Neuer Ansatz für ethisches Investment
Von Dr. Oliver Everling | 25.Dezember 2012
Um Investoren Lösungen für eine langfristige Vermögensbildung nach den Prinzipien von Nachhaltigkeit anbieten zu können, hat Natixis Asset Management (NAM) eine neue Investment-Sparte gegründet: Mirova. Diese soll sich ausschließlich dem Thema „Ethische Investments“ widmen. Vermarktet wird Mirovas Angebot über die globale Vertriebsplattform von Natixis Global Asset Management. Diese richtet sich an private und institutionelle Anleger, Unternehmen, Multi-Manager, Privatbanken, unabhängige Finanzberater sowie Bankennetzwerke.
„Wertschöpfung mit den Prinzipien nachhaltiger Entwicklung zu kombinieren, ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit“, verteidigt NAM das neue Konzept. Das gegenwärtig herrschende Ungleichgewicht zwischen Wachstum und Verschuldung, die Loslösung von der Realwirtschaft, der Raubbau an natürlichen Rohstoffen und der Klimawandel würden deutlich machen, dass das gegenwärtige Wirtschaftsmodell nicht länger haltbar sei.
„Wir sind davon überzeugt, dass in der Vermögensverwaltung ein anderes Denken notwendig ist, um den Risiken und Chancen einer sich wandelnden Welt gerecht zu werden“, so Philippe Zaouati, stellvertretender Geschäftsführer von Natixis Asset Management und Leiter der Investment-Sparte Mirova. Ziel von Mirova sei es, eine aktive und verantwortungsvolle Rolle bei der Finanzierung der Realwirtschaft zu übernehmen. Außerdem möchte Mirova Investoren Lösungen an die Hand geben, um deren Erwartungen in puncto Rendite und Nachhaltigkeit zu erfüllen. “Als Vorreiter bei ethischen Investments“ ist unser Tochterunternehmen Natixis Asset Management bestens aufgestellt, um Investoren künftig ein noch umfassenderes Angebot bieten zu können“, betont Jörg Knaf, Managing Director für Nordeuropa von Natixis Global Asset Management.
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Verlässliche Prognose vom Politiker
Von Dr. Oliver Everling | 25.Dezember 2012
„Politiker stehen nicht in dem Ruf, verlässliche Prognosen abzugeben.“ Das schreibt der bekannte FDP-Politiker Frank Schäffler, Mitglied des Deutschen Bundestages, selbstkritisch in seinem Geleitwort „Finanzdienstleister der nächsten Generation“. Die Politik seit Ausbruch der Finanzkrise, die in der von den USA ausgehenden Subprime-Krise wurzelte, über Bankenrettungen bis zu Rettungsschirmen für ganze Staaten reichte, lasse aber eine sichere Prognose zu, so Schäffler: Finanzdienstleister der Zukunft werden sich veränderten Rahmenbedingungen gegenübersehen, sich an sowohl (aufsichts-) rechtlich, als auch wirtschaftlich veränderten Eckpunkten ihre Strategien ausrichten müssen.
„Die Finanzkrise machte Versäumnisse der Bankenaufsicht offenkundig, wie auch das obsolete Geschäftsmodell von Staatsbanken deutlich. Die internationale Koordination der Aufsicht über Finanzdienstleister stand ebenso in der Kritik wie das wenig ursachenbezogene (Re-) Agieren der Politik. Für diese Kritik bedarf es nicht erst des Blickes über die Grenzen in den Süden Europas, sondern auch in Deutschland werden Ursachen und Wirkungen verdreht,“ schreibt Schäffler, „wenn in immer mehr staatlichen Eingriffen in den Finanzsektor, in einem immer enger geschnürten Korsett oder gar in der Verstaatlichung von Banken Heilmittel gesucht werden.“
Schäffler skizziert, wie die Finanzkrise von den USA ungebremst nach Europa hinüberschwappte. Er spricht offen die Tatsache an, dass sich die staatliche Finanzdienstleistungsaufsicht als hilflos erwies, trotz weitreichender Befugnisse ihrer Aufgabe nachzukommen, die Stabilität des Finanzwesens zu garantieren. Eine Vielzahl von Gesetzeswerken wurde daher zusätzlich zu der lange bereits überbordenden Regulierung des Finanzsektors auf den Weg gebracht, um den historisch einmaligen Herausforderungen aus der Krise zu begegnen.
