Mittelstandsanleihen – Finanzierungsalternative für den Mittelstand?
Von Dr. Oliver Everling | 4.April 2013
Stellt die Mittelstandsanleihe eine geeignete Finanzierungsalternative für den Mittelstand dar? Auf diese Frage gehen Matthias Lais und Christian Hoppe, Bereich Credit Portfolio Management der Mittelstandsbank der Commerzbank AG Frankfurt, in ihrem Beitrag im Fachbuch „Basel III – Auswirkungen des neuen Bankenaufsichtsrechts auf den Mittelstand“ ausführlich ein.
„Aufgrund veränderter Rahmenbedingungen hat die Refinanzierung über den Kapitalmarktin mittelständischen Unternehmen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen“, schreiben Hoppe und Lais. „Aufgrund fehlender Alternativanlagen stießen die Anleihen auch auf entsprechende Nachfrage bei den Investoren, so dass das Marktvolumen zu Beginn schnell anstieg. Dies ging allerdings mit Problemen bei der Qualität der Emissionen sowohl in Bezug auf die Bonität der Unternehmen, als auch in Bezug auf die Transparenz und Liquidität des Marktes einher. Im Zusammenhang mit der generellen Krise auf den Finanzmärkten in den letzten zwei Jahren hat dies dazu geführt, dass sich das Wachstum deutlich verlangsamt hat und mittlerweile auch die ersten Unternehmen bzw. Anleihen ausgefallen sind“, erläutern Hoppe und Lais weiter.
Als Reaktion auf diese Entwicklung seien die Anforderungen an die Emittenten einer Anleihe in jeglicher Hinsicht gestiegen. „Zum einen muss das Unternehmen das zusätzliche Fremdkapital ‚vertragen‘, und zum anderen muss die Ausgestaltung der Anleihebedingungen immer stärkeren Anforderungen entsprechen.“ Neben diesen quantitativen Faktoren spiele auch die Art der Kommunikation eine große Rolle, so Hoppe und Lais, „um dem Anleger die größtmögliche Transparenz in Bezug auf sein Investment zu bieten.“ Vor diesem Hintergrund behandeln Hoppe und Lais in ihrem Beitrag die Funktionsweise einer Mittelstandsanleihe, die Anforderungen an einen Emittenten sowie Potenziale und Schwächen des jungen Produktes.
Der Volltext ist nachzulesen im Buch „Basel III“ von Dr. Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber), erschienen im Bank-Verlag. Veranstaltung zum Thema “Basel III”: Jetzt anmelden.
Themen: Bankinternes Rating | Kommentare deaktiviert für Mittelstandsanleihen – Finanzierungsalternative für den Mittelstand?
Wölbern fällt aus Ratinggeltungsbereich
Von Dr. Oliver Everling | 3.April 2013
Gemäß Entscheidung des Ratingkomitees setzt Scope das A- Management-Rating für das Emissionshaus Wölbern aus. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Berliner Ratingagentur hervor.
“Der Initiator plant, das Portfolio sämtlicher geschlossener Immobilienfonds zu veräußern und sich aus diesem Geschäftsfeld zurück zu ziehen. Vor dem Hintergrund bestehender Informationslücken“, so die Warnung, “und mit der Aufgabe der Funktion als Emissionshaus für Geschlossene Fonds fällt Wölbern aus dem Geltungsbereich des Scope Management Ratings heraus, das zuletzt auf A- gelautet hat.“
In der aktuellen Phase prüfe das Emissionshaus die erforderlichen Voraussetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten für den angestrebten Strategiewechsel. “Das Vorhaben umfangreicher Immobilienveräußerungen stellt eine erhebliche Herausforderung im derzeit schwachen Marktumfeld, insbesondere im Investitionsmarkt Niederlande, dar. Anzumerken ist, dass Wölbern Invest zuletzt deutliche Kommunikationsmängel gegenüber Marktteilnehmern und Investoren gezeigt hat. Die Aussetzung des Ratings erfolgt bis auf weiteres.“
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Wölbern fällt aus Ratinggeltungsbereich
DVFA und Deutsche Börse Frühjahrskonferenz
Von Dr. Oliver Everling | 3.April 2013
Die Deutsche Börse AG und die DVFA GmbH verstärken ihre Kooperation im Bereich der Kapitalmarktkonferenzen. Erstmals 2013 wird die Frühjahrskonferenz (ehemals Entry & General Standard Konferenz) der Deutschen Börse und das SCF_ Small Cap Forum der DVFA zusammengelegt. Sie findet vom 6.-8. Mai 2013 in Frankfurt statt. Damit intensivieren Deutsche Börse und DVFA ihre Zusammenarbeit zum Zwecke der Bündelung ihrer Aktivitäten für den börsennotierten Mittelstand.
