AAA- für ESG Euro Investment Grade Corporate Credit Fonds
Von Dr. Oliver Everling | 16.April 2013
TELOS hat den ESG Euro Investment Grade Corporate Credit Fonds von Deutsche Asset & Wealth Management geratet. Der Fonds erfüllt nach Ansicht der Ratingagentur höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
„Der ESG Euro Investment Grade Corporate Credit ist“, so wird im TELOS-Kommentar berichtet, „ein aktiv gemanagter, auf in Eurodenominierte Unternehmensanleihen fokussierter Rentenfonds, der neben fundamentalen Daten auch die Kriterien Umwelt, Soziales und Governance (ESG) bei der Portfoliokonstruktion berücksichtigt. Der Ansatz wird im Rahmen von Spezialfondsmandaten umgesetzt, wobei sich die jeweiligen Kunden- Portfolien ausschließlich aufgrund kundenspezifischer Vorgaben unterscheiden. Die Basis bildet ein einheitliches Modell-Portfolio.“
Auf 3-Jahressicht habe der Fonds eine annualisierte Performance von 5.76 % erzielt.
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Scope Group gewinnt Samuel Theodore
Von Dr. Oliver Everling | 16.April 2013
Die in Deutschland ansässige Scope Ratings („Scope“) wird künftig europäische und international tätige Banken beurteilen. Zu diesem Zweck stellt Scope ein neues Analysten-Team zusammen, dessen Kern von London aus agieren wird.
„Scope tritt als echte europäische Alternative in der Bankenrating-Arena an, die derzeit von den großen, Nordamerika-basierten Ratingagenturen beherrscht wird“, sagt CEO Florian Schoeller. Er ergänzt, dass Scopes Entscheidung, seine Geschäftstätigkeit zu erweitern, gut in die neu entstehende europäische Ratinglandschaft passe, die nach mehr Wettbewerb und einer größeren Meinungsvielfalt verlange. Der Eintritt ins Bankenrating markiert für Schoeller den nächsten logischen Schritt von Scope Ratings hin zu einer Full-Service-Ratingagentur in Europa.
Das Banken-Rating-Team wird von Sam Theodore geleitet werden. Theodore bringt 20 Jahre Erfahrung in der Ratingbranche mit. Er hat bereits bei Moody‘s die Analyse und das Rating von europäischen Banken verantwortet, danach bei DBRS. Es folgten fünf Jahre Management- und Beratertätigkeit im regulatorischen Bereich, zunächst bei der Britischen Finanzaufsicht (FSA) und in den letzten beiden Jahren bei der Europäischen Bankaufsichtsbehörde (EBA).
Im Rahmen von Scopes Initiative weist Theodore auf einige Schlüsselfaktoren hin, die für die Zukunft des Bankenratings entscheidend sind. Einen davon stellt für ihn die Notwendigkeit scharfer, transparenter und zukunftsorientierter Methodiken dar, die den neuen Realitäten der Bankenwelt in der Nachkrisenphase besser entspricht (dies gilt sowohl für fundamentale Bankenratings als auch für Covered Bonds und andere Kapitalmarktinstrumente). Theodore betont in diesem Zusammenhang auch den negativen Effekt von wiederholt angepassten Methodiken, die von Emittenten und Investoren als irreführend empfunden werden und die Aussagekraft eines Ratings verzerren können.
„Viele Bankkunden haben erkannt, dass ein Verlustrisiko zunehmend real wird und Bankverbindlichkeiten und -einlagen nicht mehr automatisch von der öffentlichen Hand gesichert sind“, sagte Theodore. In diesem Zusammenhang ist eine zukunftsorientierte Bewertung der intrinsischen Bonität der Banken wichtiger denn je. Gefragt ist eine Methodik mit qualitativen und quantitativen Faktoren, die die Besonderheiten von Geschäftsmodellen, Risikomanagement und kulturelle Unterschiede ebenso umfassen wie aufsichtsrechtliche und finanzielle Messgrößen wie Finanzierung, Liquidität, Asset-Qualität und Kapital. Eine wachsende Bedeutung hat in der Nachkrisenzeit zudem das Reputationsrisiko der Banken erfahren.