„Die aus den politischen Wertungen folgenden Regulierungen von Finanzdienstleistern treffen diese in einer Situation,“ macht Schäffler klar, „in der sie ohnehin schon vor bisher ungekannte Herausforderungen gestellt werden. Die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien hinterlassen im Bankwesen heute deutlichere Spuren als je zuvor.“ Damit spricht er das zentrale Thema des Buches aus dem Frankfurt School Verlag an (Finanzdienstleister der nächsten Generation – Die neue digitale Macht der Kunden, herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Robert Lempka, 1. Auflage Frankfurt am Main 2013, Frankfurt School Verlag, 462 Seiten, ISBN 978-3-940913-62-3).
Banken befinden sich heute inmitten einer digitalen Revolution, da nun auch die Verbindung zum Kunden zu einer rein digitalen zu werden droht. „Wenn fast jeder Teenager oder Twen ein Smartphone mit sich trägt, könnte sich die Wahrnehmung von Finanzdienstleistungen auf Apps reduzieren – mit vorhersehbaren Folgen für die Kunde-Bank-Beziehung“, warnt Schäffler. „Inzwischen ist eine neue Generation von Bankkunden herangewachsen, für die Internet und Social Media Selbstverständlichkeiten sind.“
Einst mächtige Bankhäuser würden ins Wanken gebracht, so Schäffler, da sie gleich mehrfach unter Druck gebracht würden: „Interner Rationalisierungszwang, externer Druck durch Regulierung, zugleich Wegbrechen alter Ertragsfelder und Erosion von Marktpositionen zugunsten neuer Wettbewerber sind nur einige Schlagworte aus einer Fülle von Aspekten, mit denen sich die Konkurrenzsituation neu darstellt.“
Schäffler kommt natürlich auch auf sein Sorgenkind der Euro-Politik zu sprechen: „Die derzeitige Geldschwemme zur Bewältigung der Krise führt zu einer Niedrigzinsphase, die jüngst auch noch den Ruf nach Reregulierung der Sollzinsen von Banken ertönen lässt, um Banken zu zwingen, niedrige Zinsen auch an ihre Kunden weiterzugeben. Dies würde einen Rückfall in längst überwundene Zeiten bedeuten.“
Gut gemeinte Eingriffe in die Preisbildung des Marktes können nach Feststellung von Schäffler kaum auf Dauer zur volkswirtschaftlich sinnvollen Allokation von Ressourcen führen. Er verweist dagegen auf die teils recht innovativen Geschäftsmodelle, die in dem Buch des Frankfurt School Verlags präsentiert werden, denn diese „zeigen einen marktwirtschaftlicheren Weg auf, Kunden optimal zu günstigsten Konditionen zu bedienen: Indem neue Wettbewerber mit technologiebedingt völlig veränderten Kostenstrukturen in den Markt eintreten, wird nicht nur die Konkurrenz um die Gunst des Kunden erhöht, sondern auch der in der Nachfrage konkretisierte Bedarf besser befriedigt.“
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Wirkungen von Kommunalratings
Von Dr. Oliver Everling | 21.Dezember 2012
„Jede Tätigkeit ist darauf gerichtet, eine Wirkung zu erzielen. Dabei ist im Fall des Kommunalratings zu untersuchen, ob es rechtliche, finanzielle oder aufsichtsrechtliche Auswirkungen für die Kommune geben kann“, schreibt Fachbereichsleiter Christian Thomann von der Stadt Bad Krozingen, Fachbereich Rechnungsamt, mit Blick auf Initiativen von Ratingagenturen, auch Kommunen stringenterweise einem Rating zu unterziehen, im Buch „Kommunalrating“ (Bank-Verlag, Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8).
