Sparkassen setzen auf Crowdfunding

Von Dr. Oliver Everling | 6.Juni 2013

Die Berliner Agentur TABLE OF VISIONS setzt für die Sparkassen-Finanzportal GmbH die interne Ideen- und Marketingplattform, IDEENFABRIK, auf Basis von Crowdfunding-Technologie um. Die Plattform steuert internes Innovationsmanagement und vereinfacht so die gemeinsame Finanzierung von Ideen. Die Plattform ist ins Intranet der Sparkassen Finanzgruppe integriert und soll es ermöglichen, durch den Einsatz von Crowdfunding-Technologie interne Abstimmungs- und Finanzierungsprozesse leichter zu steuern und transparenter zu gestalten. Durch die Umsetzung der Plattform gewinnt TABLE OF VISIONS nicht nur einen Teil des Digitaletats der Sparkassen-Finanzportal GmbH, sondern will auch neue Maßstäbe hinsichtlich der Möglichkeiten des Crowdfundings setzen.

Die Verantwortlichen der verschiedenen Institute sollen Zugang zu dem Crowdfunding-Portal erhalten, IDEENFABRIK. Dort sehen sie eine Übersicht über aktuelle Ideen oder können eigene Vorschläge einreichen. Gemäß eigenem Ermessen und spezifischen Bedarf können sich die Verantwortlichen der einzelnen Institute nun an den Ideen finanziell beteiligen. Was früher in zeitaufwändigen Meetings vereinbart werden musste, kann nun ganz einfach über das Portal abgewickelt werden.

„Die Plattform bindet die verschiedenen Institute aktiver in die Marketing- und Vertriebsprozesse ein und bietet die Möglichkeit, neue oder innovative Ideen zu diskutieren und zu finanzieren. Somit steigern wir un sere Effizienz und Transparenz, sparen wertvolle Zeit und vereinfachen den Finanzierungsprozess“, so Alexander Woletz, Projekt-Manager Zentrale Portale der Sparkassen-Finanzportal GmbH.

David Heberling, Geschäftsführer der TABLE OF VISIONS GmbH, betont den innovativen Charakter der Plattform: „Die Ideenfabrik der Sparkassen-Finanzportal GmbH zeigt, wie Crowdfunding und Innovations- management in Zukunft intern eingesetzt werden können. Ich bin davon überzeugt, dass die Plattform, die wir gemeinsam entwickelt haben, sehr spannende Ideen hervorbringen wird. Wir freuen uns Teil dieses Projektes sein zu dürfen.“ Durch die Gründung der Crowdfunding-Plattform für kreative Projekte, pling.de, hat TABLE OF VISIONS bereits jahrelang Erfahrung in dem Bereich Crowdfunding sammeln können.

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TÜV Rheinland zertifiziert Eurobaustoff

Von Jian Ren | 5.Juni 2013

Ein weiterer Gesellschafter von Europas größter Baustoffhandelskooperation Eurobaustoff hat sein Credit Management erfolgreich durch TÜV Rheinland zertifizieren lassen.

Acht Standorte, zu lange Forderungslaufzeiten und erhöhte Zahlungsausfälle. Die Aufgabenstellung war vielfältig, als die Henrich Baustoffzentrum GmbH & Co. KG beschloss, ihre Prozesse im Debitoren- und Forderungsmanagement grundlegend zu verbessern. Auch aufgrund des zunehmend restriktiven Verhaltens der Warenkreditversicherung wurde nach einer Möglichkeit gesucht, die Risiken durch eine eigene effiziente Kundenprüfung und -überwachung zu reduzieren.

Das Unternehmen optimierte dazu zunächst seine bestehende Credit Policy, basierend auf den MaCM (Mindestanforderungen an das Credit Management) des Bundesverbandes Credit Management e.V. „Diese Kreditrichtlinie gilt für alle Mitarbeiter an allen Standorten der Henrich Gruppe, damit eine systematische Umsetzung – auch im Vertrieb – konsequent erfolgen kann. Zur effizienten Unterstützung der Prozesse haben wir uns für die CAM-Software entschieden, den Credit Application Manager der Prof. Schumann GmbH“, berichtet Thomas Schulte, Leiter Kreditmanagement bei der Henrich Gruppe.

Der Aufwand für die Kreditprüfung und deren Kosten konnten deutlich verringert werden. Über CAM werden wertvolle interne Informationen, wie z. B. das Zahlverhalten der eigenen Kunden und Vertriebsinformationen, systematisch und automatisiert ausgewertet. Ergänzt über die in CAM ausgewerteten externen Informationen – von der Wirtschaftsauskunft, über Jahresabschlüsse, Pooldaten, Sicherheiten bis hin zur Warenkreditversicherung – wird die erforderliche Transparenz für das Zusammenspiel von Vertrieb, Credit Management und Geschäftsführung geschaffen.