Vor allem finanzkräftige und mit gebotener Sorgfalt agierende Banken werden einem wirtschaftlichen Abschwung besser standhalten und tendenziell keiner staatlichen Unterstützungsmaßnahmen bedürfen. Andererseits kann es auch in wirtschaftlich guten Zeiten dazu kommen, dass eine finanzschwache Bank in einer stärkeren Volkswirtschaft vom Staat letztendlich subventioniert werden muss. Dies sollte allerdings nicht länger durch Ratingupgrades für selbstverständlich gehalten werden. In diesem Zusammenhang sollte die Dynamik der Beziehungen zwischen Banken und ihren Aufsichtsbehörden zwangsläufig an Bedeutung gewinnen.
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Wölbern Invest über Immobilienmarkt Niederlande
Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2013
“Wir versuchen gegenüber dem Anleger transparent und offen zu kommunizieren. Veränderungen bedürfen selbstverständlich einem erhöhten Kommunikationsbedarf. Wir haben dies im Vorfeld ausführlich mit unseren Partnern diskutiert und unsere Anleger und die Presse detailliert informiert”, sagt Thomas Kühl, Generalbevollmächtigter der Wölbern Invest KG aus Hamburg. Kühl setzt sich gegen Vorwürfe zur Wehr, in den Medien populistisch zu agieren.
Kühl begründet seine Anlegerfokussierung. “Uns ist es wichtig, unsere Anleger umfassend zu informieren. In unserer Kommunikationsstrategie haben wir klar festgelegt, dass wir gegenüber Anlegern transparent kommunizieren.” Die klaren Ansagen von Kühl stoßen auf der Feri Frühjahrstagung auf großes Interesse und sorgen für Diskussion.
Kühl geht bei seinem Vortrag auf der Feri Frühjahrstagung auf die zurzeit beeinflussenden Faktoren für innovative Produktkonzepte ein – Wirtschaftsflaute Europa, Basel III und AIFM. “Die Immobilienmärkte Europas driften auseinander. Die Aktionsfelder an den europäischen Immobilienmärkten – insbesondere in Spanien, Italien, Irland, Österreich, Niederlanden und Frankreich – sind bekannt.” Die Preise und Mieten an diesen Märkten seien überdurchschnittlich stark und schnell gefallen. Auch das Investitionsverhalten von potentiellen Mietern sei geringer. Kühl spricht von strukturellen Krisen in den europäischen Ländern.
“Alle drei großen Ratingfirmen haben den Bonitätsausblick für die Niederlande mit negativ versehen”, geht Kühl speziell auf das deutsche Nachbarland ein. Bereits zum dritten Mal innerhalb von nur vier Jahren befinde sich die niederländische Wirtschaft in einer Rezession. Das erneut gesunkene Bruttoinlandsprodukt zeige sich an der immer wieder ansteigenden Zahl von Arbeitslosen sowie den Problemen, die der nationale Immobilienmarkt dem Polderland in den vergangen Krisenjahren beschert habe.
“Innerhalb der Wirtschaft selbst zeigen sich die Folgen der Rezession vor allem in den viel geringeren Investitionen und immer weniger Arbeitsplätzen und Stellenangeboten. 2012 gab es in den Niederlanden ganze 93.000 Jobs weniger als noch ein Jahr zuvor. Damit befindet sich das Land auf dem Niveau von 2007.” Kühl warnt vor sich verstärkenden, negativen Rückkopplungen, denn in den Niederlanden greife die konjunkturelle Schwäche nicht nur auf den privaten Konsum über, sondern auch auf die Entwicklung an den Immobilienmärkten.
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Gute Noten für Deutschland
Von Dr. Oliver Everling | 15.April 2013
„Trügerische Normalität? Wirtschaft und Märkte im Entspannungsmodus?“ Diesen Fragen geht die Feri Frühjahstagung nach. Axel D. Angermann zeigt den Zusammenhang der Wirtschaftsentwicklung mit der unterschiedlichen Reformbereitschaft der Länder in der Eurozone auf.