„Je nachdem wie stark solche Auswirkungen sind, gibt es unterschiedliche Adressaten des Ratings.Rating wird immer im Zusammenhang mit Bewertungen durch Banken angesprochen. Dabei soll die Fähigkeit eines Unternehmens, hier einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, hinterfragt werden, ob das Bedienen der Forderungen möglich ist.“ Thomanns Artikel will nicht die Frage beantworten, ob die Mittel des Ratings geeignet sind, die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens / einer Stadt richtig einzuschätzen.
Thomann untersucht vielmehr, welche rechtlichen Auswirkungen eine Überschuldung hat, und es wird der Frage nachgegangen, wer vom Rating und den daraus gewonnenen Kennzahlen einen Nutzen für die weitere Arbeit ziehen kann. „Sind die Banken denn“, fragt Thomann, „die Hauptadressaten eines Kommunalratings?“ Die Stadtstaaten werden in seinem Beitrag nicht betrachtet, sie sind Land und Gemeinde in Einem und haben deshalb ein Sonderstellung, begründet Thomann seine Schwerpunktsetzung im Buch „Kommunalrating“.
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Weniger Unternehmensausfälle gemäß Deutschland-Index
Von Dr. Oliver Everling | 20.Dezember 2012
Mancher Analyst nimmt die Weihnachtspost zum Anlass, seine persönliche Besorgnis über die akutelle, durch die Staatsschulden getriebene Wirtschaftsentwicklung zum Ausdruck zu bringen. Mit diesen Sorgen kontrastieren manche Fakten, die entweder als Strohfeuer in Folge der Geldschwemme, oder aber als Erholungstendenz gedeutet werden können: So ist beispielsweises der Deutschland-Index der Wirtschaftsauskunftei Hoppenstedt360 im November überraschend deutlich zurückgegangen. Damit sinkt die Zahl der für die kommenden 12 Monate erwarteten Unternehmensausfälle erneut. „Mit diesen Zahlen kann die deutsche Wirtschaft recht beruhigt in das Jahr 2013 starten“, so die Einschätzung von Martin Zuberek, Direktor und Risikoexperte der Hoppenstedt360 GmbH. Der Deutschland-Index lag im November 2012 bei 83 Prozent und damit sieben Prozent niedriger als im Vormonat (Oktober 2012: 90,7 Prozent).
Hoppenstedt360 prognostiziert somit eine deutlich sinkende Zahl der Unternehmensausfälle in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zu den Vormonaten. Der Index liegt außerdem aktuell weit unter dem Referenzwert 100 von Ende Dezember 2010. „Sowohl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als auch zum vorherigen Quartal ist die Entwicklung sehr positiv“, so Zuberek weiter. „Das Insolvenzrisiko hat einen überraschend niedrigen Stand erreicht.“
Nach wie vor sei aber unklar, wie sich die Weltwirtschaft und auch die deutsche Wirtschaft 2013 entwickeln werden. Die schwelende europäische Schuldenkrise und die Haushaltskrise in den USA – das sogenannte Fiscal Cliff – seien große Unsicherheitsfaktoren, so die Warnung aus Darmstadt. „Aktuell zeigt unser Index für die nächsten 12 Monate eine positive Entwicklung der Insolvenzen. Dieses Bild kann sich bei einem Einbruch der Weltwirtschaft aber schnell verändern“, so Zuberek. Der Wert 100 bildet die Gesamtheit der deutschen Unternehmen ab, die am 31. Dezember 2010 Gefahr liefen, in den darauffolgenden 12 Monaten auszufallen. Die Entwicklung zeigt, dass der Umfang dieser Gruppe kleiner wird. Stand November 2012 werden 17 Prozent weniger Unternehmen ausfallen als noch Ende 2010 errechnet.