In Konsequenz zu dieser Prozessqualität hat sich das Unternehmen nun von TÜV Rheinland zertifizieren lassen. Die Fachauditoren von TÜV Rheinland prüfen, inwieweit das Credit Management von allen Prozessbeteiligten verstanden und systematisch wirksam angewendet wird. „Mit der Zertifizierung durch TÜV Rheinland weisen Unternehmen z. B. Warenkreditversicherern, Banken/Factoring, Wirtschaftsprüfern, Geschäftspartnern etc. nach, dass sie ihre Liquidität systematisch managen und somit sicher aufgestellt sind“, erklärt Horst Döller, Produktmanager bei TÜV Rheinland.

Laut der Henrich Gruppe sind die Erfolge der Prozessoptimierung bereits deutlich zu erkennen. Betrug der durchschnittliche Forderungsaußenstand des gesamten Kundenportfolios 2008 noch 42 Tage sind es 2012 nur noch 25 Tage. Neben der deutlichen Einsparung der Kreditkosten wurde zudem die Forderungsausfallquote auf ein Minimum reduziert. Sogar die Reklamationsquote wurde um 42% gesenkt.

Abschließend berichtet Thomas Schulte: „Gute Prozesse im Credit Management erhöhen unmittelbar den Ertrag und nehmen maßgeblich positiven Einfluss auf den Unternehmenserfolg. Die Prof. Schumann GmbH und TÜV Rheinland haben uns mit ihrer Expertise hierbei sehr unterstützt.“

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Scope Management-Ratings richten sich primär an Vertriebe

Von Dr. Oliver Everling | 4.Juni 2013

Scope hat 18 Zertifikate-Emittenten einem Management Rating unterzogen. Geprüft wurden die Unternehmen auf Basis von 6 Rating-Panels mit insgesamt rund 100 Prüfkriterien. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde ein stärkerer Fokus auf das Pricing-Verhalten der Produktanbieter gelegt. Insbesondere die Abweichungen vom Fair Value bei den von Emittenten gestellten Zertifikate-Preisen wurden detailliert analysiert.

Mit einem Gesamt-Rating von AAA schneidet HSBC Trinkaus & Burkhardt am besten ab. Vor allem die geringen Abweichungen vom Fair Value bei Aktienanleihen und Discountzertifikaten sind für das hervorragende Abschneiden verantwortlich. Ebenfalls Top-Bewertungen mit AA+ und AA wurden von den Scope-Analysten an die Commerzbank und an die WGZ BANK vergeben. Die Commerzbank überzeugte vor allem durch die höchste Quote Size bei Discount- und enge Spreads sowohl bei Discount- als auch bei Bonus-Papieren. Das sehr gute Rating der WGZ BANK ist vor allem auf die geringen Abweichungen vom Fair Value bei Discountzertifikaten zurückzuführen.

Erste Group Bank, Morgan Stanley und Barclays Bank konnten nicht überzeugen, fasst Scope zusammen: Am anderen Ende der Bewertungsskala befindet sich mit einem Gesamt-Rating von C- die Erste Group Bank. Vor allem die hohen Abweichungen vom Fair Value bei Discountzertifikaten und das relativ kleine Produktangebot seien für die niedrige Bewertung verantwortlich, berichten die Experten aus Berlin. Ebenfalls im C-Bereich liege Morgan Stanley (C+) und Barclays Bank (CC-). Bei Morgan Stanley sei die kleinste Quote Size bei Bonuszertifikaten ein Grund für das schlechte Rating. Barclays Bank konnte u.a. bei den Research-Materialien nicht überzeugen. Die von Scope befragten Intermediäre bewerteten sie als inhaltlich schwach.

„Die Scope Management-Ratings der Zertifikate-Emittenten richten sich primär an Vertriebe und Finanzintermediäre. Die Ratingnote verdichtet alle aus Vertriebsperspektive relevanten Bewertungskriterien zu einer Note“, erläutert Scope. Die insgesamt 100 Prüfkriterien, die Scope erfasst und ausgewertet hat, verteilen sich auf 6 Rating-Panels: Quotierung, Marktstellung, Qualität, Service, Transparenz und Stabilität. Die 6 Prüfkategorien sind für das Gesamt-Rating nahezu gleichgewichtet. Weitere Einzelheiten finden sich auf www.scope.de.