Bei der Frühjahrskonferenz 2013 nimmt die DVFA den Status eines Sponsors ein und wird wie bereits in den vergangenen Jahren das Management der Einzelgespräche zwischen Investment Professionals und Unternehmensvertretern koordinieren. Zusätzlich bringt die DVFA ihre Themenvielfalt und Expertise in das Rahmenprogramm der Veranstaltung ein.
Ralf Frank, Geschäftsführer der DVFA meint: „Bereits seit Jahren arbeiten Deutsche Börse und DVFA im Bereich der Investorenkonferenzen eng zusammen. Die Zusammenarbeit bei der Frühjahrskonferenz ist ein wichtiger Schritt in Richtung gemeinsam gestalteter Marktpflege und verbesserten Zugang zu Kapital für klein- und mittelständische Emittenten.“
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für DVFA und Deutsche Börse Frühjahrskonferenz
ING-DiBa bricht bei Girokonten die Millionenmarke
Von Dr. Oliver Everling | 2.April 2013
„Die ING-DiBa setzt ihren konstanten Wachstumskurs fort und erreicht bei der Anzahl der Girokonten die Millionenmarke. Ein weiterer Meilenstein für die Bank,“ so die Erfolgsmeldung der ING-DiBa, „die im Jahr 2006 noch weniger als 150.000 Girokonten zählte. Allein im Jahr 2012 wuchs die Anzahl der Girokonten im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent.“ Für immer mehr Kunden wird die drittgrößte Privatkundenbank Deutschlands damit zur Hausbank.
Seit 2011 bietet das Institut das kostenlose Girokonto auch speziell zugeschnitten für Studenten an. Vom 1. April bis 30. Juni 2013 erhalten Studenten bei Eröffnung ihres ersten „Girokonto Student“ eine Gutschrift von 50 Euro auf ihrem Konto. Voraussetzung dafür ist, dass das Girokonto spätestens sechs Monate nach Kontoeröffnung in drei aufeinanderfolgenden Monaten Geldeingänge von jeweils mindestens 300 Euro aufweist. Das können zum Beispiel BAföG, Gehalt, Taschengeld oder Stipendienzahlungen sein.
Mit dem Girokonto der ING-DiBa können Kunden an über 90 Prozent aller Geldautomaten in Deutschland mit ihrer VISA Card kostenlos Bargeld abheben. Die bereitgestellte girocard und VISA Card sind kostenlos
Themen: Bankenrating, Nachrichten | Kommentare deaktiviert für ING-DiBa bricht bei Girokonten die Millionenmarke
Credit Ratings aus Sicht eines Wirtschaftsprüfers
Von Dr. Oliver Everling | 2.April 2013
Aus Sicht von Ratingagenturen sind Credit Ratings Meinungsäußerungen in Bezug auf die Bonität einer Wirtschaftseinheit bzw. eines Finanzinstruments. „“Ob Ratings tatsächlich Meinungsäußerungen sind, wird allerdings an US-amerikanischen Gerichten aktuell in Frage gestellt“, berichtet WP Prof. Dr. Christopher Almeling, Professor für Rechnungswesen Wirtschaftsprüfung am Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Darmstadt, in seinem Beitrag für die Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis„.
Hierbei werde insbesondere diskutiert, so Almeling weiter, ob es sich bei Ratings um Urteile handelt, die objektiv überprüfbar sind. Es werde die Auffassung vertreten, zitiert Almeling, ein Rating sei ein „statement that the rating agencyhas analyzed data, conducted an assessment, and reached a fact-based conclusion as tocreditworthiness“.