Angermann sieht in Italien und Frankreich eine eher geringe Reformbereitschaft: In Italien wie auch in Frankfreich eine zögerliche Umsetzung notwendiger Strukturreformen. In Italien sei die Wirtschaft kaum auf die Globalisierung eingestellt und die Politik außerdem von unklaren Mehrheiten gekennzeichnet. Für Frankreich bemängelt Angermann die widersprüchliche Wirtschaftspolitik, da es keine klare Ausrichtung auf Wachstum gebe. In Italien sei daher nur mit 1 % Wachstum, in Frankreich mit 1,5 % zu rechnen.
Auf eine mittlere Reformbereitschaft klassifiziert Angermann Spanien, da dort eine beherztere Umsetzung notwendiger Strukturreformen (Arbeitsmarkt- und Rentenreform) auszumachen sei, aber die Belastung durch den Immobilienmarkt anhält. Deutschland dagegen lobt Angermann für die Umsetzung wichtiger Strukturreformen in den vergangenen Jahren. Weitere Anpassungen seien allerdings aufgrund des demografischen Wandels notwendig. Spanien sieht Angermann bei 2,5 %, Deutschland bei 2 % Wachstum.
Angermann schließt seine Analyse mit zehn Thesen zur wirtschaftlichen Entwicklung. Nach einem verhaltenen Jahresbeginn sieht er eine allmähliche Belebung der Konjunkturdynamik im Laufe des Jahres 2013. In der Eurzozone werde die Austeritätspolitik zur Sanierung der staatlichen Haushalte nicht in der bisherigen Form fortgesetzt, prognostiziert Angermann.
Die anhaltende Heterogenität der wirtschaftlichen Entwicklung in der Eurozone führt zu einer Fiskalunion mit erheblichen Transferelementen zwischen den Mitgliedstaaten, zeigt Angermann auf. Der Wachstumspotenzial Europas bleibe mittelfristig schwach. Die hohe Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sichere vorerst solide Wachstumsraten, sei aber mittelfristig gefährdet.
Die Geldpolitik der EZB orientiere sich nicht ausschließlich am 2 %-Inflationsziel und lässt höhere Inflationsraten in den starken Ländern der Währungsunion zu. Eine Hyperinflation sei nicht zu erwarten.
Die zunehmende Dynamik der US-Wirtschaft führt zu einem hohen Wachstum im Jahr 2014; die Notwendigkeit des Schuldenabbaus mindert aber das mittelfristige Wachstumspotenzial. Die Geld- und Fiskalpolitik Japans entfache ein konjunkturelles Strohfeuer, warnt Angermann, und beschwöre die Gefahr einer Staats- und Währungskrise herauf. Das Wachstum Chinas sei geringer als im vergangen Jahrzehnt und stehe unter dem Vorbehalt gravierender struktureller Risiken innerhalb des Landes.
„Der Weg aus der Finanz- und Wirtschaftskrise führt nur über ein anhaltendes Engagement von Politik und Notenbanken, in dessen Folge die wirtschaftliche Entwicklung selbst krisenanfällig und risikobehaftet bleibt, und“, fügt Angermann hinzu, „die Entwicklung der Anlagemärkte wesentlich von hoher Liquidität bestimmt wird.“
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Vom Finanzberater zum Finanzcoach
Von Dr. Oliver Everling | 13.April 2013
„Privates Finanz Management ist das TOP Thema des Jahres 2013. Banken und Softwarefirmen planen dem Kunden alles zur Verfügung zu stellen, was er braucht gute Entscheidungen selbst zu treffen. Doch geht es ganz ohne persönliche Begleitung? Wir glauben nein!“ So die Antwort von Monika Müller von FCM Finanz Coaching, Wiesbaden. Sie wird zum Thema „Vom Finanzberater zum Finanzcoach: Den Kunden beim Risikoprofiling und seinem privaten Finanzmanagement begleiten“ auf dem 5. Expertenforum “Risikoprofiling von Anlegern” sprechen. Es findet in Riezlern im Kleinwalsertal am 13. Juni 2013 statt.