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S&P’s stockt bei CRISIL auf

Von Dr. Oliver Everling | 3.Juni 2013

McGraw Hill Financial (NYSE: MHFI) gab heute bekannt, ein freiwilliges offenes Angebot zum Erwerb von bis zu 15.670.372 Aktien der Ratingagentur CRISIL Limited abzugeben, was 22,23% der gesamten Aktien im Umlauf entspricht. CRISIL ist ein global tätiges, analytisches Unternehmen und in Indien führend im Kreditrating und Research. Die vollständige Annahme des Angebots würde McGraw Hill Financials Gesamteinsatz in CRISIL auf 75% erhöhen von 52,77%. CRISIL ist an der National Stock Exchange of India Limited (NSE) börsennotiert.

„Das Angebot, unsere Investitionen in CRISIL zu erhöhen, stellt einen Vertrauensbeweis in CRISIL, dem Board of Directors, dem Führungsteams und den talentierten Mitarbeitern dar, sowie in die Produkte und Dienstleistungen, die CRISIL auf den Markt bringt. Das Angebot stellt auch ein Vertrauensvotum in die Wachstumsaussichten von Indien und die anderen Märkte dar, denen CRISIL dient“, sagte Harold McGraw III, Chairman, President und CEO von McGraw Hill Financial. „Wir beabsichtigen, CRISIL als ein börsennotiertes, unabhängiges Unternehmen zu halten, das seine Führungsposition des Unternehmens und wichtige Rolle in der indischen Wirtschaft ebenso bewahrt wie den unternehmerischen, auf Wachstum ausgerichteten Geist des hochleistungsfähigen CRISIL-Teams.“

„Seit 1996 hatten wir eine produktive Beziehung mit CRISIL, die ein dauerhaftes Wachstum der starken Top- und Bottom-Line unter Beweis gestellt hat“, sagte Douglas Peterson, Präsident von Standard & Poors Ratings Services, ein Geschäftsbereich von McGraw Hill Financial. „Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit und die Unterstützung des anhaltenden Wachstum ihrer Geschäfte in Indien und international.“

Bei voller Akzeptanz des Angebots zu aktuellen Wechselkursen wird der Gesamtwert der Transaktion auf etwa 340.000.000 $ geschätzt. McGraw Hill Financial wird die Transaktion mit vorhandenen Barmitteln finanzieren.

CRISIL und S&P Ratings Services unterzeichneten eine erste Vereinbarung der Zugehörigkeit im Jahr 1996. Die Beziehung wurde im Jahr 1997 gestärkt, als McGraw Hill Financial seine ursprüngliche Beteiligung an CRISIL erwarb. Im Jahr 2005 wurde McGraw Hill Financial Mehrheitsaktionär von CRISIL.

In den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz von CRISIL mit einer kumulierten jährlichen Wachstumsrate von 19,3% erhöht. Im Jahr 2012 hatte CRISIL einen Gesamtumsatz von INR 9.777 Mio. oder $ 173.100.000, wie aus einer Pressemitteilung von McGraw Hill Financial hervorgeht, 63% davon außerhalb von Indien, und einen Nettogewinn von EUR 2.204 Mio. oder $ 39,0 Mio., gemäß Geschäftsbericht 2012 von CRISIL.

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Macht der Ratingagenturen

Von Dr. Oliver Everling | 30.Mai 2013

Die Macht der Banken bringt schon seit Jahrzehnten in geradezu regelmäßigen Wellen Literatur hervor, die für eine breite Öffentlichkeit Licht in das unbegreifliche Dunkel wirtschaftlicher Abhängigkeiten und Machenschaften werfen soll. Bis Ende des 20. Jahrhunderts war mit Blick auf Ratingagenturen diese Art von Enthüllungsliteratur eher eine Ausnahme.

Seit dem Beginn der Finanzkrise, die in „zu guten“ Ratings im Subprime-Segment der US-amerikanischen Finanzmärkte ihren Ausgang nahm, machen sich Autoren auch die „Die geheime Macht der Ratingagenturen“ zunutze – so auch der Titel von Ulrich Horstmann im FinanzBuch Verlag (ISBN E-Book 978-3-86248-422-5).

Das Wort „auch“ spielt im Buch von Horstmann eine große Rolle, denn das Buch zeigt, wie „auch“ die Ratingagenturen Schuld an Fehlentwicklungen des globalen Finanzwesens tragen. Der im Schreiben derartiger Buchtitel geübte Horstmann macht sich seine Kenntnis der Finanzkrise zu nutze, um pointiert die führenden US-amerikanischen Ratingagenturen zu kritisieren.

Das Buch ist klar dem Medienangebot des „Infotainments“ zuzuordnen, indem Information und Unterhaltung so kombiniert werden, dass für den Leser die Lektüre von mehr als 300 Seiten ansonsten spröder Fachmaterie nicht nur erträglich, sondern sogar spannend wird. An Versuche wie den von Horstmann werden sich die Ratingagenturen gewöhnen müssen, deren Ratinganalysten in den letzten Jahren sogar Bekanntschaft mit der Atmosphäre von TV-Shows mit Politikern und mit kurzerhand ernannten Ratingexperten machen mussten.