Aus Sicht eines Wirtschaftsprüfers fällt Almeling auf, dass nach dieser Definition das Wesen von Ratings dem Wesen von Assurance-Aufträgen ähnelt, deren Durchführung als Haupttätigkeit von Wirtschaftsprüfern angesehen werden kann. „Sind Ratingurteile“, fragt Almeling, „also mit Urteilen, die im Rahmen von Assurance-Aufträgen abgegeben werden (Assurance-Urteile), gleichzusetzen?“
Dieser Frage geht Almeling in seinem Beitrag für die Zeitschrift „Kredit & Rating Praxis“ systematisch nach. Hierfür stellt er zunächst das Wesen von Assurance-Aufträgen vor, stellt die Funktionen und Inhalte von Assurance- und Ratingurteilen gegenüber und analysiert danach anhand der konstitutiven Elemente eines Assurance-Auftrages das Wesen von Credit Ratings.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Credit Ratings aus Sicht eines Wirtschaftsprüfers
Auswirkungen von Basel III auf die Exportfinanzierung
Von Dr. Oliver Everling | 28.März 2013
Im Beitrag „Auswirkungen von Basel III auf die Exportfinanzierung“ im Fachbuch „Basel III – Auswirkungen des neuen Bankenaufsichtsrechts auf den Mittelstand“ untersuchen und bewerten Dr. Stefanie Haberhauer, Managing Director und Leiterin des Bereichs Regulatory Reporting bei der UniCredit Bank AG, und Inés Lüdkte, Managing Director und Leiterin des Bereichs Structured Trade & Export Finance in der UniCredit Bank AG, in einer Modellrechnung die sich ändernden eigenkapitalbezogenen Kosten für die mittel- und langfristige Exportfinanzierung, die – nach Ermessen beider Autorinnen – „als ein Prototyp des vergleichsweise risikoarmen Kreditgeschäfts durch die Regelungen von Basel IIIbesonders benachteiligt ist.“
„Die Sicherstellung einer angemessenen Eigenkapitalausstattung von Kreditinstituten ist seit den 1930er Jahren Ausgangspunkt bedeutender gesetzlicher Regelungsinhalte auf internationaler wie nationaler Ebene (Solvabilitätsregelwerk)“, so Haberhauer und Lüdkte. „Angemessenheit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Risiken, die ein Kreditinstitut durch seine Geschäftsaktivitäten – wie insbesondere Kreditvergaben – eingeht, in einem bestimmten Verhältnis zum vorhandenen Eigenkapital stehen müssen.“ Dahinter stehe die betriebswirtschaftliche Überlegung, dass zur Sicherung der Stabilität eines Kreditinstitutes und damit für ein stabiles Bankensystem insgesamt die Risiken eines Kreditinstitutes von ihrem Eigenkapital aufgefangen werden müsse, erläutern Haberhauer und Lüdkte.
„Um Angemessenheit in der Praxis messbar machen zu können, müssen/muss daher1. Regelungen in Bezug auf die Definition des zugrunde zu legenden regulatorischenEigenkapitals festgelegt werden; 2. die einzubeziehenden Risikopositionen nach Art und Höhe definiert werden; 3. die Höhe des Verhältnisses zwischen regulatorischem Eigenkapital und Risikopositionen bestimmt werden.“ In ihrem Beitrag zeigen die Autorinnen anhand eines Beispiels auf Basis der Entwicklung von Basel I bis Basel III, welche Auswirkungen diese drei Komponenten auf die reinen eigenkapitalbezogenen Kreditkosten der Exportfinanzierung haben.
Der Volltext ist nachzulesen im Buch „Basel III“ von Dr. Oliver Everling und Rainer Langen (Herausgeber), erschienen im Bank-Verlag. Veranstaltung zum Thema “Basel III”: Jetzt anmelden.
Themen: Bankinternes Rating | Kommentare deaktiviert für Auswirkungen von Basel III auf die Exportfinanzierung
Kommunalrating reduziert Informationsasymmetrien
Von Dr. Oliver Everling | 28.März 2013
Das Kommunalrating wird in einem Artikel von Michael Heidinger, deutscher Politiker (SPD) und Bürgermeister der niederrheinischen Stadt Dinslaken, als eine effiziente Institution auf den Märkten für kommunale Kredite vorgestellt. Heidinger gehört zu den Autoren im Buch „Kommunalrating“ (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8), das im Bank-Verlag, Köln, erscheint.