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Respektlose Fragen aus dem Handelsblatt
Von Dr. Oliver Everling | 18.Dezember 2012
Mit der Weihnachtszeit nähert sich die Jahreswende, die manchen zum Nachdenken bringt über das, was im nächsten Jahr zu tun oder zu unterlassen ist. Wie kaum je zuvor werden auch die restlichen Zeitungsabonnements auf den Prüfstand gestellt. Zum Teil erledigen sich diese von selbst, wie beispielsweise bei der Financial Times Deutschland, bei anderen ist die Kündigung zu schreiben, um nicht länger Papier ins Haus zu bekommen.
Leider geht mit dem Zeitungssterben auch ein Stück guter Wirtschaftsjournalismus verloren. Welche hohe Qualität dieser haben kann, zeigt ein Buch aus dem Schäffer Poeschel Verlag mit dem Titel „Stimmt es, dass …? Respektlose Fragen zu Wirtschaftsordnung und Wirtschaftskrise“ (ISBN 978-3-7910-3269-6). Das Buch beruht auf der seit Februar 2012 täglich im Handelsblatt erscheinenden Kolumne „Stimmt es, dass …“ des Wirtschaftsjournalisten Norbert Häring.
Für jeden, der rasch noch ein Last-Minute-Geschenk für einen an Wirtschaftsfragen Interessierten sucht, ist dieses Taschenbuch eine klare Empfehlung. Zwar gab sich der Verlag keine übermäßige Mühe mit dem grafischen Design der Umschlagsgestaltung, aber dafür wird der Leser mit der spannenden Lektüre von Antworten auf einfach klingende, aber provokante Frage belohnt.
Häring scheut keinen Versuch, trotz großer Komplexität der Zusammenhänge in wenigen Worten treffsichere Antworten zu geben. Teils greift er dabei auf gesicherte Volkswirtschaftslehre zurück („Ist die amtliche Inflationsrate willkürlich?“), teils auf die langjährige Vorarbeiten bestimmter politischer Gruppierungen („Ist Afrika zur Armut verdammt?“), usw.
Der Autor legt überzeugend dar, dass es eine „politisch neutrale“ Wirtschaftsforschung nicht geben kann. Häring skizziert auch, wie opportunistisch die USA mit Gläubiger- und Schuldnerrechten umgehen. Geht es um den Schutz von Unternehmen in den USA (wie beispielsweise General Motors), gehen Aktionäre leer aus. „Wenn es allerdings um Eigentumsansprüche amerikanischer Banken und Unternehmen im Ausland geht, gilt Gläubigerrecht. Hier gibt es eine lange Tradition der US-Regierungen, solche Ansprüche mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, bis hin zum Staatsstreich, durchzusetzen.“
Häring nimmt den Chinesen die Hoffnung, für ihre zwei Billionen US$ in den USA pfänden zu können: „Amerikanische Unternehmen nennenswerter Größe darf China jedenfalls nicht kaufen, wie es zum Beispiel 2005 nicht zum ersten Mal feststellte, als das chinesische Staatsunternehmen CNOOC den Raffineriebetreiber Unocal für 18 Mrd. € kaufen wollte.“
Auf dieser Argumentationslinie liegt auch seine Antwort auf die Frage „Fällen die Ratingagenturen politische Urteile?“ Moody’s stelle Deutschland auf eine Stufe mit den USA, obwohl Deutschland nur ein Zehntel (2011) des Defizits der USA aufweise, Deutschland die Verschuldung senkt, die USA erhöht, usw.
Seine Antwort ist zwar nicht falsch (denn über Ratingkriterien kann man immer trefflich streiten), übersieht aber einen gewichtigeren Aspekt. Die US-Ratingagenturen sind politisch viel gefährlicher durch die Urteile, die sie nicht aussprechen: Indem sie auf Wunsch der US-Administration diskreditierten Emittenten Ratings ganz entziehen, kappen sie politisch unerwünschte Kapitalströme in bestimmten Fällen ab. Für manche Emittenten ist „gar kein Rating“ viel hinderlicher als ein „schlechtes Rating“, da ohne Rating eine Vielzahl von institutionellen Anlegern gar nicht investieren dürfen – und zwar selbst solche, die nicht im Hoheitsbereich der USA ansässig oder tätig sind.