Gute Finanzentscheidungen brauchen einen professionellen Dialog. „Neben den fachlichen Informationen,“ unterstreicht die Finanzpsychologin, „braucht der Kunde ganz besonders die Auseinandersetzung mit sich selbst. Wie soll er sich die Fragen nach Zielen, Bedürfnissen und Wünschen sinnvoll und nachhaltig beantworten. Eindimensionale Antworten: Weiter, höher, mehr, bringen nicht das zum Ausdruck, was den Kunden wirklich bewegt.“
Oft gelte es auch Konflikte zwischen dem Wollen und dem Können zu lösen. „Und am Ende braucht der Kunde vor allem“, unterstreicht Müller, „Vertrauen zu seinen eigenen Entscheidungen. Er braucht einen Gesprächspartner,“ weiß sie aus ihrer langjährigen Beratungspraxis, „der ihn begleitet bis das gewünschte Ergebnis auch eintritt. Ein Finanzcoach kann diese Aufgabe annehmen. Lernen Sie ein neues Konzept zur Begleitung von Kunden kennen.“
Monika Müller ist Diplom-Psychologin, Master Certified Coach (ICF) und seit 1999 Geschäftsleiterin von FCM Finanz Coaching. Sie hat sich darauf spezialisiert, Finanzberatung und Finanzentscheidungen ihrer Kunden zu optimieren – durch Coaching, Seminare und Organisationsentwicklung.
Voraussetzung dafür ist ein klares Bewusstsein ihrer professionellen Kunden und deren Klienten für die Rolle von Geld und Risiko bei Finanzentscheidungen. Das Risikoprofiling von FinaMetrica und die Geldforschung von Peter Koenig sind dabei für sie zu einem Grundstein ihrer Arbeit geworden. „Egal ob Profi oder Privatkunde: Wenn die Themen Geld und Risiko auf den Tisch kommen,“ macht Müller klar, „breiten sich die Lebensthemen eines jeden Menschen und einer jeden Organisation vor uns aus. Erst dann verstehen wir, was dieser Mensch oder das System wirklich braucht.“
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Risikoprofiling fundiert jede Vermögensplanung
Von Dr. Oliver Everling | 12.April 2013
„Risikoprofiling als Fundament für die Vermögensplanung“ – zu diesem Thema konnte für das 5. Expertenforum „Risikoprofiling von Anlegern“ Markus Marquardt von der MARQUARDT & KOLLEGEN GmbH & Co. KG aus München gewonnen werden.
„Rendite ohne Risiko funktioniert nicht. Die Herausforderung in der Beratung besteht darin,“ so der Experte, „mit dem Mandanten gemeinsam zu erarbeiten, welches Risiko er bereit ist zu tragen und welche Rendite er in Abhängigkeit davon erwarten darf.“
Im Vortrag von Marquardt soll anhand eines Praxisbeispiels erörtert werden, wie das persönliche Risikoprofil eines Mandanten erarbeitet wird und wie dieses als Grundlage bei der weiteren Vermögensplanung berücksichtigt wird.
Nach seinem Betriebswirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Bankmanagement arbeitete Marquardt 12 Jahre im Finanzvertrieb in verschiedenen Führungspositionen. 2011 gründete er MARQUARDT & KOLLEGEN Vermögensplanung mit dem Ziel, Mandanten ohne Vertriebsdruck beraten zu können.
Marquardt hat sich darauf spezialisiert, erfolgreichen Persönlichkeiten und ihren Familien zu helfen, intelligente finanzielle Entscheidungen zu treffen. Dabei verfolgt er einen beratenden Ansatz, bei dem er genau untersucht, wo der Mandant heute steht, was seine persönlichen Ziele und Wünsche sind und wie die Lücken dazwischen am besten geschlossen werden können.
Anschließend bedient er sich eines Expertennetzwerkes, um auch aus juristischer und steuerlicher Sicht alle Möglichkeiten auszuschöpfen, dass seine Mandanten ihre Ziele sicher erreichen. Die Erfahrung zeige, dass seine Mandanten durch diese Vorgehensweise für sich selbst die Sicherheit erhalten, finanziell alles richtig zu machen.
Mehr Informationen auf www.fcm-coaching.de.
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Mobile Apps der Banken im Vergleich
Von Dr. Oliver Everling | 12.April 2013
Die Qualität der mobilen Apps von Banken nimmt zu, aber es besteht immer noch ein grosser Mangel an benutzerfreundlichen und zukunftsweisenden Funktionen und Inhalten. Dies ist das zentrale Ergebnis einer neuen Studie zu mobilen Apps im Banking, für die das Schweizer Research-Unternehmen „MyPrivateBanking Research“ mehr als 200 mobile Apps von den 50 führenden Banken weltweit verglichen hat.