Rating zeigte sich dazu in der Lage, zwischen den Marktteilnehmern bestehende Informationsasymmetrien abzubauen und so die Transaktionskosten auf den Märkten für kommunale Kredite zu reduzieren, weist Heidinger nach. „Banken fragen diese Dienstleistung nach, da sie im Gefolge der aktuellen Staatsschuldenkrise auch das Vertrauen in die Insolvenzunfähigkeit der Kommunen verloren haben. Sie stehen damit vor der Notwendigkeit,“ so Heidinger, „für kommunale Kreditnehmer die Risikokosten neu kalkulieren zu müssen, um ein wirtschaftlich tragfähiges Kreditangebot unterbreiten zu können.“
Das Kommunalrating leistet hierzu einen produktiven Beitrag, ist Heidinger überzeugt, so dass es aus ökonomischer Sicht als ein Angebot zu bewerten ist, das die Funktionsfähigkeit der Märkte für kommunale Kredite verbessert. Die zumindest potenziell bestehende Bedeutung des Kommunalratings als ein Instrument der Kommunalaufsicht, Kommunen zur finanzwirtschaftlichen Disziplin anzuhalten, konnte Heidinger in seiner Untersuchung des Themas hingegen nicht bestätigen.
Themen: Kommunalrating | Kommentare deaktiviert für Kommunalrating reduziert Informationsasymmetrien
JAMESTOWN 28 mit AA- bewertet
Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2013
Scope hat den Immobilienfonds JAMESTOWN 28 mit einem AA- bewertet. Der Ratingausblick ist stabil. Im Rahmen der Vergleichsgruppe gehört der Fonds zu den überdurchschnittlich gut bewerteten Beteiligungen.
Wesentlich für das Ergebnis ist die vergleichsweise hohe Nachsteuerrendite im Verhältnis zu dem ermittelten Risiko. Im Rahmen der Sensitivitätsanalyse wurden eine Renditeerwartung (n. St.) von 6,40 Prozent (Mid-Case) und eine Volatilität von 1,45 Prozent ermittelt.
Das geplante Fondsvolumen beträgt 555.555 TUS$, das Zieleigenkapital 250.000 TUS$. Das Fondskonzept sieht vor, berichtet Scope, sämtliche Immobilien innerhalb eines Zeitraumes von 7 bis 12 Jahren wieder zu veräußern. Die angestrebte Fondslaufzeit beträgt 10 Jahre. Der Fonds investiert und finanziert ausschließlich in US$. Das Investitionsangebot richtet sich an Anleger, die eine Portfoliodiversifikation in US$ anstreben.
Die Investitionsstrategie sieht den Erwerb von hochwertigen vermieteten Einzelhandels-, Büro- und Mietwohnobjekten in den Großräumen der US-Küstenstaaten und wichtigen Metropolen vor. Im Rahmen einer Bewirtschaftung wird eine Aufwertung der Immobilien angestrebt. Der Erwerb von Projektentwicklungen ist ausgeschlossen. Als erstes Objekt wurde bereits ein Geschäftshaus in New York zu Miteigentum erworben.
Bei dem Beteiligungsangebot handelt sich nicht um ein Basisinvestment. Aufgrund des partiellen Blind-Pool-Risikos eignet sich der Fonds zur Depotergänzung für Anleger, die bereits über ein breit gestreutes Portfolio verfügen und eine langfristige Anlage in US-Dollar anstreben.
„Es besteht das grundsätzliche Risiko,“ warnt Scope, „dass nicht in dem geplanten Umfang geeignete Immobilien erworben werden können, und daher die angestrebte Diversifikation des Portfolios nicht erreicht werden kann.“
In der Risikoklassifizierung Geschlossene Fonds wurde der Fonds aufgrund der Investition in Fremdwährung (US$) in die Risikoklasse 5 – besonders hohes Risiko – eingestuft. Die Hinweise zu Risiken Geschlossener Fonds sind zu beachten, insbesondere das generelle Totalverlustrisiko.