Häring wird der Aufgabe des Wirtschaftsjournalismus gerecht, in verständlicher Sprache komplexe Themen kompakt darzustellen. Wer die Ausgaben des „Handelsblattes“ verpasst hat, erhält mit diesem Buch Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen. Wer zu Weihnachten statt dem Buch „Stimmt es, dass … ?“ aber ein iPad oder ein anderes Tablet unter dem Weihnachtsbaum vorfindet, braucht auf Artikel aus der Feder Härings dennoch nicht zu verzichten: Das Handelsblatt bietet zahlreiche Texte von Norbert Häring auch online zur Lektüre.
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„Bürgerbeiträge“ gegen die Überschuldung
Von Dr. Oliver Everling | 14.Dezember 2012
Die finanzielle Lage der meisten Kommunen im Lande Nordrhein-Westfalen ist ernst, ja sogar bedrohlich, schreibt Hans-Joachim Menge in seinem Beitrag zum Buch „Kommunalrating“. 34 Gemeinden sind bilanziell überschuldet, davon allein 6 aus dem Kreis Recklinghausen in der Emscher-Lippe-Region, die sich nach den Schließungen vieler Zechen vor gut 10 Jahren immer noch im Strukturwandel befindet.
„Diese 34 Kommunen unterliegen den strengen Vorschriften des Stärkungspaktgesetzes, welches der Landtag Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr beschlossen hat. Danach erhalten diese 34 Kommunen finanzielle Entlastungen durch das Land,“ so Menge weiter. Hans-Joachim Menge ist seit 2004 direkt gewählter hauptamtlicher Bürgermeister derStadt Oer-Erkenschwick, einer mittelgroßen kreisangehörigen Stadt im Kreis Reck-linghausen mit ca. 30.500 Einwohnern und etwa 300 Mitarbeitern.
Im Gegenzug zu den finanziellen Entlastungen werden die Kommunen verpflichtet, bis zum Jahr 2016 einen ausgeglichen Haushalt darzustellen. „Dazu haben sie der Kommunalaufsicht bis zur Jahresmitte 2012 einen Haushaltssanierungsplan vorzulegen, aus dem sich die Erreichung dieses Zieles ergibt“, erläutert Menge die Rechtslage. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Ruhr-Universität Bochumund dem Refrendariat war er bis zu seiner Wahl im Jahre 2004 als selbstständiger Rechtsanwalt und Notar mit eigener Praxis in Dortmund, später in Recklinghausen, tätig.
Soweit Ausgabenkürzungen den Kommunen nicht mehr möglich sind, haben sie die Differenz durch einen sogenannten „Bürgerbeitrag“ aufzubringen. „Im Klartext bedeutet dies,“ erläutert Menge, „dass so gut wie alle sogenannten ‚freiwilligen Leistungen‘, zu denen allerdings auch die Jugend- und Sportförderung ebenso gehört, wie die Finanzierung der Schulsozialarbeit einzustellen und – wenn dies zur Konsolidierung nicht reicht – zum Teil drastische Steuererhöhungen vorzunehmen sind.“ Neben diesen 34 Kommunen drohe in absehbarer Zeit auch zahlreichen weiteren Gemeinden der Schritt in den Nothaushalt und damit die gleiche Prozedur des Stärkungspaktgesetzes.
„Um zu verstehen,“ so Menge in seinem Buchbeitrag weiter, „was die Anwendung der Regeln des Stärkungspaktes einer Kommune bedeutet, muss sicherlich auf die Frage eingegangen werden, woran es liegt, dass so viele Kommunen im Land Nordrhein-Westfalen bereits überschuldet sind.“ Menge zeigt in dem Buch des Bank-Verlags die relevanten Aspekte auf (Artikel-Nr. 22.485-1200, ISBN 3-86556-353-8).