Der promovierte Horstmann legt hier kein wissenschaftliches Buch vor. So springt schon im Inhaltsverzeichnis ins Auge, dass S&P’s als „Early Starter“ im Rating präsentiert wird. Das ist so ähnlich, als ob man die 1472 gegündete Banca Monte dei Paschi di Siena als erste Internet-Bank bezeichnen würde, weil die älteste noch geschäftstätige Bank heute auch Internet Banking betreibt.

Dem Anspruch an gute Unterhaltung wird Horstmann gerecht, indem er in einem frei erfundenen Prolog ein Krisenzenario eines Finanzkollaps zeichnet. Ebenso gibt er beispielsweise die komplette Fischer-Anekdote von Heinrich Böll zu lesen.

Horstmann hat in der Praxis eher weniger mit Ratinganalysten zu tun. Er zeichnet das Bild von Analysten, die „stoisch Zahlenkolonnen um Zahlenkolonnen zu beackern“ hätten. „Diese – nicht zuletzt wegen ihres Buchhalter-Images introvertierten Angestellten leiden oftmals unter Minderwertigkeitsgefühlen.“ An anderer Stelle spricht er von „Gurus“ usw.

Dem Leser darf es bei der Lektüre nicht darauf ankommen, eine durchgängig einheitliche Kausalität präsentiert zu bekommen: So konstatiert Horstmann einerseits, dass „Ratingagenturen meist einer Entwicklung hinterher liefen“ und andererseits: „Fast immer wird ihrem Vorschlag gefolgt, der dann an den Märkten durchaus große Wellen schlagen kann.“

Wären die Zusammenhänge so einfach, könnten Anleger allein schon mit dieser Behauptung von Horstmann reich werden: „Unter dem Strich bleibt, dass die Ratingagenturen zu positive Urteile abgeben.“ Gäbe es eine solche systematische Verzerrung und wäre sie erwiesen, könnten Finanzmarktteilnehmer durch entsprechende Transaktionen diese Tatsache für Millionengewinne nutzen. Leider urteilen die führenden Ratingagenturen in Wahrheit mal zu früh, mal zu spät, im Durchschnitt öfter richtig als falsch.

Das Buch „Markt ohne Moral“ von Susanne Schmidt hat Horstmann beeindruckt, so dass er sich explizit ihrer Terminologie bedient, z.B. mit dem Wort „Finanzialisierung“. „Der Mensch verkommt dabei zu einer Ware mit einer Entlohnung wie auf dem Sportmarkt, er ist entpersonalisiert und seiner Würde beraubt, ähnlich wie in den früheren sozialistischen Systemen Osteuropas.“ Horstmann geisselt den „Geld-Manager-Kapitalismus“, dem auch Gerhard Schröder als Bundeskanzler keinen Einhalt geboten habe, im Gegenteil. „Die modernen Lehensherren – Finanzkonzerne oder Großinvestoren – vergeben Rechte an treue Vasallen zur Ausbeutung.“

Der immer wieder von Horstmann genannte, deutsche S&P-Manager Torsten Hinrichs muss einiges einstecken. „Nicht verwunderlich ist, dass die Nummer 1, S&P, besonders hohe Gebühren verlangt, man könnte hier sogar fast von einer Art Schutzgeldern sprechen.“ Hinrichs muss erkennen, wird hartnäckig sich einmal in der Öffentlichkeit verbreitete Vorurteile halten, so macht Horstmann die „Bezahlung der Ratings durch die Emittenten und damit gegebenenfalls verbundene Beratungsprovisionen“ zu seiner liebsten Zielscheibe.

Schon längst gesetzlich mit Strafe sanktoniert und von den Ratingagenturen durchgesetzt sind Horstmanns Forderungen wie diese: „Ein wesentlicher Punkt einer künftigen Regulierung wäre das Verbot,  neben dem Erstellen von Ratings auch noch hoch bezahlte Beratungsdienstleistungen zur Verfügung zu stellen.“

Das deutsche Sprichwort „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“ mag zwar intuitiv jedermann einleuchten, aber Horstmann bleibt beim Zirkelschluss: „Die Interessenkonflikte durch die Bezahlung durch die sie beauftragenden Emittenten sind viel zu groß, schließlich werden sie von ihnen bezahlt.“

Kaum einer, der in den Medien mit Kritik an den Ratingagenturen hervortrat, hat je für die Dienste der Ratingagenturen bezahlt. Stets wird selbstverständlich vorausgesetzt, dass ein anderer zahlt. An Versuchen, ein anderes Bezahlmodell durchzusetzen, hat es nicht gefehlt. So bekannte der Milliardär Jules Kroll im „Credit Ratings Roundtable“ vom 14. Mai 2013, dass seine Agentur auf das „kleine Problem stieß, dass niemand zahlen wollte“. Inzwischen sind praktisch alle theoretisch möglichen Varianten und Alternativen durchdekliniert und verworfen.