Im Vergleich zur Erhebung von 2011 sei die Zahl der Banking-Apps und App-Funktionen explosionsartig gewachsen, begleitet von einer Verbesserung der allgemeinen Qualität, heißt es aus der Schweiz. Die durchschnittliche Bewertung stieg von 35 Punkten in 2011 auf 40 von 60 Punkten in 2013. Zwischen den App-Angeboten der Sieger des Ranking und dem der Masse der analysierten Banken sieht MyPrivateBanking aber ein starkes Gefälle.
Die Gewinner des diesjährigen App-Ranking, die in Singapur ansässige DBS Bank und die US-Bank Capital One, erreichen eine Gesamtpunktzahl von 50 von 60 Punkten, gefolgt von Société Générale mit 49 Punkten. ABN AMRO und Westpac teilen sich den vierten Platz und erzielen für ihre App-Angebote 48 Punkte. Sieger in der Kategorie der besten einzelnen mobilen Apps sind die Deutsche Bank, Société Générale und die Bank of China.
„Die diesjährigen Gewinner bieten Apps mit weit mehr Inhalten und Funktionen als die sonst vorherrschenden Basisangebote wie Kontoinformationen und Überweisungsoptionen.“, sagt Steffen Binder, Research Director von MyPrivateBanking. „Sie bieten durchdachte, umfassenden App-Strategien, die mithalten können mit den besten App-Anbietern in anderen Branchen.“
Um diese und weitere Themen rund um die Finanzdienstleister der nächsten Generation geht es auch im Seminar „New Finance Generation“ der Theodor-Heuss-Akademie in Gummersbach am 19. bis 21. April 2013.
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Standortnachteile durch Steuererhöhungen
Von Dr. Oliver Everling | 10.April 2013
Viele Kommunen im Bezirk der IHK Frankfurt am Main erhöhen ihre Steuern, berichtet die IHK Frankfurt in einer Pressemitteilung: sechs von 25 Gemeinden den Gewerbesteuerhebesatz, 14 den Grundsteuerhebesatz B und neun den Grundsteuerhebesatz A. Senkungen nimmt keine Kommune vor. Dieses Ergebnis ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK), zu deren Bezirk die Stadt Frankfurt sowie die Kommunen des Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreises mit Ausnahme von Hochheim gehören.
Zwei Gemeinden erhöhen ihren Gewerbesteuerhebesatz auf 310, vier auf 330 Prozent. Mit 30 Prozentpunkten – von 300 auf 330 – liegt Usingen an der Spitze. Es folgen mit jeweils 20 Punkten von 310 auf 330 Hattersheim und Weilrod sowie von 290 auf 310 Prozent Sulzbach. Hofheim und Liederbach erhöhen um 15 Punkte, von 315 auf 330 bzw. von 295 auf 310 Prozent. Die Spanne der Gewerbesteuerhebesätze reicht im IHK-Bezirk von 280 in Bad Soden und Eschborn bis 460 Prozent in Frankfurt.
In den zurückliegenden Jahren ist ein kontinuierlicher Anstieg der Gewerbesteuerhebesätze zu verzeichnen. Von 2011 bis 2013 stieg der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz im Hochtaunuskreis von 322 auf 331 Prozent, im Main-Taunus-Kreis von 306 auf 316 Prozent.
Durch die Steigerungen werden insbesondere Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) und Aktiengesellschaften (AG) stärker belastet. Ob die Erhöhungen bei Personenunternehmen eine zusätzliche Belastung verursachen, muss – wegen der bestehenden Verrechnungsmöglichkeit mit der Einkommensteuer – im Einzelfall geprüft werden. Zu den Personengesellschaften zählen vor allem Einzelunternehmen, Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR), Offene Handelsgesellschaften (OHG) und Kommanditgesellschaften (KG).
