt wie den unternehmerischen, auf Wachstum ausgerichteten Geist des hochleistungsfähigen CRISIL-Teams.“
„Seit 1996 hatten wir eine produktive Beziehung mit CRISIL, die ein dauerhaftes Wachstum der starken Top- und Bottom-Line unter Beweis gestellt hat“, sagte Douglas Peterson, Präsident von Standard & Poors Ratings Services, ein Geschäftsbereich von McGraw Hill Financial. „Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit und die Unterstützung des anhaltenden Wachstum ihrer Geschäfte in Indien und international.“
Bei voller Akzeptanz des Angebots zu aktuellen Wechselkursen wird der Gesamtwert der Transaktion auf etwa 340.000.000 $ geschätzt. McGraw Hill Financial wird die Transaktion mit vorhandenen Barmitteln finanzieren.
CRISIL und S&P Ratings Services unterzeichneten eine erste Vereinbarung der Zugehörigkeit im Jahr 1996. Die Beziehung wurde im Jahr 1997 gestärkt, als McGraw Hill Financial seine ursprüngliche Beteiligung an CRISIL erwarb. Im Jahr 2005 wurde McGraw Hill Financial Mehrheitsaktionär von CRISIL.
In den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz von CRISIL mit einer kumulierten jährlichen Wachstumsrate von 19,3% erhöht. Im Jahr 2012 hatte CRISIL einen Gesamtumsatz von INR 9.777 Mio. oder $ 173.100.000, wie aus einer Pressemitteilung von McGraw Hill Financial hervorgeht, 63% davon außerhalb von Indien, und einen Nettogewinn von EUR 2.204 Mio. oder $ 39,0 Mio., gemäß Geschäftsbericht 2012 von CRISIL.
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