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„Beste“ überregionale Existenzgründungsseminare
Von Dr. Oliver Everling | 14.Dezember 2012
Ein langjähriges Mitglied des Verbands Die KMU-Berater – Verband freierBerater e.V. ist von der Stiftung Warentest als bester bundesweiter Anbieter von Existenzgründungsseminaren ausgezeichnet worden: Die StiftungWarentest bescheinigt Ernst Mennesclou aus Löbejün/Sachsen-Anhalteinen „günstigen und methodisch hervorragenden Lehrgang“. Getestet wurden 36 Anbieter nach den Kriterien Inhalt, Vermittlung, Lehrmaterial,Kursorganisation, Kundeninformation und Vertragsbedingungen.
Die Stiftung Warentest stellte „in der Masse nur Mittelmaß“ bei Qualität und Durchführung der Vorbereitungskurse für Gründer fest. Sie bemängelte insbesondere unvollständige Inhalte, geringen Praxisbezug, fachliche Fehler,schlechte Organisation und untaugliche Seminarunterlagen. Dagegen: Unter denbundesweiten Anbietern wurde nur Mennesclou ausgezeichnet. Bereits derZweitplatzierte erhielt lediglich die Bewertung „im Mittelfeld“. Mennesclous dreitägige Seminare zeichnen sich durch die „hohe Qualität der Durchführung“ aus. Sie seien strukturiert, verständlich und praxisnah. Zudem berücksichtige erintensiv die Konzepte und Anliegen der Teilnehmer.
„Mein Anliegen war und ist immer, auf die einzelnen Menschen und ihre Überlegungen und Pläne einzugehen“, erläutert Ernst Mennesclou seine Vorgehensweise. Die Basis seiner Arbeit sei nicht nur die Vermittlung des erforderlichen Grundwissens. Sondern es komme darauf an, die Gründer fit zu machen, damit diese bei Banken, Behörden und auf dem Markt erfolgreich startenkönnen. „Das Entscheidende ist dabei die Anwendung auf die konkreteSituationen“, so Mennesclou. Aus seiner langjährigen Beratungspraxis kenne erimmer wieder Beispiele, die die Teilnehmer auf ihr Vorhaben übertragen könnten.
Darüber hinaus betont der 61-jährige KMU-Berater, wie wichtig fürExistenzgründer, aber auch für ihn selber, der Erfahrungs- und Meinungsaustausch sei. „Gerade in der Gründungsphase ist es wichtig, nicht mitallen Fragen und Problemen alleine da zu stehen.“ Diese Einschätzung teilt auch Bettina Schwarz, die im KMU-Beraterverband die Fachgruppe Gründungsberatung leitet. Nach ihrer Beratungserfahrung sei ein gutes Netzwerk einer der entscheidenden Faktoren für einen erfolgreichen Start und das unternehmerische Überleben.Mennesclou hat sein Netzwerk für den Erfahrungsaustausch im Verband Die KMU-Berater gefunden, in dem er seit 10 Jahren mit arbeitet. Alle Mitglieder seien auf die Beratung kleiner und mittlerer Unternehmen spezialisiert.
„Die fachliche Bandbreite ist so groß, dass man immer einen kompetenten Kollegen findet, wenn das eigene Fachwissen nicht mehr ausreicht“. Mennesclou ist darüber hinaus wichtig, dass der KMU-Beraterverband Beratungsgrundsätze verabschiedet hat,die für alle Mitglieder Richtschnur sind. So arbeiten alle auf der Basis der gleichen Grundlagen und Werte.
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Börse Stuttgart und wikifolio
Von Dr. Oliver Everling | 13.Dezember 2012
Die Social Media-Anlageform wikifolio.com und die führende europäische Börse für Privatanleger, die Börse Stuttgart, schließen eine strategische Partnerschaft. Im Zentrum der Kooperation steht eine enge wechselseitige Integration der jeweiligen Angebote auf den digitalen Auftritten. In speziellen Informations-Boxen sehen Anleger auf der Website der Börse Stuttgart künftig umfassende Informationen zu den handelbaren „Top-wikifolios“ sowie deren Zusammensetzung. Privatanleger können sich somit über die Investitionsmöglichkeiten in wikifolios auch auf der Informationsplattform der Börse Stuttgart informieren.