„Wenn sich die Erhöhungen weiter fortsetzen, geht ein Wettbewerbsvorteil unseres Wirtschaftsstandorts langsam verloren“, kritisiert Matthias Gräßle, Hauptgeschäftsführer der IHK Frankfurt am Main. Er fordert die Gemeinden daher auf, vor Steuererhöhungen alle sich bietenden Einsparmöglichkeiten umzusetzen. Dies gelte umso mehr, da 14 der 25 Kommunen auch den Grundsteuerhebesatz B zum Teil merklich anheben. Hier liegt Schmitten mit einer Erhöhung um 150 Prozentpunkte von 300 auf 450 Prozent vorne. Mit 100 Punkten folgen Bad Soden (350 auf 450 Prozent) sowie Friedrichsdorf und Kriftel (jeweils von 300 auf 400 Prozent). Auch in Frankfurt soll der Grundsteuerhebesatz B angehoben werden, und zwar von 460 auf 500 Prozent. Da der Grundsteuerhebesatz B für alle Grundstücke mit Ausnahme der land- und forstwirtschaftlichen gilt, sind von dessen Anhebung unter anderem auch Unternehmer und Mieter betroffen.
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Kommunale Finanzen – Sanierung möglich?
Von Dr. Oliver Everling | 9.April 2013
Die Podiumsdiskussion „Kommunale Finanzen – Sanierung möglich?“ in der IHK Frankfurt am Main steigt mit einem faktenreichen, nüchternen Impulsvortrag in das Thema ein. „Vollkommen unverständlich, dass Städte immer noch den Profisport unterstützen. Das ist nicht Aufgabe einer Kommune“, sagt Joachim Papendick, Vorstandsvorsitzender, Bund der Steuerzahler Hessen e.V. mit Blick auf die Politik, Verluste aus dem Profisport zu überlassen, während gleichzeitig die Gewinne in private Kassen fließen.
Papendick schließt eine Serie von Beispielen an, wie mit öffentlichen Mitteln unveranwortlich umgegangen wird, nennt aber ebenso auch eine Fülle von positiven Beispielen öffentlich-privater Partnerschaften. „Allerdings ist es schwierig, alle etwaigen Entwicklungen vorab vertraglich abzusichern“. Der Bund der Steuerzahler hält eine kommunale Schuldenbreme für wünschenswert, oft sei diese aber schwer durchsetzbar.
Prof. Dr. Manfred Eibelshäuser, Präsident, Hessischer Rechnungshof, berichtet Beispiele von Kostenüberschreitungen, die oft zunächst bezweifelt, sich aber in kürzester Zeit realisiert zeigten.
Auch für das „reiche Frankfurt“ seien die Schulden ein Thema, aber die Schulden seien bereits im Abbau begriffen, berichtet Uwe Becker, Kämmerer der Stadt Frankfurt am Main. „Wir haben keine Luxusausgaben, sondern Ausgaben, die für den Standort Frankfurt wichtig sind. Manche Ausgaben haben identitätsstiftenden Charakter“, sagt Becker. „Wir haben keine Luftschlösser, die wir einfach aus dem Haushalt streichen können.“
Dr. Matthias Leder, Federführer Steuern, Arbeitsgemeinschaft hessicher IHKs, nennt konkrete Beispiele ausgezeichneter Gemeinden, die Einsparungen erfolgreich umgesetzt haben. Papendick bestätigt die Erfolge, wo Bürger oder Unternehmen mit in die Pflicht genommen worden sind, für Einsparungen etwas zu bewegen.
Dr. Thomas Schäfer, Hessischer Finanzminister, skizziert, wie der Schutzschirm dafür sorgen soll, dass Gemeinden nicht in die Vergeblichkeitsfalle laufen. „Wir haben bewusst mit den Kommunen verabredet, dass wir nicht vorgeben, was diese machen sollen. Es kommt vielmehr darauf an, was hinten herauskommt.“ Die Kommunen hätten Vorschläge gemacht, die nun vertraglich verabredet seien, so dass Verbesserungen konkret nachgehalten werden könnten.
Bürgermeisterin Antje Köster aus der „Schutzschirmgemeinde“ Hattersheim gibt einen Lagebericht, wie den finanzschwachen Gemeinden konkret geholfen werde. „Kurz nachdem ich vor zweieinhalb Jahren das Amt der Bürgermeisterin übernahm, brach uns der größte Gewerbesteuerzahler weg. Wir sind daher dankbar, dass wir weiterhin selbst entscheiden können, wie wir damit umgehen.“ Köster sieht im Schutzschirm insofern nicht die befürchtete Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten.