„Bei dem Emissionshaus Jamestown handelt es sich um einen langjährig, professionell und nachweislich erfolgreich am Markt agierenden Initiator mit eindeutiger Spezialisierung auf Investments in den USA“, schreibt Scope. Im Rahmen eines separaten Management Qualitäts Ratings wurde der Anbieter von Scope Ratings mit AAA (hervorragend) bewertet.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für JAMESTOWN 28 mit AA- bewertet
Viscom prüft Investitionsoptionen
Von Dr. Oliver Everling | 27.März 2013
Sowohl im Umsatz liegt die Hannover Viscom AG mit 72 Mio. US$ hinter Omron mit 87 Mio. US$ wie auch im Marktanteil mit 12 % versus 15 % auf Platz 2 im Weltmarkt. Volker Pape aus dem Vorstand der Viscom AG macht die Positionierung seiner Gesellschaft im Wettbewerb klar. Die Viscom AG ist ein Spezialist für Inspektionssysteme für die Elektronikindustrie. Europa ist weiterhin die wichtigste Region für die Gesellschaft, fügt sein Vorstandskollege Dirk Schwingel hinzu. 245 Mitarbeiter sind in Europa, 13 in Amerika und 28 in Asien beschäftigt. Seit 2008 wurde die Zahl der Mitarbeiter von 412 auf 286 abgebaut, u.a. mit dem Erfolg eines Umsatzanstiegs pro Mitarbeiter auf 176 T€ in 2012.
Das Gesamtvermögen blieb etwa beim Vorjahreswert von 72 Mio. €, die Liquidität auf 30 Mio. € verbessert werden. Auch die Eigenkapitalquote blieb mit nahezu 86 % fast auf dem Vorjahresniveau. Die Finanzanlagen wurden von 7,2 Mio. € auf 4,7 Mio. € abgebaut. 2010 war die Dividendenfähigkeit der Gesellschaft wiedererlangt worden, berichtet Schwingel. Bei einem von 6,20 € auf 7,60 € gestiegenen Jahresschlusskurs und einem Ergebnis je Aktie von 0,75 € wird eine Dividende je Aktie von 0,60 € bei einer Ausschüttungsquote von 80 % vorgeschlagen. Die Dividendenrendite wird daher mit 7,9 % angegeben.
Dr. Martin Heuser skizziert die Strategie zur Forschung und Entwicklung der Viscom AG. Viscom müsse sich im Markt durch technologische Spitzenleistung gegen den Wettbewerb, insbesondere aus Asien, durchsetzen. Heuser spricht die Kernkomponenten der Inspektionssysteme an, Kameratechnik, Analysesoftware und Röntgentechnik. Das Softwarepaket „vVision“ sichere Marktanteile.
Heuser stellt das Entwicklungsprojekt XM-Sensormodul vor, bei dem es zur Installation erster Systeme im Januar 2013 kam. Es handele sich um ein Hochleistungssensormodul mit bis zu neun Kameras mit schaltbarer, farbiger Beleuchtung aus beliebigen Raumrichtungen. Die Durchsatzsteigerung gegenüber klassischer 8M-Technologie gibt Heuser mit bis zu 200 % an.
„Wenn Sie sich die Zahlen anschauen, sehen Sie, dass Viscom hohe Liquiditätsbestände für Investitionen vorhält“, sagt Heuser. „Aber wir haben uns einen Kriterienkatalog vorgegeben. Technologische Alleinstellungsmerkmale müssen vorhanden sein. Jedes Investment muss als sinnvolle Ergänzung des Viscom-Produktportfolios begründet werden können. Außerdem muss hohe Ertragsstärke zur Vermeidung einer Gewinnverwässerung gegeben wie auch engagierte Mitarbeiter und Leistungsträger identifizierbar sein.“ Für das Jahr 2013 rechne Viscom mit weiteren möglichen Investitionsoptionen.
Mit dem Einsatz der Liquidität zur Wahrnehmung von Investitionsgelegenheiten soll keine Veränderung der Prinzipien der Finanzierungspolitik einhergehen. Pape weist auf die implizierte Konsequenz jedes Investments für die Liquiditätslage hin. Schwingel ergänzt, dass es um die Verwendung der Mittel gehe, denn Liquidität zu halten sei bei den gegenwärtigen Angeboten der Banken nicht attraktiv. Der Einsatz eines finanziellen Hebels ist offenbar nicht angestrebt.