Im Gegenzug wird der auf wikifolio.com der Handel von wikifolios bei allen Brokern über die Börse Stuttgart noch leichter zugänglich. „Mit der Börse Stuttgart haben wir einen wichtigen Partner für das weitere Wachstum von wikifolio.com gewonnen. Die Kooperation unterstreicht, welch großen Stellenwert wikifolio bereits nach nur vier Monaten am Markt hat. Die Privatanleger an der Börse Stuttgart werden von den zusätzlichen Anlegerinformationen, die sie durch wikifolio.com erhalten, profitieren“, sagt Andreas Kern, Geschäftsführer und Gründer von wikifolio.com.
Rupertus Rothenhäuser, Leiter Marketing und Sales an der Börse Stuttgart, sieht in der Kooperation einen Mehrwert für Privatanleger: „Das Know-how von erfahrenen Tradern bietet Anlegern mit weniger Erfahrung nützliche Orientierung und interessante Anregungen. Wir haben uns für die Kooperation mit wikifolio entschieden, weil diese Social-Trading-Plattform auf Transparenz setzt. Das passt zu unserer Ausrichtung als Privatanlegerbörse.“
wikifolio.com ist am 1. August in Deutschland gestartet. Bisher wurden rund 3.000 wikifolios erstellt und mehr als sechs Millionen Euro in wikifolios investiert. Das Handelsvolumen liegt mittlerweile bei mehr als 50 Millonen Euro pro Monat. Investierbare wikifolios sind mit einer eigenen ISIN versehen und somit auch an Börse Stuttgart handelbar. wikifolios gibt es aufgrund des breiten Anlageuniversums für fast jeden Anleger-Geschmack: die Bandbreite reicht von hochgradig spekulativen High-Performance-wikifolios bis zu auf langfristiges Wachstum angelegte Strategien.
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Basel III in Diskussion
Von Jian Ren | 12.Dezember 2012
Nachdem das Bundeskabinett die Umsetzung der Basel III Vorschriften in Deutschland bereits zum 01.01.2013 beschlossen hat, greifen die strengeren Eigenkapitalregeln für Banken in Deutschland schon Monate vor einer einheitlichen Umsetzung in der EU. Nach Auffassung vieler Fachleute kann es aufgrund der neuen regulatorischen Vorgaben zu einschneidenden Einschränkungen im Kreditvergabeprozess kommen. Daher sorgen sich schon heute viele Unternehmer um ihre künftigen Finanzierungsmöglichkeiten. Von Politikern, Verbänden und der Wissenschaft werden die möglichen Auswirkungen auf das deutsche Bankensystem und die Kreditversorgung der Unternehmen äußerst kontrovers und teilweise sehr emotional diskutiert. Es werden gar Schreckensszenarien hinsichtlich gravierender und für das Wachstum der deutschen Wirtschaft unverzeihlicher Auswirkungen von unterschiedlicher Seite aufgezeigt.
Was ändert sich jedoch durch Basel III tatsächlich für den Mittelstand und seine Banken? Wie können mögliche finanzielle Engpässe vermeiden werden? Welche Rolle spielt dabei eine aktive, professionelle Finanzkommunikation als Basis für ein vertrauensvolles Miteinander zwischen Finanz- und Realwirtschaft?
Um diese Fragen zu diskutieren und sachlich fundierte Antworten zu finden, veranstaltet Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit vom 26.-28. April 2013 das Seminar “Basel III“.
Fachlich begleitet wird die Veranstaltung durch das in Kürze im Bank-Verlag, Köln, erscheinende Fachbuch Basel III – Auswirkungen des neuen Bankenaufsichtsrechts auf den Mittelstand (Hrsg.: Dr. Oliver Everling und Rainer Langen).