So bleibt dem Leser, Horstmanns Kritik als Mahnung hinzunehmen, Ratings kritisch zu hinterfragen und sich selbst ein Urteil zu bilden. „Das Investor-Pay-Modell gilt aber inzwischen als gescheitert,“ sieht Horstmann ein, „denn Investoren möchten eine gesicherte Rentabilität, und die ist bei dem gut etablierten, wenn auch fragwürdigen Geschäftsmodell der großen drei  Anbieter S&P, Moody’s und Fitch leichter zu versprechen.“

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Hoppenstedt und D&B Deutschland werden Bisnode

Von Jian Ren | 29.Mai 2013

Ab dem 1. Juni 2013 werden sukzessive alle Produkte und Dienstleistungen der bisherigen Tochterfirmen D&B Deutschland, Hoppenstedt Firmeninformationen, Hoppenstedt Kreditinformationen und Hoppenstedt360 unter der schwedischen Marke Bisnode angeboten. Damit stellt Bisnode seinen deutschen Kunden sein gesamtes Leistungsangebot aus einer Hand zur Verfügung. Auch in den übrigen 18 Ländern ersetzt Bisnode seine lokalen Marken mit einem einheitlichen Markenauftritt und betont so seine europäische Ausrichtung und das internationale Leistungsspektrum der Gruppe.

Laut Bisnode wird das im B2B-Bereich spezialisierte Produktportfolio im Zuge der Neuausrichtung umstrukturiert. Mit den fünf neuen Produktsegmenten Analyse, Target, Communicate, Verify&Enhance und Manage Relations bietet Bisnode Deutschland Lösungen für die Verarbeitung der täglich wachsenden geschäftsrelevanten Datenmengen im Unternehmen und orientiert sich dabei an den typischen Geschäftsprozessen seiner Kunden.

„Die Informationsflut ist inzwischen eine Herausforderung für beinahe jedes Unternehmen. Über die erstklassigen Wirtschaftsinformationen von Bisnode hinaus erwarten unsere Kunden heute zurecht die Verdichtung auf geschäftsrelevante Erkenntnisse“, so Dr. Eckhard Geulen, Regional Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Bisnode. „Neben dem weiteren Ausbau unserer Kapazitäten im Bereich Datenanalyse werden wir daher noch stärker als bisher unsere umfassenden Wirtschaftsdatenbanken mit den Daten unserer Kunden kombinieren, um ihnen so tiefere geschäftliche Einblicke und damit bessere Entscheidungen zu ermöglichen.“

Bisnode Deutschland verfügt nach eigenen Angaben über Daten zu mehr als 4,7 Millionen deutschen und 25 Millionen europäischen Firmen. Über die Zugehörigkeit zum D&B Worldwide Network können zusätzlich Informationen zu mehr als 200 Millionen Firmen weltweit bereitgestellt und analysiert werden. Diese Daten stellt Bisnode seinen Kunden in einer Vielzahl von maßgeschneiderten Produkten und Lösungen zur Verfügung – sei es für den Einkauf, im Kredit- und Risikomanagement oder in Marketing und Vertrieb.

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Pensionsverpflichtungen und Funding Gap

Von Dr. Oliver Everling | 28.Mai 2013

„Der Zeitwert des Geldes ist nicht risikofrei“, so die Interpretation des IFRS IC / IASB in der Diskussion um die Wahl der richtigen Diskontrate. Die Frage ist von großer Bedeutung für die Aufnahme von Staatsanleihen oder auch Corporate Bonds in Portfolien, die zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen eingesetzt werden sollen. Nur wenn auch riskantere Papiere zugelassen werden, können bestimmte Pensionsverpflichtungen erfüllt werden.

Die Auswirkungen von Pensionsrisiken auf die klassische Investmentanalyse stehen im Mittelpunkt des DVFA Kongresses in Frankfurt am Main, der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management. Werden die Pensionszusagen von Unternehmen mit einem „zu hohen“ Zinssatz abdiskontiert, werden die Verbindlichkeiten der Unternehmen unterschätzt.

Michael Schmidt, Managing Director, CIO der Union Investment Privatfonds GmbH, und Martin Thiesen, Global Head of Liability Driven Solutions, DB Advisors, diskutieren unter der Moderation von Ralf Frank, Geschäftsführer der DVFA GmbH, die Herausforderungen von Unternehmen, auch unter den veränderten Zinsszenarien ihre Pensionsverpflichtungen noch nachkommen zu können.