Mit einer Bürgerinformationsveranstaltung habe man gemeinsam mit dem Städtetag die Bürger oinformiert und parallel öffentliche Arbeitskreise zum Thema kommunaler Finanzen durchgezogen. „Es waren viele politischde Mitstreiter dabei“, berichtet Köster. „Wir waren eine der ersten Kommunen, die die Unterschrift unter den Schutzschirmvertrag setzten und sich dazu bekannten, sich der Aufgabe zu stellen.“ Es gebe Einschnitte, Erhöhung der Grundsteuer, Erhöhung der Gewerbesteuer, Steuer für Zweitwohnsitz, höhere Kindergartengebühren, Kürzungen in der Jugendarbeit, in der Seniorenarbeit usw.
„Bürgerinnen und Bürger wurden aufgerufen,“ sagt Köster, „sich an den Prozessen zu beteiligen. Wir haben sehr viele engagierte Bürgerinnen und Bürger, aber diese haben natürlich auch einen Beruf. Man kann daher nicht verlangen, dass diese immer weiter in Anspruch genommen werden.“ Ziel sei „die Null“ 2016.
Papendick meint ein Wachstum der Anspruchshaltung der Bürger zu sehen. Die Zahl der Lehrer steige, zugleich sinke die Zahl der Schüler, dennoch verstummen nicht die Klagen, gibt Papendick ein Beispiel. „Notwendig ist es, den Bürger mitzunehmen. Die Kostenfrage müsse für den Bürger klar werden.“
Eibelshäuser weist darauf hin, dass es bereits heute Kommunen gibt, die keine freiweilligen Leistungen mehr bringen. „Es gibt auch hausgemachte Probleme von Kommunen. Wenn es in jedem Ortsteil ein neues Bürgerhaus gebe und Folgekosten nicht berücksichtigt werden, dann stehen das Haben und das Wollen nicht im Einklang. Die einen wollen haben, die anderen wollen beglücken. Auf der Ausgabenseite alleine lässt sich das Problem nicht beheben, dann bleibt nur die Einnahmenseite. Die Verschuldung ist in vielen Kommunen nicht weiter möglich, da sie bereits zu hoch ist.“
Einsparungen und Einnahmensteigerungen werden bei den Kommunen nicht wirklich belohnt, da Bürgern jeder Maßstab fehlt, um Erfolge zu erkennen. So bleibt es bei Anekdoten, dass dieses oder jenes erreicht wurde, aber wie die Gesamtheit der Maßnahmen langfristig die Finanzlage einer Kommune beeinflussen, darüber gibt es keine öffentliche Zusammenführung der Aspekte und Kriterien, wie es in einem Kommunalrating geleistet würde.
Der Hessische Finanzminister Dr. Thomas Schäfer bezweifelt, dass die Bürger die Bedeutung und Weitreiche des Erfolgs einer Ratingverbesserung von A auf AA oder AAA verstehen würden. Schäfer will sich daher mit der Verabredung von Einzelmaßnahmen und Maßnahmenpaketen mit den Kommunen begnügen.
Mehr zum Thema der Kommunalfinanzen im Buch von Oliver Everling und Michael Munsch (Herausgeber): Kommunalrating – Finanzierung in Städten und Gemeinden sichern, 1. Auflage Köln 2013, Bank- Verlag, 383 Seiten, Art.-Nr. 22.489-1300, ISBN 978-3-86556-285-2.
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Überzeugende Argumente für Frankfurt am Main
Von Dr. Oliver Everling | 8.April 2013
„Zufriedene Unternehmen und zufriedene Kunden sind die besten Werber für unsere Region“, sagt Oliver Schwebel, Prokurist, Leiter der Servicestelle Wirtschaft und Stellvertretender Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic Development GmbH. Er sprach zum Thema „Herausforderung der Wirtschaftsförderung“ im MontagsMeeting des eff European Finance Forum. Schwebel kommt von der größten Wirtschaftsförderungsgesellschaft in Hessen.