Themen: Technologierating | Kommentare deaktiviert für Viscom prüft Investitionsoptionen
Nordex will „Ergebnisse liefern“
Von Dr. Oliver Everling | 25.März 2013
Die Nordex SE blickt auf 2013 mit einer Umsatzerwartung von 1,2 bis 1,3 Mrd. € und einer EBIT-Marge von 2 % bis 3 % mit einem positiven operativen Cashflow. Dr. Jürgen Zeschky, CEO der Nordex SE, lässt jedoch auch die Schwierigkeiten durchblicken, die die Gesellschaft in China und USA sehen musste und zur Kapazitätsanpassung an Marktentwicklungen Anlass gab. In diesem Kontext sieht der Vorstand Einmalaufwendungen in Höhe von 75 Mio. €.
In China dominieren mit 92,5 % die chinesischen Hersteller (Marktanteile 2012). Die Rotorblattfertigung in Dongying wurde aufgegeben und „Kurzarbeit Null“ in Yinchuan angesetzt. Der Strompreisverfall in den USA veranlasst ebenfalls zu Wertberichtigungen auf Produktionsstätten wie auch Personalabbau. Mithin richtet sich der Vertriebsfokus auf Märkte außerhalb der USA, insbesondere Mittel- und Südamerika.
Der Umsatzanstieg um 17 % in 2012 verdankt die Gesellschaft dem starken Europageschäft (+28 %) und Service (+26 %). Konsequentes Working Capital Management führt zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Working Capital-Quote seit Mitte 2011, berichtet Nordex-CFO Bernard Schäferbarthold und spricht von einer deutlichen Reduzierung der Working Capital-Quote im vierten Quarta 2012 auf 8,7 % (im Vergleich zu 27,9 % im Vorjahr), begünstigt durch den Anstieg erhaltener Anzahlungen. Die Eigenkapitalquote sank von 36,6 % auf 26,2 %. Bei einer Nettoverschuldung von 54 Mio. € weist nach Angaben von Schäferbarthold die Gesellschaft eine Nettoliquidität von 29,6 Mio. € aus. „Die Refinanzierung ist abgeschlossen: Eine syndizierte Kreditlinie im Volumen von 475 Mio. € wurde bis 30. Juni 2014 verlängert mit einer Verlängerungsoption bis Ende Juni 2015.“
Zeschky rechnet für die Entwicklung des Auftragseingangs in der Windindustrie einen weltweiten Rückgang von 4 % in 2011 und 37 % in 2012 vor. Von diesem Trend habe sich die Nordex erfolgreich abkoppeln können. „Für 2013 sind wir sehr zuversichtlich, was den Umsatz anbetrifft“, berichtet Zeschky. Für IEC 3-Standorte (N117/2400) sieht er ein überlegenes Produkt mit vollumfänglicher Zertifizierung, überdurchschittlichen Erträgen der Prototypen und bereits mehr als 60 installierten Anlagen mit positiver öffentlicher Reputation.
Auf der Frage nach mögliche Interessenten zur Übernahme der Nordex SE antwortet Zeschky, die Gesellschaft stehe an der Börse mit ihren Aktien jeden Tag zum Verkauf und unterstreicht ansonsten die Unterstützung durch die Familie Klatten, „eben wie bei einem guten deutschen Familienunternehmen“. Nordex will „Ergebnisse liefern“, betont Zeschky.
Im Rating Center der Ratingagentur von Euler Hermes ist für die Nordex SE ein stichtagsbezogenes Rating von BB- für den 26. August 2011 nachzulesen, Ergebnis einer unbeauftragten Ratinganalyse. Der Outlook wurde nicht bewertet. Stichtagsbezogen bedeutet, dass sich die Ratinganalysen auf den Ratingstichtag beziehen und keinem laufenden Monitoring unterliegen. Der Ergebniseinbruch infolge weiter gestiegener Struktur- und Finanzierungskosten führte damals zur Ratingherabstufung auf BB- (FSR-PI). Euler Hermes Rating unterstreicht, dass es sich um ein unbeauftragtes, indikatives Finanzstärkerating auf Basis öffentlich verfügbarer Informationen und nicht um ein Vollrating handelt. Wie die Gesellschaft gegenwärtig von Euler Hermes Rating zu raten wäre, bleibt daher offen.
Themen: Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Nordex will „Ergebnisse liefern“