Schmidt gibt Beispiele für Unternehmen, deren Pensionsrückstellungen unter der Annahme höherer Kapitalmarktzinsen gebildet wurden. In manchen Fällen übersteigen die Pensionsverpflichtungen die Kapitalisierung der Unternehmen. Tatsächlich lassen sich unter den gegebenen Bedingungen die versprochenen Renten nicht erwirtschaften. Die Lücke belastet auch den Aktiensparer: Was Unternehmen zusätzlich aufwenden müssen, um ihre durch ausbleibende Zinserträge unerwartet entstehenden Pensionsverpflichtungen zu erfüllen, belastet letztlich die Ertragsperspektiven der Aktionäre.

„Die Interpretation von „High  Quality Corporate Bonds“ als AA-geratete Unternehmensanleihen ist zu eingeschränkt“, sagt Thiesen und zeigt die resultierenden Problemen an der Statistik: „Mangelnde Diversifikatoin führt zu erratischen Sprüngen und einer großen Bandbreite in den Diskonratenannahmen.“ Das Problem schrumpfender Universen sei auf globaler Ebene relevant. Downgrades und Neuemissionen verschärfen nach Ansicht von Thiesen das Probelem zukünftig weiter.

Eine langfristig tragbare Lösung könnte nur der gesamte Investment Grade Unternehmensanleihenbereich sein, so seine persönliche Meinung. Aber „Average refinancing cost of corporate pension sponsor“ werde als neue Interpretation der IAS19R Diskontrate eventuell akzeptiert. Die Fokussierung des IFRIC auf den Kern der ursprünglichen Anfrage macht eine kurzfirstig tragbare Lösung wahrscheinlicher.

„Was ist besser, mehr Pensionsverpflichtungen auszuweisen, oder man gibt den Unternehmen die Möglichkeiten, die Bewertung der Verbindlichkeiten so stabil darzustellen, so dass man die Pensionsverpflichtungen über den Zeitablauf besser managen kann?“ Thiese ist überzeugt, dass mehr Stabilität dazu beitragen würde, diesen Teil der Bilanz deutlich besser vorherzusagen.

„Das Risiko, das sich aus Pensionsrückstellungen ergibt, kann sehr, sehr groß werden“, rechnet Thiese vor und rät Unternehmen daher, für Planbarkeit zu sorgen. „Wenn die Diskontraten niedrig bleiben, bleiben Unternehmen auf einem hohen Berg aus Pensionsverpfllichtungen sitzen.“ Hinzu komme, dass die Sterbetafeln immer wieder angepasst werden müssen. Thiese erinnert an zwei erhebliche Anpassungen in den Niederlanden. „Sie kriegen einen Sprung in den Sterbetafeln. Es ist die Frage, ob Sie diesen absichern können. In UK ist das Langlebigkeitsrisiko ein großes Thema.“

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A Rating für PROJECT Investment Gruppe

Von Jian Ren | 27.Mai 2013

Scope hat ein Erstrating von A für die PROJECT Investment Gruppe erteilt. Auschlaggebend für das Ratingergebnis seien insbesondere die sehr hohe Qualität und Transparenz des Immobilien Asset Managements im Segment Wohnimmobilien sowie die langjährige Branchenerfahrung und das sehr hohe Branchen-Know-how.

Die insgesamt noch junge Emissionshistorie der aktuellen Fondskonzeptionen, ein mittelstandspezifisches Personenrisiko und teilweise noch ausstehende Performancenachweise auf Fondsseite sind aus Sicht von Scope die wesentlichen Schwächen, die in die Gesamtbewertung des Management Ratings eingeflossen sind.

Aufgrund der aktuellen Geschäfts- und Einnahmeentwicklung der PROJECT Investment Gruppe ist der Rating Outlook stabil.

Das mittelständische Unternehmen ist seit 1998 als Emissionshaus für geschlossene Immobilienfonds aktiv und konnte sich erfolgreich im Segment Immobilienprojektentwicklungen im deutschen Markt etablieren. Hervorzuheben sei, dass in Verbindung mit der PROJECT Immobilien Gruppe die gesamte Wertschöpfungskette in diesem Bereich inhouse und in sehr hoher Qualität abgedeckt wird, so die Experten der Scope.

Positiv bewertet Scope, dass die Geschäftsbereiche Konzeption und Vertrieb sowie Immobilien Asset Management einerseits organisatorisch klar getrennt und andererseits durch detailliert und umfassend gestaltete Schnittstellen sinnvoll miteinander verzahnt sind. Auf diese Weise werden Steuerung und Controlling effektiv im Sinne der Projekt- und Beteiligungsgesellschaften gewährleistet.