Der aktuelle Veranstaltungshinweis mit näheren Informationen zum Seminar und der Anmeldemöglichkeit findet sich unter folgendem Link:
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Investor Relations 2.0 zwischen Bull, Bear & Bird
Von Dr. Oliver Everling | 10.Dezember 2012
Wie verändern innovative Instrumente der Finanzbranche die Investor Relations Kommunikation? Zu dieser Frage spricht im MontagsMeeting des eff European Finance Forum in Frankfurt am Main Stephan Beier, Managing Director der fu communications GmbH & Co. KG. Die schöpferische Kraft aus dem Nichts – dafür steht die Bezeichnung „fu“, abgeleitet aus dem Namen einer Gottheit aus Afrika. Beier spricht zum Thema „Investor Relations 2.0″.
In den letzten drei Jahren hat sich die Internetnutzung in Deutschland verdoppelt. Print wird mobil und digital, denn knapp die Hälfte der Zeitungsleser lesen ihre Tageszeitungen digital. Das zeigen Ergebnisse der Befragungen. Nur 13 % der börsennotierten Konzerne haben aber Websites, die für mobile Endgeräte optimiert sind. Auf 30 % der IR-Seiten suchen Nutzer Finanzkennzahlen vergeblich. Ebenso fehlen die Erläuterung der Unternehmensziele und der Strategie.
Das Internet ist eines der schnellsten Medien, minütliche Aktualisierungen sind Nutzer aus vielen Anwendungen gewohnt. „BASF ist Benchmark geworden“, berichtet Beier. Die Seite biete besonders viele Tools, um Informationen transparent zu machen. Informationen über die Aktie, Termine, Services, Corporate Governance usw. sind nur einige Beispiele, die Beier in der Veranstaltung des eff präsentiert.
„Im Web 1.0 ist der User gesurft und hat gesucht, im Web 2.0 geht es nur noch darum zu finden“. Zügig zu den neuesten News zu gelangen, das ermögliche die Website der BASF, macht Beier klar. Online Medien erhöhen die Vielzahl mögliciher Quellen und interessanter Informationen sehr stark. Dazu sei die Akutalisierung der Website mit Informationen aus dme Finanzbericht notwendig. Beier skizziert die Überlegungen zur Weiterentwicklung, Updates, Investor Days, Banner, Tag, Cloud und nicht zuletzt die Webstatistiken bedürfen sorgfältiger Reflexion.
Beier präsentiert eine Checkliste, auf welche Aspekte es ankommt. Directors Dealings und Stimmrechtsmeldungen müssen schon aus rechtlichen Gründen berücksichtigt werden. „Auf manchen Websites gibt es schon mehr Videos als Text“, berichtet Beier und skizziert den Wandel im Anspruch hin. Beier erläutert auch, wie beispielsweise das Programm Prezi PowerPoint nicht ersetze, aber neue Effekte ermögliche. Der entscheidende Unterschied liege in der besseren Erinnerbarkeit, denn jede Information verbinde sich mit anderen Informationen, lasse eine klare Zuordnung transparent werden.
„Erstmals erhobene Reichweiten von Smartphone-Apps und Tablet-Apps im IR-Bereich bewegen nich auf vergleichsweise niedrigem Niveau“, berichtet Beier. Die Deutsche Bank biete beispielsweise bereits eine Anzahl von Apps, die für Smartphones optimiert sind. Die wenigsten Konzernlenker sind „kameratauglich“, sagt Beier, sie würden sich sogar vor laufenden Kameras fürchten. Kommt zu Bull und Bear nun auch noch Bird? Beier führt mit diesem Bild in die Rolle von Social Media in den Investor Relations ein. Was kommuniziert werden kann oder darf, müsse dazu vorab klargelegt sein. International vertrauen immerhin fast dreimal so viele Menschen (14 %) auf Social Media als in Deutschland (5 %).
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