Schwebel zeigt, dass für die FrankfurtRheinMain-Power-Region, wie er sie nennt, nicht die politischen Landesgrenzen entscheidend sind, sondern über die Landesgrenzen Hessens hinaus Wirkungen zu verzeichnen sind, insbesondere hochwertige Arbeitsplätze zu bieten hat. „In den 1980er Jahren waren wir auf unter 600.000 Einwohner heruntergrutscht, heute sind es 704.499 Einwohner und 634.900 Erwerbstätige“, mit entsprechenden Herausforderungen, da sich überall auch Bürgerinitiativen bilden, um Veränderungen zu verhindern.
Mehr als 50.000 Unternehmen sorgen in Frankfurt am Main für Arbeitsplätze und Einkommen. Das Bruttoinlandsprodukt beziffert Schwebel auf fast 55 Mrd. €, pro Erwerbstätigen seien das 86.200 €. Rund 25 % der Gewerbesteuer kommt aus dem produzierenden Gewerbe, obwohl die Erwerbstätigen gemäß Aufteilung der Wirtschaftssektoren nur rund 11 % ausmachen. „Heute sind mehr Beschäftigte im Industriepark Hoechst tätig als zur Zeit der Hoechst AG“, rechnet Schwebel vor und nennt die Ansiedlungen dort als Beispiel für gelungene Planung.
Frankfurt ist außerdem Gastgeber von 35 großen Messen, 41.800 Aussteller machen davon Gebrauch. Weltgrößte Musikmesse, Buchmesse, Internationale Automobilausstellung usw. sind Superlative der oft unterschätzten Stadt Frankfurt am Main. Sogar die Stadtteile profitieren von der IAA durch verkaufsoffenen Sonntag.
„Niemals eine Residenzstadt, sondern immer eine Handels- und Finanzstadt“, so charakterisiert Schwebel die Metropole in der Mitte von Deutschland. Hier finden sich ein führender Telekommunikationsstandort mit perfekter Telekommunikationsinfrastruktur, die meisten Netzbetreiber weltweit, über 4.000 km Glasfasernetzte, konkurrenzfähiges Preis-Leistungs-Verhältnis und Kontinentaleuropas führender Datenknoten, denn 35 % des europäischen Internetverkehrs laufen über Frankfurt. Frankfurt ist Sitz des deutschen Internetkontens DE-CIX, über den 85 % des deutschen Internet-Verkehrs laufen.
Deutschland ist klar führend bei den IKT-Patentanmeldungen. Auch die Bewertungen sind hervorragend (z.B. Cushman & Wakefield 2011, „best cities in terms of quality of telecommunication“). „Alle Wachstumsbranchen, die wir brauchen, brauchen auch diese Telekommunikationsinfrastruktur.“ In der Produktivität liegt Frankfurt fast gleichauf mit Düsseldorf, mehr als 85 T€ statt 55 T€ wie in Berlin.
Frankfurt verfügt über den drittgrößten Passagierfllughafen Europas (hinter LHR und CDG) mit 57,5 Mio. Fluggästen in 2012. „Die Fischmarkt ist am Frankfurter Flughafen größer als im Hamburger Hafen“, nimmt Schwebel die Illusion, frischen Fisch nur in den Hafenstädten zu bekommen. „Wer den Handel mit Lebendfischen gesehen hat, wird beeindruckt sein.“ Frankfurt verbindet in 113 Länder der Welt mit Flügen zu 264 Zielorten weltweit. Zieht man den Zirkel über Europa, wird der Vorteil Frankfurts schnell klar: Praktisch jeder Flughafen in Europa lässt sich innerhalb von 3 Stunden erreichen. Amsterdam, Hamburg, Berlin, München, Basel, Paris und Brüssel liegen sogar auf dem Schienenweg keine vier Stunden entfernt.
Schwebel skizziert, wie inzwischen nicht nur durch einen chinesischen Kindergarten in Frankfurt am Main mehr für chinesische Besucher getan wird. „Kaum zu glauben, aber wahr: Jeder Chinese lässt pro Tag mehr als 1.000 € in der Stadt, pro Übernachtung, wohlgemerkt!“ Die Kaufhäuser wie auch viele Fachgeschäfte haben sich längst auf den Ansturm aus dem Osten eingestellt und profitieren durch chinesische Mitarbeiter von dem Umsatzplus aus Asien. China stellt mit 6.887 Unternehmen die am stärksten wachsende asiatische Business Community in der FrankfurtRheinMain Region.
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