Die PROJECT Investment Gruppe insgesamt hat aus Sicht von Scope eine hohe Konzeptionsqualität und Innovationskraft unter Beweis gestellt und verfügt über klar strukturierte und transparente Investitionsprozesse. Um Fehlentscheidungen entgegenzuwirken, sind bei sämtlichen Investitionsprozessen umfangreiche Kontrollmechanismen (Anlageausschuss, Investitionskomitee etc.) installiert, so dass Gefahren für die Stabilität der Investments frühzeitig erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können.

Die Investitionen werden grundsätzlich auf vollständiger Eigenkapitalbasis durchgeführt. Dies senkt das Risikoprofil der Projektentwicklungen deutlich. Eine hinreichende Risikostreuung sowie eine Exitstrategie, die primär auf kleinteiligen Verkauf an Eigennutzer zielt, tragen nach Meinung von Scope hierzu entscheidend bei. Bislang wurden die Zielsetzungen bei bereits abgeschlossenen Projektentwicklungen stets mindestens erreicht.

Wie bei zahlreichen mittelständischen und inhabergeführten Unternehmen sieht Scope auch bei der PROJECT Investment Gruppe ein Schlüsselpersonenrisiko, das an die Person Wolfgang Dippold gebunden ist. Ein Ausscheiden von Wolfgang Dippold aus dem Unternehmen könnte sich nach Ansicht von Scope nachteilig auf die weitere Entwicklung des Unternehmens auswirken. Dieses Schlüsselpersonenrisiko wurde in den letzten Jahren jedoch durch zahlreiche Maßnahmen reduziert. Die leitenden Angestellten zum Beispiel verfügen über entsprechende Entscheidungsgewalt in ihrem jeweiligen Ressort.

Eine Aussage zur Auszahlungsperformance sei aufgrund der Gewinnthesaurierung bei drei Fonds nur für neun laufende Fonds möglich. Die Auszahlungen liegen mit Ausnahme der ersten beiden Fonds im Rahmen der prospektierten Werte. Die ersten beiden Fonds entwickeln sich nicht planmäßig. Kritisch sieht Scope, dass bei diesen zwei Fonds weniger Kapital an die Anleger zurückgeflossen ist als ursprünglich geplant. Positiv ist jedoch zu erwähnen, dass die PROJECT Investment Gruppe aufgrund ihrer Krisenmanagementfähigkeit den Schaden für Anleger begrenzen konnte. Beide Fonds sind nunmehr wirtschaftlich stabil und können geringe Ausschüttungen leisten.

Die Transparenz der Performance der weiteren drei Fonds ist insbesondere aufgrund der Reinvestitionsstrategie bei der Darstellung der Fondsergebnisse eingeschränkt. Dies sei, laut Scope, in Bezug auf die Leistungsbilanzdokumentation anzumerken.

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Gold-Gradings an Raiffeisenfonds

Von Jian Ren | 27.Mai 2013

S&P Capital IQ Fondsresearch gab neulich bekannt, dass vier Fonds von Raiffeisen Capital Management (Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H.) mit einem Gold-Grading ausgezeichnet wurden: Raiffeisenfonds-Konservativ, Raiffeisenfonds-Sicherheit, Raiffeisenfonds-Ertrag und Raiffeisenfonds-Wachstum.

S&P Capital IQ bewertete dabei erstmals den Raiffeisenfonds-Konservativ, der den Investoren Zugang auf die Rentenkapazitäten der Gesellschaft gibt. „Rund 60 % des Fonds sind in längerfristigen strategischen Allokationen angelegt,“ schreibt die S&P Capital IQ, „basierend auf der relativen Volatilität der Sub-Anlageklassen. Die verbleibenden 40 % bilden kurzfristige Quant-Strategien mit Allokationen zu Staatsanleihen, Krediten, High Yield und inflationsgebundenen Anleihen. Christian Link ist bei dem Produkt der genannte Manager, doch ist der Prozess sehr teamorientiert und quantitativ.“

„Die Performance 2012 war mit einer Nettorendite von 11,35 % gut“, erklärt Alastair Wainwright, Fondsanalyst bei S&P Capital IQ. „Wir kennen das Rententeam von Raiffeisen bereits seit einiger Zeit und vergeben an die meisten der diesem Produkt zugrunde liegenden Fonds Gold-Gradings. Das erfahrene Team sowie der strukturierte und wiederholbare Prozess sind seit vielen Jahren konsistent. Wir decken diesen speziellen Fonds zum ersten Mal ab, haben aber genug Vertrauen, ihm ein Gold/V3-Grading zu geben.“

Die anderen drei Fonds mit Gold-Gradings – Raiffeisenfonds-Sicherheit, Raiffeisenfonds-Ertrag und Raiffeisenfonds-Wachstum – stehen alle unter dem Management von Eva Polly, die nach Angaben von S&P Capital IQ über mehr als 23 Jahre Erfahrung in der Investmentbranche verfügt.

Raiffeisenfonds-Sicherheit besitzt nach Einschätzung der Analysten das niedrigste Risiko/Ertragsprofil. „Das Mandat ist konsistent, speziell in seiner annualisierten Outperformance der maßgeschneiderten Benchmark (1,25 % brutto), und kombiniert strategische Vermögensallokation (SAA), globale taktische Allokation (GTAA) und Fondsauswahl. Dabei finden in einem strukturierten Rahmen sowohl quantitative Tools als auch qualitative Aspekte Eingang.“

Raiffeisenfonds-Ertrag liegt in Bezug auf das Risiko/Ertragsprofil in der Mitte. Dieses Mandat ist nach Angaben der Ratingexperten ebenfalls sehr konsistent und zielt auf die Outperformance der zusammengesetzten Benchmark. Angestrebt werden annualisiert brutto 1,75 %,wobei ein ähnlicher Prozess wie beim Sicherheit zur Anwendung kommt.

„Raiffeisenfonds-Wachstum hat das höchste Risiko/Ertragsprofil unter den drei Fonds“, schreibt S&P Capital IQ. „Die angestrebte Outperformance des maßgeschneiderten Index soll mit einem ähnlichen Prozess wie dem des Raiffeisenfonds-Sicherheit erzielt werden. Der Fonds kann aufgrund der Erfahrung der Managerin, des konsistenten Anlageprozesses und seiner Strategie – trotz der in jüngster Zeit enttäuschenden Wertentwicklung – sein Gold-Grading behalten.“

„Im Laufe des Jahres konnte der Raiffeisenfonds-Sicherheit die beste Performance unter den 3 Strategien erzielen. Das Ergebnis war nur leicht schlechter als das der S&P Capital IQ-Vergleichsgruppe ‘Globale Vermögensallokation defensiv in EUR‘. Der Fonds wird von einer erfahrenen Managerin mit einem klar definierten Prozess und ebensolcher Strategie verwaltet. Aufgrund dessen und dank der Performancebilanz kann er sein Gold-Grading von S&P Capital IQ beibehalten“, erklärt Susan Sworn, Fondsanalystin bei S&P Capital IQ.

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SANHA in URA-Beobachtung

Von Jian Ren | 27.Mai 2013

Neu in den URA Emissions Check aufgenommen wurde die Anleihe der SANHA GmbH & Co. KG, die Rohrleitungssysteme und -komponenten entwickelt, produziert und vertreibt.

Die Emittentin in ihrer heutigen Form wurde zwar erst Ende 2011 im Rahmen einer grundlegenden gesellschaftsrechtlichen Neuordnung gegründet. Nach Angaben der URA erfolgte die Erhöhung des Konzern-Eigenkapitals durch Hebung stiller Reserven von 5 Mio. auf 21 Mio. EUR. Die SANHA-Gruppe besteht jedoch als mittelständisches Familienunternehmen bereits seit 1964. Die Anleihe hat zwei „URA-Haken“ erhalten, beurteilt anhand der 6 unter der folgenden Anleihenübersicht genannten Kriterien. Grundlage sind die Daten des Geschäftsjahres 2012.

Laut URA sind die Positivfaktoren sehr gläubigerfreundliche Anleihebedingungen, z.B. gleichermaßen bei Emittentin und Garantin Negativverpflichtung, Ausschüttungsbegrenzung, Einschränkungen für Rückzahlung bzw. Vergabe von Gesellschafterdarlehen; Emittentenrating der Creditreform mit BB+ nur eine Stufe unter „Investmentgrade“. Die konsolidierte Tochtergesellschaft Kaimer Europa GmbH fungiert als Garantin für Zinsen und Tilgung der Anleihe (selbständige Verpflichtung ggü. jedem Anleihegläubiger).

„Der praktische Zusatznutzen dieser Garantie für den Investor ist allerdings nicht erkennbar“, schreibt die URA: Es handelt sich um eine reine Zwischenholding, an der zusätzlich die Familie Kaimer zu 50% beteiligt ist, für die meisten europäischen Tochtergesellschaften; ihr Vermögen besteht zu 99% aus Anteilen und Ausleihungen an bzw. Forderungen gegen verbundene Unternehmen (mit Verlusten vor Steuern mindestens in 2010-2012).

Negativfaktoren: eher unterdurchschnittliche Bondspezifische Kennzahlen; erhebliche Teile des Vermögens für Bankkredite verpfändet; wenig Transparenz zur finanziellen Lage vor 2012. Die SANHA-Gruppe steckt noch in einer Turnaround-Situation: nach Steuern in 2012 ein positives Ergebnis, nach Verlusten in 2009-2011, die allerdings größtenteils durch Sonderfaktoren bedingt gewesen sein sollen.

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